Ein neues Leben

#1 von totally_shipper , 11.05.2007 14:19

Autor: totally_shipper
Titel: Ein neues Leben
Klassifikation: spielt nach "Fair Winds And Following Seas", H/M Shipper
Disclaimers: JAG, die Rechte an der Serie, sowie die Charaktere gehören nicht mir. Sie sind Eigentum von Donald P. Bellisario, Paramount und CBS. Ich leihe sie mir nur kurz aus und gebe sie hinterher wieder fein säuberlich zurück.
Autorenbemerkungen: Meine erste Fanfic und ich weiß noch nicht, wo sie mich hinführt. Also seid nett!!!
An dieser Aussage hat sich auch heute nichts geändert. Es ist immer noch ein WIP, und ich habe vor, die Geschichte auch zu beenden.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~~*


20.1.2007
1930 PST
Haus von Harm und Mac
San Diego, CA

'Wow' dachte Harm, als er die Haustür aufschloss. Ihm schallten Liebeslieder in voller Lautstärke entgegen, und das Wohnzimmer sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Überall lagen Kartons und Kisten, die alle miteinander Babysachen enthielten, verstreut.
Langsam und vorsichtig, damit er auch ja nicht auf irgendetwas trat, bahnte er sich seinen Weg zur Stereoanlage, und drehte die Lautstärke auf eine für Menschen tollerierbare Lautstärke hinunter.

"Mac, wo zum Henker steckst du?" rief er nach seiner Angetrauten.

"Oben, im Schlafzimmer!" kam auch schon seine Antwort.

Achtlos schmiss er seinen Aktenkoffer in die nächste Ecke und sprintete die Treppe nach oben. Vor der offenen Tür zum Schlafzimmer blieb er stehen, lehnte sich lässig gegen den Türrahmen und betrachtete das Bild, das sich ihm bot. Auch das Schlafzimmer war voller Kisten. In den meisten von ihnen befanden sich Bücher und Fotoalben, da beide noch keine Zeit gefunden hatten, nach dem Umzug vor 4 Wochen alles einzusortieren. Mac stand mitten in diesem Chaos über eine der Kisten gebeugt. Sie trug eine lange Jogginghose und einen Pullover mit Dreiviertelärmeln. Sie war in der 10. Woche schwanger, und der Pullover spannte sich etwas über ihrem beginnenden Babybauch. Als sie Harm im Türrahmen erspähte, breitete sich ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

"Hi!" begrüsste sie ihn und machte ein paar schnelle Schritte in seine Richtung.

"Hal..." Weiter kam Harm nicht, denn da hatte sie ihn auch schon erreicht und ihre Lippen auf die seinigen gedrückt.

"Womit habe ich das denn verdiehnt?" fragte er ein wenig atemlos, als sie sich wieder trennten.

"Darf ich meinen Ehemann nicht einfach nur zur Begrüßung küssen?!" kam die etwas patzige Antwort von Mac.

'Vorsicht Rabb! Du willst doch das Wochenende überleben, oder?!' schoss es Harm durch den Kopf. Laut sagte er: "Ich wollte nur wissen, was ich tun mus, um öfters so begrüsst zu werden."

"Da hätte ich einen Tipp für dich." erwiderte Mac, während sie den Kopf leicht zur Seite neigte und ihre Augen kurz aufblitzten.

Harm, der dieses Blitzen falsch verstand, lehnte sich etwas zu ihr herunter, und fragte etwas heiser: "Und dieser wäre?"

"Nun, du könntest damit anfangen, das Dach zu reparieren, wie du es ja schon seit Ewigkeiten versprichst. Dann könntest du damit weitermachen, das Gästezimmer neu zu tapezieren. Und zum Schluss könntest du dich, aber natürlich nur, wenn es den großen Harmon Rabb jr., dem ach so tollen Anwalt, Kampfpiloten und Navy-Captain, keine allzu großen Umstände macht, darum kümmern, das der Gartenzaun eine neue Lackierung erhällt!" schleuderte sie ihm in einem nicht gerade freundlichen Ton entgegen.

'Super Rabb, toll, wie du das machst! So bist du tot, bevor der Abend erst richtig angefangen hat!' dachte Harm bei sich.
"Woah, komm langsam mal wieder runter Mac! Erstens: was heist hier "Ewigkeiten"? Das hab ich diesen Mittwoch das erste Mal erwähnt. Und zweitens war das Gästezimmer 3 Tage nach unserem Einzug dran! Es braucht keine neue Tapete! Drittens: Wann bitte war ich mir je zu Schade, irgendetwas in diesem Haushalt selbst zu machen?! Was zur Hölle ist los mit dir?!" Während er das sprach, war seine Stimme immer lauter geworden, sodass er die letzten Worte fast schrie. Er bereute seinen Ausbruch aber sofort, als er sah, wie sich Mac's Gesichtsaudruck von "leicht gehässig" zu "zutiefst getroffen" wandelte. Ihre rehbraunen Augen begannen, sich mit Tränen zu füllen und ihre Unterlippe bebte gefährlich.
'Super, du bekloppter Idiot! Sieh dir nur an, was du nun schonwieder angerichtet hast! Du hast deine schwangere Frau zu weinen gebracht, du elender Mistkerl' schallt er sich selbst, als Tränen Mac's Gesicht herunterliefen und ihr Körper von einem heftigen Schluchzen geschüttelt wurde. Langsam breitete er seine Arme aus, und Mac warf sich verzweifelt in seine Umarmung.

"Shhhhhhhh... ist ja gut, Mac. Alles ist gut. Ich bin ja da. Hey, Sarah, ich hab es doch nicht so gemeint. Ich hatte einfach einen beschissenen Tag, und es war falsch, das an dir auszulassen. Ich liebe dich über alles, das musst du mir glauben! Sarah, bitte, so beruhige dich doch! Bitte, ich flehe dich an!" flüsterte er ihr sanft ins Ohr. Doch seine Worte halfen nicht, Mac konnte sich einfach nicht beruhigen.

"Hey, ist ja gut. Mac, bitte..." Langsam begannen Tränen sein Gesicht herunterzulaufen, als er merkte, wie aufgelöst Mac war. "So beruhige dich doch. Hör bitte auf zu weinen!"

"Ich... ich kann... ich kann nicht, Harm!" schluchzte ein verzweifelter Marine in seine Schulter. "Ich will... will es ja, aber.. ich kann einfach nicht... nicht aufhören..."


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#2 von totally_shipper , 11.05.2007 14:20

'Super, ganz einwandfrei! Gott, das übertrifft so sämtlich allen Mist, den du bist jetzt verzapft hast. Lass dir gefälligst was einfallen, du Trottel' dachte er bei sich.

"Sarah, jetzt atme mal ganz langsam und tief ein... Na, siehst du? Alles ist ok." Sagte er, als Mac sich langsam wieder beruhigt hatte und sich aus seiner Umarmung löste.

"Nichts ist ok, Harm!" Sie schrie fast, und ihre rotgeweinten Augen begannen, sich wieder mit Tränen zu füllen. 'Jetzt reiss dich verdammt nochmal zusammen Marine, du benimmst dich wie ein Kleinkind!' schoss es ihr durch den Kopf, als sie die Tränen auf Harm's Gesicht sah.

"Ich hab dich mit meinem bekloppten Verhalten zum Weinen gebracht! Und alles, was ich kann, ist wieder neu loszuheulen!" schluchzte sie.
Harm nahm sanft ihr Hände, setzte sich aufs Bett und zog sie vorsichtig mit sich. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Wand am Kopfende, und ein schluchzendes Bündel Marine kuschelte sich an ihn. Er begann, langsam und sanft über ihren Rücken zu streichen, während sie sich an seiner Brust ausweinte.

"Hab ich dir nicht gesagt, das es ok ist?" fragte er sie sanft. "Es tut mir leid, was ich zu dir gesagt hbe, und es ist nicht deine Schuld, das ich weine, verstanden? Ich kann dich einfach nicht so verletzt sehen, das zerreisst mir mein Herz. Und es macht es auch nicht gerade besser, wenn ich weiss, das ich der Grund für deine Tränen bin." sprach er weiter. Seine Stimme war beruhigend und sanft, als würde er mit einem Kleinkind sprechen. Es schwamm nicht der geringste Vorwurf in seinen Worten.
Als sie das hörte, kuschelte Mac sich noch mehr an ihn, und ihr Schluchzen nahm langsam ab. So lagen sie beide da, bis sie in den Schlaf abdriffteten. Harm's Hand auf Ihrem Rücken, Mac's Kopf auf seiner Brust.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

2230 PST
Haus von Harm und Mac
San Diego, CA

Als Harm aufwachte, war es bereits dunkel. Die Sterne standen am Himmel und der Mond schien durch das Fenster auf Mac's Gesicht.
'Wie ein Engel' dachte Harm. 'Was habe ich getan, um dich zu verdienen, Sarah MacKenzie-Rabb?'
Einiges war passiert seit dem Münzwurf im McMurphy's.
'Ich dachte, mein Herz würde stehenbleiben, als ich sah, wie die Münze sich in der Luft drehte. Als Bud dann "Zahl" verkündete, tat es das wirklich. Aber ein Blick in diese wunderschönen braunen Augen, und mir war klar, das ich alles tun würde, nur um mit ihr zusammen zu sein.'
Mac bewegte sich langsam in seinen Armen, schlug die Augen auf und sah ihm in die Augen.
"Woran denkst du?" fragte sie ihn.
"Was? Entschuldige, ich hab' dir gerade nicht zugehört."
"Ich wollte wissen, an was du gerade gedacht hast."
"Woher weißt du, das ich an irgendetwas gedacht habe? Ich hätte dir auch einfach nur beim schlafen zusehen können..."
"Du hattest diesen einen Audruck auf deinem Gesicht." Als er ihr einen fragenden Blick zuwarf, erklärte sie: "Den, den du immer bekommst, wenn du über irgendetwas nachdenkst. Du scheinst dann immer ganz woanders zu sein."
"Und woher weißt du das nun wieder?"
"Ich könnte jetzt sagen, das wir über 9 Jahre zusammen gearbeitet haben, aber das wäre nur die Hälfte der Wahrheit."
"Was wäre die andere Hälfte?" hakte er neugierig nach.
"Das ich diese ganzen Jahre lang dein Gesicht, deine Gestik und Mimik beobachtet habe. Das ich in fast 10 Jahren Zusammenarbeit gelernt habe, jeden Blick von dir, jedes Grinsen, jedes Stirnrunzeln und jede noch so kleine Handbewegung zu verstehen. Und das ich in den fast 2 Jahren unserer Beziehung niemals meinen Blick völlig von dir lösen konnte. Kurz gesagt: Weil ich dich liebe."
"Ich liebe dich auch."
"Bekomme ich dann auch eine Antwort auf meine Frage?"
"Welche Frage?"
"HARMON RABB JR.!!! Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein!" fauchte Mac ihn an.
Auf Harm's Gesicht macht sich ein riesiges Grinsen breit.
"Schon gut Mac! Du kriegst ja deine Antwort!" lachte er.
"Also, ich höre!"
"Ich mich gefragt, was ich getan habe, um dich zu verdienen." erwiederte er liebevoll.
"Harm..."
"Nein, lass mich ausreden. Als wir im McMurphy's waren, und Bud uns sagte, das es Zahl wäre, da..." Harm wusste nicht, was er sagen sollte. 'Soll ich ihr wirklich sagen, was ich damals dachte? Was, wenn sie es falsch versteht?'
"Da was, Harm?"
Dieser schwieg jedoch weiter, und wandte seinen Blick von ihr ab.
"Harm, weißt du noch, was wir uns nach unserer Hochzeit versprochen haben? Wir wollten immer ehrlich zueinander sein, uns nicht belügen und uns niemals mehr unsere Gedanken und Emotionen verschweigen." Sie zwang ihn sanft, ihr wieder in die Augen zu sehen. "Wir haben so lange gebraucht, um uns zu sagen, das wir uns lieben. Bitte, lass uns nicht nochmal den selben Fehler machen."
"Du hast ja recht. Aber trotzdem..."
"Harm..." Ihre Stimme hatte einen warnenden Ton angenommen.
"Schon gut!"
Er holte tief Luft, und flüsterte dann: "Als Bud "Zahl!" rief, ist mir mein Herz in die Hose gerutscht. Ich war... ich weiß auch nicht, vielleicht war ich enttäuscht."
Mac blickt ihn aus großen, erschrockenen Augen an. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.
"Wieso?" war alles, was sie sagen konnte, und selbst das war nur ein heiseres Flüstern.
"Um Gottes Willen, das darfst du jetzt nicht falsch verstehen! Ich war nicht enttäuscht, weil ich mit dir nach San Diego gehen sollte, ich war enttäuscht, dass es San Diego war und nicht London. Ich meine, ich hätte dort eine neue Aufgabe gehabt, ich wäre befördert worden, ja, ich hatte mir sogar schon überlegt, wie mein Haus aussehen sollte, und mir vorgestellt, mit dir und Mattie einen Bummel über den Trafalger Square zu machen."
"Das wusste ich nicht. Wenn du etwas gesagt hättest... ich hätte sofort ja zu London gesagt!"
"Ich wollte nicht, das du dein Karriere für mich opferst."
"Ich hätte sie für UNS geopfert. Für eine Zunkunft mit dir."
"Ich weiß. Egal, als ich in deine strahlenden Augen sah, da wurde mir schlagartig bewusst, das ich mich hätte nach Alaska versetzen lassen, um dort Huskys zu züchten, wenn das bedeutet hätte, das ich mein Leben mit dir verbracht hätte. Es war mir auf einmal egal, wohin ich gehen musste, um dein Ehemann zu werden..."
"Würdest du das auch noch so sehen, wenn du deinen Job verloren hättest?" fragte sie ein wenig bissig.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#3 von totally_shipper , 11.05.2007 14:21

"Ja Mac. San Diego, unser Leben hier, das alles würde ich um keinen Job der Welt missen wollen. Wenn ich darauf verzichten müsste, jeden Morgen neben dir aufzuwachen, tagsüber mit dir zu scherzen, zu lachen, zu weinen, und abends neben dir einzuschlafen, nur um meinen Job in der Navy zu behalten... Was glaubst du, wie schnell hätte ich meine Kündigung unterzeichnet!"
"Meinst du das ernst?" fagte Mac immer noch ein wenig misstrauisch.
"JA, verdammt nochmal! Ich will dich, ich will das wir beide glücklich sind, ZUSAMMEN! Was ist schon die Navy oder das Fliegen, wenn ich statt dessen dich als Ehefrau hätte??? Ich werd es dir sagen: NICHTS! DU bedeutest mir alles! Ich möchte mein Leben mit dir verbringen! Ich möchte unsere Kinder im Garten herumtollen sehen! Ich möchte jeden Gedanken mit dir teilen! Ich liebe dich! Ich will zusammen mit dir alt werden! Dafür würde ich alles tun!" Während er das sagte, sah er ihr tief in die Augen.
"Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll..." erwiderte Mac schwach. "Ich liebe dich auch! Aber warum hast du mir nicht damals gesagt, das du Zweifel hattest?"
"Weil ich Angst hatte, dir weh zu tun. Und weil sie sofort weg waren, als du mich, als San Diego feststand, geküsst hast."
"Wow... Ich bin sprachlos." Als sie sein Stirnrunzeln sah fügte sie rasch hinzu: "Sprachlos vor Glück! Danke."
"Wofür?"
"Dafür, das du mich liebst. Das du da bist, wenn ich dich brauche. Und dafür, dass du mir vertraust."
"Danke, dass ich dein Ehemann sein darf. Das bedeutet mir viel. DU bedeutest mir viel."
"Ich weiß Flyboy."
"Was würdest du davon halten, wenn wir jetzt wieder schlafen würden? Schließlich muss ich morgen ein Dach reparieren"
"Ich warne dich, treib es nicht zu weit!"
"Würde ich mir doch nie wagen!" erwiederte er mit einem schiefen Grinsen. Bevor Mac etwas darauf erwiedern konnte, hatte er ihren Mund auch schon mit einem zärtlichen Kuss verschlossen. Diesem folgten weitere, leidenschaftlichere Küsse, und für eine lange Zeit wurden keine Worte mehr gesprochen....



21.1.2007
0630 PST
Haus von Harm und Mac
San Diego, CA

Harm rieb sich verschlafen die Augen. Irgendetwas hatte ihn geweckt. Als er seinen Arm auf Mac's Seite des Bettes ausstreckte, merkte er auch sofort was es war: Ihre Seite war leer. Besorgt schaltete er die Nachtischlampe an und schwang die Füße aus dem Bett. Er suchte sich einen Pullover, den er auf sein Shirt ziehen konnte, und machte sich auf die Suche nach seiner Frau.
Mac stand im Wohnzimmer vor der Verandatüre und starrte in den Garten hinaus. Harm schlich sich leise von hinten an sie heran und umarmte sie liebevoll. Mac's Haltung versteifte sich kurz durch die unerwartete Berührung, doch als sie seinen vertrauten Geruch warnahm, schmiegte sie sich genüsslich mit den Rücken an ihn.
"Alles OK mit dir?" fragte Harm sie. In seiner Stimme schwamm echte Besorgnis.
"Ja, ich konnte nur nicht mehr schlafen, das ist alles." erwiderte sie sanft.
Harm musste schlucken. Wenn Mac nicht schlafen konnte, dann bedeutete es meist, das etwas sie sehr belasstete.
"Warum nicht?"
"Ich weiß auch nicht..."
"Das hat doch wohl nicht etwa irgendetwas mit unserem Streit und meinem kleinen Bekenntnis zu tun???"
"Nein Harm, es ist alles in Ordnung."
"Maaac..." Seine Stimme klang sanft, drohend und besorgt zugleich.
"Was?" fragte sie etwas genervt.
Er drehte sie sanft zu sich herum und hob ihr Kinn an, damit sie ihm in die Augen sah.
"Was hattest du vorhin über ein gewisses Versprechen gesagt?"
"Du meinst, das wir immer ehrlich zueinander sein wollten?"
"Genau das meine ich, Mac." erwiederte er sanft. "Und warum belügst du mich dann, indem du mir sagst, es sei alles in Ordung, wenn ich doch ganz genau weiß, das dem nicht so ist?" In seiner Stimme lag keinerlei Vorwurf, nur unendliche Liebe und ehrliche Sorge.
"Tut mir Leid Harm. Es ist nur..."
"Was Mac? Was möchtest du mir sagen?"
"Ich... ich habe Angst Harm." sagte sie. In ihren Agen konnte er diese Angst auch sehen. So kannte er Mac nicht. Sie würde sonst nie offen zugeben, das ihr irgendetwas Angst machte.
"Wovor? Mac, ich bin hier, und egal was es ist, ich verspreche dir, ich werde immer da sein. Also, wovor hast du Angst?" fragte er sie zärtlich.
"Vor morgen."
"Wie soll ich das jetzt verstehen? Was ist morgen?"
"Ich meine nicht morgen speziell, ich meine die Zukunft." sagte sie. "Ich... ich habe... ich habe Angst, als Mutter zu versagen." gestand sie ihm leise.
"Oh Gott, Sarah" flüsterte er und umarmte sie. "Du wirst eine ganz tolle Mutter sein."
"Woher willst du das wissen? Ich meine, ich hatte nie irgendwelche Vorbilder. Alles, was ich von meiner Mutter gelernt habe, ist, wie man es nicht machen sollte." sprach sie, während ihr Tränen die Wangen herunterliefen.
Harm lehnte sie leicht aus der Umarmung zurück, sodass er ihr wieder in die Augen sehen konnte. Mit seinem Daumen wischte er ihre Tränen weg.
"Hey, ist ja gut. Du willst wissen, woher ich das weiß? Ich kenne dich, Sarah. Ich kenne die Art und Weise wie du mit Klein-AJ und Jimmy umgehst. Was für ein riesiges Vorbild du für Chloe warst und es immer noch bist. Und wie toll du dich um Mattie kümmerst."
"Ja, aber..."
"Nichts aber, Marine!" widersprach er ihr. "Du bist nicht deine Mutter. Und das wirst du niemals sein. Sie hat einen schrecklichen Fehler gemacht, als sie dich verlassen hat. Und für diesen Fehler hat sie bezahlt. Sie hat nicht sehen können, wie du erwachsen geworden bist, und was für eine wundervolle Frau aus dir geworden ist. Sie hat nicht sehen können, wie stolz du auf deinen Abschluss an der Offiziersanwärterschule warst. Und sie hat sich bis heute nicht dafür vergeben."
"Trotzdem..."
"Nichts von wegen 'trotzdem'! Du bist eine tolle Frau, Sarah, eine wundervolle Ehefrau, eine loyale Freundin, ein spitzen Marine und eine Topanwältin. Im Gegensatz zu deiner Mutter weiß du, was du im Leben willst. Du hast Ziele, die du erreichst. Du weißt, das du alles schafen kannst, wenn du nur fest genug daran glaubst."
"Und wenn du am meiner Seite bist." ergänzte sie.
"Das würdest du auch allein schaffen. Mac, du bist einer der emotional strärksten Menschen, die ich kenne. Du kanst deinen Ärger auch mal runterschlucken, und du weißt, wann du was sagen musst, um andere aufzumuntern. Du hast deine festen Überzeugungen, und stehst für diese ein. Du beschützt die, die du liebst. Und was noch viel wichtiger ist: du hast die Gabe zu unendlicher Liebe."
"Und du denkst, das meine Mutter die nicht hatte?" fragte sie ihn. Ihre Stimme war frei von jedem Vorwurf, und ihre Augen blickten ihn wie die eines unschuldigen Kindes an.
"Ich bin mir nicht sicher. Wenn sie sie hatte, dann nicht in einem solchen Maße, wie du sie hast. Sonst hätte sie ihr kleines Mädchen nicht zurückgelassen. Und noch etwas zeichnet dich aus. Du hast ebenso die Gabe zur Vergebung."
"Meinst du?"
"Ja. Ich weiß nicht, ob ich meinem Vater hätte verzeihen können, wenn er mich geschlagen hätte. Das zeugt von unendlicher Güte. Und du hast großes Vertrauen. Das hast du bei mir oft genug bewiesen. Egal wie aussichtslos eine Lage auch sein mag, du hast immer noch Hoffnung, das alles gut werden kann. Damit hilfst du anderen Leuten sehr. Du bist mein Licht in tiefster Dunkelheit. Das meine ich ganz ehrlich. Du hast das, was ein Kind braucht: Liebe, Vertrauen, Güte, Werte und Ziele."
"Aber ein Kind braucht auch Geborgenheit, Harm."
"Ja, und die wird es bei uns beiden und Mattie finden."
"Es braucht auch Stabilität."
"Wieso sollte es die nicht bekommen?"
"Wir streiten uns doch ständig, Harm!" warf sie ein, und versuchte, sie aus seiner Umarmung zu befreien. Harm jedoch hielt sie sanft aber bestimmt fest.
"Ja, aber nur im Gericht. Oder hat Mattie uns jemals zu Hause streiten sehen?"
"Was ist mir gestern abend?"
'Super Rabb, da hast du dir ja eine schöne Suppe eingebrockt. Wie willst du da jetzt rauskommen?!?!' schoss es ihm durch den Kopf.
"Da waren wir beide fertig. Mac, ich sage ja nicht, das wir die perfekten Eltern sind und sein werden. Wir sind Menschen, und die machen nun einmal Fehler. Aber diese werden wir zusammen machen. Ich bin mir sicher, das wir das zusammen schaffen werden."
"Da ist noch etwas, Harm" sagte sie zögerlich.
"Was, Sarah?"
"Ich bin trockene Alkoholikerin."
"Ja, und?"
"Du kannst ja noch nicht mal ein Bier in unseren Kühlschrank stellen, ohne das ich Angst bekomme, rückfällig zu werden. Wie sollen wir das einem Kind erklären?"
"Indem wir ihm die Wahrheit sagen." sagte Harm einfach.
"Oh ja, ich seh es schon vor mir: 'Nein Kleines, Mami trinkt keinen Alkohl. Warum? Weil Mami eine beschissene Vergangenheit hatte, zu blöd war, um auf sich selbst aufzupassen, und deshalb Alkoholikerin ist. Hast du sonst noch Fragen, mein Engel?' Super, ganz toll, sag ich dir!" kam es voller Sarkasmus von Mac.
"Nein, ich dachte da eher an: 'Nein, Mami trinkt keinen Alkohol. Warum? Weil es einen bösen Mann gab, der hat deiner Mami ganz doll weh getan. Und damit man Mami nicht mehr weh tun konnte, hat sie eine Zeit lang zuviel Alkohol getrunken. Aber jetzt tut niemand deiner Mami weh, deshalb trinkt sie auch nicht mehr.' Und Mattie hat es auch verstanden."
"Mattie ist eine Ausnahme."
"Nein, das ist sie nicht. Jeder, den ich kenne, respektiert deine Entscheidung, nicht zu trinken. Manche bewundern dich sogar dafür, das du es geschafft hast, solange trocken zu bleiben. Das zeugt von großer Willenskraft."


