Letting Go

#1 von totally_shipper , 19.05.2007 16:08

Autor: totally_shipper
Titel: Letting Go
Klassifikation: HM Shipper
Zeitrahmen: spielt nach Jagathon, also Mitte siebente Staffel
Disclaimers: JAG, die Rechte an der Serie, sowie die Charaktere gehören nicht mir. Sie sind Eigentum von Donald P. Bellisario, Paramount und CBS. Ich leihe sie mir nur kurz aus und gebe sie hinterher wieder fein säuberlich zurück.
Feedback: ausdrücklich erwünscht, entweder im entsprechenden Unterforum, oder als PM
Entstehungszeitraum: Januar 2007

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2017 EST
Harms Wohnung
Nördlich der Union Station
Washington D.C.

"Hey, komm doch rein." bat Harm Mac, als er ihr die Türe geöffnet hatte.

"Ich will dich nicht stören." erklärte Mac verunsichert, als sie seine Wohnung zögerlich betrat. Auf Harms Couch saß ein Mann, der vielleicht so alt wie Harm war, vielleicht auch etwas älter.

"Du störst nie." erwiderte Harm und schloss die Tür hinter ihr.

"Setz dich. Willst du was trinken?" fragte er sie, während beide zum Couchtisch gingen. Harm schnappte sich die noch halbvollen Bierflaschen, die dort standen und ging in die Küche.

"Ein Wasser wäre nett." rief Mac ihm hinterher. Harm kippte den Inhalt der Flaschen in den Ausguss und warf sie in den Müll. Dann holte er drei Gläser und eine Wasserflasche und ging zurück zu Mac.

"Danke." sagte die, als sie ihr volles Glas von Harm entgegennahm. Als die daran genippt hatte, stellte sie es wieder auf den Tisch. Der Mann hatte sie die ganze Zeit mit weit aufgerissenen Augen beobachtet, und Mac fühlte sich etwas unwohl.

"Ich denke, ich gehe jetzt besser." erklärte der Mann und stand auf, ohne den Blick von Mac zu nehmen.

"Bist du sicher?" fragte Harm etwas enttäuscht. Aber als er den Blick sah, den der Mann Mac schenkte, verstand er sofort.

"Wir sollten das wiederholen." sagte der Mann und klopfte Harm auf die Schulter.

"Ja, sollten wir. Ich bring dich noch zum Wagen."

"Lass nur. Schon okay, aber du hättest es mal erwähnen können." sagte der Mann etwas enttäuscht und verletzt.

"Hab ich doch. Aber du wolltest mir ja nicht glauben." verteidigte Harm sich.

"Egal. Pass auf dich auf, Harm." sagte der Mann und verschwand im Treppenhaus. Harm stand noch kurz da, dann setzte er sich zu Mac auf die Couch. Beide hingen eine Zeit lag ihren eigenen Gedanken nach.

"Das hättest du nicht tun müssen." sagte sie plötzlich und sah Harm an.

"Was hätte ich nicht tun müssen?" fragte der verwundert.

"Dein Bier wegschütten. Ich bin trockene Alkoholikerin, es stört mich nicht. Um mich in Versuchung zu führen braucht es etwas Stärkeres als Bier, glaub mir." erklärte sie ihm. Ihre Stimme hatte am Ende des Satzes einen reuevollen Klang angenommen.

"Tut mir Leid. Reflex, schätze ich. Ich wollte dich damit nicht beleidigen oder so." entschuldigte Harm sich.

"Schon gut." erklärte Mac und nippte wieder an ihrem Wasser.

"Alles in Ordnung?" fragte Harm sie besorgt.

