Meine Shortstorys

#1 von steffi86 ( gelöscht ) , 12.05.2007 21:20

Ein Tag in meinem Leben von David Harmon Rabb

Hatte sie zwar schon im alten Forum gepostet, aber wer sie noch nicht kennt kann sie auch hier lesen.

Disclaimer: Alle Figuren aus JAG gehören leider nicht mir, sondern DPB.


Oberflächlich betrachtet, ist mein Tag wie der eines jeden anderen auf dieser Welt. Er kommt 365, manchmal sogar 366-mal im Jahr vor. Er hat 24 Stunden und er hat ein Anfang und ein Ende. Und trotzdem, unterscheidet sich mein Tag von dem eines jeden anderen Menschen auf dieser Erde. Und er unterscheidet sich auch von jedem anderen Tag.

Ich bin jetzt gerade 13 Jahre, 4 Monate, 12 Tage, 8 Stunden, 36 Minuten und 23 Sekunden alt und sitze an meinem Schulaufsatz mit dem Titel „Ein Tag in meinem Leben“.

Und so, sieht ein Tag bei mir aus:

Um 6.30 Uhr ist aufstehen angesagt. Ich will es meistens nie, wie jeder normale Mensch auch. Doch liegen bleiben ist leider nicht drin, dafür sorgen meine Eltern regelmäßig. Eigentlich ist jeder Tag in meinem Leben anders, so wie bei vielen Menschen, doch es gibt auch bei uns gewisse Rituale, wir können sie nur leider nie besonders oft ausführen. Wieso nicht? Nun, dazu komme ich später vielleicht noch. Kommt ganz darauf an, welcher Tag heute ist.

Nach dem Aufstehen ist erst einmal duschen angesagt und dann geht es ans frühstücken. Hier findet meist unser erstes Ritual statt, der morgendlich Streit meiner Eltern. Viele fragen sich bestimmt, ob mir das nicht was ausmacht, wenn meine Eltern sich morgens streiten. Die Antwort ist Nein. Im Gegenteil, ihre Streitereien sind meistens sogar recht amüsant. So wie heute auch. Es geht wie immer um dasselbe, nämlich ums Essen. Während mein Dad ein überzeugter Vegetarier ist und sich auch sonst nur von gesunden Sache ernährt (zum Beispiel sind Pfannkuchen bei ihm Grundsätzlich aus Haferkleie) ist meine Mum das genaue Gegenteil von ihm. Sie liebt Fast Food und alles was ungesund ist. Ihre Lieblingsspeise zum Beispiel ist Nutella. Die löffelt sie manchmal sogar direkt aus dem Glas. Und die Mengen, die sie isst, treiben ihn jedes Mal zur Verzweiflung, doch das stört sie nicht weiter.

Heute aber geht es auch um ihre andere Leidenschaft, dem Laufen. Die beiden haben bei ihrem morgendlichen Joggen mal wieder ein Wettrennen veranstaltet und streiten nun darüber, wer das Rennen gewonnen hat. So wie immer, wenn es einen Wettkampf zwischen ihnen gab. Und wie immer soll ich der Schiedsrichter sein. Und wie immer erkläre ich einfach beide zum Sieger, was ihnen natürlich nicht gefällt. Und so streiten sie weiter. Doch es stört mich wie gesagt nicht. Ich genieße es sogar ein wenig, denn am Ende des Frühstücks ist der Streit vorbei und die beiden sind wieder ein Herz und eine Seele. Und das, ist der erste Höhepunkt meines Tages. Schade, dass er nicht jeden Tag da ist. Wieso nicht? Darauf komme ich später vielleicht noch einmal zurück, je nachdem, welcher Tag heute ist.

Dann wird es Zeit für die Schule. Für mich ist es eine Pflicht, hin zu gehen. Meine Eltern aber sagen immer, dass es ein Privileg ist und ich froh sein kann, dass ich das Privileg einer guten Schulbildung genießen kann. Na wenn sie meinen. In der Schule passiert meistens nichts Aufregendes. Ab und zu gibt es mal eine Schlägerei, aus der ich mich aber immer schön raushalte (hab nämlich keinen Bock auf die Diskussion mit meinen Eltern, die anschließend folgen würde). Ab und zu passieren auch mal lustige Sachen, doch heute war ein absolut langweiliger Tag. Na ja, bis auf die Tatsache, dass wir Mathe und Physik wiederbekommen haben und mein Dad mich wahrscheinlich killen wird. In beiden nur ne zwei plus, wegen völlig blöden Fehlern. Ich höre schon seinen Vortrag („ Mein lieber David. Man sollte seine Aufgaben immer mit höchster Konzentration angehen, denn sonst macht man Fehler. Und Fehler, können böse Konsequenzen haben. Im Moment ist es eine schlechtere Schulnote als eigentlich nötig, doch später können diese Fehler Leben kosten oder ein anderes ruinieren.“). Meine Mum liebt es ihm dabei zuzustimmen. Nun ja, ich gebe ja zu, dass die beiden schon genug Erfahrungen mit so etwas gemacht haben, aber so einen Aufstand wegen einer Schulnote. Wenn’s sein muss.