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#4 von totally_shipper , 11.05.2007 14:23

Darauf wusste Mac nicht, was sie erwiedern sollte. Also küsste sie Harm einfach.
"Danke." flüsterte sie, als sich die beiden wieder trennten.
"Wofür?"
"Dafür, das du an mich glaubst. Und das du mir Mut machst."
"Jerderzeit, Mac. Jederzeit."
"Was hälst du davon, wenn wir frühstücken."
"Gerne. Schließlich muss cih nachher noch ein Dach flicken." grinste Harm.
"Du weißt aber schon, das ich das nicht wirklich ernst gemeint hatte, oder? Wir können dafür einen Fachmann holen."
"Angst, das ich es kann?"
"Nein, nur Angst, das dir was passiert."
"Und was soll ich dann das Wochenende über machen?"
"Da ist immer noch der Gartenzaun. Oder..."
"Oder was?"
"Oder du könntest dein Wochenende mit einem absolut nervigen Marine verbringen, der deine Aufmunterungsfähikeiten gebrauchen könnte."
"Hmmm, schwere Entscheidung. Ein hösslicher Gartenzaun, oder die schönste Frau auf Erden... ich denke, ich hole dann schon einmal die Farbe." sagte Harm.
Als er Mac's Gesichtsausdruck sah, musste er laut lachen.
"Ich hab' nur einen Witz gemacht! Um nichts in der Welt würde ich meine Zeit mit diesem hässlichen Holzding verbringen, wenn ich sie stattdenssen mit dir verbringen könnte."
"Na warte, Flyboy! Das kriegst du zurück." sagte Mac, wobei ihre Augen vor Vergnügen funkelten und sie ihm einen Schlag auf den Arm verpasste.
"Und wie willst du dich an mir rächen?"
"Nun, ich denke, das dein Kind heute Nacht ganz überraschend Heißhunger auf Pizza von dem Italiener am Ende der Stadt bekommen wird. Und du weißt ja, die liefern nicht..." neckte sie ihn.
"Gnade Mac! Ich werde auch alles tun, was du mir sagst!" winselteHarm belustigt.
"Oh, das wüsste ich schon was."
"Und das wäre?"
"Du könntest damit beginnen, mir Eierkuchen zum Frühstück zu machen."
"Eierkuchen zum Frühstück, kommt sofort!" sagte Harm, salutierte, und marschierte in die Küche.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

21.1.2007
0815 PST
Haus von Harm und Mac
San Diego, CA

"Und, was hast du für heute geplant?" fragte Mac Harm, als beide dabei waren, das Geschirr vom Frühstück abzuwaschen.

"Ich wollte einen schönen Tag mit meiner Frau verbringen." kam auch sofort die Antwort. "Es sei denn, du willst doch, das ich das Dach..." Weiter kam er nicht, denn da hatte ihn auch schon Macs Geschirrtuch am Kopf getroffen.

"Spinner! Nein, ich meinte es Ernst. Wozu hättest du Lust?"

"Oh, also DA wüsste ich schon etwas..." grinste er breit.

"Harm! Du weißt ganz genau, was ich meinte! Was würdest du gerne machen, bei dem wir beide unsere Kleidung anbehalten können" sprach Mac, wobei sie den letzten Teil des Satzes
besonders betonte, da Harm's Grinsen noch mehr in die Breite gewachsen war.

"Schade. Einen Versuch war es totzdem wert... Ich weiß nicht, was ich sonst machen möchte, außer meine Zeit mit dir zu verbringen."

"Soll das dein Ernst sein? Du hast keine Pläne oder JUGENDFREIE Wünsche für dieses
Wochenende?" fragte Mac verblüfft.

"Schätze ja. Hast du den welche?"

"Nein, eigentlich nicht. Da ist noch dieser Fall, aber die Akten kann ich auch noch morgen abend durchsehen. Ich denke, wir sitzen in einer Sackgasse."

"Sieht ganz so aus." sagte Harm und gab Mac den letzten Teller zum Abtrockenen.

"Und was nun?"

"Keine Ahnung." sagte Mac, und stellte den Teller weg.

"Wir könnten uns ein Video ausleihen..." kam der vage Vorschlag von Harm.

"Und an welchen Film hattest du da gedacht?"

"Da wären 'Top Gun', 'Geboren am 4.Juli', 'Eine Frage der Ehre', 'Wir waren Helden'..." kamen seine Vorschläge.

"Schon gut, ich verstehe! Wie wäre es mit 'Top Gun, 'Eine Frage der Ehre', 'Titanic', 'Pretty Woman', 'Oceans Eleven' und 'Oceans Twelve'."

"Ok, bei 'Titanic' und 'Pretty Woman' komm ich ja noch mit, aber was ist 'Oceans Eleven' und 'Oceans Twelve', wenn ich fagen darf?"

"Gaunerkomödien."

"Warum willst du Gaunerkomödien sehen?"

"Georg Clooney."

"Könntest du bitte in ganzen Sätzen reden, und wer zum Henker ist dieser George was-auch-immer?!" Langsam trieben ihn diese einsilbigen Antworten in dem Wahsinn.

"Clooney. George Clooney. Und er ist süß, um dir deine Frage zu beantworten." grinste Mac.

"Du willst dir zwei Filme mit bestimmt jeweils 90 Minuten Laufzeit ansehen, und das nur wegen einem dahergelaufenen Schauspieler??? Das kann doch nicht dein Ernst sein!"

"Es ist mein Ernst. Mein voller sogar. Und er ist nicht 'dahergelaufen'."

"Mac, wie alt ist der Kerl? 20? 25?"

"Mitte Vierzig. Mit seinem grauen Haar ist er richtig niedlich."

"Das reicht, ich werd mir doch nicht 180 Minuten lang dein Geschwärme für diesen Typen antun! Vergiss es!"

"Schade. Kompromiss. Ich bekomme 'Oceans Eleven' und du kriegst 'Terminator'. Deal?"

"Wenn schon 'Terminator 3'! Aber eigentlich dachte ich an 'Wir waren Helden'."

'Soll mir recht sein, solange ich George Clooney und Brad Pitt im Doppelpack sehen kann!' schoss es Mac durch den Kopf.
"Abgemacht. Also 'Top Gun, 'Eine Frage der Ehre', 'Wir waren Helden', 'Titanic', 'Pretty Woman' und 'Oceans Eleven'. So schnell kan aus einem Film sechs Filme werden." antwortete sie ihm.

"Gut, ich geh dann mal los und besorg uns die Filme." sagte Harm, schnappte sich seine Jacke und war schon zur Tür raus.

"Und ich übernehme den Knabberkram" sagte Mac und ging ebenfalls.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*


0915 PST
Haus von Harm und Mac
San Diego, CA

"Bin wieder da!" rief Harm, als er das Wohnzimmer betrat. Augenblicklich klappte sein Kinn nach unten.

"Mac, das ist doch hoffentlich nicht dein Ernst!" sagte er und deutete auf den Couchtisch. Dieser war mit Chips, Salzstangen, Popcorntüten und Schokolade übersäht.

"Was meinst du Schatz?" fragte Mac unschuldig.

"Du weißt sehr wohl, was ich meine!"

"Och, jetzt komm schon, Harm! Was ist ein Fernsehabend, ok Fernsehtag, ohne Chips, Popcorn und Schokolade?"

"Von mir aus, mach was du willst! Hast du auch was für mich."

"Ja, natürlich." sagte Mac und warf ihm eine Packung Reiskracker zu.

"Zu gütig!"

"Im Gefrierschrank sind noch fünf Liter Schoko- und Vanilleeis, du kannst dich gern bedienen..." schlug sie ihrem Mann vor.

"Danke, ich denke, ich verzichte fürs erste. Aber mach du nur so weiter, und du fällst nach der ersten Hälfte des ersten Filmes in ein zuckerschockbedingtes Koma." erwiederte er
belustigt, als er sah, wie sich Mac zu wiederholten Male eine Hand voll Popcorn einwarf.

"Scher wischig!" kam es mit vollem Mund von Mac. "Leg lieber einen Film ein!"

"Ja Ma'am!" salutierte Harm, steckte das Video in den Rekorder und setzte sich zu ihr auf die Couch. Dicht aneinander geschmiegt versanken sie in Hollywoods Traumwelt.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

1900PST
Haus von Harm und Mac
San Diego, CA

"Das war schön." sagte Mac, als der Anspann von 'Oceans Eleven' über den Fernsehr lief.

"Ja, aber du hättest mir sagen sollen, das da auch Brad Pitt mitspielt." erwiederte Harm.

"Komm, du hattest ja wohl auch eine Doppeldosis Julia Roberts!" warf Mac ein.

"Das stimmt auch wieder."

"Was jetzt?"

"Keine Ahnung. Irgendwelche Vorschläge?"

"Wir könnten Essen gehen." schlug Mac vor.

"MAC!"

"Was denn?" fragte diese erschrocken.

"Du hast gerade die letzten 9 Stunden nur irgendwelchen Süßkram gegessen. Mal abgesehen vom Mittagessen."

"Deshalb brauch ich ja jetzt auch was richtiges." erwiederte diese nüchtern.

"Du bist unschlagbar! Wie kann jemand nur so viel essen und dabei kein Gramm zunehmen?!"
lachte Harm.

"Das bleibt mein Geheimnis! Außerdem muss ich ja jetzt für zwei essen." erwiederte Mac.

Harm beugt sich herunter und küsste ihren immer noch flachen Bauch.

"Ja, das stimmt allerdings. Was würdest du denken, wenn wir uns was beim Chinesen bestellen?"

"Gern. Und beim Essen können wir nochmal 'Eine Frage der Ehre' anschauen." Kaum hatte sie das gesagt, reicht sie Harm auch schon das Telefon. "Bestell du, ich muss kurz ins Bad."

Kaum hatte Harm seine Bestellung aufgegeben und aufgelegt, klingelte das Telefon in seiner Hand.

"Rabb." meldete er sich etwas überrascht.

"Hi Dad." wurde er von einer freudigen Stimme am anderen Ende begrüßt.

"Mattie! Das ist ja eine Überraschung! Was machst du so?" begrüßte er sie freudig.

"Ich telefoniere mit dir!" kam es belustigt vom anderen Ende der Leitung.

"Witzig! Richtig Witzig! Aber ich meine es ernst, wie geht es dir?"

"Gut. Ich versuche, mich auf die Prüfungen vorzubereiten, und sonst ist auchalles in Ordnung."

"Mattie, was ist los?"

"Was soll sein?"

"Du klingst irgendwie niedergeschlagen."

"Ich vermisse dich und Mac. Nicht, das ich nicht gerne bei den Roberts bin, aber trotzdem... Es ist nicht das selbe. Jennifer fehlt mir auch."

Harm und Mac hatten gemeinsam mit Mattie entschieden, das diese in einem Reha-Zentrum in der Nähe von Washington D.C. untergebracht werden sollte, da sie die Ärzte schon kannten, und sie so nach Abschluss der Therapie wieder auf ihre alte Schule gehen konnte. Harriet und Bud hatten sich damit einverstanden erklärt, sich um Mattie zu kümmern, solange Harm und Mac in San Diego waren. Harm hatte sich anfangs jeden zweiten Monat zwei Wochen frei genommen, und hatte Mattie besucht. Nachdem sie wieder laufen konnte und bei den Roberts wohnte, waren diese Besuche seltener geworden. Zuletzt hatten sie sich zu Thanksgiving gesehen, da Harm an Weihnachten nicht freibekommen konnte und Mac nicht alleine kommen wollte.

"Wir vermissen dich auch." sagte Harm und seine Stimme nahm einen traurigen Klang an.

"Wer ist dran?" fragte Mac, als sie den Raum betrat.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#5 von totally_shipper , 11.05.2007 14:24

"Mattie."antwortete Harm.

"Bestell Ihr liebe Grüße." sagte Mac.

"Ich soll dir liebe Grüße von Mac ausrichten."

"Danke. Dasselbe zurück. Oh, bevor ich es vergesse: Gaaaanz liebe Grüße von Bud, Harriet, AJ, Jimmy, Cole und Matt. Und einen Schmatzer von Claire."

"Wie alt ist sie jetzt eigentlich?"

"Fast zwei Jahre. Sie fragt nach ihrem 'Onk Ham' und 'Tani Mak'. Richtig niedlich."

"Süß. Drück die Bande von uns beiden." sagte Harm.

"Könnte schwierig werden."

"Wie das? Ist es schon so spät bei euch bei euch?"

"In McLean ist es jetzt 22.10 Uhr."

"Wieso betonst du das McLean so? Und warum ist es schwierig die anderen zu drücken?"

"Das liegt daran, das ich nicht in McLean bin."

"Wo steckst du dann? Ist was passiert? Geht es dir gut? Mattie, rede mit mir!" rief Harm
panisch. Er war von der Couch aufgesprungen und tigerte nun durch das Wohnzimmer.

"Ist ja gut, Dad! Mir geht es gut, den anderen auch, und es ist nicht passiert, zumindest nicht, als ich noch dort war!" lachte Mattie.

"Wo bist du?"

"Nun, das kompliziert zu erklären." Es machte Mattie richtig Spaß, Harm auf die Folter zu spannen.

"Dann versuch es wenigstens!" So langsam bekam er echt Angst um sie.

"Also, bei mir ist es jetzt 19.10 Uhr..." Man konnte ihr Grinsen schon hören.

"Häh? Wie soll ich das jetzt verstehen??? Erklär mir doch mal, wo du bist!"
'Sie treibt mich noch zur Weißglut!' dachte Harm bei sich.

"Also, erklären kann ich es dir nicht. Aber du könntest ja einfach mal deine Tür aufmachen."

"Wie jetzt?!"

"Mach die verdammte Tür auf!" lachte Mattie und legte auf.

Harm blickt verdutzt den Hörer an. Dann dämmerte es ihm, und er schoss wie ein Blitz zur Tür und riss sie auf. Und vor ihn stand wahrhaftig Mattie! Die brach bei seinem Anblick in schallendes Gelächter aus.

Harm war bei ihrem Anblick die Kinnlade heruntergeklappt, und so stand er in der Tür: das Kinn leicht vorgereckt, der Mund offen, und ungläubig blinzelnd.

"Freut mich auch, dich zu sehen!" Lachte sie und umarmte ihm herzlich.

Harms Arme schlossen sich automatisch um sie, und Tränen begannen, seine Wangen herunterzulaufen.

"Hey Kleines!" flüsterte er.

"Hi Dad. Alles Gute zu Weihnachten!" flüsterte sie zurück. Auch sie hatte Tränen in den Augen.

"Wie?" war alles, was er herausbrachte.

"Können wir das drinnen bereden? Hier wird es langsam kalt."

"Klar! Komm rein!"

"Hi Mac, schön dich auch mal wieder zu sehen!"

"Hi Mattie! Wie war dein Flug?" fragte Mac, während sie Mattie herzlich umarmte.

"Lang! Aber sonst ganz OK. Danke, das Jennifer mich vom Flughafen abgeholt hat."

"Du hast davon gewusst? Und mir nichts gesagt?" fragte Harm Mac und sah diese ungläubig an.

Als Mac zu einer Erklärung ansetzen wollte, sprang Mattie ein.
"Das ist meine Schuld. Ich hatte sie darum gebeten. Es sollte ja eine Überraschung werden, oder?"

"Wie kannst du dir eigentlich einen Flug leisten?" fragte Harm nun Mattie.

"Ich hab fast nur Geld geschenkt bekommen, und das, was noch gefehlt hat, hab ich mir von Harriet geliehen."
Als sie Harm's Blick sah, fuhr sie schnell fort: "Das waren nur 15 $, die bekommt sie zurück, wenn ich mein Nachhilfestundengehalt bekomme! Also regt dich nicht auf!"

"Du hättest ja auch mich fragen können, ich hätte dir den Flug schon bezahlt!" murrte Harm in seinem Stolz verletzt.

"Das wollte ich nicht! Es sollte mein Weihnachtsgeschenk an dich sein! Zu einem Geschenk gehört, das der Schenkende es bezahlt. Und es wäre sonst ja auch keine Überraschung gewesen."

"Die ist dir ja auch gelungen!"

"Freut mich!"

"Und, wann fliegst du wieder?"

Mattie's Augen weiteten sich vor Schreck, und diesmal war es ihr Kinn, das herunterklappte.
"Oh, so hab ich das nicht gemeint! Ich wollte nur wissen, wie viel Zeit wir beide haben, die wir miteinander verbringen können!" versuchte Harm sie zu beruhigen.

"Danke, das beruhigt." grinste Mattie.

"Es tut mir wirklich Leid."

"Schon gut, ich weiß ja, wie es gemeint war."

"Also, wie lange kannst du bleiben?" fragte Mac.

"Harriet hat mich für die nächste Wohe krank gemeldet, also wird mich niemand vermissen." erklärte Mattie. "Jetzt guck nicht so, ich hol den Stoff schon nach, keine Angst!" wandte sie sich an Harm.

"Das muss der Chinese sein. Verdammt, jetzt haben wir kein Essen für dich!" sagte Harm, als es an der Tür klingelte.

"Keine Angst, ich hab angerufen, und auch was für Mattie bestellt." sagte Mac, als sie in der
Küche verschwand, um Teller und Besteck zu holen.

"Zieh deinen Mantel aus und mach es dir gemütlich." sagte Harm, als er zur Tür ging.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*


"Wo kann ich meine Sachen abstellen?" fragte Mattie, als sie mit dem Essen fertig waren. "Ich würde auch gerne kurz duschen, wenn es geht?"
"Wenn du aus dem Wohzimmer gehst und dann den Flur ganz runter, das letzte Zimmer auf der linken Seite ist das Gästezimmer." sagte Mac.
"Das Bad mit Dusche ist im ersten Stock, die Treppe hoch und die erste Tür rechts. Die mit der weißen Holztüre." ergänzte Harm.
"Danke." sagte Mattie und verschwand.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*


"Und, was ist bei euch so los?" fragte Mattie interessiert, als sie wieder ins Wohnzimmer kam.

Harm und Mac wechselten einen schnellen Blick. Bis jetzt hatten sie niemandem in Washington gesagt, das Mac schwanger war.

"Oh, das übliche. Ständig irgendwelche Klienten, Gerichtsprozesse und Untersuchungen." antwortete Mac.

"Na dann.."

"Wie läuft's in der Schule?" versuchte Harm das Thema zu wechseln.

"Es ist ok..." entgegnete Mattie vage.

"Aber?"

"Ganz ehrlich?" fragte sie ihn. Als Harm daraufhin nickte, sprach sie weiter: "Es ist totlangweilig! Ich könnte hundert andere Dinge machen, anstatt meine Vormittage an diesem sch...önen Ort zu verbringen!"

"Und diese Dinge wären?" fragte Harm interessiert.

"Ich könnte mich um 'Grace Aviation' kümmern." erwiederte Mattie.

"Ok, Mattie, jetzt hör mir zu! Es war abgemacht, das du weiter zur Schule gehts und deinen Abschluss machst, wenn du 'Grace Aviation' behalten wolltest. Und du brauchst einen Abschluss, damit du später einen Job findest." entgegnete Harm.

"Ich weiß, welchen Job ich will! Dafür kann ich schon alles, da brauch ich die Schule nich mehr!" explodierte Mattie.

"Hey, komm runter! Pilot und Flugzeugmechaniker sind keine anständigen Berufe, schon gar nicht für eine junge Frau mit deiner Intelligenz!" So langsam reichte es Harm. Jedesmal, wenn er die Schule zur Sprache brachte, passierte das.

"Das sagt ausgerechnet der Mann, der Gold Wings an seiner Uniform hat, und dazu noch zwei Fliegermedallien!" ereiferte sich Mattie. Mittlerweile war sie von ihrem Platz auf der Couch aufgesprungen und schrie.

"Das ist was anderes!" brüllte Harm.

"WIE?!"

"ICH bin nur in die Fußstapfen meines Vaters getreten! Du jagst nur einer fixen Idee nach!" schrie er ihr entgegen.

Augenblicklich wurde es still im Zimmer. Mattie sah ihn geschockt an, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Auch Mac blickte Harm entsetzt an. So hatte sie ihn selten erlebt, nur, wenn er komplett die Kontrolle verlor wagte er es sich, jemanden auf diese Art und Weise anzubrüllen.

"Wie kannst du es wagen..." kam es bedrohlich leise von Mattie.

"Mattie, das tut mir Leid, ich hab es nicht so gemeint. Ich weiß, wie viel dir das Fliegen bedeutet..."

Weiter kam er nicht, denn da brüllte Mattie auch schon wieder los: "Nichts weiß du! Hörst du? NICHTS!!! Ich habe meine Mutter verloren Harm! Sie war mein ein und alles! Und mein Vater hat sie umgebracht! Durch 'Grace Aviation' hab ich das Gefühl, das sie noch bei mir ist! Das sie auf mich aufpasst! Fliegen wollte ich deinetwegen! Weil ich dich liebe! Du kannst mich mal!" schrie sie und rannte aus dem Haus.

Mac sprang auch auf. Harm sah sie verstört an.

"Das... das wollte ich nicht." flüsterte er.

"Sag das nicht mir." erwiederte sie, schnappte sich ihre Jacke und war schon weg.

"Shit!"

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Mac lief im Eiltempo durch die Straßen von San Diego. Sie war jetzt schon seit einer halben Stunde draussen, und noch immer fehlte jede Spur von Mattie. Sie fing langsam an, sich ernsthafte Sorgen um sie zu machen. Und ihr wurde immer kälter. Wie musste dann erst Mattie, die nur im Pullover unterwegs war, frieren?

"Verdammt! Wo steckst du nur?" fragte sie sich immer wieder.

"Haben sie etwas gesagt, Miss?" fragte sie ein ältlicher Herr. Sie musste laut geredet haben.

"Nein, das heisst doch. Nicht so wichtig. Ist an ihnen zufällig eine Siebzehnjährige vorbeigerannt? Sie hat nur einen grünen Pulli an." fragte sie ihn.

"Ja, ich bin an der Ecke mit ihr zusammengestossen. Sind sie ihre Mutter?"

"So etwas in der Richtung. Danke." sagte sie, und eilte schon wieter.

"Ich würde es in dem Park an der Ecke weiter versuchen."

"Danke!" rief sie ihm über die Schulter entgegen und rannte los.

Als sie in dem Park ankam, sah sie Mattie auf einer der Bänke sitzen und hörte sie bitterlich schluchzen. Leise trat sie an die Bank heran und setzte sich neben sie.

"Mattie?"

"Was?!" fauchte diese sie an.

"Alles ok?"

"Nein, siehst du das nicht?!" kam die patzige Antwort, die nur Teenager können.

"Hey, ich weiß, das Harm ein Idiot war, und es tut ihm leid! Aber das gibt weder dir, noch ihm das Recht, euren Frust an mir auszulassen!" schnaubte sie.

Mattie sah sie mit großen Augen an. "Tut mir leid. Ich hab es nicht so gemeint." kam es kleinlaut von ihr.

Mac atmete tief durch. "Schon gut, ich auch nicht."

Eine Weile saßen die beiden schweigend da, dann stand Mac auf.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#6 von totally_shipper , 11.05.2007 14:27

"Wohin willst du?" fragte Mattie.

"Nach Hause. Und du wirst mitkommen." antwortete sie in einem Ton, der keine Widerrede duldete.

"Mac, ich... "

"Keine Widerrede! Du zitterst vor Kälte, und wo willst du sonst schlafen?"

"Ich hab Jennifers Adresse..." entgegnete Mattie trotzig.

"Mathilda Rabb! Denk noch nicht mal dran! Du kommst mit, und das ist mein letztes Wort!" platzte Mac der Kragen. 'Wo bin ich hier gelandet? Im Kindergarten?' fragte sie sich.

"Ich will nicht zu Harm." sagte Mattie.

"Da müsst ihr beide durch." sagte Mac und ging. Mattie sah ihr eine Weile nach, dann wurde es ihr zu kalt und sie rannte Mac hinterher.


Als Mac die Türe aufschloss kam ihr Harm entgegengestürzt.

"Mattie, oh Gott sei Dank! Ich hab mir schon Sorgen um dich gemacht!" sagte er und wollte sie umarmen. Mattie jedoch wich aus, und sagte zu Mac: "Ich geh dann mal ins Bett."
Bevor sie auch nur einen Schritt gehen konnte hatte Mac sie am Handgelenk gepackt.

