Ihr Baby? Ich weiß ja, dass sie in ihre Corvette vernarrt ist, seit sie sie gekauft hat. Aber dass sie – als Frau – ein Auto als „Baby“ bezeichnet... das geht doch über meinen Verstand. Der momentan eh nicht richtig funktioniert, weil sie so unanständig und sexy agiert. „Dein BABY?“
Nun lacht sie laut. „Komm schon, Harm. Deine Corvette ist doch auch dein Baby. Du hütest sie schließlich wie deinen Augapfel.“
Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Ich war ziemlich sauer, als der kleine Flitzer das erste Mal geklaut wurde. Und wütend, als Sturgis sie ohne mein Wissen „ausgeliehen“ hat, um das Verdeck montieren zu lassen. Weil ich dachte, irgend so ein A... hätte sie wieder gestohlen. „Okay, okay.“ seufze ich ergeben. „Hast ja Recht, sie IST mein Baby.“
Ich bekomme gar nicht mit, wie schnell sie aufgestanden ist. Nun hält sie mir schmunzelnd eine Hand hin.
„Komm, alter Mann.“
Meine Lust, ihr dieses frivole Grinsen auszutreiben, wächst. Dazu fallen mir spontan Sachen ein, die nichts mit einem „alten Mann“ zu tun haben. Außer vielleicht das mit der größeren Erfahrung, die ältere Männer im Allgemeinen haben. Immerhin kooperiert mein Körper wieder; Kopfstand ist also keiner mehr nötig. Zumindest im Moment nicht.
Ich ergreife ihre Hand und erhebe mich ächzend. „Sarah MacKenzie, ich zeig dir gleich, was für ein „alter Mann“ ich bin.“ Ich murmele den Satz nur; sie braucht ja nicht unbedingt mitzubekommen, dass meine Gedanken momentan nicht gerade jugendfrei sind.
„Gute Idee, aber erst...“
Mist, sie hat es doch mitbekommen.
„... nach dem Essen. Für so eine Show brauche ich Kraft...“
Kann eine Frau derart unanständig sein? Allerdings. Mir sind schon einige über den Weg gelaufen. Aber was hat Mac vor? Dämliche Frage, als ob ich DAS nicht wüsste. Ihr plötzlich so unverblümtes Interesse reizt mich, während es mich bei den Spanierinnen vorhin abgeschreckt hat. Aber die hab ich ja auch nicht geliebt.
„MAC! Warte!“
„Na los, beeil dich!“
Sie steht inzwischen am Fuß der Stufen und grinst frech. Mit provokantem Hüftschwung setzt sie sich schließlich in Bewegung. Die Frau ist noch mal mein Tod. Aber das wäre dann ein verdammt sexy Tod.
„Mac, warte doch.“ Ich eile ihr murrend hinterher. „Warum rennst du denn so?“
Bei dieser Schwüle bricht einem ja schon der Schweiß aus allen Poren, wenn man nur ein wenig schneller geht. Warum Mac allerdings immer noch so frisch aussieht, als käme sie gerade aus der Dusche, ist mir ein Rätsel.
„Weil ich Hunger hab.“
Sie schmunzelt und scannt mich von oben bis unten. Mit diesem „Ich-hab-Hunger-auf-deinen-Traumbody“-Blick. Mir wird noch wärmer. Das Kopfstand-Bedürfnis meldet sich auch wieder.
Als wir uns dann gemeinsam in Bewegung setzen, ist ihr Blick immer noch eine einzige Herausforderung. Okay, MacKenzie, DAS Spiel können auch zwei spielen.
„Ich denke, ich werde dich schon satt bekommen, Marine.“ Mein Grinsen steht dem ihren in nichts nach.
Ihre Augen weiten sich erstaunt. Anscheinend hat sie meine Anspielung verstanden.
„Bist du sicher, Flyboy? Du kennst den Appetit von Marines...“
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Ich bekomme einen Hustenanfall. Wenn ich die Nacht nicht überleben sollte, hab ich wenigstens Spaß gehabt. HOFFENTLICH!
„Maaac...“
Sie lacht nur und ergreift meine Hand. Hmmm, daran könnte ich mich gewöhnen. Händchen haltend schlendern wir am Reflecting Pool entlang.