Um 16.00 Uhr bin ich endlich wieder zu hause. Das einzige, was jeden Tag gleich ist, zumindest jeden Wochentag. So wie das aufstehen.

Heute wünsche ich mir, ich wäre nicht aufgestanden. Oder zumindest nicht nach hause gekommen. Denn heute ist wieder so ein Tag. Ein Tag, den ich hasse. Denn in meinem Zimmer liegt mal wieder einer dieser Briefe. Heute ist er von meinem Dad. Er muss dienstlich verreisen und weiß auch nicht, wann er wieder zurückkommt. Mit seinen kurzen Briefen verabschiedet er sich immer von mir und sagt mir, wie sehr er mich liebt. Doch ich will sie eigentlich nie lesen. Es steht sowieso immer dasselbe drin, egal ob er von Dad ist oder von Mum.

Hallo mein Sohn!

Es tut mir leid, dass ich mein Versprechen, mit dir … (hier kommt dann immer sein Versprechen hin, welches sich jedes Mal ändert) nicht einhalten kann. Glaube mir, es tut mir sehr leid, aber ich musste wieder einmal dienstlich nach/auf … (hier kommt immer der Name der Stadt bzw. des Landes oder des Flugzeugträgers). Pass gut auf dich und deine Mum/deinen Dad auf und mach keinen Blödsinn während ich Weg bin. Versuche so schnell wie möglich wieder zurückzukommen. Melde mich bei euch sobald ich angekommen bin.

Dein dich liebender Vater/deine dich liebende Mutter

P.S. Liebe dich und bin stolz auf dich

Ich kenne diese Briefe jetzt schon seit ich klein bin, doch ich habe mich immer noch nicht an Sie gewöhnt und ich werde es auch niemals tun.

Die Dienstreisen sind auch die Ursache dafür, dass unsere gemeinsamen Rituale nur sehr selten stattfinden. Doch auch wenn ich es hasse und ihnen immer wieder sage, wird sich nichts daran ändern.

Und so endet der Tag mal wieder anders als geplant. Statt mit meiner Mum und meinem Dad am Esstisch zu sitzen, seine Lasagne zu essen (bei uns kocht immer Dad, denn Mum ist in der Küche eine wahre Katastrophe) und über die Erlebnisse des Tages zu reden, sitzen meine Mum und ich vor dem Fernseher, essen eine Pizza und warten Sehnsüchtig auf Dads Anruf, um sicher zu sein, dass er heile angekommen ist. Und nach seinem Anruf und der Gewissheit, dass ihm nichts fehlt, mache ich mich auf den Weg nach oben in mein Zimmer und schreibe diesen Schulaufsatz.

Wann mein Tag heute endet weiß ich noch nicht, aber ich weiß wie. Er endet wie jeder der 365, manchmal auch 366 Tage. Er endet wie die letzten 24 Stunden und wie die davor, und davor, und davor und … Er endet mit dem zu Bett gehen und dem Wunsch, dass wenn ich morgen aufwache, meine Eltern mich immer noch so lieben wie heute, und Sie sich auch morgen noch so lieben wie heute. Und er endet mit einem Wunsch. Das meine kleine Schwester oder mein kleiner Bruder, die oder der in etwa 6 Monaten geboren wird, niemals so einen Brief erhalten wird. Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht? Wer weiß. Wunder geschehen ja bekanntlich immer wieder.

Ich bin jetzt 13 Jahre, 4 Monate, 12 Tage, 9 Stunden, 24 Minuten und 05 Sekunden alt. Mein Name ist David Harmon Rabb. Ich bin der Sohn von Captain Harmon Rabb Junior und Brigadier General Sarah MacKenzie Rabb. Kleiner Bruder von Mattie Grace (dass ist die Ziehtochter meines Dads) und bald auch großer Bruder und dies war ein Aufsatz über einen Tag in meinem doch sehr schönen Leben.

steffi86

RE: Meine Shortstorys

#2 von steffi86 ( gelöscht ) , 13.05.2007 12:32

Ein weiterer Tag in meinem Leben

Disclaimer: Alle Figuren aus JAG gehören leider nicht mir, sondern DPB.