"Hiergeblieben junges Fäulein. Du gehst nirgendwohin, außer ins Wohzimmer." sprach sie und zog Mattie und Harm hinter sich her.

Während Harm sich auf die Couch setzte und Mac stehen blieb, nahm Mattie den Sessel. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte trotzig auf den Fussboden.

'Ganz ruhig Marine. Irgendwann müsen die beiden ja miteinander reden' dachte Mac sich.

So saßen bzw. standen die Drei 15 Minuten da. Dann würde es Mac zu bunt.

"Das ist ja der reinste Kindergarten!" platzte es aus ihr heraus.

Mattie und Harm sahen sie nur fragend an.

"Ihr habt ganz richtig gehört! Ihr beide benehmt euch wie zwei sture Esel! Ich bin mir allerdings nicht sicher, wer von euch beiden dabei gewinnt. Am ende verliert ihr jedoch beide. Und ich auch noch das letzte Fünkchen Geduld!" ereiferte sie sich aufs Neue. "Jetzt guckt nicht wie zwei Autos! Redet!"

"Ich denk gar nicht dran!" knurrte Mattie.

"Da hast du's Mac! Es ist doch sinnlos!" entgegnete Harm.

"Das ist ja nicht zum Aushalten! Mir reicht's! Macht doch, was ihr wollt! Und Harm, solltest du es wagen, heute Nacht nach oben zu kommen, dann gnade dir Gott!" keifte sie.

"Wow!" hauchte Harm, als er die Schlafzimmertüre zuknallen hörte.

"Ja, wow." bestätigte Mattie.

"Und was nun?" fragte er etwas ratlos.

"Nun, ich werde jetzt schlafen gehen, wärend du es dir auf der Couch gemütlich machst." erwiderte sie und erhob sich.

"Mattie.."

"Lass es gut sein Harm. Ich will nicht darüber reden." entgegnette sie matt.

"Aber ich. Mattie, es tut mir Leid. Ich hab es nicht so gemeint. Es ist mir einfach so herausgerutscht." entschuldigte er sich betrübt.

"Ich weiß, das du es nicht so gemeint hast. Und trotzdem, es hat mir sehr weh getan. Ich liebe dich mehr, als ich meinen leiblichen Vater je geliebt habe. Vielleicht sogar genauso sehr, wie ich meine Mum geliebt habe. Mit deinen Worten hast du mich verletzt. Und dafür gibt es diesmal keine Entschuldigung."

"Aber..."

"Ja, es tut dir Leid. Und mir auch. Trotzdem, es gibt nichts, womit du das wieder gut machen könntest. Jemand hat einmal gesagt: "Verschüttetes Wasser und gesprochene Worte lassen sich nicht mehr auflesen." Was wir gesagt haben, ist nun einmal gesagt. Wir können unsere Worte nicht zurück nehmen. So gerne wir das auch wollten. Und da können wir hundert Mal sagen, das es uns leid tut." sagte sie traurig. Sie war diese ganze Streiterei müde.

"Mattie, ich bereue meine Worte von ganzem Herzen."

"Ich weiß. Aber genauso wenig, wie wir Gesagtes ungeschehen machen können, so wenig können Worte das alles wieder gut machen." entgegnete sie voll Reue.

"Wirst du mir je verzeihen können?"

"Ja, und so wird es immer sein. Aber diesmal brauche ich Zeit."

"Wofür?"

"Um nachzudenken. Über uns."

"Uns? Warum?" fragte er verwirrt.

"Egal, irgendwann erfährst du es ja sowieso. Ich habe mich um ein Stipendium an der hiesigen Uni beworben. Ich wollte mehr Zeit mit euch verbringen."

"Und jetzt willst du es nicht mehr?" fragte er enttäuscht.

"Ich bin mir nicht mehr sicher. Irgendetwas steht zwischen uns. Und damit ist nicht dieser Streit von heute gemeint. Da war auch schon zuvor irgendetwas im Busch. Sonst wären wir beide nicht so ausgeflippt."

"Wir sind nicht verheiratet, Mattie."

"Mach dich nur lustig. Aber ich habe meine Mum an den Tod verloren. Und meinen Dad an den Alkohol. Ich hab einfach nicht die Kraft, auch noch dich zu verlieren..."

"Ich will dich auch nicht verlieren..."

"Gut. Harm... ich muss dir was sagen..." zögerte sie.

"Raus damit! Ich bin immer da, das weißt du."

"Nein, du bist nicht da. Und ich denke, dass das das Problem ist. Zumindest ein Teil davon."

"Und das wolltst du mir sagen?"

"Nein. Ich bin sauer auf dich. Du vertraust mir nicht mehr." sagte sie ihm direkt ins Gesicht.

"Das stimmt nicht, Mattie. Und das weißt du." versuchte er, sich zu verteidigen.

"Und warum sagst du dann Mike, er solle mir hinterher spionieren?"

"Woher hast du das?"

"Er hat sich verquatscht. Und jetzt sage ja nicht, das du dir Sorgen um mich machst!"

"Wenn es aber so ist!" erwiederte er verzweifelt.

"Und warum? Ich habe gute Noten; ich trinke nicht, zumindest nicht mehr als ein Glas Sekt auf einer Geburtstagsfeier; ich bin immer pünklich zu Hause; ich benehme mich anständig; wenn ich weggehe, dann sage ich immer, wo ich bin; wenn ich den Wagen nehme, fahre ich vorsichtig und tanke immer wieder voll und ich spiele den Babysitter für die Kinder von Harriet und Bud. Glaubst du, sie würden ihre Kinder jemandem anvertrauen, dem sie nicht hundert prozentig vertauen? Der keine Verantwortung für sich und andere übernehmen kann?" Ihr Ton war vorwurfsvoll und verletzt.

"Mattie, das weiß ich alles."

"Warum hast du es dann getan?"

"Ich hab mir wirklich Sorgen gemacht. Du bist eine intelligente, gutaussehende, junge Frau. Und ich hatte Angst, das dir etwas passiert. Ich ahtte Angst, das du vielleicht einen Fehler machst, den du später bereuen könntest."

"Ok, jetzt mal Klartext. Meine Freunde rauchen Gras, das hab ich dir gesagt. Aber denkst du, ich hätte es dir gesagt, wenn ich mitrauchen würde? So dumm bin ich nun echt nicht! Ich hab mich geändert."

"Das merke ich."

"Ich bin nicht mehr das kleine Mädchen, das deine Hilfe braucht. Ich weiß jetzt, was ich im Leben will und was nicht."

"Ich will nur, das du weißt, das es ok ist, auch mal 'nein' zu sagen." erwiederte Harm.

Mattie sah ihn mitgroßen Auen an. Langsam dämmerte es ihr, wohin das Gespräch lief. Und das gefiel ihr nicht sonderlich.

"Harm, stop! Bevor du weiter redest, lass mich eines klar stellen: ich bin keine Jungfrau! Weder vom Sternzeichen, noch in einer anderen Richtung." Als sie Harm's Gesicht sah, redete sie schnell weiter: "Und bevor du etwas sagst, spar dir deinen Atem. Ich bin siebzehn, und mein Liebesleben ist ganz allein meine Sache. Solltest du es wagen, eine Bemerkung in diese Richtung zu machen, packe ich meine Sachen, und sitze im nächsten Flieger nach Washingon. Und das ist mein voller Ernst. Das ist ein Thema, das ich weder mit dir, noch mit Bud oder Harriet berede. Und schon gar nicht Mike! Also schlag dir das aus deinem Kopf! Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, ich bin müde. Gute Nacht!" sagte sie, drehte sich um und war aus der Türe. Harm sah ihr noch verblüfft nach. Das musste er ersteinmal verdauen.

'Stopp, sie hat gesagt, das sie das weder mit mir, Harriet, Bud oder Mike bespricht. Wer fehlt da? Na warte, die kann was erleben!' dachte er bei sich und stürmte die Treppe nach oben ins Schlafzimmer.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#7 von totally_shipper , 11.05.2007 14:29

"Was willst du? Hatte ich dir nicht etwas bezüglich deiner Schlafstätte für heute Nacht erzählt?" begrüßte ihn Mac.

"Hast du gewusst, das Mattie Sex hat?!" fragte er sie ohne Umschweife. Seine Stimme war leise und drohend. Mac, die bis zu diesem Zeitpunkt im Bett gelegen und gelesen hatte, hielt es für beser, jetzt aufzustehen. Natürlich konnte sie ihm von der Körpergroße her nichts anhaben, aber sie bevorzugte es doch, wenn er nur seinen Kopf zu ihr herunterneigte, anstelle seines ganzen Oberkörpers.

"Wie kommst du jetzt darauf?" fragte sie ihn. Das hatte sie nun als letztes erwartet.

"Ich hatte gerade eine interessante Unterhaltung mit meiner Tochter. Und du, weiche mir nicht aus!"

"Was, wenn ich es gewusst hätte?"

"WAS?!" brüllte er. Mac wich erschrocken ein Paar Schritte zurück. "Sag mir nicht, das du es gewusst, und es mir mit keiner Silbe erzählt hast!"

"Mattie hat es mir im Vertrauen erzählt. Und das wollte ich nich ausnutzen. Wenn sie gewollt häte, das du es weißt, dann hätte sie es dir schon gesagt."

"Was genau hat sie dir gesagt?!"

"Harm, du überschreitst da gerade eine gewisse Grenze, wenn ich dich daran erinnern dürfte! Sie hat meinen Rat gewollt, und den hat sie bekommen, mehr sage ich nicht."

Harm's Körperhaltung fiel in sich zusammen und er ließ sich auf das Bett sinken.

"Warum ist sie damit nicht zu mir gekommen?" flüsterte er.

"Manche Sachen bespricht man lieber mir einer Frau, das solltest du wissen." erklärte sie sanft, setzte sich neben ihn und legte ihren Arm um seine Schulter. "Und bevor du noch einen Anfall bekomst, Jennifer hat es auch gewusst. Sie hat mir von einem Telefonat mir Mattie erzählt, und gefragt, ob es ok war, das sie ihr etwas gesagt hat. Lass sie ja leben, wenn du ihr das nächste Mal begegnest! Und es ist ja wohl besser, wenn sie die Antworten auf ihre Fragen von uns beiden bekommt, anstatt von irgendwelchen Teenagern, oder?" fragte sie sanft.

"Ich schätze, du hast recht. Es hat mich nur überrascht." gestand er.

"Sie ist fast erwachsen."

"Ja, das ist sie." sagte Harm und gähnte herzhaft. "Ich werd dann mal wieder runter gehen." sagte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.

"Bleib ruhig."

"Wirklich?"

"Wenn du deine Hände bei dir behälst..." grinste sie.

"Versprochen."

"Dann gute Nacht Flyboy."

"Nacht Ninjagirl." erwiederte er und schaltete das Licht aus. Minuten später waren beide in den Armen des anderen eingeschlafen.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

22.1.2007
0915 PST
Haus von Harm und Mac
San Diego, CA

Mattie wurde von dem Duft von frisch gebrühtem Kaffe geweckt. Langsam stand sie auf, ging ins Bad und zog sich anschließend an. Als sie das Wohnzimmer betrat, saßen Harm und Mac bereits am Frühstückstisch.

"Morgen." grüßte sie sie noch halb verschlafen. Es war eine lange Nacht gewesen.

"Morgen." kam es auch von Harm. Der erntete daraufhin einen warnenden Blick von Mac.

"Morgen Mattie. Hast du gut geschlafen?" fragte Mac sie freundlich.

"Ging so. Ist noch Kaffe da?"

"Klar, in der weißen Kanne. Bedien dich ruhig." kam es wieder von Mac.
Schweigend nahm Mattie sich eine Tasse Kaffe und ein Brötchen. Wärend die drei aßen, wurde kein weiteres Wort gewechselt.

"Und, was hast du heute vor?" fragte Mac sie, als sie das Schweigen nicht mehr aushielt.

"Keine Ahnung. Ich wollte eigentlich Jennifer besuchen, aber die ist gestern zu ihrem Freund nach LA gefahren, und kommt erst heute nacht wieder..." antwortete Mattie, als sie ihr Brötchen verdrückt hatte.

"Schade. Wenn du willst, wir könnten shoppen gehen?" schlug Mac vor. Harm sagte immer noch nichts, er starrte nur in seine Kaffetasse.

"Gern, aber ich glaube, das Shoppen wird sich bei mir auf angucken beschränken."

"Wieso?" fragte Mac. Das war ja was ganz neues.

"Nun, meine Ersparnisse sind für den Flug draufgegangen." sagte Mattie. Als sie das sagte, warf sie Harm einen Blick aus den Augenwinkeln zu. Doch der regte sich immer noch nicht.

"Es war ja auch nur ein Vorschlag. Wenn du zu etwas anderem Lust hättest, dann musst du es nur sagen." erwiederte Mac, während sie das Geschirr stapelte.

"Nein, ein Schaufensterbummel klingt gut. Das hab ich ewig nicht mehr gemacht. Und in Washington kenn ich die Läden schon fast alle."

"Gut, dann also ein Schaufensterbummel." Sagte Mac und erhob sich schwungvoll. Das das ein Fehler war, merkte sie keine Sekunde später. Alles um sie herum fing plötzlich an, sich zu drehen und sie musste sie am Tisch festhalten, damit sie nicht das Gleichgewicht verlor. Als Mattie das sah, sprang sie sofort auf.

"Mac, alles in Ordnung?! Du bist auf einmal so blass!?" erkundigte sie sich besorgt.

Auch Harm hob seinen Kopf und sah Mac an. Diese sah nicht gut aus.

"Nein, alles ok. Mir war nur etwas schwindlig. Schon vorbei." versuchte Mac, sie zu beruhigen. Ihr Magen rebellierte gegen den Geruch von Kaffe und Marmelade, der in der Luft hing.

'Oh, bitte, alles, nur nicht das. Und schon gar nicht jetzt!' schoss es ihr durch den Kopf.

Harm sah sie besorgt an. Sie sah wirklich nicht gut aus.

"Mac?" fragte er sanft.

"Schon gut. Alles in Ord..." Weiter kam sie jedoch nicht, denn da überkam sie plötzlich ein heftiges Würgen. Schnell schlug sie die Hand vor den Mund und rannte ins Bad.

"Mac?! Was ist denn?!" rief Mattie ihr hinterher.


Als sie nach fast einer halben Stunde wieder nach unten kam, war sie weiß wie eine Wand und schwankte bedrohlich. Als Harm das sah, war er sofort an ihrer Seite und führte sie zum Sofa.

"Leg dich hin." sagte er sanft.

Als Mac Luft holte um zu wiedersprechen, setzte er noch ein "Bitte!" hinzu. Und tatsächlich, Mac legte sich langsam auf die Couch. Harm deckte sie liebevoll zu, während Mattie etwas hilflos daneben stand.

"Brauchst du irgend etwas?" fragte sie besorgt. 'So hab ich Mac ja noch nie erlebt!' dachte sie bei sich.

"Was zu trinken, um den Geschmack los zu werden, wäre schön." kam es matt von Mac.

"Kommt sofort." sagte Mattie, und ging in die Küche.

Harm küsste kurz Mac's Stirn, dann ging er hinter Mattie her.

"Wasser ist im Kühlschrank. Du kannst ihr ein Glas bringen, ich mach derweile Tee." wies Harm sie an.

"Ok." antwortete Mattie und ging mit einem Glas Wasser zurück ins Wohnzimmer. Keine fünf Minuten später kam sie zurück in die Küche.

"Sie hat das Glas ausgetrunken und ist dann sofort eingeschlafen." berichtete sie Harm.

"Danke."

"Wofür?" fragte Mattie erstaunt.

"Das du dir Sorgen gemacht hast. Und ihr das Wasser gebracht hast." antwortete Harm ehrlich.

"Passiert das öfter?"

"Was?"

"Das sie plötzlich einen Sprint in Richtung Toilette hinlegt." fragte Mattie besorgt.

'Mist! Von dem Kind weiß sie nichts. Was sagst du ihr jetzt?' fragte Harm sich.

"Harm?"

"Manchmal. Aber in letzter Zeit hatte es fast aufgehört." beantwortete er ihre Frage, soweit es ihm möglich war.

"Da fehlt doch noch was, oder?" fragte Mattie ihn direkt.

"Es ist kompliziert, das zu erklären. Das würde ich lieber mit Mac zusammen machen."

"Ist es schlimm?" So langsam aber sicher machte sie sich Sorgen um ihre 'Stiefmutter'.

"Nein, das nicht. Aber mir wäre es doch lieber, das zusammen mit Mac anzusprechen."

"Was immer du möchtest." kam eine etwas patzige Antwort.

"Bist du deswegen etwa jetzt sauer auf mich?" fragte Harm ungläubig.

"Wenn du meinst."

"Mattie, was ist los?!"

"Du machst es schon wieder. Du schliesst mich aus deinem Leben aus. Irgend etwas verheimlicht ihr zwei, du und Mac, vor mir. Und ich will wissen, was es ist. Und zwar JETZT! Nicht irgendwann."

"Mattie..."

"Nein, nicht 'Mattie..'! Ich mache mir Sorgen um Mac. Sie hat mich zu Tode erschreckt, wie sie da an dem Tisch stand. Ich hab Angst."

"Wovor?"

"Ich.. ich habe Angst, sie zu verlieren." kam es leise von Mattie.

"Oh, Mattie" flüsterte Harm und nahm sie in seine Arme. Vergessen war der Streit von gestern. Mattie schluchzte in seine Schulter.

"Ich.. ich will nicht noch eine Mum verlieren."

"Ich wusste nicht, da du sie als deine Mum betrachtest." kam es überrascht von Harm.

"Als was denn sonst? Sie hat soviel für mich getan. Dank ihr durfte ich bei dir bleiben, als mein Vater mich zurück wollte. Und dafür habe ich mich nie richtig bedankt." schluchzte sie.

"Hey, das kannst du nacher immer noch machen."

"Aber wenn..."

"Stopp! Ich hoffe, ich habe mich da grade verhört? Mac geht es gleich wieder besser. Du brauchst keine Angst zu haben!"

"Sie hat während der Reha soviel für mich getan.. Sie hat mir Mut gemacht, als ich aufgeben wollte. Wie soll ich ihr dafür nur jemals danken?"

"Mit einem einfachen 'Danke Mac'?" kam es von Harm.

Mattie löste sich aus seiner Umarmung und sah ihn mit roten Augen an.

"Das ist nicht annähernd genug."

"Doch. Mac weiß, was dir das bedeutet hat. Und sie hat es gerne getan. Glaub mir, ein einfaches 'Danke' löst bei ihr schon großes Glück aus." sagte er bitter.

"Warum? Ich miene, ich kenn die Geschichte von ihrem Vater, aber trotzdem.."

"Niemand hat ihr je für ihre bloße Anwesenheit gedankt. Du hättest es sehen sollen, als ich mich zum ersten Mal bei ihr bedankt habe, das sie meine Frau ist. Sie ist in Freudentränen ausgebrochen." Bei dem Gedanken an dieses Bild musste er leicht Schmunzeln.

"Dieser Typ muss ein ziemlicher Mistkerl gewesen sein." stellte Mattie fest. Ihr kam kurz der Gedanke an ihren eigenen Vater.

"Dein Vater war etwas anderes." sagte Harm, als hätte er ihre Gedanken gelesen. "Joseph MacKenzie hat seine Frau und Tochter geschlagen. Er hat etwas in Mac zerstört, von dem sie nicht wusste, das es es gab. Und dieser Mistkerl ist gestorben, bevor ich ihm sagen konnte, wie sehr ich ihn dafür hasse. Er hat dennoch etwas mit deinem Dad gemeinsam."

"Was?"


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#8 von totally_shipper , 11.05.2007 14:29

Ein Schatten huschte über Harm's Gesicht. "Er hat dir deine Kindheit genommen, so wie Mac's Vater die ihrige. Und dafür wird er bezahlen. Glaub mir, das werden sie beide." Seine Stimme lies ihr einen kalten Schauer den Rücken runter laufen.

"Er hat dafür bezahlt, Harm."

"Nein, hat er nicht. Nicht genug. Ich lasse nicht zu, das dir jemand wieder so weh tut. Und Mac genauso wenig."

"Danke. Aber mir kann niemand mehr weh tun. Er ist tot. Und er hat bezahlt. Er hat mich an dich verloren. Wofür ich dir sehr dankbar bin."

"Gern geschehen." grinste er sie an.

"Lass uns zurück zu Mac gehen." schlug sie vor, nahm seinen Arm und zog ihn ins Wohnzimmer zurück. Als sie es betraten, schlug Mac gerade wieder die Augen auf.

"Hey, Sonnenschein. Wie geht es dir?" fragte Harm sie zärtlich und setzt sich auf der Couch neben sie.

"Besser." sagte sie, als sie die Decke zurückschlug und sich aufsetzte.

"Langsam! Nicht, das dir wieder schlecht wird." sagte Mattie.

"Mattie, mir geht es wieder gut. Ich bin ein Marine, ich werd es überleben!"

"Ich meine ja nur... wir sollten unseren Bummel dennoch verschieben. Ich will nicht, das du nachher noch komplett umkippst." wndte sie ein.

"Es geht mir gut! Jetzt glaub mir doch! Wir können in zehn Minuten los, wenn du willst!" So langsam reichte es Mac. 'Ich hab mich doch nur übergeben! Ich werd ja nicht gleich tot umfallen!'

"Mac, niemand kotzt sich die Seele aus dem Leib, entschuldige den Ausdruck, und 45 Minuten später geht es ihm blendend! Das kannst du dem Osterhasen erzählen!" kam es von Mattie.

Mac schaute sie überrascht an. Dann dämmerte es ihr. 'Verflucht, sie weiß ja nicht von dem Kind! Und was nun?' fragte sie sich. Sie wechselte einen schnellen Blick mit Harm. Der stand auf und begann: "Mattie..."

"Nein! Wenn es um eure Gesundheit geht, dann seid ihr beide gleich! Ihr müsstet schon angeschossen werden, um überhaupt in Betracht zu ziehen, zu einem Arzt zu gehen!" giftete diese.

"Warte Mattie. Das wollte Harm nicht sagen." unterbrach sie Mac.

"Was dann? Das du erwachsen bist? Das du auf dich selbst aufpassen kannst?" wetterte diese weiter.

"Davon gehe ich auch nicht aus." gab Mac ehrlich zu.

Mattie sah sie nun mit großen Augen an.

"Und was wollte er sonst sagen?" fragte sie nun.

"Mattie, setzt dich." forderte Harm sie sanft auf.

"Ich denk ja gar nicht dran! Was wird hier gespielt?!" ereiferte sie sich. So langsam machte sich Panik in ihr breit.

"Harm und ich müssen... nein, wir wollen dir etwas sagen." erwiederte Mac ruhig. "Bitte, setzt dich hin." fügte sie sanft hinzu.

Mattie stand eine Weile schweigend da. Dann ging sie zum Sessel und lies sich in ihn fallen. Sie sah abwechelnd von Harm zu Mac und wieder zurück. 'Irgendwas stimmt hier doch nicht!'

Harm holte tief Luft und begann dann: "Mattie, du weißt das Mac und ich.. naja, das wir beide... verdammt, jetzt sag doch auch mal was!" wandte er sich plötzlich an Mac. Diese musste leicht schmunzeln.

"Sag bloß, dir hat es einmal die Sprache verschlagen, Flyboy?!" neckte sie ihn. Als sie seinen Blick sah, wusste sie, das ihm nicht nach Witzen zu Mute war.

"Entschuldige. Das war nicht ganz fair." entschuldigte sie sich bei Harm. Dann wandte sie sich wieder Mattie zu, die die beiden die ganze Zeit verständnislos ansah.

"Was Harm hier gerade so geschickt zu erklären versucht, ist, das wir beide eine Familie gründen wollen. Nur leider klappte das bis jetzt wegen meiner Krankheit nicht." erklärte sie Mattie.

"Das hast du schon mal gesagt. Tut mir übrigens leid." erwiederte diese.

"Das muss es nicht. Nicht mehr." warf Harm ein.

Mattie sah ihn immer noch fragend an.

"Damit will ich nicht sagen, das es dir je hätte leid tun müssen. Du kannst ja nichts dafür."

Sie sah immer noch fragend zwischen den beiden Erwachsenen hin und her. "Und was wollt ihr mir jetzt sagen?"

"Nun, das die Zahl 4 manchmal größer ist, als es den Anschein hat." grinste Mac.

Mattie sah sie verständnislos an. Dann fing es an, bei ihr 'klick' zumachen, und ihre Augen weiteten sich. "Soll das heißen..." begann sie.

