Tears across the ocean von Jones21

#1 von Petra-Andreas , 22.04.2007 19:15

Titel: Tears across the Ocean
Autor: N.S.Jones
E-Mail: Jones0212000@yahoo.de
Kategorie: H&M Shipper story
Inhalt: Einge Tage bevor Harm seinen Dienst bei JAG beendet um wieder zu fliegen wird beiden bewusst wie viel sie in Wahrheit für einander empfinden.
Episode: u. a. Goodbyes


Harms Appartment:

Es war mitten in der Nacht als Harm durch einen bösen Alptraum erwachte er war
völlig durchgeschwitzt und hatte rasende Kopfschmerzen. Wieder ein Traum von seinem Vater wann würde das endlich aufhören dachte er!! Er stand auf und ging in die Küche um sich eine kalte Coke aus dem Kühlschrank zu nehmen und lief dann zum Fenster hinüber. Regen trommelte laut gegen die Scheiben und der Wind heulte sich stürmisch durch die Nacht.

Er fing an über sein Leben nach zu denken, über Momente, die ihn sein Leben lang begleiten werden. Er dachte an seinen Vater und die ihn so quälende Frage nach “Wieso musste er so früh von ihm gehen? Wie oft hatte er sich gewünscht die Uhr zurück drehen zu können um ihn zu überreden diesen Einsatz nicht zu fliegen sondern zuhause zu bleiben?“ Er fühlte sich oft bei diesem Thema allein gelassen seine Mutter war diesem gegenüber sehr verschlossen, zu groß war die Narbe auf ihrem Herzen.

Doch dann schoss ihm nur ein einziger Name immer und immer wieder vor die Augen Mac!!!! Sie war die einzige die ihm bei dieser Sache immer zur Seite stand, ihm Halt und Hoffnung gab, ihn zu jedem Ort und jeder Situation begleitete. Und plötzlich spürte er in seinem Herzen ein schmerzhaftes Verlangen, denn ihm wurde schlagartig bewusst, dass er mehr in ihr sah als nur seinen Partner oder Freund.

Ein lauter Donner dem ein heftiger Blitz folgte zog ihn aus seinen Gedanken! Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und stellte dabei fest das er immer noch rasende Kopfschmerzen hatte, also schmiss er sich eine Aspirin in ein Glas und ging unter die Dusche. Denn es wurde allmählich hell draußen zumindest weitgehend da dieses stürmische Wetter der Sonne keine Chance ließ sich zu zeigen!


Falls Church
0730 Zulu
JAG Hauptquartier

Harm betrat im Halbschlaf den Fahrstuhl um ins Büro zu kommen und kurz bevor sich die Tür schloss sprang Mac noch hinein.

„Guten Morgen Harm!“ „Morgen Mac!“ antwortete Harm. „Na schon aufgeregt?“

„Weswegen?“ „Na heute ist dein letzter Tag bei JAG und dann sitzt du wieder täglich in deiner geliebten F-14.“

„Ich weiß aber aufgeregt bin ich deswegen nicht.“ „Aber du freust dich doch oder hast du es dir anders überlegt?“

„Nein ich habe JAG immer gemocht und meine Kollegen aber trotzdem ist es heute mein letzter Tag ich gehöre einfach in ein Cockpit!!“ Diese Erkenntnis hätte ihn eigentlich zum strahlen bringen müssen und bis gestern war das auch noch so, aber die letzte Nacht hatte ihm diese Entscheidung wie ein Dolch in seinem Herzen erscheinen lassen.

„Aber richtig glücklich siehst du nicht aus?“ „Das liegt nur daran, dass ich in den letzten Nächten kaum schlafe und heute Nacht nur drei Stunden.“

„Möchtest du darüber reden?“ „Nein jetzt nicht später vielleicht!“

„In Ordnung. Du weißt, dass ich immer für dich da bin egal wann, egal wo und wenn ich bis zum anderen Ende der Welt fliegen muss, ich möchte das du das niemals vergisst ok?“ Dieser Satz hatte ihr ungewollt Tränen in die Augen getrieben und Harm hatte es das Herz förmlich aus der Brust gerissen. Er blickte zu ihr hinunter direkt in ihre Augen und drückte dabei auf die Stopp Taste. Er ging einen Schritt auf sie zu, so dass er ihren warmen Atem auf seinem Gesicht spüren konnte und wischte ihr dabei eine Träne sanft aus dem Gesicht. „Mac ich werde dich sehr vermissen!“ Nun begann sie noch mehr zu weinen! „Harm ich, ich will nicht das du gehst. Ich kann mir nicht einmal eine Minute ohne dich vorstellen, ich brauche dich, was soll ich nur ohne dich machen?“

„Mac, ich muss gehen! Ich habe mich für diesen Weg entschieden und nun muss ich ihn auch gehen, aber ich werde mich regelmäßig bei dir melden. Schließlich will ich ja wissen wie es dir, Bud, Harriet und den anderen so geht! Ich weiß es ist nicht dasselbe und ich bin sehr weit weg von zuhause, aber nicht aus der Welt.“ Dieser Satz brach ihr das Herz !

„Nein Harm, du bist aus der Welt, aus meiner, und das ist eine Entfernung, die der Unendlichkeit gleicht, eine Entfernung, die mir die Luft zum Atmen raubt!!!“ < Oh mein Gott, > dachte sie, hatte sie ihm gerade ihre wahren Gedanken verraten? Hatte sie ihr Herz zu ihm sprechen lassen? Nein das durfte nicht sein, sie hatte Angst davor und wollte jetzt nur noch schnell hier raus. Doch als sie den Knopf drücken wollte um endlich weiter fahren zu können, ergriff er ihre Hand.

Er zog sie an sich und schloss sie fest in seine Arme, er spürte ihren Herzschlag auf seiner Brust und die Tränen die sich allmählich den Weg durch seine Uniform auf seine Haut machten und begann selbst mit den Tränen zu kämpfen. Dieser Moment schien für beide eine Ewigkeit lang zu sein und keiner von beiden wollte den anderen loslassen, aber sie konnten nicht ewig in diesem Fahrstuhl verharren, sie waren jetzt schon viel zu spät. Also löste sich Harm widerwillig von Mac und startete den Fahrstuhl. Keiner von beiden sagte auch nur ein Wort oder schauten sich an. Mac wischte sich die Tränen aus den Augen und Sekunden später öffnete sich die Fahrstuhltür; „Wir sehen uns dann später im Gerichtssaal,“ sagte Mac. „Ja machen wir!“

Falls Church
0800 Zulu
Harm's Büro

Harm konnte keinen klaren Gedanken fassen, immer und immer wieder sah er Mac's Gesicht und die Verzweiflung die sich darin spiegelte vor seinen Augen! Wieso? dachte er, wieso wird mir erst jetzt klar das ich sie liebe? Wieso zwei Tage vor meiner Abreise wo wir dann einen halben Erdball von einander entfernt seien werden?

Ein Klopfen an seiner Tür brachte ihn in die Realität zurück! „Commander?“ „Hallo Bud kommen sie rein.“

“Danke Sir, ich wollte nur wissen ob wir den Jefferson Fall jetzt durchgehen können?“

„Natürlich Bud, ich hol mir schnell einen Kaffee und dann treffen wir uns im Gerichtssaal in Ordnung?“ „Ja Sir, ich geh die Akte schon mal durch.“

„In Ordnung Bud bin gleich da.“ Als er in den Aufenthaltsraum platzte um sich seinen Kaffe zu holen hätte er Mac die mit einem Teller und Kaffee bewaffnet war fast über den Haufen gerannt! „Gott sag mal bist du denn von allen guten Geistern verlassen hier so um die Ecke zu galoppieren? Ich hab mich zu Tode erschrocken und die Uniform des Admirals fast mit meinem Kaffee eine neue Farbe verpasst!“ Erst jetzt bemerkte Harm der noch völlig neben der Spur stand den leicht explodierenden Blick im Gesicht des Admirals und hätte sich fast an seinem Kaugummi verschluckt.

“Commander!!!!“ Knurrte der Admiral, „wenn sie hier nochmal so um die Ecke rennen und mich zur Zielscheibe des Colonels machen, werde ich höchst persönlich dafür sorgen das sie die nächsten Wochen als Flugzeugwäscher arbeiten oder vielleicht entscheide ich mich dafür sie als Rollfeld zu benutzen.“ „Entschuldigung Sir,“ erwiderte Harm, „ich stehe momentan etwas unter Strom.“

„Unter Strom? Commander sehe ich etwa aus wie ihr Seelenklempner oder ihr Kindermädchen? Sie schaffen es nicht mal ohne eine Katastrophe einen Raum zu betreten und sie wollen eine F-14 Fliegen?“

“Ja Sir!“

„Gott stehe ihnen bei Commander, falls sie es sich noch anders überlegen sollten ihr Platz ist noch frei!“ „Danke Sir, aber ich glaube nicht das dass der Fall sein wird.“

„Wie sie meinen Commander!“ Mac die ihren Teller und ihre Tasse wieder der Schwerkraft angepasst hatte stand nun im Türrahmen und sah ihn mit ihren großen Augen traurig an. „Harm?“ „Ja Mac, willst du es dir sicher nicht nochmal überlegen hier zu bleiben?“

„Maaac, ich ..... ich ..... es fällt mir auch nicht leicht das alles hinter mir zu lassen aber ich habe mich entschieden.“ „Warum Harm? Ist dir das Fliegen so wichtig, dass du alle die dir etwas bedeuten einfach so zurück lässt?“ „Einfach?? Mac wie kommst du auf die Idee das es einfach für mich ist? sehe ich so aus?“

„Das ist es ja Harm, ich kann gar nichts in deinem Gesicht entdecken, keine einzige Emotion, kein Hinweiß darauf, dass es dir schwer fallen würde.“ „Mac wenn du wüsstest.......“ bevor er den Satz beenden konnte betrat Sturgis den Raum und fragte sie ob es hier was umsonst gebe? Mac fand das alles andere als komisch und verließ den Raum ohne ihm darauf zu antworten. „Was ist denn mit dem Colonel los? Hat sie schlechte Laune oder hast du wieder was angestellt?“

“Nein Sturgis nur manchmal kommst du mit deinen Argumenten zur falschen Zeit.“

„Hattet ihr zwei mal wieder einer eurer beliebten Auseinandersetzungen?“ „So könnte man es auch nennen, es.... es ist Kompliziert.“

„Ach ist es das? Also ich finde es ziemlich leicht. Du liebst sie aber hast Angst davor dich zu binden.“ „Blödsinn“ erwiderte Harm,

„Was das du sie liebst oder das du Angst vor Bindung hast?“ „Beides!“ „Oh ja natürlich Harm, das glaube ich dir aufs Wort. Ein Blinder würde sehen was hier vor sich geht nur ihr zwei macht euch das Leben schwer.“

Er hatte keine Lust sich noch länger mit Sturgis über dieses Thema zu unterhalten, es war auch so schon schwer genug und da brauchte er nicht noch eine Kopfwäsche von ihm, also trat er den taktischen Rückzug an!

„Ähm Sturgis ich würde ja gerne noch weiter mit dir plaudern aber Bud
wartet im Gerichtssaal auf mich“ Er setzte sein breites Flyboy Grinsen auf und machte auf dem Absatz kehrt.

Mac saß mit rauchendem Kopf über der Jefferson Akte und konnte sich darauf kaum konzentrieren, sie musste ständig an den bevorstehenden Abschied denken und über ihre Begegnung heute morgen im Fahrstuhl. Sie fragte sich warum sie ihn nicht halten konnte, warum er das Fliegen über alles andere stellte. Sie dachte immer JAG sei sein Leben, sie dachte sie gehörte zu seinem Leben, aber da hatte sie sich wohl mächtig getäuscht.

„Du bist dumm Sarah MacKenzie“ verfluchte sie sich selbst, „wie konntest du nur annehmen ihm mehr zu bedeuten als Freundschaft?“ Es klopfte und Tiner stand in der Tür. „Ma'am? Der Admiral würde sie gerne in seinem Büro sprechen“. Auch das noch dachte sich Mac. „Danke Tiner ich komme sofort“ erwiderte sie nach kurzem Zögern.

Sie Klopfte an die Tür und aus dem Zimmer des Admirals drang eine etwas gereizte Stimme „kommen sie rein Colonel“ .Na klasse dachte sie sich, der hat ja mal wieder eine Laune. „Sie wollten mich sprechen Sir?“ „Das ist richtig Colonel, ich habe mich gefragt ob wir für den Commander nicht eine kleine Abschiedsfeier im Eagles Inn geben möchten? Die anderen halten es für eine gute Idee, jedoch wollte ich ihre Meinung dazu wissen, weil sie den Commander am besten von uns allen kennen“.

Der Gedanke gefiel ihr gar nicht, denn der Abschied wird für sie der schmerzhafteste Moment in ihrem Leben werden und sie wollte diese Gefühle nicht den anderen zeigen. Sie hatte sich eigentlich vorgenommen sich in ruhe und allein von Harm zu verabschieden um sich dann Zuhause zu verkriechen und versuchen darüber hinweg zu kommen.

„Das ist eine ausgezeichnete Idee Admiral, dem Commander wird das sicher gefallen und er hätte dann die Möglichkeit mit allen noch etwas Zeit zu verbringen bevor er abreist“. Am liebsten hätte sie sich in dieser Sekunde selbst erwürgt denn innerlich hatte der Gedanke sie fast umgebracht. Es hatte ihre Pläne mit Harm völlig durcheinander gerüttelt aber vielleicht war es auch besser so.

Wer weiß ob sie stark genug gewesen wäre ihm in so einer Situation ihre Gefühle für ihn zu verheimlichen, und bei so einer Party würde sie kaum die Gelegenheit bekommen diesen Fehler zu begehen.

„Gut Colonel dann werde ich Harriet bitten alles vorzubereiten und eine kleine Feier zu organisieren. Sie müssten dann nur dafür sorgen das der Commander auch erscheint und zwar rechtzeitig“. Ein kleines Lächeln umspielten nun die Lippen des Admirals. „Ach und wenn sie sich schon persönlich um ihn kümmern, vielleicht sollten sie beide vor der Feier noch ein wenig Zeit zu zweit verbringen, schließlich sind sie beide sehr gute Freunde und so ein Abschied wird nicht leicht werden".

Mac stand nun völlig sprachlos da und ihr Blick verriet Verwirrung. „Sir?“ erwiderte Mac.„dürfte ich wohl erfahren wie genau sie das gemeint haben Sir?“

Der Admiral grinste nun breit und genoss anscheinend diese kindliche Unsicherheit die sich in ihr hervor hob. „Natürlich dürfen sie das Colonel. Ich meinte damit das sie zwei vielleicht vor der Feier noch einen kleinen Spaziergang machen oder bei einem Glas Wein sich in ruhe von einander verabschieden sollten bevor die halbe Navy sich versammelt hat.“

Mac hatte bei diesem Gedanken ein wenig Probleme mit der Schwerkraft bekommen und sie musste sich beherrschen nicht um zu fallen. „Ich werde ihren Vorschlag in betracht ziehen Sir“ erwiderte sie sichtlich durcheinander. „Tun sie das Colonel. Das wäre dann alles“. „Aye Sir“ kam es ein wenig heiser aus Mac's Stimme und sie verließ schwankend den Raum.

Harm und Bud hatten den halben Nachmittag über der Akte Jefferson gesessen und nun rauchten ihnen sichtlich die Köpfe. „Bud was halten sie davon wenn wir zwei für heute Schluss machen und etwas Essen gehen?“ „Das würde ich sehr gerne Sir, aber ich habe Harriett versprochen sie zum Kinderarzt zu begleiten“. „Uff das ist natürlich ein Argument, dann werde ich den Colonel fragen ob sie Lust hat".

Eine Sekunde überlegte er, bis sich schließlich ein breites Flyboy Grinsen über sein gesamtes Gesicht verteilte! „Was rede ich da eigentlich?“.

Bud sah den Commander mit großen Augen an und konnte ihm nicht ganz folgen. „Sir, was ist so witzig?“. „Na ganz einfach Bud, hat Mac jemals Nein gesagt wenn es sich um etwas Essbares handelte?“ .

Nun begriff er warum der Commander so fröhlich strahlte. „Nein Sir nicht wirklich. er Colonel und das Essen sind zwei Dinge die man nicht von einander trennen kann“. Beide brachen nun in ein herzhaftes Gelächter aus und bemerkten nicht wie der Admiral den Raum betrat und nicht gerade darüber begeistert war, das seine Mitarbeiter anscheinend mehr Zeit in Witzereißen investierten anstatt in ihre Arbeit!

Dürfte ich mal erfahren was so witzig ist?“ erklang es in einem Ton hinter ihnen der dem eines Donner's ähnelte.

Sofort nahmen beide Haltung an und starrten vorschriftsmäßig an eine stelle jeweils links und rechts über den Schultern des Admirals. „Was ist, bekomm ich heute noch mal eine Antwort oder habe ich mit meiner Anwesendheit sie bei irgendwas gestört?“

„Nein Sir“ echoten beide, „selbstverständlich nicht“! „Nun dann wären sie vielleicht so freundlich und würden mir erklären was zum Teufel sie hier machen?“

Die Stimme des Admirals hatte nun einen bedrohlichen Klang angenommen und beide mussten unwillkürlich schlucken. „Sir“. erklang es von Harm. „Der
Leutienent und ich...... wir hatten uns gerade über den Colonel.......“ weiter kam er nicht, denn der Admiral schnitt ihm das Wort ab.

„Soll das etwa heißen das sie beide sich über den Colonel lustig gemacht haben?“ „Nein Sir“. Erklang es aus beiden Mündern gleichzeitig.

"Was wollten sie mir dann damit sagen Commander?“ Harm kaute unruhig auf seiner Unterlippe, denn er hatte das Gefühl das egal was er jetzt sagen würde, es wäre falsch.

„Wird das heute nochmal was?“ fragte der Admiral. „Nun Sir, wir haben uns lediglich darüber unterhalten ,das ich den Colonel fragen wollte ob sie mit mir zum Mittag isst! Der Admiral schnaubte wie ein Stier der ein Rotes Tuch erblickt hatte.

„Commander, wollen sie mich für dumm verkaufen? Sie meinen doch wohl nicht im ernst das ich ihnen das glaube? „Sir“. „Nein Commander, reden sie jetzt bloß nicht weiter sondern sehen sie zu das sie beide hier raus kommen“.

Sie wechselten kurz einen Blick miteinander und sagten dann schließlich „Aye, Aye, Sir! Mit schnellen aber gleichmäßigen Schritten verließen sie den Raum.

Harm hatte schon fast sein Büro erreicht als ihm einfiel das er bei seiner Flucht vor dem Admiral die Jefferson Akte hatte liegen lassen.

„Mist“! fluchte er leise.

Er machte auf dem Absatz kehrt und schlich förmlich durch den Flur zurück zum Gerichtssaal. Leise öffnete er die Tür und warf einen vorsichtigen Blick hinein.

„Mhm, scheint so als wäre die Luft rein“, sagte er zu sich selbst.

Er schnappte sich die Akte, drehte sich um und riss die Tür auf ,die dann unsanft von Mac's Gesicht gestoppt wurde.

Wenige Sekunden später hörte man ein leises Stöhnen das etwas von einem wimmernden Tier in einer Falle hatte.

Harm stand wie versteinert im Gerichtssaal. Mac, die auf der anderen Seite der Tür stand bedeckte mit ihren Händen das nun schmerzende Gesicht.

Als er ein wenig zur Besinnung kam, öffnete er nochmals aber diesmal sachte die Tür und blickte dabei in Mac's etwas zerbeultes Gesicht. Er wusste genau was ihn jetzt erwarten würde.

Einen Marine zu ärgern ist eine Sache aber ihm ein Blaues Auge zu verpassen eine andere.

„Mac es tut mir leid, ist alles in Ordnung?“. Erklang es besorgt aus Harm's Kehle.

.In Mac's Augen erschien der Blick < Schuldig in allen Anklagepunkten >. Sie rappelte sich ein wenig auf und man sah das sie leichte Orientierungsschwierigkeiten hatte.

In ihrem Kopf drehte sich alles und sie verlor das Gleichgewicht.

„Maaac“ ,rief er und machte einen Satz nach vorne um sie auf zu fangen.
Er schaffte es gerade nochmal seine Arme um sie zu legen und sie fest zu halten.

„Harm?“

rief sie leicht schmerzverzerrt. „Ich glaube du bist der erste der es geschafft hat mich KO zu schlagen“.

.Er schüttelte den Kopf und legte sein breites Flyboy Grinsen auf.

„Und du bist der einzige Mensch den ich kenne, der es schafft in so einer Situation noch Witze zu machen!“, und strich ihr sanft eine Haarsträne aus dem Gesicht.

„Ich werde dich zum Arzt fahren Mac“, sagte er mit einem schuldbewusstem Ton ,und sah sie mit einem Hundeblick an der ihre Knie wieder weich werden ließ.

„Ist nicht nötig Harm, ich brauch nur ein paar Minuten um wieder einen klaren Kopf zubekommen“.

„So fern das möglich ist“, erwiderte er. „Es war schließlich ein ziemlich harter Schlag Mac“.

„Den ich ganz allein dir zu verdanken habe!“ konterte sie.

„Entschuldige bitte ,das scheint nicht ganz mein Tag zu sein“.
Mac sah ihn mit ihren großen Augen fragend an.

„Nicht dein Tag“?

„Harm das ist ja wohl noch etwas untertrieben. Heute Morgen hättest du mich auch schon fast über den Haufen gerannt ,und beinahe dafür gesorgt das der Admiral eine neue Uniform braucht!“.

„Der Admiral hat es heute sowieso auf mich abgesehen Mac. Er hat heute irgendwie Spaß daran mich wie ein Flummi gegen die Wand prallen zu lassen“.

Sie sah ihn etwas unbeholfen an denn sie hatte keine Ahnung wo von er da sprach.

„Ich kann dir nicht ganz folgen Harm, was meinst du?“.

„Das erkläre ich dir später, jetzt sehen wir erstmal zu das du zum Arzt kommst“ sagte er mit einem strengen Ton. Mac wusste wenn er so redete dann hatte sie keine Chance ihm zu wiedersprechen.

Sie liefen den Flur zum Fahrstuhl entlang und Harm hatte sie keine Sekunde lang losgelassen.

„Mac meinst du, du kannst eine Minute ohne mich auskommen?“ fragte Harm in einem besorgten Ton.

„Ich denke schon, wieso denn?“

„Ich wollte nur schnell dem Admiral bescheid sagen und unsere Sachen aus dem Büro holen!“

.Mac begann zu grinsen.

