Fan-Fiction : "The Italian Mission"
Autoren : fa sai, chibi_sama, harmmac2002, Julia Bergamin,
Chloe, Phanteras, Sarah MacKenzie, Langnese
Das ist eine Fan Fiction von Mitgliedern des JAG - Forum
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"Verdammt nicht schon wieder" rief Harm als er auf seinen Wecker sah.
"Mal wieder verschlafen... na super" murmelte er und krabbelte aus dem warmen, gemütlichen Bett.
Und dazu auch noch wieder einer dieser verregneten Montag morgende. Das fing mal wieder gut an. Immer die Montage, das sind die schlimmsten.
Verschlafen torkelte er richtung Dusche, lies auf halben Wege sein Hemd auf den Boden fallen und drehte das heisse Wasser auf.
Seufzend stand er einige Sekunden lang regungslos unter dem warmen Wasserstrahl.
"Aber zumindest hab ich schön geträumt...", dachte er bei sich, während sich auf seinem Gesicht ein leichtes Lächeln abzeichnete.
Nach der Dusche zog er sich langsam an. Er hatte eh verschlafen, also brauchte er sich auch nicht beeilen, dachte er. Als er fertig war und gehen wollte, klingelte plötzlich sein Telefon. Er war sich sicher, dass es jemand aus dem Büro sein würde um sich zu erkundigen, wo er so lange bliebe.
Er schloss die Tür, die er schon geöffnet hatte, seufzte und nahm den Hörer ab.
"Rabb!? Egal wer es ist, fassen Sie sich kurz, ich hab es eilig!"
"Wo zum Teufel stecken sie!!!" hörte er den Admiral schreien.
"Sir! Ich...ähhh...war gerade auf dem Weg..." versuchte Harm zu erklären.
"Hören Sie auf zu stammeln, Commander, und bewegen Sie Ihren Hintern hierher ins Büro! SOFORT!!" bellte der Admiral in den Hörer und legte auf.
"Ohoh, hat der aber eine schlechte Laune" dachte Harm "was im Büro wohl auf mich warten wird.... ein paar (naja..) Minuten kommt jeder mal zu spät" mit diesen Gedanken stieg er in sein Auto und fuhr zur Arbeit.
Als er aus dem Fahrstuhl trat, sah er wie die meisten Angestellten des Büros schutzsuchend hinter ihren Schreibtischen verschwanden.
Er ging zu Harriet, die sich unter einem Tisch in der Nähe der Tür zum Raum des Admirals versteckte.
"Was ist hier los", fragte Harm mit gedämpfer Stimme?
"Ähm... nichts Sir... mir ist was runtergefallen..." stotterte Harriet und richtete sich wieder auf. "Der...der.. Admiral wartet auf Sie, ich denke Sie sollten gleich mal zu ihm ins Büro gehen..." lenkte sie ab und widmete sich wieder ihrem Schreibtisch.
Harm sah sie noch einen Augenblick an, wurde dann aber von der Stimme seines CO aus den Gedanken gerissen Commander, sofort in mein Büro, hörte Harm und begab sich umgehend in das Büro vom Admiral. Harm hatte ein ungutes Gefühl ....
...und er sollte recht behalten. Im Büro wartete neben Mac, auch noch Webb und zu allem Überfluß auch noch der Marineminster.
"Wo warst Du denn so lange?" flüsterte Mac ihm möglichst unauffällig zu. Er zuckte nur leicht verwirrt mit den Schultern und hörte dann dem Admiral zu, der darauf drängte endlich zu Wort zu kommen.
"Nachdem wir nun vollzählig sind," begann Admiral Chegwidden, nicht ohne Commander Rabb einen genervten Blick zuzuwerfen, " können wir nun endlich anfangen. Colonel, Commander, die Agency hat zwei meiner Offiziere für eine Mission angefordert." Er machte eine Pause, um zu überlegen, wie er fortfahren sollte, während Clayton Webb für einen kleinen Moment so aussah, als sei ihm nicht wohl in seiner Haut.
"Und da Sie beide eigentlich die besten und zuverlässigsten Offiziere sind die ich habe, habe ich Sie vorgeschlagen" Natürlich ließ er es sich nicht nehmen die Worte *eigentlich* und *zuverlässig* besonders zu betonen und Harm dabei demonstrativ anzusehen.
Die beiden "besten" Offiziere des Admirals schluckten unbehaglich und warteten auf die nächsten Worte ihres COs.
"Oh.. was wird wohl jetzt kommen.... das der Marineminister hier steht, muss wohl wichtig sein" dachte Harm, und Webbs unangenehmer Blick ließ ihn diese Sache nicht entspannter angehen.
Der Admiral räusperte sich und fuhr fort "Es handelt sich um eine äußerst heikle Operation, deren Ergebnis von erheblichem Einfluss auf die nationale Sicherheitslage ist. Mr. Webb,erläutern Sie Colonel McKenzie und Commander Rabb die Einzelheiten."
Als Webb aufgefordert wurde, um weiteres dem Commander und Colonel zu erklären, zuckte er unauffällig zusammen.
Es ist folgendes : Die italienische Mafia, ist zur jetztigen Zeit sehr mächtig. Überall im Land werden entführte Wissenschaftler gemeldet, die sich alle auf dem Gebiet Atom und Kernspaltung spezialisiert haben. Um an den Kern dieser Organisation heran zu kommen, muss ich mich von den Häschern des Bosses gefangen nehmen lassen, mit einer (angeblich) wichtigen Information zum Boss kommen, und diesen dann auszuschalten.
Ihre Aufgabe ist es, wenn wir in den sonnigen Süden Europas fahren, ein Auge auf das geschehene zu werfen und wenn nötig, was ich nicht glaube, -er bekam Arroganz in seiner Stimme- mir aus der Patsche zu helfen. Sie müssten sich dann allerdings wie zwei normale Touristen verhalten
und außerdem.........
-Außerdem??? was kommt nun wieder, müssen wir den Flug selbst zahlen- dachte Harm und begann zu grinsen, was ihm einen bösen Blick des Admirals und ein kopfschütteln seitens Mac einbrachte.
"Was finden Sie denn so lustig Commander?" unterbrach Webb seinen kleinen Vortrag.
"Uhm... nichts.. fahren Sie fort..." Webb sah ihn leicht verwirrt an.
"Wie auch immer. Ok... also, wo war ich stehen geblieben? Ah ja, wie gesagt, Sie müssen sich wie Touristen verhalten! Also das übliche... sich im Restaurant zeigen, am Pool... am besten ständig einen Fotoapparat dabei haben, das ist... typisch für Touristen."
*Denkt der wir waren noch nie im Urlaub, oder warum will er uns vorschreiben wie wir uns als Touristen verhalten müssen?* dachte Mac und zog die Augenbrauen leicht hoch.
"Ausserdem müssen Sie diese Ohrstecker tragen," erklärte er und gab jedem der beiden ein kleines schwarzes Kästchen. Beide öffneten diese sofort und fanden darin jeweils eine kleine Hautfarbene Kugel.
"Sie werden in ein Ohr hineingesteckt, keine Angst man bekommt sie auch wieder heraus," scherzte er und fing sich damit ein paar verwirrte Blicke ein.
"Wir können darüber immer in Kontakt bleiben, es ist Mikrofon und Lautsprecher in einem."
"Alles klar?"fragte Webb. "Alles klar. Wann geht es los?" fragte Harm
"So früh wie möglich. Sie beide bekommen jeztz frei, um nach Hause zu fahren und die Koffer zu packen. Morgen früh, um 07.30 geht unser Flieger. aber in Italien kennen wir uns nicht, verstanden?" beantwotete Webb die frage.
"Verstanden, Sir", antworteten Mac und Harm gleichzeitig.
Dann verliessen sie das Büro und traten wieder in das hektische Stimmengewirr des J.A.G -Gebäudes hinaus. Telefone läuteten, es wurde eilig kopiert und diskutiert. Alles währe ganz normal gewesen, hätte da nicht etwas laut gesurrt. Neugierig steckten Mac und Harm die Köpf in die Richtung , aus dem der Lärm soeben gekommen war. " Was ist denn das?", fragte Mac und sah Harm mit einem Stirnrunzeln an. Harriet, die gerade um die Ecke gebogen kam, antwortete ihr: "Oh, das ist die Kaffeemaschine." Surrt schon seit heute morgen so komisch, sie hat einen technischen Defekt." Mac nickte und wollte Harriet noch etwas fragen, doch diese war schon davon geeilt. "
Also kein Kaffee heute Mac. Trifft sich ja gut, das Sie frei haben, sonst währen Sie bestimmt noch unterträglicher", neckte Harm und lief weiter in Richtung seines Büros. Mac verzog den Mund und rief ihm hinterher: "Oh, sehr witzig, wirklich. Ausserdem ist der Kaffee in Italien sowieso viel besser!".
Das aber hatte Harm nicht mehr gehört, weil er schon die Tür hinter sich, von seinem Büro geschlossen hatte. "Auch gut", dachte Mac und ging ebenfalls in ihr Büro, um ihre Sachen zu packen, die sie von hier noch mitnehmen wollte.
Als sie aus ihrem Raum trat und in Richtung Aufzug gehen wollte, kam Harriet auf Sie zu. "Wo wollen sie denn hin?" fragte Sie. "Ich fahre auf eine Außenmission, und bin in vielleich 1-2 Wochen wieder da. Ach ja, Harm und Webb kommen auch mit, also bis dann!" teilte Mac mit und setzte ihren Weg fort. "Schicken sie mir eine Karte" rief sie Mac noch scherzend hinterher, bis sich die Türen des Aufzuges schlossen.
*So ein bisschen Urlaub wird mir wirklich gut tun... hoffendlich vermurkst Webb es nicht wieder, so dass wir nur unterwegs sind, statt auszuspannen...* dachte sie und seufzte.
Sie stieg in ihr Auto und fuhr nach Hause. Als sie zu Hause ankam, holte sie gleich ihren Koffer aus dem Schrank und begann zu packen. *Man kann nie früh genug mit dem packen anfangen, dann vergisst man auch nichts* dachte sie bei sich... Kurze Zeit später klopfte es an ihrer Tür.
Mac verschloss noch schnell ihren Koffer, und machte sich zum weg zur Haustür.
Sie öffnete, und vor ihr an der Tür stand Harm.
"Hi, Harm ! womit kann ich dienen, ich dachte der Flug wäre doch erst morgen, um 07.30 ?" Fragte Mac, sich über den Besuch freuend.
"Keine Sorge, ich will auch nicht lange stören, aber es wäre trotzdem nett, wenn Sie mich kurz hereinlassen würden. Ich mach auch nichts kaputt, ehrlich!", sagte er und kreuzte seine Finger hinter dem Rücken. Mac konnte sich ein lächeln nicht verkneifen, dache eine weile nach und antwortete dann: " Okay, ausnahmsweise will ich Ihnen heute glauben. Aber Sie kommen wirklich nicht sehr gelegen, passen Sie bloß auf wo sie durchlaufen, momentan herrscht bei mir nämlich ein wenig...äh...Chaos."
Harm zog eine Braue hoch und folgte Mac in ihre Wohnung. Er liess den Blick umherschweifen, dabei traf ihn schier der Schlag: " Mac! Sagen sie jetzt aber nicht, dass sie immer eine solche Chaotin sind ! So eine Unordnung hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut!", rief er entrüstet, nachdem er sich auf einen freien Stuhl gesetzt hatte. Mac's Wohnung als ein Chaos zu bezeichnen, war sogar noch eine Untertreibung. Anscheinend wollte Mac die Koffer packen,wobei sie diesen aber völlig verfehlt zu haben schien.
Auf dem Boden lagen Reisemagazine, Kleider, Badetücher und sonstige Gegenstände. Mac schien ihre Unordnung weniger peinlich zu sein, als ihrem besten Freund. " Hey, ich muss schliesslich nur das wichtigste mitnehmen. Da ist eine Auswahl echt schwer. Aber immer hin schaffe ich es dann auch, und nehme auch wirklich nur nützliche Sachen mit . Ich wette Sie fluchen noch morgen, weil sie ihren Koffer nicht zubringen, da sie erst in letzter Minute packen. " Mac machte einen grossen Schritt, über eine am Boden liegende Taschenlampe und lief in ihre Küche: " Kaffee oder Tee?", fragte Sie Harm. Dieser griff nach einem Gegenstand auf dem Boden und fragte neugierig: " Und was bitte schön, soll das sein?".
Mit zwei schnellen Sprüngen war Mac neben ihm, nahm ihm den Gegenstand aus der Hand und stotterte: "Ähm... das ist was... was sie nichts angeht ! Wissen Sie, eigentlich ist hier nicht so ein Chaos, das ist nur weil ich... na sie wissen schon, Koffer packe, und so..." Sie versuchte abzulenken, stopfte den Gegenstand den sie hinter ihrem Rücken versteckt hatte in einen Schrank und fragte dann wieder: "Also... Kaffee oder Tee? Ich hätte auch Saft oder Ice Tea, uhm... Cola hätte ich auch noch... mit Bier kann ich aber nicht dienen."
Es amüsierte Harm sichtlich sie sie so hektisch umher springen zu sehen und er merkte wie sie immer mehr redete, nur um abzulenken.
"Kaffee für mich bitte, für sie aber lieber etwas ohne Koffein..." grinste er.
Mac war in der Küche und hat die ironische Bemerkung von Harm gehört. Sie drehte sich zu ihm um und verzog das Gesicht zu einem schelmischen lachen.
Harm überlegte in der Zwischenzeit, wärend Mac den Kaffee zubereitet, was Mac vor ihm versteckt hat. Warum hat sie diesen undefinierbaren Gegenstand so schnell vor ihm verschwinden lassen , ohne darauf einzugehen ....
Er entschied sich, die Angelegenheit für den Moment auf sich beruhen zu lassen, aber er würde definitiv darauf zurückkommen und es ihr schwer machen, sich aus der Affaire zu ziehen. Jedenfalls würde es keinen Sinn machen, Mac jetzt in die Enge zu treiben, sie würde nur wütend werden und ein Streit könnte die bevorstehende Mission belasten. "Aber pass´ bloß auf, Marine, ich werde dein kleines Geheimnis schon noch lüften.", dachte er sich.
Einige Zeit später, als die Beiden schon längst den 2'ten Kaffee getrunken hatten, wurde Mac plötzlich bewusst, wie spät es war.
"Harm, es ist schon nach 24:00 Uhr ! und dabei sind Sie doch erst gerade gekommen!" Harm brauchte nicht auf die Uhr zu sehen, Mac war eine menschliche, lebende Uhr. Er musste zugeben, dass Sie ihm manchmal schon Angst machte, mit ihrer Fähigkeit. " Puh, ja sie haben völlig recht. Obwohl wir jetzt eigentlich durchmachen könnten, ich kann sowieso nicht mehr einschlafen !
" Mac nahm beide Kaffeetassen mit, während sie in die Küche lief und zog eine Braue hoch : " Hm ? Ich dachte Sie könnten überall und immer schlafen?". Harm der einen Moment lang in Trance versunken war, sprang auf. Verdammt, dachte er bei sich. Er würde wirklich sehr müde sein müssen, um nicht von ihr zu träumen. Sofort verdrängte er seine gefährliche Gedanken und antwortete: " Na ja, ich werde noch' ne kurze Jogging -Tour machen, dann falle ich sicher Tod um, wenn ich zu Hause ankomme. " Mac begleitete ihn zur Tür : " Gute Nacht, und rennen Sie nicht zu weit!", rief sie ihm lächelnd nach, während sie in ihr Appartement verschwand.
Am nächsten Morgen fanden sich Mac und Harm am Flughafen Dulles ein und warteten nach dem Einchecken im Boarding-Bereich auf Clayton Webb.
Harm und Mac waren zuvor gemeinsam mit dem Taxi zum Flughafen gefahren. Während der Fahrt hatten sie kaum miteinander geredet, da beide die vergangene Nacht weder lang noch gut geschlafen hatten. Als Harm dazu ansetzte, seine Partnerin mit ihrer offensichtlichen Unausgeschlafenheit aufzuziehen, kam auch schon Webb auf sie zu.
"Guten Morgen, haben sie gut geschlafen?" fragte er. Damit handelte er sich nur einen bösen Blick von Harm und Mac ein.
"Ich möchte nicht wissen, was die beiden letzte Nacht angestellt haben...", dachte sich Webb, während er innerlich den Kopf über seine beiden Mitstreiter schüttelte. Da ihm sein Leben jedoch lieb war, sagte er statt dessen "Es wird Zeit, wir sollten an Board gehen."
Mit einem mürrischen Blick, stiegen die Beiden nach Webb ins Flugzeug ein.
Mac hatte sich gerade in den Sitz am Fenster fallen lassen und die Augen geschlossen, als sich plötzlich jemand neben sie setzte und lautstark über die unbequemen Sitze klagte. Mac seuftze,Sie brauchte die Augen nicht zu öffnen, um zu wissen, dass es Harm war.
"Ziehen sie doch einfach die Beine ein und halten sie den Mund!", murmelte Mac, ihre Augen immer noch geschlossen. " Ja, sie haben gut reden! Die Sitze sind wie für Sie gemacht, ihre Gesundheit leidet ja nicht darunter!", gab er zur antwort. Genervt öffnete sie die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust, dann fragte sie: " Warum mussten Sie sich eigentlich ausgerechnet neben mich setzen? Sie hätten ja auch neben Web..." , Mac brach ab, als sie sah, dass neben Web eine schöne Blondine saß.
