Teenies von Maggie

#1 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:25

Teenies

von Maggie

Also, hier mein erster Versuch einer FF

Sie bezieht sich ein Wenig auf die Folge Ehrenwort und alle Charaktere gehören Donald P. Bellisario und den Firmen CBS, Paramount und den sonstigen Beteiligten. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Bitte fragt mich vorher kurz, wenn Ihr die FF irgendwo anders als hier posten möchtet. Danke schön.



13.05 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

"MacKenzie, Rabb, in mein Büro, sofort!", klang die Stimme von Admiral A.J. Chegwidden durchs Bullpen, kaum dass Lt. Colonel Sarah MacKenzie und Commander Harmon Rabb jr. den Fahrstuhl verlassen hatten. Sie sahen sich an und Mac rollte mit den Augen: "Na bitte, ich habs dir ja gesagt, so wie du dich gestern vor Gericht aufgeführt hast." "Ich habe mich aufgeführt? Wer hat denn meine Beziehungen zu Renee und Jordan als Beispiele missbraucht und als ich Einspruch erhoben habe mich als unfähigen Anwalt hingestellt?"

"Ich soll dich als unfähig hingestellt haben? Das ich nicht lache!" In Macs Augen funkelte der Zorn auf und Harm musste zugeben dass es sie süß aussehen ließ, wenn sie so in Rage war. Er hörte gar nicht hin was sie ihm an den Kopf warf, zu tief war er in ihre braunen Augen versunken. Da die beiden Militäranwälte eine Lautstärke erreicht hatten, die ihnen die Aufmerksamkeit aller Anwesenden sicherte, kam auch Admiral Chegwidden wieder aus seinem Büro, sauer warum sie sich so viel Zeit ließen bevor sie sich bei ihm meldeten, und baute sich vor seinen beiden Topanwälten auf.

Harm, der in seiner Trance nur die Gestalt des Admirals auf sich zukommen sah, flüsterte Mac zu: "Ducken, Marine." was ihm die wütende Entgegnung einbrachte: "Marines ducken sich nicht, sie gehen höchstens in Deckung!" "Hier wird niemand in Deckung gehen, Colonel. Sie beide in mein Büro, und zwar sofort!" "Aye Aye, Sir!" Beide folgten dem Admiral.

Als sie sich im stillgestanden vor dem Schreibtisch des Admirals aufgestellt hatten, setzte dieser vor ihnen auf- und abgehend an: "Was fällt ihnen beiden eigentlich ein, ihre Beziehungen im Gerichtssaal zu diskutieren? Man könnte meinen sie hätten den Verstand verloren! Und ausgerechnet vor Richter Morris, Commander!"

Der Admiral hatte sich drohend vor ihm aufgebaut. "Sie mussten ja nicht nur damals die Decke des Gerichtssaals mit einer Maschinenpistole durchlöchern, nein, jetzt weiß die halbe Navy über ihr Privatleben und das des Colonels bescheid. Ich sollte sie beide entmündigen lassen!" "Sir, ich... ." "Habe ich ihnen die Erlaubnis gegeben zu sprechen, Colonel? Ich bin noch nicht fertig!", tobte Chegwidden.

>Verdammt, ich hab mit dem Beispiel angefangen und Harm hat jetzt den Ärger< schoss es Mac durch den Kopf bevor sich der Admiral vor ihr aufbaute. "Und von ihnen Colonel hätte ich erwartet dass sie sich ein anderes Beispiel gesucht hätten. Was haben sie sich dabei gedacht? Nein, ich will es gar nicht wissen. Aber lassen sie sich eins gesagt sein, Colonel, Commander, noch einen solchen Vorfall, und sie können in Alaska die Eisbären zählen! Haben sie mich verstanden?" "Aye, Sir.", kam es wie aus einem Mund. "Gut, dann stellen sie ihre Diskussionen für heute ein und machen sie sich an die Arbeit. Ich will heute nur noch dienstliches von ihnen hören und am besten sie entschuldigen sich bei Richter Morris persönlich. Das ist ein Befehl! Weggetreten!" "Aye Aye, Sir." Beide drehten sich auf dem Absatz um und verließen das Büro.

"Bin ich froh noch am Stück zu sein!" "Ach ja, Commander, was soll ich dann sagen?" Mac warf den Kopf in den Nacken und stapfte wütend in ihr Büro um die Tür mit einem lauten Knall zu zuwerfen. Harm zuckte zusammen. "Sir, alles in Ordnung?" "Ja Coates, wir leben noch." Er schenkte ihr eines seiner Flyboygrinsen bevor er sich auf das Donnerwetter des Admirals hin noch einen Kaffee genehmigte. Auf dem Weg in sein Büro versuchte er einen Blick auf Mac zu erhaschen, aber die Jalousien waren geschlossen. >Mensch Harm, sie hat dir so verdammt weh getan im Gerichtssaal gestern, aber du hast ein schlechtes Gewissen. Du wirst langsam alt!<



20.30 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

"Chloe, was machst du denn hier?" "Hallo Lt. Roberts. Ich verbringe das Wochenende beim Colonel, aber sie hat vergessen mich am Flughafen abzuholen. Ist sie da?" "In ihrem Büro." "Danke Lt. Roberts." "Hallo Chloe, wie war dein Flug?" "Hi Harm, der Flug war gut, bis auf die vergessene Abholung." "Oh Mist, sie hat dich vergessen? Weißt du, Mac und ich hatten heute so viel um die Ohren, da... ." "Habt ihr euch endlich getraut? Oder habt ihr euch im engumschlungenen Nahkampf geübt?" Belustigt sah Chloe, wie der hochdekorierte Commander Harmon Rabb jr. einen roten Kopf bekam und nach Luft schnappte.

Harriet Roberts beobachtete die Szene amüsiert, da sie das ganze Gespräch mitbekommen hatte. >Ganz ruhig Harm, es ist alles o.k., du bist nicht in der High School, außerdem wartet Mattie heute Abend mit den Schulaufgaben auf dich.< "Also Chloe, ich muss jetzt los, ich wünsch euch beiden Damen einen schönen Abend."



00.30 Uhr Zulu-Zeit

Macs Wohnung

Georgetown, Washington

"Also Mac, erzähl mir mal was los war. Harm ist mir ausgewichen, aber irgendwas war doch zwischen euch." Chloe saß auf dem Sofa, Wattebausche zwischen den Zehen steckend und lackierte sich die Fußnägel dunkelrot, während Mac versuchte, das Chaos in ihrer Wohnung zu beseitigen.

"Ich hab Harm vor Gericht persönlich angegriffen, als ich mein Plädoyer als Anklagevertreter hielt. Ich hab den Angeklagten und seine Beziehung, wegen der er einen Petty Officer niedergeschlagen hat, mit Harms Beziehungen zu Renee und Jordan verglichen. Das ganze artete dann in einen lautstarken Streit zwischen uns aus worauf wir vom Richter in sein Zimmer gebeten wurden und er uns eine Standpauke verpasst hat. Heute Morgen dann hab ich Harm vor dem Aufzug wieder wegen der Sache angebrüllt, und dann mussten wir zum Admiral. Der hat uns vielleicht die Leviten gelesen."

Eine Träne floss Mac über die Wange beim Gedanken an Harms versteinertes Gesicht im Gerichtssaal. >Ich hab ihn verletzte, zutiefst, dabei traf ihn diesmal keine Schuld.< >Oh man, die beiden lieben sich wirklich!< durchfuhr es Chloe uns sie beschloss etwas zu unternehmen. Sie musste diese Mattie kennenlernen, von der ihr Mac erzählt hatte, und zwar unbedingt.

"Mac, können wir morgen zu Harm fahren, ich möchte Mattie kennenlernen." Hastig wischte sich Mac die Träne ab, zog Chloe an sich und meinte nur: "Aber ja doch."



14.10 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Verschlafen und völlig zerschlagen wälzte sich Harm in seinem Bett herum. Irgendetwas hatte ihn aus seinen Träumen geholt. >Verdammt, es ist Samstag, man sollte doch meinen dass ich mal ausschlafen könnte.< Er trottete aus dem Schlafzimmer und besah sich die Szene, die in seiner Küche spielte. Mattie stand am Herd und rührte in einer Schüssel Teig während Chloe ihr irgendwas erklärte.

>Moment mal, wenn Chloe hier ist, wo ist dann Mac?< "Guten Morgen, Flyboy, gut geschlafen?" Fragend sahen in ein Paar Bambiaugen an. >Wow, Harm nur in Boxershorts und ohne T-Shirt, Marine, sei nicht albern! Auch wenn deine Knie sich anfühlen als wären sie aus Pudding.< "Morgen Mac, was macht ihr hier?" "Frühstück!" Sie grinste ihn an. "Hätte ich mir ja denken können, Marines denken immer nur ans Essen."

"Ach ja? Woher willst du das wissen, Sailor?" "Ich weiß es eben.", triumphierte Harm mit verschränkten Armen und seinem typischen Lächeln. "Also, ich bin dafür dass du jetzt duschst, dich anziehst und dann frühstücken kommst. Oder brauchst du Hilfe?" "Nein, das kann ich schon seit ich sechs bin sehr gut alleine." "Wer braucht Hilfe bei was? Beim anziehen?" "Mac, Harm, wohl eher beim ausziehen!"

"Mattie, Chloe!", kam es wie aus der Pistole geschossen von den beiden Erwachsenen in ihrem strengsten Kommandoton. "Zu eurer Erinnerung, wir sind nur Arbeitskollegen und gute Freunde." "Ja ja Harm, und morgen kommt der Weihnachtsmann!" "Mattie, ich geh jetzt duschen. Mac hat das Kommando!" "Ertrink nicht!", rief ihm Mac noch hinterher, aber da plätscherte schon das Wasser aus der Dusche. Mattie und Chloe schmunzelten sich nur an.



23.48 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Harm und Mac standen vor seiner Haustür, während Mattie Chloe ihr Appartement zeigte, dass sie mit Jennifer Coates, Admiral Chegwiddens Bürohengst, bewohnte. "Harm, ich wollte mich bei dir entschuldigen für die Sache im Gericht." >So Marine, jetzt ist es raus. Hoffentlich ist er nicht sauer. < Mac musterte aufmerksam Harms Gesicht. "Schon okay, Mac. Vergeben und vergessen." Er nahm die ausgestreckte Hand der verdutzten Mac und drückte sie leicht während er sie hielt.

Es war ein schöner Tag gewesen im Luft- und Raumfahrtmuseum. Chloe und Mattie hatten ihren Spaß gehabt und er auch. Sie standen eine ganze Weile vor der Tür, als Harm diese aufschloss und Mac sanft hinter sich herzog in seine Wohnung. "Möchtest du einen Eistee? Ich glaub die Wohnungsbesichtigung dauert länger." "Gerne, aber dazu musst du mich erst mal loslassen, Seemann." "Wie?" Dann begriff Harm, dass er immer noch Macs Hand in der seinen hielt. Nur zögerlich lies er sie los um in die Küche zu gehen. Mac machte es sich auf dem Sofa bequem und beobachtete ihn.

Als er sich neben sie auf die Couch fallen lies, begann sie schüchtern:" Harm, kannst du dich an den Deal erinnern?" "Unseren Deal?" "Ja, den Babydeal." Mac lächelte. "Wenn wir in fünf Jahren keine festen Beziehungen haben, werden wir ein Baby zusammen haben." "Mit meiner Intelligenz und deinem Aussehen, Colonel." "Oder andersherum." "Oder andersherum." Mac nahm einen großen Schluck von ihrem Eistee.

"Es sind jetzt dann fünf Jahre." Harm sah sie mit einem seiner umwerfenden Lächeln und hochgezogener Augenbraue an. "Kneifst du, Marine?" "Marines kneifen nicht. Dann gilt unser Deal noch?" "Hab ich was anderes behauptet? Ich halte meine Versprechen. Dann haben Dress White und Goldwings ihre Wirkung doch noch nicht verloren."

"Alles nur Einbildung von euch Piloten und total überbewertet. Pff!" "Aber für gewisse Deals scheint es noch zu wirken." Harm grinste nun von einem Ohr zum anderen, als Mattie dazwischenplatzte: "Chloe, ich hab die beiden gefunden. Sie sind angezogen, leider. Von welchem Deal redet ihr eigentlich?" Mattie und Chloe platzten beinahe von Neugier.

"Nichts was euch interessieren könnte. Auf jetzt Chloe, wir müssen noch nach Georgetown fahren." Sarah MacKenzie schob ihre Ziehschwester zur Tür hinaus. "Mac, ich... .", Harm hielt sie an der Tür noch mal zurück. "Ja?" "Entschuldigung angenommen." Mac schaute sich suchend nach den beiden Teenies um, aber als sie niemanden entdecken konnte, gab sie Harm einen Kuss auf die Wange.

Er konnte ihren angenehmen Duft riechen und sie spürte seine Wärme an ihrem Körper in diesem kalten Flur. "Gute Nacht." Harm schwebte wie auf Wolken zurück in sein Appartement wo ihn Mattie versuchte bezüglich des Deals auszufragen, ohne Erfolg. Harm setzte sein Anwaltspokerface auf, und nach zwei Stunden gab Mattie auf, zumindest vorläufig.



02.30 Uhr Zulu-Zeit

Macs Wohnung

Georgetown, Washington D.C.

"Also Mac, worum geht es bei dem Deal von dem Harm und du gesprochen habt?" "Das Chloe, wirst du niemals erfahren." Mac lächelte sie siegessicher an. Für sie war das Thema beendet. Zumindest in Gegenwart von Chloe. "Also ich bin fix und alle. Du kannst ja noch etwas Fernsehen aber ich geh jetzt ins Bett." "Träum was süßes." "Du auch." Mac wuschelte ihr durch die Haare und trottete gefolgt von Djingo, ihrem Hund, in ihr Bett.

Kaum war sie eingeschlafen, träumte sie von Harm. Harm in Dress White und Goldwings, im Rosengarten im Weißen Haus, Harm im Büro, ihre Gefechte vor Gericht, Harm in seiner F-14, der Kuss auf der Veranda von Admiral Chegwiddens Haus bei ihrer Verlobungsfeier, als sie sich gewünscht hatte er würde nie enden, sie ihn aber beendet hatte wegen Mic Brumbee. Und schließlich die Verabschiedung von vorhin in seinem Flur. Sie konnte seine Wärme an ihrem Körper spüren, als sie ihn auf die Wange küsste. Hätte er doch nur den Mut. Mac rollte sich im Schlaf zusammen und umarmte ihr Kopfkissen.



16.03 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

Zwei Tage später. Die Sache mit Richter Morris war ausgestanden und die Anklage hatte gewonnen. Was die Belegschaft etwas verwunderte, war das Harm nicht mal angefressen gewesen war dass er verloren hatte. Er saß in seinem Büro als sein Handy klingelte. "Rabb?" "Und, welchen Deal habt ihr geschlossen?" "Guter Versuch, Mattie, aber vergiss es. Du wirst es nicht erfahren." Während er das sagte, deutete er Mac sich zu setzen, da sie gerade in der Türe erschienen war.

"Okay Harm, dann bis heute Abend." "Bis heute Abend." "Löchert Mattie dich auch so wie Chloe mich?" "Löchern ist noch untertrieben. Jede zweite Frage geht in die Richtung." Harm grinste sein Flyboygrinsen. "Eigentlich bin ich hier um zu fragen, ob wir zusammen essen wollen." "Klar." "Also, du hast noch genau 21 Minuten und 47 Sekunden bis zum Mittagessen." "Aye Aye, MaŽam."

Belustigt machte sich Mac, gefolgt von Harriet Roberts' Blicken, auf den Rückweg in ihr Büro. Harriet wunderte sich über den anhaltenden Waffenstillstand zwischen ihren beiden Freunden. Auch wenn er brüchig schien und wohl nur auf den Befehl des Admirals zustande gekommen war. Die letzten drei Wochen waren die Hölle gewesen für alle. Der Colonel und der Commander hatten sich fast nur angeschrieen oder sich mit gegenseitiger Missachtung gestraft. Bis zum großen Knall im Gerichtssaal am Donnerstag letzter Woche. >Wenn sie es sich doch nur eingestehen würden.< seufzte sie in sich hinein.



23.17 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Matties und Jennifers Appartement, Washington D.C.

"Hi Mattie, ich bins, Chloe. Und, hast du was rausbekommen?" "Nein. Jeder Versuch schlug fehl. Die sind zu sehr auf der Hut. Als ob es ein Staatsgeheimnis wär." "Nächste Woche ist doch Valentinstag. Meinst du wir könnten Amor etwas unter die Arme greifen?" "Sicher. Da brauchst du aber keine Pfeile, sondern eine Tomcat unter voller Bewaffnung!", kam es sarkastisch von Mattie.

"Also pass auf. Ich hab da eine Idee." Mattie konnte Chloe förmlich grinsen hören. Beiden war klar, dass ihre Zieheltern zusammen gehörten, dass es aber wohl ohne einen kräftigen Schubs von außen nie dazu kommen würde. "Ja, du hast Recht. So machen wirs. Schickst du mir eine E-Mail wenn du es organisiert hast?" "Mach ich, Chloe. Ach, und falls du was rauskriegst über den Deal, gib mir Bescheid." "Sowieso." Mattie legte den Hörer auf.