„Du willst dem Admiral bescheid sagen?. Meinst du das dass eine gute Idee ist? Ich meine anscheinend klappt eure Kommunikation heute nicht?“.

Harm dachte darüber kurz nach und musste sich ihren Bedenken anschließen. < Es wäre wirklich nicht schlau dem Admiral heute noch mal über den Weg zu laufen >.

„Aber Mac jemand muss ihm doch Bescheid sagen und du kannst dich kaum noch auf den Beinen halten?“. „Dann fragen wir Bud ob er das übernehmen könnte!“

„Das ist eine ausgezeichnete Idee. Ein wunder das du nach so einem Schlag überhaupt noch dazu im Stande bist“.

„Du würdest dich wundern wozu ich noch alles im Stande bin“. Sagte sie in einem überzeugtem Ton.

„Ich bin ein Marine schon vergessen? Ich könnte dir auch noch mit zwei gebrochenen Beinen und Armen an den Hals springen!“. Auf Harm's Gesicht schlich sich ein breites Grinsen.

„Ach tatsächlich? Mhm das klingt verlockend!“ sagte Harm. „War das ein Angebot?“.

„Ein Wort noch Flyboy und du wirst dir wünschen mich nicht danach gefragt zu haben!“. Harm gab sich geschlagen. „Also Marine! Nicht vom Fleck rühren, ich bin in einer Minute zurück!“

Harm's Auto
Auf dem Weg nach Georgetown



Mac war nach dem sie über eine Stunde im Wartezimmer hatten sitzen müssen etwas genervt. Der Arzt war auch nicht gerade sympathisch gewesen und hatte sie ziemlich grob behandelt.

Alles was sie jetzt noch wollte, war ein heißes Bad und etwas zu Essen. Sie lehnte ihr Gesicht gegen die kühle Fensterscheibe des Wagens und gab ein leichtes Seufzen von sich.

„Ist alles in Ordnung Mac?“ fragte Harm besorgt.

„Ja es ist alles soweit in Ordnung, ich habe nur Kopfschmerzen und einen ziemlichen Hunger!“

Harm konnte sich ein sanftes lachen nicht verkneifen.

„Was ist?“ fragte sie sichtlich genervt. „Ich habe seit heute Morgen nichts mehr gegessen da wird man ja wohl Hunger haben dürfen oder nicht?“

„Hey Mac“!

„Das ist kein Grund mich gleich so an zu pöbeln. Ich habe nur gegrinst weil ich dich heute Mittag eigentlich zum Essen einladen wollte.

„War das bevor oder nach dem du mir fast den Schädel zertrümmert hast?“ fragte sie in einem sarkastischem Ton.

Harm hatte dieser Spruch ziemlich verletzt und er zog es vor auf diese Frage nicht zu antworten.

Die restliche Heimfahrt verbrachten sie im Stillschweigen. Mac hatte die Augen geschlossen und Harm konzentrierte sich auf die Straße.

Eine halbe Stunde später ereichten sie Mac's Wohnung und als er den Motor abgestellt hatte, bemerkte er, dass sie eingeschlafen war. Sie hatte ihren Kopf noch immer an die Scheibe gelehnt und ihre Beine ein wenig angewinkelt.

Auf Harm's Gesicht schlich sich ein sanftes Lächeln und er beobachtete sie eine Weile. < Marine! Wieso kannst du nicht immer so friedlich sein? > dachte er sich. Er rutschte ein wenig zu ihr herüber und strich ihr sanft über die Wange.

„Hey Mac! Aufwachen wir sind da“ flüsterte er.

„Mmm“ sagte Mac völlig verschlafen. Sie machte die Augen auf und fasste sich sofort an den Kopf.

„Autsch!“ sagte sie und verzog das Gesicht. „Mein Kopf bringt mich noch mal um, Harm!“.

„Ich weiß, es tut mir leid Mac. Kann ich das je wieder gut machen?“ Er sah sie wieder mal mit seinem speziellen Hundeblick an.

„Hmm, lass mich mal eine Sekunde darüber nachdenken,“ sagte sie in einem spielerischem Ton.

Er sah sie völlig hilflos an und hoffte auf eine positive Antwort. „Da würde es eventuell eine Möglichkeit geben, wie ich dir das verzeihen kann!“ Sie grinste breit.

„Und was wäre das Ma'am?“ sagte er und schloss sich ihrem Spielchen an.

„Sie könnten mich in meine Wohnung tragen, mir ein Bad einlassen und mir anschließend etwas Kochen!“ Nun musste auch Harm breit grinsen.

„Sagtest du eben nicht etwas von einer Möglichkeit? Das was du da eben angeboten hast Mac waren aber drei und nicht nur eine!“ Sie musterte ihn mit einem strengen Blick. „Das ist ja wohl das mindeste was du als Entschädigung machen kannst. Schließlich muss ich jetzt mit Schwindelanfällen und Kopfschmerzen durch die Gegend laufen!“

Er sah sie nun schuldbewusst an und sein Grinsen verschwand. „Mac ich würde alles tun um das ungeschehen zu machen. Ich würde dir niemals absichtlich weh tun, und werde alles machen damit es dir schnell wieder besser geht“.

Sie nahm seine Hand und sah ihn mit einem Lächeln im Gesicht an. „Das weiß ich Harm! Also mach dir jetzt nicht mehr so viele Gedanken darüber und bring mich nach oben.“ Er drückte leicht ihre Hand und hätte sie am liebsten geküsst, jedoch fehlte ihm der Mut dazu.

Er half ihr beim Aussteigen und holte ihre Sachen aus dem Kofferraum. „So Marine!“ sagte er. „Dann wollen wir mal“. Er legte seine Arme um sie, hob sie hoch, und Mac krallte sich sofort an ihm fest. Sie schmiegte sich an ihn und genoss seine Nähe. Es war so ein wunderbares Gefühl in seinen Armen zu liegen und am liebsten hätte sie ihn gar nicht mehr losgelassen.

Oben angekommen ließ er sie sanft zu Boden gleiten. „Da wären wir“ sagte er etwas nach Luft ringend.

Mac schwankte zum Sofa und ließ sich darauf fallen. „Uff! Bin ich froh zuhause zu sein. Meine Füße fühlen sich an als wäre ich mit diesen Absatzschuhen einen Marathon gelaufen“ sagte sie etwas gequält.

„Das ihr überhaupt auf diesen Dingern den ganzen Tag laufen könnt, grenzt für mich an ein Wunder. Ich hätte sie schon nach zehn Minuten in die Ecke gefeuert“.

Harm legte seine Jacke ab und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Im Vorbeigehen sah er eine Vase mit Rosen stehen und ihm kam eine Idee wie er Mac aufmuntern konnte.

„Maac? Könntest du bitte einen Topf mit Wasser aufsetzen? Oder schaffst du das nicht?“ fragte er vorsichtig.

Mac stöhnte leise. „Ja mache ich!“

Harm blickte um die Ecke um zu sehen ob sie schon in der Küche war. Als die Luft rein zu sein schien, schlich er sich ins Wohnzimmer, schnappte sich die Vase und verschwand wieder im Bad, ohne das sie was davon mitbekommen hatte.

Als die Wanne mit Wasser gefüllt war, riss er die Rosenblätter ab und verteilte sie auf der Wasseroberfläche. Dann zündete er die Kerzen an, die rings um die Wanne verteilt standen und machte das Licht aus.

„Was machst du denn da solange?“ ertönte Mac's Stimme, die einen neugierigen Unterton hatte.

„Ich bin fertig, wenn du möchtest, kannst du jetzt Baden!" rief er ihr zu, und grinste dabei wie ein kleines Kind, das einen Streich gespielt hatte.

„In Ordnung! Bin schon unterwegs.“ Doch nach einigen Sekunden hörte man etwas Poltern und ein lautes Fluchen.

„Verdammt!“ pöbelte sie.

Harm rannte sofort aus dem Bad und sah wie Mac auf dem Boden lag und verzweifelt versuchte sich an der Kommode wieder hoch zu ziehen.

„Maaac! Hast du dir weh getan?“ „Nein es geht schon, ich habe bloß ein Problem damit mich auf zwei Beinen fort zu bewegen.“ Harm kniete sich zu ihr und lächelte sie an.

„Na komm Mac! Dein heißes Bad wartet.“ Er half ihr auf und trug sie bis zur Tür. „Danke! Daran könnte ich mich gewöhnen,“ sagte sie geschmeichelt.

Dieser Satz brachte die schmerzhafte Erkenntnis zurück, das er in weniger als 48 Stunden für immer aus ihrem Leben und ihrer Welt verschwinden würde. Sein Gesicht verdunkelte sich und das eben noch vorhandene Lächeln verblasste.

„Harm ist alles in Ordnung? Habe ich etwas falsches gesagt?“ fragte sie besorgt, denn ihr war sein plötzlicher Stimmungswandel nicht entgangen. „Nein Mac, alles soweit in Ordnung. Nimm du jetzt schön dein Bad und ich kümmere mich ums Essen“.

Kaum hatte er den Satz beendet, verschwand er auch schon in Richtung Küche. Mac aber stand immer noch auf der Stelle und wusste genau das es nur eine Ausredegewesen war, jedoch wollte sie ihm nicht das Gefühl geben zu etwas gezwungen zu werden, deshalb entschloss sie sich ihn vorerst nicht mehr darauf anzusprechen.

Sie öffnete die Badezimmertür und ihr blieb augenblicklich die Luft weg. Sie konnte nicht glauben was sie da sah, und ihre Augen
füllten sich mit Tränen. Sie war so sehr gerührt, dass sie beinahe vergessen hatte wieder zu atmen, wenn ihr nicht allmählich schummrig geworden wäre.

< Wieso tust du das alles für mich? > dachte sie. < Wieso machst du mir den Abschied noch schwerer als er sowieso schon ist? Wieso verlässt du mich? > Ihr gingen so viele Fragen durch den Kopf, dass sie Harm's Anschleichen gar nicht mitbekam.

„Na sind Marines neuerdings Wasserscheu oder warum hüpfst du nicht ins Wasser?“ fragte er mit einem seichten Lächeln auf den Lippen. „Nein Harm es... es...,“ sie begann zu stottern. „Es ist einfach nur wunderschön.“ Erst jetzt bemerkte er anhand ihrer Stimme, dass sie weinte.

„Eigentlich sollte es dir eine Freude machen, aber stattdessen hab ich dich zum Weinen gebracht,“ sagte er in einem gefühlvollen Ton.

„Ja, aber ein freudiges Weinen“ flüsterte sie leise.

Sie drehte sich zu ihm um, schaute ihm tief in die Augen und nahm ihn dann ganz fest in ihre Arme. Minuten lang rührten sie sich nicht vom Fleck, bis Harm ein lautes Blubbern aus der Küche wahrnahm.

„Mist“ fluchte er und ließ sie augenblicklich los.

Während er in die Küche rannte rief er ihr zu, „Schön das ich dir eine Freude machen konnte, Mac. Genieß jetzt dein Bad sonst ist das Wasser gleich kalt.“ Mac nahm den Rat an und verschwand im Badezimmer.

Harm hatte Spaghetti alla Carbonara vorbereitet und kämpfte gerade mit dem Korken aus der Alkoholfreien Früchtesektflasche. „Du kleines widerliches Biest, ich werde dich da schon raus bekommen“ pöbelte er leise.

Genau in dieser Sekunde stand Mac in der Tür. „Du hast damit doch wohl nicht etwa mich gemeint oder?“ scherzte sie und strahlte dabei wie ein Stern am Himmel.

Harm, der noch mit dem Rücken zu ihr stand sagte: „Nein natürlich nicht ich meinte den...“ weiter kam er nicht. Denn als er sich zu ihr umgedreht hatte, hatte es ihm die Sprache verschlagen.

Mac stand mit feuchten Haaren und einem roten Samtkleid vor ihm. Sie hatte sich gegen den Türrahmen gelehnt und schenkte ihm ein strahlend schönes Lächeln. Sie trug den Duft von Rosen in den Raum und sah einfach atemberaubend aus.

„Erde an Flyboy, noch anwesend?“ neckte sie ihn. Harm jedoch bekam immer noch kein Wort raus und das einzige wozu er im Stande war, war ein kleines sanftes Nicken.

Sie spürte, dass er völlig neben der Spur war und versuchte die Situation etwas auf zu lockern.

„Mhm riecht das gut, was gibt es denn?“ fragte sie neugierig. Harm fand allmählich wieder zu sich und grinste sie breit an. „Etwas leckeres", entgegnete er ihr fröhlich.

„Und das wäre, du Fliegerass?“

„Auf jeden Fall keine Steaks oder Burger Marine“ und platzte
fast vor Schadenfreude.

„Ich hatte auch nichts anderes erwartet Harm, denn das hätte an ein Wunder gegrenzt,“ konterte sie.

Sie stellte sich neben Harm an den Herd und sie verbrachten die nächsten zehn Minuten damit ihre Wortspiele auszufechten und sich gegenseitig mit kleinen Nudelabschnitten zu bewerfen.

Endlich am Tisch Platz genommen, unterhielten sie sich während des Essens kaum, nur ihre jeweiligen Blicke füreinander hatten sie nicht unterlassen.
Mac dachte daran wie es wohl sein würde mit ihm zusammen zu leben ,und Harm schaffte es einfach nicht seine Augen von ihr zu wenden. Im Kerzenschein sah sie noch wunderschöner aus als sie sowieso schon war.

Nach dem Mac auch noch die zweite Portion Nudeln in ihren Magen befördert hatte, gab sie ein leises Seufzen von sich und lehnte sich entspannt in ihren Stuhl. „Harm, das war einfach fantastisch,“ sagte sie anerkennend.

Er schaute sie völlig verträumt an. „Danke Mac, schön das es dir geschmeckt hat“. Langsam erhob er sich und begann den Tisch ab zu räumen, ließ Mac aber kaum mehr als einige Sekunden aus den Augen und wäre deshalb fast über seine eigenen Füße gestolpert.

Das blieb von Mac natürlich nicht unbemerkt. “Jetzt Fall du mir nicht auch noch hin, sonst liegen wir hier beide mit einer Gehirnerschütterung“ sagte sie grinsend.

Dafür müsstest du mir auch eine Tür an den Kopf schlagen Mac, ein Fallen allein genügt dafür nicht“ konterte er.

„Harm lass doch, das kann ich doch morgen machen,“ sagte sie zärtlich.

„Auf keinen Fall Marine! Ich bin ja schon froh wenn du mal fünf Minuten der Schwerkraft trotzen kannst,“ erwiderte er und schenkte ihr eines seiner berühmten Flyboy Lächeln.

Mac musterte ihn mit einem prüfendem Blick. „Sehr witzig Mr. Ich-schwing-Mac-mal-die-Tür-ins-Gesicht. Wenn du nicht gewesen wärst, dann hätte ich diese Probleme gar nicht.“

Harms eben noch zärtlicher Blick verwandelte sich in einen tief verletzten. „Ich bin ja bald weg Mac, dann kann so was nicht noch mal passieren,“ sagte er flüsternd.

Dieser Satz hat ihr mehr weh getan als Türen, die ihr Gesicht als Stoppschild benutzen.

„Harm so war das nicht gemeint und ich hätte eigentlich von dir gedacht, dass du das weißt. Niemals würde ich wollen, dass du gehst.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie begann zu weinen.

Jetzt hätte er sich am liebsten selbst erschlagen. < Wieso muss ich ihr immer weh tun? > dachte er. < Warum schaff ich es nicht, sie einmal richtig glücklich zu machen? > Er hasste sich selbst dafür und wünschte, dass es anders sein könnte.

„Mac es tut mir leid. Ich hatte mich vergessen und nicht nachgedacht, entschuldige bitte.“

Er näherte sich ihr mit langsamen Schritten und strich ihr liebevoll über ihr Gesicht. Sie sah ihn mit ihren braunen, tränengefüllten Rehaugen an und merkte wie ihr schwindelig wurde. Das passierte ihr jedes Mal, wenn er sie so ansah. Sie musste sich gegen den Wunsch ihn zu küssen krampfhaft wehren.

Seine Finger durchfuhren sanft ihr Haar und er gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Er hatte das Gefühl, dass sein Herz so laut schlug, dass Mac es eigentlich hören musste.

Ihre Arme umfassten seinen Nacken, und sie schmiegte sich zärtlich an ihn.

„Harm?“ erklang es leise aus Mac's Kehle.

„Ja?“ fragte er sanft.

„Bitte geh nicht, bleibe bei mir,“ flehte sie ihn an. Harm kniff die Augen zusammen und brachte es kaum fertig ihr darauf zu antworten.

„Mac ich... ich kann nicht,“ stotterte er leise. Er spürte wie sich ihre Finger nun noch mehr in sein Hemd gruben und ihre Tränen seinen Hals berührten.

„Auch nicht heute Nacht?“ wimmerte sie.

Harm hielt augenblicklich die Luft an und wusste nicht genau, ob er das gerade wirklich gehört hatte oder sich das in dieser Situation nur einbildete.

„Was hast du gerade gefragt? Ob ich heute Nacht bei dir bleiben kann?“ fragte er vorsichtig.

Mac nahm einen tiefen Atemzug und hauchte ihm dann ein leises „Ja“ in sein Ohr.

„Harm, ich möchte heute Nacht nicht allein sein,“ sagte sie. “Ich möchte die letzten Stunden mit dir zusammen sein und zwar jede einzelne Sekunde.“

Harm schloss die Augen und versuchte verzweifelt seine Tränen zurück zu halten.


„Und ich möchte bei dir sein Mac,“ sagte er sanft. „Aber bist du dir sicher, dass du dein Bett mit einem Piloten teilen möchtest?“ versuchte er zu scherzen, um die Spannung ein wenig zu lösen.

Mac umschlang ihn nun noch mehr und begann wieder zu weinen. „Harm, ich würde gerne noch ein paar mehr Sachen mit dir teilen als nur mein Bett,“ sprach sie leise.

Er wagte nicht darauf zu antworten, denn er hatte Angst, dass es genau das hervorbringen würde, wovor er sich fürchtete. Er würde sein Herz sprechen lassen und das konnte er ihr unmöglich so kurz vor seiner Abreise antun.

Stattdessen hob er sie sanft hoch auf seine Arme und lächelte ihr aufmunternd entgegen.

„Bereit ins Bett zu gehen, Prinzessin?“ fragte er sanft.

„Nur wenn du mir versprichst mich heute Nacht nicht eine Sekunde los zu lassen Harm,“ entgegnete sie ihm mit in einem leicht verlegendem Ton.

„Niemals Mac. Ich werde die ganze Nacht auf dich Acht geben und dich morgen früh mit einem Frühstück überraschen,“ versprach er ihr sanft. Seine Augen waren voller Wärme und Zuneigung und Mac's Herz begann wie wild zu schlagen.

Im Schlafzimmer angekommen ließ er sie vorsichtig hinunter gleiten.

„Also Mac, ich werde im Wohnzimmer warten bis du dich umgezogen hast, reichen dir fünf Minuten?“ fragte er unsicher. „Natürlich Harm, Marines brauchen nicht sehr lange zum Duschen oder Umziehen, das liegt nicht in unserer Natur,“ antwortete sie scherzend.

„Ach nein?“ fragte er spöttisch. „Dann muss ich mir wohl eingebildet haben, dass du vorhin über eine dreiviertel Stunde im Badezimmer verschwunden warst, nur um ein kleines Bad zu nehmen.“ Sein Grinsen reichte jetzt von einem Ohr zum anderen.

„Das war eine Ausnahme Harm. Denn schließlich bade ich nicht jeden Tag in einem Rosenmeer,“ sagte sie verführerisch und schenkte ihm dabei einen Blick, der ihm beinahe den Verstand raubte.

„Und wo wir schon dabei sind,“ sagte sie spielerisch. „Wolltest du nicht vor der Tür warten? Oder soll ich mich etwa vor dir umziehen?“ Sie musste sich beherrschen nicht laut los zu lachen, als sie seinen Blick bemerkte.

Harms Augen weiteten sich leicht, und es war ihm sichtlich peinlich gewesen. „Bin schon weg,“ sagte er zaghaft und ging ins Wohnzimmer hinüber.

Harm beschloss sich dort umzuziehen anstatt zu warten bis Mac fertig war, um dann ins Bad zu gehen. Er zog seine Hose aus und legte sie dann ordentlich zusammengefaltet über den Stuhl. Als er sein Hemd aufknöpfte und es sich ausziehen wollte, stieß er plötzlich einen kleinen Fluch aus.

„Autsch! Was zum...,“ er verzog schmerzverzerrt das Gesicht und vermutete erst jetzt, dass er sich beim ständigen Tragen von Mac einen Muskel gezerrt haben musste.

„Harm?“ ertönte es nur wenige Meter hinter ihm. „Ist alles in Ordnung?“ fragte sie besorgt.

„Nicht ganz Mac. Ich eigne mich anscheinend nicht als Kamel,“ sagte er und zwang sich ein Lächeln auf. Mac hingegen konnte ihm nicht folgen und sah ihn sichtlich verwirrt an. „Was? Kamel? Was meinst du damit?“ wollte sie wissen.

„Na ganz einfach Mac. Als ich dich heute des öfteren getragen habe, muss ich mir dabei wohl ordentlich einen Muskel gezerrt haben und nun schaffe ich es nicht mein Hemd auszuziehen,“ entgegnete er ihr.

Schwankend lief sie auf ihn zu. „Na dann muss ich Sie wohl aus dieser schwierigen Lage befreien Commander,“ sagte sie grinsend. „Ja, aber pass auf, dass du nicht fällst Mac, denn du schwankst wie eine alte Eiche im Wind,“ sagte er spöttisch.

Sie stand nun neben ihm und hob mahnend ihren Zeigefinger. „Noch so ein Spruch Flyboy und ich sorge dafür, dass du dir noch ein Paar Muskeln mehr zerrst,“ und kniff ihm leicht in die Rippen. „Mac, bitte...,“ Harm sah sie mit schmerzverzerrtem Gesicht an.

Sie sah ihn entschuldigend an und trat nun hinter ihn. Sanft legte sie ihre Hände auf seine Schultern und begann ihm langsam das Hemd vom Körper zu streifen. Ihre Finger glitten dabei zärtlich über seine Haut, und ihr warmer Atem liebkoste seinen Rücken.

Er spürte das seine Beine weich wurden und er hatte das Gefühl zu fliegen. Sein Herz schlug wie wild, und ihm wurde warm und kalt zugleich. Mac ging es nicht anders, sie genoss es ihn so berühren zu können.

Also versuchte er mit einem lockeren Spruch seine Sinne wieder zu finden.

„Danke Mac! Wollen wir zwei hübschen nun ins Bettchen hüpfen?“ fragte er grinsend.