Nunja, ich weiß gar nicht so Recht wie ich anfangen soll. Vielleicht ja so:

Oberflächlich betrachtet, ist mein Tag wie der eines jeden anderen auf dieser Welt. Er kommt 365, manchmal sogar 366-mal im Jahr vor. Er hat 24 Stunden und er hat ein Anfang und ein Ende. Und trotzdem, unterscheidet sich mein Tag von dem eines jeden anderen Menschen auf dieser Erde. Und er unterscheidet sich auch von jedem anderen Tag.

Ich bin jetzt gerade 18 Jahre, 7 Monate, 25 Tage, 3 Stunden, 25 Minuten und 53 Sekunden alt und sitze am Aufsatz für meine Collegebewerbung mit dem Titel „Ein Tag in meinem Leben“.

Es ist schon komisch, was das Leben manchmal so bereithält, den vor etwas mehr als 5 Jahren, genau genommen vor 5 Jahren, 3 Monaten, 13 Tagen, 1 Stunde, 11 Minuten und 23 Sekunden, begann ich einen Schulaufsatz mit demselben Thema.

Doch seit diesem Aufsatz hat sich mein Leben sehr verändert, und somit auch mein Tag.

Zwar beginnt er immer noch mit dem aufstehen, so wie bei jedem anderen auch, doch sehen meine Eltern das mittlerweile etwas lockerer. Stattdessen scheuchen Sie meine beiden Geschwister Toni und Abby durch das Haus. Die beiden sind jetzt drei Jahre alt und machen meinen Eltern das leben ganz schön schwer.

Aber na gut, wo war ich doch gleich stehen geblieben? Ah ja. Also, statt um 06.30 stehe ich mittlerweile um 07.00 Uhr auf. Ich find das zwar immer noch ganz schön früh, aber es ist halt besser als 06.30 Uhr. Die Zeit gehört jetzt meinen beiden Geschwistern.

Auch heute streiten die beiden dich regelmäßig beim Frühstück, aber nicht mehr miteinander, sondern mit Abby und Toni, die immer ihren Kopf durchsetzten wollen und die beiden regelmäßig in den Wahnsinn treiben. Auch heute soll ich immer noch als Schiedsrichter herhalten und wie damals auch erkläre ich immer beide zu Sieger, was mir meine Eltern mit einer Grimasse und meine beiden Geschwister mit einem lauten Jubelschrei danken. Oh, ratet überings mal, was das Thema dieser ewigen Streiterei ist.

Nach dem Frühstück geht es noch immer zur Schule. Wenigstens ist sie mittlerweile interessanter geworden. Komischerweise sind die Lehrer in der Oberstufe viel lockerer und netter als die Jahre davor. Auch der Unterricht macht viel mehr Spaß. Mittlerweile sehe ich die Schule auch nicht mehr als lästige Pflicht an, so wie früher. Ich bin mittlerweile sehr froh darüber, dass ich das Privileg einer guten Schulbildung genießen kann.

Mein Schultag ist jeden Tag derselbe, und doch ist er nie gleich. Jeden Tag erfahren wie neue Dinge, die einem oft eine ganz andere Sichtweise der Dinge vermittelt. Heute haben wir zum Beispiel gelernt, dass eigentlich alle Medikamente die wir bei einer Erkältung nehmen unnütz sind, weil eine Erkältung ohne Medikamente genauso schnell verschwindet wie mit, wenn man sich nur genügend ausruht und viel trinkt (Kein Witz, ist wirklich so. Haben wir neulich erst gelernt. Fast alles was in der Apotheke verkauft wird hilft gar nicht richtig). Ich hab’s meinen Eltern natürlich sofort erzählt und was kriegte ich zu hören? Genau, ich soll nicht alles glauben was man uns in der Schule erzählt. Das ist mal wieder typisch. Erst sagen sie einem wie toll die Schule ist und dass man dort eine Menge fürs Leben lernt, und Jahre später heißt es plötzlich, dass man nicht alles glauben kann was einem dort erzählt wird.