"Ich weiß nicht. Sag du es mir." forderte Mac ihn auf, sah aber in eine andere Richtung. Langsam stand sie auf und ging zu dem Schrank neben der Tür. Harm hatte dort einige Fotos aufgestellt. Eins zeigte ihn mit seinem Vater, ein anderes ihn und Mac bei dem Nato-Ball, das dritte ihn, Mac und den kleinen AJ. Bei dem vierten Foto stockte Mac der Atem. Langsam streckte sie die Hand aus und nahm es herunter. Sie betrachtete es eine Weile stumm, dann drehte sie sich zu Harm um und sah ihn fragend an, während sie das Bild hochhielt, sodass er es sehen konnte. Bis jetzt hatte sie es dort nie stehen sehen, obwohl sie schon oft das Bild von ihm und seinen Vater betrachtet hatte.

"Was willst du wissen?" fragte Harm leise.

"Warum jetzt?" fragte Mac genauso leise und kam langsam wieder zurück zur Couch, immer noch das Bild in der Hand. Ham nahm es ihr sanft aus der Hand, als sie sich setzte, und fuhr der abgebildeten Person sanft über die Wange.

"Ich hab ein Paar Sachen aussortiert und bin dabei auf das Bild gestoßen." erklärte Harm leise und sah verträumt in die Ferne.

"Wenn du mich ansiehst..." begann Mac zögerlich.

"Ich habe vor langer Zeit aufgehört, sie in dir zu sehen." erklärte Harm und wandte den Blick wieder auf das Bild von Diane Schonk. Sie hatte Zivilkleidung an und lehnte lässig an einem Baum im Park. Nach dem Blättern der Bäume zu urteilen, war Herbst. Um ihre Lippen spielte ein leises und zufriedenes Lächeln. Sie sah glücklich aus.

"Als das Bild gemacht wurde, waren wir zwei Wochen zusammen. Ich stand hinter der Kamera. Sie wäre heute 36 Jahre alt geworden." sagte Harm leise.

"Manchmal, da kann ich noch ihr Lachen hören. Sie hat mich immer aufmuntern können. Als sie gestorben ist, da ist auch irgendwo ein Teil von mir gestorben." fuhr er fort.

"Als wir beide uns damals im Rosengarten kennen gelernt haben, da dachte ich, dass ich so eine Art zweite Chance bekomme. Aber je mehr ich dich kennen lernte, desto mehr begriff ich, das du und Diane unterschiedlicher nicht hättet sein können. Sie war lustig, spontan, liebevoll... alles auf eine ganz andere Art. Sie hat viel mehr gelacht und nicht alles so ernst genommen. Kritik hat sie wegstecken können, ohne sich gleich persönlich angegriffen zu fühlen. Sie hat mir viel bedeutet, sehr viel. Dummerweise habe ich erst nach ihrem Tod richtig erkannt, wie sehr ich sie geliebt habe." sagte Harm und wischte sich eine einsame Träne von der Wange.

"Der Mann gerade, Lucas. Er wollte dich nicht anstarren. Er ist der Bruder von Diane gewesen. Und glaub mir, ihm war das gerade genauso unangenehm wie dir, nur aus einem anderen Grund."

"Hast du ihm von mir erzählt?" fragte Mac, da sie aus dem Gespräch der beiden nicht schlau geworden war.

"Ich hab ihm gesagt, das meine neue Partnerin bei JAG wie Diane aussieht. Aber er wusste nicht, dass wir befreundet sind."

"Warum nicht?" wollte Mac wissen.

"Meine Beziehung mit Diane hat mit Freundschaft angefangen. Und ich wollte das Andenken an seine Schwester nicht... ich will nicht sagen entehren, das ist zu krass, aber so etwas in der Richtung. Es fiel mir eine Zeit lang schwer, dich nicht in der Mitte des JAG-Gerichtssaales inmitten einer Verhandlung zu unterbrechen und dich bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen. Ich hab lange gebraucht, um die Gefühle, die ich für sie hatte, ganz aus unserer 'Beziehung' zueinander herauszuhalten. Wenn du mich angeschrieen hast, oder mich ignoriert hast, weil du wütend auf mich warst, dann hat das doppelt so weh getan, weil ich oft das Gefühl hatte, Diane würde mich bestrafen, und nicht du. Irgendwann hatte ich es dann geschafft, und dich 'nur' als Mac akzeptiert." erklärte Harm und seufzte.