Noch immer ganz in Gedanken sagte sie sanft: „Liebend gerne Harm.“ ich bin tot müde und mir brummt immer noch der Schädel“ antwortete sie sanft. Er ergriff ihre Hand und sie gingen gemeinsam ins Schlafzimmer hinüber. Sie krabbelten über die Matratze, und Mac ließ sich sanft auf ihr Kissen nieder. „Mhm einfach Himmlisch“ sagte sie strahlend.

„Meinst du mich oder das Bett?“ fragte er spielerisch und zwinkerte ihr zu.

„Beides,“ entgegnete Mac.

Verlegen von dem, was sie gerade gesagt hatte, schaltete sie schnell das Licht aus. Harm lag neben ihr auf dem Bett und starrte völlig verwundert in die Dunkelheit. < Hatte sie gerade beides gesagt? > fragte er sich, denn mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet.

Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er ihre Umrisse wahrnahm, beugte er sich zu ihr herüber und deckte sie sachte zu. „Nicht das du dich noch erkältest Marine,“ sagte er sanft.

Dann strich er ihr eine Haarsträne aus dem Gesicht und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. „Gute Nacht Mac,“ sagte er sanft. „Gute Nacht Harm,“ antwortete Mac in gleicher Weise.

Sie rollte sich wie ein Igel zusammen und zog die Decke bis zum Kinn an. Harm hingegen drehte sich in Mac's Richtung und lauschte ihren sanften Atemzügen, die nach einer Weile immer ruhiger wurden.

Stunden verstrichen und er war immer noch hellwach. Er lag auf dem Rücken und starrte an die Decke. Seine Gedanken drehten sich ohne Unterbrechung um den bevorstehenden Abschied und dem kleinen Murmeltier das neben ihm lag.

< War er wirklich bereit dazu, sie aufzugeben? > fragte er sich. < War er dazu überhaupt noch im Stande? > Er war völlig aufgewühlt von seinen Gefühlen.

Plötzlich wurde er von einem kleinen Grummeln aus den Gedanken gerissen.

Mac schien zu träumen und sprach irgendetwas im Schlaf, was man aber nicht verstehen konnte. Er musste grinsen und strich ihr sanft über die Haare. Genau in diesem Moment drehte sich Mac um und kuschelte sich eng an Harm.

Nachdem es sich Mac in ihrer neuen Schlafposition bequem gemacht hatte, vernahm Harm ein zufriedenes Seufzen und spürte einen Arm, der seinen Bauch umschlang.

Harm holte seine Arme hinter dem Nacken hervor und legte diese dann um Mac. Kurz darauf lehnte er seinen Kopf gegen den ihren und genoss ihre zärtliche Nähe. Er wünschte sich nichts sehnlicher als das die Zeit stehen bliebe, und dieser Augenblick nie enden würde.

Sanft streichelte er ihre Arme und atmete tief den Duft von Rosenblättern ein, der ihren gesamten Körper umgab. Er schaute hinaus zum hell leuchtenden Mond und Tränen liefen ihm über die Wangen. „Vergiss mich bitte niemals,“ flüsterte er leise in Mac's Ohr, und schlief kurz darauf friedlich in ihren Armen ein.

Als Harm am nächsten Morgen erwachte ,stellte er fest dass die Sonne noch nicht aufgegangen war und versuchte einen Blick auf den Wecker zu erhaschen. Das stellte sich aber als etwas schwierig heraus, denn Mac hatte ihn fest umschlungen und schlief mit ihrem Kopf auf seiner Brust.

Ganz vorsichtig hob er ihren Kopf auf ihr Kissen zurück und blickte nun zur Uhr.

< 6.30 Morgens, na klasse > dachte sich Harm. Er kroch leise aus dem Bett und lief auf Zehenspitzen in die Küche, um Mac nicht aufzuwecken. Er nahm sich eine Coke aus dem Kühlschrank, setzte sich auf die Couch, und legte dann seinen schmerzenden Arm entspannt auf die Sofalehne.

Plötzlich ertönte ein Schrei.

Wie vom Affen gebissen, sprang Harm auf und rannte so schnell er konnte ins Schlafzimmer. Mac lag da zusammengerollt und zitternd auf dem Bett. Auf dem Weg dorthin hört er, dass sie furchtbar weinte. Als er ins Schlafzimmer trat, sah er, dass ihre Hand vergeblich die Seite des Bettes abtastete, auf der Harm noch vor kurzem gelegen hatte.

„Harm?“ rief Mac völlig verzweifelt.

„Ich bin hier Mac, was ist denn los?“ fragte er im gleichen Tonfall.

Sofort zog sie ihn zu sich aufs Bett und wickelte sich förmlich um ihn herum. „Ganz ruhig Mac, was ist passiert? Ein Alptraum?“ fragte er besorgt. Mac brachte nur stotternd etwas aus ihrem Munde heraus.„Du.....du bist mit......mit deinem Flugzeug.....,“ sie konnte nicht weiter sprechen, aber das war auch gar nicht nötig, denn er wusste, was sie sagen wollte.

„Es ist alles in Ordnung Mac, das war nur ein Alptraum,“ sprach Harm sanft. Er streichelte zärtlich ihren Rücken und küsste ihren Hals und ihre Stirn. Dann glitt sein Arm über ihre Hüfte und er zog sie so dicht es nur möglich war an sich. Er spürte wie Mac sich an ihn kuschelte und ihre Finger sachte über seinen Rücken glitten.

Seine Hand strich über ihr Haar und er schob sie etwas zurück, um ihr Gesicht ein wenig besser wahrnehmen zu können. „Mac ich....ich,“ doch Mac unterbrach ihn.„Denk jetzt nicht darüber nach Harm, lass deinem Herzen einfach freien Lauf,“ flüsterte sie ihm ins Ohr.

Harm's Sinne für richtig oder falsch existierten plötzlich nicht mehr, alles was er in diesem Moment nur noch wollte war Mac. Er legte eine Hand in ihren Nacken und begann sich sanft auf sie zuzubewegen.

Beide sahen sich tief in die Augen und wussten was als nächstes geschehen würde. In den Augen des jeweils anderen sahen sie die tiefen Gefühle füreinander, die sich in den letzten Jahren aufgebaut hatten. Keiner von beiden konnte oder wollte, dass das jetzt und hier verging.

Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Harm konnte Macs warmen Atem spüren und sein Herz überschlug sich fast. Mac ging es nicht anders. Ihre Augen hatten beide geschlossen und warteten darauf, dass sich ihre Lippen berühren würden. Harm befeuchtete seine Lippen und konnte die ihren schon fast auf seinen spüren.

Gerade als sich ihre Lippen trafen, klingelte das Telefon. Erschrocken fuhren sie auseinander.

< Nein das ist ein böser Traum > dachten sich beide gleichzeitig < Nicht jetzt bitte, das kann doch einfach nicht wahr sein.> Doch es war wahr und das blöde Telefon hörte auch nicht auf zu klingeln.

„Verdammt,“ fluchte Mac.

Sie löste sich von Harm und sprang aus dem Bett. „MacKenzie,“ donnerte sie ins Telefon. „Chegwidden hier,“ ertönte es streng aus der Leitung. Mac erstarrte sofort und legte sich einen Finger auf die Lippen, um Harm zu signalisieren, dass er still sein sollte.

Harm nickte und verhielt sich ruhig. Mac drückte die Taste für den Lautsprecher, damit Harm mithören konnte.

„Entschuldigen Sie Colonel, dass ich Sie zu so früher Stunde anrufe, aber Sie müssen sofort herkommen,“ sagte der Admiral in einem besorgten Ton.

„Sir, was ist denn los?“ wollte Mac unbedingt wissen.

„Auf einer Marine Basis im Irak wurde ein Attentat verübt, bei dem 250 Soldaten getötet und weitere 300 verletzt wurden. Das Problem bei der ganzen Sachen ist, dass zwei Lt. der Navy und ein Col. der Marines darin verwickelt sind, sagte der Admiral mit strenger Stimme.

Harm und Mac musterten sich gegenseitig mit völlig ungläubigen Blicken und konnten nicht glauben, was der Admiral ihnen so eben erzählt hatte.

„Sir das ist ja furchtbar,“ sagte Mac sichtlich durcheinander. „In der Tat Colonel, deswegen möchte ich, dass Sie schnellstmöglich hier in meinem Büroerscheinen. Sie werden danach sofort in den Irak fliegen und werden dort der Sache auf den Grund gehen und der Commander wird früher versetzt,“ sagte der Admiral mit etwas Trauer in der Stimme.

Mac's Augen weiteten sich und sie musste sich beherrschen nicht zu weinen.

„Sir, der Commander wird was?“ fragte Mac voller Angst.

„Ich weiß was Sie jetzt denken Colonel und es tut mir leid, aber ich habe soeben einen Anruf erhalten, in dem mir mitgeteilt wurde, dass der Commander schnellstmöglichst auf der USS Seahawk erwartet wird. Er wird zur Kampffliegerstaffel gehören die Spezialeinsätze in den Irak fliegen werden,“ antwortete der Admiral mit nun ruhiger Stimme.

„Aber Sir?“ erklang es völlig verzweifelt aus Mac's Kehle.

„Nein Colonel, ich werde jetzt nicht mit Ihnen darüber diskutieren, es ist beschlossene Sache“ ertönte es streng vom anderen Ende der Leitung. „Ja Sir,“ antwortete Mac. „Ich werde mich schnellst möglich auf den Weg machen“.

„Tun Sie das Colonel, und sagen Sie Commander Rabb Bescheid, denn ich ereiche ihn nicht,“ sagte der Admiral streng.

„Aye Sir, ich werde mein bestes versuchen,“ sagte Mac und legte dann den Hörer auf.

Nun blickten sich beide völlig verzweifelt in die Augen und waren hin und her gerissen zwischen ihrer Pflicht und ihren Gefühlen füreinander.

Harm stand auf und ging mit langsamen Schritten um das Bett herum auf Mac zu, ohne ihrem Blick auch nur eine Sekunde auszuweichen. Bei ihr angekommen, nahm er sie sanft in die Arme und beide begannen zu weinen.

„Oh Gott Harm, ich habe solche Angst dich zu verlieren,“ wimmerte Mac leise.

„Ich weiß Mac, mir geht es nicht anders,“ sagte Harm mit einem Zittern in der Stimme. Sie umklammerten einander nun so fest, als könnten sie damit verhindern, dass man sie auseinander reißt.

Nach einer Weile ließen sie einander los und Mac begab sich ins Badezimmer um zu duschen und sich umzuziehen. Harm verschwand unterdessen im Wohnzimmer und zog sich an. Als er fertig war, begann er einen kleinen Brief für Mac zu schreiben, den er ihr auf dem Wohnzimmertisch hinterlassen wollte:

‚Liebe Mac

Weinen möchte ich, ohne mich zu schämen, schreien weil mir einfach danach ist. Bohrend tief, schneidend kalt ist das momentane Gefühl. Mein Herz es splittert, und ich kann es nicht verhindern. Dem Herzen folgend ließ ich mich fallen, jedoch Stürzte ich ,ohne es zu wollen.

Tief in mir nagt es in meinem Herzen. Es hört nicht auf, es mildert sich nicht, es wird nur schlimmer, so wollt ich das nicht. Rot, tief dunkelrot meine Augen sind, Einsamkeit die mich nun umringt. Schatten die ich nicht ertrage, leidvoller sie sind als Sonnenstrahlen. Der Schlüssel meines Herzens ruht ewig bei dir, ich verlasse dich nun, doch meine Seele bleibt hier.

Mac verzeih mir das ich gegangen bin ohne mich richtig von dir zu verabschieden, aber ich hätte es nicht ertragen, ich hätte dich nicht gehen lassen können, nicht die Frau die ich so sehr liebe. Bitte verzeih mir!

In liebe Harm


Er faltete den Brief zusammen, hauchte einen sanften Kuss hinauf und legte ihn dann gut sichtbar auf dem Tisch nieder. Tränen füllten seine Augen und er sah sich noch einmal um, bevor er seine Jacke nahm und still und leise aus Mac's Wohnung verschwand.


Etwa eine halbe Stunde später kam Mac aus dem Badezimmer getrottet und bemerkte die seltsame Stille zu erst gar nicht, bis ihr einfiel das sie Harm unbedingt noch etwas sagen wollte.


„Harm, wo bist du?“ fragte sie sanft. Doch sie bekam keine Antwort.

„Harm?“ mittlerweile stand sie in ihrem Schlafzimmer.

Dieses Mal mit einem ängstlichen Ton in ihrer Stimme. Doch sie bekam wieder keine Antwort und da wusste sie das etwas nicht stimmte. Sie ging zurück ins Wohnzimmer hinüber und ihr Blick fiel nun sofort auf den zusammengefalteten Brief. Sie schlug die Hände vors Gesicht, kniete sich auf den Boden hin und begann furchtbar zu weinen.

„Nein,“ schrie sie verzweifelt.

Langsam erhob sie sich wieder und ging langsam auf den Tisch zu, auf dem sie einen zusammengefalteten Zettel sah. Dort angekommen, nahm sie ihn auf und faltete ihn auseinander.

„Liebe Mac.........“ begann sie zu lesen. Bei diesen Worten machte sich Angst in ihr breit. Angst, das zu lesen, was sie tief in ihrem Herzen vermutete.

Sie musste sich immer und immer wieder die Tränen aus den Augen wischen, während sie diesen Brief las, um die Worte entziffern zu können.


Dann plötzlich ergriff sie die Panik.

Sie rannte ins Schlafzimmer, schnappte sich ein paar Dinge, die sie für ihren Irak Aufenthalt brauchen würde und verließ dann blitzartig das Haus. Sie sprang in ihre Corvette und trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch.

Wie eine Verrückte fuhr sie durch die Strassen, getrieben von nur einem einzigen Gedanken < Ich muss Harm einholen, vielleicht schaffe ich es noch ihn am Marine Stützpunkt zu erreichen bevor er abfliegt >.

Tränen liefen unentwegt über ihr Gesicht und ihre innere Angst nahm ihr die Luft zum atmen.

Als sie den Stützpunkt ereichte, hätte sie beinahe die Absperrung übersehen und den Wachposten überrollt. „Stop,“ erschallte es in einem ziemlich strengen Ton.„Ihren Ausweis bitte, Ma'am,“ forderte sie ein Cpl. am Eingang des Stützpunktes auf.

Völlig aufgelöst, fischte sie ihren Ausweis aus der Tasche und hielt ihn der Wache direkt unter die Nase.„Danke Ma'am, Sie dürfen weiter fahren,“ sagte er freundlich und ließ sie passieren.

Kaum war die Schranke oben drückte sie auch schon wieder auf's Gas und fuhr direkt zur Start- und Landezone, denn sie ging davon aus das er bereits dort war.

Als sie dort ankam, sah sie wie ein Hubschrauber gerade dabei war zu starten.

Ihre Augen suchten verzweifelt nach einem großen, dunkelhaarigen Navy-Commander, doch sie konnte ihn nicht entdecken. Sekunden später hob der Hubschrauber ab und gab hinter sich einen zweiten frei.

Dann plötzlich hielt sie die Luft an.

Sie sah wie Harm gerade in den anderen Hubschrauber einstieg und sich merkwürdigerweise noch mal umsah, so als spürte er, dass sie irgendwo hier war. „Harm,“ schrie sie immer und immer wieder, aber er konnte sie nicht hören, denn der eben gestartete Hubschrauber machte einfach zu viel Lärm.

Verzweifelt und tränenüberströmt rannte sie los.

„Harm,“ erklang es zitternd aus ihrer Stimme und dann plötzlich sah er sie, doch es war bereits zu spät.

Harm spürte das sich der Hubschrauber langsam vom Boden erhob, und drückte seine Hände und sein Gesicht an die Glasscheibe des kleinen Fensters. Tränen bannten sich den weg in seine Augen und ließen Mac langsam verschwimmen.

Sie streckte ihre Arme dem Himmel entgegen und schrie „Ich liebe dich Harm“.

Er schaute ohne Unterbrechung zu Mac und sah wie sie immer kleiner und kleiner wurde, und dann langsam aus seinem Blickwinkel verschwand.

Mac tat das selbe. Sie sah dem Hubschrauber eine Ewigkeit so schien es hinterher, bis er allmählich am eisblauen Horizont verschwand. Sie blieb noch ein paar Minuten regungslos auf der Stelle stehen, bevor sie langsam zurück zum Auto lief.

Zitternd und völlig aufgelöst, startete sie den Motor und machte sich auf den Weg zum JAG HQ. Der Admiral war sicherlich sowieso schon auf 180, weil sie bis jetzt noch nicht da war, jedoch war das jetzt das geringste was sie interessierte. Sie hatte so eben den Mann, den sie so sehr liebte verloren, und hatte nichts dagegen ausrichten können.

Eine halbe Stunde später erreichte sie das Büro und Betrat immer noch völlig abwesend den Fahrstuhl. Als sich die Tür öffnete und sie den Fahrstuhl verließ, wurde sie von Bud über den Haufen gerannt.

„Oh Entschuldigung Ma'am, ich hab Sie nicht gesehen,“ sagte Bud schuldbewusst. Mac jedoch winkte nur mit der Hand ab und sagte „Schon gut Bud, schon gut,“ und begab sich auf direkten Weg in ihr Büro.

Sekunden später klopfte es an ihrer Tür. „Ma'am der Admiral möchte, dass Sie sofort in sein Büro kommen,“ sagte Tiner in einem freundlichen Ton. Mac jedoch rührte sich nicht und gab auch keinen Laut von sich.„Ma'am?“ fragte Tiner besorgt. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie angesprochen wurde.

„Entschuldigung Tiner, was sagten Sie gerade?“ fragte sie sichtlich durcheinander. „Ma'am, ich sagte, dass der Admiral Sie sofort in seinem Büro sehen möchte,“ antwortete Tiner. „In Ordnung, ich bin schon unterwegs,“ sagte sie fast flüsternd.

Sie folgte Tiner zum Büro des Admirals und er kündigte sie an. „Sir der Colonel ist hier, sagte Tiner. „Schicken Sie sie rein Tiner,“ donnerte es aus der Gegensprechanlage.

„Sie wollten mich sprechen Sir?“ fragte Mac und versuchte ihre Gefühle unter Kontrolle zu behalten. „In der Tat Colonel. Das war aber bereits vor über einer Stunde. Könnten Sie mir vielleicht mal verraten, wo zum Teufel Sie gesteckt haben? Ich sagte Ihnen doch, dass Sie sich schnellst möglich hier her begeben sollten?“ fauchte der Admiral.

„Entschuldigen Sie Sir, ich hatte da noch etwas zu erledigen,“ antwortete Mac in einem ruhigen Ton, und musste sich beherrschen nicht wieder in Tränen auszubrechen.

„Sie hatten noch etwas zu erledigen?“ fragte der Admiral sarkastisch. „Was zum Teufel kann wichtiger sein als so eine heikle Situation?“ brüllte er sichtlich sauer.

„Commander Rabb's Abreise Sir“ erwiderte Mac tief verletzt. Der Blick des Admirals verlor etwas an seiner Härte, und er setzte sich endlich auf seinen Stuhl. „Sie hätten anrufen können Colonel“ sagte er sichtlich enttäuscht.

„Tut mir leid Sir, ich habe in den letzten Stunden an gar nichts mehr gedacht. Es war unprofessionell von mir und es wird nicht wieder vorkommen,“ sprach sie in einem respektvollem Ton. „Blödsinn Colonel“ donnerte der Admiral ihr entgegen. „Aber ich möchte mich jetzt nicht mit ihnen über Comander Rabb sondern über ihre Aufgaben im Irak unterhalten“ sagte er nun mit ruhiger Stimme.

„Natürlich Sir“ entgegnete Mac. Und sie verbrachten die nächste halbe Stunde damit, Mac's dortige Aufgaben zu besprechen. Danach übertrug Mac ihre gängigen Fälle Sturgis und Bud, und war zwei Stunden später auf dem Weg zum Flughafen.

Nach einem ca. 12-stündigen Flug setzte die C-17 Transportmaschine mit Mac an Bord auf der Al-Asad Airbase in der Nähe von Haditha auf. Sie lag etwa 200 km nordwestlich von Badhdad und beherbergte 1500 Marines.

Mac war von diesem langen Flug völlig erschöpft und wollte sich nur noch irgendwo hinlegen und versuchen ein wenig zu schlafen. Jedoch bezweifelte sie das es ihr gelingen würde, denn ihre Gedanken waren einzig und allein bei Harm.

Ein Lance Cpl. Graham empfing sie freundlich und fuhr sie mit einem Hummer in ihr Quartier. „Ma'am, General Bowmen würde Sie gerne in 10 Minuten sprechen,“ sagte der Cpl.

„Danke Cpl., ich werde in zehn Minuten im Kommandozelt sein“ erwiderte Mac etwas gequält.

Der Cpl. nickte freundlich und verschwand aus Mac's Zelt.

Das Camp bestand aus geräumigen Wüstenzelten. In Macs Zelt gab es eine kleine Dusche und ein Feldbett, dass mit Moskitoschutz ausgerüstet war.

Das war für Mac nichts Neues, denn sie hatte schon ein Paar Einsätze in Wüstenregionen hinter sich, dennoch wünschte sie sich jetzt lieber ihr eigenes Bett mit einem gewissen Flieger als Inhalt.

Nachdem sie sich frisch gemacht hatte, begab sie sich in das Kommandozelt.

„JAG anwesend,“ erklang es streng aus der Kehle eines Gunny's. „Wir haben Sie schon sehnlichst erwartet Colonel,“ ertönte es von einem grauhaarigen, kräftig gebauten Mann mittleren Alters.

„Das wurde mir bereits mitgeteilt General,“ erwiderte Mac mit einem freundlichen Lächeln und schüttelte die ihr gereichte Hand.

„Tja dann können wir ja gleich mit der Arbeit beginnen,“ sagte der General freundlich und führte Mac zu einer großen Karte, die auf einen der Tische ausgebreitet lag.

„Hier, hier und hier sind sie in unser Lager eingedrungen,“ erklärte der General sachte. „Sie fuhren mit ihren Fahrzeugen zu diesen drei Zielen: Zur Tankanlage, zum Munitionslager und zur zweiten Kommandozentrale, die alle wichtigen geheimen Schriftstücke und anderes enthielt,“ erklärte der General nun sichtlich aufgebracht.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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zuletzt bearbeitet 02.05.2007 | Top

RE: Tears across the ocean von Jones21

#2 von Petra-Andreas , 02.05.2007 17:53

„Der Punkt jedoch ist, dass niemand außer Lt. Graves, Lt. Madoon, Col. Zeto und mir etwas von dieser zweiten Kommandozentrale und dessen Inhalt wussten,“ sagte der General mit groben Tonfall.