Harm folge ihrem Blick und sagte bedauernd: " Glauben Sie mir Mac, ich würde jetzt wirklich gerne mit ihm den Platz tauschen!". Mac traute ihren Ohren nicht: " Ach, ja? Na dann, gehe ich jetzt und lasse sie alleine. Wenn sie Glück haben taucht noch eine Blondine auf, die sich neben sie setzt. " Wutentbrannt stand sie auf und wollte sich an ihm vorbeidrängen. Harm hielt sie zurück: "He, dass war doch nur ein Witz, Mac, ich hab's doch nicht so gemeint."
Schnaubend lies sie sich zurück in ihren Sitz fallen.
"Was ist denn los mit ihnen heute? Schlecht geschlafen? Zu ihrer beruhigung, ich hab auch nicht besonders gut geschlafen! Und was Webb und die Blondine angeht..." Er machte eine kleine Pause, um zu den besagten Personen rüber zu schauen und fuhr und schulterzuckend fort: "...gönnen wir ihm auch mal was. Sonst scheinen ja nicht viele an ihm interessiert zu sein."
Mac zog nur eine Augenbraue hoch und zuckte ebenfalls mit den Schultern. "Is mir doch egal, was der macht..." murmelte sie. Harm schüttelte nur mit dem Kopf und hörte dann der Stewardess zu, die gerade die üblichen Anweisungen gab.
Der Flug verlief ohne besondere Vorkommnisse. Nachdem sie nach etwa 7 Stunden Flug in Rom angekommen waren, bestiegen sie nach nur kurzem Aufenthalt den Anschlussflug nach Neapel.
Da nicht sehr viel Betrieb war, passierten sie zügig die Einreisekontrollen und warteten nun auf ihr Gepäck. Es war Mitten in der Nacht [Flugzeit + Zeitverschiebung!!] und Harm und Mac fühlten sich, als hätte jeder einzelne ihrer Muskeln mindestens einen Knoten. Beide wollten nur noch ins Hotel und ins Bett. Webb hingegen, der sich den gesamten Flug hervorragend amüsiert hatte, war bester Laune.
"Wie können sie nach soeinem Flug noch gute Laune haben?" fragte Harm ungläubig und musterte Webb von oben bis unten. Webb zuckte nur grinsend mit den Schultern und winkte ein Taxi heran, dass sie alle zum Hotel fahren sollte.
Ein paar Minuten später waren sie auch schon angekommen. Webb zahlte mit gutem Trinkgeld und sie verabschiedeten sich alle mehr oder weniger höflich von dem Taxifahrer, nachdem sie ihre Koffer aus dem Kofferraum gehievt hatten.
<Nettes Hotel, sieht ja richtig schick aus...> dachte sich Harm, obwohl er eigentlich zu müde war, um das alles wirklich aufmerksam mitzubekommen.
Webb zielte direkt auf die Rezeption und verkündete fröhlich: "Wir haben Zimmer reserviert, auf den Namen Jones"
Die Rezeptionistin lächelte freundlich und tackerte ein paar Sekunden lang auf ihren PC ein. Ihr lächeln verflüchtigte sich ein wenig als sie sich wieder an Webb wand.
"Sie hatten 3 Zimmer reserviert, richtig?" Webb nickte.
"Wir haben leider nur noch 2 Zimmer frei." verkündete die dunkelhäutige Rezeptionistin bedauernd, fuhr aber gleich fort: "Leider sind Reservierungen nur bis 16 Uhr gültig, eines der Zimmer wurde vor ein paar Stunden weitervergeben. Wenn es ihnen nichts ausmacht für heute Nacht mit 2 Zimmer auszukommen, versichere ich ihnen, dass sie ab morgen 11 Uhr ihr drittes Zimmer zur Verfügung haben."
Webb sah zu Harm und Mac rüber und musterte sie eine weile. "Ich denke das geht klar!" stellte er fest, ohne eine Reaktion von Harm und Mac abzuwarten.
Web nahm seine Koffern und betrat den alten Lift. Mit einigen Sekunden
Verzögerung folgen ihm Mac und Harm.
"Na toll! Ich bin mir sicher, dass uns noch mehr Überraschungen hier erwarten. Hoffentlich gibt es in den Zimmern wenigstens ein bequemes, grosses Bett.", murrte Mac und sah sich in dem schmuddeligen Lift um. Web nickte: " Ja, das hoffe ich für Sie beiden auch." Der Lift war apprupt angehalten und Webb schritt mit zügigen Schritten auf das Zimmer mit Nr. 180A zu.
Dann drehte er sich um und warf Harm einen Schlüssel zu. " Moment mal ! Heisst das, dass sie sich ein Zimmer nehme und Harm und ich uns eins teilen sollen !? "Mac starrte Webb wutendbrand an.
Webb schloss das Zimmer auf und sagte fröhlich: " Genau, so ist es. Dies stellt ja kein Problem dar für sie, oder? Immerhin wäre es ja nicht das erste mal, dass sie das selbe Zimmer benützen." Mac funkelte mit ihren Augen und sah dann Harm hilfesuchend an. Zu ihrer Bestürzung, nahm dieser ihr die Koffer ab und öffnete das Zimmer gegenüber : " Gute Nacht , Webb bis morgen", sagte er und trat ein. Mac stand völlig orientierungslos im Korridor. Sie glaubte sich verhört zu haben.
Erst diese Andeutungen von Web und dann auch noch Harm. " Na was ist, Mac. Wollen sie da draussen Wurzeln schlagen? Kommen sie herein, bevor die Mafia noch auftaucht und Sie wieder einstellen will !". Mac lief in's Zimmer und liess sich auf einen staubigen Sessel fallen. Sie konnte nicht mehr klar denken.
Sie wusste nicht ob sie lachen oder weinen sollte.
Harm hingegen, pfiff vor sich hin und begann seinen Koffer auszupacken.
'Na ja,' dachte Mac, nachdem sie sich im Zimmer umgesehen hatte, wenigstens ist das Bett groß genug. So haben wir wenigstens genug Platz im Bett, dass wir mit ausreichend Abstand nebeneinander schlafen können.'
'Wann sie wohl gedenkt, ihren Koffer auszupacken? dachte Harm. 'Mich würde doch immer noch interessieren, was sie gestern abend vor mir versteckt hat.'
Nach einer Weile sah sich sich im Zimmer um und bemerkte, dass es nur ein einziges Bett gab. Von einer Couch oder einer anderen Ausweichmöglichkeit keine Spur und der Gedanke auf dem Boden schlafen zu müssen, ließ sie die anstrengende Anreise und den Schlafmangel doppelt spüren ("Das ist keine Option"). Nachdem sie Harm eine Weile dabei zugesehen hatte, wie er sich pfeifend damit beschäftige, seine Sachen in einen nicht sehr stabil aussehenden Schrank zu sortieren ("Die Agency hätte wirklich ein besseres Hotel buchen können, wenn ich hier schon meinen "Urlaub" verbringen soll."), beschloss sie, ihm eine kleine Lektion zu erteilen, um ihrem eigenen Frust über die ganze Situation ein wenig Luft zu verschaffen.
Ihrer Meinung nach schien ihm die ganze Situation eindeutig zu sehr zu gefallen. Sie stand auf, schnappte sich ihr Nachthemd und ihren Kulturbeutel, aus ihrem Koffer, und verschwand im Bad. Nach etwa fünf Minuten bemerkte Harm, wie sie wieder ins Zimmer kam. Er hatte sich gerade zu ihr umgedreht, um eine seiner spitzen Bemerkungen vom Stapel zu lassen. Doch als er Mac sah, verschlug es ihm fast die Sprache. Mac amüsierte sich innerlich königlich, ließ sich jedoch nichts anmerken und ging zum Bett, schlug die Decke zurück und machte es sich auf einer Seite bequem. Sie bemerkte, wie Harms Blicke sie verfolgten und sie musste sich beherrschen, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen. "Ha, ich hab' ihn erwischt!" dachte sich sich und beschloss, ihm den nächsten Schock zu versetzen. "Harm, ich bin wirklich müde. Also tu mir einen Gefallen, mach' das Licht aus und komm' ins Bett." Es dauerte eine Weile, bis ihre Worte in sein Bewusstsein sickerten. Dies war auch in etwa der Moment, in dem er bemerkte, dass er Mac mit offenem Mund anstarrte.
Amüsiert sah sie ihn an und wartete bis er sich langsam auf den Weg machte unter die Decke zu schlüpfen, ehe sie sich auf die Seite drehte, die Decke ein wenig hoch zog und ihre Nachttischlampe ausschaltete.
"Gute Nacht, schlafen sie gut," sagte sie nach einer weile und fügte grinsend hinzu "und halten sie ihre Finger bei sich!"
Harms Augen weiteten sich bei ihrem Kommentar und kopfschüttelnd starrte er zu ihr rüber. <Was ist mit der denn los!?> fragte er sich und schaltete schliesslich auch die Nachttischlampe aus. "Äh... danke... gleichfalls! Ich mein... Gute Nacht!"
Am nächsten Morgen genehmigten sich Harm und Mac ein nettes kleines italienisches Frühstück, in einem äußerst gut besuchten Cafe, in der Nähe des Hotels. Sie unterhielten sich zwanglos über dieses und jenes, zogen sich gegenseitig auf und wirkten auf jeden außenstehenden Beobachter wie ganz normale Touristen. Nach einer Weile kam Webb auf ihren Tisch zu. Er schaute sich einige Male zwanglos um. Als er den Tisch erreichte, fragte er laut und vernehmlich: "Sie beide wohnen doch auch in dem kleinen Hotel schräg gegenüber? Dürfte ich mich zu ihnen setzten? Es ist kein anderer Tisch mehr frei."
"Aber natürlich gerne!", sagte Mac etwas zu freundlich und nahm die italienische Zeitung von dem Stuhl. Harm seufzte nur genervt. "Sehr freundlich, danke. Und, wenigstens gut geschlafen?", fragte er möglichst beiläuftig . Harm wollte antworten, doch Mac war schneller:" Na , ja. Wenn man von Harm's Schnarchen absieht, aber ich hatte zum Glück Ohropax dabei!". Empört verschränkte Harm die Arme vor seiner Brust und protestierte: " Ich schnarche nicht. Und wer bitte schön ist mitten in der Nacht aufgestanden, um die Minibar zu plündern?". Mac trank einen grossen Schluck von dem herrlichen Kaffee und zuckte mit den Schultern: " Na und, ich hatte einfach riesigen Hunger.
Ausserdem haben Sie ja gar nichts gehört, da sie so tief geschlafen haben!". Webb sah die beiden etwas verwirrt an, er hatte eigentlich nicht im Sinn gehaben mit den beiden über die vergangene Nach zu sprechen. Er räusperte sich und sage:" Nun, vielleicht sollten wir jetzt lieber über unseren Auftrag sprechen." Mac und Harm sahen sich beide böse an, wandten sich dann aber Webb zu. Dieser schaute sich kurz nach links und recht um und fuhr dann weiter:
"Also, da wir nicht zu lange zusammen gesehen werden sollten, gebe ich ihnen hier einige wichtige Papiere, bitte lesen sie diese durch und vernichten sie dann." Unauffällig reichte er Harm die Dokumente, dieser wollte ihn gerade etwas fragen, doch in diesem Moment kam gerade eine schöne Italienerin auf ihren Tisch zu. " Signore, jemand möchte per Telefon mit ihnen reden." Webb nickte und flüssterte : " Na dann, die Mission kann beginnen. Sollten sie noch fragen haben, sie wissen ja wie ich erreichbar bin. " Er stand auf und sagte mit lauter Stimme: " Welch herrlicher Tag. Ich gehe jetzt an's Meer. Aufwiedersehen und geniesen sie ihre Flitterwochen! Eilig lief er der Empfangsdame hinterher.
Beide sahen sie ihm mit verzogenen Gesicht hinterher. " Hat er gerade Flitterwochen gesagt? "Mann, manchmal möcht ich den Typen echt zum Mond schiessen !", murmelte Mac. Sie liess ihren Blick im Raum herumschweifen und bemerkte, dass einige Gäste sie neugierig beobachteten. Harm schüttelte lächelnd den Kopf. Er nahm die wichtigen Papiere, trank seinen Kaffe aus und sagte mit honigsüsser Stimme: " Nun, Liebste. Wollen wir nicht auch an den Strand gehen?". Mac lächelte gezwungen und sagt leise: " Ich werde ganz sicher nicht mit ihnen schwimme gehen, ich bin ja nicht lebensmüde!".
Dann verliessen die beiden den Frühstücksraum.
.... und gingen in ihr zimmer.
Mac setzte sich zielstrebig wieder auf die Couch." und was jetzt?"
"Wir gehen an den Strand ! Webb hat doch auch gesagt, das er an den Strand gehen würde" sagte Harm scheinheilig......
Mac schaute Harm erstaunt an und warf Harm einen nicht gerade freundlichen Blick zu. Wir beide werden natürlich nicht an den Strand gehen, sondern beide die Papiere sichten und dann festlegen wie wir die Mission durchführen werden.
Harm konnte sich ein grinsen nicht verkneifen und er öffnete den Umschlag den sie von Webb erhalten hatten und er lass folgendes .....
"Die Gegend hier wird von diversen Mafiafamilien beherrscht. Die Wissenschaftler wurden von Mitgliedern der Caldara-Familie entführt. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich mehrere Clans trotz der bestehenden Rivalitäten für diese Sache zusammengeschlossen haben." Harm sah kurz von der Akte auf und blickte herüber zu Mac. "Was dann wohl bedeuten würde, dass diese Aktion hier mal wieder gefährlicher werden könnte, als es Webb lieb sein kann." Den weiteren Inhalt der Akte überfliegend fuhr er fort: "So wie ich das hier verstehe, sollen wir morgen abend an einer Cocktailparty teilnehmen, die auf dem Anwesen der Caldaras stattfinden wird, um uns ein wenig umzusehen." Harm zog eine Augenbraue nach oben und fuhr fort: "Wir sollen dort als Herr und Frau Roberts erscheinen.
- Wahrscheinlich hat sich Webb gedacht, dass wir uns diesen Decknamen in jedem Fall merken können." Harm blätterte ein letztes Mal durch die in der Akte befindlichen Papiere. Sein Blick fiel auf eine handschriftliche Notiz. Langsam breitete sich ein Grinsen über sein Gesicht aus. "Mac, das hier wird dir gefallen. Hier steht: Liebe Mac, lieber Harm, leider wird unser aller Aufenthalt hier doch nicht so erholsam, wie ich gedacht hatte. Ich werde für euch beide angemessene Kleidung für den morgigen Abend an der Rezeption abgeben lassen (schließlich habe ich ja eure Maße). Waffen findet ihr im obersten Regal eures Kleiderschrankes. Ihr müsst morgen vorsichtig sein, denn meine Männer und ich können uns nur außerhalb des Grundstücks in Bereitschaft halten. Viel Glück, Clayton Webb. P.S.:Ach ja, da ihr "verheiratet seid, müsst ihr euch weiterhin das Zimmer teilen.
" Harm sah zu Mac und war sofort versucht, sich hinter dem nächsten Möbelstück in Sicherheit zu bringen. Mac war außer sich vor Wut. "Webb. Ich hätte ihn damals mit bloßen Händen erwürgen sollen, als er meine Maße vor Dir und dem Admiral herausposaunt hat und sich dabei auch noch in meinem Gewicht geirrt hat. Was glaubt der eigentlich, wer er ist. Und Du? Du findest das wohl auch noch amüsant??" Mac war aufgesprungen und lief im Zimmer auf und ab. Harm wusste, dass es Zeit war, die Wogen zu glätten und den geordneten Rückzug anzutreten, schließlich wollte er diese Mission überleben.
Doch er hatte absout keine Ahnung was er sagen oder tun sollte, um sie zu beruhigen. Gerade als ihm eine Idee eingefallen war, lief Mac wie eine Furie an ihm vorbei ins Bad und schlug die Tür mit einer solchen Wucht zu, dass Harm beinahe Angst bekam, die Tür würde aus dem Rahmen fallen.
"Sie können das Bett heute für sich haben, ich gehe!", war dumpf aus dem Badezimmer zu hören. Harm schüttelte den Kopf: " Na kommen Sie schon Mac. So schlimm wird diese Mission schon nicht werden, wenn sie wollen rede ich mal ein Wörtchen mit Webb." Er lief zur Tür, als von drinnen nichts zu hören war, fragte er:" Mac, geht's ihnen gut?". Würggeräusche waren plötzlich zu hören, dann hörte er Wasser fliessen: " Ja, ja alles bestens , mir ist nur etwas schlecht!". Harm runzelte die Stirne. Mac war es selten schlecht, er hatte noch nie erlebt dass sie Reisekrank wurde.
Bei diesen Überlegeungen schweiften seine Gedanken zu dem Gegenstand zurück, den er in Mac's Wohung einen Tag vor ihrer Abreise gesehen hatte. Er hatte zwar absolut keine Ahnung, wie man dieses Ding nannte, aber er wusste sehr wohl wozu man es braucht. Verwirrt setzte er sich auf einen Stuhl im Hotelzimmer und dachte laut weiter: " Mac ist..? Nein, dass konnte doch nicht sein oder. Immerhin lebt sie doch schon seit einer weile von Brumby getrennt. Ausserdem..". Er lauschte, hörte wie die Tür aufging und sah Mac's blasses Gesicht vor sich. Sie schien nicht mehr so wütend zu sein, nur müde." Was soll dieser Blick? Stimmt etwas nicht?". Harm stand auf, ich muss es einfach wissen, dachte er bei sich. Bestimmt würde sie dann wieder wütend werden, aber wenn er zu lange wartete, würde er nicht mehr den Mut aufbringen sie danach zu fragen. Er öffnete ein Fenster, da es im Zimmer brütend heiss war und sagte ihr, sie solle sich setzen. Mac war zu erschöpft, um zu protestieren also liess sie sich auf den Stuhl fallen. " Mac...", begann Harm mit seiner Frage........