"Jennifer?" "In der Küche." Mattie hatte einen Geistesblitz gehabt. "Sag mal, du kennst doch den Bürotratsch bei J.A.G. am besten." Verwundert sah Jennifer Coates Mattie an. "Warum fragst du?" "Harm und Mac haben sich letztens über einen Deal unterhalten, den sie miteinander haben. Aber als ich nachfragte, wollten sie nicht antworten."

"Der Colonel und der Commander haben sicher einen Fall gemeint." "Das glaub ich nicht. Sie haben sich angelächelt." "Nun, es gibt da Gerüchte, dass die beiden mal etwas miteinander hatten in Russland. Aber das sind nur Gerüchte." Jennifer kam sich bei dieser Fragerei irgendwie unwohl vor. Was wollte Mattie von ihr?"

>Aha, ist ja interessant zu wissen, das mit Russland.< "Aber vielleicht weiß Lt. Roberts etwas über einen Deal. Wenn es eine Person gibt, die mehr weiß als der Admiral, dann sie." "Meinst du sie weiß was?" "Sie ist das Infocenter über das gesamte Privatleben des Büros. Und eine hoffnungslose Romantikerin dazu." "Danke Jenni. Dann mach ich mal Schularbeiten." Mattie grinste verschmitzt in sich hinein und ihre Mitbewohnerin fragte sich, was dieser Teenager vorhatte.



21.22 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

Admiral Chegwidden saß in seinem Büro und dachte über das eben geführte Telefongespräch mit dem Marineminister nach, bevor er die Gegensprechanlage betätigte. "Coates, sind Lt. Colonel MacKenzie und Commander Rabb noch im Hause?" "Sie sind eben aus der § 32 Anhörung im Fall Smith gekommen, Sir." "Sagen sie den beiden, sie sollen sofort in mein Büro kommen, und nicht erst in zehn Minuten!" "Aye Aye, Sir."

A.J. lehnte sich in seinem Stuhl zurück und musste schmunzelnd an den Streit vor dem Fahrstuhl denken. Die beiden waren wirklich ein Herz und eine Seele, wenn sie sich nicht gerade an die Gurgel gingen. "Colonel, Commander, schließen sie das Schott und setzen sie sich." >Wenigstens sitzt er an seinem Schreibtisch. Ein gutes Zeichen< musste Harm denken. Der Admiral würde ihnen heute nicht den Kopf abreißen.

"Wie ich sehen, vertragen sie sich wieder. Weshalb ich sie hergebeten habe." Der Admiral nahm seine Lesebrille ab. "Der Marineminister gibt heute Abend einen Empfang und hat sie beide und mich dazu eingeladen. Ist das ein Problem für sie?" Harm sah Mac an. "Nein, Sir." "Gut, ich hoffe ihre Ausgehuniformen sind gereinigt. Wir treffen uns dann um 20.00 Uhr am Pentagon. Sie können dann für heute Schluss machen." "Aye Aye, Sir." Harm und Mac erhoben sich und verließen das Büro.

Während die beiden beim Admiral saßen, horchte Mattie Harriet aus. Sie war nach der Schule direkt ins J.A.G.-Hauptquartier gefahren. "Weißt du, die Gerüchteküche besagt viel, aber ich glaube nicht das irgendetwas zwischen den beiden war. Ich hätte es sonst sicher mitbekommen." Mattie hatte sich auf Harriets Schreibtisch gesetzt und hörte ihr aufmerksam zu.

"Auch wenn sich alle hier wünschen würden, dass den beiden ein Licht aufgeht. Aber Moment, dass müsste kein Licht sein, sondern schon ein ganzer Kronleuchter. Ich hab das nie gesagt, verstanden?" "Sagen sie Lt. Roberts, wissen sie etwas über einen Deal zwischen Harm und Mac?" Harriet sah sie überrascht und gleichzeitig erwartungsvoll an.

>Hab ich da irgendetwas verpasst? Das klingt aber interessant.< "Nein, die beiden haben einen Deal?" "Hab ich zufällig mitbekommen. Aber Harm schweigt sich beharrlich aus. Und Mac auch." Als Harm und Mac aus dem Büro des Admirals traten, kommentierte Mac: "Oh oh Commander, Alarmstufe Rot. Mattie fragt Harriet aus."

"Hartnäckig ist sie ja. Das muss man ihr lassen." "Gott sei dank weiß Harriet nichts von unserem Deal." Mac lief es heiß den Rücken runter bei dem Gedanken daran. "Wenn das der Fall wäre, müssten wir uns beide eine Daunenjacke kaufen." Mac sah ihn leicht panisch an, aber er grinste nur. "Alles in Ordnung?" Sein Grinsen war echter Besorgnis gewichen, die sie in seinen Augen lesen konnte. "Ja ja, alles klar. Wir müssen los, sonst kommen wir zu spät."



00.10 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

"Wow!", entfuhr es Mattie, als Harm in Dress White aus dem Schlafzimmer kam. Sie sah ihn zum Ersten mal so. Bewundernd begutachtete sie ihn von allen Seiten. "Na, lässt du mich so gehen?" Mattie war sprachlos. Ihr Ziehvater sah einfach nur verdammt gut aus. "Dir hats wohl die Sprache verschlagen, was?" Er griff nach seinem Mantel und seiner Mütze, wuschelte ihr durchs Haar und drückte sie zum Abschied kurz an sich. "Mach mir keine Dummheiten, ja?" "Viel Spaß!", rief sie ihm noch nach, als er in den Flur entschwand. Dann setzte sie sich an den Computer und begann eine lange E-Mail an Chloe.



01.10 Uhr Zulu-Zeit

Pentagon

Washington D.C.

"Wie immer, 7 Minuten und 23 Sekunden zu spät, Commander." "Ich hab keinen Parkplatz gefunden.", wehrte er entschuldigend ab. "Na, dann können wir ja jetzt gehen, Colonel, Commander." "Aye, Sir." Sie folgten dem Admiral in den kleinen Saal und der Marineminister übernahm die Vorstellung. Der Empfang plätscherte so dahin, als sich Mac völlig in Gedanken versunken in eine stille Ecke zurückzog.

Sie beobachtete Harm wie er mit der Abgeordneten Bobby Latham diskutierte. >Warum zum Teufel musste er nur so verdammt gut aussehen in Dress White mit seinen Goldwings an der Brust? Wenn die Uniform bei jemand ihre volle Wirkung entfaltet, dann bei mir. Zumindest wenn Harm sie trägt. Da kann nicht mal der Admiral mithalten, obwohl auch er eine gute Figur macht. Aber gegen diesen Pilotencharme kommt auch er nicht an.<

"Na Marine? Hier bist du also. Ich hab dir einen Orangensaft mitgebracht." Harm stand mit einem Glas Mineralwasser in der einen und dem Orangensaft in der anderen Hand plötzlich vor ihr und lächelte sie an, seinen ganzen Charme entfaltend. "Huhu, Erde an Mac!" Es kam keine Reaktion. "Mac? Maac?" Sie kehrte langsam aus ihren Gedanken zurück und schaute ihn an.

"Hier, dein Orangensaft. Ich weiß doch wie unwohl du dich auf solchen Partys fühlst und hatte den Eindruck, ich müsste dich retten." "Wie? Wieso retten, Commander? Ist dein Beschützerinstinkt mal wieder mit dir durchgegangen?" Insgeheim war sie jedoch froh darüber, dass er soviel Rücksicht nahm auf sie." "Ah hier sind sie, Colonel, Commander. Sie haben sich sicher gefragt, weshalb ich sie hergebeten habe." Der Marineminister machte eine bedeutungsschwangere Pause.

"Nun, ich habe einen Spezialauftrag für sie beide. Das Pentagon hat eine Imagekampagne für die Streitkräfte geplant, und unter anderem sie beide dazu auserkoren, Vorträge an den Schulen über die Möglichkeiten bei Navy und Marinecorps, in ihrem Fall speziell bei J.A.G. zu halten. Der Admiral war so freundlich, mir seine beiden besten Anwälte zur Verfügung zu stellen."

>Na ja, freiwillig hab ich das nicht getan, bei der Arbeitsbelastung die bei J.A.G. momentan herrscht.<, dachte A.J. Chegwidden für sich. "Mr. Secretary, Sir, wir fühlen uns geehrt." Harm nickte zustimmend. "Es gibt da nur ein kleines Problem. Sie werden es nicht mit Collegestudenten, sondern mit 14-16 jährigen Teenagern zu tun haben." Der Admiral verzog sein Gesicht zu einem grimmigen Lächeln.

>Bin ich froh, dass ich diesen Auftrag delegieren konnte. Lieber führe ich ein Sealteam aus dem Dschungel zum Hubschrauber durch schweren Beschuss als vor einer Horde undisziplinierter Teenager zu stehen und versuchen diese zur Ordnung zu bringen!< Harm und Mac sahen sich an und verdrehten beide gleichzeitig die Augen. >Das hat uns gerade noch gefehlt!<, dachten beide unisono. "Nun Colonel, Commander, den genauen Ablauf werden sie morgen auf ihren Schreibtischen vorfinden. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend." "Danke, Mr. Secretary."

Als der Marineminister weg war, meinte der Admiral: "Nun, das wird eine heiße Schlacht für sie beide werden. Aber sie haben ja Erfahrung mit Teenagern." "So könnte man es nennen, Sir." "Colonel, Commander, glauben sie mir, mir wäre es lieber sie beide im Büro bei ihren Fällen zu haben als auf dieser Werbetour. So muss ich alles umverteilen. Aber wir werden morgen darüber sprechen. Für heute werde ich mich zurückziehen."

Beide nickten dem Admiral zu. Dann waren sie alleine in ihrer Ecke. "Und? Ich glaube ich geh jetzt auch." Erwartungsvoll sah er Mac an. "Ja, das werden lange Wochen werden." Sie verabschiedeten sich von der Gesellschaft und traten in das dichte Schneetreiben auf den Parkplatz vor dem Pentagon hinaus, als Mac ausrutschte und lang hinschlug. Harm war mit einem Satz neben ihr und beugte sich besorgt über sie.

"Mac, alles in Ordnung?" "Verdammt, so ein Mist. Das musste ja passieren.", wütete sie vor sich hin. "Ja ja, alles heilgeblieben.", antwortete sie nach einer kurzen Inspektion ihrer Knochen bevor sie dankbar Harms ausgestreckte Hand ergriff und sich von ihm hochziehen lies. Da sie aber in ihren Pumps wieder wegrutschte, fing sie Harm mit einem beherzten Griff auf, so dass sie gegen ihn prallte und sich an seinem Wintermantel festhielt. Den Kopf gegen seine Schulter gepresst und seine Arme fest, aber nicht besitzergreifend um sie geschlungen, standen sie auf dem Parkplatz. Sie konnte seinen Herzschlag spüren.

Sanft schob er sie von der Eisplatte weg, ohne seine Umarmung zu lösen. "He, wirklich alles okay?" Mac sah in seine graublauen Augen und hörte die Sorge, die seine Stimme leicht zittern lies. Sie fühlte sich seit langem mal wieder so richtig geborgen, wie sie so in seinen Armen lag. "Mac?" "Ja ja, nichts gebrochen. Danke fürs Auffangen."

Er sah sie immer noch besorgt an. "He, ich bin okay." Sie erkannte, trotz der schummrigen Beleuchtung, wie sich langsam Erleichterung in seinem Gesicht bereitmachte. "Dann sollte ich dich wohl langsam loslassen, was?" >Ich will sie aber eigentlich gar nicht loslassen, aber nicht dass sie sich zu irgendetwas gezwungen fühlt, dass sie nicht will.< "Ja, sonst komm ich gar nicht mehr nach Hause." Sie lächelte ihn an.

"Na dann fahr vorsichtig und pass auf wo du hintrittst, Ninjagirl." Widerstrebend lies er sie los und der Zauber der über ihnen gelegen hatte, war vorbei. "Mach ich, Flyboy. Gute Nacht." Sie drehte sich um und lief zu ihrer Corvette. Harm stand im Schneetreiben und schaute ihr besorgt nach. >Verdammt Harm, du bist ein solcher Idiot. Aber wenn du nur wüsstest, ob sie das gleiche empfindet wie du, dann... .< Langsam drehte auch er sich um und machte sich auf den Weg zu seinem SUV.







Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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RE: Teenies von Maggie

#2 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:27

11.30 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

I canŽt get no-o, sa-tis-fac-tio-on, dröhnte es aus dem Radio in Harms Küche, als er in halber Uniform aus dem Badezimmer kam. Es war der vierte Tag dieser Vortragsreihe und bisher war es ganz gut gelaufen. Heute stand Matties High-School auf dem Programm. Mac und er würden gemeinsam mit Mattie dorthin fahren. "Mattie, gehst du mal an die Tür? Es hat geklopft!" "Hi Mac. Du bist zu früh." "Ich weiß. Genau 1 Stunde und 30 Minuten. Harm und ich müssen noch was besprechen. Aber ich hab Croissants mitgebracht." Sie wedelte mit einer Tüte vor Matties Nase herum. "Gehts um euren Deal?" Mattie starrte sie erwartungsvoll an. "Abmarsch in die Küche, Zivilist!" "Ein Versuch wars wert." Mattie schnappte sich die Tüte und setzte sich wieder an den Tresen.

"Harm?" "Hier Mac. Hast du meinen zweiten Schuh gesehen, Mattie?" Mac folgte den Geräuschen aus dem Schlafzimmer und fand Harm in Socken, Hose und geöffnetem Hemd unter dem ein weißes T-Shirt seinen muskulösen Oberkörper betonte, im Schuhschrank wühlend vor. Aus dem Badezimmer drang der salzig-herbe Duft seines Rasierwassers und seine Haare waren noch feucht. Aber selbst in diesem Aufzug beeindruckte er Mac.

"Mattie, ich hab den Schuh!" "Okay." Er setzte sich aufs Bett um sich die Schuhe anzuziehen. Mac stand im Türrahmen und musterte sein Schlafzimmer. Sie war zwar schon öfters in seinem Appartement gewesen, aber sein Schlafzimmer sah sie auch nur selten. "Gib mir noch fünf Minuten, Mac." "Kein Problem, wir haben noch Zeit." Harm verschwand im Badezimmer, machte sich die Haare, knöpfte sein Hemd zu und stopfte es sich in die Hose.

Als er zurückkehrte, band er die Krawatte um aber das wollte ihm heute nicht so richtig gelingen. Mac saß ja schließlich nicht jeden Morgen auf seinem ungemachten Bett. "Lass mich das machen." Sie ging auf ihn zu und knotete ihm seine Krawatte. "Eigentlich könntest du das jeden Morgen machen." Er grinste sie von einem Ohr zum anderen an und erntete dafür einen Schlag auf den Oberarm. "Vorsicht, rotes Licht Commander." "Schon gut."

"So, fertig." zufrieden lies sie die Arme sinken. "Ich hab mir gedacht, wir könnten heute mal ein Kreuzverhör zum Besten geben." "Au ja, wir nehmen Mattie in die Zange." Er deutete in Richtung seiner Küche. "Sie hat es schon versucht, als ich zur Tür reinkam. Und Chloe schreibt mir die ganze Zeit zweideutige E-Mails." "Oh man, Teenies!", stöhnte Harm auf. "Ich hab schon was vorbereitet. Hier." Mac zog eine Mappe aus ihrer Aktentasche, die sie neben der Tür stehen lassen hatte.

"Oh, unerlaubtes Entfernen von der Truppe. Wegen eines Baseballspiels?" Harm zog seine linke Augenbraue hoch. "Zugeständnis an die Jugend. Also, wer vertritt die Anklage?" "Wir werfen eine Münze. Kopf oder Adler?" Er lies die Münze hochschnellen um sie auf seinen Handrücken zu klatschen. "Adler vertritt die Anklage, Kopf die Verteidigung." "Dann nehm ich Kopf." "Mac, du hast die Verteidigung." "Also Herr Anklagevertreter, viel Spaß beim lesen." Sie drückte ihm den fingierten Fall in die Hand. "Und wer mimt den Richter?" "Oh, da findet sich bestimmt jemand. Ich hab Hunger." "Typisch Marine." Er folgte ihr in die Küche. "Na, da seid ihr ja, ihr Turteltauben." "Mattie, bitte!" Harm sah sie streng an.

"Bin ja schon ruhig." "Sag mal Mattie, was willst du später eigentlich mal werden?" Matties Augen leuchteten auf als sie Mac ansah. "Ich will zur Navy und Tomcats fliegen!" Mac stöhnte innerlich auf und Harm blickte stolz zu Mattie hinüber. "Aber vorher machen wir die Schule fertig und danach gehts nach Anapolis auf die Marineakademie." >Noch so ein Fliegerass. Man könnte meinen, sie wäre seine leibliche Tochter.< "Ich will ja nicht drängeln, aber es ist 7.31 Uhr und 44 Sekunden. Wir sollten los. Wir müssen uns ja noch beim Direktor anmelden."



13.00 Uhr Zulu-Zeit

Jefferson-Davies High-School

Washington D.C.