„Sir, Sie wissen aber, dass Sie somit auch zu den Verdächtigen in dieser Ermittlung zählen?“ fragte Mac vorsichtig nach.

„Natürlich weiß ich das Colonel oder halten Sie mich etwa für inkompetent?“ erwiderte der General leicht verärgert.

„Nein Sir, natürlich nicht, aber ich wollte Sie trotzdem nur darauf hinweisen,“ entgegnete Mac gelassen.

„Nun gut Colonel,“ sagte der General streng. „Ich stehe Ihnen ab jetzt jeder Zeit für Befragungen zur Verfügung und schlage vor, dass Sie damit Morgen Beginnen.

„Ja Sir,“ antwortete Mac und machte auf dem Absatz kehrt.

Mac legte ihre Sachen ab und zog sich einer ihrer khaki farbenen Marines T-Shirts über. Dann legte sie sich ins Feldbett und losch das Licht der Öllampe.

Stunden vergingen und sie war immer noch wach. Sie konnte nicht aufhören an Harm zu denken, oder an den schmerzhaften Abschied. Sie musste an die letzte gemeinsame Nacht denken, und wie nah sie sich dort waren. <Warum hast du mich verlassen Harm?> diese Frage ging ihr immer und immer wieder durch den Kopf.

Sie beschloss auf zu stehen denn sie konnte sowieso nicht einschlafen. Kaum hatte sie ihre Sachen angezogen, hörte sie wie jemand um ihr Zelt schlich. Sie wollte gerade ihren Kopf rausstrecken um nachzusehen, als sich hinterrücks eine Hand auf ihren Mund legte und sie grob vom Zelteingang zurückgezogen wurde.

Sie schlug um sich und versuchte sich zu wehren, doch es gelang ihr einfach nicht. „Psssst“ sagte eine fremde Stimme flüsternd. „Bleiben sie ruhig Colonel, ich tue ihnen nichts, ich darf nur nicht hier gesehen werden.“ Langsam löste sich der feste Griff der Mac umgab, und sie entspannte sich ein wenig.

„Hören sie mir zu Colonel. Ich glaube ich weiß wer den Anschlag geplant und ausgeführt hat, aber ich muss sehr vorsichtig sein.“ flüsterte er. Nun nahm er auch die Hand von ihrem Mund weg und ließ sie los. Mac war außer sich vor Wut und hätte ihn am liebsten auf der Stelle erschlagen.

Sie drehte sich um und stemmte die Hände in die Hüften, denn vor ihr stand Lt. Graham.

„Wenn sie mich nochmal so überfallen, dann brauchen sie nicht mehr vorsichtig sein. Das einzige was sie dann noch brauchen ist ein Leichenwagen“ flüsterte sie in einem wütenden Tonfall.

„Entschuldigung Ma'am, aber es ging nicht anders“ flüsterte er reuevoll.

„Es geht immer anders Lt. Und nun erzählen sie mir woher sie diese ganzen Informationen haben“ sagte sie gereizt.

Er fing an ihr seine Beobachtungen zu erzählen, und dessen Gespräche die er belauscht hatte.

„Eines Nachts bin ich ihnen gefolgt. Sie treffen sich einmal die Woche an einem entlegendem Fleck des Camp's, um dort ihre Aufträge zu besprechen“ sagte er flüsternd.

„Welche Aufträge?“ fragte Mac nun sichtlich neugierig.

„Die Aufträge die sie von ihrer Zelle bekommen“ antwortete er etwas nervös. „Zelle?“ fragte Mac und sah ihn etwas unbeholfen an.

„Ja Ma'am Zelle, und zwar eine Terrorzelle“. Mac's Augen weiteten sich und sie musste sich setzen.

„Ich habe bei ihren nächtlichen Gesprächen mitbekommen, das sie sich einer Terrorzelle angeschlossen haben und zum Islam konvertiert sind. Niemand ausser mir hat etwas davon mitbekommen, und wenn sie es wüssten, würden sie mich auf der stelle exekutieren“ sagte er ängstlich.

„Wer sind die?“ wollte Mac wissen.

„Nun ich glaube es handelt sich hierbei um Lt. Graves, Lt. Madoon und Col. Zeto Ma'am“ entgegnete er ihr.

„Sie glauben?“ fragte Mac stutzig.

„Ja Ma'am. Ich konnte ihre Gesichter nicht sehen weil sie sich vermummt hatten, aber ich habe eindeutig ihre Stimmen erkannt“ sagte er sichtlich überzeugt.

„Haben sie das alles schon dem General erzählt?“ fragte Mac. „Nein Ma'am außer ihnen weiß es niemand, und ich glaube das sollte auch so bleiben“ entgegnete er.

„Das wird aber schwierig Lt., denn ich führe hier Ermittlungen durch, und muss die ganze Sache aufklären und vor Gericht bringen“ sagte sie streng.

„Ma'am bitte, könnte man nicht auf mich verzichten?.“ In der Stimme des Lt. hörte man eindeutig Angst. „Das geht nicht, ich werde sie und ihre Aussage als Beweismittel vor Gericht brauchen. Aber ich werde ihnen Zeugenschutz geben, ihnen wird nichts passieren“ sagte Mac in einem ruhigen und überzeugendem Tonfall.

„Und das kann man nicht irgendwie anders regeln Ma'am?“ fragte er verzweifelt.

„Nein tut mir leid Lt. aber wie gesagt ihnen wird nichts geschehen, das versichere ich ihnen“ sagte sie mit einem seichten Lächeln auf dem Gesicht. „Und nun möchte ich sie bitten zu gehen, es ist schon spät und ich würde gerne noch ein bisschen schlafen“ sagte Mac.

„Oh natürlich Ma'am, Entschuldigung. Ich wünsche ihnen noch eine gute Nacht Colonel“ sagte er freundlich, und verschwand genauso leise wie er auch gekommen war.

Sie ließ sich das Gespräch mit dem Lt. noch mal durch den Kopf gehen. Sie konnte verstehen, dass der Lt. Angst hatte, seine Kameraden zu verraten, aber er war ihr einziger Zeuge, der die Angelegenheit aufklären konnte. Sie hoffe, ihn doch noch zu einer Zeugenaussage zu bringen. Seufzend setzte sie sich auf das Feldbett und schnappte sich ihren Laptop und begann, eine E-Mail an Harm zu schreiben.


Persischer Golf
Auf der USS Seahawk

Harm war vor einigen Stunden auf der USS Seahawk gelandet und hatte schon einiges leisten müssen. Er wurde kurzerhand vom CO angewiesen bei einer Einsatzübung teil zu nehmen, und hatte deswegen schon einen zwei stündigen Flug in einer F-14 hinter sich.

Dennoch konnte er nicht schlafen. Es war zwar mitten in der Nacht und es war ein langer Tag gewesen, aber seine Gedanken machten ihm einen Strich durch die Rechnung.

Ständig musste er an Mac und den verzweifelten Blick in ihren Augen denken, den er noch aus dem Hubschrauber wahrgenommen hatte. <Ich habe ihr so sehr wehgetan> dachte er immer und immer wieder. <Wie konnte ich das nur tun? Wie konnte ich mir selbst das antun?>

Ein „Sie haben Post“ riss ihn aus seinen Gedanken. <Wer in aller Welt kann das um diese Uhrzeit sein?> fragte er sich. Er öffnete sein Postfach und begann augenblicklich zu grinsen. Es war Mac. <Anscheinend kann mein Marine auch nicht schlafen> dachte er sich, und begann zu lesen:

<Harm bist du wach? Ich kann nicht schlafen, ich vermisse dich so sehr. Heute wurde ich von einem gewissen Lt. Graves in meinem Zelt förmlich überfallen. Er meinte er habe die Verdächtigen belauscht, und dabei mitbekommen das sie zu einer Terrorzelle gehören. Und er habe Angst um sein Leben, aber was rede ich hier.

Der eigentliche Grund weshalb ich mitten in der Nacht am Laptop sitze und dir schreibe ist, dass du mir so schrecklich fehlst. Das Bett ist ohne dich so kalt und mir fehlen deine Umarmungen, deine Stimme. Verdammt jetzt weine ich schon wieder, also ich hoffe du kannst dich bald melden oder bist wach so das ich gleich eine Antwort erhalte. Das war’s erst mal bye Mac>

Er wischte sich die Tränen aus den Augen und begann sofort zu antworten, obwohl er etwas enttäuscht war, dass sie nicht ‚Ich liebe dich’ geschrieben hatte.

<Wie es aussieht kann mein Marine auch nicht schlafen! Ich auch nicht. Ich liege in meiner Koje und muss unentwegt an dich denken. Ich vermisse dich auch so sehr und wäre jetzt so gerne bei dir. Ich hoffe, dass dieser gewisse Lt. Graves dir nicht zu nahe auf die Pelle gerückt ist, sonst muss ich ihm mit meiner F-14 mal so richtig Dampf unter dem Hintern machen.

Aber es klingt nach einer heiklen Sache Mac also sei bitte vorsichtig, nicht das dir am Ende noch Gefahr droht. Ich könnte es nicht ertragen wenn dir etwas passiert, und ich bin zu weit weg um dich zu beschützen. Also bitte versprich mir, dass du bei den kleinsten Anzeichen von Gefahr, dich an den General oder sonst wen wendest. Ich kenne dich du machst so etwas ungern, aber jetzt bitte ich dich, tue nichts Unüberlegtes oder Riskantes. In Ordnung? >

Eine kleine Sekunde überlegte er, ob er mit ‚Ich liebe Dich’ die E-Mail beenden sollte, aber er entschloss sich das nicht zu tun. Sie hatte es ja auch nicht getan, und deswegen wusste er nicht so ganz was er davon halten sollte.

<Also Prinzessin pass auf dich auf, und versuche jetzt ein wenig zu schlafen, ich melde mich morgen wieder ok? Bye Harm>

Auch Mac musste sich Tränen aus den Augen wischen und begann die letzte kurze E-Mail an Harm für heute Nacht zu verfassen.

<In Ordnung Flyboy ich verspreche dir das ich auf mich aufpassen werde.>

Plötzlich gab es eine gewaltige Explosion im Camp, und man hörte überall Gewehrsalven.

<Harm ich muss Schluss machen hier passiert irgendetwas. Überall wird geschossen und eine Explosion> weiter konnte sie nicht schreiben. Sie klickte auf senden, schnappte sich dann ihre M-16 und versuchte Lt. Graves in diesem Chaos zu finden.

Harm wollte sich gerade ins Bett legen als wieder ein „Sie haben Post“ erklang. Er schüttelte den Kopf und musste Lachen. <Marine, ich sagte doch du solltest schlafen gehen!> dachte er sich.

Er öffnete das Postfach und nach einigen Sekunden hielt er die Luft an. Panik brach in ihm aus als er die Zeilen las und alle möglichen schrecklichen Bilder bahnten sich den Weg in sein Unterbewusstsein.

Er sprang vom Stuhl auf, schlüpfte in seine Sachen und rannte sofort in Richtung Brücke zum CO. Kaum hatte er die Hälfte der Strecke zurückgelegt, ertönte auch schon das Einsatzsignal über sämtliche Lautsprecher. Nun rannte er noch schneller und wäre beinahe gestolpert und die Treppen hinunter gefallen.

„Sir eines unserer Camp's im Irak...,“ keuchte er nachdem er die Brücke erreicht hatte . „Das weiß ich Commander, was meinen Sie denn warum wir Alarm gegeben haben? Jedoch frage ich mich gerade wie Sie das schon wissen können?“ wollte der CO wissen. „Das erkläre ich Ihnen später Sir,“ entgegnete Harm.

„Also gut Commander, Einsatzbesprechung in fünf Minuten im Briefing Room verstanden?“ fragte der CO. „Aye Sir, verstanden,“ antwortete Harm und machte auf dem Absatz kehrt.

Nach wenigen Minuten hatten sich alle Piloten im Briefing Room versammelt, und warteten auf ihre Einsatzbefehle.

“Meine Herren,“ erklang es streng aus Richtung Tür. Sofort erhoben sich alle blitzartig aus ihren Stühlen und nahmen Haltung an. „Setzen Sie sich,“ befahl der CO.

Sobald alle Platz genommen hatten, begann die Einsatzbesprechung.

„Gentlemen ich habe soeben erfahren, dass unsere Al-Asad Airbase im Irak unter schweren feindlichem Feuer steht. Bilder von einem unserer Aufklärungsflugzeuge sind vor wenigen Minuten eingetroffen und sind dabei ausgewertet zu werden.

Bis jetzt steht nicht fest wie viele Soldaten bereits gefallen sind oder wie viele Verletzte es gibt. Eins jedoch weiß ich, es werden nicht wenige sein.“ Die Stimme des CO's hatte nun einen besorgten Ton angenommen.

Dann verließ er für einige Minuten den Raum um nach den Fotos zu sehen.

Harm rutschte während dessen nervös auf seinem Stuhl hin und her und ihm kamen die Minuten in denen sie auf die Auswertungen warten mussten wie Stunden vor. <Ich hätte sie niemals alleine lassen dürfen> dachte er sich. <Was wenn ihr etwas passiert ist?> Er war kurz davor wahnsinnig zu werden, er musste irgendwie erfahren ob sie noch lebte oder ob sie Verletzt war.

Dann endlich betrat der CO wieder den Briefing Room. Unter seinem Arm hatte er eine dicke Mappe mit Fotos und Karten.

„Gentlemen wir sprechen hier von einem der schlimmsten Angriffe, die es seit langem auf eine US Basis gegeben hat“ sagte der CO sichtlich besorgt. Er ließ das Licht ausschalten und legte das erste Foto auf den Overhead Projektor und begann ihnen das ganze Ausmaß des Angriffs zu erklären.

„Hier ist das Camp,“ sprach er ruhig, und zeigte dabei mit dem Finger auf eine bestimmte Stelle im Bild. „Das alles, was Sie hier als großen Fleck drum herum sehen, sind Panzer.“

Ein Grollen ging durch den Raum und man sah den Leuten das Entsetzen und die Furcht förmlich an.

„Die hellen Flecken, die Sie hier sehen, sind von unseren Wärmebildkameras,“ erklärte der CO. „Es sind ganze Divisionen von Irakischen Truppen.“

Alle sahen sich mit großen Augen an und konnten nicht fassen, was hier gerade vor sich ging.

„Es ist uns unbegreiflich wie sich eine solche riesige Division dem Camp unbemerkt nähern konnte, jedoch ist es zu spät sich darüber Gedanken zu machen. Das zweite Problem ist, das sich seit heute morgen auch noch ein JAG im Camp befindet,“ sagte er mit einem strengen Ton.

Harm musste augenblicklich die Luft anhalten und ballte seine Hände zu Fäusten, was beim CO natürlich nicht unbemerkt blieb. „Haben Sie damit ein besonderes Problem, Commander?“ wollte der CO wissen.

“Nein Sir, ich will bloß den Irakis ordentlich Feuer unterm Hintern machen, das ist alles,“ log er. Denn er befürchtete, dass wenn er ihm sagen würde, dass er eine persönliche Beziehung zu dem JAG hatte, dann würde er ihn an dieser Aktion nicht teilhaben lassen, also entschied er sich zu schweigen.

„Na dann ist ja gut Commander“ entgegnete der CO. „Das einzige was jetzt wichtig ist, ist dass unsere Jungs dort unten mächtig Feuerschutz von oben bekommen,“ sagte er überzeugend und legte ein anderes Bild auf den Projektor.

„Wir werden zwei Staffeln bilden. Eine wird Commander Rabb führen und die andere Lt. Frisco, hat damit jemand ein Problem?“ fragte der CO. „Nein Sir“ ertönte es im Chor.

„Gut dann können wir ja die restlichen Instruktionen besprechen, damit Sie schnellst möglich ihre Ärsche in die Luft schwingen können“ sagte er.

„Commander Rabb, Sie und Ihre Staffel werden die südliche Seite des Camp's unter Beschuss nehmen und Sie Lt. Frisco die nördliche verstanden?“ fragte er streng. „Ja Sir verstanden“ antworteten beide gleichzeitig.

„Gut dann sehen Sie zu, dass Sie zu Ihren Maschinen kommen“ sagte der CO und schaltete das Licht ein. „Aye Sir“ erklang es im Chor. Dann sprangen sie auf um sich zu ihren Maschinen zu begeben.


Al-Asad Airbase
200 Km nordwestlich von Baghdad

Mac krabbelte förmlich aus ihrem Zelt raus um sich nach Lt. Graves umzusehen. Links und rechts schlugen Kugeln ein und überall war Feuer zu sehen. Der Rauch nahm ihr die Sicht und das Atmen fiel schwer.

Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter und sie drehte sich um.

„Colonel“ schrie Lt. Graves, „Wir müssen Sie in Sicherheit bringen.“

Mac hingegen sah ihn verwirrt an und schüttelte den Kopf. „In Sicherheit, Lt.?“ schrie sie verwirrt. „Wo zum Henker soll es denn bitte hier noch sicher sein?“ Er sah sie etwas hilflos an und ging dann Sekunden später in Deckung als nur wenige Meter neben ihm eine Kugel einschlug.

„Das weiß ich auch nicht so genau Ma'am, aber hier können Sie nicht bleiben. Am besten wir schlagen uns zum General durch Ma'am“ sagte er überzeugend. „In Ordnung, Lt. versuchen wir es“ entgegnete Mac.

Sie krochen auf allen Vieren in Richtung Kommandozelt. Kugeln schlugen überall und dicht neben ihnen ein, und Mac musste plötzlich an eine Unterhaltung mit Harm denken.

Sie hatte keine Ahnung wie sie in so einer Situation daran erinnert wurde, aber ihr ging dieser Satz nicht aus dem Kopf. <Marines ducken sich nicht Harm, sie gehen in Deckung aber sie ducken sich niemals>

Selbst in dieser Lage brachte dieser Gedanke sie zum lächeln.

Sie musste an sein Lachen denken, seine warmen Augen, seine zärtlichen Berührungen. Der Gedanke hier nicht wieder lebend raus zu kommen, und ihn nie wieder zu sehen wurde immer größer.

Dann auf einmal durchfuhr sie ein starker Schmerz und ihre Arme gaben plötzlich dem Gewicht ihres Körpers nach. „Ma'am“ schrie Lt. Graves und kroch auf sie zu.

Mac atmete schwer und hatte innerhalb dieser wenigen Sekunden extrem viel Blut verloren. Eine Kugel hatte ihre rechte Herzkammer durchbohrt und blieb auch noch darin stecken.

Alles um sie herum verschwamm allmählich und sie verlor das Bewusstsein.

Lt. Graves zog sein Hemd aus und drückte dieses dann auf ihre stark blutende Wunde, dann packte er sie und schleifte sie hinter sich her. Er hätte sie lieber getragen aber das war in diesem Kugelhagel unmöglich, was das ganze dramatisierte. Denn dadurch, dass sie stark blutete und das Bewusstsein verloren hatte, war es offensichtlich, dass sie sich bereits in einem äußerst kritischen Zustand befand.

Dann gewann der Rettungsinstinkt die Oberhand.

Er packte sie, legte sie sich über die Schultern, und rannte so schnell er nur konnte quer durch den Kugelhagel direkt zum Kommandozelt. Tatsächlich hatte er es geschafft heil dort anzukommen, und schrie sofort nach einem Sanitäter.

„Wir brauchen hier sofort Hilfe“ rief er verzweifelt.

Der General kam auf sie zugekrochen und prüfte Mac's Zustand. „Lt. Ich glaube nicht das sie die nächsten Stunden überleben wird“ sagte er mit einem trauergefülltem Ton, und sah dem Lt. in dessen völlig verängstigte Augen.

Sekunden später traf auch der Sanitäter bei ihnen ein und versorgte Mac so gut er konnte, jedoch auch er war der Meinung gewesen, dass sie keinerlei Überlebenschancen haben würde. Der einzige, der an Mac glaubte war Lt. Graves, denn er hatte von der ersten Sekunde an gespürt was für eine starke Persönlichkeit sie hatte. Er wollte sie nicht wie die anderen aufgeben, und beschloss deshalb sie irgendwie zum Sanitätshubschrauber zu bringen.

„General wo ist der Sanitätshubschrauber?“ schrie er in Richtung seines Vorgesetzten, denn in diesem Gewitter aus Kugeln und Explosionen verstand man kaum sein eigenes Wort.

„Vergessen sie es Lt. das schaffen sie niemals dort lebend anzukommen“ entgegnete der General.

Aber Graves ließ sich nicht abwimmeln.

„Sir, bitte wo ist er?“ flehte er den General an, und ließ seinen Blick über Mac's leblosen Körper schweifen.

„Also gut Lt., er steht am nordöstlichen Landeplatz. Aber ich sage ihnen nochmals, dass es fast unmöglich ist dort lebend hinzugelangen“ sagte der General sichtlich misstrauisch. “Sie haben es ja eben selbst gesagt General, „Fast aber nicht unmöglich“ entgegnete Graves.

Mit einem Nicken gab der General ihm zu verstehen, das er sich nun mit Mac auf den Weg machen konnte. Er und sechs weitere Marines, die sich im Kommandozelt befanden, gaben den beiden so lange es ihnen möglich war Feuerschutz.

Graves rannte mit Mac auf den Schultern so schnell es ihm möglich war und konnte bereits den Hubschrauber sehen, als plötzlich eine Kugel sein rechtes Bein durchschlug.

Er stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus, lief aber dennoch weiter um Mac in Sicherheit zu bringen. Dann Sekunden später traf ihn eine zweite Kugel, gefolgt von einer dritten.

Blut floss aus seinen Mundwinkeln und seine Beine wurden weich.

Aber der Wille, Mac hier raus zu schaffen gab ihm die letzte Kraft sie weiter zu schleppen, und die nur noch wenigen Meter zum Hubschrauber zu bewältigen. Angekommen riss er die Tür auf, und forderte den Piloten auf unverzüglich zu starten. Dieser hielt ihm den erhobenen Daumen entgegen um ihm zu signalisieren das er seinen Befehl verstanden hatte.

Er ließ Mac sachte in den Hubschrauber gleiten und legte ihr ein Stück Stoff unter den Kopf. Als er die Tür schließen wollte, traf ihn eine vierte Kugel und er sank zu Boden. Tränen füllten seine durch Schmerz gezeichneten Augen, und er blickte nochmals auf Mac's leblosen Körper bevor seine Augen begannen sich langsam zu schließen.