Naja, wie auch immer. Mittlerweile bin ich nicht mehr um 16.00 Uhr von der Schule zurück, sondern erst um 18.00 Uhr. Das liegt daran, dass alle Lehrer uns auf die Abschlussprüfung vorbereiten wollen und deswegen noch Sonderstunden anhängen. Na wenn sie meinen das es was bringt. Mich stört es nicht weiter, denn so muss ich zu Hause nicht mehr soviel lernen.

Mittlerweile habe ich auch keine Angst mehr davor nach hause zu kommen. Meine Eltern sind nach der Geburt der Zwillinge endlich in den Ruhestand getreten. Ich bin darüber eigentlich sehr froh, denn so bleiben den beiden die Briefe erspart, dich ich früher fast wöchentlich von einem von ihnen bekommen habe. Na gut, ab und zu bekomme ich auch heute noch Briefe von ihnen, aber darin stehen dann meist so banale Sachen wie „kannst du den Geschirrspüler anstellen“ oder „kannst du die Wäsche fertig machen“ oder auch ganz beliebt bei den beiden „ kannst du schon mal mit essen machen anfangen, sonst tut es deine Mum“. Solche Briefe bekomme ich zwar auch nicht sehr gerne, vor allem nicht nach einem so langen Schultag, aber sie sind besser als die von früher.

Mittlerweile gibt es neben dem Frühstück noch ein zweites Ritual in unserer Familie, dass Abendessen. Dort berichtet dann jeder von seinem Tag, was vor allem die Zwillinge voll ausnutzen. Mann, was so kleine Knirpse schon alles erleben.

Doch wenn die beiden im Bett sind und schlafen, kommt immer das schönste an meinem Tag. Meine Eltern und ich sitzen dann zusammen im Wohnzimmer und unterhalten uns. Und wir reden über unsere Tage. Manchmal über die in der Zukunft, doch meist über die in der Vergangenheit. Wir haben in der Vergangenheit nicht sehr viele Tage gemeinsam verbringen können, deshalb ist es dann immer umso schöner, wenn wir uns an diese Tage erinnern. Und dann, wenn einer der Zwillinge wach wird und zu uns kommt, dann nehme ich ihn auf den Arm und bring ihn wieder ins Bett. Und dann les ich ihm oder ihr meinen alten Schulaufsatz vor. Zwar verstehen sie im Moment noch nicht alles aus diesem Aufsatz, doch eines Tages werden sie es tun.

Und wenn dieser Tag gekommen ist, dann werden sie einen neuen Aufsatz schreiben, einen Aufsatz über einen Tag in ihrem Leben. Doch werde ich ihn dann nicht lesen können, denn ich werde zu diesem Zeitpunkt mit meiner Frau und meinen Kindern in einem anderen Haus leben und werde ihnen die Geschichte meines Tages erzählen. Und ich werde ihnen abwechselnd einen Aufsatz vorlesen. Und wenn sie alt genug sind, dann werde ich sie einen Aufsatz schreiben lassen. Und ich hoffe, dass in ihren Aufsätzen nie etwas von einem Brief steht, der mit den Worten: „Hallo mein/e Sohn/Tochter Es tut mir leid, dass ich mein Versprechen, mit dir …“ beginnt.

Mein Name ist immer noch David Harmon Rabb. Ich bin mittlerweile 18 Jahre, 7Monate, 25 Tage, 4 Stunden, 56 Minuten und 11 Sekunden alt. Ich bin immer noch Sohn von Captain Harmon Rabb Junior und Brigadier General Sarah MacKenzie Rabb. Kleiner Bruder von Mattie Grace (dass ist die Ziehtochter meines Dads) und mittlerweile auch großer Bruder von Toni und Abby Rabb. Und bald bin ich hoffentlich auch Schüler in Yale.

Dies war er nun, ein Aufsatz über einen Tag in meinem doch sehr schönen Leben.

steffi86

RE: Meine Shortstorys

#3 von steffi86 ( gelöscht ) , 13.05.2007 12:33

Warum?

Disclaimer: Alle Figuren aus JAG gehören leider nicht mir, sondern DPB.

Er lief durch die Straße und dachte nur an eines: Warum?

Warum hatte sie ihn betrogen?

Warum liebte sie ihn nicht mehr?

Was hatte er falsch gemacht?

Warum behandelte sie ihn so?

Warum betrog sie ihn mit seinem besten Freund?

Er wusste nicht, wie lange er schon gelaufen war. 1 Stunde, 2 Stunden vielleicht auch noch mehr. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren.