Mac registrierte zuerst nicht, dass Harm vor ihr stand und sie ansprach. Sie war zu sehr damit beschäftigt, sich auf ihre Atmung zu konzentrieren und den immer noch starken Brechreiz zu unterdrücken Harm nahm unterdessen allen Mut zusammen und setze erneut an: "Mac... ähm Sarah, kann es sein, dass Du schwanger bist?"
Diese Frage riss sie augenblicklich aus ihrem Gedanken. 'Das denkt er also von mir. Und ich habe gedacht...' Sie starrte ihn an und Harm sah die Enttäuschung und den Schmerz in ihrem Blick und er bereute, dass er ihr diese Frage gestellt hatte. Doch bevor er überlegen konnte, was er tun sollte, sprang Mac auf, stieß ihn zur Seite und stürzte mit Tränen in den Augen aus dem Zimmer.
Harm stand einige Sekunden lang völlig reglos im Zimmer, dann erst registrierte er, dass Mac den Raum verlassen hatte. Er verliess das Zimmer ebenfalls, schloss ab und genehmigte sich ein Glas frischen Limettensaft an der Hotelbar. ( Er empfand es als besser, jetzt keinen Alkohol zu trinken, er war auch so schon genung durcheinander). Er sah zu dem grossen Fenster hinaus,draussen war es stockdunkel. Kein Wunder, es war mittlerweile auch schon 23:00 Uhr.
Er trank einen grossen Schluck und verzog dann sein Gesicht, der Saft war etwas bitter. Genau so bitter wie die Reaktion von Mac. "Bedeuten ihre Tränen in den Augen etwa, dass sie jetzt wirklich schwanger ist?", oder was hat sie sonst so verletzt?". Harm hatte ein schlechtes Gewissen, er hatte sie nicht verletzten wollen. Ausserdem war ihm sehr unbehaglich zumute, wenn er daran dachte, wie sich Mac irgendwo in dieser Dunkelheit da draussen, in einem fremden Land herumrieb. Er trank aus, bezahlte und beschloss sie suchen zu gehen.
Als er draussen war, stellte er fest, dass es angenehm warm war.
Er sah sich einen Moment lang um, dann lief er mit schnellen Schritten zum Strand. Irgendwie hatte er so ein Gefühl, dass er sie dort finden würde.
Eine viertelstunde später, lief er auf weichem Sand. Er zog seine Schuhe aus und hielt seine Hände in das schäumende Meerwasser. Ein salziger Geruch lag in der Luft, der Mond schien hell. Doch keine Spur von Mac . Er lief den feinen Sandstrand entlang , als er plötzlich auf ein Geräusch aufmerksam wurde....
Er sah sich um, konnte aber nichts erkennen. Er ging eine weile weiter am Wasser entlang, spürte den von der Sonne noch warmen Sand an seinen Füßen und regelmäßig schwappte ihm das Wasser der leichten Wellen gegen die Beine.
Er holte sein Handy aus der Hosentasche.
Auswendig tippte er Macs Nummer und wartete. Nach ein paar Sekunden nahm er das Handy vom Ohr und lauschte in die Stille. War da ein Klingeln zu hören?
Er ging ein wenig schneller in die Richtung in der er das Klingeln vermutete.
Als er ein paar Büsche erreichte, die am Rand des Strandes standen wurde das Klingeln immer lauter, bis es abrupt aufhörte. Er wählte nochmal ihre Nummer und das Klingeln ertönte wieder. Er bog ein paar Äste zur Seite und war mit einem Schritt durch die Büsche hindurch auf der anderen Seite.
Er sah Mac dahinter an einem Baum gelehnt sitzen, wie sie an ihrem Handy rumdrückte und leise fluchte. Im hohen Bogen warf sie das Handy von sich weg. Harm konnte sich grade noch rechtzeitig ducken, so dass ihn das Handy nur knapp verfehlte. Er hob es auf und setzte sich neben Mac, die ihn immer noch nicht bemerkt hatte.
"Sie sollten mit ihrem Handy vorsichtiger umgehen, Sand macht sich nicht gut darin..." sagte er leise, fast flüsternd um sie nicht zu erschrecken. Das tat sie auch nicht, im gegenteil, sie saß ruhig an den Baum gelehnt und sah zu ihm rüber.
"Woher wusstest Du, wo ich bin?"
"Du könntest dich im Regenwald verstecken und ich würde dich trotzdem finden!" antwortete er sofort und lächelte leicht. Sie zeigte keine Reaktion.
Nach ein paar Sekunden brach er die unangenehme Stille.
"Hey Mac, wenn ich vorhin irgendwas falsches gesagt hab, dann tut es mir leid! Ich mach mir einfach Sorgen! Ich hab vielleicht nicht immer die einfühlenste Art und ich weiss, dass ich von einigen sachen keine Ahnung habe... aber wenn es etwas gibt, worüber Du sprechen möchtest, dann kannst du zu mir kommen." Er legte eine Hand leicht auf ihren Arm und sah ihr direkt in die Augen, um seinen Worten ausdruck zu verleihen.
Mac wandte sich ab und brachte ein paar Meter Abstand zwischen sich und Harm. Sie stand jetzt näher am Wasser und starrte auf das schwarze Meer hinaus.
"Mac, bitte rede mit mir!" Harm wusste zwar, dass es keine gute Idee war, sie zu bedrängen, aber irgendwie war ihm ihr Schweigen unheimlich.
"Denkst du manchmal an unseren Deal?" Ihr Stimme war so leise, dass er sie fast nicht gehört hätte. Er wusste sofort, welchen Deal sie meinte, aber bis zu AJ's 5. Geburtstag war es noch ein gutes Jahr hin.
"Weshalb fragst Du?" anwortete er ausweichend.
"Kannst du nicht einfach meine Frage beanworten?" Mac drehte sich langsam um. Sie schaute ihn an und Harm konnte trotz der Dunkelheit erkennen, dass sie wieder mit den Tränen kämpfte. 'Komm schon Rabb, gib dir einen Ruck, Du musst ihr antworten.' Er sah sie direkt an und sagte, "In letzter Zeit denke ich ziemlich häufig daran." Mac blickte zu Boden und fragte "Willst du aussteigen?".
"Himmel, nein, Mac! Das habe ich nie in Erwägung gezogen!"
"Weshalb glaubst Du, ich würde mich auf eine von Webb's Außenmissionen einlassen, wenn ich schwanger wäre? Hältst Du mich wirklich für derart verantwortungslos? Und meinst Du nicht, dass ich dir gesagt hätte, wenn da jemand in meinem Leben wäre oder glaubst Du tatsächlich, dass ich jeden in mein Bett lasse?" Mac's Stimme wurde mit jedem Mal lauter und wütender.
Harm ging auf Mac zu und legte ihr die Hände auf die Schultern, um sie dazu zu bringen ihn anzusehen. "Mac, ich glaube nichts dergleichen. Aber naja, als Dir vorhin so schlecht war, da habe ich mir überlegt, woran es liegen könnte und da habe ich mich an dieses Teil erinnert, das in Deiner Wohnung herumlag und da habe ich wohl voreilige Schlüsse gezogen. Es tut mir leid. Ich habe es ernst gemeint, dass ich gerne Kinder mit Deinem Aussehen und meiner Intelligenz oder umgekehrt haben möchte."
Mac sah ihn an und ein kleines lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Harm breitete seine Arme aus und Mac lehnte sich in die Umarmung. "Es tut mir auch leid, aber irgendwie geht in letzter Zeit meine biologische Uhr mit mir durch." murmelte sie gegen sein T-shirt. "Ich glaube, wir müssen uns dringend eingehend unterhalten, wenn wir nach D.C. zurückkehren. Was hälst Du davon, wenn wir jetzt erst mal zum Hotel zurückgehen. Das, was sich Webb für morgen Abend ausgedacht hat, könnte ein harter Stunt werden. Deshalb möchte ich mir morgen Vormittag gern unauffällig einen kleinen Überblick über das Gelände verschaffen, damit es im Ernstfall keine Überraschungen gibt."
Mac wäre gerne noch eine Weile dort geblieben, wo sie gerade war, denn es fühlte sich wirklich gut an, aber Harm hatte recht. Er fühlte, wie sie nickte und schließlich auf sah und sagte "Lass' uns zurückgehen."
Auf dem Weg zurück zum Hotel hatte Harm den Arm um ihre Schultern gelegt und dachte über das gesagte nach.
Später lagen beide auf ihrer Seite im Bett. Harm war gerade am einnicken, als er Mac flüstern hörte "Harm, könntest du mich bitte in den Arm nehmen?" Ohne weiter darüber nachzudenken legte er den Arm um Mac, während sie sich an ihm kuschelte. Es dauerte nicht lange, bis beide eingeschlafen waren.
Gegen sieben Uhr morgends wachte Mac auf, weil sie leicht fröstelte. Sie zog die Decke höher und drehte sich auf die andere Seite. Instinktiv streckte sie den Arm auf die andere Seite des Bettes aus und öffnete ein Auge als sie das kalte Bettlaken fühlte.
Müde zog sie sich hoch, setzte sich auf die Bettkante und gähnte erstmal ausgiebig. Als sie einigermaßen wach war, legte sie sich die Decke über die Schultern und ging durch das kleine Hotelzimmer, um nach Harm zu suchen.
"Hallo? Harm? Wo bist du?" fragte sie leise und gähnte nochmal. Sie schaute sich im Zimmer um. Sie konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen, als ihr Blick auf die Tür fiel. Dort klebte ein kleiner gelber Post-It Zettel mit Harms Handschrift. Murmelnd laß sie es sich selbst vor. "Guten Morgen Mac! Bin Frühstück holen und in spätestens 10 Minuten wieder zurück! Harm".
Sie nahm den Zettel, steckte ihn in die Hosentasche ihres Schlafanzuges und verschwand im Badezimmer um sich erstmal eine schöne warme Dusche zu gönnen.
Ein paar Minuten später stand sie unter der herrlich heißen Dusche und versuchte sich zu entspannen. Sie dachte über den vergangenen Abend nach. Vielleicht würden Harm und sie es ja dieses Mal endlich schaffen, den entscheidenden Schritt nach vorn zu machen. Aber zunächst einmal mussten sie beide diese Mission abschließen, ohne zu einem Opfer von Webb's brillianten Plänen zu werden. Sie seufzte, drehte das Wasser aus und stieg aus der Dusche. Nachdem sie sich in ein Handtuch gewickelt hatte, öffnete sie die Tür zum Zimmer und wurde von einem äußerst fröhlich lächelnden Harmon Rabb begrüßt.
"Hi Mac, nettes Outfit!"
So sehr sie auch versuchte dagenen anzukämpfen, sie konnte fühlen, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Harm dachte sich, 'Na sowas, ich habe es tatsächlich geschafft, das dieser toughe Marine rot wird.' Ihm gefiel dieser Gedanke außerordentlich. In der Zwischenzeit hatte sich Mac von ihrem ersten Schrecken erholt. "Pass bloß auf Harm, sonst trete ich deinen Hintern zurück nach Washington." Mit diesen Worten schnappte sie sich ein paar Kleidungsstücke aus dem Schrank und verschwand wieder im Bad.
Nach einer Weile tauchte sie wieder auf und fühlte sich - nun völlig bekleidet - doch deutlich wohler. Sie nahm nun den Esstisch in Augenschein, auf dem Harm das Frühstück ausgebreitet hatte. Sie setzten sich beide und besprachen die Planungen für die geplante Mission am Abend. Sie einigten sich darauf, gleich nach dem Frühstück zum Anwesen zu fahren, auf dem am Abend die Party stattfinden sollte, um sich ein wenig umzusehen. Nachdem sie den Tisch aufgeräumt hatten sah Harm zu Mac herüber und grinste sein typisches Flieger-grinsen. "Äh Mac, ich habe vorhin an der Rezeption unsere Garderobe für heute Abend abgeholt." - "Ja, und?" - "Ach gar nichts, ich finde das Kleid sehr schön und ich bin überzeugt, an Dir sieht es atemberaubend aus."
Mac holte tief Luft. 'Na super, Webb hat sich wohl mal wieder selbst übertroffen.' Schließlich sagte sie, "Heb' Dir das Sabbern für heute Abend auf. Wir müssen jetzt los. Aber wenn Du brav bist, dann darfst Du mir heute Abend helfen, den Reißverschluss hochzuziehen." Mit dem süßesten Lächeln, zu dem sie fähig war, zwinkerte sie ihm zu, drehte sich schnell um und ging zur Tür, um nicht in Gelächter auszubrechen. Harm starrte sie an und hatte Schwierigkeiten, den Mund zu schließen. 'Oh Mann, das wird ein langer Tag.' Schließlich nahm er sich zusammen - immerhin hatten sie eine Mission vorzubereiten - und ging ihr hinterher.
Mac wischte sich mit einem feuchten Tuch über die Stirne. Sie und Harm waren nach dem Frühstück sofort aufgebrochen, da sie ja das Caldara-Anwesen vor der Party genau unter die Lupe nehmen wollten. Jetzt sassen sie in einem Mietwagen, in dem es brütend heiss war. " Puh, ich hoffe wir sind bald da. Lange halte ich diese Hitze nicht mehr aus. Wenn doch nur diese verfluchte Klimaanlage funktionieren würde...". Mac fummelte an der Klimaanlage herum, wobei sie Harm in die Quere kam ,der den Wagen fuhr. Er atmete scharf: " Mac , ich würde gerne noch ein wenige leben. Wenigstens bis heute Abend. Könntest Du das also bitte lassen?". Mac verzog ihr Gesicht und sah gelangweilt aus dem Fenster.
Doch dort draussen konnte sie auch nicht viel sehen, sie fuhren auf einer alten, scheinbar kilometerlangen Strasse. Um sie herum nicht's als Sand und irgend welches dürres Gestrüpp. Mac konnte kaum glauben, dass sie sich tatsächlich in Italien befanden. Die Landschaft erinnerte sie eher an ihre Mission in der Sahara. Oh ja, die Mission in der Sahara. Tagsüber viel zu heiss, genau wie hier und in der Nacht eiskalt. Sie schaute kurz zu Harm herüber der konzentriert auf die Strasse sah. Mac erinnerte sich an die sternklare Nacht, und daran wie sie ganz nahe beinander gelegen hatte...bis plötzlich Schüsse zu hören gewesen waren...
Nach einer Stunde ( Mac hatte noch ein paar mal an der Klimaanlage herumgedreht, worauf Harm mitten auf der Strasse angehalten hatte und ihr befahl sich hinter's Steuer zu setzen) erreichten sie eindlich ihre Ziel.
Sie stellten beide überrascht fest, dass das Caldara-Anwesen riesig sein musste. Ein grosses prachtvolles Gebäude offenbarte sich vor ihnen, eingezaunt und umringt von allerlei Grün , ausserdem hörten sie Wasser rauschen.
Mac hielt an und stieg aus: " Boah, nicht schlecht. Dass wird ne echt grosse Party heute abend!". Sie liefen auf das Gebäude zu und bemerkten erst jetzt, dass es sich in einem kleinenn Dorf befand. " Ja, und ne verdammt gefährliche dazu. Das ganze Gebäude ist eingezäunt, Webb und seine Leute müssen sich ein verdammt gutes Versteck ausdenken!".
Nachdem sich Mac und Harm das Gebäude unauffälig, aber gründlich angeschaut hatten, setzten sie sich in ein Strassencaffee. Es war spätnachmittag, aber immer noch sehr heiss. " Es wirkt alles so friedlich , kaum vorstellbar, dass sich hier eine der gefährlichsten Mafiafamilien aufhält.", sagte Harm während er sich in der Gegend umsah. Hier und dort spielten kleine Kinder, an der anderen Strassenecke plauderten zwei alte Männer zusammen. Mac trank einen grossen Schluck von ihrem Orangensaft und nickte: " Ja, wir müssen heute Nacht auf der Hut sein. Wir sollten so langsam aber sicher zum Wagen zurück gehen. Wir haben noch eine 1 1/2 Stündige Fahrt vor uns. Und Harm: Ich fahre ins Hotel, mit der Geschwindigkeit welche Du den Wagen fährst..kommen wir nie an."
Harm sah sie empört an, doch Mac lachte nur laut und klimperte genüsslich mit den Schlüsseln während sie davon lief. Eilig sprang er ihr hinter her.
Er lies seinen Blick noch einmal zum Gebäude schweiffen, die Sonne warf einen dunklen Schatten darauf...und plötzlich hatte Harm kein gutes Gefühl mehr...
Sie waren etwa eine halbe Stunde unterwegs und Mac bemerkte erst jetzt, dass es inzwischen komplett dunkel geworden war. Ausser den vom Staub der Straße verdreckten, und somit dunklen Scheinwerfern war weit und breit kein Licht zu erkennen. Es machte sich ein unangenehm erdrückendes Gefühl breit. Mac starrte in die Dunkelheit. Sie versuchte irgendwo einen Anhaltspunkt zu finden, irgendwas wo sie sich drauf konzentrieren konnte, fand aber nichts. Obwohl es weit und breit kaum mehr als vereinzelt mal einen Kaktus oder einen Busch gab, fühlte sich Mac als sitze sie in einem kleinen dunklen Kasten. Sie versuchte gegen das Gefühl anzukämpfen und schaltete das Radio ein, das sofort laut losquäkte. Harm, der kurz wegedöst war schreckte sofort hoch. "Maaac.... willst Du mich umbringen?" Erschrocken hielt er sich die Brust und tat so als wäre er einem Herzinfarkt nahe.
"Sorry, wusste nicht dass das so laut ist!" lachte Mac und drehte das Radio leiser.
Das bedrückende Gefühl war plötzlich verflogen und es kam die gewohnt humorvolle, lockere Stimmung auf, die sie seit langem vermisst hatte.
"Jaja, lach nur... komm erstmal in mein Alter, dann wirst du sehen, dass man so einen Schreck nicht so leicht wegsteckt!" scherzte er.