Plötzlich fängt sie an zu kichern. Auf meinen neugierigen Blick hin neigt sie den Kopf nach links und grinst verschmitzt. „Schau mal unauffällig Richtung 10 Uhr. Da scheint wer auf große Männer zu stehen.“
Meine Augen schweifen in die angegebene Richtung. Dort – auf der anderen Seite des Pools und gut 100 m voraus – sehe ich „meine“ spanischen Plagegeister von vorhin Richtung WW II-Memorial bummeln. Zwischen ihnen läuft ein großer blonder Mann. „Na, sieh mal einer an...“
„Anscheinend haben sie ein anderes, willigeres Opfer gefunden.“
Ich lege einen Arm um ihre Schulter. „Du hast mich wirklich gerettet, Sarah.“
„Die Marines sind stets und gern zu Diensten.“
Während sie leise lacht, schlängelt sich ihr Arm um meine Taille. Ich spüre ihre warme Hand durch mein dünnes Top. Es ist, als wäre da kein Stückchen Stoff dazwischen... als würde sie direkt meine nackte Haut streicheln. Verdammt. „So wie die Navy.“ murmele ich heiser.
„Gut, NAVY. Dann tu deine Pflicht und fütter mich.“
Sie lacht amüsiert. Und frech.
„Es ist MEINE Pflicht, dich zu füttern?“ Im Prinzip ist es eine angenehme Pflicht, war es schon immer. Ich bekoche sie gerne, auch wenn ihr mein fleischloser Hackbraten nicht zusagt. Sie nennt ihn immer „Tofu-Kuchen“.
„Jupp. Ihr Navy-Boys lernt doch schon auf der Akademie, wie man mit Frauen umgeht.“ Ihr Lachen wird noch frecher.
„Jaaa... mit Frauen vielleicht... aber...“
„Willst du etwa behaupten, ich bin KEINE Frau?“
Oh Shit, schon wieder ein Fettnäpfchen. Natürlich ist sie eine Frau. Eine sehr sexy Frau. Ich fühle an meiner Seite, WIE sehr sie Frau ist. Aber SIE besteht doch immer darauf, ein Marine zu sein! Vielleicht hilft mir ein Scherz da wieder raus? „Ich dachte, du bist ein Marine?“ Grinsen, Rabb, breit grinsen.
WOAH! Schneller als ich denken kann, hat sie mir einen Klaps auf die Brust gegeben. Instinktiv lege ich meinen freien Arm um ihre Taille und halte sie nun fest im Arm. Ohne mich ernsthaft zu verletzen kommt sie da nicht mehr raus.
Ihre braunen Kulleraugen starren mich an. Zuerst ziemlich giftig, aber dann werden die Lachfältchen immer breiter. Bis sie richtig laut lacht.
„Touché, Rabb.“
Ich nutze die Gelegenheit und gebe ihr einen Kuss auf die Nase. „Ich weiß, dass du eine Frau bist, Sarah MacKenzie. Ich weiß es... ich sehe es... ich spüre es...“ Schließlich lehnt ihr Körper eng an meinem.
„Hmmm...“
Sie reckt sich und küsst mein Kinn... meine Wange... meine Lippen. Meinetwegen könnte ich das Essen auch ausfallen lassen, wenn es so etwas Köstliches wie Sarah MacKenzie gibt. ABER... ich bin ja schließlich ein Gentleman... und ein wohlerzogener Navy-Offizier. Und momentan als solcher in der Pflicht. Also ist das nächste Ziel „Mac füttern“.
Ich brumme trotzdem selig, weil ihre Lippen einfach so wunderbare Dinge mit mir anstellen. Doch dann fällt ein, dass mein Outfit nicht so richtig zum „Beijing Garden“ passt.
„Ah... Mac...“
„Jaaa?“
Es sollte verboten werden, dass sie überhaupt irgendetwas SO sexy gegen meine Lippen hauchen darf.
„Ich weiß nicht, aber... ich denke, mein Outfit passt nicht... ahm... nicht so richtig zum „Beijing Garden“...“
Sie dreht und wendet sich in meinen Armen und mustert mich aus allen ihr erreichbaren Perspektiven. Ich bin sicher, sie genießt dabei ebenso den Anblick meines Körpers wie sie die Richtigkeit meiner Worte abcheckt.
„Na ja... MIR gefällst du so, wie du bist.“
DAS kann ich mir denken.