Er war so lange gelaufen, dass er schon ganz blaue Hände und Lippen von der Kälte hatte. Aber das merkte er gar nicht. Er merkte nur eins, den Schmerz, den sein gebrochenes Herz fühlte.

Warum hatte sie es getan?

War er nicht gut genug zu ihr?

Hatte er ihr zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt?

Er wusste es nicht.

Seine Augen waren schon ganz rot von seinen vielen Tränen.

Er wollte noch mehr weinen, aber er konnte nicht mehr.

Und so lief er weiter durch die Straßen.

Er wusste nicht, wie spät es war oder wo er war. Es war ihm auch egal. Er wollte nicht nach hause. Nicht jetzt.

Nach drei weiteren Stunden in der eisigen Kälte machte er sich dann doch auf den Weg zurück.

Vielleicht bemerken sie mich nicht. Vielleicht schlafen sie schon.

Als er vor dem Haus stand, in dem er wohnte, wusste er, dass sein Wunsch nicht in Erfüllung gegangen war. Er sah schon von einiger Entfernung, dass im Wohnzimmer immer noch Licht brannte.

Sie sind also noch wach.

< Ich will nicht da rein. Ich will Sie jetzt nicht sehen. Will nicht mit ihnen reden.>, dachte er.

Doch dann ging er doch zur Tür, steckte den Schlüssel rein und öffnete sie langsam.

Er hatte die Tür gerade auf, da stand sie auch schon vor ihm. Ihre Augen waren ganz rot vom vielen weinen.

„ Wo warst du denn nur so lange? Ich habe mir wahnsinnige Sorgen gemacht. Es ist schon nach drei Uhr. Du wolltest doch um elf wieder hier sein. Und wieso bist du nicht an dein Handy gegangen? Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.“

Doch er antwortete nicht, sondern blickte sie nur mit leeren Augen an.

Sie ging wieder ins Wohnzimmer.

„ Schatz er ist da und ich glaube, es ist irgendetwas Schlimmes passiert. Mit mir redet er nicht, aber sicher mit dir, vor allem, weil ihr euch so lange nicht mehr gesehen habt.“

Dann ging sie wieder zu ihm, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und ging ohne ein weiteres Wort nach oben.

Langsam ging er ins Wohnzimmer und als er sah, wer dort saß, brach er wieder in Tränen aus.

Seit drei Monaten hatte er seinen Vater nicht mehr gesehen, weil er für eine Untersuchung nach London musste, doch heute wo er ihn wirklich brauchte, weil seine Freundin Tina ihn mit seinem besten Freund betrogen hatte, war er für ihn da.

Und dafür war er ihm sehr dankbar.

steffi86

RE: Meine Shortstorys

#4 von steffi86 ( gelöscht ) , 13.05.2007 12:33

Hoffen und Beten

Disclaimer: Alle Figuren aus JAG gehören leider nicht mir, sondern DPB.

Sie saßen im Wartezimmer und bangten um ihn.

Würde alles gut gehen?

Würde er wieder ganz gesund werden?

Was, wenn etwas schief ging?

Was, wenn er nicht wieder aufwacht?

Sie stellten sich diese Fragen immer und immer wieder.

Wieder kam ein Arzt ins Wartezimmer und wieder wollte er nicht zu ihnen. Das ganze machte Sie verrückt. Nervös stand er auf, lief auf und ab. Seine Frau blieb sitzen, fühlte sich zu kraftlos.

Sie bangten und beteten weiter. Beteten dafür, dass ihr Sohn alles überstehen würde. Beteten dafür, dass sie ihn bald wieder in die Arme schließen konnten.

Schon wieder trat ein Arzt ein. Sein Gesichtausdruck verhieß nichts Gutes. Ein Augenblick lang sah er Sie an.

Den beiden blieb das Herz stehen. War etwas schief gegangen. Seine Gesichtsausdruck zufolge ja. Automatisch griff sie nach seiner Hand, drückte sie ganz fest.

Dann Erleichterung. Der Arzt ging an ihnen vorbei. Zu einem anderen Ehepaar. Er redete kurz mit ihnen. Sie verstanden es nicht, aber als die Frau anfing zu weinen, wussten sie, was er ihr gesagt hatte.

Sie fühlten sich schlecht. Diese Frau hatte gerade ihr Kind verloren. Sie könnten die nächsten sein. Wieder schickten sie ein Stoßgebet in den Himmel.

Wieder kam ein Arzt herein.

„Mr und Mrs Rabb?“, sprach er Sie an.