In seinem Inneren sah er nochmals Bilder von seiner Familie, und ein seichtes letztes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht bevor sein Herz aufhörte zu schlagen. Seine Augen öffneten sich und seine Linse erstarrte. Eine letzte Träne floss an seiner Wange hinunter und der nun gestartete Hubschrauber mit Mac als Inhalt, bedeckte seinen nun leblosen Körper mit Sand und Staub.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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RE: Tears across the ocean von Jones21

#3 von Petra-Andreas , 02.05.2007 17:54

Irakischer Luftraum
Mission Red Eagle

Harm's und Lt. Frisco's Staffeln waren nun bereits in der Luft und auf dem direkten Weg zu ihren Zielen.„Hammer bist du bereit den Iraki's ordentlich Feuer zu machen?“ fragte Lt. Frisco über Funk, aber Harm antwortete nicht.

„Hammer?“ fragte Frisco nochmals aber diesmal mit strengem Ton.

„Was ist?“ entgegnete Harm. „Sag mal bist du taub Hammer oder bekommt dir das Fliegen nicht mehr?“ scherzte Frisco. „Das hättest du wohl gerne Mighty aber den Gefallen tue ich dir nicht“ antwortete Harm, der genau wie alle anderen seinen Flügelmann nur mit seinem Fliegernamen ansprach.

Jedoch innerlich brachte ihn die Sorge um Mac fast um, und irgendetwas sagte ihm, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Er spürte instinktiv, dass etwas nicht in Ordnung war, jedoch musste er sich jetzt auf seine Mission konzentrieren.

Er hatte ein kleines Foto von Mac in seinem Cockpit kleben und schenkte diesem noch ein kleines Lächeln, bevor er seine Maschine nach unten steuerte um in den Tiefflug zu gehen.

Mac ging es von Minute zu Minute schlechter. Ihre Atmung wurde immer flacher und ihr Herz schlug immer langsamer. Aber sie war stark und stellte sich geistig dem härtesten Kampf ihres Lebens. Ihre Liebe zu Harm ließ sie die nötige Kraft finden, sich gegen den Schmerz und den immer näher rückenden Tod zu wehren.

„Nightflight an Desert Cobra“ rief der Hubschrauberpilot die USS Seahawk. „Nightflight hier Desert Cobra, was ist los?“ erklang es vom anderen Ende der Leitung.

„Sir ich habe hier einen Schwerverletzten an Bord, der so schnell wie möglich in den OP muss“ sagte er dem CO der Seahawk über Funk.

„Verstanden Nightflight, Sie haben Landeerlaubnis. Ein medizinisches Team wird Sie dort in Empfang nehmen“ antwortete der CO.

„Verstanden Desert Cobra. Ankunft in ca. 3 Minuten“ erwiderte der Hubschrauberpilot.

Als er den Sanitätshubschrauber langsam zu Boden sinken ließ, sah er das 6 köpfige medizinische Notfallteam, das bereits auf sie wartete. Kaum hatte er aufgesetzt, wurde die Tür aufgerissen und Mac vorsichtig auf die Trage gehoben. Dann ging es in Windeseile in Richtung Krankenstation.

Ein Lt. Dr. McGrey wartete bereits im OP auf seinen Patienten. Bis jetzt hatte ihm niemand gesagt, was genau mit Mac los war, sondern nur das sie eine Notoperation brauchen würde. Jedoch hatte er sich aus Erfahrung bereits auf das schlimmste eingestellt, und den OP dementsprechend vorbereitet.

Eine gute Vorbereitung kann bei einem kritischen Fall über Leben und Tod entscheiden, denn dann zählen Sekunden und nicht Minuten.

Eine OP-Schwester zog Mac die Kleider aus, und bereitete sie innerhalb weniger Minuten auf die OP vor. Dann wurde sie in den Operationssaal geschoben und unter Narkose gelegt, was dem Arzt jedoch bei ihrem Zustand sehr zu schaffen machte. Er war sich nicht sicher, ob sie diese OP überleben würde geschweige denn eine nötige Langzeitnarkose. Aber er hatte keine andere Wahl, sie musste jetzt operiert werden oder sie würde innerhalb der nächsten Stunden sterben.

„Skalpell“ erklang es in einem ruhigen Ton aus Lt. Dr. McGrey's Kehle, und die OP nahm ihren Lauf.


Irakischer Luftraum
Mission Red Eagle

„Hammer, Ziel in Sicht“ sagte Lt. Frisco mit nun hochkonzentrierter Stimme. „Verstanden Mighty. Auch ich habe mein Ziel in Sicht und breche mit meiner Staffel nach links weg“ entgegnete Harm.

„Roger Hammer“ antwortete Mighty.

Sie wurden von starkem feindlichen Feuer in Empfang genommen und verloren gleich in den ersten Minuten zwei Flugzeuge. Auch Harm's Maschine hatte schon ein paar Treffer abbekommen, jedoch waren diese nicht so schlimm gewesen, als dass er hätte umkehren müssen.

„Desert Cobra, hier Freedomleader“ rief Harm die USS Seahawk mit angespannter Stimme. „Freedomleader hier Desert Cobra“ erklang es laut vom anderen Ende der Leitung.

„Cobra wir brauchen dringend mehr Luftunterstützung, hier geht es zu wie auf einem Schlachthof“ rief Harm verzweifelt.

„Negativ Hammer, zurzeit werden keine anderen Staffeln in die Luft geschickt. Eine Weile müsst ihr noch ohne Verstärkung auskommen“ sagte der CO mit strenger Stimme. „Verstanden Sir“ entgegnete Harm. „Aber all zu lange werden wir das ohne Unterstützung nicht mehr durchhalten.“

Der CO wischte sich den Schweiß aus der Stirn und stand hochkonzentriert vor dem Radar. Er verfolgte jede einzelne Maschine und ließ den Bildschirm keine einzige Minute aus den Augen.

„Krankenstation an CO“ erklang es plötzlich laut über einen Lautsprecher auf der Brücke. „Sprechen Sie“ sagte der CO mit strenger Stimme in den Hörer.

„Sir ich möchte Sie darüber informieren, dass der JAG von der Al-Asad Airbase der Schwerverletzte ist, der vorhin hier eingeflogen wurde“ verkündete der Lt. am anderen Ende der Leitung.

„Mist verdammter“ fluchte der CO und hängte den Hörer auf ohne dem Lt. auch nur irgendetwas zu antworten.

Er verließ die Brücke und machte sich auf den Weg zur Krankenstation.

Dort angekommen wurde er von einer Assistenzärztin darüber informiert, dass die Verletzung von Mac so schwer sei, das ihre Überlebenschance gerade mal 10 %betrug. Der CO fasste sich mit beiden Händen an die Schläfen und nahm einen tiefen Atemzug. „Das ist nicht gerade sehr viel“ sagte er mit einem bedrücktem Ton.

Dann machte er auf dem Absatz kehrt, und begab sich wieder auf die Brücke.


Zeitgleich im Irakischen Luftraum
Mission Red Eagle

Harm, Mighty und dessen Staffeln waren währenddessen dabei ihre Auftragsziele zu zerstören. Mittlerweile hatte sich ihre gesamte Gruppe um die Hälfte verringert, und sie hatten schon einige Schäden an ihren Maschinen erlitten, jedoch ließen sie sich dadurch nicht entmutigen. Sie gaben alles was in ihrer Macht stand ,und hatten auch schon den größten Teil ihrer heutigen Ziele zerstört.

„Freedomleader an Desert Cobra“ rief Harm die USS Seahawk. „Sprechen sie Hammer“ entgegnete der CO. „Sir wir haben kaum noch Munition und unser Sprit neigt sich allmählich dem Ende zu. Sollen wir in der Luft auftanken oder zurückkehren?“ fragte Harm seinen Vorgesetzten und rieb sich seine völlig erschöpften Augen.

„Kehren Sie und Lt. Frisco mit ihren Staffeln zurück Hammer, für heute ist ihre Arbeit getan“ entgegnete der CO. „Verstanden Sir“ antwortete Harm und brachte seine Maschine wieder auf normale Flughöhe.

Auf der USS Seahawk gelandet, verließen sie vollkommen erschöpft ihre Maschinen und machten sich auf den Weg in ihre Kabinen. Alles was Harm jetzt noch wollte war eine Dusche und Mac eine E-Mail schreiben, denn vielleicht war sie bereits in Sicherheit und wartete auf eine Nachricht von ihm. Er beschloss jedoch vorher noch einen kleinen Stop in der Kantine einzulegen, bevor er sich in seine Kabine zurückzog.

Dort angekommen, traf er auf ein paar Kollegen von ihm, die von irgendeiner dramatischen OP sprachen, und das es so aus sieht als würde sie es nicht schaffen. Harm überkam die Neugier und er wollte wissen um wen es da ging.

„Na ihr Klatschweiber um wen geht es denn heute mal wieder?“ fragte Harm scherzend. „Wir haben einen Marine an Bord bekommen, der schwer verwundet wurde. Ihr Herz hat bereits mehrmals während der Operation versagt, und die Schwester meinte, sie habe noch niemals solch eine Kämpfernatur erlebt,“ erzählte ihm ein gewisser Lt. Simpson.

Harm begann augenblicklich breit zu grinsen. „Ich kenne da schon so jemanden. Sie ist der stärkste Marine, den ich je kennen gelernt habe, und dazu ist sie auch noch wunderschön,“ sagte er stolz und mit leuchtenden Augen.

„Na da scheint es ja jemanden voll erwischt zu haben,“ rief ihm Lt. Graves zu, der soeben den Raum betreten hatte. „Da gibt es aber nur einen kleinen Unterschied zwischen den beiden Damen. Unser Marine, der im OP gerade um sein Leben kämpft, ist nicht nur ein Marine, sondern gleichzeitig auch ein JAG,“ sagte Frisco in einem gelassenen Ton, und ließ sich in einen der Stühle fallen.

Harm erstarrte und wurde augenblicklich schneeweiß im Gesicht. Sein Herz begann zu rasen, und seine Pupillen hatten sich zu riesigen schwarzen Flecken vergrößert.

„W......was sagtest du eben?“ fragte Harm stotternd, und völlig verängstigt.

„Nun ich sagte, dass die Dame im OP nicht nur ein Marine, sondern auch ein JAG ist, aber warum siehst du plötzlich aus als hättest du einen Geist gesehen?“ fragte Lt. Frisco neugierig.

Harm verlor das Gleichgewicht und musste sich an einem Tisch festhalten.

„Ist ihr Name zufällig bekannt?“ fragte er fast flüsternd. „Warum interessiert dich das so brennend?“ hakte Frisco nach. „Ich fragte, ob jemand ihren Namen kennt?“ sprach er nun in einem Ton, der dem eines Gewitters ähnelte. „Ja ich glaube das war irgend etwas mit MacKenzie,“ entgegnete ihm Lt. Simpson.

Harm's Beine wurden augenblicklich weich, und er musste sich nun noch fester am Tisch festkrallen. Alle schauten ihn mit großen Augen an, und verstanden seine Reaktion auf diesen Namen nicht, bevor Frisco ein Licht aufging.

„Oh man Hammer, es ist dein Marine der da im OP um sein Leben kämpft richtig?“ fragte er Harm nun mit schuldbewusster Stimme, weil er vorher noch so lockere Sprüche darüber gebracht hatte.

Doch Harm bekam um sich herum überhaupt nichts mehr mit. Es war als wäre er überhaupt nicht da.

Dann urplötzlich rannte er aus der Kantine, ohne auch nur noch ein Wort zu seinen Kollegen zu sagen. Er lief so schnell er konnte die schmalen Gänge des Schiffes entlang, und sprang förmlich die Treppen hinunter. Während er lief, wischte er sich Tränen aus dem Gesicht, die nun zahlreich an seinen Wangen hinunter liefen.

Von Panik vollkommen ergriffen, übersah er eine Stufe und fiel die gesamten Treppen hinunter. Doch er stand sofort wieder auf, und rannte weiter in Richtung Krankenstation. Er bemerkte gar nicht, dass er sich bei dem Sturz mehrere Finger gebrochen hatte, denn die Angst um Mac ließ alles andere um ihn herum verschwinden.

Wenige Minuten später ereichte er endlich die Krankenstation, und hätte beinahe eine Assistenzärztin über den Haufen gerannt. Schweißperlen standen auf seiner Stirn, und er war völlig außer Atem.

„Ent.....Entschulding Ma'am,“ jappste Harm. „Wissen sie zufällig etwas über den Zustand von Colonel MacKenzie?“ Die Assistenzärztin sah in etwas skeptisch an, und schüttelte zunächst nur den Kopf.

„Ich kann ihnen darüber keine genaue Auskunft geben Commander!“ sagte sie dem völlig neben der Spur stehenden Harm.

„Das kann doch nun wirklich nicht ihr ernst sein,“ sagte er wütend. „Schließlich haben sie doch schon das halbe Schiff über den Zustand von dem Colonel informiert. Also wären Sie jetzt bitte so freundlich ,und würden mir sagen wie es meinem Marine geht?“

Anhand der eben gefallenen Worte „Mein Marine“ wusste Sie, dass die beiden eine tiefe Freundschaft verband und sie beschloss ihn in den Vorraum des OP's zu bringen ,und ihn über den jetzigen Verlauf der Operation zu unterrichten.

In dem Raum befand sich ein kleines Fenster ,durch das man direkt in den Operationssaal schauen konnte. Langsam ging er darauf zu, und presste seine Hände und seine Stirn gegen die kühle Scheibe.

Alles was er sehen konnte, war Mac's Gesicht.

Es war so furchtbar blass und ausdruckslos. Aus ihrem Mund ragte ein Beatmungsschlauch, und ein Arm hing leblos vom Operationstisch herunter. Man hörte das ständige zischen des Beatmungsgerätes, und die leisen Stimmen des 6 köpfigen Ärzte- und Anästhesistenteams.

Er war wie in Trance, und rührte sich nicht mehr von der Stelle. Er verfolgte jede einzelne Bewegung der Ärzte, und hörte aufmerksam jedem Wort zu, das gesprochen wurde.

Nach einer Weile bemerkte er einen starken, ziehenden Schmerz in seiner linken Hand, und begutachtete diese genauer. Dabei fiel ihm auf, dass drei Finger eine merkwürdige Form angenommen hatten, und sich blau und grün verfärbt hatten. Er versuchte sie zu bewegen, und stieß dabei einen leisen Wehlaut aus.

Das blieb von der Assistenzärztin natürlich nicht unbemerkt, und sie ging langsam auf ihn zu.

„Commander, ist alles Ordnung?“ fragte sie vorsichtig nach.„Ich glaube, ich habe mir ein paar Finger verstaucht, aber das ist jetzt völlig unwichtig,“ sagte Harm mit einem Zittern in der Stimme.

„Dürfte ich mir das einmal genauer anschauen Sir?“ fragte sie ihn höflich.Harm jedoch antwortete ihr nicht, sondern hielt ihr einfach nur seine Hand hin ohne seinen Blick vom Fenster abzuwenden.

Als sie auf die Hand herab blickte, erkannte sie Sofort, dass die Finger nicht verstaucht, sondern gebrochen waren.

„Commander, Sie haben sich drei Finger gebrochen, ich muss diese sofort schienen, Sir,“ sprach sie in einem ruhigen Ton. Harm jedoch schüttelte nur den Kopf. „Das muss warten, ich werde hier nicht weggehen und Mac alleine lassen.“ Seine Stimme klang wie die eines Menschen, dem man gerade alles genommen hatte. Und genau so fühlte er sich auch, er fühlte sich leer, einsam, und schuldig, weil er sie alleine gelassen hatte.

„Also gut, Commander. Ich werde die nötigen Sachen hierher holen, um Ihre Finger hier schienen zu können,“ sagte sie ihm freundlich und verschwand aus dem Raum.


4 Stunden später
Aufwachraum der Krankenstation

Es waren Stunden vergangen und Harm stand immer noch vor dem kleinen Fenster, und rührte sich nicht vom Fleck. Seine Augen schmerzten vor Müdigkeit, und sein Magen knurrte entsetzlich laut, denn er hatte seit dem heutigen Morgen nichts mehr gegessen. Doch das alles war ihm egal, er wollte nur bei Mac sein.

„Commander, Sie müssen sich etwas ausruhen, und dringend etwas essen und trinken,“ sagte jemand leise hinter ihm. „Ma'am, ich sage es Ihnen nochmals, ich werde hier nicht weggehen,“ entgegnete ihr Harm völlig erschöpft klingend.

„Commander, Sie helfen ihr nicht, in dem Sie hier irgendwann kollabiert am Boden liegen. Gehen Sie etwas essen und nehmen Sie eine Dusche. Versuchen Sie etwas zu schlafen, und sollte sich etwas verändern werde ich Sie sofort ausrufen lasen,“ sagte die Assistenzärztin in einem beruhigenden Ton, und nickte ihm dabei aufmunternd zu.

Widerwillig entschloss er sich ihren Rat anzunehmen. Er blickte noch ein letztes mal durch das Fenster in Mac's blasses Gesicht, und wandte sich dann der Assistenzärztin zu. „Sie versprechen mir, mich über jede kleine Veränderung sofort in Kenntnis zu setzten?“ fragte er mit einem scharfen Ton nach, und rieb sich dabei die völlig ermüdeten Augen.

„Ja Commander, das verspreche ich Ihnen. Und passen Sie auf, dass beim Duschen die Schiene an Ihren Fingern nicht nass wird,“ antwortete sie ihm freundlich, während sie dann gemeinsam den Raum verließen.


C Deck
Harm's Kabine.

Harm hatte trotz des Hungers kaum einen Bissen herunter bekommen. Er hatte sich bloß ein paar Scheiben Brot genommen, einen Becher Kaffe, und war danach sofort in seine Kabine verschwunden. Er entledigte sich seiner Uniform, und ging dann unter die Dusche. Das warme Wasser entspannte ein wenig seine schmerzenden Muskeln, die ihm von dem stundelangen Stehen an dem kleinen Fenster entsetzlich schmerzten.

Danach zog er sich einen frischen Fliegeroverall an, und ließ sich auf das kleine Bett fallen. Er strubelte sich durch sein noch feuchtes Haar, und umschlang sich mit seinen Armen. Dann rollte er sich zusammen wie ein Igel, und schaltete das Licht aus. Vor seinem inneren Auge sah er Mac, und die vielen Dinge, die sie gemeinsam erlebt hatten.

Er sah ihre warmen Augen vor sich, die ihn zärtlich anstrahlten. Er dachte an die Nacht, die er bei Mac verbracht hatte, bevor er abreiste. Sie hatte in seinen Armen geschlafen, und sich fest an ihn gekuschelt. Sie gab ihm auf ihre Art zu verstehen, dass sie ihn liebte, und ihre Lippen hatten für einen kurzen aber magischen Moment zu einander gefunden. Er liebte sie mehr als alles andere, und musste nun wehrlos mit ansehen, wie sie langsam in eine andere Welt hinüber glitt.

All diese Gedanken ließen ihn nicht schlafen, und er beschloss wieder aufzustehen.

Kaum hatte er das Licht wieder angeschaltet, erklang es über einen kleinen Lautsprecher in seiner Kabine:„Commander Rabb bitte sofort auf die Krankenstation. “Wie ein Blitz zog er sich seine Stiefel an, und rannte dann zur Krankenstation. Dort angekommen suchte er verzweifelt nach der Assistenzärztin, konnte sie aber im ersten Moment nicht entdecken. Dann plötzlich legte sich sachte eine Hand auf seinen Unterarm, und er blickte in das sorgenerfüllte Gesicht der Assistenzärztin.

„W.....was....? Was ist mit dem Colonel?“ fragte Harm stotternd und mit angsterfüllter Stimme.

„Commander, die OP wurde erfolgreich beendet, jedoch muss sie schnellst möglichst in ein Krankenhaus ausgeflogen werden. Die Kugel wurde entfernt, aber ihr Zustand ist kritisch. Sie hat sehr viel Blut verloren, und liegt jetzt im Koma,“ sagte sie ihm mit ruhiger Stimme.

Harm sah sie mit großen Augen an, und zitterte am ganzen Körper.

„Was soll das heißen Koma? Heißt das, dass die Gefahr, dass sie stirbt immer noch besteht?“ fragte er ängstlich. „Ja Commander, das ist immer noch möglich, deswegen muss sie in eine auf Kardiologie spezialisierte Klinik geflogen werden.“ Harm's Kehle war wie zugeschnürt, und sein Herz überschlug sich fast.

„Darf ich zu ihr?“ fragte er fast flüsternd.„Commander sie braucht absolute Ruhe und....,“ doch sie konnte ihren Satz nicht beenden denn Harm fiel ihr ins Wort. Er sah sie mit solch einem traurigen und gleichzeitig ängstlichen Blick an, das es ihr kalt den Rücken hinunter lief. „Ma'am bitte“ flehte er. „Lassen Sie mich bitte zu ihr, ich muss bei ihr sein.“

„Also gut“ entgegnete sie ihm, und führte ihn in den Aufwachraum.

Er betrat vorsichtig den Raum, und bewegte sich dann zielstrebig auf Mac's leblosen Körper zu. Sie hatte keinerlei Farbe mehr im Gesicht, und ihre Stirn trug kleine, kalte Schweißperlen. Sie wurde von einem blauen OP Tuch bedeckt, und einige Haarsträhnen lagen sanft auf ihrem Gesicht.

Er zog einen kleinen Stuhl, der in einer Ecke stand vorsichtig zu Mac heran, und setzte sich dann auf diesen. Seine Hand strich ihr zärtlich die Haarstränen aus dem Gesicht, und er gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange.

„Hallo Prinzessin“ flüsterte er ihr ins Ohr, und begann mit den Tränen zu kämpfen. „Unser Wiedersehen habe ich mir aber anders vorgestellt Mac. Ich wollte dich ganz fest in meinen Armen halten, und dich nicht in einem Krankenbett liegen sehen.

Er blickte auf ihre weiße, kalte und leblose Hand, und nahm diese dann in seine. Er strich ihr sanft durch die Haare und blickte sie mit großen, tränenerfüllten Augen an. „Mac bitte, wach wieder auf. Du kannst mich doch nicht alleine lassen, du hast versprochen, dass wir uns wiedersehen.“ Seine Stimme versagte, und er ließ seinen Tränen freien Lauf. Er legte seinen Kopf auf ihren Bauch, und krallte seine Finger in das OP Tuch.

Dann ganz plötzlich begann die Hand, die in seiner lag zu zucken.

Das bekam Harm aber zunächst nicht mit, denn er war völlig zusammengebrochen. Er hatte solche Angst sie für immer zu verlieren. Er hatte seinen Kopf auf dem Bauch gebettet, der vor wenigen Tagen sich noch warm anfühlte, und sich liebevoll gegen seinen Körper gedrückt hatte.