"Ich dachte in Deinem Alter hört man schlecht? Das passt grade nicht zusammen!" neckte sie zurück und sprach betont laut und deutlich.
Harm schüttelte grinsend mit dem Kopf, erwiderte aber nichts, sondern sah sie nur von der Seite her an.
Nach einer Weile bemerkte Mac seinen Blick und fragte verwirrt: "Was? Ist was?"
"Nein... nichts! Ich finde es nur schön, dass wieder alles beim alten ist!"
"Beim alten? Was meinst Du?"
"Das hier!" antwortete er und machte eine Handbewegung ins Leere.
"Dass wir nicht mehr nur ständig streiten, sondern uns normal unterhalten können und scherzen. Das hat mir...naja... gefehlt..." Er räusperte sich und schüttelte das unangenehme Gefühl ab, dass sich bei seinen letzten Worten aufgebaut hatte.
"Möchtest Du was trinken? Ich hab vorhin ein paar kleine Wasserflaschen aus der Minibar mitgenommen!" versuchte er abzulenken und öffnete das Handschuhfach.
"Du hast Wasserflaschen mit? Warum hast Du mir das nicht eher gesagt!??" fragte sie überrascht und griff sofort nach der Flasche die er ihr hinhielt. Sie nahm einen großen Schluck und genoß das erfrischende Gefühl, obwohl das Wasser eigentlich alles andere als kühl war.
Nach weiteren fünf Minuten Schweigen durchbrach ein lautes Geräusch die Stille.
Mac schaute ein wenig irritiert und hantierte an der Gangschaltung herum.
"Ähm... Harm? Ich glaub wir haben ein Problem!"
"Was denn? Hast du das Auto abgewürgt?" scherzte er grinsend.
"Uh... nein, schön wärs!" murmelte sie.
Sie waren inzwischen immer langsamer geworden. Mac bremste und versuchte das Auto neu zu starten. Jedesmal gab das Auto Geräusche von sich, die eher einem kranken Tier glichen als einem Auto. Nach etwa 10 Versuchen gab sie auf, ließ sich im Sitz zurückfallen und sah besorgt zu Harm rüber.
"Was jetzt?"
"Oooh shit*, hat jemand zufällig Benzin mitgenommen?"
"Nicht das ich wüsste", konterte Mac. "Naja, vielleich haben wir was irgendwo in den Weiten des Kofferraumes?-,fragte Harm und ging aus dem Auto, um nachzusehen-, soweit ich bei dieser Dunkelheit sehen kann, haben wir hier rein gar nichts, nicht mal einen Ersatzreifen!"
"Richtig tolll !! Ich wollte immer schon mal in einer so öden Landschaft stecken bleiben, so wie jetzt ! und wenn ich mich nicht irre ist es hier auch menschenleer, oder? Ich vermute mal, das hier sooo schnell, keiner mehr vorbei kommt, in den mächsten zwei Tagen. Hat irgend jemand von den Anwesenden ein Handy, ganz zufällig, dabei?" fragte Mac mit genervten Unterton.....
"Ja, ich hab mein Handy dabei! Aber ich hab schon vor einer halben Stunde versucht mich damit wachzuhalten, wobei ich gemerkt habe, dass wir hier leider keinen Empfang haben!"
"Super, super... das ist echt...... super....!" Mac hielt die Arme hinter dem Kopf verschränkt und lehnte am Kofferraum.
Nach einer Weile stieg sie schweigend zurück ins Auto, da sie langsam fröstelte. Harm folgte ihr.
"Okay, was machen wir jetzt?" fragte Mac.
"Ich weiss es nicht! Aber ich denke wir haben zwei Möglichkeiten!", fing er an. "Entweder, wir nehmen unsere Sachen und machen uns auf den Weg Richtung Stadt, oder wir bleiben hier und warten, dass jemand vorbei kommt."
"Wie gesagt, ich glaub nicht, dass hier so schnell jemand vorbei kommt! Und ausserdem wird es hier bald genauso kalt sein, wie draussen, denn die Heizung funktioniert nicht, wenn der Motor nicht läuft.." Nach einer kleinen Pause fügte sie schliesslich hinzu: "Ich denke wir sollten losgehen! Es sind ja nur noch etwa eine dreiviertelstunde Autofahrt, wir sollten in zwei oder drei Stunden da sein. Wenn wir nicht zu lang trödeln, dann schaffen wir es vielleicht sogar, ohne Eiszapfen an den Füßen! Wenn man sich bewegt merkt man die Kälte nicht so!"
Schon in ihrem letzten Satz fing sie an ihre Sachen zusammen zusuchen und zog den Pullover an, den sie sich um die Hüften gebunden hatte.
"Also Flyboy, Lust auf einen kleinen Spaziergang?" fragte sie und stieg aus dem Auto. 'Warum sollte mich das hier noch stören?' dachte sie. 'Wir haben schon so viel durchgemacht, da wird uns das hier jetzt auch nicht umbringen! Und ein bisschen gute Laune wird uns dabei sicher auch nicht schaden'
Mit diesem Gedanken und einem kopfschüttelnden Harm an ihrer Seite, machte sie sich auf den Weg.
Harm verdrehte seine Augen und sah zum Mietwagen zurück. Er hatte absolut keine Lust 3 Stunden zu gehen, er fühlte sich nach dieser Autofahrt schon genug gerädert. Mac hingegen schien es absolut nichts auszumachen, sie lief mit schnellen Schritten voraus. " Mac ! Ich finde es keine gute Idee, was wir gerade tun. Ist Dir eigentlich klar, dass wir in 3 Stunden nicht im Hotel sondern auf der Party sein sollten?", er blieb stehen . Mac lief weiter ohne anzuhalten:" Na dann müssen wir uns wohl ein wenig beeilen, wie währs mit leichtem Jogging?". Harm hole sie ein und griff nach ihrem Arm. " Mac, ich scherze nicht. Wir sind nicht zum Vergnügen in Italien! Wir haben einen Auftrag zu erledigen, Webb wird nicht sehr erfreut sein, wenn wir die Party verpassen!".
Mac seuftzte:" Denkst Du mir ist nicht bewusst, wie wichtig diese Mission ist? Denkst Du wirklich ich will mich hier nur amüsieren?". Harm zog eine Braue hoch:" Mir kommt es schon manchmal so vor!". Mac zog die Luft scharf ein:" Jetzt sind wir wieder gleich soweit, wie am Anfang.Weisst Du was, Du hast echt ein Problem, Harm ! Mach doch was Du willst, geht meinet wegen zum Auto zurück..ich laufe auf jeden Fall in die Stadt. Einige Sekunden lang sahen sie sich beide nur böse an, dann hielt auf einmal ein blauer Wagen. " Mein Gott, Mac Harm was macht ihr denn hier? Dass ist kein Urlaub ! Steigt sofort ein, ihr solltet schon längst auf dem Weg zur Party sein!". Einge Minuten später sassen beide auf den Hintersitzen des blauen Wagens, da Webb vorne neben dem Fahrer sass. Mac und Harm ignorierten einander beide , während Webb ihnen Vorwürfe machte und ihnen die Mission noch einmal in allen Einzelheiten erkläre.
1 1/2 Stunden später. Mac hatte gerade in Rekordzeit geduscht (Webb: " In 2 Stunden wartet eine schware Limousine vor dem Hotel auf euch. Und wehe wenn einer von euch beiden nicht rechtzeitig auftaucht, weil er noch unter der Dusche steckt, dann werde ich persönlich daführ sorgen, dass Sie diesen Vorfall ihr ganzes Leben lang bereuen werden."
Sie betrachtete dass rote, seidige Kleid dass sie heute abend anziehen sollte. Ein Hauch von nichts, dachte Mac. Ausserdem sah es echt eng aus. Und es sah nicht nur eng aus, es war auch verdammt knapp. Mac hatte das Kleid mit einigen Anstrengungen erfolgreich über ihre Hüfte gerafft, aber als es darum ging den Reisverschluss zu schliessen, begann Mac zu fluchen. " Mist, ich hätte heute nicht so viel Eis essen sollen, ich schaff dass unmöglich alleine. " Sie setzte sich auf den Rand der Badewanne und versuchte es noch einmal, aber der Reisverschluss liess sich nicht bewegen. Mac kaute an ihren Fingernägel und dachte angestrengt nach. Schliesslich stand sie auf und griff nach ihrer Handtasche: " Ich muss wohl oder übel Harm fragen. Es geht nicht anders."
Sie trat aus dem Badezimmer heraus Harm knöpfte gerade sein weisses Hemd zu, starrte sie einen Moment lang an und drehte ihr dann wieder den Rücke zu. " Oh Mann, es ist echt schwer wütend auf diese Frau zu sein, sie sieht einfach unverschämt gut aus. " Äh...Harm. Ich..habe ein Problem. Ich habe Dir doch mal gesagt, Du könnest mir dann mit dem Reisverschluss helfen..".
Harm drehte sich immer noch nicht um, während er ihr antwortete: " Ich habe Dir doch schon gesagt, dass mir nicht nach Scherzen zu mute ist, Mac. Wir sollten jetzt gehen...". Er schnappte sich seine Pistole und lief in Richtung der Tür. Mac lief ihm nach: " Harm, ich meine es ernst. Der Reisverschluss klemt!", sagte sie mit etwas festerer Stimme.
Endlich drehe sich Harm um, Mac kam auf ihn zu sah in seine blauen Augen und bat: " Ich bin auf Dich angewiesen Harm, bitte hilf mir mit dem Kleid".
Er versuchte seine Gedanken zu ordnen und seine Meinung nicht zu ändern, aber bei dem Blick den Mac ihm grade zuwarf, konnte er einfach nicht anders. Er deutete ihr, dass sie sich umdrehen solle und mit zitternden Händen zog er langsam den Reissverschluss hoch.
Als sie sich wieder umdrehte war er schon wieder auf dem Weg zur Tür. Sie hielt ihn am Arm und zog ihn ein Stück zurück.
"Hey..." flüsterte sie fast, ohne seinen Arm loszulassen. "Ich denke wir sollten das lassen! Findest du nicht auch? Wir sind beide erwachsene Personen und sollten uns nicht aufführen wie Teenager! Ich denke sogar, dass Chloe und Matty uns auslachen würden, wenn die wüssten wie wir uns manchmal verhalten!"
Harm hob die Augenbrauen, zog einen Mundwinkel leicht hoch und meinte dann: "Stimmt, da magst Du recht haben!"
"Okay, alles wieder in Ordnung? Ich möchte nicht, dass sich dieser Streit noch weiter ausbreitet!" Sie sah ihn mit ihren braunen Augen direkt an.
'Du bist wirklich ein Idiot Rabb' tadelte Harm sich selbst. 'Ein Blick von ihr und alles ist wieder in Ordnung' In Gedanken schüttelte er den Kopf und lächelte schliesslich leicht. "Ja, alles wieder in Ordnung!" wiederholte er ihre Worte und drückte kurz ihre Hand, mit der sie seine immer noch festhielt.
Beide holten einmal tief Luft bevor Mac schliesslich ihren Schlüssel in die Handtasche steckte und zur Tür ging. "So, dann können wir ja jetzt endlich los! Webb wartet sicher schon auf uns!"
"Oh, Sekunde... das hätten wir ja fast vergessen!" rief Harm und lief noch einmal ins Zimmer zurück. Er zog seinen Koffer unter dem Bett hervor, kramte schnell darin herum, wobei mehrere Kleidungsstücke auf dem Boden verteilt liegen blieben und holte schliesslich zwei kleine Kästchen hervor. Eines davon reichte er Mac und öffnete sein eigenes.
"Oh ja klar, oh man, Webb hätte uns umgebracht wenn wir das vergessen hätten!" versuchte sie zu scherzen, bei dem Gedanken die Mission endgültig zu zerstören.
Beide hantierten ein paar Sekunden an einem ihrer Ohren rum und schauten sich dann fragend an.
"Und? Meinst Du es funktioniert? Ich merk keinen Unterschied !" fragte Harm und drückte sich noch einmal aufs Ohr,um den Sitz des Ohrsteckers zu korrigieren.
Mac zuckte mit den Schultern. "Ich merk auch nichts... oder... doch Sekunde!" Sie hob einen Zeigefinger und lauschte ein paar Sekunden in die Stille.
"Ich höre ein Rauschen!" sagte sie schliesslich.
"Und ich höre sie beide klar und deutlich" klag es plötzlich in beiden Ohrsteckern woraufhin sich Harm und Mac erschrocken ansahen.
"Webb? Hallo?" fragte Harm schliesslich und lauschte weiter.
"Wir dürfen nicht so viel sprechen, wenn sie etwas zu mir sagen, dann bitte so unauffällig wie möglich! Ansonsten wünsche ich ihnen beiden einen schönen Abend ! Und vergessen sie nicht: Ich höre alles mit, also achten sie darauf was sie sagen!" scherzte Webb und fügte eine Sekunde später hinzu: "Und jetzt los, ihre Limousine wartet nicht ewig!"
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Sie setzten sich beide auf die weichen, schwarzen Polster und der Fahrer fuhr los." Also Mac lass uns den Abend noch mal durch den Kopf gehen ,der uns bevor steht.." begann Harm, doch Mac unterbrach ihn: " Ach nee Harm! Webb hat uns die ganze Story doch schon während der Fahrt eingehämmert..ich denke es zu wiederholen währe jetzt wirklich überflüssig." Harm zuckte mit den Schultern:" Na gut wenn Du meinst. Dann kannst Du mir ja sagen, wie das Eintrittspasswort lautet?". Mit gehobener Braue sah er sie an. Mac blinzelte irritiert und rutschte dann verlegen auf dem Polster hin und her." Ich warte Mac..". " Verflucht! Wie war dass jetzt noch einmal?", überlegte sich Mac.
Harm senkte seinen Kopf und flüssterte ihr ins Ohr: " Schau mal einer an, es gibt doch noch Dinge, die ein Marine nicht weiss. " Mac spürte seinen warmen Atem an ihrer Wange und flüssterte zurück: " Na dann verrate es mir doch!". "Und was krieg ich als Gegenleistung?", neckte er. Mac tat so als müsste sie angestrengt überlegen: " Hm, ich glaube zwar dass es eine zu hohe Gegenleistung ist,aber ich will mal nicht so sein. Was hälst du von einem Kuss?". Harm staunte, dass hätte er nun wirklich nicht erwartet: " Einverstanden, "Silenzio" lautet das Passwort."
Beide lächelten, bis sie Webb's verzerrte Stimme in ihrem Ohr hörten: " Mac, Harm? Über was zum Teufel sprechen sie da? Noch 20 Minuten bis sie das Anwesen erreichen, vergessen sie ja nicht auszusteigen!".
Exakt nach 20 Minuten hielt der Fahrer an und sie stiegen aus.
Mac und Harm staunten nicht schlecht, als sie den roten Teppich sahen, der sich bis zur goldenen Eingangstüre der Villa schlängelte. " Woh, ich komme mir vor, als währe ich auf der Oscar-Verleihung", mumelte Mac. " Na dann, holen wir uns den Oscar, Madame!",Harm nahm ihren Arm und zusammen liefen sie auf das prachtvolle Gebäude zu.
Von allen Seiten her kamen reiche Leute, alle in teuren Abendgarderoben. Mac betrachtete nicht ohne Neid, die wunderschönen Abendkleider der Frauen. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie erst Sekunden später bemerkte , dass Harm mit ihr redete. " Schatz, der Mann hier möchte das Passwort wissen!". Mac blickte den Mann, der vor dem Eingang stand an und antwortete mit einem lächeln: "Silenzio".
Mit einem mulmigen Gefühl, aber ohne Zwischenfälle standen sie ein paar Minuten später in der nähe eines Fensters und liessen ihre Blicke durch die Menschenmenge schweifen.
"Ich hol' uns mal ein paar Drinks. Was möchtest Du ?", fragte Harm.
" Hm, irgend einen Fruchtsaft, schön süss und mit viel Zucker!"
Harm lächelte und tauchte dann in der Menge unter, Mac sah ihm nach doch plötzlich sprach sie jemand an.......
"Guten Tag Miss, würden sie mir den nächsten Tanz gewähren?"
Fragte ein großgewachsender, braungebrannter, grau/braun äugiger, junger Mann im schwarzen Anzug.
"Ähm...." -nalos, sag schon "ja",dachte Mac. Er wird dich ja nicht auffressen. aber andernseits wartete sie ja gerade auf Harm, der jeden Moment zurück kommen würde, vielleicht würde auch er mit ihr Tanzen wollen, und wenn ja, dann hätte sie sich schon längst entschieden!
"Können sie sich nicht entscheiden, ich kann diese Entscheidung auch für sie fällen" versuchte es der junge Mann weiter.......
Mac blickte sich suchend nach Harm um. Wie gerufen kam er mit zwei Gläsern auf sie zu. "Tut mir leid, ich habe meinem Mann den nächsten Tanz versprochen." Der junge Mann bekam einen hochroten Kopf und verschwand sang- und klanglos. Inzwischen war Harm bei ihr angekommen. "Hier, bitte, Dein Fruchtsaft." "Danke Harm. Du bist genau rechtzeitig gekommen." Harm blickte sie fragend an. "Es hat mich jemand zum Tanzen aufgefordert. Ich habe ihn abgewimmelt, in dem ich ihm sagte, dass ich meinem 'Ehemann' den nächsten Tanz versprochen hätte." .........