Sie nickten nur. Nun war es soweit. Unbewusst krallte sie sich bei ihm fest. Sie versuchten aus seiner Mimik schlau zu werden, aber das war unmöglich. Beide hielten die Luft an.

Was würde er ihnen sagen?

Würde sich ihr Leben heute für immer ändern?

„Die OP ist sehr gut verlaufen. Sie können jetzt zu ihrem Jungen. Eine Schwester wird sie zu ihm in den Aufwachraum bringen.“

Erleichtert atmeten Sie auf.

Sie folgten der Schwester zu ihrem Sohn.

Er lag in einem Bett und schlief noch. Instinktiv blickten sie auf seinen Brustkorb, der sich gleichmäßig auf und ab senkte.

Sie waren froh, dass alles gut gegangen war. Er war ihr einziges Kind. Wahrscheinlich sogar dass einzige, was sie jemals haben würden. Für Sie war er ein kleines Wunder. Wenn Sie ihn verloren hätten, hätten sie ein Teil ihres Herzens für immer verloren.

Sie setzen sich an sein Bett und wartete darauf, dass er endlich seine Augen öffnete.

Wieso wacht er denn nicht auf?

Ist vielleicht doch etwas schief gegangen?

Wieder schossen ihnen sich Sorgen und Fragen durch den Kopf.

Mit einem Mal begannen seine Augen sich langsam zu öffnen. Erst nur für kurze Augenblick, dann endlich ganz.

„Hallo mein Junge.“, begrüßten Sie ihn.

Harm strich ihm langsam über den Kopf, während Mac zärtlich seine Wange streichelte und ihr ein paar Tränen über die Wange liefen.

„Ich bin so froh, dass alles gut gegangen ist. Wir hatten noch nie solche Angst.“, sagte Mac leise, während Harm nur leicht nickte.

Ihr Sohn konnte nun nicht anders und verdrehte die Augen. Seine Eltern waren schon eine Nummer für sich. Sie hatten schon etliche gefährliche Einsätze hinter sich. Wurden verfolgt, beschossen, bedroht, gefangen genommen, stürzten ab und vieles mehr. Aber eine einfache Blinddarmoperation bei ihrem Sohn zwang die beiden in die Knie.

steffi86

RE: Meine Shortstorys

#5 von steffi86 ( gelöscht ) , 13.05.2007 12:33

Begegnung mit einem Vampir

Disclaimer: Alle Figuren aus JAG gehören leider nicht mir, sondern DPB.

Um die Moral seiner Mitarbeiter mal wieder zu steigern, hatte sich General Cresswell überlegt, sein Team auf ein ‚Überlebensseminar’ zu schicken. Es wurden mehrere Teams gebildet, die an unterschiedlichen Stellen ausgesetzt wurden. Natürlich bildeten Harm und Mac ein Team, und dass, obwohl sie sich in letzter Zeit nicht unbedingt gut verstanden.

Der Startpunkt der beiden war eine Wiese an einem Waldrand. Sie sollten nur mit einer Karte und einem Kompass bewaffnet einen bestimmten Ort am anderen Ende des Waldes erreichen.

Sie waren nun schon seit einiger Zeit unterwegs gewesen, als die beiden in ein weit entferntes, einsames Tal hineingerieten.

„Hast du ja toll hingekriegt Marine. Wir haben uns ja ganz schön verlaufen. Das Tal ist nicht einmal auf der Karte.“, meckerte Harm.

„Hättest ja nicht mitgehen brauchen. Außerdem warst du es, der den Kompass verloren hat.“, schoss Mac zurück.

Die Dämmerung war bereits eingebrochen und ehe sie sich versahen, brach bereits die Dunkelheit herein.

„Na toll, jetzt sieht man noch nicht einmal was. Und was jetzt?“ Es war wieder Harm, der seine schlechte Laune nicht für sich behalten konnte.

„Mein Gott, bist du ein Mann oder eine Maus? Wir suchen uns ne Stelle zum schlafen und gehen morgen weiter.“

Harm wollte gerade etwas erwidern, als er auf einmal seltsames Geräusch hörte. Es war wie ein stöhnen.

„Ha ha, sehr witzig Mac. Glaubst du etwa, dass mir so etwas Angst macht? Da musst du dir schon was besseres Einfallen lassen.“

„Das war ich nicht Harm, ehrlich. Ich dachte du wärst es gewesen.“, gab Mac zurück.

„Und das soll ich dir…..“ Weiter kam Harm nicht. Ein weiters, lautes stöhnen und heulen unterbrach ihn.