Harm und Mac waren froh, als sie auf den Parkplatz der High-School fuhren und Mattie aus dem Wagen sprang. Sie hatte sie die ganze Fahrt über mit Fragen gelöchert. "Mattie, das eins klar ist. Es wird keine Sonderbehandlung für dich geben." "Aye, Sir. Ich muss zum Unterricht. Wir sehen uns nachher." Sie verschwand um die Ecke. "Komm schon Flyboy, hilf mir ausladen, oder willst du das ich hier festfriere? Es ist schweinekalt." Harm öffnete den Kofferraum und zauberte einen kleinen Handwagen hervor. "Ich sags ja immer, die Navy dient nur als Transportmittel für uns Marines, damit wir mit sauberen Stiefeln am Einsatzort ankommen." "Aber als Kavallerie, die euch aus irgendeinem Schlamassel haut, in den ihr euch selbst hineinmanövriert habt, sind wir gut, was?" "Na ja, ihr braucht ja auch eine Daseinsberechtigung für eure Fliegergeschwader." Mac grinste überlegen.

"Willst du diskutieren oder ausladen?", gab Harm zurück während er sich die Kiste mit den Dias schnappte. Nachdem sie alles auf dem Wagen verstaut hatten, schnappte sich Harm den Wagen und gemeinsam machten sie sich auf die Suche nach dem Büro des Direktors. Einige Nachzügler überholten sie auf dem Flur und verschwanden in einem der Klassenzimmer. "Das muss es sein." Harm klopfte an die Tür des Sekretariats und lies Mac ganz Offizier und Gentleman den Vortritt.

"Wie kann ich ihnen helfen, MaŽam? Oh, sie müssen die beiden Offizier von der Navy sein. Die Schulbehörde hat sie angekündigt." >Marinecorps, Schätzchen. Und ich würde dir nicht raten, Harm weiter so anzuschmachten. Das kann ja wohl nicht wahr sein, Sarah MacKenzie. Du bist doch tatsächlich eifersüchtig!< "Ich melde sie beim Direktor an." "Danke." Die Sekretärin erhob sich und öffnete die Türe.

"Mr. Pineapple, die beiden Navyoffiziere sind jetzt da." "Sie sollen reinkommen." "Bitte treten sie ein." Harm folgte mit dem Handwagen Mac in das Büro. >Es ist lang nicht so edel ausgestattet wie das vom Admiral.< "Nun Lt. Colonel MacKenzie, Commander Rabb. Ich wünsche ihnen einen Guten Morgen. Freut mich sie kennen zulernen. Sie werden also mit Beginn der nächsten Stunde ihren Vortrag halten. Lassen sie sich vorwarnen, fünfzig Teenager sind kein Spaß." >Das ist jetzt die vierte Warnung dieser Art. Glauben die eigentlich wir sind Weicheier?<, schoss es Harm durch den Kopf während der Direktor seine Ausführungen machte.

"Keine Sorge Mr. Pineapple. Wir haben schon schlimmeres überlebt." "Gut. Wenn sie noch irgendetwas brauchen sollten, sagen sie es einfach. Ich zeige ihnen das Klassenzimmer. Wenn sie mir bitte folgen wollen?" Der Direktor führte sie in ein leeres Klassenzimmer, wo er sich verabschiedete und die beiden begannen, ihre Anschauungsobjekte aufzubauen. Das Lehrerpult musste als Richtertisch herhalten und ein paar Stühle wurden als Geschworenenbank entfremdet. Als letztes wurde der Diaprojektor in Stellung gebracht. "Wir haben noch elfeinhalb Minuten. Wie wärs mit Kaffee? Ich hab vorhin die Kantine entdeckt." "Eins muss man dir lassen, Mac. Wenn man mit dir unterwegs ist, verhungert man nicht." Einen schnellen Cappuccino reichte es für beide noch.

Als sie aus der Kantine zurück waren und vor dem Klassenzimmer standen, waren die beiden Klassen unter Aufsicht des Politiklehrers schon drin, aber es herrschte ein lautstarkes Chaos. "Da drin tobt wohl eine Schlacht, was?" "Er scheint wohl die Truppe nicht so richtig im Griff zu haben, Harm." "Plan B?" "Plan B. Aber heute bin ich dran mit der Chegwidden-Imitation." "Ladies First." Harm öffnete die Tür und rief im Kommandoton: "Achtung an Deck!" Worauf Mac das Zimmer betrat und sich vor der Klasse und einem verdutzten Lehrer aufbaute. Harm nahm hinter ihr Haltung an. "Abteilung setzen, sofort!" Schallte es durch den Raum. Augenblicklich war ruhe.

"Ich lass mir doch von einer Frau nichts sagen, noch dazu wenn sie kleiner ist als ich. Pfff!" Mac hatte den Übeltäter sofort ins Visier genommen und baute sich in der zweiten Reihe vor ihm auf. "Haben sie ein Problem damit? Falls ja, würde ich ihnen raten es für sich zu behalten. Sie stehen jetzt unter meinem Kommando, das heißt hier geben Commander Rabb oder ich die Befehle. Haben sie das verstanden?" "Yeah man." "Es heißt ja, MaŽam oder Sir. Merken sie sich das!" "Ja, MaŽam." Die beiden Klassen waren sichtlich beeindruckt von Macs auftreten und ihrem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. "Also, mein Name ist Lt. Colonel Sarah MacKenzie und das ist Commander Harmon Rabb jr. . Wir werden ihnen heute etwas über die Navy und das Marinecorps erzählen. Wer eine Frage hat, der meldet sich bitte per Handzeichen."

Harm fuhr fort mit einer kurzen Abhandlung über ihre Arbeit bei J.A.G. und die Geschichte von Navy und Marinecorps, bevor sie die Diashow starteten. Kaum hatten sie die Jalousien wieder hochgefahren, schossen zehn Hände in die Luft. "Toni, stell deine Frage.", kam es vom Lehrer. "Sir, was haben die Flügel an ihrer Uniform zu bedeuten?" "Ich war früher Pilot auf einem Flugzeugträger, bevor ich Anwalt wurde. Ich habe eine F-14 Tomcat geflogen." "Und, sind sie mal abgestürzt?" "Um genau zu sein, vier mal." Harm grinste vor sich hin. "MaŽam, und sie?" "Ich hab bei den Marines angefangen und Jura studiert."

Nach einer weiteren Fragerunde, suchten sich Harm und Mac ihren Richter und die Geschworenen, und eine unscheinbare Schülerin als Angeklagte für ihr kleines Rollenspiel. Mattie beobachtete fasziniert den Schlagabtausch der beiden im Kreuzverhör der Zeugen, als sie auch schon zum Schlussplädoyer kamen. "Euer Ehren, Fakt ist das Midshipman Mahoni niemals ein Urlaubsgesuch eingereicht hatte, als sie zu diesem besagten Baseballspiel ging, was vier Zeugen bestätigt haben. Somit ist der Tatbestand des unerlaubten Entfernens von der Truppe erfüllt und sie schuldig im Sinne der Anklage." "Einspruch, der Vertreter der Anklage nimmt das Urteil, das noch nicht feststeht vorweg." "Ähm äh, ich glaube ich lehne ihn ab. Fahren sie fort, Sir." "Bezüglich des Strafmaßes plädiere ich auf unehrenhafte Entlassung aus der Navy und damit den Verlust aller Pensionsansprüche. Danke sehr." Harm setzte sich wieder.

Nun war Mac an der Reihe. "Hohes Gericht. Meine Mandantin hat ein Urlaubsgesuch geschrieben, aber es versäumt es einzureichen, wie wir vom Zeugen Smith gehört haben. Als sie ihren Fehler bemerkte und es abgeben wollte, war es zu spät. Sie deshalb zu bestrafen, ist in Anbetracht des Falles und anhand der Tatsache im Krieg befinden, angemessen. Aber nicht mit einer unehrenhaften Entlassung. Ich denke, ein schriftlicher Verweis und Soldverlust für sechs Monate dürfte genügen, zumal meine Mandantin noch keinerlei Fehlverhalten gezeigt und stets gute Beurteilungen erhalten hat. Sie hat sich auch offiziell für ihr Verhalten bei ihren Vorgesetzten entschuldigt. Ich bitte sie, meine Damen und Herren Geschworenen, dies bei ihrer Entscheidung zu berücksichtigen."

"Einspruch, versuchte Beeinflussung der Geschworenen." "Na ja, stattgegeben." Der von Harm und Mac ernannte Richter war leicht überfordert mit der Brillanz der beiden Anwälte, die sich wie im richtigen Gerichtssaal verhielten. "Danke sehr. Ich habe nichts mehr hinzuzufügen." Mac setzte sich neben ihre Mandantin und Harm erklärte den Schülern: "Jetzt ziehen sich die Geschworenen zurück und beraten über das Urteil. Also, wenn ihr kurz vor die Tür treten würdet?" "Entschuldigen sie, Commander, aber es ist gleich Mittagspause. Wir sollten hier unterbrechen und nachher weitermachen."

"Sicher." "Achtung! Abteilung weggetreten zum Essen fassen!" "Aye Aye, MaŽam!", war Mattie laut und deutlich zu vernehmen, bevor alles wild durcheinanderplappernd hinausstürmte. "MaŽam, Sir, ich möchte sie beide nicht im Gerichtssaal als Gegner haben. Sie sind verdammt gut. Wir essen im Lehrerzimmer zu Mittag. Betrachten sie sich als eingeladen." "Danke, sehr nett von ihnen."

"Ah, ich sehe sie leben noch." "Ja, Mr. Pineapple. Der Colonel hat als erstes mal klargestellt, wer hier das Kommando hat. Ich habe die beiden Klassen noch nie so ruhig und diszipliniert erlebt wie heute." "Ach, nicht der Rede wert. Das war ja nur die abgemilderte Version. Sie sollten mal unseren CO erleben, wenn er in Rage gerät." Harm und Mac mussten beide an den Admiral denken, als er das letzte mal klargestellt hatte, wer das Kommando bei J.A.G. führte und sie die Leidtragenden gewesen waren.

Nach der Mittagspause wurde das Urteil verkündet. Harm hatte gewonnen und Mac drohte ihm mit einer Berufung gegen das Strafmaß. Sie ernteten Beifall, als Matties Hand hochschoss. Sie hatte nur auf die Gelegenheit gewartet. "Sagen sie, werden vor Gericht eigentlich auch irgendwelche Deals ausgehandelt zwischen den Beteiligten?" Sie grinste von einem Ohr zum anderen. "Und wenn ja, welche?"

>Lieber Gott, das darf jetzt nicht wahr sein.< Harm sah Mac an, die einen leicht versteinerten Gesichtsausdruck an den Tag legte, sich aber sofort wieder in der Gewalt hatte und das aushandeln von Deals im juristischen Sinne erklärte. Aber Mattie war noch nicht fertig. "Und wie sieht es eigentlich aus, angenommen sie beide würden sich, was wahrscheinlich niemals der Fall sein wird, ineinander verlieben. Wäre das okay?"

Das hatte gesessen. Mac und Harm sahen sich sprachlos an. Zum ersten mal in ihrer Anwaltskarriere fiel keinem von beiden ein sofortiges Gegenargument ein. >Sind wir jetzt im Kreuzverhör gelandet, oder was?< Harm funkelte Mattie warnend an. Es wusste hier niemand, das er ihr Vormund war und er wollte es auch dabei belassen, zumindest für heute. Auch wenn ihm beinahe der Kragen platzte und er sie am liebsten angebrüllt hätte. Mac kannte dieses Stadium der Wut bei ihm nur allzu gut und wusste, dass es gefährlich wurde wenn er so ruhig blieb aber seine Augen dieses gewisse Funkeln bekamen und sie jemanden zu durchbohren versuchten. Sie lächelte ihn beruhigend an.

"Nun, wie ist das?", fragte Mattie immer noch. Sie gab nicht auf. "Da der Colonel und ich unter dem selben Kommando dienen, wäre es laut Military Code of Justice verboten, eine Beziehung zu führen.", antwortete er bestimmt. "Wäre eine solche Beziehung der Fall, würde einer von uns versetzt werden." Dass der Admiral beim Marineminister eine Sondergenehmigung erwirken konnte wie bei Bud und Harriet, lies er lieber unerwähnt. Endlich gab sich Mattie zufrieden. Sie hatte für heute alles erreicht was sie wollte und würde sich wohl lieber mit dem Schulbus auf den Heimweg machen. Das Donnerwetter dass sie erwartete wenn sie nach Hause kam, würde noch früh genug über sie hereinbrechen. Als die Schulglocke läutete, bedankten sich Harm und Mac für die Aufmerksamkeit der beiden Klassen und begannen ihre Sachen wieder einzusammeln.

>Ist es so offensichtlich was ich für Mac empfinde, dass es selbst Mattie schon aufgefallen ist?< >Wie hat sie nur herausgefunden, was Harm mir bedeutet? Da steckt bestimmt Chloe dahinter.< Die Hände der beiden berührten sich zufällig beim aufladen der Kisten auf den Wagen, und da ihre Köpfe nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren, blickten sie sich tief in die Augen. Mattie stand vor der Klassenzimmertür und blickte durch die Scheibe hinein. >Na mach schon, Harm. Es sind nur noch wenige Zentimeter. Küss sie endlich!< Aber Mac lächelte ihn nur leicht verlegen an und meinte dann: "Lass uns zusammenräumen und gehen, wir müssen dem Admiral noch Bericht erstatten." "Ja, bevor wir noch mehr neugierige Fragen beantworten müssen."

Langsam zog sie ihre Hand von seiner und widmete sich wieder der Kiste. >Ich fress gleich einen Besen! Die sind zu blöd um zu kapieren was Sache ist. Wie alt sind die denn? Man sollte ihnen die Tür hier um die Ohren schlagen, leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen ja bekanntlich das Denkvermögen!< "Grrrrrrr!" Mattie wütete innerlich über so viel Dummheit vor sich hin und kickte eine leere Coladose durch den Flur. "Alles in Ordnung, Mattie?" "Ja Mrs. Gordon. Danke."



00.05 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

"So Mattie, das eins klar ist. So etwas wie heute Morgen in der Schule möchte ich nicht noch einmal sehen. Haben wir uns verstanden? Was hast du dir nur dabei gedacht? Ich hab ja gemeint, ich höre nicht richtig! Mac und mich so in Verlegenheit zu bringen." Harm lief aufgebracht vor der Couch auf und ab, auf der Mattie mit eingezogenem Kopf saß. Sie hatte ihn noch nie so wütend und laut erlebt. Auch Jennifer Coates, die an Harms Wohnungstür lauschte, kannte den Commander nur friedlich und ruhig. Selbst wenn er und Lt. Colonel MacKenzie sich stritten, war er noch nie so aufgebracht gewesen wie er es jetzt war.

"Ich sag es dir jetzt zum letzten Mal, Mac und ich sind nur gute Freunde. Es war nichts und es wird auch nichts zwischen uns sein. Hast du das jetzt endlich begriffen?" "Ja.", kam es leise von der Couch. "Gut." "Kann ich jetzt gehen?" "Von mir aus.", brummte Harm. Mattie schlich zur Tür hinaus und traf auf Jennifer. "Schlimm?" "Ach Jenni, ich hab wohl großen Mist gebaut." Sie folgte ihr in ihr gemeinsames Appartement und weihte sie in die geheimen Pläne ein, während sie mit Chloe telefonierte. "Aber keinen Pieps zu irgendjemand." "Keine Sorge, ich schweige wie ein Grab."

Harm lies sich auf die Couch fallen und griff zum Telefon. "MacKenzie?" "Mac?" "Oh, hallo Seemann. Na, Mattie ins Gebet genommen?" "Hab ich. und jetzt gehts mir verdammt Mies." >Welches Wunder ist denn jetzt geschehen? Harm spricht über seine Gefühle?< "Sie ist jetzt sauer auf mich." "Das gibt sich, bis morgen ist das vorbei." "Mac, ich wollt mich bei dir entschuldigen für das, was Mattie veranstaltet hat." "Das brauchst du nicht. Schon vergessen." >Er hat wirklich ein schlechtes Gewissen.< "Na, dein Flyboyego hat ja einigen Schaden gelitten.", versuchte sie ihn aufzumuntern. "Einen Totalschaden, um genau zu sein." >Hatte er getrunken, wenn sich Harm mir so weit anvertraut?<

Harms Stimme klang müde und abgespannt, und er wollte nicht mal mit ihr scherzen. "Harm, alles okay bei dir?" "Ja ja, es geht schon. Ich geh glaub ich ins Bett." "Du wirst sehen, morgen sieht die Welt wieder anders aus. Schlaf gut, Flyboy." "Bis morgen, Marine" >Verdammt, hab ich vorhin wirklich gesagt, es würde nie was zwischen uns sein? Wenn ich mich weiterhin wie ein Vollidiot benehme, ist das durchaus denkbar.< Er schloss mit einem langen Seufzer die Augen und ehe er sich versah, kippte er zur Seite und war noch in Uniform eingeschlafen.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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RE: Teenies von Maggie

#3 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:28

16.27 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

Harm und Mac hatten heute Vortragsfrei und hielten sich in ihren Büros auf um liegengebliebene Berichte zu schreiben, als Admiral A.J. Chegwidden zu Harm in dessen Büro trat und die Tür schloss. Harm sprang augenblicklich auf und nahm Haltung an. "Setzen sie sich, Commander." Der Admiral nahm ebenfalls auf einem der Stühle platz. "Commander, sie wissen wenn sie Probleme haben können sie jederzeit zu mir kommen." A.J. Chegwidden hatte ihn den ganzen Morgen über beobachtet und ihm war aufgefallen, wie bleich und still Harm heute war und wie ihn Mac, jedes mal wenn sie ihn sah, mit sorgenvoller Miene betrachtet hatte.