Nachdem sie beide ihren Drink ausgetrunken hatten, hakte sich Mac bei Harm unter und sie gingen eine Runde, um sich umzusehen. Die Party fand in verschiedenen Salons des Erdgeschosses sowie auf der Terrasse statt. Die Räume waren mit Blumen in verschiedenen Pastelltönen dekoriert und überall schwirrten Kellner herum, die Erfrischungen und Kleinigkeiten zu essen anboten. Eine Band spielte tanzbare Jazzmusik und einer der Salons diente als Tanzfläche. Harm bemerkte wie ihm die neidvollen Blicke der anderen Männer folgten, was er mit einem gewissen Stolz zur Kenntnis nahm. Mac sah aber auch umwerfend aus in diesem Kleid. Dieses Kleid, oh Mann.
Hoffentlich würde er diesen Abend überstehen, ohne sich vollends vor Mac zu blamieren. In diesem Moment merkte er, dass Mac hin ansprach. "Hallo Erde an Harm! Hey Harm ist etwas?" - "Ähm, nein, es ist nichts. Was hast Du gesagt?" Mac glaubte ihm kein Wort, entschied aber, die Sache erst einmal auf sich beruhen zu lassen. Sie machte sich aber eine gedankliche Notiz, Harm später in die Mangel zu nehmen. "Harm, wie wollen wir vorgehen? Wir können schlecht das gesamte Haus von oben nach unten durchforsten." In diesem Moment begann die Band ein langsames Stück zu spielen und Harm gab Mac ein Zeichen mit ihm auf die Tanzfläche zu gehen. Mac sah ihn an und verstand was er vor hatte. Auf der Tanzfläche angekommen, legte Harm seine Arme um Mac's Taille und Mac legte ihre Arme um Harm's Hals, während sie ihren Kopf gegen seine Brust legte. Während sie sich leicht zur Musik bewegten, berieten sie, wie sie vorgehen sollten.
"Also ich glaube nicht, dass sich die Wissenschaftler in einem der Obergeschosse befinden, dass wäre viel zu gefährlich." stellte Harm fest. "Dann bleibt nur noch der Keller. Aber wie kommen wir da ungesehen hin?" fragte Mac. In diesem Moment ertönte Webb's Stimme über das Headset. "Es tut mir leid, dass ich euch Turteltauben stören muss, aber die Wissenschaftler befinden sich tatsächlich im Keller. Leider ist das gesamte Gebäude unterkellert. Die Fläche, die ihr absuchen müsst, ist also ziemlich groß. Der einzige Weg dorthin zu gelangen ist das Treppenhaus in der Eingangshalle. Viel Glück. Ach ja, und Rabb, hör' auf zu Sabbern..." Man konnte Webb's schiefes Grinsen förmlich hören. Harm rollte mit den Augen und senkte den Kopf, um Mac anzusehen. "Also, was jetzt?" Mac hatte die Augen geschlossen und murmelte, "Lass' uns den Tanz noch beenden, ok?" - "Klar." Harm zog sie fester an sich heran und genoss für den Moment, Mac in den Armen zu halten. Nach ein paar Minuten war der Tanz zu Ende und Harm führte Mac in den benachbarten Salon, der direkt an die Eingangshalle grenzte.
Rund um den Raum waren Sofas in barockem Stil mit roten Samtbezügen verteilt. Sie ließen sich auf eines der Sofas nieder, von dem aus sie die Halle unauffällig beobachten konnten. Harm legte seinen Arme leicht um Mac's Schultern und neigte den Kopf leicht zu ihr herüber. "Mac, wie wollen wir vorgehen?" - "Ich schätze die breitschultrigen Männer, die so auffällig unauffällig in der Halle verteilt stehen, sind wohl keine Partygäste." - "Nein, wohl eher nicht. Wie kommen wir an denen bloß vorbei. Direkter Kampf ist ausgeschlossen." - "Da hast Du allerdings recht. Mit dem Fummel ist direkter Kampf allerdings ausgeschlossen. Das Kleid ist so eng, dass ich kaum Luft bekomme, an Kämpfen möchte ich gar nicht denken." Harm konnte sich das Lachen angesichts von Mac's frustrierten Gesichtsausdruck nicht verkneifen. "Harm, das ist nicht wirklich komisch." Mac überlegte einen Augenblick, welche Möglichkeiten sie hatten. Schließlich sagte sie "Harm, Webb, wir brauchen ein dezentes Ablenkungsmanöver, dass sie zwingt, ein paar von ihren Gorillas aus der Halle abzuziehen, dann haben wir unter Umständen eine Chance."
'Wie ich Webb kenne, ist er bestens ausgestattet und zaubert sicher gleich irgendwas aus dem Ärmel, obwohl er nichtmal hier ist....' dachte Harm bei sich und rollte mit den Augen.
"Auf sowas bin ich vorbereitet!" hörten sie Webb selbstbewusst sagen.
Harm und Mac tauschten einen schnellen 'Das war soooo klar!' Blick aus, und lauschten unauffällig was Webb noch zu erzählen hatte.
"Ihr solltet euch jetzt von eurer Kuschelcouch erheben und zu dem großen Fenster an der linken Seite gehen. Dort stehen ein paar Häppchen, bedient euch wenn ihr Lust habt. Behaltet eure Konzentration aber auf das, was auf der anderen Seite des Fensters passiert und haltet euch bereit, den schnellsten Weg in den Keller zu finden. Ihr habt nicht viel Zeit, viel Glück!"
Die beiden tauschten einen schnellen Blick aus und gingen dann unauffällig Richtung Fenster.
Mac fragte ihn mit einem Blick, ob er wüsste was Webb gemeint hat, aber Harm zuckte nur leicht mit den Schultern. Inzwischen fiel beiden das Händchenhalten leichter als am Anfang, und somit nahm Harm ganz automatisch Macs Hand und zog sie weiter zu den Häppchen, die auf einem kleinen Tischchen vor dem Fenster standen.
Unentschlossen standen sie nun vor dem Fenster, Mac griff zu einem von den kleinen, appetitlich aussehenden Häppchen und vergaß fast, dass sie sich eigentlich auf was anderes konzentrieren sollte.
"Mhm... probier mal einen von diesen hier! Lecker!" bemerkte sie und steckte Harm eins von den Häppchen in den Mund. Erst ein paar Sekunden später merkte sie, was sie grade gemacht hatte und sah Harm mit einem leicht erschrockenen Gesichtsausdruck an. Dieser war nicht minder überrascht und wischte sich mit einer flüchtigen Handbewegung etwas vom Mundwinkel. Ein unangenehmes Gefühl machte sich bei beiden breit und keiner wusste wirklich, wie sie aus der Situation wieder herauskommen sollten.
"Achtung, jetzt...!" tönte Webbs Stimme schrill aus den Ohrsteckern und beide zuckten kurz zusammen. Der Schreck war aber sofort vergessen, als sie das quietschen eines Autos hörten, dass auf der Straße vor dem Haus fuhr.
Zwei Sekunden später hörten sie drei kurz aufeinander folgende Schüsse.
"Keine Panik, alles nur vorgetäuscht!" lachte Webb ins Mikro als er Macs geflüstertes "Oh mein Gott" hörte.
Die Menschen um sie herum waren ähnlich erschrocken, und ein großteil der besagten breitschultrigen Männer liefen sofort hinaus.
"Und? Hat es geklappt wie ich es geplant habe?" fragte Webb.
"Ich denke schon...." flüsterte Mac und schaute sich um. "Die Aufmerksamkeit ist jetzt jedenfalls umgelenkt worden, und wenn wir uns beeilen könnten wir es unauffällig in den Keller schaffen!" flüsterte sie weiter und deutete Harm mit einem Kopfnicken, dass sie Richtung Treppe gehen sollten.
Sie schafften es tatsächlich unbemerkt zu dem kleinen Treppenhaus, neben den großen Fahrstühlen, zu gelangen, das wohl eher als Notausgang diente.
Vorsichtig tasteten sie sich am Treppengeländer nach unten. Nach drei Stockwerken erreichten sie schliesslich eine große Stahltür.
Harm deutete Mac mit einer Kopfbewegung, dass sie sich auf die andere Seite stellen sollte. Aus der Innentasche seines Jacketts zog er eine kleine Pistole und stellte sich seitlich an die Tür. Vorsichtig drückte er mit der freien Hand den Türendrücker runter und öffnete sie langsam.
Der Raum der dahinter lag war nur von einer einzigen kleinen Lampe erhellt und war spärlich eingerichtet. Auf der einen Seite des Raumes stand ein kleiner Tisch, daneben ein alter Holzstuhl. Darüber hing eine nackte Glühbirne. Auf der anderen Seite war eine weitere Stahltür. Beide sahen sich schnell in dem Raum um und gingen dann zu der zweiten Tür. Grade als Harm wieder versuchen wollte die Tür zu öffnen hörten sie ein lautes rummsen. Ruckartig drehten sich beide um. Mac lief schnell zurück zur Eingangstür, die gerade lautstark zugeschlagen war. Erschrocken stellte sie fest, dass die Tür von innen keinen Türgriff hatte, und es war ihr somit unmöglich, die Tür von innen zu öffnen.
"Harm!? Was jetzt?" flüsterte sie erschrocken.
"Diese Tür," fing er an und deutete auf die zweite Stahltür, "...ist verschlossen! Keine Chance!"
"Webb? Was sollen wir jetzt machen?" fragte Mac wieder im Normalton. "Webb?" fragte sie nocheinmal. Keine Antwort.
Sie warf Harm einen fragenden Blick zu. "Anscheinend haben wir hier unten keinen Empfang für die Übertragung!" stellte sie fest. "Also.... was machen wir jetzt??"
Beide sahen sich in dem Raum um. Er war beinahe quadratisch. Boden und Wände waren schierer Beton, so dass es keine Chance gab, sich zu verstecken.
Nachdem jeder für sich in Gedanken die Möglichkeiten abwägte, sprach Harm aus, was sie beide dachten. "Den Rückweg können wir vergessen. Selbst, wenn wir die Tür aufbrechen könnten, würde das so viel Lärm machen, dass wir auf der anderen Seite gleich ein nettes Empfangskomitee hätten. Wir müssen versuchen durch die andere Tür zu kommen. Hoffentlich sitzen wir da nicht schon wieder in einer Sackgasse." Mac nickte nur und fing an in ihrer Handtasche zu kramen. "Was suchst Du denn da?" - "Ich suche nach etwas, das uns helfen könnte, die Tür zu öffnen. Du kannst das Schloss nicht zerschießen, das macht zu viel Lärm." Einen Augenblick später hatte sie ein kleines Multitool [AN: quasi die Fortentwicklung eines Schweizer Taschenmessers) nebst einer kleinen Taschenlampe aus ihrer Handtasche hervorgekramt.
Auf Harm's erstaunten Blick hin sagte sie nur, "Hey, ich bin ein Marine auf einer Mission. Glaubst Du etwa, ich wäre völlig unausgerüstet hierher gekommen?" Mit diesen Worten ging sie zu der Tür auf der anderen Seite des Raums, raffte den Rock ihres Kleides und kniete sich vor die Tür. Glücklicherweise handelte es sich um ein völlig normales Türschloss, dass man problemlos aufschrauben konnte. Nachdem sie einen Moment lauschte, ob sich auf der anderen Seite der Tür etwas tat, klappte sie den Schraubendreher aus dem Multitool und begann die Schrauben zu lösen, während sie die Taschenlampe zwischen den Zähnen hielt, um bessere Lichtverhältnisse zu schaffen.
Harm sah ihr zu und dachte 'Wenn Du ein Problem hast, dann ruf' die Marines.' Außerdem schwor er sich, sich nie wieder über Damenhandtaschen und deren Inhalt lustig zu machen. Ein paar Mintuen später hatte Mac ihre Arbeit abgeschlossen. Sie stand auf, verstaute ihr Werkzeug in ihrer Handtasche und sah Harm an. "Harm, wir haben keine Ahnung, was sich auf der anderen Seite befindet. Es könnte heikel werden." Harm entsicherte seine Waffe und sagte, "Aus welchem Grund haben wir uns doch gleich auf dieses Himmelsfahrtskommando eingelassen? Erinnere mich daran, dass ich Webb die Nase breche." . "Da musst Du Dich schon hinten anstellen. Doch bevor ICH ihm die Nase breche, werde ich ihn noch fragen, ob er das vorhin wirklich für ein dezentes Ablenkungsmanöver gehalten hat. Er hätte sich auch gleich mit einem Megaphon hinstellen können." Mit diesen Worten griff sie nach dem Saum ihres Kleides und riss einen Schlitz bis auf Höhe der Mitte ihres Oberschenkels hinein. Sie würde jede Bewegungsfreiheit brauchen.
Nachdem sie auch ihre Pumps ausgezogen hatte, bezog sie hinter Harm Stellung, der in einer Hand seine Halbautomatik im Anschlag hielt und die andere Hand an der Tür hatte. Sie sahen sich an. "Mac, keine unnötigen Risiken, ok?" - "Harm, ich bin ein Marine. Ich bin zum Kämpfen ausgebildet, wenn Du Dich erinnern möchtest. Außerdem wussten wir beide, worauf wir uns gefasst machen können, wenn wir uns auf eine von Webb's verückten Missionen einlassen. Jetzt müssen wir nur noch sehen, dass wir die Sache hier überleben." - "Ok, ok, Du hast ja Recht." Doch er machte sich trotzdem Sorgen um Mac. Schließlich fragte er, "Bereit?" Mac sah ihn an und nickte. Harm holte tief Luft und riss die Tür auf.....
Mac reist die schwere Stahltür auf und Harm zielte mit dem Pistolenlauf auf die Türöffnung um jede Überraschung zu vermeiden. Harm schaute nach allen Richtungen konnte aber vorerst niemanden entdecken also konnten sie ohne Gefahr die Tür passieren und leise hinter sich schließen. Sie befanden sich nun nicht mehr in einen abgegrenzten Raum sondern standen am beginn eines langen Flures wo immer wieder neue Wege abzweigten. „Es scheint als wäre das gesamte Gelände untertunnelt, was unsere Sache nicht gerade einfacher macht. Mac schaute Harm aus dem Augenwinkel an so das sie noch immer sah falls plötzlich jemand aus einem der Flure kam. „Ich vermute mal das die vermissten Wissenschaftler hier irgendwo zu finden sind, aber es wird schwer werden sie in diesem Labyrinth zu finden ohne den Mafiosi in die Arme zu laufen.“ Mac zeigte auf den Gang der ihnen am nächsten war und meinte. „ Als erstes sollten wir aus dem Hauptgang verschwinden die Deckung hier beträgt gleich Null.“ Harm nickte und so gingen beiden dicht an der Wand lang und lauschten auf eventuelle Schritte. Sie waren etwa 50 Meter voran gekommen als sie an eine Tür kamen hinter der sie leichtes Stimmengewirr wahrnahmen.
"Hm ? Das hört sich aber nicht wie Italienisch an!", murmelte Harm der verwundert vor der Türe stehen geblieben war. Mac presste ihr Ohr gegen die Tür und murmelte dann:" Nein, dass ist Französisch! Harm ich glaube wir sind fündig geworden: Das können nur die entführten Wissenschaftler sein!". Harm zog eine Braue hoch und hantierte an seinem Funkgerät in den Ohren herum: " Webb, hören sie mich? Hallo...". Doch aus dem Mikro war nichts weiter als ein lautes Rauschen zu hören. Wütend schmiss er das Mirko beiseite." Harm! Du kannst doch das Teil nicht einfach so wegwerfen, da unten mag es ja vielleicht nicht funktionieren, aber wir müssen trotzdem mit Webb in Kontakt bleiben!."
Sie hob sein Mikro auf und befahl: " Na los steck es wieder in dein Ohr und lass uns hineingehen!". Missmutig steckte er das Mirko wieder in sein Ohr und griff nach der Türklinge. " Also gut, lass uns auf drei Zählen und dann hineingehen, den Stimmen nach müssten es nicht mehr als 3 Personen sein...halte deine Waffe auf jeden Fall griffbereit und...". Doch Mac unterbrach ihn genervt" Harm wenn wir noch lange einfach so herum stehen...dann taucht die Mafia auf und erschieß uns bevor wir auch nur eine Wissenschaftler in Sicherheit gebracht haben!". Harm nickte und zusammen zählten sie auf drei und stürmten dann in den Raum.
Harm und Mac standen dicht beisammen mit gezogener Waffe, und blickten sich im Raum um. Harm hatte richtig gelegen: Es waren in der Tat 3 Wissenschaftler. Der Raum war sehr modern eingerichtet . Er schien demnächst aber fast überzuquellen. Auf den riesigen Tischen lagen verschiedene Pläne, an den Steintafeln waren irgendwelche kompliziertere Berechnungen zu sehen. Sie brauchten einige Sekunden um die soebenen Bilder zu verarbeiten, schliesslich rief Harm in Französisch: " Keine Bewegung, gehen sie zur Wand und halten sie ihre Hände über den Kopf!". Mac hustete, ein eigenartiger schwerer Geruch lag in der Luft.
Die Wissenschaftler blickten sich verängstigt umher und sagten immer wieder: " Nicht schießen wir machen alles was sie wollen! Die Pläne sind schon fast fertig....wir brauchen nur noch einige Tage und dann kann die Mission starten...". Harm warf einen kurzen Blick zu Mac , diese schüttelte den Kopf. " Harm die Wissenschaftler müssen wohl denken, dass wir zur Mafia gehören. Wir haben keine Zeit zum Diskutieren, wir sollten dieses Gebäude schleunigst verlassen!". Nachdem die Wissenschaftler dicht beinander an der weißen sterilen Mauer standen, begann Harm sie aufzuklären:" Nein, wir sind nicht hier um sie umzubringen. Wir gehören nicht zur Mafia...". Die Wissenschaftler blickten ihnen verständnislos nach.