Mac nickte eifrig. Mattie sprang aus dem Sessel auf und umarmte sie stürmisch. Harm musste anfangen zu lachen, als er die beiden so sah.

"Wow, ich werde Schwester!" flüsterte Mattie, als sie Mac losgelassen hatte.

Harm grinste von einem Ohr zum anderen.

"Soll das heißen, du freust dich?" fragte Mac zaghaft.

"Klar, warum auch nicht?" antwortete Mattie wie aus der Pistole geschossen.

"Naja, ich meine, ich bin nicht deine richtige Mutter, und da dachte ich..."

"Du bist vielleicht nicht meine biologische Mutter, aber deshalb liebe ich dich doch nicht weniger! Du hast genauso viel für mich getan, wie sie. Und dafür hab ich mich nie richtig bedankt."

"Danke Mattie." sagte Mac und umarmte sie.

"Danke dir, Mum." grinste sie.

"Hey, ich bin auch noch da!" warf Harm ein, der sich etwas verloren vorkam.

Mac und Mattie mussten beide laut loslachen, als sie ih da so stehen sahen.

"Klar bist du das. Komm schon her!" lachte Mattie.

Das lies sich Harm nicht zwei mal sagen, und umarmte lachend seine beiden Frauen.

"Haben es die anderen alle gewusst?" fragte Mattie plötzlich, als sie sich wieder aus der Umarmung befreit hatte.

"Außer Jennifer niemand." antwortete Harm.

"Und Harriet und Bud?" fragte sie ungläubig.

"In Washington weiß es keiner. Das wollten wir eigentlich an Weihnachten verkünden, aber das ging ja dann nicht." erkärte Mac.

"Und wann wollt ihr es ihnen sagen? Wie weit bist du eigentlich, wenn du sagst 'an Weihnachten'?"

"In der zehnten, nein halt, elften Woche. Und wir wollten es ihnen sagen, wenn wir das nächste Mal bei ihnen sind." antwortet Mac.

"Ist das vor oder nach der Geburt?" fragte Matie sarkastisch.

"Sehr witzig. Das ist nun mal nicht so einfach." sagte Harm ein wenig vorwurfsvoll.

"Doch, genau das ist es! Was ist an 'Wir wollen euch allen etwas sagen. Mac und ich bekommen ein Baby.' bitte schön so schwer?" Es war weniger eine Frage, sondern eher eine Feststellung.

"Mattie, Harriet ist die einzige, die etwas von meiner Krankheit weiß. Und ich hatte nicht vor, das an die große Glocke zu hängen."

"Was hat das mit deiner Schwangerschaft zu tun?"

"Ich wollte wenigstens warten, bis ich in der zwölften Woch bin, bevor ich es jemand anderem als Harm sage."

"Ist alles ok mit dem Baby?" fragte Mattie besorgt.

"Ja, mach dir keine Sorgen. Aber es hat lange gedauert, bis ich überhaupt schwanger geworden bin. Ich wollte es einfach ein bisschen geniessen, bevor alle Welt Fragen stellt meine ich." erklärte Mac.

"Ich versteh schon."

Als sie den ungläubigen Blick von Harm sah fügte sie schnell hinzu: "Wirklich! Wie schnell könnt ihr euch eigentlich frei nehmen?" wechselte sie das Thema.

"Warum fragst du?" fragte Harm überrascht.

"Nun, ich muss Samstag wieder zurück, und da könntet ihr doch eigentlich mitkommen."

"Warum sollten wir?" kam es wieder von ihm.

"Um es den anderen zu sagen, du Dummkopf! Ich kann nicht garantieren, das ich lange die Klapppe halten kann!" lachte Mattie.

"Mattie, ich warne dich, wenn du..." setzte er an.

"Keine Angst, meine Lippen sind versiegelt. Aber Harriet wird wissen wollen, warum ich die ganze Zeit so grinse, und wenn ich sie nicht auf den Gedanken bringen will, das ich irgendwelche Drogen nehme, dann werde ich es ihr irgendwann erklären müssen." wurde er auch schon von Mattie unterbrochen.

"Das klingt eigentlich ganz gut, das mit dem Urlaub meine ich. Und Claire hat sowieso nächstes Wochenende Geburtstag, sie würde sich sicher freuen, wenn 'Onk Ham' und 'Tani Mak' da sein würden. Was denkst du?" wandte sich Mac an ihren Ehemann.

"Wenn es für dich ok ist... dann muss ich nur noch meinen CO um Erlaubnis bitten."

"Ich denke, du dienst unter Mac?"

"Nein, das ist ja nicht gestattet. Ich bin offiziell auf Miramar stationiert, und werde für jeden Fall in ihr Büro abgeordnet. Aber ich glaube kaum, das das ein Problem wird."

"Dann buche ich mal noch zwei weitere Plätze." sagte Mattie, schnappte sich das Telefon und verschwand.

"Sie ist wirklich einmalig, nicht?!" lachte Harm, als er ihr nachsah.

"Ja, das ist sie. Und sie betrachtet mich als ihre Mutter." flüsterte Mac.

"Was würdet ihr davon halten, wenn ich meine Mädels mal so richtig schön zum Essen ausführe?" fragte Harm, als Mattie wiederkam.

"Keine Einwände. Ich hab euch zwei Plätze auf dem selben Flug gebucht. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch eine Maschine später kommen, dann ist die Überraschung größer. Storniert einfach den Flug, den ihr nicht nehmt." sagte sie, und drückte Harm den Hörer in die Hand.

"Ich bin für den späteren Flug. Dann ist die Überraschung größer, und wir müssen nicht warten, bis endlich alle da sind, um es zu erzählen. Und das mit dem Essen klingt toll." meldete sich Mac zu Wort.

"Dann zieht euch um. Ich kümmere mich um den Flug." sagte Harm.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

28.1.2007
1930 EST
Dulles International Airport
Washington D.C.

Nachdem das Flugzeug von Harm und Mc gelandete war, machten sich die beiden auf zur Gepäckausgabe und anschließend zum Schalter der Autovermietung, um ihren reservierten Wagen abzuholen. Mattie hatte wirklich schn eine Maschine eher genommen, und war von Harriet abgeholt worden.

Unterwegs hielten Harm und Mac noch kurz an, um etwas essbares zu kaufen, damit sie wenigstens nicht mit leeren Händen bei den Roberts auftauchten.

Wenig später hielten sie auch schon vor deren Haus.
"Nervös?" fragte Harm sie. Mac war den ganzen Flug und die ganze Fahrt lang erstaunlich still gewesen.

"Etwas. Wir haben sie lange nicht mehr gesehen. Ich fühle mich ein wenig schuldig. Besonders AJ und Jimmy gegenüber haben wir uns nicht immer ganz fair verhalten. Ich meine, als wir die letzten Male da waren, da haben uns die Zwillinge -und zuletzt auch Claire- immer so in Beschlag genommen, das wir kaum Zeit mit ihnen verbracht haben. Das tut mir Leid." beantwortete sie ihm seine Frage.

"Das muss es doch nicht."

"Doch Harm, das muss es. Ich bin ihre Patentante. Das heißt, das ich dazusein habe, wenn sie etwas brauchen. Und das war ich nun einmal nicht."

"Das warst du aber sonst immer. Jeder braucht mal eine Pause, du bist da keine Ausnahme. Und AJ ist nicht mehr so klein, das er das nicht versteht. Ich denke, das Jimmy das auch langsam versteht. Er hat sich daran gewöhnt, nicht immer im Mittelpunkt zu stehen."

"Aber das möchte ich jetzt gerne wieder gut machen. Seit wir in San Diego wohnen haben wir unsere Freunde hier ziehmlich vernachlässigt. Zumindest kommt es mir so vor. Ich weiß, das ein Wochenende nicht ausreicht, um das wieder aufzuwiegen, aber ich möchte es gerne dazu nutzen, mal wieder etwas Zeit mit allen zu verbringen."

"Mit allen?" grinste Harm.

"Außgenommen ist dieser eine spezielle Ammateuranwalt. Der geht mir gehörig auf den Keks! Er ist der einzige, den ich nie vermisst habe." gab sie zu.

"Was hälst du dann davon, jetzt auszsteigen und an der Tür zu klingeln und Harriet den Schreck ihres Lebens zu verpassen." fragte Harm immer noch grinsend.

"Wieso den 'Schreck ihres Lebens'?" erkundigte sie sich.

"Sie hat nicht gewusst das wir kommen, und deshalb hat sie zwei Potionen zu wenig zu Essen gemacht!" lachte er. Auch Mac musste bei diesem Gedanken lachen.

"Sie wird uns dafür hassen!" sagte sie, als sie sich etwas beruhigt hatte.

"Aber nur, bis sie erfährt, das sie Patentante wird!" grinste Harm.

"Hoffen wir es!" grinste Mac, und stieg aus.

Gemeinsam mit Harm überquerte sie die Straße und klingelte an der Haustür. Als Harriet die Tür langsam öffnete, musste Harm sich zusammen reißen, um nicht laut loszulachen. Sie stand in der Türe, die Augen weit aufgerissen und den Mund geöffnet, als ob sie etwas sagen wollte. Vor Überraschung bekam sie keinen Ton heraus und schloss ihn wieder.

"Hallo Harriet!" strahlte er sie an.

"Harm... Mac... was macht ihr den hier?"

"Wir wollten dem Geburtstagskind gratulieren!" beantwortet Mac ihre Frage.

"Kommt rein!" sagte Harriet, die langsam ihre Sprache wiederfand. "Schön euch zu sehen! Wie geht es euch?" fragte sie die beiden, als diese ihr ihre Mäntel gaben und sie umarmten.

"Gut! Danke der Nachfrage!" antwortet Mac.

"Geht ins Wohnzimmer. Die anderen decken gerade den Tisch. Oh, jetzt hab ich doch nichts für euch zu essen!" fiel es ihr ein.

"Keine Angst, wir haben noch was im Auto!" beruhigte Harm sie. "Ich geh es gleich holen."

"Bud kann dir helfen!" sagte Harriet. "Ich hänge nur schnell eure Sachen weg."

"Klar, tu das." sagte Mac und hakte sich bei Harm unter. Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer.

Klein-AJ war der erste, der sie bemerkte.

"Tante Mac! Onkel Harm" rief er und rannte zu seinen Pateneltern.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#9 von totally_shipper , 11.05.2007 14:31

"Hey, Sportsfreund, nicht so stürmisch!" lachte Harm, als er den Siebenjährigen auf die Schultern nahm.

Mac widmete sich derweil Cole, der sie am Hosenbein zupfte. "Willst du auch hoch?" fragte sie ihn, und ohne auf eine antwort zu warten, nahm sie ihn auf den Arm.

Es folgten freundliche Begrüßungen und ein wenig Small Talk. Mike, Jennifer, Mattie, Sturgis, seine Frau Varise, der General, und sogar der Admiral und Tiner waren da. Alle freuten sich, Harm und Mac wieder einmal zu sehen, und den beiden ging es nicht anders. Während des Essens wurde munter durcheinander geredet. Als Harrietdie Kinder ins Bett bringen wollte, bot Mac ihre Hilfe an.

"Schon gut, das kan Mattie machen." warf Harriet ein.

"Ich möchte es aber." beharrte Mac.

Als die beiden wieder zuück ins Wohnzimmer gingen, lachten alle gerade über etwas was der Admiral gesagt hatte.

"Da gebe ich Ihnen Recht, Sir. Es war wirklich grauenhaft, wie die beiden umeinander herumgeschlichen sind." sagte Coates.

"Von wem reden sie den da gerade Ensign?" " fragte Mac amüsiert. Sie konnte sich schon denken, um wen es hier gerade ging.

"Ma'am ich... ich wollte nicht... es war so..." stotterte Jennifer.

"Schon gut, ich weiß schon wen sie meinen. Das sollte nur ein Scherz sein." beruhigte sie Jennifer.

"Und, wie läuft es in San Diego, Colonell?" fragte der Admiral, um das Thema zu wechseln.

"Gut, Sir." antwortete die Angesprochene. "Ich meinte natürlich AJ Danke der Nachfrage." fügte sie schnell hinzu, als sie den Blick des Admirals sah.

"Es läuft sogar besser als gut." fügte Harm gedankenverloren hinzu.

"Wirklich Captain?" erkundigte sich der General.

Harm warf Mac einen schnellen Blick zu. Als diese nickte, fuhr er fort: "Ja, wirklich, Sir."

Er stand auf, stellte sich hinter Mac und schloss von hinten die Arme um sie. Die anderen Anwesenden beobachten die Szene mit steigender Neugier.

"Mac und ich habe euch allen etwas mitzuteilen" began Harm feierlich.

"Wir bekommen ein Baby!" lächelte Mac.

"Juhu! Oh Mac, herzlichen Glückwunsch!" freute sich Harriet und umarmte Mac. "Dir natürlich auch, Harm" fügte sie hinzu und umarmte auch ihn. Alle beglückwünschten das Paar zu seinem Glück.

"Sieht so aus, als hätten wir bald noch einen Seeman in spee." lachte der Admiral.

"Er oder sie wird dem Corps beitreten!" sagte Mac in einem Ton, der keine Widerrede duldete. Daraufhin mussten alle, sie eingeschlossen, lachen.

"Mach dir nichts draus, Harm! Auch im Corps gibt es Piloten." lachte Sturgis.

"Wenn es nach Mac ginge, dann ganz bestimmt nicht." grinste dieser. "Denn laut ihr wird mein Sohn nicht mal ein Flugzeug aus der Nähe sehen, geschweige denn, eins fliegen." fügte er lachend hinzu.

"Meine Tochter wird sich nicht an irgendwelchen Flugmanövern teilnehmen!" kam es auch promt von Mac.

"Da ich nicht davon ausgehe, das ihr Zwillinge bekommt, wisst ihr also das Geschlecht noch nicht, oder?" fragte Harriet.

"Nein, und ich möchte es auch nicht vorher erfahren." antwortet Mac.

"Wie weit bist du eigentlich?" wollte Harriet wissen.

"Elfte Woche."

"Elfte Woche? Und Mattie hat es uns die ganze Zeit nicht gesagt?!"

"Sie hat es erst letzte Woche erfahren. Wir wollten es erst einmal geniessen, bevor wir es jedem erzählen. In San Diego hat es außer Jennifer auch niemand gewusst." klärte Mac sie auf.

Nach ein paar Stunden waren alle bis auf Harm und Mac gegangen.

"Wo wollt ihr eigentlich übernachten?" fragte Bud sie.

"Wir haben uns ein kleines Hotel am Stadrand gesucht." antwortete Harm.

"Und nein, wir werden nicht bei euch übernachten. Du brauchst also gar nicht erst zu fragen,
Harriet. Es reicht schon, wenn Mattie das Apartment über der Garage in Beschlag nimmt. Da wollen wir nicht auch noch stören." ergänzte Mac.

"Ihr stört doch nicht, genauso wenig wie Mattie. Im Gegenteil, es ist schon, euch hier zu haben." erklärte Harriet.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*


Also, da ich nicht in Washington wohne, habe ich keine Ahnung, ob es dieses Restaurant wirklich gibt, noch ob man es in 20 Minuten von McLean aus erreichen kann. Vergebt mir. Sollte es Ähnlichkeit mit einem anderen Restaurant haben, dann entschuldige ich mich hiermit aufrichtig. So, diesmal gegen den lieben Sturgis. Tut mir ja leid, aber er ist mir halt zu 'aalglatt'. Wie einer der Virtual Season Autoren vom Rosegarden so schön schrieb: Sturgis I-Have-No-Live-To-Speak-Of-Turner. Lasst uns das ändern. Jeder hat ein schmutziges Geheimnis. Warum nicht auch er?! Also, diesmal gegen ihn. Hasst mich.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*


"Es ist schön, wieder hier zu sein." entgegnete Mac und umarmte ihre Freundin zum Abschied.

"Was würdet ihr davon halten, wenn wir morgen abend gemeinsam essen gehen würden?" fragte Harm.

"Eigentlich ja, aber ich weiß nicht, ob unser Babysitter morgen kann." antwortete Bud.

"Darum haben wir Mattie schon gebeten. Sie bringt eine Freundin mit, Theresa. Die müsstet ihr eigentlich schon kennen. So schlagt ihr zwei Fliegen mit einer Klappe: Ihr habt jemanden, den ihr kennt und der sich im Haus auskennt, und dafür müsst ihr noch nicht einmal was bezahlen." wischte Harm den Einwand beiseite.

"Wenn das so ist, dann kommen wir gerne mit."

"Prima. Wir holen euch dann gegen 2000 ab, um dann ins Restaurant zu fahren. Einverstanden?" fragte Mac.

"2000 klingt gut. Bis morgen abend dann." verabschiedete sich Harriet.

"Bis morgen."

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

29.1.2007
2020 EST
Restaurant 'Le Jardin'
Washington D.C.

Das Restaurant war gut besucht, als Harm, Bud, Mac und Harriet eintrafen.

"Ich hatte bestellt. Vier Personen, auf den Namen Rabb." wandte sich Harm an einen der Kellner.

"Ja, da steht es." sagte dieser, als er im Buch nachsah. "Wenn Sie mir bitte folgen würden." wandte er sich an die 'Gesellschaft' und führte sie zu ihrem Tisch. Als er den Damen die Mäntel abgenommen und sie an die Garderobe gehangen hatte, kehrte er mit vier Speisekarten zurück.

"Besonders zu empfehlen wäre unser Poule au Riz, dazu eignet sich hervorragend unser Bordeaux."

"Danke, ich denke, wir sehen uns ersteinmal die Karte an." erwiederte Harm höflich.

"Wie Sie wünschen." sprach der Kellner und zog sich unauffällig zurück.

"Sein Angebot klang eigentlich ganz gut. Ich denke, das ich das nehme." sagte Mac, als der Kellner verschwunden war und sie ihren Blick über die Karte schweifen lies. Als Harm ihr einen Seitenblick zuwarf, fügte sie hinzu: "Natürlich ohne den Wein! Jetzt schau nicht so."

"Tu ich ja gar nicht." verteidigte er sich.

"Ich denke, ich schließe mich dir an, Mac." warf Harriet schnell ein, um zu verhindern, das das ganze in einem ensthafen Streit ausartete.

"Gut, ich weiß auch schon, was ich nehme." lies Bud sich vernehmen.

Wie durch ein Wunder stand auch keine Minute später der Kellner wieder da, und fragte: "Haben die Herrschaften schon gewählt?"

Als alle ihre Bestellung aufgegeben hatten und der Kellner mit den Karten verschwunden war, lehnte sich Harm leicht nach vorne und räusperte sich.

"Harriet, Bud... Mac und ich möchten euch um einen Gefallen bitten." begann er etwas schüchtern.

"Oh, gerne, sagt nur, was es ist." sagte Harriet. Harm's Art verunsicherte sie leicht. 'Was die beiden wohl wollen?' fragte sie sich.

"Würdet ihr uns die Ehre erweisen, und die Paten unseres Kindes werden?" fragte Mac.

Harriet wusste im ersten Augenblick nicht, was sie sagen sollte. Bud ging es nicht viel besser. Der saß mit offenem Mund da und starrte seine früheren Vorgesetzten und Freunde wortlos an.

"Natürlich. Es wäre uns eine Ehre. Danke, Mac, Harm." antwortete Harriet, als sie endlich wieder ihre Sprache wiedergefunden hatte.

"Ja, liebend gern." pflichtete Bud ihr bei.

"Ich höre da einen leisen Zweifel, Bud." sagte Mac, etwas enttäuscht.

"Nein! Das heißt... es ist nicht, das ich mich, das heißt wir uns nicht geehrt fühlen würde, aber... habt ihr beiden nicht an Commander Turner und Varise gedacht?" stotterte er verlegen.

"Das hat nichts mit Sturgis zu tun. Ihr seid schon lange unsere Freunde. Und bei allem Respekt vor dem Comander, ich denke doch, das ihr beiden besser geeignet seid, auf ein Kind aufzupassen. Ganz zu schweigen von Varise, die scheint sowieso was gegen uns beide zu haben. Entschuldigt mich bitte." sagte Harm, stand auf und entfernte sich Richtung Toilette.

"Was ist den mit Harm und Sturgis?" fragte Harriet, als dieser außer Hörweite war.

Mac, die bis dahin noch Harm hinterher gesehen hate, drehte sich wieder zu ihren zwei Freunden um.

"Ich habe keine Ahnung." sagte sie mit einem Schulterzucken.

Auf den zweifelnden Blick von Bud redete sie dann doch weiter.

"Ok, aber das bleibt unter uns." Als Harriet und Bud eifrig nickten, fuhr sie fort: "Sturgis hat sich verändert. Seit er mit dieser Frau verheiratet ist, meldet er sich kaum noch bei uns. Er reagiert auch nie auf Harm's Anrufe, und unsere Einladungen hat er auch immer ignoriert. Oder er hat sie abgelehnt, mit der Begründung, er hätte zur Zeit viel zu tun."

"Der General hat es in den letzten Wochen auch auf ihn abgesehen." entgegnete Bud.

"Ich rede hier nicht von den letzten Wochen, Bud. Ich rede von den ganzen letzten Jahren. Er zieht sich immer mehr zurück. Wenn er wirklich so viel zu tun hat, wie er immer sagt, dann frage ich mich, wie er es schafft, noch nach Hause zu fahren um zu schlafen. Nein, da muss noch etwas anderes dahinter stecken." erwiederte Mac.

"Was könnte das denn sein?" fragte Harriet neugierig.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#10 von totally_shipper , 11.05.2007 14:33

"Ich habe nicht den blassesten Schimmer. Als wir uns zu Thanksgiving gesehen haben, da war er auch schon so komisch. Besonders mir gegenüber. Und gestern, na, ich denke, das habt ihr selbst gemerkt."

"Nein, was denn?" hakte Bud nach.

"Es kann auch nur so ein Gefühl sein, aber er schiesst gegen mich, wo er nur kann."

"Das war doch nur ein harmloser Scherz." versuchte Bud, Sturgis in Schutz zu nehmen.

"Nein, da gebe ich Mac recht. Wenn man sich sein Verhalten mal insgesamt betrachtet, dann hat sie Recht. Da stimmt irgend etwas nicht." entgegnete Harriet.

"Und was bitte soll das sein?" fragte Bud etwas genervt.

"Bud, er nimmt keine Einladung an, er geht nicht mehr mit uns zusammen Mittag essen, er meidet jeden persöhnlichen Kontakt, und Weihnachten war ja auch die Krönung." erwiederte sie.

"Harriet, er hat eine Ehefrau! Er wird sicher mit ihr essen." warf Bud ein.

"Kann ja sein, aber was bitte war an Weihnachten?" fragte Mac. 'Langsam mache ich mir wirklich Sorgen um ihn.' dachte sie bei sich.

"Hat Mattie euch nichts erzählt?" fragte Harriet erstaunt.

Als Mac den Kopf schüttelte, fuhr Bud für sie fort: "Wir waren wieder bei dem Gottesienst seines Vaters, und Sturgis ist nicht aufgetaucht. Varise ebenfalls nicht. Anschließend wollten wir alle beim Admiral zu abend essen, aber auch da kam er nicht. Er hat sich auch über die Feiertage nicht gemeldet. Kein Anruf, keine Karte, kein gar nichts. Als ich wieder im Büro war, kam auch kein Laut von ihm."

"Das sieht ihm gar nicht ähnlich." sagte Mac nachdenklich.

"Was sieht wem nicht ähnlich?" fragte Harm, der gerade an den Tisch zurück kehrte.

"Nichts, gar nichts." versuchte Harriet abzulenken.

"Wir sprachen gerade über Sturgis." sagte Mac jedoch mit fester Stimme und sah ihm in die Augen.

Harm verzog sein Gesicht. "Bitte Mac. Nicht schon wieder das."

"Harm, es ist noch schlimmer, als wir dachten. Ich kann ja verstehen, das du wütend auf ihn bist, aber trotzdem... Er ist dein Freund." warf sie ein.

"Er war mein Freund. Mac, so, wie er sich verhällt, besonders dir gegenüber, hat er diese Bezeichnung nicht verdient."

"Schön und gut, ich mache mir trotzdem Sorgen um ihn. Bud, erzähl es ihm." forderte Mac ihn auf.

Als Bud geendet hatte, kam der Kellner mit dem Essen. Harm blieb somit vorerst eine Antwort erspart. Als sie fertig waren, kam der Kellner wieder, und räumte das Geschirr ab.

"Und, was sagst du?" fragte Mac ihn herausfordernd.

"Ihr habt ja recht, das klingt nicht nach Sturigs. Aber was soll ich machen? Mit mir will er ja offensichtlich nicht reden, und aufzwingen kann ich mich ihm ja schlecht." sagte er resigniert.