Angespannt lauschten beide in die Dunkelheit hinein, doch so plötzlich wie die Geräusche da waren, waren sie auch schon wieder weg.

Einen Moment lang blieben die beiden gespannt stehen.

„Glaubst du, hier ist noch jemand von dem Programm, der uns nun ein wenig Angst einjagen will?“, fragte Mac ihn leise.

„Wer weiß. Vielleicht hat Cresswell das ganze ja auch eingefädelt, um zu sehen, wie wir reagieren.“, gab er zur Antwort.

Plötzlich knackte hinter ihnen ein Ast. Das Geräusch war so laut und unheimlich, dass Harm und Mac zusammenschraken.

„Ok, jetzt reicht es mir aber. Das Geräusch kam von dort hinten. Los, gehen wir nachsehen wer das ist.“

Mac nickte nur und schon machten sich die beiden auf den Weg.

Eine Weile liefen sie planlos im Tal herum. Ab und zu hörten sie wieder diese komischen Geräusche, denen sie versuchten zu folgen.

Als sie die Suche schon fast aufgegeben hatten, standen sie auf einmal vor einer großen Ruine. Sie überlegten kurz ob sie eintreten sollten oder nicht, aber als sie bemerkten, dass die merkwürdigen Geräusche von dort kamen, beschlossen sie, der Sache auf den Grund zu gehen.

Sie passierten das eiserne Tor, gingen durch den verwilderten Garten und öffneten die große Tür am Eingang.

Die Ruine sah von innen noch Furcht einflößender aus als von außen. Mac begann leicht zu zittern und auch Harm wurde es etwas mulmig zumute.

An den Wänden hingen alte Bilder, die Fensterläden knarrten, wenn sie zugingen, die Türen quietschten und der Boden knarrte und war an manchen Stellen sogar eingebrochen. Außerdem hingen überall Spinnweben.

„Man, hier war wohl schon Ewigkeiten keiner mehr.“, bemerkte Harm leise.

Mac nickte nur. Sie sahen sich noch etwas genauer unten um, entdeckten aber nichts ungewöhnliches, also beschlossen sie, sich oben umzusehen.

Langsam gingen sie die Treppe hoch. Bei jedem Schritt knarrten die Stufen. Oben angekommen sahen die beiden vier Türen.
Gerade als sie die erste Tür öffnen wollten, hörten sie wieder dieses merkwürdige ächzen und stöhnen. Die beiden blieben einen Augenblick lang stehen und rührten sich nicht.

„Das kommt von dort hinten.“, flüsterte Mac ganz leise. Langsam machten sie sich auf den Weg zu der Tür, hinter der sie den Verursacher dieser Geräusche vermuteten. Langsam ging Harm auf die Tür zu und öffnete sie vorsichtig.

In dem Raum fanden sie eine finstere Gestalt vor, die auf dem Bett saß und leise stöhnte. Sie war groß, schlank hatte pechschwarze Haare und trug einen langen Umhang.

Harm und Mac trauten sich nicht zu atmen. Wie festgewachsen standen sie vor der Tür und beobachteten die Gestalt.

Plötzlich drehte sie diese um und kam auf sie zu.

Nun erkannten Harm und Mac auch die feuerroten Augen, die spitzen Zähne und das schneeweiße Gesicht.

< Oh mein Gott, ein Vampir >, schoss es den beiden durch den Kopf, doch schon im nächsten Moment überlegten sie, wer ihnen da wohl einen schrecken einjagen wollte.

Doch je näher die unheimliche Gestalt kam, desto unsicherer wurden die beiden. War das wirklich ein gut organisierter Scherz oder war es Realität?

Als die Gestalt schon fast vor ihnen stand rief Mac plötzlich:

„Harm, der ist echt.“

Die beiden drehten sich um und rannten so schnell sie konnten. Der Vampir war ihnen dicht auf den Fersen.

Sie liefen die Treppe runter, durch die Tür in den verwilderten Garten und durch das Tor ins Dickicht. Doch sie konnten sich keine Ruhe gönnen. Der Vampir folgte ihnen weiterhin.

Nach einer Weile riskierte Harm es kurz stehen zu bleiben.

„Hey Mac, wie……“ Harm erstarrte. Mac war nicht mehr bei ihm. Sie hatten sich aus den Augen verloren.

Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich. Hastig drehte er sich um.

Da stand er plötzlich vor ihm. Seine roten Augen glühten in der Dunkelheit.