Harms Französisch war nicht gerade dass beste. Mac musste beinahe lächeln, er gab sich wirklich die allergrösste Mühe...ausserdem hatte er einen total süssen Akzent. Reiss dich zusammen Mac, du schwebst hier in Todesgefahr, könntest jeden Moment erschossen werden und was machst du? Du beobachtest deinen langjährigen Partner und findest seinen Akzent süss....uh!" Mac trat vor und kramte ihr bestes Französisch hervor: " Nous sommes ici pour aider...". Weiter erklärte in Französisch: " Wir kommen von J.A.G- unser Auftrag ist es sie zu Retten!
Es bleibt keine Zeit für Fragen, sie müssen uns vertrauen...wo geht es hier am schnellsten raus? So dass uns keiner sieht...`?". Die Wissenschaftler entspannten sich und waren dann sichtlich erleichtert. Harm sah Mac bewundernd zu, wie sie diese Fremdsprache fliessend sprach, als währe nicht's leichter als dass." Echt, bewundernswert diese Frau! Sie hat so viele Talente...ich würde sie jetzt gerne k...". Doch weiter kam er mit seinen überlegungen nicht, ein schlanker grosser Wissenschaftler antwortete in schlechtem Englisch: " Oh, Gott sei dank. Wir dacten schon nischt mer daran ier leben erauszukommen! Folgen sie uns, es wird nischt leischt sein, aber es gibt ier viele verstecte Ausgänge...".
Die Wissenschaftler gingen wieder durch die Tür hinaus und Harm folgte ihnen. Er bemerkte plötzlich, dass Mac nicht mehr in seiner Nähe war. " Mac, willst du hier übernachten?". " Ne, dieses blöde Kleid! Ich hab' erst mal' ne weile genug von solchen Ballkleidern , total unpraktisch! Dieser blöde Reisverschluss ist geplatzt..äh sag mal kann ich vielleicht dein Jacket haben?". Ohne zu zögern reichte er ihr sein schwarzes Jacket und schmunzelte. " Aber ich will es wieder zurück haben okay..." .
Zu spät bemerkte er, dass hinter ihm vier bewaffnete Männer standen.
" Ciao, Amigos! Stripp-Partys sind hier eigentlich nicht gestattet aber bei einer so schönen Frau!".
Mac und Harm tauschte einen Alarmierenden Blick aus.......
Wären sie beide bewaffnet gewesen, hätten sie die vier wohl ohne zu zögern angegriffen. Da aber nur Harm eine Waffe hatte, sah die Situation alles ander als rosig aus, zumal Harm unbedingt vermeiden wollte, dass Mac etwas passiert.
Die vier Männer nahmen ihre Waffen hoch und einer von ihnen fragte "Darf ich fragen, welchem Umstand wir einen Besuch von Vertretern der US-Regierung verdanken?" - `Verdammt, woher wissen die das?´ dachte Harm, bevor er antwortete "Nun, ich schätze ein paar Nationen möchten gerne etwas zurück haben, was sich zur Zeit in ihrem Gewahrsam befindet." Daraufhin verfinsterte sich die Miene seines Gegenüber " Das ist wirklich zu schade, denn wir haben keinerlei Absichten ihren Wünschen nachzukommen. Und außerdem werden wir jetzt wohl dafür sorgen müssen, dass sie uns nicht noch mehr Schwierigkeiten machen, obwohl ich sagen muss, dass es um die Frau wirklich schade ist." Mit diesen Worten hob er seine Waffe, um auf Mac zu zielen.
In diesem Moment sah Harm hinter den vier, zwei Gestalten auftauchen und im nächsten Augenblick gingen zwei der Männer zu Boden. Harm und Mac stürzten das Überraschungsmoment ausnutzend vorwärts, um die verbliebenen Kerle aus dem Verkehr zu ziehen. Mac landete zwei direkte Treffer und schickte ihren Gegener ins Reich der Träume. Harm schlug dem vierten Mann die Waffe aus der Hand und verpasste ihm schließlich mit dem Knauf seiner Halbautomatik den finalen Schlag.
"Mac, bist du ok?" schnaufte Harm. "Ja, mir fehlt nichts. Sehen wir lieber zu, dass wir hier weg kommen." In diesem Moment bemerkten sie die beiden Wissenschaftler, die mit entsetztem Gesichtsausdruck auf die zwei Männer herabstarrten, die sie offensichtlich k.o. geschlagen hatten. "Oh Gott, sind sie tot? Ich habe noch nie jemanden verletzt, aber die wollten sie beide töten." stammelte einer von ihnen, der ein Stück Holz in der Hand hielt, das verdächtig nach einem Stuhlbein aussah. Sein Kollege starrte nur im Schock auf die bewusstlosen Männer am Boden. Mac sammelte die Waffen der Männer auf und reichte eine davon Harm. Dann sah sie die beiden verstörten Männer an und sagte "Commander Rabb und ich verdanken ihnen wahrscheinlich unser Leben. Und ich glaube nicht, dass sie tot sind. Allerdings möchte ich hier nicht warten, um das herauszufinden. Also, kommen Sie, wir müssen hier raus, bevor wir noch mehr Besuch bekommen. " Harm nickte und sagte "Der Colonel hat Recht, los." Mit diesen Worten gaben sie den beiden Wissenschaftlern einen Stoß in Richtung Tür, um zu den anderen aufzuschließen.
Mac Harm und die Wissenschaftler rannten ohne auch nur einmal hinter sich zu sehen. Alle hatten sie das selbe Ziel: So schnell wie möglich aus dem Gebäude herauszukommen. Ihre Schritte hallten auf dem Boden , Schüsse waren von weitem zu hören. "Verflucht, diese Typen geben wohl nicht so schnell auf, sie verfolgen uns, wir müssen so schnell wie möglich hier raus!".
Mac nickte, lauschte kurz und sagte dann zu Harm: " Hey, Ich kann Webb hören. Anscheindend funktionieren die Mirkos wieder!". Freudig stellte sie ein paar Fragen, doch dann schüttelte Mac den Kopf: " Er kann mich nicht hören, aber ich habe ihn verstanden. Das Gebäude ist gestürmt worden, die Italienische Polizei und Leute von der SND (Schweizerischer Nachrichtendienst) sind da....". Die Wissenschaftler hielten keuchend an und sahen sie fragend an. Harm murmelte: " Na super, und wir stecken hier unten in irgendwelchen düsteren Gängen fest und werden demnächst erschossen!." Harm feuerte ein paar Schüsse in die Richtung ab, aus der plötzliche lautes Brüllen zu hören war. Mac erklärte den Wissenschaftler schnell das Gehörte , dann mussten sie auch schon in Deckung gehen, weil die Mafia sie nun eingeholt hatte. " Das Tür", murmelte ein Wissenschafter...
"Seien Sie still!", fauchte Mac die sich über die Wissenschaftler aufregte. Ja ja, hier nützten ihnen dann die jahrelangen Studienjahre absolut nichts mehr...
Dann erst begriff sie, dass die Wissenschaftler einen Ausgang meinten.
" Kommen Sie, da geht es dehors....", sagte ein Wissenschaftler und deutete Mac aus der Türe zu gehen. " Nein, ich kannn nicht, nicht ohne meine Partner!", flüssterte Mac zurück und sprang aus ihrer Deckung um Harm zu helfen, die Mafiosi auszuschalten.
Es waren 3 grosse Männer mit Machinenpistolen, und sie auszuschalten war nicht gerade kinderleicht. Aber nach ein paar Minuten war der ganze Spuk vorbei. Mac lag erschöpft auf dem Boden, ein Mafiosi hatte sie noch während er im sterben lag zu erwürgen versucht..zum Glück war er dazu dann doch zu schwach
Harm warf seine Pistole auf den Boden und sprang an Mac's Seite. " Puh, dass war vielleicht ein Kampf..geht's Mac? Komm steh auf, Wir müssen hier sofort heraus! Sind dir die riesigen Ölfässer hier unten auch aufgefallen?".
Zusammen humpelten sie zum Ausgang...doch als sie endlich im freien waren...
.... blickten sie in mehrere Pistolenläufe. 'Na toll', dachte Harm. 'Anscheinend ist nicht das ganze Gelände von der Polizei umstellt. Webb hat mal wieder ganze Arbeit geleistet.'
Ihre Gegner waren zu dritt. Zwei von ihnen hielten Maschinenpistolen im Anschlag, der Dritte eine halbautomatische Pistole. Harm hatte zwar noch eine Pistole im rückwärtigen Hosenbund stecken, aber die drei würden ihn mit Schüssen durchsieben, wenn er auch nur Zucken würde. In diesem Moment ertönten von der anderen Seite des Gebäudes näher kommende Schüsse und ein wildes durcheinander an gebrüllten Befehlen. Die drei Mafiosi waren für einen Augenblick lang abgelenkt und Harm nutze seine Chance.
Er warf sich mit aller Wucht gegen zwei von ihnen und auch Mac reagierte sofort und griff den dritten Mann an. Plötzliche löste sich in diesem Handgemenge ein Schuss und Mac schrie vor Schmerzen auf. "Ahh, verdammt!" In diesem Moment stürmten Webb's Leute, Mitglieder der italienischen Polizei und des SND um die Ecke und umstellen die Gruppe. Harm ließ sofort von seinen Gegnern ab und stürzte an Mac's Seite. "Mac, um Gottes Willen." Er war panisch vor Angst. Mac biss die Zähne zusammen und setzte sich mit Harms Hilfe auf. "Es hat mein Bein erwischt, aber ich glaube die Kugel ist glatt durchgegangen." Harm schob des Stoff des Kleides beiseite und begutachtete die Wunde. "Ja, das ist eine Austrittswunde auf der anderen Seite. Ein glatter Durchschuss." Er sah auf und rief "Hey, Colonel MacKenzie ist verletzt. Wir brauchen dringend einen Krankenwagen und ich brauche jetzt etwas, um die Wunde abzubinden." Einer der Wissenschaftler zog daraufhin seine Jacke aus und reichte sie Harm, der damit, so gut es eben ging, versuchte die Blutung zu stillen.
Mittlerweile war auch Webb bei ihnen eingetroffen. "Commander. Colonel. Wir haben die Operation erfolgreich abschließen können. Die Wissenschaftler sind alle in Sicherheit und wohl auf." Harm sah ihn ungläubig an und war mit einem Satz auf den Füßen "Sag mal, bist du wahnsinnig oder einfach nur unfähig?" schrie er ihn an und gab ihm einen Stoß, woraufhin der Agent rückwärts stolperte. "Wir hätten d'rauf gehen können, verdammt. Mac ist verletzt und du findest das erfolgreich." Harm war außer sich vor Wut und hatte sich mit seinen 1,92 m Größe bedrohlich vor Webb aufgebaut. "Du hast uns ohne Warnung in eine Falle laufen lassen." Mit diesen Worten holte Harm aus und rammte dem Agenten seine Faust ins Gesicht. In diesem Moment kam ein aufgrund dieser Szene etwas irritiert dreinschauender italienischer Polizist auf sie zu und informierte Harm, dass der Krankenwagen eigetroffen sei. Harm sah auf Webb herab, der auf die Knie gesunken war und sich eine Hand vor die Nase hielt. "Ich bringe Mac jetzt ins Krankenhaus." sagte Harm knapp und ging zurück zu Mac. "Hey, Marine. Geht's noch?" Mac war leichte benommen und nickte nur. "Na, dann bringen wir dich mal ins Krankenhaus, damit sie dich dort wieder zusammenflicken können, ok.?" Mit diesen Worten hob er sie vorsichtig hoch und trug sie zum nächstgelegenen Tor, an dem der Krankenwagen wartete...
Einige Stunden Später in der Italienischen Notfallaufnahme des "Santa Maria" Spitals.
"Nun , ich kann Sie nicht aufhalten, Signora. Aber geben sie acht auf sich und legen sie sich auf alle Fälle hin", sagte der Arzt, nachdem er Mac's Bein verarztet hatte. Die Verletztung war nicht schlimm, es hatte keine wichtigen Blutgefässe getroffen, dennoch musste die Wunde genäht werden . Das Bein musste auf alle Fälle 3 Tage eingebunden bleiben.
"Mac, alles in Ordnung?", fragte Harm während er von seinem Stuhl aufstand. Mac verabschiedete sich vom Arzt und nickte: " Ja, es ist nicht schlimm. Der Arzt wollte mich zwar über Nacht hier behalten, aber ich habe keine Lust in einem Krankenhausbett rumzuliegen..". " Mac! Du bist angeschossen worden....und nach dem ganzen Trouble währe es vielleicht besser..". Mac griff nach ihrer Jacke und humpelte zum Ausgang: " Harm, ich mag Krankenhäuser einfach nicht, aber wenn du willst kannst du gerne hier bleiben!".
Natürlich blieb Harm nicht. Er griff nach ihrem Arm und half ihr draussen behutsam ins Taxi. " Was ist eigentlich mit Webb?", fragte Mac als sie kurze Zeit später im Hotelzimmer angekommen waren. Harm machte das Licht an, holte ihr ein Glas Wasser und sagte dann beiläufig:" Der liegt jetzt wahrscheinlich unter dem Messer und muss die ganze Nacht alleine im Krankenzimmer herumhängen."
Obwohl es eigentlich überhaupt nicht lustig war, und Mac's Bein doch ein klein wenig schmerzte, lächelte Sie. " Du kannst echt gefährlich sein Harm! Muss ich mich auch von dir fürchten?", fragte sie und trank mit zwei grossen Schlucken ihr Glas leer.
"Hey, ich tue doch einem hilflosen, verletzten Marine nichts!", sagte er empört und grinste. Dann verschwand er im Badezimmer: " Ich bin zwar zum umfallen müde, aber ich glaube es ist besser sauber und erfrischt neben dir zu schlafen. Sonst trifft dich vielleicht noch eine Glasscherbe oder dich frisst eine Milbe!".
Mac lächelte und dachte nach, während sie dem Wasserstrahl zuhörte.
Was für ein verrückter Abend es doch gewesen war! Sie betrachtete ihr Bein, es hätte viel Schlimmer kommen können, besonders wenn sie und Harm nicht so gut zusammen gearbeitet hätten.
Nach etwa 30 Minuten hatte Harm seine Dusche beendet. Er lief baarfuss und mit zerstrubbelten Haaren in's Zimmer und sagte: "....
"Soeine Dusche kann Wunder bewirken, danach fühlt man sich gleich viel besser..."
Als er seinen Satz beendet hatte, bemerkte er, dass Mac quer über dem Bett lag und eingeschlafen war. Langsam schob er einen Arm unter ihre Beine, mit dem anderen hielt er sie am Rücken und legte sie vorsichtig auf ihre Seite des Bettes rüber. Er legte ihr die Decke über und setzte sich neben sie. Manch ein Kerl hätte eine Schusswunde nicht so leicht weggesteckt wie sie es tat, dachte er. Ein paar Minuten beobachtete er sie, strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ging dann schliesslich zum Schrank um sich etwas anzuziehen.
Nachdem er dann seine Haare getrocknet und Zähne geputzt hatte, setzte er sich wieder auf den Rand des Bettes. Mac hatte sich auf die Seite gerollt und lag jetzt mit dem Rücken zu ihm.
Eine Weile sah er zu ihr rüber, beobachtete wie die Bettdecke sich sanft auf und ab bewegte unter ihren gleichmäßigen Atemzügen und legte sich dann ebenfalls ins Bett. "Warum machen wir es uns nur so schwer Mac? Es könnte alles so einfach sein..." flüsterte er kaum hörbar. Er seufzte und schaltete die Nachttischlampe aus.
Um 7:30 Uhr Morgends wurde Harm von seinem Handy geweckt, das neben ihm auf dem Nachttisch lag und vibrierte.
Verschlafen suchte er blind nach dem Handy und murmelte ein "Ja?" hinein.
"Howdy Harm, wie gehts? Wie ist das Wetter bei euch? Wann kommst du wieder?" fragte eine fröhliche Stimme am anderen Ende der Leitung.
"Hey Mattie... Bitte nicht so viele Fragen auf einmal so früh am morgen..." murmelte er weiter, während er sich aufsetzte und versuchte wacher zu werden.
"Hab ich dich geweckt? Tut mir leid... aber früh? Es ist halb acht Harm! Unter der Woche wär ich schon in der Schule!" lachte Mattie.
"Es ist aber nicht unter der Woche, es ist Samstag... aber egal! Ich denke, wir werden am Montag wieder da sein!"
Inzwischen war er wacher geworden und saß am Bettrand.
Mac rollte sich auf die andere Seite und stützte sich auf einen Arm hoch.
"Mit wem telefonierst du denn um diese Zeit? Es ist ja noch mitten in der Nacht..." fragte sie und setzte sich im Bett auf.
"Uh....Harm? War das eben Mac? Ich dachte ich hätte dich grade geweckt!?" hörte er Mattie nach einer kleinen Pause fragen.
'Wie komme ich da jetzt wieder raus.', dachte sich Harm, bevor er Mattie antwortete "Ach, Webb wollte, dass wir ein Ehepaar mimen. Ansonsten hätte ich doch nie mit Mac ein Zimmer geteilt."
"Ähm, Harm?" - "Ja, Mattie?" - "Hat Mac das gerade gehört?" - "Ja, wieso?" - "Oh Mann, jetzt möchte ich nicht in deiner Haut stecken." Harm hatte keine Ahnung worauf Mattie hinaus wollte, bis er sich zu Mac umdrehte und ihren verletzten Gesichtsausdruck sah. 'Mist, warum kann ich nicht nachdenken, bevor ich etwas sage.' dachte er sich und sagte an Mattie gerichtet "Ich denke, dass würde ich auch nicht wollen. Pass' auf, ich rufe dich später an. Bis dahin kannst du dir dann auch eine Erklärung dafür überlegen, weshalb du so spät noch auf bist." Harm verabschiedete sich von Mattie und überlegte, was er zu Mac sagen sollte.
Er drehte sich zu Mac um. "Mac, es tut mir leid, es war nicht so gemeint. Aber Mattie hat so viele Fragen gestellt, dass mir das als erstes einfiel." ....