"Nein nein, Sir. Alles in Ordnung. Ich hatte nur zu wenig Schlaf." Das ihn die Gedanken an Mattie und vor allem an Mac in der Nacht immer wieder hochschrecken ließen und er deswegen viermal von der Couch gefallen war, konnte er seinem CO ja schlecht sagen. >Außerdem hab ich furchtbare Kopfschmerzen.< "Haben sie gesundheitliche Probleme?" >Er sieht nicht gut aus.< "Nein Sir." "Gut, wie schon gesagt, meine Türe steht immer offen. Sie brauchen nur anzuklopfen." >Offensichtlich lässt er sich mal wieder nicht helfen. Er quält sich lieber mit seinen Problemen herum. Alter Sturkopf.< "Weitermachen, Commander." "Aye Aye, Sir." Chegwidden schüttelte nur den Kopf als er das Büro verlies.

Wenige Minuten später ging Harm mit einem Stapel Akten unter dem Arm zum Kopierer. Während er dort herumhantierte, begann sich plötzlich der ganze Raum um ihn zu drehen, er griff geistesgegenwärtig nach dem schweren Kopierapparat, bevor es um ihn herum völlig Schwarz wurde und er zusammenbrach. Durch das Gepolter, welches ein Ablagetisch machte als dieser durch Harms Gewicht das auf ihn fiel weggeschoben wurde, aufgeschreckt, liefen Harriet und Sturgis zeitgleich mit Mac zum Kopierraum. "Harm!", entfuhr es Mac als sie ihn auf dem Boden liegen sah. "Coates, rufen sie einen Sanitäter, schnell!", ordnete Harriet an. "Wer benötigt einen Sanitäter?", rief der Admiral ruhig aber bestimmt in die Aufregung hinein. "Admiral, Sir, Commander Rabb ist ohnmächtig geworden." >Ich hatte ihn doch vor fünf Minuten gefragt, ob alles in Ordnung sei. Zum Henker noch mal.<

Er bahnte sich einen Weg in den Kopierraum, wo Mac zwischenzeitlich Harms Kopf in ihren Schoß gebettet hatte und damit beschäftigt war seine Krawatte zu lockern und die obersten Hemdknöpfe zu öffnen während Sturgis die Beine auf zwei Papierkartons hochlagerte. "Sieht nach Kreislauf aus. Er schwitzt kalten Schweiß und ist weiß wie die Wand." Chegwidden nahm die Hand von Harms Puls. "Sir, ich habe ein kaltes Tuch geholt." "Danke, Lieutenant Roberts." Der Admiral nahm das zusammengefaltete und in kaltes Wasser getränkte Handtuch, legte es Harm auf die Stirn und gab seine Befehle: "MacKenzie, Turner, Roberts und ich werden uns um den Commander kümmern. Der Rest von ihnen geht wieder an die Arbeit. Coates, fragen sie mal nach wo die Sanitäter bleiben." "Aye, Sir." Mac bemerkte als erstes das Harm langsam wieder zu sich kam, als sich sein Kopf bewegte.

"He Seemann." "Hi. Was ist passiert?", fragte er noch leicht benommen, als er in Macs sorgenvolles Gesicht direkt über ihm blickte. "Du hast eine Bruchlandung hingelegt am Kopierer." Er wollte sich gerade aufrichten, als der Admiral eingriff: "Sie bleiben liegen, Commander. Das ist ein Befehl." Harm lies sich zurücksinken und schloss nochmal kurz die Augen. Sein Schädel brummte wie ein Bienenstock, aber das kühle Tuch auf seiner Stirn fühlte sich gut an. "Sir, die Sanitäter sind jetzt da." "Danke Coates." Harriet und Sturgis zogen sich zurück, um den Sanitätern Platz zu machen. Nur Mac und der Admiral blieben bei Harm, während die Untersuchungen durchgeführt wurden. Sein Blutdruck war im Keller, ebenso der Blutzuckerspiegel.

"Sind sie Diabetiker, Commander?" "Nein. Bei der letzten Untersuchung beim Fliegerarzt vor vier Wochen wurde nichts festgestellt." "Wann haben sie zum letzten mal etwas gegessen?" Harm versuchte sich daran zu erinnern. "Das muss gestern Mittag gewesen sein." Mac und der Admiral sahen ihn entsetzt an. "Ich muss es vergessen haben. Es war alles etwas stressig gestern und heute Morgen war ich spät dran.", gab er kleinlaut zu. >Oh man, der Streit mit Mattie gestern war wohl doch zu viel gewesen. Ich hätte zu ihm fahren und mit ihm darüber reden sollen. Er ist schließlich auch immer für dich da gewesen, Marine.<

Als einer der Sanitäter eine Spritze mit einem Kreislaufmittel aufzog, wollte Harm protestieren aber Mac drückte ihn sanft aber bestimmt zurück. A.J. Chegwidden beobachtete die Szene mit neutraler Miene, amüsierte sich aber innerlich darüber dass der Commander bei Lt. Colonel MacKenzie lammfromm war. "Sir, ich empfehle, sie schicken den Commander nach Hause. Er soll sich ausschlafen und vor allem etwas essen, nach seinem Schwächeanfall." "Danke Seargant." Die beiden Sanitäter packten zusammen und verließen das J.A.G.-Büro.

"Colonel, sie werden den Commander nach Hause fahren und auf ihn aufpassen bis er etwas gegessen hat. Warten sie, Rabb. Wir helfen ihnen auf." "Danke, Sir." Harm kam wackelig auf seinen Beinen zum Stehen und lies sich auf Mac gestützt zu seinem Büro führen. Unterwegs kam ihnen Lt. Bud Roberts entgegen, der sie völlig entgeistert anstarrte. Harm, mit loser Krawatte und geöffnetem Uniformhemd dass aus der Hose hing, auf Mac gestützt und vom Admiral flankiert, der seine Uniformjacke trug war schon ein seltsamer Anblick.

"Alles in Ordnung, Bud. Machen sie sich keine Sorgen. Unkraut vergeht nicht." Harm war schon wieder zu seinem Flyboylächeln fähig und versuchte sich nicht mit seinem vollen Gewicht auf Mac zu stützen, die ihn fest im Griff hatte. Sie lies ihn in seinen Bürostuhl sinken und sammelte seine Unterlagen ein. "Also Commander, sie werden sich jetzt ausruhen und sich morgen früh telefonisch bei mir melden." "Aye, Sir." "Gute Besserung." Der Admiral schloss die Tür und ging zurück in sein Büro. Harm brachte seine Uniform in Ordnung und langsamen Schrittes, bei Mac untergehakt, verließen sie das J.A.G.-Hauptquartier.



17.44 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Mac hatte dafür gesorgt dass Harm unter die Dusche kam und sich anschließend ins Bett legte während sie ihm eine Gemüsesuppe mit Nudeln machte. Als sie fertig war transportierte sie alles ins Schlafzimmer. "Harm? Alles in Ordnung?" "Geht schon." "Dann iss jetzt endlich." Er richtete sich auf und begann die Suppe zu löffeln, als Mac ihre Schuhe und die Uniformjacke auszog und sich neben ihn aufs Bett setzte. "Schön aufessen, Seemann. Nicht dass du mir wieder schlapp machst." "Ich kann ja nicht weit fallen."

Mac wurde plötzlich ernst: "Harm, erschreck mich nie wieder so, hörst du?" Er sah sie verwundert an. >Sie hat Angst um mich. Hätte ich auch gehabt, wenn sie einfach so ohnmächtig geworden wäre.< "Versprochen." Er schob das Tablett auf den Nachttisch hinüber und lies sich in sein Kissen sinken. "Mac?" "Ja?" "Ich hab Kopfschmerzen." "Ich hol dir einen Waschlappen." Sie verschwand im Badezimmer und legte ihm kurz darauf den kalten Lappen auf die Stirn. Harm schloss die Augen. "Danke für alles, Mac." Sie lächelte ihn nur an und widmete sich ihrer Akte, die sie sich geangelt hatte.

Als Mattie von der Schule kam, war Jennifer noch nicht zu Hause, aber Macs Wagen stand vor der Tür, weshalb sie in Harms Appartement ging. >Wieso ist es so still hier, wenn die beiden doch da sind?< Sie tastete sich leise vor, als sie Macs Mantel auf der Couch entdeckte und ihre Uniformjacke, die nur halb auf einer Stuhllehne hing. Mattie beschloss einen Blick in das abgedunkelte Schlafzimmer zu riskieren, aus dem nur ein kleiner Lichtschimmer drang. Was sie sah lies sie innerlich jubeln. Harm lag unter seiner Decke zusammengerollt auf seiner Seite des Bettes und schlief während Mac an das Kopfende gelehnt auf der anderen Seite saß und eine Hand beschützend auf Harms Kopf gelegt hatte. Sie schlief ebenfalls.

Mattie zog sich zurück und rief Chloe an. "Mattie? Bist du da?" "Hier Jenni. Chloe wart mal kurz." "Mattie, ich wollte dir nur sagen dass der Commander heute morgen einen Schwächeanfall hatte und jetzt wahrscheinlich in seinem Bett liegt und schläft." "Habs gerade bemerkt. Aber er liegt nicht alleine im Bett. Ist er okay?" "Was heißt ... ." Jennifer bekam große Augen. >Hab ich da eben richtig gehört? Der Commander und der Colonel haben doch nicht etwa miteinander...?< "Keine Sorge, sie sind angezogen. Ist mit Harm wirklich alles in Ordnung?", fragte Mattie ernsthaft besorgt. "Jenni, huhu! Hier spielt die Musik!" "Was? Ja ja. Der Admiral hat ihn nach Hause geschickt und den Colonel als Babysitter eingesetzt." >Wenn Harriet das jetzt wüsste. die würde durchdrehen.< "Chloe? Bist du noch dran?" Mattie fiel das Telefon wieder ein. "Yep. Ich komm dann also am Freitagnachmittag an. Hast du soweit alles organisiert?" "Ja, hab ich. Es wird morgen alles seinen Gang gehen. Die werden vielleicht Augen machen!"

Mac erwachte irgendwann in der Nacht und musste sich kurz besinnen, dass das nicht ihr Bett war, auf dem sie lag. Sie schaute zu Harm hinunter. Er lag völlig entspannt neben ihr, ein Lächeln auf den Lippen und schlief tief und fest. Mac beschloss aufzustehen und sich was bequemeres zum anziehen zu suchen. Sie fand ein T-Shirt, dass sie zwar als Kleid tragen konnte und entledigte sich ihrer Uniform, bevor sie wie selbstverständlich zurück ins Bett schlüpfte. >Sarah, was tust du hier eigentlich? Du plünderst seinen Kleiderschrank und legst dich als wenn ihr zwanzig Jahre verheiratet wärt neben ihn in sein Bett. Aber die Couch kann einen ja auch nicht wirklich begeistern und nach Hause fahren hat der Admiral verboten. Befehl ist schließlich Befehl.< In die Decke gekuschelt schlief auch sie wieder ein.

Harm schlug um kurz vor 06.00 Uhr die Augen auf. >Was ist denn jetzt passiert? Hab ich letzte Nacht irgendetwas verpasst? Warum liegt Mac neben mir, in meinem T-Shirt?< "Guten Morgen, Harm." Mac streckte sich ausgiebig. "Keine Sorge, es ist nichts passiert." Sein fragender Blick verriet ihr mehr als tausend Worte. "Du hast die ganze Nacht deine Fliegerhände schön brav bei dir behalten." Er grinste sie an. "Die Couch war dir wohl zu unbequem, was? Und ich dachte immer, Marines lieben unbequeme Schlafplätze." "Warum sollte ich mich mit der Couch zufrieden geben, wenn ich ein Bett haben kann?" Sie grinste zurück. "Wie gehts dir?" "Gut. Abgesehen von der Beule am Hinterkopf." "Frühstück?" "Frühstück."



12.13 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

"Ich soll hier was abgeben, für Lt. Colonel Sarah MacKenzie und Commander Harmon Rabb." Ein Bote stand mit einem Päckchen und einem Strauß roter Rosen in der Hand im noch fast leeren J.A.G.-Büro und wurde von Lt. Harriet Roberts in Empfang genommen. Sie war heute früher dran, da sie noch etwas fertig machen musste. "Die kommen erst heute Abend ins Büro, aber ich werde die Sendung in Empfang nehmen." "In Ordnung, MaŽam."

Der Bote legte den Strauß und das Päckchen auf Harriets Schreibtisch ab, lies sich den Empfang bestätigen und meinte: "Die Blumen sind für Lt. Colonel MacKenzie und das Päckchen für Commander Rabb. Wünsche noch einen schönen Tag." Kaum hatte Harriet den Strauß ins Wasser gestellt, erschien auch schon Admiral Chegwidden. "Da hat sich aber Lt. Roberts mächtig ins Zeug gelegt zum Valentinstag." "Guten Morgen, Sir. Aber die Blumen sind nicht von Bud. Sie wurden eben zusammen mit einem Päckchen für Commander Rabb hier abgegeben."

"Der Commander bekommt einen Strauß roter Rosen?", der Admiral sah Harriet skeptisch an. "Nein, Sir. Die Rosen sind für Colonel MacKenzie." >Was? Hab ich da zwischen den beiden irgendetwas nicht mitbekommen?< "Sie folgen mir in mein Büro, Lieutenant. Aber vorher liefern sie diese 'Geschenke' an ihren Bestimmungsorten ab." "Aye Aye, Sir." Harriet führte den Befehl aus und trat dann in das Büro des Admirals. "Setzen sie sich. Sie sind doch über alles und jeden hier informiert, oder täusche ich mich da?" "Nein, Sir." "Gut. Dann können sie mir ja sagen, was die Gerüchteküche hier im Hause so über den Colonel und den Commander kocht."

Er sah sie direkt an. "Nun Sir, es heißt dass die beiden damals in Russland, also ich meine, dass da etwas war." "Lt. Roberts, ich meinte nicht die alten Geschichten. Die sind mir inzwischen selbst zu Ohren gekommen." "Aye, Sir." Harriet wurde verlegen bei dem Gedanken daran, was man sich hinter vorgehaltener Hand so alles zuraunte und sie beschloss, nur die harmloseste Geschichte zu erzählen. "Es heißt, dass die beiden schon seit Wochen ein Verhältnis haben und klein A.J. ihnen als Vorwand dient, die Wochenenden miteinander zu verbringen."

"Ist das so?", fragte A.J. Chegwidden in seinem freundlich-barschen Ton und sah ihr direkt in die Augen. "Nein, Sir. Die beiden haben schon seit Monaten kein ganzes Wochenende mehr auf A.J. aufgepasst." >Hätte mich auch gewundert wenn es so wäre. Die beiden stecken ja bis über beide Ohren in Arbeit.< Der Admiral lehnte sich in seinem Sessel zurück. "Danke Lieutenant. Wegtreten." "Aye Aye, Sir." Er beschloss, die Sache vorerst auf sich beruhen zu lassen und abzuwarten, was weiter geschah. >Als nächstes wird man sich wohl erzählen, das Rabb schwanger ist. Nach seinem gestrigen Zusammenbruch würde mich das nicht wundern.< Kopfschüttelnd nahm er sich eine Akte von seinem Stapel und begann zu arbeiten.



21.07 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

Harm und Mac traten aus dem Fahrstuhl, und wurden sofort von allen Seiten neugierig begutachtet. Leicht verwundert verschwanden sie in ihren Büros. >Was ist denn hier los?< fragte sich Mac als sie die Rosen auf ihrem Schreibtisch sah. Harm ging es nicht viel anders. Beinahe gleichzeitig öffneten sich die beiden Türen und sie marschierten auf Harriets Schreibtisch zu.

"Harriet, wissen sie..." Sie sahen sich an. "Du zuerst, Mac." "Harriet, wissen sie wo die Blumen herkommen?" "Und mein Päckchen?" "MaŽam, Sir, das hat ein Bote heute morgen abgegeben. Er sagte nicht von wem die Sachen kamen." "Danke." Schulterzuckend machten sie sich auf den Rückweg und als sie vor seinem Büro standen, flüsterte er: "Danke, Mac." Sie lächelte ihn an und schwebte auf Wolken zurück in ihr Büro um eine E-Mail zu schreiben.