Dann Hörte er auf einmal ein leises Wispern, und er hätte schwören können, dass dieses Wispern sich wie ein „Harm“ anhörte. Doch er dachte, er würde sich das in dieser Situation nur einbilden. Dann strich ihm plötzlich eine Hand zitternd durch's Haar, und er schreckte völlig entgeistert hoch. Als er sich zu Mac umdrehte, sah er ihr in ihre nun geöffneten braunen, und schmerzerfüllten Augen.

„Mac“ rief er völlig verwundert, und suchte kurz darauf mit seinen Augen nach einem Arzt, konnte aber keinen finden. Mac war sehr schwach und würde nicht lange bei Bewusstsein bleiben. Sie hatte starke Schmerzen, und konnte kaum sprechen. Tränen liefen ihr über das Gesicht als sie kaum wahrnehmbar und stotternd wisperte „Harm, ich....ich Liebe dich.“ Dann begannen ihre Augenlieder zu flackern , und Sekunden später war sie wieder in ein tiefes Koma gefallen.

„Mac?, Maac“ erklang es nun völlig verzweifelt aus seiner Kehle, als er keine Reaktion mehr wahrnahm. Er rüttelte sie ganz leicht und hoffte das sie nun wieder aufwachen würde, doch die einzige Reaktion, die er sah war, dass ihr Kopf leicht zur Seite fiel und ihre Hand, die die seine noch eben leicht gedrückt hatte, leblos aus seiner glitt.

Panik ergriff ihn, und er rannte aus dem Aufwachraum, um nach einem Arzt zu suchen. Er fand nach wenigen Schritten das Ärztezimmer, und stieß nun grob die Tür auf. „Hilfe ich glaube der Colonel stirbt“ rief er mit weit aufgerissen Augen. Sofort sprangen alle aus ihren Stühlen auf, und rannten in den Aufwachraum.

Sie überprüften sofort das EKG, und stellten nach wenigen Sekunden fest, dass soweit alles in Ordnung war.„Commander es hat sich nichts verändert an ihrer Lage,was war denn los?“ fragte ihn Lt.McGraves. Harm sah ihn immer noch sichtlich durcheinander und verängstigt an. „Sie hatte meine Hand gedrückt, und mir etwas gesagt. Dann fielen ihre Augen zu, und ihr Kopf fiel zur Seite und..... und.....“ er brachte keinen Ton mehr heraus, denn er stand völlig unter Schock.

„Moment mal“ sagte Lt.McGraves sichtlich verwirrt, und rieb sich die Schläfen. „Sagten Sie eben, sie habe gesprochen?“ Was hat sie gesagt? Sind Sie sich da hundertprozentig sicher?“ durchlöcherte er den völlig neben der Spur stehenden Harm. „Ja hat sie. Sie sagte.....sie sagte.....“ er stotterte und hörte diese drei kleinen Wörter immer und immer wieder in seinem Kopf hallen, und musste sich beherrschen nicht zu weinen.

„Sie sagte: „Ich liebe dich“. Dann ging alles so schnell, und ich dachte, ich würde sie verlieren.

Die Ärzte sahen sich nun mit großen Augen an, und konnten es kaum fassen. „Commander eigentlich grenzt das an ein Wunder“ entgegnete ihm Lt. McGraves. „Es war eigentlich bei ihrem Zustand unmöglich, dass sie aufwacht. Doch sie muss Ihre Nähe gespürt haben, und wollte Ihnen unbedingt sagen, was sie für Sie empfindet falls sie....“ „Falls sie was?“ fiel Harm ihm zitternd ins Wort.

„Nun ja falls sie den Kampf verlieren sollte Commander“ antwortete Lt. McGraves.

Harm brachte nun kein Wort mehr heraus. Er senkte seinen Blick auf Mac herab und hielt krampfhaft seine Tränen zurück. Der Gedanke daran, dass sie vielleicht nie wieder die Augen aufmachen würde und ihn anlächelte, nahm ihm jeglichen Lebensfunken in seinem Herzen. Die Ungewissheit, ob sie es schaffen würde oder nicht, raubte ihm beinahe den Verstand.

Er ergriff ihre Hand und strich zärtlich mit seinem Daumen hinüber. Er wollte sich gerade wieder auf den Stuhl setzten und die Ärzte bitten sie noch ein wenig allein zu lassen, als der CO in den Aufwachraum hinein kam, um nach dem Rechten zu sehen. Harm nahm sofort Haltung an, und ließ augenblicklich Mac's Hand los.

<Bitte lass ihn nicht sagen das ich jetzt fliegen muss> dachte sich Harm, und blickte dabei immer wieder auf Mac herab.

„Commander, ich will Sie in zehn Minuten fertig auf dem Flugdeck sehen, und nicht länger hier unten auf der Krankenstation. Wir haben einen Krieg da draußen, und unser Camp steht immer noch unter starkem Beschuss. Was zum Teufel machen Sie überhaupt die ganze Zeit hier unten?“ fragte der CO ihn mit strenger Stimme.„Sagten Sie mir nicht, Sie hätten keine persönliche Beziehung zu diesem JAG?.“

Harm kochte nun innerlich, weil der CO sie anscheinend nur als ein Stück Fleisch sah, und nicht einmal den Anstand besaß sie Colonel oder sonst wie respektvoll zu benennen. Er musste sich mehr als beherrschen ihm nicht an den Hals zu gehen. <“Diesem JAG“> dachte sich Harm. <Sie hat einen Namen verdammt, sie ist doch kein Packet oder Warengut.> Er platzte fast vor Wut, konnte aber keineswegs etwas in dieser Richtung seinem CO an den Kopf werfen.

„Sir, ich wollte nur sehen wie es dem Colonel geht, das ist alles Sir“ entgegnete Harm in einem respektvollen Ton. Der CO blickte ihn skeptisch an, und musterte ihn von oben bis unten. „Die halbe Nacht?“ fragte der CO sarkastisch nach. „Sie wollen mir erzählen, dass sie die halbe Nacht an dem Krankenbett des JAG's verbringen, und sie keinerlei persönliche Beziehung zu ihr haben?“

Harm biss sich nun auf die Unterlippe um nicht etwas zu sagen, was er bitter bereuen würde. Denn da war es schon wieder dieses Wort < “Des JAG's“. Wieso konnte er nicht Colonel sagen?> er riss sich zusammen, und versuchte seine Wut zu unterdrücken.

„Sir, was ist daran verkehrt sich um jemanden zu kümmern, der ganz allein und schwer verwundet auf einer Krankenstation liegt?“ fragte Harm vorsichtig nach.

Darauf fiel dem CO anscheinend nichts ein, denn er gab ihm keine Antwort darauf. „Commander, ich sagte Ihnen in zehn Minuten auf dem Flugdeck., Jetzt haben Sie noch fünf“ entgegnete er Harm, und sah ihn dabei streng an.

Nun war Harm in einer Situation, die er innerlich so gefürchtet hatte. Er musste sie wieder zurück lassen um einen Einsatz zu fliegen. <Was mach ich jetzt nur? Ich kann keinen direkten Befehl verweigern, aber Mac kann ich doch jetzt auch nicht alleine lassen?> Er war hin und her gerissen zwischen Pflicht und der Liebe seines Lebens.

„Commander wird das heute noch mal was? Ich sagte, Sie sollen Ihren Hintern auf das Flugdeck schwingen“ erklang es aus der Kehle des CO's nun wie ein Donnergroll. Harm nahm nun mehr als eine Stocksteife Haltung an, und antwortete mit einem „Aye Aye Sir.“ Er wollte gerade den Raum verlassen, als sich Lt.McGraves vorsichtig einmischte. „Sir, Commander Rabb kann unmöglich mit den drei gebrochenen Fingern fliegen.“

Der CO musterte ihn mit strenger Miene. „Jetzt passen Sie mal auf Lt. Weißkittel. Ich bin damals Maschinen geflogen, obwohl ich mehrere Kugeln in meinem verdammten Leib stecken hatte. Ich bin durch Dreck und Schlamm gekrochen, als ich eine offene Schienbeinfraktur hatte.“ Schrie der CO quer durch den Raum, und war nur noch wenige Zentimeter von der Nasenspitze des Lt's. entfernt.

„Und wenn sie nochmal meine Befehle vor allen anderen in Frage stellen, dann werde ich dafür sorgen, dass Sie die restliche Laufzeit bei der Navy als Kartoffelschäler verbringen.“ Der Kopf des CO's hatte eine so rote Farbe angenommen, dass man hätte meinen können, dass er gleich platzte.

„Der Commander wird fliegen, und Sie werden Ihren weichgepuderten Weißkittelhintern aus meinen Augen schieben, bevor mir noch was anderes für Sie einfällt“ schrie der CO mit einer Lautstärke, die der eines Nebelhorns glich. Dann wandte er den Blick von Lt.McGraves ab, und richtete diesen nun wieder auf Harm.

„Commander, sehen Sie zu, dass Sie in Ihr Flugzeug kommen, oder bei Gott ich werde Ihnen Beine machen. “Harm wagte kaum mehr zu sprechen so wie der CO geladen war. „Aye Aye Sir“ war alles was von Harm noch erklang. Er blickte ein letztes mal auf Mac herab, bevor er den Raum verließ und sich auf den Weg zum Flugdeck machte.


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RE: Tears across the ocean von Jones21

#4 von Petra-Andreas , 02.05.2007 18:02

2 Stunden Später
Flugdeck der USS Seahawk

Harm und seine Kollegen hatten einen anstrengenden Luftangriff hinter sich. Sie sind auf heftigen Widerstand gestoßen, und gerieten wieder in starkes Feuergefecht. Dazu kam, dass man mit völlig ermüdeten Augen, auch noch mehrmals in der Luft auftanken musste.

In seinen Gedanken war er die ganze Zeit über bei Mac gewesen, was bei so einem Kampf ein gefährliches Spiel war. Denn Konzentration ist in solch einer Situation oberstes Gebot, doch davon hatte er, seitdem er Mac verlassen hatte, reichlich wenig. Und nun wo sie so schwer verletzt war, konnte er sich auf fast gar nichts mehr konzentrieren.

Er verließ völlig erschöpft sein Flugzeug, und ging kurz in seine Kabine um seine Flugausrüstung abzulegen. Er zog sich einen frischen Fliegeroverall an,und machte sich dann mit schnellen Schritten direkt auf zur Krankenstation.

Dort angekommen, öffnete er vorsichtig die Tür zum Aufwachraum und erstarrte augenblicklich, denn alles was er vorfand, war ein leeres Bett. Die Geräte wurden feinsäuberlich in die Ecken gestellt, und alles schien geputzt zu sein. Panik brach in ihm aus, und er konnte kaum mehr atmen.

<Sie ist tot> dachte er. <Ich hab sie alleine gelassen. Sie ist gestorben und ich war nicht da> Tränen schossen ihm in die Augen, und er rannte in Richtung Ärztezimmer.

Er öffnete die Tür, und blickte in das ihm vertraute Gesicht der Assistenzärztin.

„Wo ist der Colonel?“ fragte Harm mit zitternder Stimme, und blickte sie dabei mit großen, verängstigten Augen an. „Commander, der Colonel wurde vor einer Stunde in eine Spezialklinik ausgeflogen“ entgegnete sie ihm mit ruhiger Stimme. Harms Beine wurden vor Erleichterung weich, und er musste sich erst einmal setzen.

„Heißt das, es geht ihr gut?“ fragte er vorsichtig nach, und schlug die Hände in seinem Nacken zusammen.„Ja Commander, es geht ihr den Umständen entsprechend. Sie ist noch einmal kurz aufgewacht, bevor sie in den Hubschrauber gebracht wurde. Alles was sie sagte, war immer und immer wieder ihr Name, Sir.“

Harm sah sie nun mit traurigen Augen an, und wünschte er wäre hier gewesen. <Sie ist weg, und ich konnte nicht einmal auf Wiedersehen sagen> dachte er. <Man hat sie mir wieder aus den Armen gerissen, und das in so einem Zustand.>

„Sir, der Colonel ist wirklich unglaublich stark. Die Ärzte sagen alles was sie am Leben hält, ist anscheinend ihre Liebe zu Ihnen. Sie sagten, anders könnten sie es sich nicht erklären, weil es eigentlich in ihrer Verfassung unmöglich ist, dass Bewusstsein zu erlangen“ entgegnete sie ihm sichtlich beeindruckt.

Harm wurde schlagartig bewusst, was er zu tun hatte. Er musste irgendwie versuchen, seinen Dienst hier an Bord schnellst möglich zu quittieren, um hoffentlich zu JAG zurückkehren zu können. Denn nur so konnte er bei Mac sein, und sich um sie kümmern.

Er sprang vom Stuhl auf, und begann erleichtert zu Grinsen. „Das ist mein Marine“ sagte er ihr stolz, und machte sich dann auf den Weg in seine Kabine, um dem Admiral eine Nachricht zukommen zu lassen. Dort Angekommen, schnappte er sich den Laptop, und begann eine E-Mail an den Admiral zu schreiben. Er wusste, dass es Tiner war, der diese als erstes zu Gesicht bekommen würde, und hinterließ deshalb auf der E-Mail einen Gruß an alle seine ehemaligen Kollegen bei JAG.

Tiner könnte diesen löschen, bevor er die Mail ausdrucke, und sie dem Admiral überreichen würde.

Kaum war die E-Mail abgeschickt, ließ er sich in sein kleines Bett fallen und schaltete das Licht aus. Es dauerte nur wenige Minuten und er war völlig erschöpft eingeschlafen, doch dieser Schlaf sollte nicht lange gebühren. Etwa zwei Stunden später ertönte über den Lautsprecher in seinem Zimmer: „Commander Rabb bitte zur Brücke, Commander Rabb bitte zur Brücke.“

Aufgeschreckt von diesem Lärm, stand er förmlich Kerzengerade in seinem Bett. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen, und schwankte dann noch völlig verschlafen in Richtung Brücke. Kaum angekommen, drückte ihm der CO einen Hörer in die Hand. Harm blickte etwas ängstlich, denn er dachte es wäre etwas mit Mac.

„Rabb?“ sagte er höflich, und blickte hinaus auf das von der Nacht schwarz verfärbte Meer. „Commander wollen Sie mich verschaukeln?“ schrie eine sichtlich aufgebrachte Stimme in den Hörer, und es war keine geringere als die des Admirals.

„Sir?“ fragte Harm vorsichtig nach. „Sie sind erst seit ein paar Tagen weg, und nun fällt ihnen plötzlich ein, dass Sie zurück wollen? Was zum Teufel ist eigentlich los mit Ihnen?“ schrie der Admiral in den Hörer hinein, und Harm musste diesen etwas von seinem Ohr weghalten, um keinen Hörschaden zu erleiden. “Sir ich......“ doch der Admiral ließ ihn nicht zu Wort kommen.

„Ist es wegen Colonel MacKenzie? Ist das der Grund warum Sie zu JAG zurückkehren wollen?“ fragte der Admiral ihn mit nun etwas ruhigerer Stimme. Harm wusste nicht genau, was er dem Admiral antworten solle. Denn größtenteils war es wegen Mac, jedoch fehlten ihm auch seine Kollegen und der Gerichtssaal. <Nur wie würde der Admiral auf die Aussage reagieren, das es hauptsächlichen wegen Mac sei?>

Er wollte den Admiral nicht anlügen, und beschloss deshalb die Wahrheit zu sagen.

„Ja Sir, hauptsächlich ist es wegen des Colonels. Jedoch habe ich in den letzten Tagen gemerkt, wie viel mir mein Arbeit bei JAG bedeutet“ sagte er dem Admiral respektvoll. Der jedoch fasste sich sichtlich gestresst an die Schläfen, und ließ sich in seinen Ledersessel zurückfallen.

„Commander ich will ehrlich mit Ihnen sein. Ich habe mich eben schon eine Weile mit Ihrem CO unterhalten, und er ist alles andere als erfreut darüber das sie ihn bezüglich des Colonels angelogen haben. Ich sagte ihm, dass Sie einer meiner besten Leute sind, und ich Sie natürlich gerne in meinem Stab zurück haben möchte.

Jedoch ist er ziemlich enttäuscht über Ihr Misstrauen ihm gegenüber, und somit hat er eine Entscheidung hinsichtlich Ihres Versetzungsgesuches getroffen.“ Harm kaute nervös auf seiner Unterlippe, und betrachtete skeptisch den neben ihm stehenden CO. „Commander Sie werden die nächsten zwölf Wochen Ihren Dienst auf der Seahawk tun, und erst dann zu JAG zurückkehren dürfen“ sagte ihm der Admiral ruhig aber bestimmt.

Harm musste augenblicklich schlucken, und innerhalb weniger Sekunden brach für ihn alles zusammen.

„Zwölf Wochen? Aber Sir?“ doch der Admiral fiel ihm ein weiteres mal ins Wort. „Commander ich werde jetzt nicht weiter mit Ihnen darüber diskutieren. Und wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, seien Sie lieber still und nehmen Sie das Angebot an, denn der CO könnte auch zwölf Monate draus machen“ entgegnete ihm der Admiral sichtlich gereizt.

Harm wurde bezüglich dieses Themas sofort still, aus Angst, dass der CO das eben erwähnte verwirklichen würde .Er stand nun völlig entgeistert auf der Stelle und antwortete nur leise „Aye Aye Sir.“ Der Admiral wusste wie ihm jetzt zu mute sein musste, konnte jedoch an der Situation nichts ändern. „Also gut Commander dann sehen wir uns in zwölf Wochen“ sagte der Admiral, und legte dann den Hörer auf.

Harm tat das gleiche und verabschiedete sich dann vorschriftsmäßig von der Brücke. Er ging auf einen ruhigen Platz an Deck, und schaute zu den Sternen hinauf. Ein milder Wind hauchte ihm entgegen, der seine Tränen sanft in alle Himmelrichtungen wehte. <Zwölf Wochen> dachte er sich. <Wie soll ich die nur so lange ohne Mac aushalten? Sie braucht mich so sehr, und ich kann nicht bei ihr sein.> Er umklammerte sich mit seinen Armen, und schloss die weinenden Augen. Er wusste das nun die zwölf schlimmsten Wochen seines Lebens beginnen würden.


St. Matthews Kardiologie Hospital
Virginia
5 Tage später

Es war noch mitten in der Nacht, als Mac nach fünf Tagen endlich aus dem Koma erwachte. Sie nahm als erstes ein leises beständiges Piepen wahr, und spürte darauf einen stechenden Schmerz in der Brust. Sie versuchte nun langsam die Augen zu öffnen, was ihr aber noch sichtlich schwer fiel. Doch nach mehreren Versuchen gelang es ihr, ihre schweren Augenlieder der Trägheit zu entziehen, und sie ein wenig zu öffnen.

Sie erkannte die Umgebung nicht, und rief instinktiv nach nur einem Namen.

„Harm?“ erklang es kaum hörbar aus Mac's Kehle, doch sie bekam keine Antwort. Sie suchte verzweifelt mit ihren Augen den ihr unbekannten Raum ab, sah aber durch das lange schlafen nur verschwommen. Dazu kam die Dunkelheit im Raum, und die unheimlichen Geräusche. Ihre Sinne waren durch das Koma sehr empfindlich, und sie reagierte deshalb sehr sensibel auf jedes kleine Geräusch. Das Piepen erschien ihr nun unerträglich laut, und sie wollte das dass aufhörte.

„Harm?“ rief sie nun mit aller Kraft etwas lauter, doch sie erhielt wieder keine Antwort. Panik ergriff sie nun, und sie spürte wie der Schmerz in ihrer Brust immer mehr zu nahm. Sie durfte sich auf keinen fall aufregen, doch das konnte sie ja nicht ahnen. Sie kam sich so hilflos vor, so als ob die Dunkelheit sie gefangen hielt. Doch der dramatisch zunehmende Herzschlag, löste im Schwesternzimmer einen Alarm aus, so das wenige Sekunden später eine Nachtschwester ins Zimmer stürzte.

„Ma'am“ rief eine Stimme nur wenige Meter von ihr entfernt.

Mac wandte sich der Stimme entgegen, doch alles was sie sah war ein heller Schatten der sich langsam auf sie zu bewegte. Dadurch das sie kaum etwas erkennen konnte, kam der Schutzinstinkt in ihr hervor. Sie ruderte mit den Armen umher, und versuchte dadurch diesen ihr nicht bekannten Menschen von sich fern zu halten. Doch der Schatten kam immer näher, und beugte sich ihr entgegen.

„Ma'am, bleiben sie ganz ruhig, sie sind im Krankenhaus. Mein Name ist Schwester Sinclair, ich bin die Nachtschwester. Mac wurde sofort etwas ruhiger, wusste dennoch immer noch nicht genau wo sie war. „Wo genau bin ich?“ flüsterte Mac, und richtete sich mit einem schmerzverzerrten Gesicht ein wenig auf. Sie fasste sich an die Brust, und spürte diesen sie quälenden, starken Schmerz.

„Sie sind im St.Matthews Krankenhaus Ma'am“ sagte die Schwester freundlich, und überprüfte die Geräte und den Tropf. „In Virginia?“ fragte Mac mit leiser aber sichtlich verwirrter Stimme nach. „Warum bin ich in Virginia? und wie kam ich hier her?“ sie war völlig aufgelöst. „Ma'am sie wurden vor fünf Tagen von der Seahawk hier eingeflogen. Sie wurden nochmals operiert, und sind seitdem auch nicht mehr aufgewacht“ entgegnete ihr Schwester Sinclair.

Mac begann sich nun wieder ein wenig zu erinnern. An das Geschehen im Camp, sowie an die Seahawk. „Wo ist Harm? Ist er mitgekommen?“ fragte Mac mit großen, traurigen Augen nach.
„Nein Ma'am, niemand hat sie begleitet. Doch es ruft hier jeden Tag ein gewisser Commander Harmon Rabb an, kann es sein das sie den meinen Ma'am?“ fragte sie freundlich nach.

„Ja Schwester Sinclair den meinte ich“ entgegnete Mac nun völlig niedergeschmettert, und zog die Decke bis zum Kinn hoch. „Nennen sie mich Jessica Ma'am, das klingt besser als Schwester Sinclair“ versuchte sie sie ein wenig aufzuheitern.

“Danke Jessica, das ist sehr freundlich“ entgegnete Mac. Doch in ihren Gedanken war sie bei Harm, er fehlte ihr so sehr. Sie befand sich in einer Situation in der sie nicht allein sein wollte, in der sie ihn mehr brauchte als jemals zuvor.