"Wenn wir es über Varise versuchen würden?" fragte Harriet.

"Entweder ist sie einer der Gründe, warum er sich von uns zurück zieht, oder sie weiß auch nicht mehr als wir." entgegnete Bud nachdenklich.

"Einen Versuch ist es wert." sagte Harm. "Habt ihr beide seine neue Adresse?"

"Die müsstet ihr doch auch haben." sagte Harriet verblüfft.

"Nein, der Herr weigert sich, sie uns zu geben." erwiederte Mac etwas bissig.

"Ich kann sie euch gerne geben, wenn wir wieder bei uns sind." sagte Bud.

"Danke. Ich frage mich bloß, was es ist. Ich meine, ich dachte, er wäre nur sauer auf uns, weil wir ja etwas plötzlich verschwunden sind. Das hätte ja auch erklärt, warum er gegen mich schiesst, aber jetzt... Er scheint etwas gegen alles und jeden zu haben. Wisst ihr, ober dem General gegenüber auch so ist?" wandte Mac sich wieder an die beiden.

"Anscheinend. Er hat ihn letztlich in sein Büro zitiert, das ganze Bullpen hat den General toben hören. Als Sturgis dann wieder herauskam, hat er seine Bürotür zugeschmissen, und seine Wut den ganzen Tag über an Vic ausgelassen. Der tat mir dann richtig leid." sagte Bud.

"Worum ging es da?" fragte Harm neugierig.

"Keinen Schimmer. Um einen Fall bestimmt nicht, so, wie sich der General aufgeführt hat. Den letzten hatte er gewonnen, und für den, den er da gerade hatte, sah es gut aus. Es muss also andere Gründe haben."

"Könnte er mit einem anderen Anwalt aneinander geraten sein?" fragte Mac.

"Unwahrscheinlich. Du kennst ihn doch, immer die Ruhe in Person." warf Harm ein.

Bud und Harriet wechselten einen schnellen Blick. Der blieb jedoch nicht unbemerkt.

"Was?" fragte Mac. Dabei setzte sie den Blick auf, den bei ihr sonst nur ungehorsame Zeugen bekamen, die sich in Widersprüche verstrichten.

"Nun ja, sagen wir es mal so, die 'Ruhe in Person' ist er nicht gerade." versuchte Harriet ihr auszuweichen.

"Und das soll was genau heißen?" hakte Harm nach.

"Er hat PO Bernstein eine geklebt!" platzte es aus Bud heraus.

"Er hat bitte was getan?!" rief Harm überrascht. Die Gäste drehten sich langsam zu ihrem Tisch um.

"Er hat was?" wiederholte er, diesmal leiser.

"Er hat ihr eine Ohrfeige verpasst." sagte Bud, genauso leise.

"Warum?" wollte Mac wissen.

"Frag mich was leichteres! Sie hat ihm irgendwelche Unterlagen rausgesucht, die waren aber nicht die richtigen. Er hat ihr in einem nicht gerade freundlichen Ton mitgeteilt, das sie die richtigen doch bitte schnell finden sollte. Nach einer Stunde hat er sie wieder danach gefragt. Als sie sagte, sie arbeite noch daran, hat er gesagt, das es schneller gehen müsste, sonst sollte sie sich doch bitte überlegen, ob sie auch richtig bei JAG sei. Darufhin sie: "Wissen Sie was Comander? Suchen Sie doch ihre Akten selbst!", er daraufhin: "Ich hoffe ich habe mich verhört. Was sagten Sie gerade?", voraufhin sie sagte: "Sie haben mich schon richtig verstanden.". Er wiederum: "Was erlauben Sie sich?!". Ihre Antwort hat mir aus der Seele gesprochen, die war: "Ich bin nicht ihr Dienstmädchen, Comander! Ich leiste meinen Dienst hier. Und ich möchte meinen Job gerne behalten. Das heißt jedoch nicht, das Sie mit mir machen können, was Sie wollen! Sie haben nicht das Recht, Ihre Wut an anderen auszulassen. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, ich habe noch andere Sachen zu tun." Und damit wollte sie gehen. Comander Turner hat sie jedoch am Arm gepackt, und ihr gedroht: "Das nehmen Sie auf der Stelle zurück, sonst...", woraufhin sie wieder: "Sonst was?" und dann hat er ihr eine geklebt."

"Hat der General das mitbekommen?" fragte Harm erschrocken.

"Nein, der hat nur den roten Handabdruck auf der Wange des PO gesehen. Als er sie fragte, woher der sei, hat sie es ihm nicht gesagt." beantwortete Bud seine Frage.

"Hast du es ihm gesagt?" fragte Mac.

"Nein, aber langsam bereue ich es. Ich wollte mit Turner alleine sprechen, aber der ging mir immer aus dem Weg." gab er kleinlaut zu.

"Das musst du schleunigst nachholen." forderte Harm in auf.

"Harm! Ist das dein Ernst?!" fragte Harriet erschrocken.

"Er hat ganz recht, Harriet" mischte sich Mac ein. "Je eher Sturgis merkt, das es so nicht weiter gehen kann, umso besser für alle Beteiligten. Besonders für Rangniedrigere Angestellte, wie den PO."

"Er wird es nicht noch einmal machen." versicherte ihr Bud.

Mac schluckte hart. Das kam ihr nur zu bekannt vor. "Bud, ich will dir ja nicht deine Wunschvorstellung zerstören, aber glaubst du das wirklich?! Stell dir vor, es wäre etwas anderes, etwas wichtigeres gewesen. Was hätte er dann mit dem PO gemacht? Du weißt genauso gut wie ich, das ein Versprechen solcher Art ganz schnell in Rauch aufgehen kann. Ich finde es schön, das du noch an sein Wort glaubst, aber das erscheint mir gerade nur zu falsch. Er hat sich um 180 Grad gedreht. Und um ganz ehrlich zu sein, ich bin mir nicht sicher, ob ich wissen will, was bei ihm zu Hause abgeht."

"Mac, nicht jeder Mann..." begann Harriet.

"Nein, das hat gerade herzlich wenig mit meinem Vater zu tun, und ich weiß, das manche Männer ihre Taten aufrichtig bereuen. Nur, ich sehe keine Reue bei Sturgis. Er muss sich darüber klar sein, das sein Verhalten auch Kosequenzen hat. Und das hat bei dem Zwischenfall mit PO Bernstein gefehlt. Er hätte einen Verweis bekommen müssen, anstatt das man darüber hinwegsieht."
Als sie Buds Gesicht sah, setzte sie hinzu: "Ich will dir keinen Vorwurf machen. Wirklich nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich nicht zuerst mit ihm geredet hätte. Aber da er sich ja ganz offensichtlich weigert, bleibt dir nichts anderes übrig, als den General aufzusuchen."

"Ich will ihm nicht in den Rücken fallen." erklärte Bud hilflos.

"Das wissen wir. Und das tust du auch nicht. Auf lange Sicht hilfst du ihm damit mehr, als wenn du schweigen würdest." versuchte Harm, ihn umzustimmen.

"Ok, ich gehe zum General." gab sich Bud geschlagen.
"Aber wenn er dann sauer auf mich ist, dann komme ich mit nach San Diego." fügte er grinsend hinzu.

"Gern." erwiederte Harm.

"Und, wie wollen wir den Comander dazu bekommen, mit uns zu reden?" fragte Harriet nun.

"Versuchen wir erst einmal direkt. Sollte er sich so wie erwartet weigern, dann versuchen wir es über Varise." schlug Mac vor.

"Einverstanden." kam es von Bud und Harriet gleichzeitig.

"Dann lasst uns zahlen, dann können wir bei euch zu Hause noch weiter über unseren Schlachtplan nachdenken." sagte Harm.

Als sie gezahlt hatten, fuhren sie wieder zu Bud und Harriet nach Hause.

"Wollt ihr auch einen Kaffee?" fragte Bud, als sie sich alle im Wohnzimmer eingefunden hatten.

"Da sag ich nicht nein." antwortete Harm.

"Für mich bitte ein Wasser." rief Mac ihm hinterher, als er in der Küche verschwand.

"So, warum wolltet ihr mich bei eurem trauten Beisammensein dabei haben?" fragte Mattie. Ihre Freundin war, da die Eltern der Kinder wieder da waren, gegangen.

"Hast du noch Kontakt zu Sturgis?" fragte Harm sie direkt.

Mattie sah Bud und Hariet etwas hilflos an. Wenn sie das verneinen sollte, würde er fragen, warum nicht, und dann würde sie ihm die Sache mit Weihnachten erzählen müssen.

"Schon gut, sie wissen, das er Weihnachten nicht da war." sagte Harriet.

"Nein, habe ich nicht." sagte Mattie, vermied es aber, Harm oder Mac in die Augen zu sehen.

"Wegen der Sache mit Weihnachten?" fragte Harm.

"Auch." kam die leise Antwort von Mattie.

"Gut, kannst du mir dann bitte sagen, was er an Weihnachten gemacht hat, wo er doch gar nicht da war?" fragte Mac sanft.

Mattie sah sie etwas erschrocken an. "Er hat nichts gemacht. Er war ja nicht da."

"Schön, wenn Zeugen sich alle auf eine Version der Geschehnisse einigen können. Das vermisse ich in meinem Beruf so." gab Mac sarkastisch von sich.

"Wie meinst du das?" fragte Harriet.

"Ich bitte euch! Ihr erzählt uns hier haarklein das selbe. Und wenn ihr nicht alle ein wahnsinns Gedächtnis habt, dann stimmt hier was nicht. Und zwar gewaltig!" sagte Mac aufgebracht und stand auf.

"Was soll den nicht stimmen?!" fragte Bud nach. 'Das läuft aber nicht so, wie wir es wollten!' schoss es ihm durch den Kopf.

"Nun, in eurer Kette fehlt ein Glied." stellte Harm sachlich fest.

"Und das wäre?"

"Wieso esst ihr beim Admiral? Warum nicht beim General?"

"Das Haus des Admirals ist größer." entgegnette Harriet.

"Gut. Der General fehlt auch. Er hätte Sturgis unter Garantie Feuer unter, Hntern gemacht, wenn er nicht zum Gottesdienst erschienen wäre."

Darauf wussten die anderen keine Antwort. Also schwiegen sie und sahen auf den Boden.

"Und zu guter Letzt: Wo warst eigentlich du bei diesem ganzen Vorfall?" wandte sich Mac an Mattie.

"Ich war hier." entgegnette sie ausweichend.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#11 von totally_shipper , 11.05.2007 14:33

"Und wo ist hier? Auf diesem Planeten? Auf diesem Kontinent? In diesem Land? In diesem Bundesstaat? In dieser Stadt?" fragte Harm gereizt. Langsam wurde es ihm zu bunt.

"Ich war in diesem Haus. Ich habe auf Claire, Cole, Matt, Jimmy und AJ aufgepasst, als Bud und Harriet im... beim Admiral waren." sagte sie leise.

"Ok, jetzt Klartext: Du wohnst bei Harriet und Bud, du wirst von allen bei JAG, außer vielleicht Vic, als Mitglied der Familie betrachtet, und dann bleibst du Weihnachten hier, anstatt mit allen zu feiern? Versuchs nochmal!" forderte Mac sie greitzt auf.

"Was wollt ihr denn von mir?!" explodierte Mattie plötzlich. Harriet und Bud standen daneben und sahen etwas hilflos zu.

"Schraub deine Lautstärke runter Mattie! Hier schlafen Kinder! Und was deine Frage betrifft, du sollst eine Antwort bekommen. Ich will die Wahrheit! Und das gilt für euch beide genasuso!" fügte er hinzu und sah Harriet und Bud streng an.

"Ok, es reicht!" griff Harriet ein. "Mattie, geh schlafen. Wir reden morgen."

"Aber ich kann euch doch nicht..."

"Ich sagte, du solltst schlafen gehen!" kam es gepresst von Harriet.

Mattioe sah sie einen Augenblick an. Dann drehte sie sich wortlos um, und ging. Harriet atmete erleichtert aus.

"Was wird hier gespielt?!" velangte nun Mac zu wissen.

"Setz dich." forderte Bud sie auf.

"Ich denke, ich stehe lieber." sagte sie trotzig.

"Setz dich hin!" kam es von Harriet, diesmal dringender.

Auch Mac sah sie kurz an. Was sie in ihrem Gesicht sah, gefiel ihr gar nicht. Es war der Ausdruck quälender Angst. Also tat sie, was ihre Freunde verlangten.

"Was wir euch jetzt sagen, wird diese vier Wände nie verlassen. Egal wie schwer das auch für euch ist. Ihr werdet mit niemandem darüber reden! Weder mit dem Admiral oder dem General, noch mit Varise oder Sturgis, oder mit sonst einer Person, die nicht ich oder Bud sind! Noch nicht einmal mit Mattie! Und schon gar nicht mit Jen! Verstanden?!" fragte Harriet ihre Freunde in einem Ton, der bei den beiden einen kalten Schauer den Rücken herunter laufen lies. Alles, wozu sie fähig waren war, kurz zu nicken.

"Gut. Ich fange am Anfang an." begann Harriet.

"Am Anfang, da schuf Gott die Welt!" kam es von Harm. Harriet sah ihn nur scharf an.

"Das ist nicht witzig!" fauchte sie bedrohlich und leise.

"'Tschuldige. Was wolltest du uns sagen?" fragte Harm sie schuldbewusst und warf Mac einen kurzen Blick zu. So kannten die beiden Harriet gar nicht.

"Ihr habt recht, Sturgis hat sich verändert, seit ihr nicht mehr da seid. Er hat einen großen Halt in dir verloren, Harm. Er vermied es, sich mit uns zu unterhalten. Als er sich immer mehr zurückzog, hat ihm der General das Angebot mit London unterbreitet. Sturgis wollte Bedenkzeit. Also hat ihn der General wegen eines Falles dorthin geschickt. Als er wieder zurückkam, war das Angebot gegessen. Un dSturgis hat sich immer mehr von uns entfernt. Varise hat ihn dann für eine Weile aufeheitert. Die beiden haben geheoratet. Das wisst ihr, da wart ihr ja auch dabei. Was ihr nicht wisst, ist die Tatsache, das sie die Ehe haben anullieren lassen. Ich weiß nicht genau wieso, es hatte wohl was mit seinem Verhalten zu tun. Er ist nach dieser Geschichte immer mehr abgerutscht. Eines Tages kam er angetrunken zur Arbeit. PO Bernstein hat ihn schneller als der Blitz wieder rausgeworfen, bevor der General es mitbekommen hat. Er hat sie bei ihr entschuldigt, und geschworen, das es nicht mehr vorkommen ürde. Was seine Fälle betreffen, da haben wir euch belogen. Er verliert einen Fall nach dem nächsten. Und nicht, weil sie zu schwer sind. Er kann sich nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren. Ist ständig gereizt, und lässt seine Wut an anderen aus. Wie gesagt, er hat Bernstein geschlagen. Aber das ist noch längst nicht alles. Wenn wir ihm zufällig außerhalb der Arbeit treffen, anders bekommt man ihn ja nicht zu fassen, dann hat er eine Fahne, die man zehn Meilen gegen den Wind riechen kann. An Thanksgiving hat Varise noch einmal gute Miene zum bösen Spiel gemacht, und sich auf einen Abend mit ihm eingelassen. Ein Fehler. Er hat sie behandelt wie den letzten Dreck, als ihr weg wart. Er war an Weihnachten nicht in der Kirche, weil er sich mit seinem Vater gestritten hat. Und zwar heftig. Der hat sichauch Sorgenum ihn gemacht, und ihn für sein VErhalten kritisiert. Wir haben ihm einmal angeboten, das er immer zu uns kommen kann, wenn er Hilfe braucht. Auch das war ein großer Fehler. Wir wollten nach dem Gottesdienst schnell nach Hause, um noch was für den Admiral zu holen, und Jimmy, Cole, Matt und Claire bei einem Babysiter abzugeben. Als wir hier ankamen, sahs Sturgis auf der Treppe im Schnee. Er war dicht bis obenhin. Während ich die Kinder umgezogen habe, und Bud dem Admiral Bescheid gesagt hat, das wir später kommen würden, da war er mit Mattie allein. Ich habe keine Ahnung, was genau er gemacht hat. Er scheint sich ihr aber auf eine Art genähert zu haben, die sie nicht wollte. Sie hat das ganze Haus zusammen geschrieen, und ihm derart eine verpasst, das sie ihm die Nase gebrochen hat. Wir haben ihn daraufhin zum Ausnüchtern und wegen seiner Nase ins Krankenhaus gebracht. Mattie ist mit den Kindern hier geblieben, der Babysitter hat auf sie aufgepasst. Sie traut sich seit dem nicht mehr in seine Nähe und weigert sich, allein mit ihm in einem Raum zu sein. Was ich nur zu gut verstehen kann. Was Sturgis betrifft... ich habe keine Ahnung, wie es weiter gehen soll." schloss sie ihren traurigen Bericht und sah Harm an. Dessen Gesicht war wie versteinert.

"Harm, Schatz..." sagte Mac sanft und berührte ihn leicht am Arm. Harm sprang daraufhin wie von der Tarantel gestochen auf.

"Es tut mir Leid Harm. Unendlich Leid." sagte Bud leise.

"Was hat dieses Schwein mit ihr gemacht?!" fragte er gefährlich leise.

"Es ist nichts passiert. Wir waren ja noch da. Außerdem weiß Mattie, wie sie sich verteidigen kann." sagte Harriet leise, vermied jedoch seinen Blick.

"Gut, und jetzt will ich die Version, die nicht von Mattie ist." sagte Mac fest, auf das Schlimste gefasst.

"Er... er hat... als wir angerannt kamen, da war... er hat ihr die Bluse aufgerissen." gestand Harriet leise.

"WAS!?!?!?!?!?!?!?!? DEN HURENSOHN BRING ICH UM!!!!!" schrie Harm verzweifelt. Mac sprang auf, und packte ihn an den Armen.

"Das tust du nicht. Hör mir zu! Du wirst ihm nichts tun! Wir können ihn anzeigen, aber du wisrt ihn nicht umbringen! Harm, Harm, sieh mich gefälligst an!" schrie sie durch sein Gebrüll.

"Ja, du sollst mich ansehen! Es ist nichts passiert! Verstehst du mich?! Es ist nichts passiert! Nichts, was man nicht wieder halbwegs retten kann! Harriet und Bud waren da! Er hat ihr nichts allzu schlimmes getan! Ist ja gut, lass es raus." sagte sie. Am Anfang schrie sie noch, aber wurde immer leiser, als Harm's Gebrüll einem Schluchzen wich. Sie hielt ihn nur fest. Er klammerte sich hilflos an sie.

"Er.. er hat meinem kleinen Mädchen weh getan!" schluchzte Harm verzweifelt. "Dafür wird dieser Bastard bezahlen!"

"Ja, das wird er! Er verliert seine besten Freunde! Und er wird sich vor Gericht dafür verantworten! Ich werde persöhnlich dafür sorgen, das dieser Abschaum aus der Navy fliegt und die nächste Zeit nur noch Orange trägt!" flüsterte sie ihm ins Ohr. Harm beruhigte sich langsam wieder. Er setzte sich wieder auf die Couch, lies Mac jedoch nicht los.

"Warum... warum habt ihr nichts gesagt?" fragte er leise in den Raum.

"Wir... Mattie hat uns darum gebeten. Sie hat mit mir gredet. Es geht ihr ja auch wieder fast so gut wie vorher. Ich wollte es euch ja sagen, aber sie hat darauf bestanden. Ich hielt es für das beste, ihrem Wunsch zu folgen." gestand Harriet leise.

"Sie ist erst siebzehn! Wie kannst du davon ausgehen, das sie weiß, was da beste für sie ist?!" ereiferte sich Harm.

"Harm, es reicht! Es tut ihnen Leid! Was sollen sie den sonst noch machen?! Das hat keiner ahnen können! Und ich gebe Harriet recht. Mattie zu drängen, es uns zu erzählen, hätte wahrscheinlich zur Folge gehabt, das sie wieder dicht macht. So hat sie hat wenigstens mit Harriet geredet. Er wird ihr nichts mehr tun. das schwöre ich dir." sagte Mac eindringlich und sanft zugleich.

"Daruf kannst du Gift nehmen!" fauchte Harm.

"Nein, das ist er nicht wert! Du wirst dein Leben nicht für diesen Dreckskerl wegschmeissen! Wir können ihhhn im Gericht fertig machen! Und das werden wir! Lass die Finger von deinem Plan... er geht sowieso nicht auf, also lass es bleiben!" warf sie ihm an den Kopf.

"Aber Mattie..." sagte er hilflos.

"Es wird schon wieder. Hey, sie vertraut Bud und dir schon wieder ganz!" sagte sie sanft.

"Das verstehst du nicht! Ich habe ihr versprochen, das ihr niemand mehr weht tut! Und das Versprechen habe ich nicht eingehalten!" reif er verzweifelt.

"Das ist nicht deine Schuld Dad." sagte Mattie sanft. Sie stand mit Tränen in den Augen hinter ihm. Harm sprang auf und schloss sie fest in seine Arme. Mattie fing hemmungslos an zu weinen. "Lass mich nie wieder los! Nie wieder!" schluchzte sie in seine Schulter.

"Bestimmt nicht, mein Engel!" flüsterte Harm. "Ich bin ja da!"

So standen sie eine Weile da, dann löste Mattie sich langsam von ihm und setzte sich neben Mac, die auch gleich den Arm um ihre Schulter legte. Mattie lehnte sich müde an sie und Mac küsste ihren Kopf sanft und lehnte ihren Kopf gegen ihren..

"Und was jetzt?" fragte Mattie nach einer Weile leise.

"Das kommt darauf an." sagte Bud.

"Worauf?" fragte Mattie wieder.

"Für was du bereit bist." sagte Mac sanft. "Wir können ihn anzeigen. Das würde heißen, das du das, was geschehen ist, für einer dir fremden Jury wiederholen müsstest. Aber das bedeutet auch, das er wegen versuchter sexuelller Nötigung und versuchter Vergewaltigung mindestens zu unehrenhafter Entlassung, möglicher Weise auch zu Gefängnis verurteilt werden könnte. Aber ich muss ehrlich sein. Er kann auch frei gesprochen werden. Was ich nicht glaube. Und wenn doch, dann gehen wir in Berufung. Er wird büßn. Das schwöre ich dir!"

"Zeigen wir ihn an." sagte Mattie zwar leise, aber dennoch mit fester Stimme.

"Gut. Ich bewundere dich für deinen Mut. Egal, was passiert, wir sind immer da." sagte Mac ehrlich.


*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

30.1.2007
0817 EST
Haus der Roberts
McLean, VA

Am nächsten Morgen beim Frühstück war niemand zum Scherzen aufgelegt. Harm starrte düster vor sich hin, und aß kaum etwas. Mac sah ihn besorgt von der Seite an. Er sah aus, als hätte er die ganze Nacht kein Auge zu gemacht. Auch sie hatte schlecht geschlafen. Mattie hatte sich in ihrer Umarmung in den Schlaf geweint und sich die ganze Nacht umhergewälzt. Mac hatte sie drei Mal wecken müssen, da sie immer wieder einen Alptraum hatte.
Die Kinder der Roberts saßen mit am Tisch. AJ und Jimmy schienen zu merken, das etwas nicht in Ordnung war, den sie benahmen sich sonderbar ruhig. Anders jedoch ihre Geschwister. Die verlangten ihren Eltern einiges ab.
Bud hatte sich den Tag frei genommen. Er wollte dabei sein, wenn sie Sturgis zur Rede stellten.

"Colerige Duncan Roberts! Jetzt reiss dich gefälligst zusammen und iss!" platzte Bud der Kragen. Der Junge machte sich einen Spaß daraus, die Kekse auf seinem Teller zu zerkrümeln, anstatt sie zu essen.

"Matthew Andrew Roberts! Du brauchst gar nicht so zu lachen! Das gilt auch für dich!" fügte Harriet hinzu, als sie sah, wie ihr anderer Sohn seinen Zwilling perfekt immitierte.

"Harriet, lass sie doch." sagte Mac müde. "Wenn sie jetzt nichts essen wollen, dann bekommen sie das nächste zum Mittag. Es bringt nichts, sich noch mehr darüber aufzuregen. Die beiden können nichts für unsere Laune."

"Du hast ja recht. Aber versuch du mal als zweiundzwanzigjähriger Babysitter einer Bande von hungrigen Kinder das Wort 'Nein' begreiflich zu machen." erwiederte sie matt.