Harm öffnete sofort das E-Mail, das gerade gekommen war um sie erstaunt zu lesen. 'Danke, Harm. Aber das wäre doch nicht nötig gewesen. Sarah.' >Denkt sie etwa die Rosen sind von mir?< Er beschloss das Päckchen zu öffnen. Es kam das verchromte Modell einer Tomcat zum Vorschein. >Mac, das ist doch viel zu viel.< Er schrieb eine Antwortmail: 'Nochmals vielen lieben Dank für das Modell. Es bekommt einen Ehrenplatz. Harm.' Mac, die voller Neugier und ungeduldig auf die Antwort gewartet hatte, wurde ebenso in Erstaunen versetzt. >Ich hab ihm doch gar nichts geschenkt.< Sie arbeitete Kopfschüttelnd weiter, die Gedanken aber bei den Rosen und Harm.

Etwas später am Tag saß Mac im Besprechungszimmer über einige Akten gebeugt und las etwas in einem der dicken Gesetzesbücher nach, als Harm dazukam, sich ebenfalls einen der Wälzer griff und ihr gegenüber an dem langen Tisch Platz nahm. Schweigend arbeiteten sie sich durch die Gesetzestexte als sie ein Geräusch am Türschloss hörten. "Was war das?" Harm stand auf und ging zur Tür, um daran zu rütteln. Aber sie lies sich nicht mehr öffnen.

"Wie spät ist es eigentlich?" "22.17 Uhr und 58 Sekunden. Wir haben wohl die Zeit vergessen. Lass mich mal." Mac rüttelte ebenfalls an der Tür, aber es tat sich gar nichts. "Die haben uns doch tatsächlich hier eingeschlossen!", stellte sie dann fest. Sie warf den Kopf in den Nacken. >Das hat mir gerade noch gefehlt.< "Tja, das Telefon ist auch weg und mein Handy liegt in meinem Büro." "Verfluchter Mist." Mac lies sich entnervt in einen der Sessel fallen. Sie war einfach nur müde und wütend. "Also, was haben wir zum Überleben?"

Nach einer kurzen Bestandsaufnahme antwortete Harm: "Eine Schüssel Obst, Kekse, Mineralwasser und drei Kannen Kaffee. Ach ja, und eine Decke aus dem Erste-Hilfe-Koffer." Er lächelte unsicher und breitete dabei die Decke aus. Mac verdrehte die Augen und trat ans Fenster. Nach einer Weile durchbrach sie die Stille. Mit hängendem Kopf sagte sie leise: "Eigentlich hatte ich mir den Valentinstag anders vorgestellt, Harm." Er schaute in Ihre Richtung und erhob sich aus einem der Sessel um auf sie zuzugehen.

"Hattest du eine Verabredung?" Es war beinahe ein Flüstern und er spürte einen dicken Klos in seinem Hals. >Hoffentlich nicht.< Sie drehte sich zu ihm um und sah tief in seine graublauen Augen. "Nein. Und du?" >Bitte, bitte lass ihn nein sagen.< "Auch nicht." Beide schwiegen einen Moment. Es schien als ob wieder dieser Zauber über ihnen lag, der sie schon vor dem Pentagon innehalten lies. "Tja, dann haben wir beide jetzt wohl eine Verabredung. Miteinander." Wieder entstand eine kleine Pause. "Und wir werden sogar hier übernachten müssen." Harm sagte das nicht in dem üblich neckischen Tonfall, den er sonst an den Tag legte wenn er mit Mac über solche Sachen scherzte.

"Wär ja nicht das Erste mal." Sie sah immernoch zu ihm hinauf in seine vertrauten Augen, die einen seltsamen Schimmer hatten den sie noch nie bemerkt hatte. Ihre Nasenspitzen trennten nur noch Zentimeter. Harm legte zaghaft seine Hände auf ihre Hüften, beugte sich zu ihr hinunter und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Tausend Gedanken schossen Mac durch den Kopf, aber sie rührte sich nicht vom Fleck. Als er sich von ihren Lippen löste, stammelte er erschrocken über sich selber, dass er das eben getan hatte: "Tut mir leid, ich wollte nicht, oh verdammt!"

>Mensch Harm, was hast du da angerichtet? Du kannst dich doch sonst beherrschen! Ein Wunder dass sie dich nicht in Stücke gehauen hat.< Aber Mac lächelte nur glücklich, umfasste das Revers seiner Uniformjacke und erwiderte seinen Kuss. Harm zog sie noch ein Stück enger zu sich her, hielt sie nun sanft aber fest in seinen Armen und genoss einfach nur das Glücksgefühl, dass ihn durchströmte.

Vorsichtig begannen Macs Hände die Knöpfe an seiner Uniformjacke zu öffnen. Langsam fiel diese zu Boden. Harm streifte ihr ebenfalls die Jacke ab und begann schüchtern die Bluse aus ihrem Rock zu ziehen und seine Hände darunter gleiten zu lassen. Sie schreckte zusammen. "Soll ich lieber?", leichte Angst überkam ihn. "Nein, nein. Deine Hände sind nur so kalt." "Gleich nicht mehr." Er küsste sie wieder.

Mac konnte nun spüren, wie seine Hände langsam Höher wanderten, über ihren Rücken streichelten und den Verschluss ihres BHs öffneten. Dann wanderten sie nach vorne. Sanft umschlossen sie ihre Brüste und ihr lief ein Schauer über den Rücken.

Harm hatte nur noch ein T-Shirt an, als sich Mac mit einem tiefen Blick in seine graublauen Augen an seinem Gürtel zu schaffen machte. Es war ja nicht das erste mal, dass sie so etwas tat, aber es war irgendwie anders. >Hier steht der Mann, den du über alles liebst, und auf den du so lange verzichtet hast.<

Harm stöhnte leise auf, als sie ihn an einer bestimmten Stelle berührte, die sich mittlerweile deutlich abzeichnete. Mit zitterigen Fingern öffnete er die kleinen Knöpfe an ihrer Bluse und warf das Kleidungsstück zu Boden. Der BH landete daneben.

Sanft begann er ihren Hals abwärts zu küssen, während Mac sich in seine Arme sinken lies. Mac gurrte vor sich hin. Er brachte sie mit seinen kaum spürbaren Küssen an den Rand des Wahnsinns. Dann fielen zuerst die Schuhe und sein T-Shirt, bevor sie vor ihm Stand, wie Gott sie geschaffen hatte.

Eine leichte Gänsehaut bildete sich bei ihr. Harm zog sie wieder an sich, und Mac begann zärtlich an seinem Ohrläppchen zu knabbern, während sich ihre Hände an seinen Shorts zu schaffen machten. "Sarah, ich, hör bitte nicht auf." Er hatte die Augen geschlossen und genoss das Spiel ihrer Zunge an seinem Ohr.

Mac riskierte einen schüchternen Blick auf seine Männlichkeit. Sie hatte nicht so viel erwartet. "Sollen wir lieber?", fragte er sie ängstlich. Sie schaute ihn mit glühenden Augen an. "Nein. Küss mich, Fliegerheld." >Verdammt kann er gut küssen. Ist mir noch gar nie so aufgefallen. Aber du warst ihm auch noch nie so nahe, Sarah.<

Irgendwann landeten sie auf der Decke auf dem Boden, die Uniformen rings um sie verstreut und er begrub sie unter seinen Küssen und Liebkosungen. Die Gesetzesbücher hatten beide vollkommen vergessen.

Sanft knetete Harm ihre Brüste, während er sich auf sie rollte. Mac zog seinen Kopf leidenschaftlich auf ihren Mund und schickte ihre Zunge auf Entdeckungsreise, als sie spürte wie etwas hartes sich auf ihren Schenkel drückte.

Seine Hände waren plötzlich überall. "Sarah, ich liebe dich." Sanft schob er ihre Schenkel auseinander und blickte ihr während er in sie eindrang tief in ihre braunen Bambiaugen. Mac stöhnte leise auf. Sie genoss jede seiner langsamen Bewegungen. Ihr Körper bebte nur noch und leichte Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.

Als ihr stöhnen lauter wurde, drückte ihr Harm schnell einen seiner Küsse auf die Lippen und hielt kurz inne. "Nicht so laut, Sarah. Nicht dass uns die Wachposten hören." >Ich will dir doch noch ein paar schöne Minuten schenken, also nicht so wild.< Sie schlang ihre Beine um seine Hüften und küsste ihn wieder.

Harm konnte nun sein bisher unterdrücktes Verlangen nicht mehr zurückhalten. Während er sie küsste, wurden seine Bewegungen kräftiger und am Ende verlor er alle Beherrschung. Mac atmete schwer unter seinen Küssen. Er brachte sie gerade um ihren Verstand.

Plötzlich sank er zitternd und keuchend auf sie, legte seinen Kopf in ihre Halsbeuge und sie spürte, wie er seinen Höhepunkt hatte. Sie war die glücklichste Frau, die man sich vorstellen konnte. Fest hielt sie ihren erschöpften Fliegerhelden mit ihren Armen und Schenkeln umklammert. Sie wollte sich einfach nicht lösen.

"Bist du glücklich?" Er sah sie von der Seite her an. Sie drehte den Kopf. "So glücklich, wie noch nie." Ihre Lippen trafen sich zu einem erneuten Kuss.

Mac lag eng an Harm gekuschelt, von seinem Arm an sich gedrückt und fürsorglich in die Decke gewickelt auf ihrem Behelfslager am Boden. Sie wusste zum ersten mal in ihrem Leben nicht wie spät es war, ihre innere Uhr hatte irgendwann versagt, so glücklich war sie. "Mac? Ich liebe dich.", murmelte Harm in ihr Haar. Sie sah ihn an und küsste ihn leidenschaftlich, bevor er beide Arme um sie schlang, sie zu sich her zog und sie endlich einschliefen.

"Harm, hey, aufwachen du Fliegerheld.", holte ihn Macs Stimme aus seinen süßen Träumen. "Mhmmm, nur noch fünf Minuten." Er zog sie wieder an sich da ihm ihre Wärme fehlte. "Es ist 06.35 Uhr." Ihre innere Uhr funktionierte wieder. "Oder willst du das uns der Admiral so findet?" Harm riss schlagartig die Augen auf. "Oh Gott, wir könnten bis ans Lebensende Akten abstauben in Alaska." Er war jetzt hellwach. Aus Macs braunen Augen blitzte der Schalk als sie antwortete: "Und das zurecht. Wir haben wohl heute Nacht gegen so ziemlich jede Dienstvorschrift die das Thema Beziehungen behandelt, verstoßen."

"Ja, und als Tatort haben wir uns ausgerechnet das Besprechungszimmer im Hauptquartier des Judge Advocate General Corps der Navy ausgesucht. Macht sich gut in unseren Personalakten." Er gab ihr einen Kuss. "Uff. Ich hätte gerne mehr davon, aber wir sollten uns jetzt wirklich anziehen." "Du kannst davon kriegen soviel du willst. Musst es nur sagen, Ninjagirl." Er wuschelte ihr durchs Haar, bevor er sich erhob und seine Uniform zusammensuchte.

Kaum waren die beiden angezogen, hörten sie die Stimme von Commander Sturgis Turner der fluchte, weil die Türe abgeschlossen war. "Sturgis, könnten sie uns eventuell hier raus lassen?" "Mac? Was machen sie da drin?" >Das will er jetzt nicht wirklich wissen.< Mac grinste Harm an, der gerade die Decke zusammenfaltete. "Harm und ich wurden versehentlich eingeschlossen." "Was ist denn los, Commander Turner?" "Guten Morgen, Admiral. Das Besprechungszimmer ist abgeschlossen und so wie es aussieht wurden Colonel MacKenzie und Commander Rabb darin versehentlich eingeschlossen, Sir."

Der Admiral verzog das Gesicht und machte eine kurze Bestandsaufnahme, wer schon im Büro war. Dann ging er höchstpersönlich in sein Büro um den Generalschlüssel aus dem Safe zu holen. Harm nutzte die kurze Zeit um Mac nocheinmal in seine Arme zu ziehen und sie leidenschaftlich zu küssen, bis die beiden hörten wie ein Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde.

Als sich die Tür öffnete, standen sie nebeneinander als ob nichts gewesen wäre. "Guten Morgen, Sir." "Colonel, Commander, schön sie zu sehen. Ich glaube sie sollten sich auf den Weg zu ihrem heutigen Vortragstermin machen. Sie sind spät dran." "Danke, Sir." >Bis auf die zerzausten Haare kann ich nichts auffälliges entdecken. Die Jacken etwas zerknautscht und Rabb unrasiert, aber ansonsten alles normal. Wahrscheinlich haben sie sich die halbe Nacht gestritten, bevor sie eingeschlafen sind.<

"Mac? Kann ich rein kommen?" Harm hatte an ihre Bürotüre geklopft, nachdem er in seine Ersatzjacke, die er immer im Büro hatte, gewechselt war. Mac hatte das gleiche getan. "Ich wollt mir mal die Rosen ansehen, die ich dir nicht geschickt hab." >Ehrlich vom Scheitel bis zur Sohle.< "Wow." "Sag mal Harm, was soll ich dir eigentlich geschenkt haben?" >Ein echter Marine. Wie immer.< "Ein verchromtes Tomcat-Modell. Es steht auf meinem Schreibtisch. Weißt du was mir gerade einfällt?"

Er grinste übers ganze Gesicht und griff nach ihrer Hand. "Mattie und Chloe." "Oh diese beiden Teufel. Auf jetzt, beweg dein vorzeigbares Heck in Richtung Tür, wir sind spät dran." "Was denn, nur vorzeigbar?" Mac errötete und Harm drückte ihr noch einen schnellen Kuss auf die Stirn.

Draußen auf dem Parkplatz kamen ihnen Harriet und Bud entgegen. Harm und Mac waren übermütig die Stufen des Haupteingangs heruntergehopst und er klopfte Bud im Vorbeigehen auf die Schulter. "Ein super Tag heute, nicht wahr?" Bud sah Harriet ebenso entgeistert an wie sie ihn. "Was ist denn in die beiden gefahren?" "Keine Ahnung, Bud." Aber Harriet hatte ein seltsames Leuchten in Macs Augen gesehen, als sie Harm angelächelt hatte. >Nun, ich werd schon noch erfahren, was los ist.<


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RE: Teenies von Maggie

#4 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:29

20.44 Uhr Zulu-Zeit

Auf dem Washington-Beltway

Washington D.C.

Harm und Mac steckten im üblichen Freitagnachmittagsstau fest und unterhielten sich. "Also, was machen wir nun?" "Es für uns behalten. Zumindest noch für eine Weile. Das heißt wenn es dir nichts ausmacht, Mac." Er sah sie unschlüssig an. "Dann könnten wir Mattie und Chloe noch eine Weile hinhalten und ihnen eins auswischen." Mac grinste. Harm hatte den ganzen Tag nur eine einzige Frage beschäftigt: "Bereust du es?" Er sah sie an und in seinen Augen war Angst zu lesen. Mac strich ihm zärtlich über die Bartstoppeln auf der Wange. "Keine einzige Sekunde der letzten Nacht werde ich jemals in meinem Leben bereuen."

Sie küsste ihn. "Hmmmm. Wir werden also so tun als wäre nichts gewesen." "Inklusive Streit im Büro." "Ja, und anschließender Versöhnung bei dir." Er lies eine geballte Ladung Pilotencharme auf sie los und Mac schaute ihn aus ihren Bambiaugen verliebt an. "Da freu ich mich drauf." Harm musste lächeln.



21.20 Uhr

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

"Hallo Lt. Roberts." "Mattie, Chloe, seid ihr wieder mit der Bahn und dem Bus gefahren? Der Colonel und der Commander stehen im Stau. Sie sind noch nicht hier." Da platzte es aus Chloe raus: "Das würde ich auch behaupten, wenn ich von Dienstag auf Mittwoch die Nacht miteinander in Harms Wohnung und in seinem Bett verbracht hätte und jetzt allein sein wollte. Ups." Chloe sah Mattie an.

>Die Sache wird ja immer interessanter.< "Entschuldigt mich, ihr zwei. Harriet lief zu Buds Büro. "Bud, der Colonel und der Commander haben zusammen in einem Bett geschlafen. "Harriet, im Besprechungszimmer gibt es kein Bett." "Ich spreche doch nicht von der gestrigen Nacht. Ich meine die davor, von Mittwoch auf Donnerstag!" Bud sah von seinen Akten auf. "Du meinst, sie, die beiden, also sie haben eine, Beziehung?" Harriet nickte. "Woher weißt du das sie in einem Bett geschlafen haben?" "Chloe hats mir gesagt." "Weiß es der Admiral?"

"Ich glaube nicht, aber kannst du dich an heute morgen erinnern, wie die beiden herumgealbert haben?" "Harriet Schatz, solange wir nichts genaues wissen, sollten wir die Geschichte wohl besser für uns behalten. Es wird schon genug getratscht über die beiden. Vor allem seit heute Morgen." >Das wäre eine Katastrophe, wenn es der Admiral von dritten erfahren würde.< "Du hast Recht. Ich geh dann mal wieder."

Mattie und Chloe saßen mittlerweile in der Kantine und unterhielten sich. "Meinst du es hat geklappt? Unser Plan war ja sie einzusperren um sie zusammen zu bringen." "Ich hab keine Ahnung, Chloe. Ich hab die halbe Nacht kein Auge zugemacht vor Aufregung. Abwarten und Tee trinken. Hast du was über den Deal rausbekommen?" "Fehlanzeige. Kein Schwein weiß etwas darüber. Nicht mal dieser Webb von der CIA. Er hatte keine Ahnung, als ich ihn in meiner Verzweiflung angerufen habe."