„Aber du hast nicht ganz unrecht... So richtig passt das nicht zum „Beijing Garden“.“
Der Chinese ist kein Nobel-Lokal, aber auch kein Hotdog-Stand. Bei letzterem würde ich nicht weiter auffallen. Was nun? „Und was machen wir nun? Ich meine... wir können bei mir vorbeifahren... ich zieh mich schnell um... und dann gehen wir essen.“
„Oooder...“ Sie dehnt dieses eine Wort wie Kaugummi.
„Oder?“
„Wir... ah... könnten ja auch...“
„Wir könnten auch WAS?“ Warum nur wirkt sie plötzlich so schüchtern?
„Was... äh... mitnehmen zu dir. Take-out... vom „Beijing Garden“ meine ich...“
So was Ähnliches geisterte heute doch schon mal durch mein Hirn. Aber jetzt hab ich nichts dagegen. Im Gegenteil... Schließlich kommt die Idee von Mac. MEINER Mac. „Warum nicht?“
„Bist du sicher?“
Ihre Augen sind groß und rund und schokobraun... mit einer Spur Unsicherheit... Trotzdem sehe ich eine gewisse Herausforderung in ihrem Blick. Die mich reizt. Es reizt mich wirklich, herauszufinden, wie weit Sarah MacKenzie gehen würde. Ich bin ihr williges Opfer.
Meine Mundwinkel ziehen sich nach oben zu einem klassischen Flyboy-Grinsen, als ich mich zu ihr beuge und meine Lippen ihr Ohr berühren. „Ich bin sicher, Sarah.“ Mehr brauche ich nicht zu flüstern; ich spüre, wie ihr Körper noch mehr gegen meinen sinkt und ihre Arme mich fest umklammern.
Ihre Lippen liebkosen meine Schulter... meine Halsbeuge... meinen Hals. Und arbeiten sich nun zu meinem Ohrläppchen hoch. Aus gegebenem Anlass blinkt plötzlich der Gedanke an den Kopfstand wieder vor meinem geistigen Auge auf.
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„Hrrrgh... ich liebe dich, Sailor.“
Dieser Tonfall sollte definitiv verboten werden, vor allem aus dem Mund von Sarah MacKenzie in aller Öffentlichkeit.
Sie wispert einfach weiter. „Dann erfülle deine Pflicht und fütter mich endlich.“
Und da höre ich es: Ihr Magen knurrt. Laut und deutlich. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. „Okay, Marine, ich hab verstanden.“
Sie löst sich kichernd von mir. Zumindest soweit, dass wir weitergehen können. Ihr Arm bleibt um meine Taille geschlungen.
Mir kommt derweil noch ein Gedanke. Vielleicht denke ich momentan zu viel, aber das ist jetzt wichtig für mich. Und für sie auch.
„Mac, ich... ah... ich hab da noch ne Frage.“
„Welche denn?“
„Wie... hm... wie ist das nun mit uns? Ich meine... wie stehen wir zueinander?“
Sie stoppt abrupt und starrt mich an. „Was meinst du damit?“
Ich zucke mit den Schultern. „Na ja... ich meine den Status unserer Beziehung. Ich liebe dich... du liebst mich. Ich will wissen: Was bedeutet das für uns?“
Ihr Gesicht leuchtet auf. „Ach sooo... jetzt weiß ich, worauf du hinaus willst. Du willst wissen, ob wir ein Paar sind.“
Ihr Verstand IST messerscharf.
„Jupp.“
Sie grinst schelmisch. „Wenn es dich beruhigt, Flyboy: Ich würde sagen, man kann uns jetzt durchaus als Paar bezeichnen.“
Ich grinse wie ein Honigkuchenpferd. Solche Worte liebe ich. Abgesehen von der Frau, die sie ausspricht. „Ich liebe dich, Sarah MacKenzie.“
„Sag das noch mal.“
Wie oft habe ich diesen Satz heute schon von ihr gehört? „Ich liebe dich, Sarah MacKenzie.“ DIESEN Satz könnte ich immer wieder sagen. Ich WERDE ihn immer wieder sagen. So wahr ich Harmon Rabb Jr. heiße!
Sie sagt nichts, sondern strahlt mich an. Ihre Augen leuchten immer noch.
„Hmmm... das klingt... ah... richtig sexy.“
Sie ist wirklich ein kleines Biest. Dem ich heute vermutlich noch dieses unanständige Grinsen aus dem Gesicht küssen werde. Ich hoffe es zumindest.