"Wenigstens benimmt sich Claire." lachte Bud. Doch er hatte sich zu früh gefreut. Seiner einzigen Tochter kam gerade die blendende Idee, das das weiße Hemd ihres Vaters doch einen Farbtupfer gebrauchen könnte. So zögerte sie auch nicht, ihren Multivitaminsaft darüber auszugiessen. Bud sprang sofort vom Tisch auf, als er die sich ausbreitende Nässe auf seiner Brust spürte. Das Lachen seiner Tochter steckte ihn jedoch auch an.

"Man soll den Tag bekanntlich nicht vor dem Abend loben." grinste Mattie.

"Sehr witzig." sagte Bud und versuchte ein leidendes Gesicht aufzusetzten, was ihm nicht wirklich gelang. 'Es tut gut, sie lachen zu sehen. Sie derart abzulenken, das schafft wirklich nur Claire.' dachte er bei sich.

"Wie wäre es, wenn du dich umziehst?!" schlug seine Frau vor.

"Ja. Und ihr beiden Krümelmonster kommt auch gleich mit." wandte er sich an seine Söhne.

"Brauchst du Hilfe?" fragte Mac.

"Nein. Aber du kannst dafür sorgen, das AJ und Jimmy sich ihre Jacken anziehen. Die hängen im Flur." rief ihr Bud von der Treppe zu.

"Na, kommt ihr beiden. Ihr habt gehört, was euer Daddy gesagt hat." wandte sie sich an ihre beiden Patensöhne.

"Nein!" sagte AJ trotzig und verschrämkte die Arme. Harriet war inzwischen mit Claire ebenfalls aus der Küche verschwunden, so dass sie von ihr auch keine Hilfe zu werwarten hatte.

"Was soll das heißen? Nein?" fragte Mac überrascht. Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet.

"Ich will nicht!" sagte AJ bockig.

"Ich auch nicht!" stimmte ihm seiner jüngerer Bruder zu.

"Komm schon AJ, du musst doch in die Schule. Und du in die Vorschule, Jimmy." versuchte es Harm.

"Ich will aber nicht!" rief AJ inbrünstig.

"Genau! Dort ist es langweilig!" kam es von Jimmy.

"AJ und James Kirk Roberts! Ihr werdet jetzt eure Jacken anziehen und zur Schule gehen!" sagte Mac in ihrem besten Marine-Ton.

"Nein!" riefen die beiden gleichzeitig.

"Na ganz toll!" knurrte Mac leise. "Jetzt tu du doch mal was! Du bist schließlich ihr Patenonkel!" wandte sie sich an Harm.

"Jungs, ihr steht jetzt auf, zieht eure Jacken an und setzt euch ins Auto! Und das ist ein Befehl!" sagte der streng.

Seine beiden Patensöhne taten nichts dergleichen. Sie blieben auf ihren Plätzen sitzten, liessen die Arme verschränkt und schüttelten den Kopf.
Mattie hatte die Szene die ganze Zeit leicht amüsiert beoachtet. Nun merkte sie jedoch, das Harm und Mac am Ende ihrer Weisheiten angelangt waren, und hielt es für das beste, einzuschreiten. Schwungvoll erhob sie sich und ging in den Flur zur Garderobe.

"Die Kaddetten Roberts antreten!" rief sie im Befehlston. Und tatsächlich, AJ und Jimmy sprangen von ihren Plätzen auf, rannten zur Garderobe und stellten sich nebeneinander auf. Wie sie es von ihren Eltern kannte, versuchten sie Haltung anzunehmen und Mattie mit einem millitärischem Grüß zu begegnen.

"Kadett AJ Roberts meldet sich zur Stelle!" rief AJ.

"Kadett James Kirk Roberts meldet sich ebenfalls!" kam es von Jimmy.

"Rühren." grinste Mattie. "Jacken an und dann marsch, ins Auto mit euch!"

Die beiden taten, was Mattie von ihnen verlangte, und wollten gerade zur Tür gehen, da hielt sie sie auf. "Habt ihr beiden da nicht was vergessen?" fragte sie herausfordernd. Als die beiden sie nur mit großen Augen ansahen, nickte sie mit dem Kopf Richting Wohnzimmer. Harm und Mac standen mit offfenem Mund im Türrahmen und beobachteten die Szene vor ihnen.
Als Jimmy und AJ verstanden, rannten sie zu den beiden hin und verabschiedeten sich. Mattie brachte sie zum Auto und kontrollierte die Sicherheitsgurte, als sich die beiden angeschnallt hatten. Dann ging sie wieder ins Haus.

"Was war das den eben?" fragte Mac verblüfft.

"Die Macht der Kommandostruktur. Als Marine solltest du das kennen." grinste Mattie sie an.

"Läuft das immer so?" fragte Harm.

"Was läuft wie?" fragte Harriet, die mit Claire gerade die Treppe herunter kam.

"Harm und Mac sind gerade Zeugen unseres allmorgentlichen Spaßes geworden" klärte Mattie sie auf.

"Oh. Sagen wir mal so, wenn Mattie es auf diese Art macht, dann braucht sie nur ein Drittel der Zeit, die wir brauchen, bis die beiden endlich mal das machen, was wir wollen." sagte Bud, der mit Matt und Cole ebenfalls nach unten kam.

"Merk es dir, DAD!" grinste Mac Harm an.

Der verleierte hilflos die Augen. "Na wenn das bei uns genauso wird, dann gute Nacht!" sagte er mitlleidig, woraufhin er von Mac einen Schlag auf den Oberarm erntete.

"Das wird der Babysitter sein." sagte Harriet, als es an der Türe klingelte.

Nachdem der Babysitter versichert hatte, das sie alles im Griff habe, machten sich Mac, Harriet, Mattie, Bud und Harm mit 2 Autos auf den Weg zur Schule von AJ und Jimmy. Bud hielt es für besser, Harm die Adresse von Sturgis nicht gleich zu geben, sondern ihm den Weg dahin nur zu zeigen. Als AJ und Jimmy bei ihren Lehrern waren, furhen die beiden Wagen wieder los.

1005 EST
Sturgis' Appartement
Washington D.C.

Als Bud und Harm auf den Parkplatz fuhren, merkten sie, das der Wagen von Sturgis noch da stand. Der General hatte ihn beurlaubt, damit er sein Leben etwas ordnen konnte. Während Bud den Motor ausstellte, war Harm schon einen Schritt weiter. Er schlug gerade wütend seine Türe zu, und rannte auf das Haus zu.

"Harm!" rief Mac ihm hinterher. "Verdammt! Ich hätte es wissen müssen!" sagte sie, und sprintete ihrem Ehemann auch schon hinterher. Ihr folgten Mattie und Harriet, und in einigem Abstand Bud.

"Mach gefälligst auf, du Schwein!" schrie Harm, während er wie verrückt an Sturgis Tür hämmerte. Als ihm kurz darauf ein noch ziehmlich müder Sturgis aufmachte, war es restlos um seine Selbstbeherrschung geschehen.

"Du wiederlicher Basard!" schrie er und schlug ihm mit der Faust mitten ins Gesicht. Sturgis fiel, da er nicht auf so einen Ausbruch vorbereitet war, und schlug mit Rücken und Hinterkopf auf den Boden. Bevor er auch nur irgend etwas tun konnte, hatte Harm ihn schon am Kragen seines T-Shirts gepackt und nach oben gezogen. Als Harm erneut ausholte, wurde sein Handgelenk von hinten fest umklammert.

"Lass ihn los. Sofort!" kam es gefährlich leise und kalt von Mac. Harm zögerte kurz, liess seinen ehemals besten Freund dann jedoch los. Jedoch nicht, ohne ihm einen kräftigen Schubs zu geben, sodass er weiter rücklings in die Wohnung taumelte.

"Ich denke, unser Comander hier braucht einen Eisbeutel." sagte Mac genauso kalt, wie sie sich an Harm gewandt hatte.

"Ich such einen." sagte Harriet eilig und verschwand in der Küche. Bud bugstierte Sturgis währenddessen zur Couch im Wohnzimmer, und Mac umfasste Harms Arme, um ihn davon abzuhalten, erneut auf Sturgis loszugehen. Mattie beobachtete die Szene aus reichlicher entfernung vom Flur aus. Harriet kam aus der Küche wieder und schmiss den Eisbeutel vor Sturgis auf den Tisch.

"Was verschafft mir den die Ehre?" fragte er sarkastisch, als er nach dem Beutel griff, um sich sein lädiertes Gesicht zu kühlen.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007

zuletzt bearbeitet 11.05.2007 | Top

RE: Ein neues Leben

#12 von totally_shipper , 11.05.2007 14:51

"Das fragst du noch, du mieser..." explodierte Harm.

"Es reicht!" fuhr Mac ihn an. "Schläge und Schreie bringen uns nicht weiter." setzte sie etwas ruhiger hinzu.

"Wie kannst du nur so ruhig bleiben?" schrie Harm sie an.

"Mattie, geh runter, und warte im Wagen." wandte sich Mac an den Teenager. Die verschwand daraufhin auch wortlos.

"So, und nun zu dir. Du bist ein widerwärtiges Stück Dreck. Eine Schande für die Navy, was rede ich, für die Menschheit. Sieh dich um! Was ist aus dir gewoden?" wandte sie sich aufgebracht an Sturgis. "Du bist die Luft nicht wert, die du atmest! Und ich würde dir liebend gerne so eine verpassen, das du deines Lebens nicht mehr froh wirst!" schrie sie sich in Rage.

"Mac..." versuchte Harriet halbherzig, einzugreifen.

"Nein, nicht Mac! Ich hab dieses Getue satt! Du gehörst vor das nächste Erschiessungskommando, Sturgis. Und das meine ich ernst! Du bist... mir fehlen die Worte! Dir zu sagen, das ich dich hassen, das wäre wohl die Untertreibung des Jahrhunderts! Wenn ich dich sehe, dann möchte ich kotzen! Ich verabscheue dich aufs Tiefste! Du hast unser aller Vertrauen missbraucht! Du behandelst jeden von uns wie Dreck! Und du hast Mattie weh getan! Wag es dir, jetzt etwas zu sagen, und ich übernehme keinerlei Verantwortung für mein weiteres Handeln!" schrie sie ihn an, als er den Mund öffnette um etwas auf ihre Tiraden zu erwiedern.

"Ich werde dich derart fertig machen, das du deines Lebens nicht mehr froh wirst! Ich verklag dich bis auf den letzten Cent! Und wenn es das letzte ist was ich tue! Du wirst bezahlen! Und das nicht mit Geld! Ich will dich leiden sehen! Ich will dich so fertig erleben, wie ich Mattie gestern abend erlebt habe! Du Schwein, du hinterhältiges Schwein! Sollte ich meinen letzten Cent in ein Verfahren gegen dich stecken, dann ist mir es das wert!" ereiferte sie sich weiter. Harm stand die ganze Zeit neben ihr. Solche Tiraden hatte er nun nicht erwartet. Sie war eben noch total ruhig gewesen, und nun explodiete sie einfach.

"Ersticken sollst du! Fah zur Hölle, Sturgis! Und fallst du denkst, das war es, freu dich nicht zu früh! Ich bin noch lange nicht fertig mit dir!" schrie sie und drehte sich um. Beim Gehen schlug sie die Tür hinter sich zu.

"Ich habe nur drei Dinge zu sagen. Erstens: Fahr zur Hölle! Zweitens: Dafür wirst du büßen! Und drittens: Du bist für mich tot!" rief Harm, und rannte ebenfalls hinaus.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Als Harm er den Fuß der Außentreppe erreichte, saß dort eine immernoch wütende Mac. Harm setzte sich still neben sie, und beide starten auf den Parkplatz. Langsam drehte er den Kopf, und sah Mac von der Seite an. 'So hab ich sie ja noch nie erlebt.' ging es ihm durchj den Kopf. Mac starrte mit ausdrucklosem Gesicht vor sich hin, und zitterte dabei vor Wut. Harm streckte langsam die Hand aus, uns berührte sie sanft am Arm. Als sie die Berührung spürte, zuckte sie erschrocken zusammen.

"Hey, alles in Ordnung?" fragte er sie besorgt.

"Nein, nichts ist in Ordnung." fauchte sie.

"Ich meinte dich." erklärte er sanft.

"Warum fragst du das nicht Mattie?" kam es giftig von ihr.

"Mac, du bist diejenige, die da drinnen komplett ausgetickt ist."

"Das sagt gerade der richtige! Wer hat ihm denn seine Faust ins Gesicht gerammt?!" ereiferte sie sich.

"Das musste nun mal raus. Man kann nicht imer alles runterschlucken!" entgegnete er aufgebracht. "Das gilt auch für dich." setzte er sanft hinzu.

"Ich hab meinen Gefühlem gerade Luft gemacht." kam es wütend von Mac.

"Das kauf ich dir nicht ab. Zumindest nicht ganz. Du hast gesagt, das uns Geschrei nicht weiter bringt. Und dann brüllst du das ganze Haus zusammen. Was war los mit dir?"

"Das musst gerade du sagen!" schrie sie ihn an, sprang auf und wollte wegrennen. Harm war jedoch schneller und hielt sie an den Armen fest und drehte sie zu ich um.

"Mac, rede mit mir!" forderte er sie sanft, aber bestimmt auf. Mac versuchte jedoch sich gegen seinen Griff zu wehren und sah ihn nicht an.

"Sarah, bitte!" Seine Stimme wurde dringlicher. Mac wehrte sich jedoch umso heftiger, je mehr er versuchte, sie zum Reden zu bringen.

"Sieh mich an! Bitte, jetzt komm schon!" versuchte er es weiter, als ob er mit einem trotzigen Kind reden würde. Mac schüttelte verzweifelt den Kopf.

"Mac, so langsam reicht es! Rede mit mir, und sieh mich an!" Harm wurde langsam wütend. Seine Wut verflog aber sofort, als Mac sich geschlagen gab und ihm ins Gesicht blickte. Auf ihren Wangen liefen Tränen hinab, ihr Körper wurde von einem heftigen Schluchzen geschüttelt und ihre Augen sahen ihn traurig und verletzt an. An den Platz der Wut trat urplötzlich tiefe Trauer. Auch in seine Augen bildeten sich Tränen.

"Komm her, Kleines." flüsterte er leise und zog sie an sich. Mac wehrte sich nicht mehr, sondern schluchzte offen ihn seine Schulter. Harm legte seinen Kopf auf ihren und weinte. So standen sie eine Weile da, und weinten in den Armen des anderen.

"Ich hasse ihn." sagte Mac plötzlich.

"Ich weiß." flüsterte Harm. "Ich auch."

"Du hättest Mattie gestern Nacht erleben sollen." sagte Mac verzweifelt. "Sie hat die ganze Zeit in meinen Armen geweint, bis sie endlich eingeschlafen war. Und selbst dann hatte sie keine Ruhe. Sie hat im Schlaf immer wieder kurz aufgeschluchzt, und ich musste sie drei Mal wecken, weil sie im Schlaf geschrien und um sich geschlagen hat!" rief sie und ihr traten wieder Tränen in die Augen. "Wie soll sie einen Prozess überstehen? Und das, wenn wir beiden nicht da sind, um ihr zu helfen? Ich glaube nicht, das uns beiden so lange frei gegeben wird, bis der gesamte Zirkus vorbei ist. Und das würde auch nicht reichen. Wir sind viel zu weit entfernt von ihr. Manches kann man nicht über das Telefon besprechen. Manchmal braucht man jemanden, der einen in den Arm nimmt, und einfach nur da ist. Ich denke auch, das sie uns nicht mehr richtig vertraut. Sonst hätte sie uns etwas gesagt. Wo soll das alles nur hinführen, Harm?" fragte sie verzweifelt.

"Ich habe keine Ahnung. Aber egel wohin, wir werden dort zusammen sein. Wir schaffen das, gemeinsam."

"Was, wenn das nicht reicht? Versteh mich nicht falsch, ich würde ohne dich durchderehen. Aber wo bleibt da Mattie? Denn eins steht fest, so kann es nicht weiter gehen. Sie macht dicht vor uns. Und wir bekommen nicht mit, wenn sie uns am nötigsten braucht."

"Wir finden eine Lösung." versuchte er, sie zu beruhigen.

"Wie? Ich sehe nämlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder Mattie kommt mit uns, was, da sie dieses Jahr ihren Abschluss macht, keine gute Idee ist.... oder wir kommen zurück nach Falls Church, was für uns beide schlecht möglich ist, sodass einer seinen Job an den Nagel hängen würde müssen. Und mir geffallen beide Möglichkeiten nicht." erklärte sie verzweilfelt.

"Mir doch auch nicht. Und eine Lösung weiß ich nicht. Wir werden uns darum kümmern, wenn die Zeit gekommen ist. Bis dahin konzentrien wir uns darauf, Mattie zu helfen." sagte er sanft. "Komm, lass uns zurück fahren." setzte er hinzu, und gemeinsam gingen sie zu ihrem Auto zurück.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Strugis hatte den beiden total verwirrt hinterher gesehen. "Was war das denn?" fragte er in den Raum hinein. Bud und Harriet sahen ihn nur an. Dann räusperte sich Bud, nahm Harriet an der Hand, und wollte wortlos mit ihr die Wohnung velassen.

"Wohin wollt ihr?" fragte Sturgis da auch schon.

"Weg von hier!" kam die giftige Antwort von Harriet.

"Was ist denn in euch alle gefahren?" Nun war es kommplett um ihn geschehen, er begriff gar nichts mehr.

"Das fragst du noch?" erhob sie ihre Stimme und machte ein Paar Schritte Richtung Couch. Doch Bud umfasste sanft ihren Arm und hielt ihn fest.

"Lass es gut sein. Das bringt auch nichts mehr." sagte er sanft. Harriet fixierte Sturgis mit einem hasserfüllten Blick.

"Du hast recht." gab sie dann nach, und ging an Bud vorbei aus der Wohnung.

"Und was nun?" fragte dieser Bud hilflos.

"Frag nicht mich. Du hast es dir eingebrockt, du löffelst es auch aus." sagte dieser kalt.

"Ihr habt gesagt, das ich mich an euch wenden kann, wenn ich Hilfe brauche." hielt Sturgis ihm vor.

"Oh ja, das haben wir. Aber du warst der Meinung, keine zu benötigen."

"Das heißt, das du mich einfach so stehen lässt?"

"Ja. Aber einen Tip bekommst du noch. Such dir einen guten Anwalt. Das Ganze wird dich einiges kosten, und nicht nur Geld." sagte Bud kalt, und ging auch. Sturgis blieb noch eine Weile auf der Couch sitzen und starrte auf die Tür.



30.1.2007
1253 EST
Haus der Roberts
McLean, VA

Kurz nachdem Harm, Mac und Mattie wieder da waren, hatte Mattie sich in ihr Appartement zurückgezogen. Kurz darauf waren auch Bud und Harriet gekomen, und der Babysitter war nach Hause gefahren. Nun saßen Hariet, Mac und Harm im Wohnzimmer und starrten vor sich hin. Bud hatte seine Kinder nach dem Mittagessen ins Bett gebracht, und kam gerade die Treppe herunter. Mattie war nicht zum Essen gekommen, und Harm hatte es nach kurzer Zeit aufgegeben, sie holen zu wollen.

"Und was jetzt?" fragte Harriet in den Raum.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#13 von totally_shipper , 11.05.2007 14:55

"Wir fahren nachher zu JAG und zeigen Sturgis formell an." sagte Harm kalt.

"Da möchte ich bitte mit." erklärte Bud.

"Wieso? Es wird schon schwer genug, Mattie zum Mitkommen zu bringen. Was willst du dann auch noch dort?" fragte Harm eine Spur zu heftig. Bud sah ihn mit großen Augen an und musste schlucken. 'Ich hab mich schon gefragt, wann das kommt.' schoss es ihm durch den Kopf.

"Harm, bitte." sagte Mac müde. "Lass ihn doch. Natürlich kannst du mitkommen. Ich denke sogar, das der General das ganze auch aus deinem Mund hören wollen wird." wandte sie sich an Bud.

"Er wird hierbleiben!" rief Harm aufgebracht.

"Harm, es reicht jetzt. Die beiden haben ja wohl nichts getan." sagte Mac aufgebracht.

"Genau das ist ja das Problem!" platzte es aus Harm heraus. Mac sah ihn schockiert an, bis sie begriff, was er damit meinte. Da wurde es ihr zu bunt.

"Halt deine Klappe! Was fällt dir eigentlich ein?!" schrie sie ihn an.

"Mac, bitte. Lass gut sein. Ist schon in Ordnung." sagte Bud leise.

"Nein, ist es nicht!" explodierte die Angesprochene. "Was fällt dir ein, Harm?! Die beiden haben, als das passiert ist, mehr für Mattie getan, als wir beide! Ihnen vertraut sie, und nicht uns! Was sollte das?!"

"Wenn die beiden ihre Pflicht getan hätten, dann wäre es nie passiert!" schrie er Mac an. Plötzlich wurde es still im Haus. Kein Geräusch war mehr zu hören. Während Bud und Harriet auf den Boden sahen, blickte Mac ihren Ehemann fassungslos an.

"Raus." flüsterte sie kalt. Als Harm den Mund öffnete, schrie sie ihn an: "Ich sagte raus! UND ZWAR SOFORT! Verschwinde!"

Harm nahm wortlos seine Jacke und warf die Tür hinter sich zu. Harriet und Bud sahen sich überracht an. Das hatten sie nun nicht von Mac erwartet. Diese sank erschöpft auf die Couch und schloss kurz die Augen. Dann richtete sie sich wieder auf, holte tief Luft, und sah dann Bud und Harriet an.

"Tut mir Leid." sagte sie.

"Ist schon gut." versuchte Harriet, das ganze herunter zuspielen.

"Nein, das ist es nicht. Was Harm da gerade gesagt hat, das meint er nicht so." sagte Mac ruhig.

"Doch das tut er. Aber er ist da nicht der einzige." sagte Bud düster.

"Nun, ich stimme ihm jedenfalls nicht zu." sagte Mac aufrichtig und sah ihren Freunden dabei in die Augen. In ihnen konnten sie sehen, das sie es ernst meinte.

"Warum nicht?" fragte Harriet überrascht.

"Ihr beide habt eingegriffen. Wenn ihr nicht da gewesen wärt... ich will gar nicht daran denken, was alles passiert wäre." beantwortet Mac ihre Frage.

"Wir haben ihn mit ihr allein gelassen." warf Bud ein. Man konnte merken, das er sich selbst große Vorwürfe machte.

"Ja, das habt ihr. Und ich denke, dass das falsch war. Dennoch weiß ich nicht, ob ich an eurer Stelle nicht genauso gehandelt hätte." erklärte Mac.

"Du hättest ihn nie herein gelassen, wenn er so bei euch aufgetaucht wäre." erwiederte Bud düster.

"Ich denke schon. Aber das ist auch egal. Passiert ist passiert. Wir können die Zeit nicht zurückdrehen." entgegnete Mac.

"Leider." sagte Harriet traurig.

"Euch trifft keine Schuld. Ihr habt das Richtige getan, in dem ihr versucht habt, einem Freund zu helfen. Keiner hat das alles vorhersehen können. Keiner. Und ich will euch noch danken." wandte sich Mac an sie.

"Danken? Wofür?" fragte Bud ungläubig.

"Dafür, das ihr da wart. Ihr habt ihn davon abgehalten, weiter zu gehen. Und ihr wart für Mattie da, als sie jemanden gebraucht hat. Danke." erklärte Mac ehrlich.

"Viel genützt hat es ja nicht." sagte Bud traurig.

"Wir werden sehen. Ich muss jetzt aber mit Mattie zu JAG. Kannst du uns bitte fahren?" fragte sie Bud.

"Willst du nicht auf Harm warten?" fragte dieser erstaunt.

"Lass Harm meine Sorge sein. Aber kein Wort über den Streit zu Mattie. Das letzte, was sie jetzt gebrauchen kann, ist ein Haufen Erwachsener, der sich an die Gurgel springt." sagte sie.

"Gut. Lass uns gehen." sagte Bud. Zu dritt machten sie sich auf den Weg um General.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

30.1.2007
1748 EST
Haus der Roberts
McLean, VA

Bud, Mac und Mattie hatten den ganzen Nachmittag bei JAG zugebracht. Der General hatte sich die Geschichte erst von Bud, und dann von Mattie angehört, soweit wie diese dazu in der Lage war. Von dem selbstbewussten Teenager war zur Zeit nichtmmehr viel zu spüren. Im Gegenteil, wenn sie redete, flüsterte sie fast, und krallte sich an Mac, wenn diese in ihrer Nähe war. Mac war auch aufgefallen, das sie es vermied, jemandem in die Augen zu blicken. Besonders dem General und Bud.
Nachdem der General sich die Geschichte angehört hatte, hatte sich sein Gesicht verdüstert. Dann hatte er mit kalter Stimme erklärt, das Sturgis ohne eine Anhöhrung vor ein Millitärgericht gestellt werden würde. Auch wäre er bis zum Urteilsspruch von Dienst suspendiert. Mac und Harm würden für unbestimmte Zeit Urlaub bekommen, egal, was der vorgesetzte Offizier dazu meinte.
Nun saßen Mac, Bud und Harriet im Wohzimmer und sahen den Kindern beim Spielen zu. Mattie war wieder auf ihrem Zimmer. Als ihr HAndy klingelte, nahm Mac das Gespräch an. Als sie merkte, wer es war, verliess sie das Zimmer und ging nach oben, um ein wenig Ruhe zu haben.