Petty Officer Coates entdeckte Harm und Mac als erste, als sie den Fahrstuhl verließen. Sie hatte schon den ganzen Tag wie auf Kohlen gesessen wenn sie daran dachte wie zitterig sie gewesen war als sie den Schlüssel im Schloss des Besprechungszimmers umgedreht und die beiden eingesperrt hatte. "MaŽam, Sir, sie sollen bitte gleich zum Admiral kommen." "Danke, Coates." >Hat er was gemerkt? Oder haben wir sonst was angestellt?< Harm half Mac aus dem Mantel und klopfte an die Tür. "Herein!" "Sie wollten uns sprechen, Sir?"

Beide verharrten im Stillgestanden vor dem Schreibtisch des Admirals. "Rühren, Colonel, Commander. Also, was ist gestern Abend wirklich passiert? Die Gerüchteküche verbreitet hier ja die wildesten Geschichten!" >Wenn ich das nur abstellen könnte. Aber das ist etwas was mir nie gelingen wird.<

A.J. Chegwidden hatte, um an die Informationen zu kommen, heute einen Rundgang gemacht, die Ohren in bester Seal-Manier überall gehabt und fünf der wildesten Spekulanten mit einem Donnerwetter zur Ordnung gerufen. Nun sah er die beiden fragend an. >Führen wir überhaupt schon eine Beziehung? Das was passiert ist kann man wohl kaum so nennen, Mac.<

"Sir, der Commander und ich arbeiteten an unseren liegengebliebenen Berichten und mussten etwas in den Gesetzbüchern nachschlagen. Darüber haben wir dann wohl die Zeit vergessen und plötzlich waren wir eingeschlossen." "Es ist rein gar nichts passiert, Sir." >Oh man Harm, du hast noch nie deinen CO angelogen. Wenn das raus kommt, bist du geliefert.<

Der Admiral beobachtete beide Streng, aber er konnte absolut nichts in den Gesichtern lesen. Sie hatten ihre Pokermienen aufgesetzt. "Gibt es sonst noch irgendwas das ich wissen sollte?" Ein kurzer Blickwechsel genügte den beiden, um sich zu einigen und gleichzeitig zu antworten: "Nein, Sir." Chegwidden hatte das bemerkt und dachte innerlich belustigt >Na, alles haben sie mir nicht gesagt. Sonst wär ich nicht A.J. Chegwidden, sondern der Kaiser von China.<

"Gut, dann wünsche ich ihnen ein schönes Wochenende. Weggetreten!" "Aye Aye, Sir." Beide nahmen wieder Haltung an, grüßten und drehten sich schwungvoll zur Tür.



00.15 Uhr Zulu-Zeit

Macs Wohnung

Georgetown, Washington D.C.

Harm hatte Chloe und Mattie bei einer Party von Matties Freundin abgesetzt und war danach zu Mac gefahren, da die beiden den Abend bis zur Abholung der beiden Mädels um halb zwölf gemeinsam verbringen wollten. Er begrüßte sie als sie ihm öffnete mit einem langen Kuss und sie beschlossen, es sich auf der Couch vor dem Fernseher bequem zu machen. Kaum saßen sie, schmiegte sich Mac eng an und augenblicklich schlang er seine Arme sanft aber fest um sie. So saßen sie eine ganze Weile da und sagten einfach nichts.

"Mac?" "Hmmmh?" "Wann sagen wir es dem Admiral?" "Keine Ahnung. Ist mir egal." Sie seufzte leise auf. "Mac. Wir müssen es ihm irgendwann sagen." Harm blickte lächelnd auf sie hinunter. Sie hatte ihr Gesicht an seiner Brust vergraben und einen Arm auf seinen Bauch gelegt. "Sollen wir es ihm überhaupt schon sagen?" Sein lächeln wich entsetzen. "Willst du denn nichts festes?" Er spürte eine Angst in sich, die er noch nie gehabt hatte. Es war die Angst, sie zu verlieren. "Mach dir keine Hoffnungen, dich geb ich nicht mehr her. Nie wieder, hörst du Harm?" >Oh verdammt, Mac, jetzt hättest du es beinahe vermasselt.<

Sie lächelte ihn zärtlich an und war erleichtert, als sich sein Gesicht wieder entspannte. "Weißt du, ich hab damals zu Mattie gesagt, dass es das Ziel sein muss, ein Haus mit Garten und einem Hund zu finden, der zu uns passt." "Also, den Hund kann ich bieten." Mac sah zu Djingo hinüber, der zusammengerollt auf dem Boden lag. "Weißt du was Mattie geantwortet hat?" "Was denn?" "Und hoffentlich auch mal eine Mrs. Rabb." Er gab ihr einen Kuss. "Also, wann sagen wir es jetzt dem Admiral?" Er sah sie fragend an.

"Zwei Monate. Hältst du das so lange durch?" "Du verlangst unmögliches von mir, Mac." Er kitzelte sie. "Aber ich werds schon schaffen." Mac quiekte auf und musste laut lachen, da es eine regelrechte Attacke wurde, die Harm da vollbrachte. "Hör auf, hör auf, bitte, ich kann nicht mehr." Sie jappste unter ihm liegend nach Luft. "So, ich dachte Marines winseln nicht um Gnade?" "Ich bin nicht im Dienst, Harm." "Ah ja,. So ist das also."

Nach einem kurzen Blick auf seine Uhr, stellte er fest: "Ich glaube ich sollte mich langsam auf den Weg machen, die beiden Gören abholen." "Du hast noch ganze 32 Minuten Zeit." "Und was sollen wir so lange machen?", flüsterte er verführerisch in ihr Ohr. Mac lief ein angenehmer Schauer über den Rücken. "Hmmmpf. Was du möchtest." "Dafür reicht die Zeit nicht." Harm grinste und begann sie leidenschaftlich zu küssen.

Die beiden waren so miteinander beschäftigt, dass sie erst reagierten als es an der Tür Sturm klingelte. >Oh nein, wer will denn jetzt noch was von mir.< Mac schob Harm beiseite und beide erhoben sich langsam. Sie zupfte sich hastig ihren Pullover und sein T-Shirt zurecht, bevor er zur Tür ging und öffnete. "Mr. MacKenzie? Guten Abend, Sir. Ich bin Mr. Harrison. Ich hab gedacht ich bring Mattie und Chloe zurück, da meine Jane und ich hier ganz in der Gegend wohnen und den gleichen Weg haben." "Danke, das ist sehr freundlich von ihnen. Ich wäre jetzt dann losgefahren um die beiden abzuholen." "Ach Harm, jetzt sind wir eben etwas früher daheim." Mattie versuchte an Harm vorbei einen Blick ins Wohnzimmer zu erhaschen.

"Chloe, Mattie, schon zurück?" Mac schob sich unter Harms Arm hindurch in die Tür. "Ja. Mr. Harrison war so freundlich und mitzunehmen. Jane wohnt doch auch hier in der Gegend." "Guten Abend, Mr. Harrison. Möchten sie kurz hereinkommen?" "Nur wenn ich sie nicht störe, Mrs. MacKenzie." Aber Mattie, Chloe und Jane waren schon im Wohnzimmer. "Also gut." Mr. Harrison trat ebenfalls ein. "Mr. MacKenzie?" Mac sah Harm belustigt an. Dieser zuckte nur mit den Schultern.

Mr. Harrison war ein sehr interessanter Gesprächspartner. Er war Manager eines Versicherungskonzerns und hatte nur wenig Zeit für seine Tochter. "Eine Frage hab ich aber doch noch an sie, Mrs. MacKenzie. Wie um alles in der Welt kommt Mattie darauf, zur Navy zu gehen und Kampfpilotin werden zu wollen? Ich meine in dem Alter wollen die Mädels ja alles mögliche werden, aber zur Navy?" Mattie hatte die Frage mitbekommen und kam zur Couch herüber, umarmte Harm von hinten und antwortete anstatt der Erwachsenen: "Wissen sie Mr. Harrison. Es ist die Wirkung von Dress White und Goldwings. Haben sie schon mal einen Piloten in seinem Dress White gesehen? Ich will mir eigentlich nur einen der Jungs da angeln." Mattie grinste übers ganze Gesicht und Mac musste gedankenverloren lächeln.

>Ich krieg ja schon regelmäßig weiche Knie wenn ich Harm in Dress White sehe. Wie muss es da erst einem 15-jährigen Teenager gehen?< Harm tätschelte Mattie den Arm und meinte: "Daran bin wohl ich Schuld. Ich hab früher F14-Tomcats geflogen." "Ach so ist das. Wissen sie, als letztens in der Schule ein Vortrag gehalten wurde von zwei Offizieren, kam Jane ganz begeistert nach Hause. Es waren wohl zwei Anwälte, die ihre Sache ziemlich gut gemacht haben." Jane und Chloe waren nun auch herübergekommen.

Jane hatte Harm und Mac die ganze Zeit über immer wieder gemustert. Ihr kamen die Gesichter irgendwie bekannt vor. Dann fiel es ihr ein und sie rief dazwischen: "Dad, ich glaube die zwei Offiziere sitzen grad vor dir. Aber ich wusste nicht dass sie miteinander verheiratet sind. Der Frage sind sie ausgewichen." Mac verschluckte sich an ihrem Eistee. "Sind wir auch nicht, Jane. Der Colonel und ich sind nur Kollegen und gute Freunde." Harm lachte in sich hinein aber Mattie und Chloe rollten nur mit den Augen. Es war also alles beim Alten geblieben. Wäre ja auch zu schön gewesen um wahr zu sein.

"Entschuldigen sie meine Vermutung, Mr. äh, wie heißen sie denn dann?" "Rabb, Mr. Harrison. Commander Harmon Rabb jr. J.A.G.-Corps der US-Navy." "Tja, dann werden Jane und ich uns mal verabschieden. Es ist ja schon halb zwei. Einen schönen Abend wünsche ich ihnen noch. Das war ein sehr interessantes Gespräch."

Als Jane und ihr Vater gegangen waren, kam Mattie mit dem Vorschlag, da es doch schon so spät war, bei Mac zu übernachten falls sie nichts dagegen hatte. Harm verdrehte die Augen. "Also gut. Du kannst mit Harm auf der Couch schlafen und Chloe und ich schlafen in meinem Bett." "Ich würde aber eher sagen, die beiden Komposties hier nehmen für ihre alten Knochen das Bett und Mattie und ich die ausziehbare Couch." >Das musste ja jetzt kommen, auch wenn es mir so am liebsten wär.< Mac grinste bei dem Gedanken in sich hinein. Harm sah Mattie und Chloe streng an und begann das Spiel der beiden mitzuspielen, auch wenn ihm persönlich Chloes Vorschlag eher zusagte.

"Also ich meine, es kommt auf Mac an. Ich weiß nicht so recht. Es ist schließlich ihre Wohnung und ihr Bett." Er blickte ihr direkt in die Augen. "Nur wenn ich dir deine Hände auf den Rücken binden darf!" "Ich wusste ja gar nicht dass du auf Fesselspiele stehst, Colonel." "In deinen Träumen, Commander." Mattie und Chloe sahen sich entnervt an. Die beiden Erwachsenen waren doch zu doof. "Könntet ihr euch jetzt vielleicht einigen? Mattie und ich wollen gerne ins Bett." "Also Seemann, Abmarsch ins Schlafzimmer." "Aye Aye, MaŽam." Harm salutierte, drückte Mattie einen Gutenachtkuss auf die Stirn und folgte Mac.

Kaum hatte sie die Türe geschlossen und lautlos verriegelt, meinte sie: "Waren wir nicht Oskarverdächtig?" "Doch. Hast du die Gesichter gesehen? Zum schießen!" Er zog sie an sich, hob sie hoch und trug sie zum Bett, wo er sie sanft ablegte und zu küssen begann.

Sanft zog er ihr den Pulli aus während Mac nicht schnell genug seine Jeans öffnen konnte. Mit einem gekonnten Wurf landete er auf dem Rücken. "Was hast du vor?" "Lass dich überraschen."

Sie zog ihm küssend das Hemd und die Jeans herunter. Langsam wanderte ihr Kopf immer tiefer während sie sich ihrer restlichen Kleidung entledigte. Dann hatte sie gefunden was sie suchte.

"Mac, was tust..." Harm schloss die Augen. Ein langer Seufzer entfuhr ihm. "Psst. Wenn du so laut bist hör ich auf." Er lächelte. "Bin schon ruhig." Harm biss sich auf die Lippen, um nicht noch lauter zu werden. Nach einer Weile lag sie auf ihm und küsste ihn.

Er schickte seine Hände auf Wanderschaft. Als er eine ganz bestimmte Stelle berührte, begann sie zu zittern. Er drehte sich auf sie und begann sie zärtlich zu streicheln. Macs Finger krallten sich in seinen Rücken. Sie unterdrückte ein lautes Stöhnen.

Der Nervenkitzel mit den beiden Mädels nebenan gab der ganzen Sache einen besonderen Reiz. Harms Verlangen war deutlich in seinen Augen zu lesen. "Mach schon, Seemann. Brauchst dich nicht mehr zurückzuhalten." Sie lächelte ihn an, bevor sie ihre Lippen fordernd auf die seinen drückte.

Harm zog seine Hand zurück und schob sie unter ihren Nacken während er sich mit ihr auf seinen Rücken rollte und ihr Becken leicht anhob um sie anschließend sanft auf sich zu drücken. "Heute sind wir wohl faul, was?" neckte sie ihn zärtlich während sie begann sich zu bewegen.

"Nein, aber ich hab gedacht ich überlass dir das Kommando. Bist ja schließlich zwei Monate länger im Dienst als ich." Er küsste sie während Mac sich wohlig auf und ab gleiten lies. Immer wenn sie Gefahr lief zu laut zu werden, beugte sie sich vor um ihren Seemann zu küssen.

Harm atmete schwer. Lange konnte er nicht mehr warten. Mac bemerkte es, lies sich auf ihn fallen und riss ihn mit Schwung auf die Seite, so dass sie unter ihm begraben lag. "Jetzt geb ich das Kommando ab.", flüsterte sie ihm zärtlich ins Ohr und genoss nur noch seine Bewegungen.

Seine Zärtlichkeit die er trotz allem walten lies, erstaunte sie wieder. Er war ungestüm, aber nie so, dass sie sich unwohl fühlte. >Das war oft schon anders gewesen< fuhr ihr durch den Kopf, bevor sie endgültig in einem Glücksgefühl und einer Welle der nicht enden wollenden Ergebenheit versank.

Harm lag völlig Erschöpft auf ihr, während sie ihm durch die Haare streichelte und die Decke etwas höher über sie beide zog. "Sarah, ich liebe dich, mehr als ich es je sagen kann.", murmelte er ihr zärtlich ins Ohr. Seine starken Arme hielten sie beschützend fest. Mac brummelte wohlig ein 'Dankeschön' unter ihm hervor.

Sie war noch immer nicht ganz aus dem Himmel zurückgekehrt, in den er sie befördert hatte, als sie bemerkte dass er eingeschlafen war. Mac lächelte. >Er hat sich seinen Schlaf auch wirklich verdient.< Dann schloss sie einfach auch ihre Augen, und genoss seine Schwere auf ihr.



22.40 Uhr Zulu-Zeit

Im Luftraum über New York

New York, USA

Harm und Mac saßen in einer CH-130 der Air Force und waren auf dem Weg nach Chicago. Es war mittlerweile die sechste Woche ihrer Vortragsreihe, die sie durchs ganze Land führte.

"Mac, ist dir nicht gut?" Harm war schon seit ein paar Tagen aufgefallen, dass mit Mac etwas nicht stimmte. Aber so schlecht wie sie jetzt gerade aussah, war es noch nie gewesen. Er hatte sie mehrmals darauf angesprochen, aber sie behauptete immer dass es ihr gut ginge. Plötzlich begann sie zu würgen und griff hastig nach einer der Spucktüten unter ihrem Sitz.

Liebevoll strich er ihr einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und sie lies sich dankbar an seine Schulter sinken. Da außer den beiden nur Kisten mit allerlei militärischem Gerät darin mitflogen und die Tür zum Cockpit geschlossen war, waren sie allein im Laderaum.

"Gehts wieder?", fragte Harm besorgt. Mac atmete tief durch ehe sie antwortete: "Ich denke schon. Vielleicht fordert der Stress der letzten Wochen einfach nur seinen Tribut." "Kann gut sein." >Es war ja auch nicht gerade einfach gewesen, alle an der Nase herumzuführen. Zumal ich glaube, dass Harriet irgendwas gerochen hat.< Er legte seinen Arm um sie, zog sie an sich und küsste sie auf die Stirn.

"Soll ichs dem Admiral beichten gehen, wenn wir in drei Tagen wieder in Washington sind?" "Nein Harm. Die letzten beiden Wochen halten wir auch noch durch. Wir können uns ja schon mal Gedanken machen, wie wir unsere Beziehung gemeinsam erklären können." >Hatte sie gerade eben Beziehung gesagt?<, sein Herz machte einen Sprung. "Dann ist es dir also ernst, mit uns?" Mac sah ihn mit ihren großen, braunen Augen an. "Ernster gehts nicht." Harm drückte sie fester an sich. "Meine Sarah."