„Da müssen wir lang.“
Was? Ihre Stimme holt mich von wer weiß woher. Oh, wir sind schon am Tidal Basin angekommen. Ich hab gar nicht gemerkt, wie wir hierhin gelangt sind. Ein Kampfpilot ohne Orientierungssinn, echt klasse.
Nun stehen wir vor ihrem roten Corvette-„Baby“.
„Willst du fahren?“
Macs Frage trifft mich völlig unvorbereitet. Sie gibt ihr geliebtes Auto äußerst ungern aus der Hand. Ich hab außerdem Zweifel, dass ich mich momentan auf den Verkehr konzentrieren kann. „Nah, vielleicht ein andermal.“
Sie guckt mich erstaunt über das Autodach an. Dann schmunzelt sie. „Wer weiß, ob ich noch mal so großzügig sein werde?“
Ich grinse mein bestes Flyboy-Lächeln. „Du wirst, Marine, du wirst.“ meine ich selbstsicher. Mom würde das jetzt als arrogant bezeichnen.
„Du bist und bleibst ein Chauvi.“
Und schon ist sie im Inneren verschwunden. Lachend öffne ich die Beifahrertür und lasse ich mich in den Sitz fallen. Diesen stelle ich noch schnell auf meine Größe ein... Schließlich wollen meine 1,93 m ja einigermaßen komfortabel sitzen. „So, dann mal los.“
„Hey, nicht so hastig.“
„Marine, DU bist diejenige, die Hunger hat.“
„Und du hast keinen?“ Ihre Mundwinkel wandern wieder nach oben zu diesem frechen und anzüglichen Grinsen.
Ich lehne mich über die Mittelkonsole. „Doch, ich hab schon Hunger...“ Mit voller Absicht vollende ich den Satz nicht. Aber ich bin sicher, dass mein Tonfall Bände spricht. Diesen Tonfall reserviere ich für intime, sehr intime Aktivitäten. Er ist rau, heiser und tief. Maria Elena – und etliche nach ihr – haben ihn immer als „sexy“ bezeichnet. Wogegen ich keine Einwände hatte und habe. Schließlich soll er ja verführen.
Sie schielt mich aus dem Augenwinkel an und steckt den Schlüssel ins Zündschloss.
„Du bist ein Gentleman, Harm. Vergiss das nicht.“
Auch wenn sie mir einen warnenden Blick zuwirft: Ich bin so lange Gentleman, bis wir gegessen haben. Das „Beijing House“ liegt nur wenige Fahr-Minuten entfernt. Mac und ich werden was Leckeres mitnehmen... ein entspanntes Dinner bei mir genießen, und dann... na ja... DAS bleibt vorerst der Phantasie überlassen. Meine schlägt schon Purzelbäume.
Mit einem satten Röhren erwacht ihre Corvette zum Leben. Sie klingt wesentlich kraftvoller als mein „Baby“. Kein Wunder, schließlich hat sie ein paar PS mehr unter der Haube.
Macs Kavalierstart drückt mich tief in den Sitz. Wow, das ist ja fast so gut wie ein Katapultstart. „JUHUI!“ Mir entfährt ein enthusiastischer Schrei, was sie neugierig zu mir sehen lässt. Genugtuung steht ihr ins Gesicht geschrieben.
„Was?“
„Ich wusste, dass du mein Baby lieben wirst.“
„Mac, ich kenne dein Auto. Schließlich bin ich bereits mit dir gefahren. Schon vergessen?“
„Nope. Aber da war ich zahm und bin anständig gefahren.“
Na ja, jetzt ist sie nicht mehr zahm und anständig. Sondern reichlich unanständig. Hoffentlich bleibt ihre Stimmung über das Essen hinaus bestehen. Ich finde Gefallen an der wilden Seite von Sarah MacKenzie.
Wie einst Tom Selleck als „Magnum“ wackele ich mit beiden Augenbrauen und zwinkere ihr zu. „Dann lass die Pferdchen mal los, Marine.“
Glockenhell und verdammt sexy klingt ihr Lachen, als sie das Gaspedal tiefer durchdrückt.
Hand in Hand reiten wir jetzt erst einmal Richtung Westen, direkt in den Sonnenuntergang hinein.
The End
PS: Natürlich FAHREN wir Richtung Westen. Aber wir tun es Hand in Hand; Macs Corvette hat schließlich ein Automatik-Getriebe.
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