"Was ist?" fragte sie nicht gerade erfreut.

"Ich hab bei JAG angerufen. Bernstein hat mir gesagt, das ihr schon da wart." kam es vom anderen Ende der Leitung.

"Und?" fragte sie immer noch gereizt.

"Was hat der General gesagt?"

"Er hat gesagt, das wir beide auf unbestimmte Zeit Urlaub bekommen, und er Sturgis vors Militärgericht stellt." erklärte sie ihm.

"Gut." antwortete Harm. Dann war es still in der Leitung.

"Harm? Bist du noch dran?" fragte Mac nach einer Weile.

"Ja, ich bin noch da... Mac, hör mir zu, ich... das was ich heute Mittag gesat habe, das hab ich nicht so gemeint." sagte Harm reuevoll.

"Mir musst du das nicht erklären." kam es von Mac.

"Sarah, bitte. Ich weiß, wann du sauer auf mich bist."

"Du irrst dich. Ich war nicht sauer. Ich war stinkwütend auf dich! Und enttäuscht." setzte sie hinzu.

"Enttäuscht?!" fragte Harm ungläubig. Das hatte er nun nicht erwartet.

"Ja, enttäuscht. Du hast Bud und Harriet die Schuld an allem gegeben." Weiter kam sie nicht, denn da wurde sie auch schon von Harm unterbrochen.

"Das hab ich überhaupt nicht!" ereiferte er sich.

"Lass mich gefälligt ausreden!"fuhr sie ihn an. "Du hast ihnen die Schuld gegeben. Und dabei sind die beiden unsere besten Freunde! Sie haben verhindert, das noch mehr passiert. Sie waren für Mattie da, als sie sie brauchte. Und waren wir? In San Diego! Wir haben uns mit irgendwelchen Fällen beschäftigt, oder damit, welche Farbe das Kinderzimmer bekommt. Wir haben es noch nicht einmal gemerkt, das etwas nicht mit ihr stimmt, als sie bei uns war. Und da machst du Hariet und Bud Vorwürfe?!" hielt sie ihm vor.

"Es tut mir ja auch leid." murmelte er zerknirscht.

"Das sollte es auch! Wenn du jemandem Vorwürfe machen willst, dann fang bei Sturgis an! Und dann kannst du gleich mit uns beiden weiter machen!" giftete sie.

"Wieso wir?" fragte er verblüfft.

"Wir waren nicht für unsere Tochter da, als sie uns am nötigsten brauchte! Und eins sage ich dir, das war das letzte Mal!" wetterte sie.

"Wie meinst du das?"

"Wir waren bereit, für den anderen die Karriere aufzugeben und in eine uns völlig fremde Stadt zu ziehen. Und für unsere Tochter sind wir es nicht? Da mach ich nicht mit, Harm! Entweder sie kommt mit nach San Diegeo, oder wir ziehen um!"

"Nun mal langsam!"

"Nein, Harm! Ich werde nicht zulassen, dass sie da alleine durch muss! Es ist eine dumme Idee, damit bis nach dem Prozess zu warten! Gut, es ist vielleicht etwas viel auf einmal, aber sie brauch uns dringend! JETZT! Und nicht erst, wenn alles vorbei ist. Du hättest sie heut beim General erleben sollen. Sie ist nur noch ein Schaten ihrer selbst. Ich denke, ein wenid Abstand zu allem würde ihr gut tun. Sie muss erst wieder zu Kräften kommen, bevor sie gegen ihn aussagen kann. Und ich denke, sie sollte nach San Diego kommen." schloss Mac ihr Statement, und atmete tief durch.

"San Diego?" fragte Ham nach einiger Zeit. Das hatte er erst einmal verdauen müssen.

"Ja. Ich bin auch jederzeit bereit, hierher zurückzukehren, versteh mich bitte nicht falsch. Ich denke nur, das ihr eine andere Umgebung gut tun würde. Dort würde sie nicht immer an alles erinnert werden. Das mit der Schule wird natürlich hart. Aber was ist schon ein schlechter Abschluss, wenn wir im Gegenzug unsere Mattie zurück bekomen könnten?" fragte sie, während sich Tränen in ihren Augen bildeten. "Harm, ich weiß, dass sie nie wieder so sein wird wie vorher. Dafür hat es zu sehr wehgetan. Jemand, dem sie vertraute, hat versucht, sie zu vergewaltigen. Das vergisst man nie. Aber wie soll sie ihr lernen, wieder zu vertrauen, wenn die Menschen, denen sie am meisten vertraut hat, sich von ihr zurück ziehen? Das sieht aus, als würden wir sie dafür verurteilen. Und die Angst davor hat sie wahrscheinlich dazu gebracht, es uns zu verheimlichen. Ich liebe meinen Job. Aber du und Mattie, ihr seid das wichtigste in meinem Leben. Für euch würde ich alles tun. Und wenn das bedeutet, das ich JAG aufgeben muss, damit ich für sie da sein kann, dann würde ich keine Sekunde zögern, mein Rücktrittsgesuch zu unterzeichnen. Ich war da, als sie die Reha hinschmeissen wollte, und ich werde auch jetzt da sein. Egal wo, egal wie lange." erklärte sie. Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille, sie konnte nur seinen Atem hören. "Harm?" fragte sie ängstlich.

"Du hast ja recht. Ich liebe sie auch. Und JAG bedeutet mir im Vergleich zu euch beiden nichts. Aber sie hat mich nicht um Hilfe gebeten."

"WAS?! WILLST DU ERST EINE EINLADUNG?!" entrüstete sich Mac.

"Nein, du verstehst das falsch. Ich will ihr ja helfen. Ich weiß nur nicht, wie ich das machen soll. Sie will meine Hilfe nicht." sagte er traurig.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#14 von totally_shipper , 11.05.2007 14:56

"Du irrst dich. Sie weiß nur nicht, wie sie dannach fragen soll." erklärte Mac sanft.

"Dich hat sie doch auch darum gebeten, sie zu halten." sagte er.

"Ja, und zu dir hat sie gesagt, das du sie nie wieder loslassen sollst. Harm, sie braucht dich." erklärte Mac eindringlich.

"Wie soll ich denn nur für sie da sein?! Ich hab ihr versprochen, das ihr nie wieder etwas passiert. Und dann geschieht so etwas! Ich habe als Vater versagt!" machte er sich Vorwürfe.

"Nein, das hast du nicht! Harm, hör mir zu. Du bist der veste Vater, den sich ein Kind wünschen kann! Du hast alles für sie getan. Du hast ihr deine bedingungslose und unendliche Liebe gegeben. Du hast sie ihre eigenen Enscheidungen treffen lassen. Sie hat aus ihren eigenen Fehlern lernen müssen, ohne das du ihr irgendwelche Vorhaltungen gemacht hast. Und du hast ihr jeden Fehler verziehen. Du warst immer da, wenn sie deine Hilfe gebraucht hat. Und jetzt braucht sie sie mehr denn je. Bitte, hilf ihr. Ohne dich schafft sie das nicht." beschwor sie Harm.

"Ich habe einfach angst, etwas falsch zu machen. Was, wenn ich das weinige Vertrauen, was sie noch hat, ganz zerstöre?" fragte er leise.

"Das kanst du gar nicht. Dafür liebst du sie viel zu sehr." sagte Mac überzeugt.

"Harm, bitte komm her. Mattie braucht dich. Ich brauche dich. Ich schaf das nicht allein." flehte sie ihn an.

"Gut. Ich bin in 10 Minuten bei euch." sagte Harm und legte auf. Mac blieb noch kurz oben, und starrte vor sich hin. Dann ging sie wieder nach unten.

"Wer war es?" fragte Harriet, als Mac wieder das Wohnzimmer betrat.

"Harm. Ich ahb ihn gebeten, her zu kommen. Aber nur, wenn es in Ordnung ist." setzte sie hinzu.

"Kein Problem." sagte Bud.

"Danke."

Genau 10 Minuten später klingelte es an der Türe. Bud machte sie auf, und lies Harm herein. Der gab Mac einen Kuss und starrte dann verlegen auf seine Füße. Nach einiger Zeit des Schweigens räusperte sich Harm, und sah Harriet und Bud an.

"Ich wollte mich bei euch beiden entschuldigen. Was ich gesagt habe, war gemein und das hatte ihr nicht verdient. Im Gegenteil, ihr habt so viel für Mattie getan, das ich nicht weiß, wie ich das je wieder gut machen soll. Ihr sollt nur wissen, das es mir unendlich Leid tut." erklärte er.

"Schon gut. Schwamm drüber." erklärte Bud, und wischte alles mit einer Handbewegung beiseite.

"Nein, ich meine es ernst."

"Wir auch, Harm. Wir wissen, wie viel dir Mattie bedeutet. Glaub uns. Es ist schon gut. Wirklich." erklärte Harriet.

"Danke." sagte Harm erleichtert.

"Keine Ursache." erwiederte Bud grinsend. "Was ist, habt ihr Hunger?" fragte er anschließend seine Kinder. Als diese alle bejahten, gingen Harriet und Bud in die Küche, um den Kindern ihr Essen zu machen. Harm und Mac gingen zu Mattie.

"Mattie, bitte mach die Türe auf." sagte Harm, als sie mehrmals geklopft, aber nie eine Antwort bekommen hatten. Nach ein Paar Minuten öffnete sie tatsächlich und ließ die beiden eintreten. Sie setzte sich wieder auf die Couch und nahm sich ein Kissen, an dem sie nervös herumspielte. Mac setzte sich neben sie, während Harm sich im Sessel gegenüber niederliess. Mac mussterte sie eine Weile liebe- und sorgenvoll, dann sezte sie an zu reden.

"Mattie, wir würden gerne etwas mit dir besprechen."

Keine Reaktion. Mattie starte weiter auf das Kissen und spielte mit den Fransen.

"Mattie, ich möchte, das du uns bitte zuhörst." versuchte es Harm.

Nichts. Hilflos sah er Mac an. Diese streckte langsam die Hand aus, und berührte Mattie leicht an der Schulter.

"Mattie, bitte, sieh mich an." sagte sie sanft. Mattie zuckte bei der Berührung zusammen, nahm aber doch den Blick vom Kissen, und sah Mac ängstlich an. Als Harm das sah, traten ihm Tränen in die Augen. Mac musste sich zusammennehmen,um ihr nich um den Hals zu fallen. Sie sah so verletzlich aus.

"Mattie, wir möchten etwas mit dir besprechen." wiederholte sie ihre anfängliche Aussage. Mattie sah fragend von ihr zu Harm und wieder zurück.

"Bis du damit einverstanden, wenn wir das jetzt hier machen, oder sollen wir es nacher nach dem Essen bei den Roberts machen?" fragte Harm. Er hatte zuvor mit Mac geklärt, wer ungefähr was sagen sollte. Als Mattie nickte, fuhr Mac fort.

"MAttie, du weißt, das wir dir helfen wollen." Sie wartete wieder, bis Mattie nickte. "Gut. Das geht aber nur, wenn wir auch da sind, wenn du uns brauchst." erklärte sie ihrer Tochter. Als sie wieder nickte, war Harm an der Reihe.

"Und das geht nur, wenn jemand in eine andere Stadt zieht." erklärte er sanft. Diesmal blieb Matties Nicke jedoch aus. Statt dessen runzelte sie die Stirn udn fragte mistrauisch: "Und wer soll das sein?"

Nun war es wieder an Mac.

"Diese Entscheidung überlassen wir dir." erwiederte sie.

"Mir?" fragte Mattie ungläubig.

"Ja, dir." bejahte Harm

"Mattie, es ist deine Entscheidung. Du kanst gerne hier bleiben, das bedeutet jedoch, das Harm und ich uns ein Haus in der Umgebung von Washington suchen werden und unsere Rückversetztung beantragen." fügte Mac ebenso sanft und ruhig, wie Harm gesprochen hatte hinzu.

"Und wenn die abgelehnt wird?" fragte Mattie verwirrt.

"Das ist egal. Dann suchen wir uns einen zivilen Job. Alles was zählt, bis du." erklärte Harm.

"Ich will nicht, das ihr wegen mir euren Job aufgeben müsst." sagte Mattie traurig.

"Ich denke nicht, das wir das müssten. Und selbst wenn, Harm hat recht. Wir sind immer da, egal was passiert. Wenn unsere Vorgesetzten das nicht akzeptieren können,. dan möchte ich auch nicht mehr dienen." sagte Mac mit fester Stimme und sah Mattie liebevoll in die blauen Augen.

"Was ist die Alternative?" fragte Mattie.

"Du würdest mit uns nach San Diego gehen. Wenn du dich dafür entscheidest, bedeutet es jedoch auch, das du die Roberts nicht mehr oft sehen wirst. Und deine Freunde in der Schule auch nicht. Harm und ich würden uns eine lange Zeit frei nehmen, oder auch den Dienst quitieren, das wissen wir noch nicht." beantwortete Mac ihre Frage.

"Oder es gibt noch eine dritte Möglichkeit. Ein komplett neuer Ort, welchen du willst. Es liegt an dir. Wir würden uns auch dort wieder ein Haus suchen, und unseren Dienst für längere Zeit auf Eis legen. Auch besteht die Möglichkeit, das Mac und ich uns in die inaktive Reserve versetzten lassen, das würde bei allen drei Möglichkeiten in Frage kommen." sagte Harm sanft.

"Ihr legt die Entscheidung über eure Karieren in meine Hände?" fragte Matie ungläubig.

"Hier geht es nicht um unsere Karrieren, Mattie. Wir möchten dir helfen, und dazu müssen wir nun einmal weniger als 5 Stunden Flugzeit voneinander entfernt sein." erklärte Mac ruhig.

"Was ist mit dem Baby?" hakte Mattie nach.

"Dem ist es egal, wo es aufwächst. Solange, wie seine Schwester und Eltern da sind. Mattie, lass dir Zeit. Wir möchten dich nicht in irgendeine Richtung drängen." erwiederte Harm.

"Ich... ich weiß nicht. Ich habe keine Ahnung, wo ich leben will. Ich weiß nur, das es nicht hier ist." sagte sie leise und schlug die Augen nieder.

"Das ist völlig in Ordnung." ermutigte sie Mac. "Du musst nichts tun, was du nicht möchtest."

"Danke. Ihr habt schon ein Haus in San Diego."

"Lass dich davon nicht beeinflussen. Wir können überall ein neues kaufen:" warf Harm ein.

"Ich weiß. Würde Jennifer auch mitkommen?" fragte Mattie. Harm und Mactauschten einen schnellen Blick. Mit dieser Frage hatten sie nicht gerechnet. Mattie sah zwischen den beiden hin und her.

"Ich weiß es nicht." sagte Mac nach einer Weile leise.

"Wenn ich also in eine neue Stadt wollte, dann wärt ihr die einzigen, die ich kennen würde?" hakte Mattie nochmals nach.

"Das liegt daran, welche Stadt es wäre." entgegnete Harm.

"Gut. Kann ich eine Nacht drüber schlafen?" fragte sie Mac.

"Gern. Lass dir ruhig ein wenig Zeit." sagte Mac.

"Zur Zeit schwanke ich zischen La Jolla und San Diego." antwortete Mattie.

"La Jolla?" fragte Harm verblüfft.

"Das ist die Stadt, in der Grandma und Grandpa wohnen." gab Mattie zurück, wobei ihre Augen kurz aufblitzten. Mac freute sich über diesen Satz, liess er doch etwas von ihrer ehemaligen Tochter durchscheinen.

"Ich weiß, was das ist!" grinste Harm. "Ich hatte nur nicht damit gerechnet."

"Willst du da nicht hin?" fragte Mattie da auch schon, eingeschüchtert durch seine vorherige Bemerkung.

"Nein, soweit hatte ich noch gar nicht gedacht. Mir gefällt die Idee." erklärte Harm da auch sofort. "Allerdings solltest du dir das gut überlegen. Dann wären nicht nur Mac und ich,, sondern auch noch die beiden die ganze Zeit um dich herum."

"Gnade!" grinste da Mattie. Dann wurde sie schlagartig ernst. "San Diego gefällt mir am besten."

"Bist du dir da sicher?" fragte Mac nach. "Denk dran, es gibt dann kein Zurück."

"Ja. Ich könnte dann auch dort studieren. Außerdem kenne ich das Haus, und mein immer hat mir gefallen."

"Mattie, das war das Gästezimmer!" warf Harm schockiert ein.

"Wenn es geht, würde ich es trotzdem gerne nehmen." sagte sie schüchtern.

"Gerne. Ich denke, wir sollten jetzt essen gehen, Bud und Harriet warten sicher schon auf uns. Aber ich möchte, das du noch eine Nacht darüber schläfst. Und wenn du deine Meinung änderst, dann ist das in Ordnung." sagte Mac und erhob sich. Zu fünft aßen sie schweigend ihr Abendbrot.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
So, das wras nun aber wirklich für heute. Phuh! Ach ja, natürlich wieder Feedback!!!




31.1.2007
0108 EST
Hotelzimmer von Harm und Mac
Washington D.C.

Nachdem Harm und Mac zusammen mit Mattie, Harriet und Bud gegessen hatten, hatte sich Mattie zurückgezogen, um ein Paar ihrer Sachen zu packen. Mac und Harm hatten in der Zwischenzeit mit Bud und Harriet über ihren Plan gesprochen, allerdings ohne die vorläufige Entscheidung von Mattie zu nennen. Sie hatten beschlossen, Mattie vorerst mit ins Hotel zu nehmen, um ihr ein wenig Ruhe zu verschaffen. Am nächsten Morgen würden sie dann ersteinmal zu dritt über alles weitere sprechen. Im Hotel angekommen, hatte Mattie sich ihren Schlafanzug angezogen und war in das Ehebett, welches sie mit Mac teilen würde, geklettert. Harm und Mac waren noch einmal eine Runde um den Block gegangen und hatten ein Paar Dinge besprochen. Als sie wieder im Hotel ankamen, war es bereits dunkel. Harm erkundigte sich an der Rezeption nach einem freien Zimmer, wurde jedoch enttäuscht. Also würde er wohl oder übel die Nacht auf der Couch verbringen müssen. Als beide ihr Zimmer betraten, lief leise der Fernsehr. Mattie war schon eingeschlafen. Mac zog sich schnell um, und legte sich neben sie, während Harm es sich auf der Couch bequem machte. Den Fernsehr liessen sie laufen, da beide Mattie durch die sonst plötzlich auftretende Stille nicht wecken wollten.

'Viel hat es ja nicht gebracht.' schoss es Mac durch den Kopf, als sie am Fenster stand und auf Washington hinaus blickte. Mattie war keine 20 Minuten, nachdem Harm und Mac gekommen waren, schreiend aufgewacht. Das war in dieser Nacht nun schon drei Mal passiert. Nach dem letzten Mal konnte Mac nicht mehr einschlafen und war leise aufgestanden. Nun stand sie am Fenster und hing ihren Gedanken nach.

'Wo soll uns das alles nur hinführen?' fragte sie sich. 'Was, wenn sie sich nicht erholt? Wenn sie nicht vor Gericht aussagen kann? Ich weiß, das das schwer ist. Aber wenn sie nicht aussagt, was geschieht dann mit Sturgis? Was, wenn er doch freigesprochen wird? Wenn er uns verfolgt? Wie viel Leid hat er ihr zugefügt? Werden diese Wunden je heilen? Wird sie uns je wieder ganz vertrauen können? Wird sie in San Diego Anschluss finden? Was, wenn ihr der Ortswechsel doch schwerer fällt, als wir denken? Wenn sie die Klasse wiederholen muss? Mir würde das ja nichts ausmachen, aber das wäre nur ein erneuter Angriff für ihr Selbstbewusstsein.' quälte sie sich selbst mit ihren Fragen. Sie schrak zusammen, als sich plötzlich zwei starke Arme um sie schlossen. Als sir jedoch Harms sanfte Stime hörte, entspannte sie sich sofort wieder.

" 'Tschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Alles in Ordung?" flüsterte er ihr ins Ohr.

"Nein. Ich mache mir Sorgen um Mattie." antwortete Mac genauso leise.

"Ich mir auch. Aber das meinte ich gerade nicht." kam die, ebenfalls geflüsterte, Antwort.

"Ich kann nur nicht mehr schlafen. Das heute hat mich ziehmlich aufgewühlt." erklärte Mac müde, drehte sich zu ihm um und schmiegte sich noch mehr in seine Umarmung.

"Mich auch. Aber du musst doch todmüde sein."

"Bin ich ja auch. Nur wirft sich Mattie immer hin und her. Ich kann förmlich spüren, wie sie in ihren Träumen davon rennt. Das tut mir weh."

"Ja, da hast du recht." erwiederte Harm und drehte sich kurz um, um einen Blick auf seine schlafende Tochter zu werfen. Wie auf Kommando schmiss sich diese auch schon von einer Seite des Bettes auf die andere und murrmelte etwas im Schlaf vor sich hin. Harm versetzte ihr Anblick einen Stich im Herzen. Sie sah so hilflos aus, so verletztbar.

"Sollten wir sie nicht wecken?" fragte Harm Mac zaghaft.

"Nein. Im Traum setzt sich unser Gehirn mit den Dingen auseinander, die uns am Tage belastet haben. Lassen wir sie noch etwas. Vielleicht findet sie ja in ihren Träumen einen Fluchtweg." antwortete Mac leise.

"Und wenn sie in einer Sackgasse landet?" fragte Harm, nicht gerade überzeugt von ihrer Idee.

"Dann wird sie aufwachen. Vertrau mir."

"Das tu ich ja. Aber sie kann sich doch sowieso nicht an ihre Träume erinnern. Zumindest nicht an den Inhalt. Nur daran, das es etwas Schreckliches war. Warum sie das nochmal durchmachen lassen? Wenn sie einen Fluchtweg findet, dann wird sie ihn sowieso vergessen haben, wenn sie morgen, nein heute früh aufwacht." sagte Harm verzweifelt.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


RE: Ein neues Leben

#15 von totally_shipper , 11.05.2007 14:59

"Ja, da hast du recht. Sie wird ihn nicht mehr kennen. Aber sie wird wissen, das es einen gibt. Und das wird ihr Kraft geben. Sie wird wissen, das es einen Ausweg gibt. Und genau das braucht sie jetzt. Einen kleinen Lichtstrahl am Ende des langen Tunnels." erwiederte sie fest, während sie Mattie beim Schlaf beobachtete.

"Bleibt nur zu hoffen, das es nicht die Scheinwerfer eines nahenden Zuges sind." sagte Harm düster. Als Mac ihm in die Rippen stieß, stöhnte er leicht auf. "Ist ja gut. Ich hör ja auf damit. Nur bin ich eben nicht so überzeugt von der Sache, wie du es anscheinend bist."

"Nein, das meinte ich nicht. Schau dir unsere Tochter an." sagte Mac aufgeregt. Als Harm erneut zu Bett sah, weiteten sich seine Augen vor Überraschung. Mattie hatte aufgehört, sich umherzuwälzen und lag nun ruhig auf ihrer Seite des Bettes. Auch ihr ständiges Murmeln, was manchmal zu einem panikartigen Aufschrei anschwoll, war gänzlich verstummt. Ihre Gesichtszüge hatten sich entspannt und von Zeit zu Zeit spielte ein flüchtiges Lächeln um ihre Lippen. Als Harm das sah, liefen ihm Tränen über das Gesicht.

"Was bedeutet das?" fragte er heiser. Er wagte kaum zu hoffen.

"Es geht langsam bergauf." sagte Mac, der ebenfalls Tränen die Wangen herunter liefen. "Aber sie hat noch einen langen Weg vor sich."

"Ja, den hat sie. Und sie wird ihn bis zu Ende meistern." sagte Harm überzeugt.

"Das wird sie. Bestimmt sogar. Aber erwarte nicht zu viel. Sie braucht Zeit. Viel Zeit. Und alle Liebe, die sie bekommen kann." warnte Mac ihn vor einer möglichen Enttäuschung.

"Die wird sie bekommen. Und sogar noch mehr." Harm ließ sich in seinem Enthusiasmus nicht bremsen.