Harm wollte sich umdrehen und wegrennen, da tauchte hinter ihm noch ein zweiter Vampir auf. Beiden kamen nun auf Harm zu. Mit jedem Schritt, denn sie sich ihm näherten, erkannte er sie mehr. Sie drängten ihn immer weiter ins Dickicht. Er ließ es geschehen, in der Hoffnung, dass sich für ihn vielleicht doch noch ein Ausweg ergab.

Plötzlich merkte er, wie er den halt unter seinen Füßen verlor, er versuchte das Gleichgewicht zu halten und schaffte es in letzter Sekunde. Doch was er dann sah, ließ dass Blut in seinen Adern gefrieren.

Die Vampire, die nun direkt vor ihm standen, sahen aus wie Mic Brumby und Clayton Webb. Erschrocken machte Harm einen Schritt zurück und stürzte in die Tiefe.

Keine Sekunde später wachte er Schweißgebadet in seinem Bett auf. Keine Sekunde später ging auch schon das Licht an.

„Alles in Ordnung Schatz?“, fragte sie ihn besorgt.

„Ja. Hab nur ein bisschen schlecht geträumt.“, gab er leise zurück. < Und zwar von deinen Ex-Liebhabern als Vampire > fügte er noch in Gedanken an.

„Na siehst du, ich hab dir doch gesagt, dass dieser Horrorfilm nicht gut für dich ist. Aber du wolltest ja wieder nicht hören.“, tadelte Mac ihn.

„Och Mum...“, stöhnte er und verdrehte theatralisch die Augen. Der einzige Horror waren deine Geschichte über Webb und das Buschkänguru.

Mac musste nun ein wenig schmunzeln.

Dann ging sie zu ihm, nahm ihn fest in seinen Arm und fragte:

„Ging es um deinen Dad?“

Er nickte.

Sie nahm das Telefon von seinem Schreibtisch.

„Hier, in Italien ist es jetzt spät am Nachmittag. Ruf ihn an. Und anschließend kommst du dann zu mir und Samantha, Ok?“

Wieder nickte er nur. Eigentlich fühlte er sich immer zu cool, um noch bei seiner Mum im Bett zu schlafen, aber heute war er sichtlich froh, dass sie es ihm anbot.

steffi86

RE: Meine Shortstorys

#6 von steffi86 ( gelöscht ) , 02.06.2007 21:20

Lauf!

Disclaimer: Alle Figuren aus JAG gehören leider nicht mir, sondern DPB.

Er lief.

Lief so schnell er konnte.

< Sie dürfen mich nicht kriegen. >, dachte er.

Und so lief er weiter. Weiter durch die Straßen von DC.

< Ich muss es schaffen. Ich muss es einfach schaffen.>

Er legte noch einen Schritt zu.

Er wollte um jeden Preis verhindern, dass seine Verfolger ihn kriegten.

Er wusste nicht wie nah sie waren, er wusste nicht wie weit entfernt sie waren. Er lief einfach weiter.

< Ich muss es jetzt schaffen. Das ist meine einzige Chance. Wenn ich es jetzt nicht schaffe, dann ist alles vorbei. Dann habe ich Mac verloren. >

Plötzlich hörte er seinen Verfolger hinter sich.

Er hörte das Schnaufen, das Keuchen, die schweren Schritte.

< Na los Harm, nicht schlappmachen. Du musst rennen. Tu es für dich. Tu es für Mac. >

Schon legte er noch einmal an Tempo zu.

Langsam spürte er, wie seine Beine immer schwerer wurden.

Seine Lunge fing an zu schmerzen und er bekam immer weniger Luft.

Auch seine Umgebung nahm er immer weniger wahr.

Er rannte einfach nur. Rannte für seine Mac. Rannte, als würde die Welt hinter ihm untergehen.

Plötzlich blieb er stehen.

Er war fertig.

Am Ende seiner Kräfte.

Sein Verfolger kam neben ihm zum stehen.

Er war mindestens genauso KO wie er.

Er jetzt nahm er die jubelnden Masse wahr.

Er hatte es geschafft.

Er war im Ziel.

Und er war als erster angekommen.

Er hatte seinen Teil der Abmachung eingehalten.

Er hatte den Marathon gewonnen.

Nun musste Mac nur noch ihren Teil einhalten.

Sie musste ihn heiraten und ihre Hochzeitsreise würde Sie dann nach Kanada führen.

steffi86

   

Eine Unverhoffte Überraschung

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