"Umso verwirrter war ich, als plötzlich dieses Herzklopfen und die Schmetterlinge im Bauch wieder da waren, wenn ich dich angesehen habe. Bis zu dem Tag in Sydney dachte ich, dass das nur die verdrängten Gefühle für Diane wären. Aber als du da vor mir standest, da hab ich auf einmal gemerkt, dass ich mich in dich verliebt hatte. Aber ich konnte es dir einfach nicht sagen. Zuerst hatte ich Angst, dass ich mich geirrt hatte, und du warst mir zu wichtig, als das ich unsere Freundschaft riskiert hätte. Bis zu dem Abend auf der Veranda des Admirals. Gott, was hätte ich dafür gegeben, wenn du in diesem Augenblick Diane gewesen wärst. Dann hätte es nicht so verdammt weh getan, zu wissen, das du einen anderen heiraten würdest." fuhr Harm leise fort und sah von dem Foto auf und in Macs Augen.

"Ich liebe dich. Viel mehr, als ich Diane je geliebt habe und je einen anderen Menschen lieben werde." erklärte er sanft.

"Harm..."

"Nein, du musst nichts sagen. Wenn du nicht so empfindest, dann ist das in Ordnung. Aber dich zu verlieren, das wäre das Schlimmste für mich." unterbrach Harm sie leise aber bestimmt.

"Du solltest jetzt besser gehen." fügte er nach einer Zeit unangenehmen Schweigens hinzu.

"So wird es immer sein, oder? Du machst einen Schritt auf mich zu, und fast im selbem Augenblick stößt du mich wieder weg." schüttelte Mac den Kopf und erhob sich.

"Was soll das denn jetzt wieder heißen?" kam es verwirrt von Harm.

"Du hast mir ja noch nicht einmal Gelegenheit gegeben, etwas dazu zu sagen. Du überfährst andere Leute mit deinen plötzlichen Geständnissen, aber bevor jemand reagieren kann, hat sich das alles auch schon für dich erledigt." hielt Mac ihm wütend vor.

"Nichts hat sich für mich erledigt. Ich habe nur keine Lust mir deine Zurückweisung anzuhören." erwiderte Harm aufgebracht. Auch er erhob sich und verschränkte die Arme.

"Wer sagt hier etwas von Zurückweisung?!" schnaubte Mac sauer. Sie redete sich langsam aber sicher in Rage.

"Nicht alle Leute funktionieren nun einmal so, wie du es gern hättest und denkst. Und wenn du nicht so sehr von deinen Vorurteilen eingenommen wärst, dann hättest du schon längst geschnallt, dass ich dich liebe. Aber nein, der Herr muss das Gefühl haben, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Alles andere scheint dir ja nicht aufregend genug zu sein. Verdammt Harm, ich hab deinen Dickschädel langsam satt. Du bist weiß Gott nicht der einzige, der seine Gefühle versucht zu unterdrücken, aber andere rennen nicht herum und winseln um Mitleid." explodierte sie endgültig. Harm stand mit offenem Mund da. Mac hatte ja schon im Gerichtssaal bewiesen, welches Temperament sie hatte, und es auch bei ihren privaten Streitereien öfter gezeigt, aber so aufgebracht hatte er sie noch nie erlebt. Ganz langsam begriff er jedoch die Bedeutung ihrer Worte.

"Was..." setzte er an, aber seine Stimme versagte ihm. Er musste sich räuspern, um wieder einen Ton herauszubekommen. "Was hast du da eben gesagt?" fragte er leise.

"Das mir dein Dickschädel auf die Nerven geht." antwortete Mac aufgebracht.

"Nicht das. Den anderen Teil." flüsterte Harm und macht einen Schritt auf sie zu. Mac sah ihn ängstlich an, sie schien nach einem Fluchtweg zu suchen. Doch dafür hatte sie eindeutig den falschen Moment gewählt. Harm ergriff sanft ihre Hände und verflocht seine Finger mit ihren.