„Ma'am versuchen sie noch ein wenig zu schlafen, es ist erst...........“ „4.30 morgens, ich weiß“ unterbrach Mac die sie nun mit großen Augen anstarrenden Jessica. „Woher wissen sie das Ma'am?“ fragte Jessica völlig erstaunt nach. „Sagen wir einfach ich habe ein eingebautes Uhrwerk“ sagte Mac flüsternd, und musste sofort an Harm denken. Daran wie er sie immer nach der Uhrzeit fragte, weil er genau wusste das sie genauer war als jede Uhr.

Sie fielen dann immer in einer ihrer beliebten Wortspiele, und begannen sich gegenseitig zu necken.

<Du fehlst mir so sehr> dachte Mac, und war den Tränen nahe. Sie hatte das Gefühl das der Schmerz in ihrer Brust nicht nur von der Verletzung kam, sondern auch weil ihr Herz sich so sehr nach Harm sehnte.

Jessica hatte inzwischen den Raum verlassen,um sich nach den anderen Patienten um zu sehen.
Mac schloss ihre brennenden Augen,und gab sich ihren Gedanken hin.Immer wieder sah sie Bilder von sich und Harm vorsich,bis sie kurze zeit später einschlief.


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RE: Tears across the ocean von Jones21

#5 von Petra-Andreas , 02.05.2007 18:05

USS Seahawk
Persischer Golf


Harm war unterdessen im Landeanflug auf die Seahawk.Er hatte genau wie seine Kollegen in den letzten Tagen eine reihe von Testflügen absolvieren müssen,um die Lizenz für die F-18 zu erhalten.Da die F-14 demnächst ausgemustert werden würde um von diesem Modell ersetzt zu werden, hatte der CO sie damit beauftragt.

“Hammer an Seahawk.Befinde mich im direkten Landeanflug,und bitte um Landeerlaubnis“ fragte Harm mit hochkonzentrierter Stimme.“Landeerlaubnis erteilt Hammer,kommen sie rein“entgegnete der CO.Das ließ sich Harm nicht zweimal sagen.Er war erschöpft von der ganzen Fliegerei,und wollte nur noch eine Dusche und das Krankenhaus anrufen.

Auch wenn er in den letzten Tagen eine menge Ablenkung hatte,waren seine Gedanken stets bei Mac gewesen.Er machte sich immer noch fürchterliche Sorgen,und wäre so gerne bei ihr gewesen.Er wollte sie berühren,ihre Hand halten,einfach nur für sie da sein.Doch das alles wurde ihm verboten,und dafür hasste er den CO.Für gewöhnlich war das nicht seine Art,aber hier ging es um den wichtigsten Menschen in seinem Leben.

Mit viel Gefühl setzte er die Maschiene sicher auf dem Flugdeck auf,und brachte sie in die Parkposition.Er öffnete das Dach,und nahm einen tiefen atemzug der frischen Luft.In einem Cockpit wurde es immer fast unerträglich heiß, und die Luft war stickig.Erschöpft und verschwitzt krabbelte er aus seinem Flugzeug,und machte sich auf den Weg zu seiner Kabine.

Im Gedanken versunken bekam er gar nicht mit das Lt.Frisco hinter ihm her lief,und ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Hey Hammer klasse Flug heute was?“fragte Frisco fröhlich nach,bekam aber keine Antwort. „Hey Hammer?rief er nun fast schreiend. „Was?Was ist?“ fragte Harm erschrocken nach,der erst jetzt Frisco's Anwesendheit bemerkte. „Ich sagte klasse Flug heute.Sag mal wo bist du eigentlich schon wieder mit deinen Gedanken?“ fragte er grinsend nach.

Harm jedoch warf ihm einen eisernen Blick zu,und stieß unsanft Frisco's Hand von seiner Schulter.Er verdoppelte seine Schrittgeschwindigkeit,und verschwand ohne sich auch nur noch einmal nach Frisco umzusehen in seiner Kabine.dachte Frisco.

Harm legte seine Fliegersachen ab ,und griff zum Telefon. Geistesabwertig wählte er die Nummer des Krankenhauses. „St.Matthews Kardiologie Hospital, Adams?“erschien eine freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung. „Commander Rabb hier,ich wollte mich nach dem Zustand des Colonels informieren“sagte Harm nervös,und spielte mit einem Bleistift auf dem Tisch herum.

„Ah Commander, auf ihren Anruf hat schon jemand sehnsüchtig gewartet“entgegnete ihm die freundliche Stimme am Apparat. Harm's Augen weiteten sich, und er hoffte das dieser Adams die selbe Person meinte die er gerade im Kopf hatte. „Sie.......sie meinen.....der Colonel.....ist sie aufgewacht?“fragte Harm stotternd nach. „Ja Sir, seit einigen Stunden ist sie bei bewusstsein,und hat ununterbrochen nach ihnen gefragt“ antwortete Adams höflich.

Harm konnte kaum glauben was er da hörte,und hätte am liebsten die ganze Welt umarmt.

„Einen Moment sir,ich stelle sie zu Miss MacKenzie durch“sagte Adams und tat dieses auch sofort.
Harm war so nervös,das er beinahe vom Stuhl gefallen wäre.Er hatte das Gefühl jeden Moment ohnmächtig zu werden,wenn dieser Marine nicht sofort den Hörer abnehmen würde.Plötzlich hörte man ein Knistern in der Leitung,und ein darauffolgendes,schwaches „Harm?“. Nun fiel er aus allen Wolken,und seine Augen begannen freudestrahlend hell zu leuchten.

„Hey Mac“sagte er in einem zärtlichen Tonfall,und wünschte sich so sehr bei ihr sein zu können. „Wie geht es dir?Hast du starke Schmerzen?“.Mac holte tief Luft und suchte nach Worten,aber ihr Herz schmerzte so sehr als sie seine Stimme hörte. „Es.....es geht einigermaßen.Harm ich......du fehlst mir so sehr“sprach sie stotternd. „Kannst du nicht herkommen?Ich schaff das nicht alleine?“Sie konnte gerade selbst nicht glauben was sie da sagte,denn nie zuvor hatte sie sich ihm gegenüber schwach gezeigt.Sie war für gewöhnlich nicht der Typ der um Hilfe bat,dennoch hatte etwas sie verändert.

sie fand im Moment keine Erklärung dafür,dennoch spürte sie dieses unbändige und verzweifelte Verlangen nach Harm's Nähe.

In Harm's Gesicht spiegelte sich nun tiefer Schmerz,denn die Frage die Mac ihm stellte verlangte von ihm eine ehrliche Antwort,und diese würde nicht positiv ausfallen. „Mac ich.......ich kann nicht kommen“stotterte er völlig verwzeifelt. „Der CO hat mich weil ich ihn bezüglich deiner Person angelogen habe,zu zwölf Wochen Dienst auf der Seahawk verdonnert“.

Mac's Augen begannen nun völlig ins leere zu starren,und sie hatte keinerlei Ausdruck mehr in ihrem Gesicht.Es war als wäre so eben der Himmel über ihr eingestürzt,und sie wäre nun völlig von Dunkelheit umringt.

„Was soll das heißen zwölf Wochen Harm?Heißt das dass wir uns über diesen Zeitraum nicht sehen können?“fragte sie in solch einem von Furcht und Schmerz erfüllten Ton,das es Harm das Herz förmlich aus der Brust riss.

Er fühlte sich nun unendlich schuldig an der ganzen Situation,und wünschte sich das er damals den CO nicht angelogen hatte.Er hatte das Gefühl zu sterben,und an seinem tiefen Schmerz zu ersticken.
„Ja Mac das heißt es.Es ist meine Schuld ich hätte nicht lügen dürfen,es war........es war“seine Stimme versagte,er war am Ende seiner Kräfte.

„Warum hast du gelogen Harm?War es dir unangenehm dem CO zu sagen das wir uns kennen?Oder was meinst du mit lügen?“ihre Stimme klang plötzlich so entsetzlich kalt,und das schmerzte mehr als jede erdenkliche Folter. „Nein natürlich nicht Mac.Der CO hätte mich nicht an dem Einsatz teilnehmen lassen,wenn er gewusst hätte das ich eine persönliche beziehung zu dir habe,oder dich gar kenne“.

Mac's Magen zog sich bei diesen Worten zusammen,denn sie konnte nicht wissen das er ihr noch nicht alles erzählt hatte.Er hatte den Satz ausgelassen,das es bei dem Einsatz auch darum ging sie zu finden.

„Dann war dir also das Fliegen wichtiger als bei mir zu sein“sagte sie kalt. „Du hättest den CO aber nicht anlügen müssen Harm,denn wir haben keine persönliche Beziehung sondern sind nur Kollegen.Ich glaube kaum das der CO dir dann verboten hätte,den ach so wichtigen Einsatz mit zu fliegen“.

Sie konnte selbst nicht fassen was sie da gerade eben gesagt hatte,und schon gar nicht wieso!

Harms Finger krallten sich förmlich in den Telefonhörer,und er rang mit den Tränen sowie mit dem unerträglichen Schmerz der sein Herz durchbohrte.Er war kaum mehr im stande überhaupt noch etwas zu sagen,zu sehr hatten ihn diese Worte verletzt. „Ich......ich.....“er stotterte und konnte seine Tränen nicht mehr halten. „Verzeih mir Mac“war alles was er noch mit tränenerfüllter Stimme zu stande brachte,bevor er den Hörer los ließ und diesen dann auflegte.

Als sie das klicken in der Leitung hörte,wusste sie was sie getan hatte.Sie hatte etwas gesagt,was sie nicht hätte sagen dürfen.Sie liebte ihn so sehr und das seit einer Ewigkeit,dennoch mussten sie sich immer wieder gegenseitig wehtun.Aber was diesmal geschehen war,unterschied sich von all den anderen Geschehnissen die zwischen ihnen je stattgefunden hatten.Nie zuvor hatte sie solch schmerz in seiner Stimme gehört,und nie zuvor hatte er einfach aufgelegt.


Sie zog die Decke bis zu ihrem Kinn an,rollte sich wie ein Igel ein,und ließ ihrem Schmerz nun freien lauf.Harm tat genau das selbe,schaltete das Licht aus,und blickte unentwegt in den nun dunklen Raum.


Wochen vergingen und Mac hatte sich bestens erholt,jedoch nur körperlich nicht seelisch.Sie hatte seit dem letzten Gespräch nicht mehr mit Harm gesprochen,und das lag nun mehr als Zehn Wochen zurück.Ein Klopfen an der Tür zog sie aus ihren Gedanken. „Ja bitte?“rief Mac höflich. „Hallo Colonel,sie sehen fantastisch aus“. „Danke Admiral mir geht es auch schon wesentlich besser,jedoch wurde mir vor wenigen Minuten mitgeteilt das ich zur Kur soll?“fragte Mac etwas durcheinander.

„Das ist richtig Colonel,ihr Flug geht in etwa zwei Stunden“. Mac schaute ihn völlig entgeistert an. „Zwei Stunden?Himmel herr gott nochmal,warum denn so schnell Admiral?“. „Tja Colonel ich habe mich bereits um alles gekümmert.Ihr Arzt meinte es wäre nötig und wichtig für ihren genesungs Prozess,daher habe ich mir die Freiheit genommen für sie alles zu arangieren.Sie fliegen nach Griechenland,und werden dort in einem kleinen Kurzentrum sechs Wochen verbringen“sagte er grinsend.

Mac konnte nicht galuben was sie da hörte.
Admiral das klingt fantastisch,obwohl sechs Wochen sehr sehr lang sind. „Colonel die werden sie brauchen,bevor sie ihren neuen Posten einnehmen.“ Mac konnte ihm nicht folgen. „Neuen Posten Sir?Wie meinen sie das?“. „Ich meine damit Colonel,das sie nach ihrer Rückkehr nicht mehr in Falls Church arbeiten werden,sondern in San Diego.Um genau zu sein werden einige von unserem Stab dort hin versetzt“ sagte er nachdenklich,und sah dabei nicht glücklich aus.

„Sir das.....das ist....“ „Alles etwas viel,ich weiß Colonel“unterbrach er sie. „Deswegen werden wir das alles besprechen wenn sie zurück sind.Jetzt werden sie sich ersteinmal erholen,damit sie wieder vollkommen gesund werden“. Mac lächelte ihn an,dennoch bemerkte er das etwas nicht stimmte.Er kannte seine Mitarbeiter lange genug,um zu merken das ihnen etwas auf der Seele lag.

„Bedrückt sie etwas Colonel?“fragte der Admiral vorsichtig nach. Mac räusperte sich,und versuchte Haltung zu bewahren,und nicht vor dem Admiral auch noch in Tränen aus zu brechen. „Nein Sir es....es ist nichts“erwiederte Mac. Doch der Admiral glaubte ihr das nicht,dennoch wollte er nicht weiter nachfragen.Er sah ihr an das es ihr sehr sehr wehtat darüber sprechen zu müssen,und entschied sich dafür es auf taktische Weise heraus zu bekommen.Er war schließlich ein Seal,und wusste wie man soetwas anstellte.

„Ich werde heute Nachmittag auf die Seahawk fliegen,um Commander Rabb mit mir mit zu nehmen“erzählte der Admiral fröhlich.Kaum hatte er den Satz beendet,wusste er das seine Taktik aufgegangen war.Nun wusste er warum sie so traurig aussah,es ging um den Commander,er konnte es in ihren Augen sehen.

Harriet hatte ihm zwar erzählt das der Colonel und der Commander sich gestritten hatten,und sie seit über zehn Wochen nichts mehr voneinander gehört hatten,jedoch konnte er sich bis eben nicht sicher sein das es darum ging.Er sah ihr an das sie damit nicht fertig wurde,und beschloss kurzerhand ein wenig nach zu helfen.

Mac versuchte ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen,damit der Admiral nichts bemerkte. „Dann grüßen sie den Commander bitte von mir Admiral“. Dieser Satz hatte sie fast um den Verstand gebracht,und sie wollte jetzt nur noch allein sein.Sie hielt es ohne ihn kaum mehr aus,noch nie zuvor waren sie solange von einander getrennt gewesen,und schon gar nicht auf diese Art und Weise.

Doch dann begann sie zu rechen,und ihr kam in den Sinn das er doch eigentlich noch zwei Wochen auf der Seahawk bleiben musste.


„Sir müsste der Commander nicht eigentlich noch zwei Wochen auf der Seahawk bleiben?“fragte sie vorsichtig nach,und blickte ihn mit großen verzweifelten Augen an. „Eigentlich schon Colonel,aber mir fehlen zu viele Leute bei uns.Deswegen werde ich den CO bitten,ob er nicht auf diese zwei Wochen verzichten kann“.Mac zwang sich ein Lächeln auf,und nickte verständnisvoll. „Na dann hoffe ich das dass klappt Sir“ sagte sie bedrückt,und begann ihre Tasche zu packen.

„Ich auch Colonel.Also dann wünsche ich ihnen einen erholsamen Aufenthalt,und kommen sie mir ja gesund zurück,das ist ein Befehl“sagte er scherzend. „Aye Aye Sir“erwiederte Mac,und salutierte vorschriftsmäßig.Der Admiral tat das selbige,bevor er auf dem Absatz kehrt machte und den Raum verließ.

USS Seahawk
Persischer Golf
C Deck


Harm saß an dem kleinen Tisch in seinem Zimmer,und kaute auf seinem Bleistift herum.Er sollte einen Bericht über den letzten Einsatz schreiben,war aber wieder mal im Gedanken ganz woanders.Das einzige was seit Monaten unentwegt in seinem Kopf umher schwirte,war einzig und allein Mac.Tausend Fragen schossen durch seinen Kopf,als es plötzlich an seiner Kabinentür klopfte.

„Herein?“ sagte Harm freundlich.Kaum hatte sich die Tür geöffnet,blickte er in das Gesicht des Admirals. „Sir was machen sie denn hier?Ich meine es ist schön sie zu sehen“Harm war inerlich völlig aus dem Häuschen endlich jemanden vertrautes zu sehen,er vermisste seine Freunde von JAG Corp.Doch dem Admiral schoss die Kinnlade nach unten,als er dn Commander erblickte.

Harm war blass und musste anscheinend mehrere Kilo Gewicht verloren haben,Er hatte tief schwarze Augenränder,und wirkte völlig niedergeschla
gen. „Commander was zum Teufel ist denn mit ihnen passiert?Sie sehen ja furchtbar aus“entgegnete ihm der Admiral völlig verwundert. „Nichts besonderes Sir,es......es ist......kompliziert“versuchte Harm dem Admiral stotternd zu erklären.

Der Admiral beschloss die selbe Taktik anzuwenden wie bei Mac. dachte der Admiral. „Commander ich war vor wenigen Stunden bei dem Colonel,und ich soll ihnen einen Gruß bestellen“.Harm drehte sich zum Admiral um,und begann leicht zu wanken.Mit großen und nun schmerzerfüllten Augen blickte er den Admiral an.

“Sie.....sie sollen was Sir?“ fragte er sichtlich bewegt von der Tatsache. „Ich soll sie grüßen Commander.Und nun sehen sie zu das sie ihre Tasche gepackt bekommen,denn sie werden nach Griechenland ausgeflogen“.Harm schaute ihn nun völlig iritiert an. „Ich werde was Sir?“. „Sagen sie Commander haben wir heute irgendwelche verständigungsschwirigkeiten?Ich sagte sie fliegen nach Griechenland,und das für sechs Wochen.Sie brauchen Urlaub,das ist kaum zu übersehen,also sehen sie zu das sie ihre Tasche fertig packen.

Er wagte es nicht nochmal nach zu fragen,oder gar zu wiedersprechen.Alles was er sagte war „Aye Aye Sir“ griff nach seiner Tasche,und begann diese dann sorgfältig zu packen.

Korfu
Kuranlage Nikodemos


Mac betrat die mit Marmor verzierte Vorhalle des Kurzentrums,und wurde sofort freundlich empfangen.Ein junger gutaussehender Mann trat hinter der Rezeption hervor,und reichte ihr die Hand. „Hallo,mein Name ist Stephanos und ich begrüße sie recht herzlich bei uns“sagte er höflich und mit einem Lächeln auf dem Gesicht,das seine strahlend weißen Zähne zum vorschein brachte.

„MacKenzie mein Name“sagte Mac höflich und schüttelte die ihr gereichte Hand. „Miss MacKenzie ich werde sie nun zu ihrem Zimmer führen,ihr Gepäck wird gleich zu ihnen gebracht“sagte Stephanos lachend und führte Mac durch die Anlage zu ihrem Zimmer.Sie gingen zuerst an dem Pool vorbei der so groß war wie ein Footballfeld,und kamen dann zum Garten der Anlage.

Dieser verschlug Mac die Sprache,denn noch nie zuvor hatte sie soetwas atemberaubendes gesehen.

Es war ein richtiges kleines Paradies,sie kam sich vor wie im Himmel.Ein kleiner künstlich angelegter Fluss strömte durch den Garten,und überall roch es nach Jasmin. Rote Blüten strahlten überall,und Palmen mit Banananenbehang ergaben einen richtigen kleinen Wald.Man hörte das plätschern eines Springbrunnens der hier irgendwo sein musste,und exotische Vögel zwitscherten fröhlich ihre Lieder.

Mac beschloss heut Abend hier her zurück zu kommen,um hier ein wenig ab zu schalten.Minuten Später ereichten sie ihr Zimmer,und Stephanos schloss dieses auf. „Miss MacKenzie ich wünsche ihnen einen schönen Aufenthalt hier bei uns,wenn sie Fragen haben sollten,ich stehe ihnen immer zur Verfügung“. „Dankeschön Stephanos,das ist sehr nett von ihnen“entgegnete Mac ihm freundlich,und begab sich dann in ihr Zimmer.

Sie schloss die Tür und schaute sich in dem kleinen gemütlichen Zimmer um.Die Wände hatten einen warmen Pfirsich farbenden Ton,und es roch auch hier nach Jasmin.Es stand ein großes Doppelbett im Raum,und ein kleiner Sessel.Einige Handgemalte Bilder hingen an der Wand,und sie hatte einen Balkon mit Meerblick.Das Badezimmer war klein,aber sehr schön eingerichtet.Es gab eine Dusche,und ein großes Waschbecken mit einem großen Spiegel.

Mac öffnete die Balkontür und wurde von dem wundervollen Klang des Meeres begrüßt.Ein leises Wellenrauschen und eine untergehende Sonne, boten eine wundervolle Atmosphäre.Es klopfte und Mac ging zur Tür.Ein Page stand da und lachte sie freundlich an. „Miss MacKenzie ich bringe ihnen ihr Gepäck“. „Dankeschön das ist sehr freundlich von ihnen“entgegnete Mac und gab ihm ein wenig Trinkgeld.

Sie beschloss aus zu packen,eine Dusche zu nehmen,und sich dann in diesen traumhaften Garten zu begeben.Eigentlich war bald Essenszeit,aber sie hatte nicht den geringsten Hunger.In ihren Gedanken schwebte sie ununterbrochen bei Harm,und wünschte sich das er hier bei ihr wäre.

Eine Stunde später
Kuranlage Nikodemos


Harm betrat das kleine gemütliche Zimmer,und ließ sich auf das Bett sinken. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf,und er beschloss nach dem auspacken und dem duschen,in diesen wundervollen Garten zu gehen ,den sie auf dem Weg zu seinem Zimmer durchstreift hatten.

Mac zog sich ein eng sitzendes Trägertop an, und band sich nur ein Strandtuch um die Hüften.Es war bereits dunkel,aber immer noch sehr warm.Sie schloss die Tür,und ging durch die schmalen Gänge hinaus in richtung Garten. Sie folgte dem plätschern das sie so faszinierte,und gelang mitten in diesen kleinen Wald aus Palmen und Blumen.Dann entdeckte sie den kleinen,sanft beleuchteten Springbrunnen.

Er war von den Wegen nicht einsehbar,sondern war in diesem kleinen Dschungel vollkommen versteckt.Sie setzte sich an den Rand,und schaute zu dem Sternenhimmel hinauf,der so atemberaubend war,das sie sich vorkam wie in 1001 Nacht.

Harm folgte diesem ihn magisch anziehenden plätschern.Er wanderte in diesen kleinen Dschungel hinein,und was er nun erblickte,konnte er nicht glauben.Er rieb sich die Augen,um sicher zu gehen das er nicht träumte.Er sah wie Mac an diesem kleinen romantischen Brunnen saß,und zum Himmel hinauf schaute.Sie sah wunderschön aus in diesem schimmernden Licht,und das was sie an hatte,raubte ihm beinahe den Verstand.dachte er,und Sekunden später fiel ihm darauf auch die Antwort ein.

Der Admiral musste das inszeniert haben,damit sie sich nach so langer Zeit wiedersehen konnten.