" Du brauchst dich nciht zu endschuldigen -unterbrach sie ihn- das war ja wahr"
sagte Mac knapp, stand langsam auf, und humpelte in Richtung Bad
Als Mac die Tür hinter sich geschlossen hatte lehnte sie sich dagegen und hatte Mühe nicht in Tränen auszubrechen. `Warum denke ich nur immer das Harm genauso empfinden muß wie ich, schließlich werde ich ja doch immer wieder eines besseren belehrt. Aber es war so schön gewesen aufzuwachen und ihn neben sich zu sehen, die Gefühle die sie dabei hatte wahren eindeutig gewesen aber dann hatte Harm mit diesen einen Satz,darin war er besonders gut, wieder alles zunichte gemacht.`Mac ging zum Waschbecken um sich etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen , zum einen um den Rest Müdigkeit zu vertreiben aber vorallem um die doch geflossenden Tränen zu verwischen. `Reiß dich bloß zusammen Marine, schließlich hast du es ja selbst nicht anders gewollt als sie von der letzten Mission mit Webb zurückgekommen sind , habe ich ihm doch klar gesagt das das mit uns nie gut gehen würde. Also warum bist du jetzt so fertig?`Mac schaute sich im Spiegel an. `Weil ich auch schon damals im geheimen wollte das er mir wiederspricht.`
"Mac, bist du o.k. da drinnen?" hörte sie Harm von nebenan rufen. "Ja, ich komme gleich."
Harm saß in einem Sessel und hatte die Ellbogen auf seinen Oberschenkeln aufgestützt. Er wusste genau, was Mac's Verhalten bedeutete. Sie war förmlich vor ihm in's Bad geflohen. Es ist nun mal ihr Naturell vor allem zu fliehen, was sie verletzte. Sie hatte in der Vergangenheit gelernt, ihre Wunden allein zu pflegen. Es hatte wenig Sinn, sich jetzt einfach nur zu entschuldigen. Sie hatte genug Zeit gehabt, sich zusammenzureißen und die emotionale Mauer zu errichten, mit der sie sich immer gegen ihn zu schützen hoffte. Mit einer simplen Entschuldigung würde er diese Mauer nicht durchdringen können. Aber er würde verdammt sein, wenn er es nicht irgendwie versuchen würde. Sie hatten beide in den letzten Tagen zu viele Fortschritte gemacht, als dass er das jetzt aufgeben könnte.
In diesem Moment ging die Tür zum Badezimmer auf und Mac kam zurück in das Zimmer.
Mac lief stur gerade aus ohne Harm auch nur einen Blick zu zuwerfen.
" Heute ist unser letzte Tag in Italien, da will ich unbdingt noch an den Strand gehen. Also man sieht sich..", sagte Mac so beiläufig wie möglich und begann ihre Tasche zu packen. Harm lief zu ihr und sagte: " Mac, ich weiss auch nicht. Aber seit Beginn der Mission läuft einfach alles schief zwischen uns...und das finde ich wirklich schade.Ich...". Mac lief zum Nachttisch und griff nach ihrer Sonnencréme: " Harm , bitte! Du brauchst nicht's mehr zu sagen. Ich denke wir sind fertig miteinander." Mac seuftzte und zwang sich Harm an zusehen. Dieser blickte sie völlig perplex an, nach einigen Schweige-Sekunden sagte er: " Du denkst wir sind fertig miteinander? Nein Mac. Ich denke, wir haben erst gerade miteinander angefangen." Er lief langsam auf sie zu und griff nach ihren Händen. Mac verdrehte die Augen und sagte: " Harm, lass das. Du hast mir bereits mehrmals zu verstehen gegeben dass...". Doch Harm liess nicht locker: " Sag nichts. Du schuldest mir noch etwas, ich habe dir gestern das Passwort verraten..weisst du noch?". Er sprach sanft, genau so sanft wie der erfrischende Wind der durch das Zimmer wehte. Er stand jetzt ganz nahe bei Mac,sie roch eine Luft von Kräutern und Blumen. Kam dieser Geruch von draussen, von der wunderschönen italienischen Landschaft...oder war es etwa sein Duft?
Mac spürte wie sich all ihre Glieder versteiften,sie war unfähig sich auch nur das kleinste Stück zu bewegen. Ihre Kehle war trocken, sie wollte etwas sagen, stammelte jedoch nur:"...Harm...äh.."...
Doch weiter kam sie nicht, denn plötzlich....
...spürte sie seinen Finger auf ihren Lippen.
"Shhh....sag nichts!" flüsterte er. "Wir können nicht weiterhin zwei Schritte vorran und drei zurück gehen. Unser Leben lang würden wir uns fragen 'Was wäre, wenn wir anders gehandelt hätten?', wenn wir jetzt nicht handeln, sondern streiten."
Mac versuchte zu wiedersprechen, wollte etwas sagen, doch sie wusste nicht was, denn sie wusste, dass er genau das aussprach, was sie empfand. Sie konnten nicht länger so weitermachen, jetzt oder nie, denn wenn nicht jetzt, dann würden sie nie weiterkommen.
Er umfasste mit einer Hand ihre Taille und zog sie dichter an sich. Wie erstarrt stand sie da und sah ihm direkt in die Augen. Sie wusste nicht was sie tun sollte, versuchte sich zu bewegen, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht. Unendlich viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf, aber sie war nicht fähig einen Gedanken festzuhalten. Es kam ihr vor als würde alles in Zeitlupe ablaufen, bis sie dann, einige Sekunden später, seinen Atem an ihrer Wange spürte, seine warme Hand, die über ihre Schulter hinauf, zu ihrem Nacken wanderte, die andere an ihrer Hüfte und schliesslich, ganz leicht, seine Lippen auf ihren. Eine Sekunde, die wie eine Ewigkeit erschien, vergaß sie alles, nichts war mehr übrig, von dem Ärger, den sie zuvor gespürt hatte. Langsam entspannten sich ihre Muskeln und sie begann den Moment zu genießen, doch in diesem Moment unterbrach er den Kuss. Er trat einen Schritt zurück, atmete tief durch, zog die Schultern nach hinten und sagte: "Okay, und jetzt darfst du sagen, was du sagen wolltest. Schrei mich an, sag mir deine Meinung, aber bitte mach irgendwas."
Das tat sie auch. Sie spürte jedoch keinen Ärger, keinen Zwang ihn anzuschreien oder wegzulaufen. Sie schaute auf den Boden, sammelte ihre Gedanken, atmete tief durch. Harm erwartete das schlimmste, machte sich auf alles gefasst, und wurde trotzdem überrascht. Sie trat einen Schritt vor, sah ihm direkt in die Augen. Nach einer Sekunde, die sie zögerte, legte sie ihre Hand ans einen Nacken. Ein schauer lief ihm über den Rücken, als er ihre kühle Hand spürte, dann zog sie ihn zu sich runter. "Glaub ja nicht, dass du so einfach davon kommst, Flyboy..." flüsterte sie ihm ins Ohr. "Aber schreien werde ich nicht, Marines schreien nicht ohne Grund..." Es blieb ihm kein Moment, über das eben gehörte nachzudenken, denn schon bei dem letzten Wort legte sie ihre Lippen wieder an seine. Diesmal fester, entschlossener, bereit alles zu riskieren, ohne Rücksicht auf Verluste.
Harm vergass alles um sich herum, als er Mac's weiche Lippen auf den seinen spürte. Es war so unbeschreiblich schön, viel besser als er es sich in seinen künsten Träumen vorgestellt hatte. Er liess seine Hände über ihren Rücken gleiten, zog sie noch näher an sich heran und schloss seine Augen. Ihr Kuss war sanft, Harm erwiederte ihn mit einer solchen leidenschaft, die ihn selbst überraschte. Kurze Zeit später trennten sie sich atemlos. Beide atmeten schwer und waren immer noch gefangen im Bann ihrer Gefühle. Harm hielt Mac immer noch fest und er bewegte sich keinen Schritt von ihr fort. Er wollte und konnte sie unmöglich loslassen." Hm, dass war gut Flyboy. Warum haben wir nur so lange darauf gewartet...", murmelte Mac uns sah in seine Ozean-blauen Augen. Harm strich ihr sanft über den Rücken, dann fuhr er mit seinen Finger über ihr Gesicht. " Wir sind ganz schön blöd gewesen, Marine...komm her, wir haben genug geredet...."
Er zog sie wieder an sich, legt seine Arme um ihre Taille und küsste sie leidenschaftlich. Mac umklammerte seinen Hals und verlor sich völlig in diesem Kuss. Harm drückte sie rückwärts in Richtung Bett. Er unterbrach den Kuss und sah Mac in die Augen. "Mac......." Doch diesmal unterbrach sie ihn, indem sie einen Finger gegen seine Lippen legte "Shhhhhhh." Dann zog sie ihn wieder näher an sich und küsste ihn mit aller Macht. Sie ließ sich rückwärts auf das Bett fallen und zog Harm mit sich.
In diesem Moment hörten sie im Hintergrund ein Geräusch.
Das Telefon klingelte. Harm überlegte für einen Moment, ober das Klingeln ignorieren sollte. Schließlich riss er sich doch von Mac's Lippen los und sah ihr für einen Moment in die Augen um sie wissen zu lassen, dass sie mit dem, was sie da angefangen hatten, noch keineswegs fertig waren. Mac lächelte ihn an und sagte mit einem Nicken in Richtung Telefon "Nun, geh schon. Ich laufe dir schon nicht weg, Flyboy." Harm stand wiederwillig auf und ging zum Telefon, um den Hörer abzunehmen. "Rabb." - "Guten Morgen, Sir." - "Ich verstehe, Sir." - "Aye, aye, Sir." Mac stand mittlerweile hinter ihm und hatte ihre Arme um seine Taille gelegt. Harm legte den Hörer auf und seufzte. Dann drehte er sich um und legte seine Arme um Mac. "Ich hasse es, aber wir werden das hier wohl zu Hause fortsetzen müssen. Der Admiral hat Jen einen früheren Flug von Neapel aus organisieren lassen, auf dem wir mitfliegen können. Wir werden dringend in D.C. zurück erwartet. Wir müssen in drei Stunden am Flughafen sein." Mac seufzte "Dann wird das wohl nichts mehr mit dem Strand." Harm sah mit einem verschlagenen Lächeln auf sie herunter und ergänzte "Und ich hatte mich sooo auf diesen Bikini gefreut."
"Tja...der wird jetzt wieder für ne weile eingepackt!", sagte Mac neckend und liess ihn seufzend los. Sie begann ihre Klamotten in den Koffer zu packen , kam aber nicht weit, da sie plötzlich zwei starke Hände umarmten. " Hey Harm, lass das! Wir müssen uns beeilen, der Admiral währe sicher nicht sonderlich erfreut darüber, wenn wir unseren Flug verpassen würden.....". Harm küsste ihren Nacken und murmelte:" Ja du hast recht Marine..obwohl ich jetzt lieber etwas anderes tun würde." Mac lächelte und anwortete: " Und ich erst..."
2 geschlagene Stunden später hatten Mac und Harm es schliesslich doch noch geschafft, das Zimmer mit ihren Koffern zu verlassen, aus dem Hotel auszuchequen und sich ein Taxi zu bestellen.( Das alles war gar nicht so leicht gewesen, zumal sie sich zwischen durch immer wieder küssen mussten...)
Den beiden verging aber ihr Lächeln augenglicklich, als sie sahen wer auf das selbe Taxi vor dem Hotel wartete. Es war ein Mann mit einer eingebundenen Nase...
Mac liess ihre Hände sinken, die sie um Harm's Taille geschlungen hatte und schluckte hart....
Mac räusperte sich und trat einen schritt von Harm weg.
"Uh... Hi Webb! Wie gehts... der Nase?" Sie musste sich ein grinsen verkneifen, versuchte an etwas anderes zu denken, als an Harm, der auf Webb losgeht.
"Bestens, ging nie besser!" murmelte Webb und deutete auf das Taxi.
"Schonmal unter 'Pünktlich' im Lexikon nachgeschlagen? Da werden ihre Fotos sicher nicht zu finden sein..." grummelte er weiter und setzte sich auf den Beifahrersitz. Harm und Mac tauschten einen amüsierten Blick bevor sie sich auf der Rückbank niederließen.
Nach einer kurzen Autofahrt waren sie am Flughafen angekommen.
"Der Flug geht in knapp einer halben Stunde! Sie haben wirklich Glück, dass wir ihn nicht verpassen!"
Auf dem Weg zum einchecken beugte sich Harm zu Mac runter und flüsterte: "Scheint schlechte Laune zu haben... woran das wohl liegen mag!?"
"Psst... das ist nicht lustig!!" erwiederte diese mit einem grinsen.
Endlich saßen sie im Flugzeug. Mac hatte sich energisch dafür eingesetzt neben Harm sitzen zu können, auch wenn dafür mehrere Passagiere umgesetzt werden mussten.
"Glaub nicht, dass du von der Stewardess warmen Kaffee bekommst, die ist jetzt sicher nicht gut auf dich zu sprechen!" neckte Harm sie als sie sich in den Sitz neben im fallen lies.
"Oh doch, die hat jetzt sicher Angst vor mir! Die wird verhindern wollen, dass ich mich nochmal mit ihr anlege..." konterte Mac stolz. Harm schüttelte nur schmunzelnd den Kopf.
"Wo ist denn Michael Jackson abgeblieben?" fragte sie nach einer Weile und schaute über die Köpfe der anderen Passagiere hinweg.
"Michael Ja..... achso...." lachte Harm. "Ich glaub der sitzt in der ersten Klasse!" fügte er hinzu und machte eine abwertende Handbewegung.
"Uhh... Mr.CIA muss ja immer das beste haben..." murmelte Mac und legte ihren Kopf an Harms Schulter.
"Hätte er wohl gerne, aber das hab ich ja schon...." flüsterte er während er leicht über die Hand strich, die in seiner lag.
Mac lächelte ihn etwas verlegen an und ihr stieg eine leichte Röte ins Gesicht. 'Sie sieht so niedlich aus, wenn sie verlegen ist. Obwohl sie mir wahrscheinlich in den Hintern treten würde, wenn sie wüsste, dass ich sie für niedlich halte.` dachte Harm, während er sie ansah.
Um das betretene Schweigen zwischen ihnen zu brechen, entschloss sich Mac für den Moment das Thema zu wechseln, aber sie schwor sich, dass Harm und sie endlich DAS Gespräch führen würden, sobald sie zurück in Washington wären. "Sag' mal Harm, wann erwartet und der Admiral eigentlich zurück?" - "Er sagte, wir sollen uns im Hauptquartier zurückmelden, sobald wir der Agency Bericht erstattet haben." Mac seufzte. "Das lässt uns noch nicht einmal Zeit, uns umzuziehen. Dann wird der Admiral diesmal wohl mit uns in Zivilkleidung Vorlieb nehmen müssen." Diesmal entstand eine angenehme Stille zwischen den beiden und Mac beschloss, es sich bequem zu machen und lehnte den Kopf gegen Harms Schulter. 'Der Mann ist aber auch wirklich eine bequeme Schlafunterlage. Moment, woher kam das denn?'
"Mac?" - "Hm?" - "Was hältst du davon, wenn wir heute Abend zusammen essen, wenn wir beim Admiral fertig sind?" Mac öffnete die Augen und Harm sah sie erwartungsvoll an. "Sehr gerne, Harm." hauchte sie mit einem Lächeln, bevor sie die Augen schloss, um wenigstens ein bisschen Schlaf zu bekommen. Diesmal war ein an Harm einen Seufzer - der Erleichterung - entweichen zu lassen und auf seinem Gesicht zeigte sich ein zufriedenes Lächeln.
..... Harm hatte sich vorgenommen, an diesem Abendessen DAS Gespräch zu führen, das sie eigendlich schon ein paar Jahre vorher hätten führen sollen.
Die letzten paar Tage waren für ihn auch nicht gerade die leichtesten gewesen, deshalb nahm er sich vor, ein bisschen zu dösen, um vor dem Admiral nicht einen allzu angestrengten eindruck an den Tag zu legen.
Mac setzte sich auf, streckte sich ein wenig und gähnte ausgiebig. Nach einer Weile, die sie aus dem Fenster sah, drehte sie sich zu Harm um. Sie strich ihm leicht über den Unterarm und rückte ein wenig näher an ihn ran, bevor sie ihm ein leises "Hey..." ins Ohr flüsterte.
"Wir landen bald!" flüsterte sie weiter, als er langsam die Augen öffnete.
'Hm... so werd ich gern geweckt' schoss ihm als erstes durch den Kopf. Ohne etwas zu sagen sah er sie nur an, zog sie dann zu sich und küsste sie. 'Wie oft wollte ich das schon machen? Sie einfach packen und küssen... Jetzt kann ichs endlich...' dachte er bei sich.
"Hm.. wofür war das denn?" murmelte sie nachdem ihre Lippen sich wieder trennten und er sie angrinste.
"Für das angenehme wecken.... willst du das nicht ab jetzt immer machen?"
Dass sie ziemlich überrascht war von seinem Satz, überspielte sie mit einem scherzhaften "Na klar!", tätschelte seinen Oberarm und setzte sich schliesslich ordentlich hin, da grade die Durchsage kam, dass sie bald landen würden.
Eine Weile später standen sie gelangweilt an der Gepäckausgabe und warteten auf ihre Koffer.
Während die beiden auf ihre Koffern wartet, klingelte plötzlich Harm's Handy.
Er hob, sprach kurzangebunden und legte dann zufrieden wieder auf.