Ein knacken in ihren Kopfhörern lies sie aus ihren Gedanken zurückkehren. "MaŽam, Sir, bitte schnallen sie sich an. Wir landen in ca. 15 Minuten." "Danke, Lieutenant Rhode." Vorsichtshalber hielt Harm aber noch eine Spucktüte für Mac bereit, da sie schon wieder so bleich war.

Die beiden Offiziere waren im besten Hotel der Stadt untergebracht worden, da lies sich das Pentagon nicht lumpen. Sie saßen beim Abendessen und diskutierten den morgigen Vortrag durch, als Harm auf einmal erleichtert bemerkte: "Also der Menge nach, die du gerade verdrückt hast, gehts dir wieder gut." "Ja, ich könnte ein ganzes Spanferkel essen." Mac grinste ihn an. "Typisch!" Harm verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Er würde noch einen Spaziergang machen, um das viele Essen zu verdauen.



20.14 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

Lt. Harriet Roberts verdrehte die Augen anhand der Lautstärke des Streits zwischen Commander Rabb und Lt. Colonel MacKenzie. Die beiden waren kaum eine Woche wieder zurück bei J.A.G., da schien sich der Waffenstillstand zwischen den ihnen in Wohlgefallen aufgelöst zu haben.

"Sieht so aus als ob sie wieder ganz die Alten wären." "Ja, Commander Turner. Es ist wohl so. Harriet und Sturgis blickten in die Richtung von Commander Rabbs Büro.

"So, wann wolltest du mir denn sagen, dass der Midshipman zum Tatzeitpunkt ein Alibi hatte? Im Kreuzverhör?" Mac hob einen kleinen Notizblock hoch, auf dem zu lesen stand: - noch zwei Minuten -. "Mac, ich habs doch selbst erst vor einer halben Stunde erfahren. Jetzt reg dich doch deswegen nicht so auf!" "Weißt du was? Ich hab es satt dass du immer den unbesiegbaren Anwalt spielst. Ich kann so nicht mit dir arbeiten. Ich werd wohl den Admiral bitten müssen, mich von der Ermittlung abzuziehen."

Jetzt hob Harm seinen Notizblock hoch. - Abgang - war darauf zu lesen. "Oh ja, dann tu das. Er wird seine Freude daran haben. Du führst dich auf wie ein kleines Kind!" Er konnte sich ein Grinsen nur schwer verkneifen. "Das reicht, Commander. Einen schönen Tag wünsche ich noch!" Sie riss die angelehnte Tür auf und stürmte wütend in ihr Büro, um ihre Tür mit einem lauten Knall ins Schloss zu werfen und sich erstmal vor Lachen zu schütteln. Kaum fünf Sekunden nachdem sie sein Büro verlassen hatte, hatte er seine Tür ebenfalls lautstark ins Schloss geworfen und sich königlich amüsierend in seinen Stuhl fallen lassen. Die Vorstellung war ihnen wieder mal gelungen.

"Petty Officer Coates, was ist denn hier schon wieder los?" Admiral Chegwidden baute sich vor ihrem Schreibtisch mit verschränkten Armen auf. Er war den Nachmittag über bei einem Termin außer Haus gewesen und hatte nur noch das Knallen der Türen mitbekommen.

"Der Colonel und der Commander hatten eine kleine Auseinandersetzung, Sir." "Kaum sind sie eine Woche wieder hier, verwandeln sie das Büro in ein Tollhaus!", brummte Chegwidden vor sich hin, bevor er sich umdrehte und in sein Büro ging.



00.07 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

"Hallo Harm, wie war dein Tag?" Mattie sah ihn fragend an. Harm kostete es Mühe eine grimmige Miene zu ziehen und zu antworten: "Mac führte sich auf wie ein Kleinkind. Der Tag war schlicht bescheiden." Er trottete in sein Schlafzimmer, setzte sich aufs Bett und zog seine Jacke und die Schuhe aus. Dann lies er sich nach hinten fallen und schloß die Augen.

"Man bin ich vielleicht groggy." Mattie hüpfte neben ihn aufs Bett und beschloß aufs Ganze zu gehen. Sie konnte es nicht mehr mit ansehen, wie die beiden um sich herum schlichen und keinen Meter vorwärts kamen. "Harm, liebst du Mac eigentlich?" >Das hat mir gerade noch gefehlt. Was mach ich jetzt bloß?< Er schwieg ersteinmal, aber Mattie bohrte nach: "So wie ihr euch benehmt, ist das nur allzu deutlich."

"Ich weiß es nicht, Mattie. Ich weiß es nicht." Harm beschloss sich ins vielleicht zu flüchten, da er ohne Absprache mit Mac nichts sagen mochte. "Falls du sie liebst, würde ich mir ganz schnell darüber im Klaren werden, bevor sie sich irgend so einen Taugenichts schnappt und ihn vor den Altar schleift."

>Der einzige Taugenichts, den sie sich geangelt hat, bin ich.<, schoss es Harm durch den Kopf und ein warmes Gefühl breitete sich in ihm aus. "Mattie, das mit Mac und mir ist kompliziert. Ich bin zu müde, um es dir zu erklären. Vielleicht ein anderes mal, ja?" "Aber dann will ich alles wissen. Und zwar ganz genau." Mattie grinste und machte sich auf den Weg in die Küche, aber sie drehte sich nocheinmal um. "Was habt Mac und du eigentlich in ihrem Schlafzimmer gemacht, als die Tür abgeschlossen war?" Als Antwort kam prompt ein Kopfkissen in ihre Richtung geflogen.


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RE: Teenies von Maggie

#5 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:31

13.38 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

"Wo ist denn Colonel MacKenzie?" A.J. Chegwidden sah seinen Stab an, der im Besprechungsraum saß. Sein Blick blieb auf Harm haften. "Ich weiß es nicht, Sir." Langsam machte auch er sich Sorgen. Es war nicht Macs Art, zu spät zu kommen. Der Admiral wollte gerade zum Telefon greifen, als sich die Tür öffnete und Mac hereinkam.

Harm erkannte mit einem Blick, dass sie total verstört war und krampfhaft versuchte sich in den Griff zu kriegen. "Entschuldigung, Sir. Aber ich war noch beim Arzt. Es hat leider etwas länger gedauert." Sie setzte sich während Harm immer beunruhigter wurde. >Mac war bei einem Arzt gewesen? Was war los mit ihr?< "Also, da sie ja jetzt alle da sind, können wir beginnen."

Der Admiral verteilte die neuen Fälle an seine Anwälte. Harm bekam die halbe Besprechung nicht mit. Seine Gedanken kreisten um Mac. "Commander Rabb, ich weiß es ist etwas kurzfristig, aber, was zum Teufel, Colonel!" Mac war aus ihrem Sessel aufgesprungen und mit vorgehaltener Hand zur Tür hinaus in Richtung Toiletten gestürmt um sich zu übergeben. Alle sahen sich ratlos an.

Harms Besorgnis steigerte sich in eine regelrechte Panik und er musste sich beherrschen, sitzen zubleiben und ihr nicht zu folgen. Chegwidden bekam langsam schlechte Laune. >Was war denn heute wieder los?<, fragte er sich ehe er beschloss fortzufahren. "Also Commander, sie werden morgen auf die USS Seahawk fliegen, zusammen mit Colonel MacKenzie, sofern es ihr Gesundheitszustand zulässt, und den dortigen Rechtsberater überprüfen. Es gab ein paar Beschwerden über ihn. Bei der Gelegenheit können sie ihre jährlichen Flugstunden absolvieren. Hier ist die Akte." Er reichte Harm einen dicken Stoß Papier.

"Noch etwas. Ich möchte sie daran erinnern, dass es sowas wie Krankmeldungen bei J.A.G. gibt. Wem es nicht gut geht, der braucht hier nicht den Helden zu spielen. Weggetreten!" Alle nahmen Haltung an und verließen dann, einer nach dem anderen den Besprechungsraum.

Harm konnte auf dem Weg zu seinem Büro Mac nirgends entdecken. Besorgt setzte er sich hinter seinen Schreibtisch und begann in der Akte zu lesen, die ihm der Admiral gerade gegeben hatte, als eine Mac in Hochstimmung hereinkam. "Harm, ich muss mit dir reden. Sofort." Sie lies die Jalousien herunter und blieb vor ihm stehen. Harm stand auf und nahm sie tröstend in seine Arme, da sie immernoch blass um die Nase war. "Gehts dir gut?" Sie nickte mit dem Kopf an seine Schulter gepresst, bevor sie ihm in seine graublauen Augen sah.

"Volltreffer, Commander. Unser Deal hatte Erfolg." Er konnte ihr nicht folgen und sah sie verwirrt an. >Was redet sie da bloß ?< Macs Stimmung schlug schlagartig um als er nicht antwortete. Sie schubste ihn von sich weg und fuhr ihn an: "Wenn du es kapiert hast, kannst du ja zu mir in mein Büro kommen." Dann rauschte sie hinaus.

>Was hab ich denn jetzt wieder, Moment mal, was hat sie gesagt? Volltreffer? Unser Deal war erfolgreich? Ist sie etwa, schwanger?< Er stürzte hinter ihr her und rief laut durch das Bullpen: "Mac, bleib stehen!" Sie drehte sich vor ihrer Bürotür zu ihm um. "Was willst du?" >Verflucht, so streng sollte es doch nicht klingen! Er kann ja schließlich nichts dafür, dass du so mies drauf bist.<

Harm hatte einen Entschluss gefasst. Er beugte ein Knie und fingerte in seiner Hosentasche herum. Endlich hatte er gefunden, was er dort schon seit seinem kleinen Abendspaziergang in Chicago aufbewahrte. Mittlerweile hatte sich die ganze Aufmerksamkeit des J.A.G.-Büros, inklusive der des Admirals, an Harm und Mac gewandt. "Mac, ich wollte es dir eigentlich nicht hier sagen, sondern woanders, aber wenn ich es nicht hier und jetzt mache, dann verlier ich noch den Mut und sag es dir wahrscheinlich nie mehr." Er hielt nun einen funkelnden Gegenstand in der Hand. >Ganz ruhig, Seemann. Nur nicht die Nerven verlieren.< Harm holte tief Luft. Im Bullpen konnte man eine Stecknadel fallen hören, so still war es geworden.

"Sarah, ich liebe dich über alles. Du bist mein größter Schatz auf Erden und ich könnte es nicht ertragen, dich jemals zu verlieren. Ich weiß, ich hab es in den letzten neun Jahren oft vermasselt, und einmal wäre es beinahe zu spät gewesen, aber du hast mir immer wieder eine Chance gegeben. Oh Gott, ich bin vielleicht der größte Esel, den die Navy zu bieten hat, aber mir ist klar geworden, dass du mir mehr bedeutest als mein eigenes Leben. Also, wenn du dich entschließen könntest, mein elendiges Leben mit mir zu teilen, dann frage ich dich jetzt, willst du mich heiraten?"

Harm sah sie ernst und hoffnungsvoll an. Mac hatte Tränen in den Augen. "Harm, ich ... ." Sie lief auf ihn zu und stürzte sich in seine Arme. Er verlor das Gleichgewicht und kippte mit Mac hintenüber, die ihn leidenschaftlich küsste. Die beiden lagen auf dem Boden des J.A.G.-Büros und hatten alles um sich herum vergessen. "Also, war das ein ja?", keuchte Harm atemlos als sich ihre Lippen voneinander lösten. "Ja, du Esel." Er steckte ihr den Ring mit dem Diamanten an den Finger während die Belegschaft Beifall klatschte und Mac ihn nocheinmal küsste.

Admiral A.J. Chegwidden stand etwas Abseits und war einfach nur noch sprachlos. >Ich bin ja von Rabb schon einiges gewohnt, aber dass er sich so offen zu seinen Gefühlen bekennt, hätte ich nicht von ihm erwartet. Das ist eine Seite an ihm, die ihm wohl keiner zugetraut hätte.< Er musste lächeln.

"Colonel, Commander, ich unterbreche ja nur ungern, aber lassen sie mich der Erste sein, der zur Verlobung gratuliert." Harm half Mac aufzustehen und schüttelte dem Admiral die Hand. "Danke, Sir." "Vielen herzlichen Dank, Admiral, Sir." "Wenn sie die Glückwünsche der Mannschaft entgegengenommen haben, kommen sie beide doch bitte in mein Büro." "Aye Aye, Sir." Chegwidden drehte sich um und schlenderte in sein Büro. Auch wenn er es nie zugegeben hätte, er war mindestens genauso glücklich wie Harm und Mac.

Harriet und Bud waren die Ersten, die sich ihren Weg bahnten. "MaŽam, Sir, endlich haben sie es kapiert. Hat ja auch lange genug gedauert." "Harriet!" "Schon gut, Bud. Sie hat ja recht." Harm grinste ihn an und Harriet fuhr fort. "Alles gute für sie beide." "Danke sehr." Bud zog sie zur Seite um den anderen Platz zu machen. Nachdem die Glückwunschreihe durch war, machten sich Harm und Mac auf den Weg zum Admiral. "Ach ähm Coates, kein Wort zu Mattie und Chloe. Wir möchten es ihnen selber sagen." "Aye, Sir."

Harm klopfte an den Türrahmen der offenen Tür. "Kommen sie rein und schließen sie das Schott." Harm und Mac nahmen Haltung an. "Colonel, setzen sie sich bevor sie mir noch umfallen, bei ihrer angeschlagenen Gesundheit heute. Sie auch Commander." "Sir, ich bitte um die Erlaubnis sprechen zu dürfen." Harm stand immernoch in Hab-Acht-Stellung vor dem Schreibtisch seines CO. "Erlaubnis erteilt."

"Admiral Chegwidden, Sir, ich ersuche hiermit offiziell um die Genehmigung, Lt. Colonel Sarah MacKenzie heiraten zu dürfen." Chegwidden sah ihn belustigt an. "Genehmigt, Commander Rabb. Rühren. Jetzt setzen sie sich endlich." Harm fiel ein Stein vom Herzen. Schließlich war das hier ein Ersuchen gewesen, dass er nur einmal in seinem Leben vorgehabt hatte zu stellen.

"Also, wann soll denn die Hochzeit sein? Ich muss ja meinen Terminkalender in Ordnung halten." Mac griff nach Harms Hand und sah ihn zärtlich an. Jetzt war sie dran. "So bald wie möglich, Sir. Sonst werde ich wohl ernsthafte Probleme bekommen, noch in ein Brautkleid zu passen."

Chegwidden war mit seinem Terminkalender beschäftigt gewesen und hatte nur mit halbem Ohr zugehört. "Was reden sie denn da, Colonel. Brautkleider gibts in Washington wie Sand am Meer. Und bei ihrer Figur stellt sich da wohl kaum ein Problem." >Frauen und Kleider.<

"Sir, ich fürchte doch. Je länger Harm und ich warten würden, desto mehr Schwierigkeiten würde ich mit dem Kleid bekommen." Mac genoss den kleinen Schlagabtausch mit dem Admiral sichtlich und Harm amüsierte sich königlich über die beiden. >Okay, okay, ich habs erst auch nicht kapiert gehabt was sie meint, aber dann hat es mich umgehauen.<

Chegwidden lehnte sich in seinem Sessel zurück und dachte nach. Plötzlich verzog sich sein Gesicht zu einem freudigen Lächeln. "Colonel, soll das etwas heißen dass sie schwanger sind?" Mac errötete leicht. "Ja, Sir. Der Commander und ich bekommen ein Baby." A.J. nahm seine Lesebrille ab. "Also, dass, Rabb, sie habens heute zum zweiten mal geschafft, mich sprachlos zu machen." Er musterte die beiden.

Mac strahlte ihr Glück von innen heraus und Harm konnte man seinen Stolz den er hatte schon von weitem ansehen. "Dann nochmals alles Gute für sie beide, oder sollte ich besser sagen für sie drei?" "Danke, Sir." "Aber jetzt hab ich doch mal ein paar Fragen an sie." Macs Finger drückten Harms Hand etwas fester.

"Wie lange geht das mit ihnen beiden schon?" Der Admiral hatte die Arme verschränkt, war aufgestanden und lief nun hinter seinem Schreibtisch auf und ab. Harm übernahm die Antwort. "Zwei Monate, Sir." Er straffte sich in seinem Stuhl. "Und wieweit sind sie, Colonel?" Der Admiral und Harm sahen sie fragend an. >Wie weit ist sie denn eigentlich? Das hat sie auch mir noch nicht verraten.< "Ende der achten Woche, Sir."