"Was hast du gesagt?" wiederholte er sanft seine Frage. Mac starrte eine Zeit lang schweigend auf ihre Hände hinab. Dann nahm sie allen Mut zusammen und blickte ihm in die Augen. In ihren glitzerten Tränen.

"Das ich dich liebe." flüsterte sie leise, so leise, das Harm es fast nicht gehört hätte.

"Ich liebe dich, Harmon Rabb jr." fügte sie etwas lauter hinzu. Und obwohl sie es mit aller Kraft versucht hatte, konnte sie nicht mehr verhindern, dass ihr die Tränen das Gesicht herunter liefen. Harm wusste nicht, was er tun sollte. Darauf hatte er seit Sydney gewartet. Auf einen Moment, in dem beide bereit waren, sich dem anderen zu öffnen. Und jetzt, als er die Hoffung schon längst aufgegeben hatte, da ging sein größter Wunsch plötzlich in Erfüllung. Dummerweise war es jedoch Mac, die von den beiden die Sekunden vorbeiticken hören konnte. Sekunden, in denen Harm versuchte, alles zu verarbeiten, die für sie aber immer mehr wie Zurückweisung aussahen.

"Du hattest Recht, ich sollte wirklich besser gehen." sagte sie hastig, befreite sich von ihm und stürzte hastig zur Tür. Um nichts in der Welt würde sie noch eine Träne vor diesem Mann vergießen. Doch diesmal brauchte Harm nicht mehr so lange. Als Mac die Tür aufreißen wollte, um zu fliehen, drückte er mit aller Macht dagegen und sie fiel wieder ins Schloss.

"Lass mich gehen, bitte." flehte Mac leise. Harm jedoch dachte gar nicht daran. Sanft legte er die Hände auf ihre Schultern und drehte sie zu sich um. Als Mac den Mund öffnete, um zu widersprechen, beugte er sich schnell zu ihr herunter und küsste sie liebevoll.

"Ich lass nicht zu, dass du wieder gehst. Nie wieder." flüsterte Harm leise, nachdem er den Kuss unterbrochen hatte.

"Das könnte schwierig werden. Ich hab keine Sachen hier." scherzte Mac und küsste ihn zärtlich.

"Ich meine es ernst." beharrte Harm, kaum dass sich ihre Lippen wieder getrennt hatten und beide einigermaßen wieder Luft bekamen. Mac strich ihm liebevoll über die Wange.

"Das weiß ich." nickte sie und schenkte ihm ein Lächeln.

"Tust du das wirklich?" erkundigte Harm sich. Als Mac die Stirn runzelte, löste er sich etwas widerstrebend von ihr, nahm sanft ihre Hand und ging vor ihr auf die Knie.

"Ich liebe dich, Sarah MacKenzie. Du bist die wundervollste, humorvollste, bezauberndste, liebevollste Frau, die ich kenne. Ich will den Rest meines Lebens mir dir verbringen, ich möchte neben dir aufwachen und mit dir in meinem Armen einschlafen. Ich möchte das Lachen unserer Kinder hören, wenn sie morgens durch das Haus toben. Ich will dich nie wieder hergeben und mit dir zusammen alt werden. Sarah MacKenzie, willst du mich heiraten?" fragte Harm und hielt unwillkürlich die Luft an. Was gar nicht nötig gewesen wäre. Mac nickte heftig und wischte sich verlegen die Tränen aus dem Gesicht.

"Ja. Ja! JA!" rief sie glücklich. Harm sprang auf, zog sie in eine feste Umarmung und drehte sich ausgelassen mit ihr um die eigene Achse. Kaum berührten ihre Füße wieder den Boden, schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn leidenschaftlich.

THE END

Und, was denkt ihr? Gut? Schlecht? Bitte, ich brauche FB.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
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