Mac drehte sich fragend zu ihm um: " Warum grinst du so? Gibt es etwas zu feiern?". Harm schüttelte seinen Kopf und nahm seine blaue Koffer vom Fliessband. " Nein, eigentlich nicht. Der Admiral hat gerade angerufen, er ist früher nachhause gegangen, da er so rasende Kopfschmerzen hat. Er lässt ausrichten, dass wir morgen um 7:30 Uhr früh in seinem Büro auftauchen sollen..und zwar alle, auch Webb!"
Mac nahm ihm ihren Koffer ab und zusammen liefen sie aus der Halle.
" Und was genau ist jetzt daran so lustig?", fragte sie .
Harm winkte draussen nach einem Taxi und antwortete:
" Na, wir haben den Rest des Nachmittages frei. Ich würde vorschlagen wir gehen nach Hause, packen unsere Koffer aus und machen uns einen schönen Abend.."
Mac sah ihn strinrunzelnd an, während er in das Taxi stieg. Von Webb war keine Spur zu sehen, wahrscheinlich war dieser immer noch sehr verärgert. Aber darüber wollte sie sich im Moment lieber keine Gedanken machen.
Sie setzte sich neben Harm und murmelte:
" Du meinst, wir machen uns einen schönen abend und fahren da weiter, wo wir in Italien aufgehört haben?". Harm schlang einen Arm um sie und rückte näher an sie heran: " Mann könnte es auch so audrücken:-)
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5 Stunden später....
Es klingelte an Harm's Appartementtüre. Er liess den Löffel fallen, mit dem er gerade die Tomatensauce gekostet hatte und lief freudig zur Tür. Es konnte nur Mac sein, er hatte sie im Taxi zum Abendessen eingeladen. Mac hatte zwar zuerst abgewinkt, da sie müde von der Reise war, aber schliesslich hatte er sie doch überreden können...zumal sie wie immer recht hungrig war.
Doch als er seine Tür öffnete, musste er feststellen, dass dort keine Mac stand, sondern Mattie, die unruhig auf der Stelle trat, wobei ihre blonden Locken auf und ab wippten. "Haaarm.... da bist du ja endlich wieder! Hättest ruhig Bescheid sagen können, dass du wieder da bist! Aber jetzt komm schnell mit!!!" rief sie als Harm endlich die Tür öffnete. Völlig perplex lies er sich von ihr in ihre Wohnung ziehen.
"Was gibt's denn so wichtiges, dass du..." weiter kam er nicht, denn seine Frage hatte sich bereits erledigt.
"Whoah... nicht schlecht...!" lachte er.
"Ist echt Klasse, nicht wahr?" Mattie strahlte über's ganze Gesicht und sichtbar zufrieden mit sich selbst.
"Habt ihr das alles selbst gemacht?" Harm ging im Zimmer umher und sah sich um. Er war wirklich beeindruckt. Obwohl..., nun Apricot wäre nicht so ganz seine Wahl als Wandfarbe gewesen, aber hey, er musste hier ja schließlich nicht wohnen. Mattie war jedenfalls ekstatisch und redete ohne Punkt und Komma. "Jen und ich waren bei HomeDepot (Anm: das ist eine amerikanische Baumarktkette), haben die Farben gekauft und haben einfach losgelegt. Es ist wirklich gut geworden. Mit den Vorhängen hat und Harriet geholfen."- "So, hat sie das?" Harm war mehr als amüsiert. Doch plötzlich fiel ihm ein, dass er ja eigentlich auf Mac wartete. `Verdammt!` "Mattie, ich muss zurück in meine Wohnung, ich bekomme Besuch." - "Och, Harm, ich dachte, wir könnten unsere `neue` Wohnung einweihen. Jen kommt auch gleich." - "Sorry Mattie, aber es ist wirklich wichtig." In diesem Moment machte sich ein breites Grinsen in Mattie's Gesicht breit und sie sagte "Ich verstehe. Es ist Mac, nicht wahr?" - "Ähm..." - "Worauf wartest du noch, Harm. Beweg dich und sei ja nett zu ihr." Mit diesen Worten schob sie ihn lachend zur Tür. Als Harm auf den Flur hinaustrat, sah er wie Mac sich mit enttäuschtem Gesicht anschickte wieder zu gehen.
"Hey Mac, willst du schon wieder gehen?" - "Na du bist gut, ich dachte schon du hättest mich versetzt." - "Du verletzt mich, Marine. Mattie hatte darauf bestanden, mir ihren und Jen's Versuch einer Wohnungsumgestaltung vorzuführen." - "Und? Sieht es gut aus?" - "Naja, die Wandfarbe ist nicht so ganz mein Fall. Apricot..." Mac konnte sich ein Lächeln angesichts Harm's leicht verstörtem Gesichtsausdrucks nicht verkneifen. Harm schloss sein Appartment auf und folgte Mac hinein, die sich zu ihm umdrehte und mit einem leicht schelmischen Grinsen sagte "Also, ich liebe Apricot." Harm lächelte zurück und stellte sich für einen Moment ein Haus in einem Vorort von Washington vor. Das Wohnzimmer in einem leichten Apricot-Ton und vor einem großen Fenster steht Sarah mit einem Baby auf dem Arm und lächelt ihn an. `Hmmm, ich glaube Apricot ist doch keine so schlechte Farbe....`
Mac liess sich auf die Couche fallen und runzelte dann ihre Stirne: " Sag mal , Harm, liegt es an mir oder riecht es irgendwie verbrannt?". Harm, der im Türrahmen gestanden und Mac eine weile angeschaut hatte, erwachte aus seiner Hypnose: " Oh, nein! Meine Lasagne !"
Er sprang in die Küche, griff mit Handschuhen nach dem Backofen und zog eine völlig verkohlte Lasagne heraus.
Mac war ihm gefolgt und brach in schallendes Gelächter aus: " Du enttäuscht mich Harm, du warst doch früher ein so guter Koch! Wann ist diese Fähigkeit nur verlorenen gegangen?". Harm stellte das Lasagne in die Spüle, öffnete ein Fenster und brummte: " Das kann ich dir sagen, Marine: Daran bist du schuld, meine Gedanken machen sich selbstständig....".
Mac zog eine braue hoch und fragte neckend...: " Und wo treiben sich denn deine Gedanken so herum?".
Harm griff nach einem sauberen Küchentuch und wickelte sie geschickt darin ein, dann zog er sie langsam zu sich her: " Ist das denn nicht offensichtlich?", flüssterte er in ihr Haar. Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie.
"Hast du grossen hunger?", fragte er sie vorischtig . Mac lehnte sich an ihn , blickte zu ihm auf und antwortete: " Hm, auf verkohlte Lasagne verzichte ich gerne, aber ansonsten..".
Harm strich ihr sanft über ihren Nacken und sagte: " Was hälst du davon, wenn wir unser Essen verschieben und stattdessen....", er flüssterte ihr den rest des Satztes leise ins Ohr.
Mac kräuselte ihre Lippen, griff nach seiner Hand und murmelte: " Okay, da weiter machen wo wir aufgehört haben? Hm, dann sollten wir vielleicht besser den Raum wechseln!".
Harm liess sich gerne von Mac mitziehen und antwortete: " Ja, das sollten wir unbedingt."
Mac zog ihn weiter hinter sich her. Das Schlafzimmer war dunkel, doch sie dachte gar nicht daran, das Licht einzuschalten. Am Bett angekommen drehte sie sich zu ihm um, sah ihm in die Augen. „Hey...“ flüsterte sie. „Hey...“ flüsterte er zurück und lächelte. Sie spürte eine kühle Hand unter ihrem Shirt und lehnte sich gegen ihn. Würde er noch näher kommen, könnte er sicher ihren Herzschlag hören, dachte sie und legte ihren Kopf gegen seine Brust. Sie horchte. Sie vernahm einen Herzschlag, der fast noch schneller war als ihr eigener. Das beruhigte sie. All die Jahre hatte sie sich nur vorgestellt, wie es wäre bei ihm zu sein. Es war ein eigenartiges Gefühl ihm plötzlich so nah zu sein, ihn zu fühlen, zu riechen, seinen Atem an ihrem Nacken zu spüren. Doch gleichzeitig war es ein sehr angenehmes Gefühl, warm, vertraut, geborgen, als wäre sie nach einer langen Reise endlich nachhause gekommen.
Nach einer Weile löste sie sich aus der Umarmung, aber nur um ihn zu sich hinunter zu ziehen, nachdem sie sich auf das weiche Bett gesetzt hatte.
Er sah ihr tief in die Augen. Im halbdunkel sahen sie fast schwarz aus. All die Jahre hatte er ihr in die Augen gesehen und versucht zu erraten was sie dachte. Ihm schossen Gedanken durch den Kopf, was für ein Idiot er gewesen war, sich so etwas entgehen zu lassen. Wie hatte er sie jedes mal zurückweisen können, keine seiner Chancen genutzt.
Sanft strich er ihr über die Wange und beugte sich zu ihr hinunter bis er ihren warmen Atem an seiner spürte. Als sich ihre Lippen endlich berührten, verlor er das Zeitgefühl.
Mac lag neben ihm, ihr Kopf ruhte auf seiner Brust, ihr Arm auf seinem Bauch, sie atmete ruhig ein und aus.
Er küsste ihr duftendes Haar und bevor er die Augen schloss, betete er, dass sie noch da sein würde, wenn er die Augen wieder aufmachte, dass es nicht nur ein schöner Traum war.
Ein paar Sonnenstrahlen kitzelten Mac an der Nase und sie öffnete vorsichtig ein Auge um zu schauen ob sie nicht nur geträumt hatte. Sie musste lachen, als sie direkt in Harms Augen sah. Er war schon länger wach, wagte aber nicht sich zu bewegen, aus Angst sie zu wecken. So lang er einfach da und beobachtete wie sie schlief. Lächelnd... süß...., dachte er.
Eine Weile sahen sie sich nur an.
„Guten Morgen...!“
“Ja, ein wunderschöner Morgen sogar...“ flüsterte sie ihm ins Ohr und küsste seine Schulter.
“Frühstück?“ fragte er schliesslich grinsend.
“Unbedingt...“ lachte sie und zog ihn hinter sich aus dem Bett richtung Küche.
Wenig später saßen beide komfortabel beim Frühstück.
"Ich vermisse übrigens eines von denen. Du weißt nicht zufällig, wo es geblieben sein könnte?", sagte Harm schließlich und deutete mit einem wissenden Lächeln auf sein Navy-Sweatshirt, das Mac sich übergezogen hatte. "Ich? Woher sollte ich das denn wissen?" fragte sie mit der bestem Unschuldsmine, zu der sie fähig war. Harm lachte, stand auf und gab ihr einen Kuss. "Ich schenke es Dir." Er nahm sie in den Arm und sie standen eine Weile einfach so da und waren zufrieden mit sich und der Welt.
"Harm." - "Hmmmm." - "Wir müssen los." - "Ich weiss." Stille.
"Mac." - "Ja." - "Vor unserer Abreise, als ich bei Dir in der Wohnung war, da habe ich doch dieses Ding auf dem Tisch liegen sehen, Du weisst schon." - "Was ist damit?" - "Nun, ich meine... Also.... Wenn es da so offen herumlag, dann hast Du es doch bestimmt benutzt... Nicht dass ich Dir unterstellen wollte, Du weisst schon, aber... Ich meine, wozu?"
Mac musste sich wirklich beherrschen, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen. Es war einfach zu drollig, wenn Harmon Rabb, Jr., Top-Anwalt bei JAG und Kampfjetpilot, um Worte rang. Sie beschloss, ihn noch für einen kleinen Augenblick schmoren zu lassen. "Hey, Mac?" Es war wohl doch Zeit ihn zu erlösen.
Sie sah auf,lächelte ihn an und sagte nur "Babydeal?". Harm stand die Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Also fuhr Mac mit ihrer Erklärung fort. "Ich habe dieses Gerät gekauft, als wir den Babydeal geschlossen haben." - "Aber das ist Jahre her." Mac's Gesicht wurde ernster. "Na und? Ich war in der letzten Zeit ziemlich deprimiert. Nichts schien glatt zu laufen, weder beruflich noch privat. Kein Mann weit und breit und meine biologische Uhr tickte immer lauter. Ich hatte es in meinem Schrank aufbewahrt und bin beim Aufräumen letztens mehr oder weniger zufällig wieder darauf gestoßen. Schließlich habe ich den ganzen Abend damit verbracht auf dieses Gerät zu starren und meinen verpassten Chancen nachzutrauern." Mac beendete damit ihre Erklärung und sah Harm erwartungsvoll an. Der grinste nur listig und fragte "Dann ist es o.k. für dich, wenn wir den Zeitplan etwas straffen?" Mac fing an zu strahlen und nickte. "Gut. Aber alles der Reihe nach." Mit dieser geheimnisvollen Bemerkung küsste er sie, ließ sie los und schob sie mit einem leichten Klapps in Richtung Bad. "Und jetzt, Marine, beweg Dich, sonst reißt der Admiral uns beiden den Kopf ab."
Während Mac im Bad verschwand, ging er zum Telefon. Er wählte eine vertraute Nummer und wartete bis jemand am anderen Ende den Hörer abnahm. "Hi Grandma,....
Ein wenig später erschien Mac frisch geduscht und in Uniform bekleidet. Harm beendete gerade sein Telefongespräch und legte den Hörer auf. Er lächelte zufrieden und stand auf. "Mit wem hast du denn Telefoniert, du strahlst ja richtig?", fragte Mac neugierig während sie die Wohnung verliessen und in den Flur hinaustraten. Harm griff nach ihrer Hand und sie stiegen zusammen in den Fahrstuhl ein . "Hm, jetzt muss ich wohl aufpassen was ich dir antworte, was...?!". Mac schaute gefährlich blinzelnd zu ihm auf und murmelte: " Aber unbedingt, Flyboy. Du kennst noch nicht all meine dunklen Seiten!".
"Okay, dann muss ich dir wohl besser die Wahrheit sagen...", neckte er sie während er ihr die Tür seines Autos aufhielt. Er fuhr los und antwortete: " Ich habe mit Grandma telefoniert. Und ich habe ihr von uns erzählt, sie war ganz aus dem Häusschen!".
Mac schmunzelte und sagte: " Tja, dann ist sie also die 1. Person die offiziell von uns weiss...". Mac brach ab, schaute aus dem Fenster und fragte dann etwas verlegen:" Harm, ähm..wie wollen wir denn das im Büro machen. Ich meine, wollen wir erst mal abwarten wie dass mit uns läuft.. oder....?".
Harm schaute überrascht zu ihr hinüber und vergass dabei völlig auf die Strasse acht zu geben.
"Harm, Pass auf!", schrie Mac mit aufgerissenen Augen, als die Reifen gefährlich quitschten....
Harm konnte noch rechtzeitig bremsen, sonst wäre er seinem Vordermann hinten auf gefahren. "Puh, Glück gehabt." sagte er erleichtert. Mac sah ihn an. ......
"Ich glaub solche Gespräche führen wir in Zukunft lieber ausserhalb des Autos, hm?" grinste sie, als sie sich von dem Schreck erholt hatte.
"Wohl besser..." murmelte Harm und fuhr weiter. Ohne weiter gesprochen zu haben kamen sie am Parkplatz vor dem JAG HQ an. Harm schaltete den Wagen aus und blieb sitzen, während Mac schon anstalten machte auszusteigen.
"Hey, was ist? Willst du deine Fälle heute im Auto verhandeln?" lachte sie als er sich nicht rührte.
"Harm!" sagte sie nocheinmal und fasste ihn leicht am Arm.
"Ich hab nachgedacht..." murmelte er schliesslich.
"Worüber?"
"Über das was du gesagt hast..."
"Was hab ich denn gesagt?" fragte Mac und wurde langsam ungeduldig. "Wir sollten uns beeilen, wir sind nicht grade früh dran Harm!"
"Du hast gefragt, ob wir abwarten sollen, wie sich das mit uns entwickelt..."
"Ja und?" Mac war ein wenig verwirrt. Worauf wollte er hinaus?
"Ich weiss nicht wie du darüber denkst, aber ich brauch nicht abwarten. Ich weiss, dass ich will, dass das mit uns klappt, und ich weiss, dass es klappt, wenn wir es wollen! Ich will mit dir zusammen sein und ich werde dich nicht einfach so wieder gehen lassen. Wir haben schon genug Zeit verschwendet, also warum jetzt nicht aufs ganze gehen? Früher oder später werden es eh alle rausbekommen - also warum jetzt abwarten?"
"Harm... das war nur so dahergesagt! Um ehrlich zu sein... ich denke genauso wie du!" Sie machte eine Pause um ihre Gedanken zu sammeln. Das eben gehörte musste sie erstmal verdauen. "Ich weiss eigentlich schon lange, dass ich nur mit dir zusammen sein möchte. Was anderes war für mich schon seit Jahren nicht geplant. Und ich bin mir sicher, dass sich das auch so schnell nicht ändern wird!" Sie bemerkte, wie sich ihr Blut in ihren Wangen sammelte. So offen zu sprechen war ungewohnt, aber irgendwie erleichternd.
"Ich meinte nur, ob wir es gleich jedem auf die Nase binden sollen, oder lieber noch warten. Ich würde es zum Beispiel gern Bud und Harriet sagen, aber ich würde gerne verhindern, dass es sofort im ganzen Büro die Runde macht. Ich möchte mich nicht gleich den ganzen Fragen der Leute stellen, Harriet wird uns da fürs erste eh voll und ganz auslasten!" grinste sie und knuffte ihn leicht an die Schulter. "Ausserdem..." flüsterte sie während sie sich zu ihm rüberbeugte und ihn schnell auf die Wange küsste. "...will ich dich erstmal für mich allein haben! Und jetzt komm, lass uns rein gehen, bevor jemand noch eine Vermisstenanzeige aufgibt..."
Mit der Erklärung war Harm voll und ganz zufrieden und stieg schliesslich doch noch aus dem Auto aus.
ENDE
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