Er begann über das ganze Gesicht hinweg zu strahlen,und schaute sie aus verträumten Augen an.
Mit langsamen Schritten bewegte er sich auf sie zu,und hatte das Gefühl das er der Ohnmacht nahe war.Nur noch wenige Meter von ihr entfernt blieb er stehen,und schaute sie einfach nur an.

Er holte tief Luft,und sagte dann ein ganz leises und kaum wahrnehmbares „Mac“.Mac's Augen weiteten sich,und sie drehte sich in zeitlupen Format zu ihm um.Als sich endlich ihre Blicke trafen,war es so als hätte jemand ihre Gebete erhört.Zuerst dachte sie,sie würde träumen,aber er stand leibhaftig vor ihr.Ganz langsam erhob sie sich,und ließ den Blick an ihm herunter wandern.

Sein Hemd war offen,und ließ seinen kräftigen Körper im Mondschein schimmern.Er sah sie aus großen Augen an,und bewegte sich dann langsam auf sie zu.Mac hatte das Gefühl das ihr Herz nicht mehr schlug,und ihr wurde schwindelig.Tränen breiteten sich in ihren Augen aus,und sie begann am ganzen Körper zu zittern.

Kurz darauf stand er direkt vor ihr,und blickte sie mit seinem Hundeblick an.Seine Augen waren tränenerfüllt,und nun erkannte sie wie krank er aussah.Er war so blaß,und musste einige Kilo abgenommen haben.

Sie zitterte immer noch,und senkte den Blick nun zum Boden hin.Ganz langsam glitt seine Hand zu ihrem Gesicht hinüber,um ihr Kinn sanft anzuheben.Er blickte ihr in die weinenden Augen,und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.Dann schloss er sie in die Arme,und war in diesem Moment der glücklichste Mensch auf Erden.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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RE: Tears across the ocean von Jones21

#6 von Petra-Andreas , 02.05.2007 18:07

Sein Herz trommelte wie wild gegen seine Brust,und in seinem inneren tobte ein Hurrican.Er war völlig aufgelöst,und ließ zum allerersten mal in ihrer Gegenwart seinen Tränen freien lauf.Er klammerte sich so fest an sie,das sie beinahe keine Luft mehr bekamm.Erst Minuten später lösten sie sich von einander und setzten sich gemeinsam an den Brunnen.

Mac suchte nach Worten,war aber zu sehr durcheinander.Harm ging es nicht anders,aber er begann langsam wieder zu sich zu finden. „Mac ich......ich kann kaum glauben das ich.....das wir.....“er stotterte unentwegt,und brachte keinen vernünftigen Satz zu stande.Auch Mac wusste das sie das jetzt nicht konnte,deswegen stand sie auf und reichte ihm die Hand. „Lass uns zum Strand gehen,und ein wenig spazieren“war alles was sie sagen konnte.

Harm ergriff zärtlich und dankbar ihre Hand,und machten sich dann gemeinsam auf den Weg.

Es gab keine Laternen am Strand,nur der Mond spendete ein sanftes,beruhigendes Licht.Mac zog ihre Schuhe aus,und Harm tat das selbe.Dann wateten sie am Wasser entlang ohne auch nur ein Wort zu sprechen.Sie genossen einfach die Nähe des anderen,und jeder selbst war seinen Gedanken verfallen.Nach einigen Metern blieb Harm stehen und ließ sich in den Sand fallen,Mac hingegen blieb beim Wasser,und watschelte bis zu den Knöcheln ins Meer hinein.

Harm ließ Mac keine Sekunde aus den Augen,und sah wie die sanften Wellen gegen ihr Strandtuch platschten,und das Wasser im Mondschein zärtlich an ihren Beinen hinunter lief.Dieser Anblick machte ihn fast wahnsinnig,er konnte nicht verhindern das sich in ihm erotische Gedanken breit machten.Sie war wunderschön,und er hatte sie so lange nicht sehen können.

Dann ergriff Mac plötzlich das Wort.

„Harm was ich zu dir am Telefon sagte........es tut mir so leid,ich wollte dir nicht weh tun“. Sie sah in mit einem Schuldbewussten Blick an,und zitterte immer noch am ganzen Körper.Sie wusste nicht ob ihr kalt war,oder ob es die Sehnsucht nach ihm und seinen Berührungen war,die sie seit dem er vor ihr stand nicht leugnen konnte.

„Mac ich.......es muss dir nicht leid tun.Es war allein meine Schuld,ich hätte dich nicht verleugnen dürfen.Ich weiß nicht was da in mich gefahren ist,ich sah den Einsatz und alles andere verschwand“.
Sie blickte ihn nun enttäuscht an,und musste sich beherschen nicht wieder zu explodieren bei diesen Worten. „Du hast mich also tatsächlich wegen eines Einsatzes in den Schatten gestellt?“fragte sie sichtlich verletzt.

„Nein Mac da ist noch etwas.......“doch sie unterbrach ihn. „Nein Harm sprich nicht weiter bitte,ich ertrage das nicht“.Alles was er wollte war ihr doch zu erklären,das sie zu diesem Einsatz gehörte,aber sie ließ ihn einfach nicht zu Wort kommen.“Mac bitte lass mich erklären........“doch sie unterbrach ihn ein weiteres mal. „Harm hör bitte auf,ich.....ich halte das nicht aus“. Sie wollte los rennen,aber er egriff ihren Arm,und drehte sie zu sich um,doch dabei stolperten Mac und sie fiel ins Wasser.

Sofort hob er sie auf,ließ sie aber dennoch nicht los. „Mac verdammt ich habe gelogen,weil der Einsatz auch mit dir zusammen hing“.Patsch nass und völlig verwirrt sah sie ihn an. „Wie.....wie meinst du das Harm?“. „Ich meine damit ,das es auch darum ging dich zu finden.Deswegen habe ich gelogen,weil alles was ich wollte war dich zu finden,und dich nach Hause zu holen.Ich hatte solche Angst dich zu verlieren Mac,niemals würde ich dich sonst verleugnen“.

Mac brachte nun keinen Ton mehr heraus,sondern hätte sich am liebsten auf der Stelle erschlagen.
Sie wusste das sie sich das niemals verzeihen würde,und wollte jetzt nur noch auf ihr Zimmer.

„Harm lass mich bitte los“schluchste sie „Ich möchte jetzt allein sein“, doch Harm dachte nicht im Traum daran.Er hatte sie solange nicht sehen können,und seine Sehnsucht nach ihr hatte ihn beinahe umgebracht.Mac's Augen flammten und ihre nasse Haut schimmerte wie Marmor im Mondlicht.

Langsam zog er Mac zu sich heran.Die Wärme seines Körpers drang durch ihre nasse Kleidung.Bei dem Blick in seine warmen Augen hielt sie den Atem an,und alles begann sich zu drehen.

Harm beugte sich ihr langsam entgegen,und seine Lippen trafen zärtlich die ihren.Während er sie küsste,zog er sie hinunter in den Sand.Seine Lippen waren fordernd und heiß,blieben aber dennoch zärtlich und voller Gefühl.Sanft streifte er ihr das Trägertop ab,als könne er nichts trennendes zwischen ihnen ertragen.

Mac wusste nicht was richtig oder falsch war,aber das spielte jetzt keine Rolle mehr.Ihr Begehren war viel zu stark,als dass sie es hätte leugnen können.Sie konnte es kaum erwarten,seine Haut an ihrer zu fühlen.Alles andere um sie herum verschwand,und war bedeutungslos geworden.Alles was jetzt noch existierte,waren nur sie beide allein.

Übermächtig spürte sie,wie sehr sie diesen Mann liebte.Auf diesen Moment hatte sie so lange gewartet,ausser ihm zählte nichts mehr.Der Leidenschaft verfallen,streifte sie ihm das Hemd vom Körper.Ihre Finger glitten sanft über seinen Rücken,und sie wollte ihn mehr denn je.Seine Hände umschlossen sanft ihre Brüste,und er presste dabei leidenschaftlich seine Lippen auf die ihren.

Mac bog sich Harm entgegen und grub die Finger in sein Haar.Er flüsterte etwas,aber sein Atem ging genauso heftig wie der ihre,und sie konnte seine Worte nicht verstehen.Das brauchte sie aber auch nicht,denn sein Kuss sprach eine viel deutlichere Sprache.Ohne sich dessen bewusst zu sein,öffnete sie ihm die Knöpfe der Hose,und zog ihm die Jeans herunter.Sie bemerkte wie auch Harm ihr das Strandtuch herunter zog,und dann trennte sie nichts mehr von einander.

Harms Lippen,seine Hände ergriffen von ihrem Körper Besitz.Sein Mund,seine leidenschaftlichen Küsse raubten ihr jeden klaren Gedanken.Kein noch so geheimer Winkel ihres Körpers blieb ihm verborgen.Mit jeder seiner Berührungen geriet Mac näher an den Rand der Extase.Kühler Sand,kühles Wasser,Harm's heiße Lippen – alles andere versank,war aus ihrem Bewusstsein ausgelöscht.

Von irgendwoher kam der gespenstische Ruf eines Nachtvogels.Es hätte auch Mac's leiser Aufschrei sein könnenSie waren die einzigen Menschen auf der Welt,zwei Schiffbrüchige,die das Schicksal füreinander bestimmt hatte.Der Duft des Meeres – Harm's Duft.Beides würde für sie immer das selbe sein.Dann hörte und dachte sie nichts mehr,denn Harm stürzte sie in einen Strudel der Leidenschaft.

Mac schrie leise auf,als er zärtlich mit ihr eins wurde.Mit einem fordernden Kuss brachte er sie zum schweigen.Mac hatte das Gefühl,sich auf einem hohen Felsgrat zu befinden,und Harm trieb sie immer näher an den Rand.Sie spürte,wie sein Herz raste,und dennoch schien er entschlossen,sie hier zwischen Himmel und Hölle schweben zu lassen.Als Harm sie endlich erlöste,wusste sie nicht,ob sie in den Himmel oder in die Hölle stürzte.Sie wusste nur,dass Harm bei ihr war.

Mac lag ganz still an Harm's nackte Schulter geschmiegt.Die kleinen Wellen streichelten ihre Beine.Nach dm Rausch der Empfindungen fühlte sie sich jetzt fast körperlos und wie betäubt.Niemals,niemals hatte sie so für einen Mann empfunden wie für Harm.

Harm drehte sich auf die Seite,und strich sanft durch ihr Haar.Als er ihr verträumt in die braunen Augen blickte,wusste er das er für sie sterben würde.Er liebte sie so sehr,und wusste nicht wie er sich so lange gegen seine Gefühle für sie hatte wehren können.Er bereute es mehr denn je,nicht viel früher über seinen eigenen Schatten gesprungen zu sein.Mac lag nun hier in seinen Armen,und sie hatten sich geliebt.Wie lange hatte er von diesem Moment geträumt.

Er kuschelte sich fest an sie,und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. „Mac“flüsterte er ihr sanft ins Ohr. „Ich.....ich liebe dich“.Ihre Augen wurden bei diesem Satz feucht,denn wie sehr hatte sie sich gewünscht das er ihr diese Worte jemals sagen würde. „Ich liebe dich auch Harm“sprach sie zärtlich,schlang die Arme um seinen Nacken,und küsste ihn.

Harm's Hände glitten über Mac's Körper.Sein Blut hatte sich schon wieder in Feuer verwandelt,als er das Mondlicht silbern über ihrer Haut sah.Die Berührung erregte sie beide,denn wieder erforschte er ihren Körper mit den Händen.Sein Mund strich über ihre Lippen und dann zu ihrem Hals hinunter. „Harm“keuchte sie leise,und zog sich aus der Reichweite seiner Hände zurück. „Wenn du so weiter machst,dann verliere ich noch den Verstand,willst du das?“ er musterte sie mit einem Blick,der dem eines Vulkans glich. „Mhm kommt ganz auf die Situation an“sagte er verführerisch,und zog sie wieder zu sich in den Sand.

Mac spürte das auch ihr Verlangen immer größer wurde,und beschloss das sie eine Abkühlung brauchte.Sie befreite sich ein weiteres mal aus seiner Umarmung,und blickte ihn aus großen Augen an. „Lass uns nach oben gehen Harm,und eine kühle Dusche nehmen“. Nun schlich sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht. „Ist denn da genug Platz für uns zwei?“fragte er spielerisch. „Naja sie ist etwas klein,aber das ist kein Problem.Alles was wir müssen, ist uns einfach eng an einander stellen,dann geht das schon“.Nun musste auch sie breit Grinsen,als sie seinen Blick sah.

In seinen Augen spiegelte sich pures Verlangen,und sie spürte das er sich zwingen musste,nicht sofort wieder über sie her zu fallen.

Sie zwängten sich in ihre nassen Klamotten,konnten ihre Blicke zu einander aber nicht einstellen.
Harm stand mit nacktem Oberkörper da,und versuchte den Sand aus seinem Hemd zu schütteln.
Ihre Augen blitzten verlangend auf.Sie ging auf ihn zu,schlang die Arme um seinen Hals,und biss ihm sanft in die Unterlippe. „Was soll den das werden?“murmelte er leise,bevor er sein Hemd um ihre Taille schlang,sie an sich zog,und sie beide wieder in einen leidenschaftlichen Kuss versanken.

„Ich wünschte diese Nacht würde nie enden“sagte Mac leise,nachdem sie sich wieder von einander getrennt hatten.Harm barg das Gesicht in ihrem Haar.Dann küsste er ihre Wange mit unendlicher Zärtlichkeit,und blickte sie liebevoll an. „Mac nicht nur diese Nacht ist schön.Ich werde dich nie mehr gehen lassen.Wir haben noch unendlich viele schöne Tage und Nächte vor uns.Lass uns nach oben gehen,und mit der Dusche beginnen“sagte er strahlend,und ließ seine Hand in die ihre gleiten.

Mit leuchtenden Augen und einem glücklichen Lächeln,machten sich beide auf den Weg.

Oben angekommen ging Mac nun doch alleine duschen,weil Harm kurzer Hand beschlossen hatte ihnen noch etwas zu Essen zu besorgen.Sie beide waren ja nicht zum Abendessen gegangen,sondern hatten sich glücklicherweise für den Garten entschieden.Als Harm wieder Mac's Zimmer ereichte,war sie natürlich schon fertig mit duschen.Sie stand am Waschbecken,und war damit beschäftigt sich ein zu cremen.

Leise schlich er sich an sie heran,und schlang als er sie erreicht hatte die Arme um sie.Er küsste ihren Hals,und schmiegte sich fest an sie.Dann verzog Mac das Gesicht,und versuchte sich von ihm los zu reißen. „Ihhhh du bist ja vom Salz ganz klebrig,und deine sandige Haut fühlt sich an wie Schmirgelpapier“. Harm ließ sie los,und zog eine Grimasse. „Na vielen lieben dank auch Marine.Wie romatisch du doch zu deinem Fliegerhelden sein kannst“. Mac drehte sich zu ihm um,und grinste über das ganze Gesicht hinweg.

„Fliegerhelden?Wir sind ja gar nicht hochnäsig was?“fragte sie spielerisch,und wickelte ein paar Haarstränen um ihren Finger. „Wer ich?“fragte Harm mit Unschuldsblick,und schloss sich ihrem Spielchen an. „Ich bin doch gar nicht der Typ für sowas Mrs. Rabb“. Sekunden später wurde ihm bewusst was er gerade gesagt hatte.

Doch Mac sagte gar nichts,sondern stand einfach nur da und schaute ihn mit ihren braunen Kulleraugen an.Sie war sich nicht sicher ob sie das gerade wirklich gehört hatte,oder es nur Einbildung war.Sie beschloss nicht weiter darauf einzugehen.

„Also du selbstgekürter Fliegerheld,ab mit dir unter die Dusche“sagte sie in einem befehlshaften Ton,und gab ihm einen kleinen Schubser.Harm ging auf sie zu,nahm ihr Gesicht in seine Hände,und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Dann nahm er Haltung an,und sagte nur „Aye Aye Ma'am“.Er zog seine Sachen aus,und hüpfte unter die Dusche.

Mac trat auf den Balkon.Sofort hörte sie das sanfte rauschen des Meeres.Sie lachte glücklich und lehnte sich an das Balkongitter.Sie schaute zum Himmel und erhaschte eine Sternschnuppe. „Mein Gott,wie schön du bist“erklang es plötzlich nur wenige Meter hinter ihr.Mac's Augen leuchteten,als sie sich umdrehte.Harm lehnte in der offenen Balkontür und betrachtete sie.Sie lehnte sich an das Balkongitter zurück.Der Wind spielte mit ihrem Haar.In ihren Augen spiegelte sich die Farbe des Mondes. "Es schmerzt"dachte Harm.Ehe er Mac zum ertsen mal begegnet war,hatte er nie gewusst,das Verlangen schmerzen konnte.Vieleicht tat es nur weh,wenn man wirklich liebte.

Langsam trat Harm auf Mac zu.Er nahm ihre Hände und presste den Mund in die Innenflächen.Als er zu ihr aufschaute,sah er,dass ihre Lippen vor Leidenschaft halb geöffnet waren. „Warum habe ich dir in den vergangen Jahren nur so wenig Zärtlichkeit gezeigt“sagte er mit leiser Stimme. „Harm.....“ Mac konnte nur seinen Namen flüstern.Ihr Blut pulsierte heiß,und ihr Herz zerschmolz.

Er nahm ihre Hände und küsste jeden einzelnen Finger.Mac bewegte sich nicht.Sie schaute Harm nur an.Harm legte die Hände an Mac's Gesicht,als wäre es so zerbrechlich wie eine Porzellanfigur.Dann berührten seine Lippen fast andächtig ihren Mund.Harm hob Mac sanft und behutsam auf die Arme.Vorsichtig legte er sie auf das Bett.

Wieder nahm Harm Mac's Hand.Er küsste die Innenseite und strich dann mit den Lippen zum Handgelenk,wo ihr Puls pochte.Während der ganzen Zeit wandte er den Blick nicht von ihrem Gesicht.Mac konnte Harm nur verträumt anschauen.*Wie schön sie aussieht*dachte Harm>Und so zerbrechlich>


Mac's Augen verschleierten sich.Ihr Atem ging schneller,und alles drehte sich.

Er neigte sich zu ihr hinunter und biss zärtlich in ihre Lippen.Mit den Händen berührte er ihr Haar.Mac fühlte sich so schwerelos,als schwebe sie durch einen Traum.Harm schloss ihre Lider mit zarten küssen.Dann glitten seine Lippen weich und warm über ihre Stirn,ihre Schläfen,ihre Wangen.Er flüsterte Liebesworte,die Mac zu hypnotisieren schien.Gern hätte sie Harm zu sich herangezogen,aber ihre Arme waren so schwer,dass sie sie nicht bewegen konnte.

Jetzt glitten seine Lippen über ihr Haar,er bedeckte ihr Gesicht,ihren Hals mit zärtlichen küssen.Diese Küsse waren wie ein Flüstern,und sein Flüstern war wie berauschender Wein.Harm's Zärtlichkeit wirkte wie eine Droge auf sie.Fast ohne sie zu berühren,strich er ihr den Bademantel ab.Wieder beugte er sich über sie,und obwohl er fühlte,wie sich ihre Brüste gegen seinen Oberkörper pressten,berührte er sie nicht,sondern küsste nur ihre Schulter.

Mac hielt die Augen geschlossen.Er schob die Hände in ihr Haar und küsste ihren Mund.Deutlich spürte er Mac's Hingabe und Sehnsucht nach ihm.Langsam und gefühlvoll strichen seine Lippen über Mac's Haut,bis sie ihre Brüste erreichten.Mac wand sich unter ihm,als wolle sie aus einem Traum erwachen.Harm setzte sein Liebesspiel sehr langsam,sehr zärtlich fort und liebkoste sie mit Worten und unendlich sanften Küssen.

Sie fühlte,wie seine starken Hände über ihren Körper glitten.Die Berührung war so leicht wie ein Windhauch.Harm liebkoste sie mit Lippen und Händen.Ihr Körper bebte unter diesen Zärtlichkeiten,und ihr Verlangen besiegte ihren Verstand. „Harm“ hauchte Mac leise.Als er zu ihr aufschaute,blickte er in Mac's Augen,in denen die Leidenschaft glühte.

„Wie ich mir gewünscht habe dich so zu sehen!“ Seine Stimme klang heiser. „Im Scein des des Mondes,dein Haar auf meinem Kopfkissen ausgebreitet,dein herrlicher Körper.....“ Während er sprach,wanderte sein Mund langsam zu ihren Lippen zurück.Die Begierde drängte ihn,aber er beherrschte sich.

Die Kraft war in Mac's Arme zurückgekehrt.Sie umarmte Harm.Mit jeder Faser ihres Körpers fühlte und begehrte sie ihn.Beide schienen nur noch ein einziges Wesen zu sein.Zärtlich wurde er mit ihr eins.

Harm hielt Mac umarmt.Sanft streichelte er ihren Rücken.Mac schmiegte sich dicht an ihn,als müsste sie das Wunder der Liebe festhalten.Sie presste ihre Lippen an Harm's Hals. „du bist wunderschön“flüsterte er.Sie ereichten beide gleichzeitig den Höhepunkt,und blickten sich dabei tief in die Augen.

Mac schmiegte sich ganz dicht an Harm,und kuschelte sich in seine Armbeuge.Harm wickelte eine Strähne ihres Haars um seinen Finger und schaute zur Zimmerdecke hoch. „Mac was hälst du davon wenn wir uns morgen ein Auto mieten,und uns ein wenig Korfu anschauen. Oder hast du einen bestimmten Ort im Sinn,den du dir hier ansehen möchtest?“fragte er in einem zärtlichen Ton.

Mac seufzte und schloss die Augen wieder. „Irgendwohin“flüsterte sie. „Am besten hier hin“.Sie strahlte und berührte seine Herzgegend. „Wo immer es schlägt Harm“.Ich habe eh die Absicht,dich den größten Teil hier im Bett zu behalten“. „Nein,wirklich?“fragte Harm spielerisch.Er zupfte an Mac's Strähne und lächelte. „Ich könnte auf die Idee kommen,du hättest nur für meinen Körper interesse“.

Mac strich mit den Händen über Harm's Schultern und fühlte die festen Muskeln.Dann drückte sie die Lippen auf seine Brust,und schmiegte sich so dicht es ging an ihn. „An dem auch“sagte sie grinsend. „Aber das ist längst nicht alles“.Harm nahm Mac's Hand in seine.Er gab ihr einen zärtlichen Kuss,lehnte seinen Kopf gegen den ihren,und genoss ihre Nähe.Es dauerte nicht lange,und beide waren in einen friedlichen Schlaf gefallen.



Liebe Grüsse Petra

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