"Ja. Und der Traum wird ihr gut tun." erwiederte Mac.

"Bestimmt." flüsterte Harm und beugte sich zu Mac herunter um sie zu küssen. Mac erwiederte den Kuss und vertiefte ihn etwas. Doch dann wurden sich beide wieder ihrer Umgebung gewahr und trennte sich.

"Ich denke, ich geh dann mal wieder schlafen." sagte Mac und versuchte vergeblich ein Gähnen zu unterdrücken.

"Ich auch. Schlaf gut, Prinzessin." sagte Harm und gab ihr eine Kuss auf die Nasenspitze. Dann kniete er sich nieder und flüsterte dicht an ihrem Bauch: "Und du auch, mein Engel."

"Schlaf gut." flüsterte Mac, küsste ihn, kroch zurück zu Mattie ins Bett und schlief sofort ein. Harm warf sich noch eine Weile auf der Couch hin und her, dann fand auch er endlich seinen Schlaf.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

31.1.2007
0918 EST
Hotelzimmer von Harm und Mac
Washington D.C.

Nachdem alle die Nacht mehr oder weniger gut überstanden hatten (Matte war noch zwei weitere Male wach geworden), waren sie zusammen frühstücken gegangen. Nun gingen sie wieder auf ihr Zimmer und wollten die nächsten Schritte diskutieren.

"Ich hab mich entschieden." verkündete Mattie, kaum war die Tür hinter ihnen zu. Harm und Mac wechselten einen schnellen Blick. Dann setzten sie sich, Harm in den Sessel, Mac und Mattie auf die Couch.

"Bist du dir da auch ganz sicher?" fragte Harm nach.

"Wir wollen dich zu nichts drängen." versicherte ihr Mac.

"Ich bin mir so sicher, wie man es sich angesichts einer solchen Entscheidung überhaupt sein kann." sagte Mattie mit fester Stimme. "Meine Entscheidung steht fest. Ich würde gerne für ein Paar Wochen zu Grandma und Grandpa nach La Jolla gehen. Und zwar allein. Ohne euch." setzte sie hinzu und sah auf den Boden.

Harm sah Mac überrascht an. Mac erwiederte seinen Blick. Auch in dem ihrigen lag eine gewisse Überraschung. Damit hatten sie beide nicht gerechnet. Mac ließ sich ihre Verwunderung Mattie gegenüber jedoch nicht anmerken Der Plan war, sie in jeder Entscheidung, die sie traf, bedingunslos zu unterstützen. Auch wenn sie ihnen nicht unbedingt gefallen sollte.

"Gut. Dann rufen wir die beiden nachher an." wandte sich Mac an Mattie. Diese sah sie fast flehend an.

"Müssen sie erfahren, warum ich bei ihnen bin?" fragte sie ängstlich.

"Ich denke, das sich das kaum vermeiden lässt." seufzte Harm.

"Nein, das müssen sie nicht. Wenn du es nicht möchtest, dann lassen wir drei uns etwas einfallen, was plausibel klingt." erklärte Mac entschlossen. Harm sah sie verdutzt an. "Allerdings solltest du es dir genau überlegen, ob du sie wirklich anlügen möchtest." setzte Mac hinzu.

"Ich will sie ja nicht anlügen. Aber ich brauche endlich mal etwas Zeit für mich allein. Ohne euch. Ohne Harriet und Bud. Ohne Grandma und Grandpa. Ohne jemanden, der sich jede fünfte Minute nach meinem Befinden erkundigt. Ich weiß, ihr meint es gut. Aber ich brauche auch mal Zeit für mich. Um meine Gedanken zu ordnen. Um mal tief Luft zu holen." erklärte Mattie leise.

"Du musst dich vor uns nicht rechtfertigen." beruhigte sie Harm.

"Danke." flüsterte Mattie.

"Dann müssen wir das nur noch mit deiner Schule und der in La Jolla klären." stellte Harm fest.

"Warte!" wurde er von Mattie unterbrochen. Harm sah sie überrascht an. "Ich wil nicht in La Jolla zur Schule." erklärte Mattie da auch schon.

"Aber du hast doch gesagt..." erwiederte Harm verduzt.

"Ich sprach von ein paar Wochen, nicht vom Rest des Schuljahres." erklärte Mattie. Nun bekam Harm gar nichts mehr mit.

"Und wo willst du dann zur Schule?" war alles, was er herausbekam.

"Ich würde gerne 14 Tage in La Jolla verbringen, und meine Gedanken etwas sammeln und neue Kraft tanken. Und dann... dann komme ich zu euch nach San Diego." sagte Mattie mit fester Stimme und sah, zum ersten Mal seit langem, Harm direkt in die Augen. Der bekam gar keine Ton mehr heraus.

"Ist das dein Ernst?" fragte Mac.

"Ja. Ich will mit euch zusammen in San Diego wohnen. Ich will dort ans College gehen. Und ich will meine Schwester oder meine Bruder kennen lernen." sagte Mattie. Ihre Stimme war zwar leise, aber dennoch fest und bestimmt.

"Wow..." hauchte Harm.

"Dir ist schon klar, das du ihn oder sie auch kennen lernen könntest, wenn du nicht in San Diego bist, oder? Wir können jederzeit ein anderes Haus in einer anderen Stadt suchen." warf Mac ein.

Mattie sah sie nur mit großen Augen an. "Willst du mich los werden?" fragte sie dann unvermittelt.

Mac war sprachlos. "Wie...wie kommst du darauf?" stotterte sie.

"Du sagst mir ständig, das es auch Möglichkeiten außerhalb von San Diego gibt." antwortete Matttie ihr.

"Ja, aber ich habe dir auch ständig gesagt, das WIR uns dann etwas suchen würden, und nicht DU! Ich hattte es nur gut gemeint." warf Mac ein. Irgendwie war sie enttäuscht, das Mattie so von ihr dachte.

"Dann hör auf damit!" explodierte Mattie und sprang auf. "Akzeptier meine Entscheidung, und lass es gut sein! Ich hab es langsam satt, das mir alle sagen, was ich zu tun habe!"

Harm und Mac sahen sie eine Weile verständnislos an. Dann sagte Mac ruhig: "Setz dich wieder hin."

"NEIN!" schrie Mattie.

"Setz dich hin." wiederholte Mac einfach nur ihren Satz. Dann fügte sie genauso ruhig hinzu: "Und brüll mich nicht an."

Als Mattie den Mund öffnete, sprach sie sofort weiter: "Überleg dir gut, was du jetzt sagst. Und nun setz dich, bevor ich aufstehe."

Mattie klappte den Mund wieder zu, und setze sich, diesmal in einigem Abstand zu Mac, auf die Couch und verschränkte die Arme.

"Gut. Hör mir zu. Ich will dich keineswegs loswerden. Dafür bedeutest du mir zu viel. Ich möchte nur, das du dir bewusst wirst, welche Konsequenzen deine Entscheidung haben kann. Und sie ist von langer Tragweite. Ich bin glücklich, das du nach San Diego willst. Ehrlich. Was nicht heißt, das ich eine anderen Entschluss nicht genauso akzeptiert hätte. Ich vertraue deiner Entscheidung. Und das dir alle sagen was du tun sollst... sie wollen dir nur helfen. Denn du bedeutest ihnen eine ganze Menge. Sonst würden sie dir nicht helfen wollen. Und genau das versuche ich auch nur. Aber langsam hab ich das Gefühl, das du mich oder zumindest meinen Rat nicht willst. Ich bin immer für dich da Mattie. Und ich hoffe, du weißt das." sagte Mac. Als Mattie schwieg fuhr sie fort: "Aber ich werde nicht darum betteln dir helfen zu dürfen. Du kannst jederzeit zu mir kommen. Egal wann." Als Mattie immernoch nichts sagte, seuftzte sie. "Ich weiß nicht mehr, was ich noch sagen soll. Deswegen halte ich jetzt meine Klappe und lass euch beide allein."

Mac stand auf, nahm sich ihren Mantel und ging zur Tür. Gerade, als sie fast draußen war, hörte sie Mattie's Stimme: "Warte. Bitte." Mac drehte sich langsam um. Mattie sah sie mit großen Augen an. Mac kam zurück ins Zimer und schloss die Tür hinter sich, behielt den Mantel jedoch an und blieb stehen.

"Tut mir leid. Das ich ausgerastet bin, meine ich." sagte Mattie leise. Mac blieb immernoch stehen und dachte nicht daran, sich ihres Mantels zu entledigen.

"Ich hätte dich nicht anschreien sollen. Das war falsch. Entschuldige." fügte sie noch hinzu.

Mac sah sie eine Weile prüfend an. "Hast du gedacht, ich wollte dich mit meinem Verschwinden für deinen Ausbruch bestrafen?" fragte sie dann ernst. Als Mattie nickte, zog Mac ihren Mantell aus und setzte sich auf die Bettkante, die der Couch zugewandt war. "Das war nicht meine Absicht. Du sagtest, das du unsere Ratschläge satt hattest. Also hab ich entschieden, dir für eine kurze Zeit aus dem Weg zu gehen. So hättest du deine Gedanken ordnen könne und wärst meinem Rat aus dem Weg gegangen. Ich habe lediglich auf deinen Wunsch reagiert. Tut mir Leid, wenn das bei dir falsch ankam. Es war nicht meine Absicht, dich zu bestrafen." sagte Mac ehrlich.

"Ich wollte dir nicht weh tun." flüsterte Mattie.

"Ich weiß. Schon gut." erwiderte Mac.

"Was haltet ihr davon, den Roberts unsere Entscheidung mitzuteilen?" fragte Harm.

"Muss das schon jetzt sein?" fragte Mattie.

"Je eher, desto besser." stellte Harm trocken fest. "Für alle Beteiligten."

"Ich weiß. Ich will ihnen nur nicht weh tun." sagte Mattie leise und sah zu Boden.

"Und das wissen sie. Also, lasst uns gehen." sagte Harm und reichte Mattie ihren Mantel. Die sah ihn eine Weile widerstrebend an, zog ihn sich dann aber doch über. Gemeinsam verliessen sie das Hotel.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

1325 EST
Haus der Roberts
McLean, VA

Harm, Mattie und Mac hatten noch Harm's Eltern angerufen und denBesuch von Mattie mit ihnen abgeklärt. Dannach hatten sie in der Stadt zu Mittag gegessen, und waren dann anschließend zu den Roberts nach Hause gefahren. Nun saßen sie wieder zu fünft an dem Tisch im Esszimmer und sahen sich an. Nach einer Weile wurde Harm das Schweigen zu viel und er räusperte sich.

"Nun, ihr wisst ja,warum wir Mattie gestern mit zu uns genommen haben..." begann er zögerlich.

Mattie starrte die ganze Zeit auf die Tischplatte. Dann flüsterte sie kaum hörbar: "Ich hab mich entschieden."

Harriet und Bud sahen sich kurz an. Ihre Gesichter waren verwirrt. Sie wussten nicht, was sie erwartete.

"Ich... ich werde ein wenig Zeit bei Harm's Eltern verbringen. Anschließend..." sagte Mattie leise und atmete tief ein. "Anschließend werde ich mit Dad und Mom nach San Diego gehen." brachte sie endlich hervor und sah die Roberts kurz an. Dann schlug sie auch sofort die Augen nieder.

"Freut mich für dich, wenn du eine Entscheidung treffen konntest, die dich glücklich macht." sagte Harriet ehrlich.

"Ja, mich auch." pflichtete Bud ihr bei.

"Ihr seid mir nicht böse?" fragte Mattie verunsichert.

"Nein! Um Gottes Willen, nein! Warum sollten wir?" fragte Harriet erschrocken.

"Na ja, ihr habt so viel für mich getan, und nun.. jetzt gehe ich einfach so." erwiederte Mattie traurig.

"Mattie, wir sind mit jeder deiner Entscheidungen inverstanden. Es war schön, dich bei uns zu haben. Und alles was zählt, ist, das du etwas Abstand von allem bekommst. Wir sind nicht böse auf dich. Niemand ist das." versicherte ihr Bud.

"Danke." sagte Mattie leise.

"Wofür?" hakte Harriet nach.

"Für alles. Dafür, das ich bei euch wohnen durfte."

"Gern geschehen." lächelte Harriet ihr zu.

"Ich denke, ich packe dann mal ein Paar Sachen." sagte Mattie, erhob sich und ging hinaus.

"Wir wollen uns auch noch einmal für alles bedanken. Ich weiß, das sie nicht immer einfach ist." sagte Harm.

"Keine Ursache." winkte Bud ab.

"Doch. Ihr habt so viel für sie, für uns alle drei getan, und wir haben uns nie richtig erkenntlich gezeigt." entgenette Mac.

"Eure Besuche reichen völlig." erklärte Harriet bestimmt. "Und, wie geht es jetzt weiter?"

"Im Großen und Ganzen so, wie Mattie es sagte. Sie wird zwei Wochen bei meinen Eltern sein, und dann kommt sie zu uns nach San Diego und macht dort die Schule zu Ende." antwortete Harm.

"Wisst ihr schon, wo und wann die Verhandlungen gegen Sturgis stattfinden?" fragte Bud.

"Nicht in Falls Church, soviel ist sicher. Dort kennen ja beide Parteien die Richter. Höchstwahrscheinlich in Norfolk. Einen Termin gibt es noch nicht. Hoffen wir, das er nicht in den nächsten zwei Wochen ist." sagte Mac.

"Ja. Hoffen wir es." sagte Bud nachdenklich.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

16.2.2007
0748 PST
Haus der Rabb's
San Diego, CA

Nachdem Mattie zwei Wochen bei ihren Großeltern verbracht hatte, war sie vor zwei Tagen nach San Diego gekommen. Harm und Mac hatten in der Zwischenzeit den Großteil von Mattie's Sachen zu sich geholt. Heute sollte Mattie's erster Schultag in der neuen Schule sein. Sie hatten sich entschieden, beiden Schulleitungen nichts von den wahren Gründen des Umzuges zu erzählen. Dies erwieß sich allerdings als etwas schwierig, da der Tutor, den Mattie bekommen sollte, ein Mann war, und die neue Schulleitung einen Wechsel nicht ohne einen ernsthaften Grund genehmigen wollte. Somit musste Mattie sich wohl oder übel mit dem Gedanken anfreunden. Auch sonst hatte sie in den meisten Kursen nur männliches Lehrpersonal bekommen.

"Und, aufgeregt?" fragte Mac Mattie, als beide den Frühstückstisch abräumten.

"Etwas." gestand Mattie.

"Du schaffst das schon." munterte Mac sie auf. Harm war gestern Abend wegen eines Falles noch nach Miramar gerufen worden, sodass die beiden allein waren.

"Ich weiß. Aber das ist so ungewohnt. Ein neues Gebäude, neue Lehrer, andere Anforderungen, neue Mitschüler..."

"Also, was die Anforderungen angeht, da solltest du dir keine Sorgen machen. Und mit fremden Personen kommst du ja auch ganz gut aus. Was die Lehrer betrifft, die musst du dir ja nur 45 Minuten ansehen. Ich denke, das enzige, was ungewohnt sein sollte, ist das neue Schulhaus. Und das bekommst du sicher schnell in den Griff." ermutigte Mac sie.

"Hoffentlich hast du recht. Du fährst mich doch, oder?" fragte Matie nochmal nach.

"Ja. Wir müssen sowieso beide nochmal zum Direktor."

"Warum eigentlich? Ich meine, es ist doch schon alles geklärt." hakte Mattie nach.

"Nun, zum einen ist es Standartprozedur. Und zum anderen, du hast fast drei Wochen keine Schule mehr gehabt. Er will sicher nur wissen, wo du mit dem Stoff stehst, und sicher gehen, das du dich gut einlebst."

"Das mit dem Stoff können auch die jeweiligen Kursleiter klären. Und in einer Stunde wird er ja wohl nicht feststellen können, ob ich mich gut einleben werde." kam Mattie's zweifelnde Erwiderung

"Das nicht. Aber er kann sich ein Bild von deinem Charakter machen. Und wir können ihn nochmals bitten, dir einen neuen Tutor zuzuteilen." wandte Mac ein.

"Vergiss es. Da macht der nicht mit. Nicht, ohne einen anderen Grund als "Die Chemie stimmt nicht" zu bekommen. Das war sowieso eine dumme Idee. Wie soll die Chemie bei zwei Personen stimmen oder auch nicht, wenn die sich noch nie gesehen haben?" kam es vom Mattie.

"Ich weiß, das das nicht gerade eine Glanzleistung war. Aber was anderes ist uns nicht eingefallen." sagte Mac. "Im übrigen, es ist 0753, wir sollten langsam los. Sonst kommen wir noch zu spät." fügte sie ohne einen Blick auf die Uhr hinzu.

"Wie machst du das?" ragte Mattie immernoch erstaunt.

"Das bleibt mein Geheimnis." grinste Mac, als sie sich die Autoschlüssel schnappte.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

0813 PST
San Diego High School
San Diego, CA

Mattie und Mac waren vor drei Minuten an der Schule angekommen, und in das Büro des Direktors geführt worden, wo man sie aufforderte, ein wenig zu warten. Mattie hatte sich in einen der beiden Sessel vor dem Schriebtisch gesetzt, während Mac stehen geblieben war.

"Willst du dich nicht setzen?" fragte Mattie sie zum wiederholten Male.

"Ich habe dir schon vor 48 Sekunden gesagt, das ich lieber stehen würde." kam Mac's Antwort.

"Schon gut, du machst mich nur nervös."

Mac sah sie kurz an. "Entschuldige, das war nicht meine Absicht." sagte sie und setzte sich dann doch.

"Ich weiß." kam die einsilbige Antwort.

Plötzlich ging die Tür auf, und der Dirktor betrat das Zimmer.Mattie und Mac standen auf. Der Direktor sah Mac einen Augenblick stirnrunzelnd an.

"Mrs MacKenzie." sagt er dann und gab ihr die Hand.

"Und sie müssen Ms Grace sein." wandte er sich an Mattie und schüttelte auch ihr Hand.

"Ms Rabb." korrigierte Mattie ihn, als sich die drei setzten.

"Bitte?" fragte der Direktor nach.

"Mein Name ist Mathilda Rabb." erklärte Mattie.

"Nun, in den Unterlagen Ihrer vorherigen Schule werden Sie als Ms Grace geführt." erwiederte der Direktor.

"Das stimmt." griff Mac ein. "Nach der Hochzeit von mir und meinem Mann haben wir Mattie, ich meine Mathilda, offiziell adoptiert. Die Schule sagte uns, das sie den Namen in den Papieren geändert hätten."

"Wie mir scheint, ist dem nicht so." kam es etwas patzig von dem Direktor.

"Mr Mason, es tut mir leid, wenn diese Unterlagen fehlerhaft sind. Allerdings können wir nichts dafür. Ich möchte Sie bitten, diese Fehler zu beheben und Mathilda mit dem Nachnamen Rabb anzusprechen." Langsam würde Mac wütend.

"Sie tragen den Namen MacKenzie, wenn ich mich nicht irre?" fragte der Direktor stattdessen nach.

"MacKenzie-Rabb, um genau zu sein." stellte Mac klar. "Und im Übrigen, was hat das mit dem Nachnamen von Mattie zu tun?"

"Nun, wir müssten sämtliche Kurslisten neuschreiben."

"Und?"

"Wir könnten allerdings an das Grace noch ein Rabb anhängen. Das würde Zeit sparen."

"Mir ist egal, ob Sie für diese Listen zwei Stunden oder drei Tage brauchen. Fest steht, das der Nachname von Mathilda nicht Grace oder Grace-Rabb ist. Ihr Name ist Mathilda RABB. Und es ist Ihr Problem, wie Sie das in die Kurslisten bekommen." erklärte Mac gereizt.

"Gut. Also schön, Ms RABB, wie geht es Ihnen?" wandte sich der Direktor an Mattie.

"Gut. Danke der Nachfrage."

"Und Ihnen, Mrs MacKenzie?"

"Ebenfalls gut."

"Sie und Ihr Mann hatten in unseren Aufzeichnungen angegeben, das Sie beide Anwälte seien. Ist das korekt?" fragte der Direktor Mac.

"Ja, das ist es."

"Nun, ich muss ehrlich sein, mich verwirrt Ihre Uniform etwas." erklärte der Direktor, und lehnte sich etwas in seinem Sessel zurück.

"Ich bin Angehörige des US Marine Corps und mein Mann ist bei der US Navy. Wir sind beide zum JAG abgeordnet." sagte Mac leicht genervt.

"JAG?"

"Judge Advocate Gerneral Corps der Marine." half Mac aus.

"Und was sind Ihre Aufgaben dort?" verlangte der Direktor zu erfahren

"Wir sind Anwälte für Angehörige der Streitkräfte. Wir untersuchen Zuwiederhandlungen dieser Leute gegen den UCMJ. Wir führen Prozesse als Verteidiger oder Ankläger. Wir können auch als Richter eingesetzt werden, oder als Geschworene. Wir leiten Ermittlungen. Wir arbeiten eng mit dem NCIS, dem SecNav und der Regierung zusammen." erklärte Mac kurz.

"UCMJ?"

"Uniformed Code of Military Justice."

"NCIS?"

"Navy Criminal Investigative Service."

"SecNav?"

"Secretary of the Navy." ging es zwischen Mac und dem Direktor hin und her.

"Ich verstehe. Oder ich beginne es zumindest. Das bedeutet, das Sie beide sicherlich häufig beruflich unterwegs sind?" hakte der Direktor nach.

"Manchmal." wich Mac ihm aus.

"Wohin führen Sie Ihre Reisen?"

"Wieso wollen Sie das wissen?" stellte Mac eine Gegenfrage. Ihr gefiel dieses Verhör ganz und gar nicht.

"Ich versuche mir ein Bild von den Lebensumständen von Ms Gra... Ms Rabb zu machen, das ist alles. Wohin also?"

"Unterschiedlich."

"Auch ins Ausland?"

"Das ist möglich."

"Solche Reisen sind sehr kurzfristig, nicht wahr?"

"Häufig."

"Und wie lange dauern diese Reisen dann?"

"Das hängt von dem Fall ab. Meist wenige Tage."

"Wer kümmert sich dann um Ihre Tochter?"

"Eine Kollegin."

"Auch eine Anwältin?"

"Mir gefällt die Richtung nicht, in die Ihre Fragen abzielen. Nein, sie ist keine Anwältin, sondern eine Büroangestellte. Sie ist ebenfalls bei den Streitkräten, der Navy um genau zu sein. Außer uns dreien kennt Mattie hier so gut wie niemanden. Und um Ihnen etwas über unsere Reisen zu erzählen: Wenn wir einen großen Fall verhandeln, dann ist es erforderlich, das wir Untersuchungen anstellen und Zeugen vernehmen. Die Wohnorte dieser Zeugen können wir uns leider nicht aussuchen. Und bevor sie sagen, das wir uns aber sehrwohl die Fälle aussuchen können, das stimmt nur indirekt. Ich bin die Leiterin des JAG-Büros hier in San Diego. Ich bin auch diejenige, die die Fälle verteilt. Und diese Verteilung der Fälle entspricht einem direkten Befehl. Wir können von Fällen zurücktreten, wenn sie zu gefährlich sind, oder wir befangen sein sollten. Aber sonst nicht. Und es ist immer jemand da, wenn Mattie nach Hause kommt. Wir richten unsere Arbeit so ein, das wir nie gleizeitig eine Dienstreise machen. Allerdings kann dies passieren, und dann ist für Mattie gesorgt." endete Mac ihre Erklärungen.

"Wie sieht es mit einer Versetzung aus?" fragte der Direktor.

"Auch diese sind möglich. Aber Versetzungen kann man in der Regel beeinflussen. Und manchmal auch ablehnen."

"Haben Sie sich um diesen Job beworben?" kam die patzige Frage des Direktors.

"Nein. Aber er war eine große Chance für meine Karriere." kam es von Mac.

"Und Ihre Karriere ist wichtiger als Ihre Tochter?"

"Mein Mann hat zeitgleich eine Versetzung nach London erhalten. Und Mattie einen Rehaplatz in Washington. Was glauben sie, wonach wir entschieden haben? Nach dem Wohl von Mattie. Ich habe diesen Job angenommen, weil er die größten Zukunftsaussichten hatte. Und nun Ende der Diskussion." sagte Mac aufgebracht.


*~*~*

ENTER

-currently out of my mind-
...gerade dabei, Ordnung in ihr RL zu bringen...

 
totally_shipper
Lieutenant
Beiträge: 225
Registriert am: 10.05.2007


   

Letting Go
When God Made You von totally_shipper

Xobor Erstelle ein eigenes Forum mit Xobor
Datenschutz