>Heute ist der 16. April. Wenn ich zurückrechne, dann war das am.< A.J. traf es wie ein Schlag. >Die Nacht im Besprechungszimmer. Das war doch alles zu verrückt.< Er sah Rabb gutmütig an, dem es eben auch klar geworden war. "Commander, sie haben mich angelogen, als ich sie damals fragte ob es noch etwas gibt das ich wissen müsste." >Bingo Harm, pack schon mal deine Sachen für Alaska.<

"Also, wie bekennen sie sich?" Chegwiddens Augen verrieten Mac, dass er es nicht so ernst meinte, wie er es gesagt hatte. "Schuldig im Sinne der Anklage, Sir." "Gut. Ich halte ihnen zugute, dass sie als Offizier und Gentleman die Privatsphäre einer Lady zu schützen versucht haben, und dass sie auch die Konsequenzen, die ihr Handeln mit sich gebracht hat, bereit sind zu tragen." Der Admiral lies den Anwalt in ihm durchblitzen.

"Also vergessen sie die ganze Sache und kümmern sie sich um den Colonel. Ich erwarte sie beide nebst Mattie und Chloe um 19.00 Uhr bei mir zu Hause zum Abendessen." "Aye, Sir." "Coates wird das organisieren, so dass Chloe rechtzeitig hier sein wird. Und jetzt raus hier, ich muss noch ein Telefonat mit dem Marineminister führen. Er schuldet mir noch etwas." Harm und Mac nahmen Haltung an und verließen das Büro des Admirals.



15.52 Uhr Zulu-Zeit

Greenwood High-School

Idaho, USA

Chloe saß gelangweilt im Geschichtsunterricht und dachte darüber nach, wie sie Mac und Harm doch noch zusammenbringen konnte. Jennifer Coates hatte den beiden Teenies berichtet, dass sie sich wohl im Büro mal wieder ordentlich gezofft hatten und Mattie hatte ihr am Telefon gesagt, dass Harm am Abend ziemlich fertig gewesen war, als sie ihn versucht hatte auf das Thema festzunageln, er ihr aber ausgewichen war.

>Tja, eins wüsste ich doch zu gerne, warum die beiden Macs Schlafzimmer abgeschlossen hatten, als ich das letzte mal da war. Gehört hat man ja nichts. Und dieses Gelaber über Napoleon hier geht mir auch auf den Geist. Wer soll sich denn da auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren können?<

So bekam sie das Klopfen an die Tür des Klassenzimmers auch nicht mit. Erst als zwei Marines, Major Marc Smith und Gunnery Seargant Linda Vassilios, hereinkamen, sah sie auf. >Wegen Dad kann es nicht sein. Der ist zu Hause.< "Kann ich ihnen helfen, MaŽam, Sir?" "Ja, wir suchen eine Chloe Madison. Wir haben Befehl erhalten, sie unverzüglich nach Washington zu bringen." Der weibliche Marine händigte der Lehrerin ein Schriftstück aus.

Die beiden Marines hatten sich zusammen mit ihrem CO darüber gewundert, als der Befehl ein 15-jähriges Mädchen aus der Schule zu holen und auf dem schnellsten Weg nach Washington zu bringen, vom Judge Advocate General höchstpersönlich unterzeichnet aus dem Faxgerät gekommen war.

Als ihr CO dort angerufen hatte um sich abzusichern dass alles seine Ordnung hatte, wurde er direkt zu Admiral Chegwidden durchgestellt. Der hatte sich die Ausführungen angehört und dann hörbar verärgert ins Telefon gebrüllt: "Hören sie, Colonel, stellen sie eigentlich alle Befehle in Frage die sie bekommen? Jetzt bewegen sie endlich ihr Heck und bringen sie dieses Mädchen nach Washington. Es wäre mir recht wenn sie während dem Flug Begleitung hätte. Ist das Klar?"

Ihr CO war blass geworden und hatte nur "Aye Aye, Sir" geantwortet. Dann wurden sie auch schon losgeschickt und nun waren sie hier. "Chloe, kommst du mal bitte?", fragte die Lehrerin. Chloe stand auf und hatte ein ungutes Gefühl. >Hoffentlich ist nichts passiert.< "Sind sie Chloe Madison, Miss?" "Ja. Was ist los?" Sie trat von einem Bein auf das Andere.

"Admiral Chegwidden hat uns befohlen, sie auf schnellstem Weg nach Washington zu bringen. Ihre Großmutter war so freundlich, uns eine Tasche mit ihren Sachen zu packen." Ein anderer Gedanke kam ihr. >Mac und Harm, es muss was schlimmes sein, wenn mich der Admiral aus der Schule holen lässt.< Chloes Gesicht spiegelte das eben gedachte wieder. "Keine Sorge, es wird schon alles in Ordnung sein. Wir haben keinen Geistlichen mitgebracht.", versuchte Gunny Vassilios, Chloe zu beruhigen. "Ich hol nur kurz meine Sachen, dann können wir."

Keine Stunde später war Chloe schon in der Luft. Sie war in Begleitung der beiden Marines und dachte immernoch darüber nach, was bloß geschehen sein konnte. Ihre beiden Begleiter versuchten sie in ein Gespräch zu verwickeln um sie abzulenken, aber das gelang Ihnen nur ansatzweise.



17.30 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

"Warten sie, Lt. Roberts, ich nehme ihnen das ab." "Oh, hallo Gunny, schön sie zu sehen. Danke sehr." Harriet lud dankbar die riesigen Pizzaschachteln auf Gunnery Seargant Gerlindez um, der eigentlich nur seine ehemaligen Kollegen besuchen wollte. Er war während Harriets Sohn A.J. unterwegs war und danach hier der Büroleiter gewesen.

"Sagen sie, was wollen sie eigentlich mit den ganzen Pizzen? Und was ist hier eigentlich los? Es geht ja zu wie auf einem Basar!" Dem Gunny war natürlich sofort die Unruhe aufgefallen, die seit heute Morgen herrschte. So hatte er das J.A.G.-Büro noch nie gesehen. Bevor sie antworten konnte, unterbrach sie Commander Rabb. "Harriet, haben sie mir die Rechnung?" "Hier Sir." "Danke. Oh hallo Gunny, schön sie zu sehen." Er klopfte ihm auf die Schulter.

"Ist Mac schon aus dem Gerichtssaal?" Harm hatte sich, seit Mac in der Verhandlung war, ein duzend mal nach ihr erkundigt und war den Wachposten vor dem Saal damit auf die Nerven gegangen. "Bereits zum fünften mal, Sir. Ist mit dem Colonel alles in Ordnung?" Harm grinste Harriet stolz an. "Sie werdens erfahren, nachher." Er ging zurück in sein Büro.

"Der Commander platzt ja förmlich vor Stolz!", entfuhr es dem Gunny. "Er hats ja auch endlich geschafft, Colonel MacKenzie einen Heiratsantrag zu machen. Heute Morgen, hier im Büro vor der versammelten Mannschaft." "Und ich hab schon gedacht, die beiden würden es nie begreifen." Gerlindez schmunzelte Harriet zu, als er Mac entdeckte.

"MaŽam, schön sie zu sehen." "Gunny, das ist ja eine Überraschung. Sie sind herzlich zu unserer kleinen Feier eingeladen. Harriet hats ihnen ja bestimmt schon erzählt." Mac sah sie belustigt an. "Ja, MaŽam. Herzlichen Glückwunsch zur Verlobung." >Der Colonel sieht etwas blass im Gesicht aus, aber sie hat ein Dauerlächeln auf den Lippen.< "Danke, Gunny. Der Commander ist ..." "In seinem Büro, MaŽam."

Harm telefonierte gerade, als Mac hereinkam. Er beendete das Gespräch aber ziemlich flott, als er sie sah. "Du bist weiß wie die Wand, Marine. Ist es so schlimm?" Er umarmte sie fürsorglich. "Demnächst wird sich Richter Morris weigern, den Gerichtssaal zu betreten wenn einer von uns in seinen Akten auch nur erwähnt wird. Ich musste fünfmal rausrennen und bekam eine Standpauke zu hören. Wenigstens hab ich den Zivilverteidiger zerlegt. Fünf Jahre Leavenworth kam raus." Sie grinste.

>Oh ja, das kann ich mir vorstellen. Der ist unterhalb des Parketts aus dem Saal geschlichen.< "Wenn nur das mit der Übelkeit schnell vorübergeht. Da hast du mir was schönes eingebrockt, Matrose." Harm sah stolz und liebevoll auf sie hinab und zog sie etwas fester an sich. "Hey, wieso ich? Meines Wissens nach gehören immernoch zwei Parteien dazu. Also trifft dich zumindest eine Teilschuld."

"Nur wenn du die Wehen übernimmst." "Danke, ich verzichte. Dann doch lieber die Teilschuld." Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie, als sie ein Räuspern unterbrach. Lt. Harriet Roberts stand in der Tür und strahlte übers ganze Gesicht. Da die Tür nur angelehnt gewesen war, hatte sie die Unterhaltung unfreiwillig mitbekommen. Beide schauten sie an. Harriets Gesicht sprach Bände.

Harm schenkte ihr seinen ganzen Pilotencharme. "Ja, Harriet, dieser Marine hier hat vor, mich zum Papa zu machen." "Aber du hast noch sieben Monate Zeit, dich daran zu gewöhnen, Fliegerheld." "MaŽam, Sir, das ist einfach wunderbar. Zuerst die Verlobung, und jetzt noch ein Baby." Sie war ganz aus dem Häuschen. Harm und Mac schauten sich in die Augen und mussten grinsen.

"Harriet, aber behalten sie das Baby bis zur Party noch für sich, ja? Das ist ein Befehl!" "Aye, Sir. Wir können dann übrigens mit der Feier beginnen." "Danke." Lt. Roberts zog sich zurück und suchte ihren Mann. Wenigstens ihm musste sie es erzählen.

"Sagt sie es Bud?" "Jede Wette, Harm. Du kennst sie doch." Mac löste sich von ihm. "Und jetzt schieb deinen Astralkörper hier hinaus, ich hab Hunger. Schließlich landete mein Frühstück in meiner Toilette." >Typisch Mac!< "Na dann will ich mal nicht länger den Sturm des Marine-Corps auf die Pizzen aufhalten.", er öffnete lachend die Tür.



22.05 Uhr Zulu-Zeit

Andrews Air-Force Base

Washington D.C.

Chloe und die beiden Marines hatten gerade eben das Flugzeug verlassen, als ihnen schon Admiral A.J. Chegwidden entgegen gelaufen kam. Der Major und der Gunnery Seargant nahmen Haltung an und salutierten.

"Rühren. Danke dass sie meinen Befehl so schnell ausgeführt haben." >Wenn der Judge Advocate General Chloe höchstpersönlich vom Flughafen abholt, dann muss es verdammt wichtig sein!<, dachte sich Major Smith bevor er antwortete: "Keine Ursache, Sir." Chegwidden nickte. "Für Unterkunft und Verpflegung ist gesorgt. Wenden sie sich für alles weitere an den Seargant hier."

Als er Chloe begutachtete, nahm sein Bewusstsein sofort ihre Angst war. Die Jahre als Seal hatten ihm ein besonderes Gespür für die menschlichen Stimmungen gegeben. >Auch wenn dieses Gespür bei zwei meiner Offiziere nicht so recht funktioniert.< "Keine Sorge. Mit dem Colonel und dem Commander ist alles in Ordnung. Es geht ihnen gut. Es wird heute Abend bei mir eine Überraschung geben, und ich wollte dass du dabei bist."

Er sah sie mit seiner liebevoll-brummigen Art an. Chloes Angst war jetzt unbändiger Neugierde gewichen. "Major, Gunny, das wäre alles. Weggetreten!", entlies der Admiral die beiden Marines und machte sich mit Chloe auf den Weg zu sich nach Hause.



21.49 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Etwa zur gleichen Zeit zu der Chloe in Andrews gelandet war, war Mattie aus der Schule gekommen und stand nun in Harms Schlafzimmer. "Was tust du denn da?" Sie begutachtete das Chaos, das dort ausgebrochen war. Überall hingen Uniformen an den Schranktüren, dazwischen verschiedene Zivilanzüge und auf dem Bett stand sein Seesack.

"Oh, hi Mattie. Mac und ich müssen morgen auf die Seahawk zu einer Untersuchung, und heute Abend hat uns der Admiral zum Essen eingeladen. Du sollst übrigens mitkommen, war sein ausdrücklicher Befehl." Harm sah sie geheimnisvoll an. >Was ist denn mit dem los? Der führt sich ja auf wie ein Teenager! Und dieses aufgeregte Herumgerenne erst!<

"Warum veranstaltest du hier eigentlich so einen Klamottenbasar?" "Weil ich nicht weiß, was ich anziehen soll.", gab er leicht verlegen zu. >Das wird ja immer seltsamer.< Matties Blick fiel auf die Dress White, die an der Schranktür hing. "Wie wärs damit?" "Es ist ein privates Essen." >Wenn es offiziell wäre, wüsste ich wenigstens, was ich anzuziehen hätte.< "Oh." Sie sah sich weiter um.

"Den schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und die rote Krawatte da drüben?" Harm folgte ihrem Blick. "Du hast recht. Das wirds wohl sein. Danke." Er suchte die Sachen zusammen. "Warum bist du eigentlich schon zu Hause? Sind euch die Fälle ausgegangen?" "Nein. Ich musste doch noch für morgen packen. Wie wars in der Schule?"

>Hoffentlich lenkt sie das ab, nicht dass sie noch etwas heraus findet.< Mattie setzte sich auf eine freie Stelle am Boden. "Erinnere mich bloß nicht daran.", stöhnte sie auf. Harm wurde hellhörig. "Gibts Probleme?" Er schob den Seesack beiseite und setzte sich aufs Bett.

"Die Lehrer habens auf mich abgesehen. Mattie hier, Mattie da, Mattie sei still. Und als Mrs. Wolverton heute in Physik behauptet hat, dass ein Flugzeug zwangsläufig abstürzt wenn die Triebwerke ausfallen weil dann die Luftströmung plötzlich abreißt, ist mir der Kragen geplatzt." Harm konnte sich das bildlich vorstellen. "Was hast du getan? Komm schon, sags mir."

Mattie war aufgestanden um sich neben ihn zu setzen und den Kopf an seine Schulter zu legen. "So schlimm?" Er schlang beide Arme um sie. "Ich hab sie angebrüllt, dass der Pilot versuchen kann die Triebwerke wieder in Gang zu bringen beziehungsweise das Flugzeug noch eine weile segeln kann, wenn es noch seine Tragflächen hat, bis man eventuell eine Notlandung riskieren kann. Andernfalls hat man noch die Möglichkeit, sollte man sich in einem Kampfjet befinden, sich rauszuschießen und aufsammeln zu lassen." Sie machte eine kleine Pause und Harm musste innerlich lachen. >Mattie und das Fliegen.<

"Ich hab dann dafür einen Eintrag ins Klassenbuch bekommen. Diese Schnepfe hat doch keine Ahnung vom Fliegen." "Nein, hat sie nicht.", pflichtete er seinem Mündel bei. "Harm?" "Ja?" "Die nächsten Tage wirst du wohl Post vom Direktor bekommen. Er hat gesagt, als ich dann antanzen musste, dass er meinem Vormund einen Brief schreiben und um ein persönliches Gespräch bitten wird." Mattie war jetzt ganz kleinlaut geworden.

"Wollen sie mich etwa als ihren Anwalt engagieren, Miss Grace?", fragte er sie schon wieder scherzend. >Sie soll ja kein Trübsal blasen, nicht heute.< "Ich denke ich werd wohl einen brauchen." "Das wird aber nicht billig. Schließlich haben sie es mit dem besten Verteidiger der Navy und ganz Washingtons zu tun." Er grinste sie an. "Noch besser wäre es wenn ich natürlich zwei Anwälte zum Preis von einem bekommen würde. Ich dachte da an eine gewisse Kollegin von ihnen." Sie grinste zurück.

"Du hast recht, weibliche Intuition kann manchmal nicht schaden. Kannst Mac ja nachher mal fragen." "He, wo ist dein Ego geblieben? Angst dass du es nicht alleine schaffst?" "Nein, das gehört zur Verfahrensstrategie. Einer schönen Frau kann kein Direktor wiederstehen." >Du hast Mac eben schön genannt.< Harm musste sich beherrschen, nicht verräterisch zu lächeln, bevor er auf seine Uhr sah. "Und im übrigen sollten wir uns beeilen. Duschen und anziehen." "Okay. Danke Harm." Mattie war schon auf dem Weg zu seiner Tür, als er ihr hinterher rief: "Gern geschehen. Und such dir was elegantes aus. Der Admiral mag keine zerrissenen Jeans." Dann verschwand er endlich unter der Dusche.

Er hatte es in Rekordzeit geschafft, sich anzuziehen und herzurichten und hastete nun die Treppen hinunter zu Matties Appartement. Jennifer Coates öffnete ihm belustigt die Tür. "Sie ist gleich fertig. sie sehen gut aus, Commander. Chloe ist schon beim Admiral zu Hause." Harm legte seinen Zeigefinger auf die Lippen und bedeutete ihr zu schweigen, als er Mattie entdeckte. Sie trug einen schwarzen Rock und eine weiße Bluse, die Haare hinter die Ohren gesteckt. "Geht das so?" Er sah sie prüfend an.

"Ja. Der Admiral wird nichts auszusetzen haben. Aber wir müssen jetzt los. Sonst wirds zu spät. Mac muss ich auch noch abholen." "Also dann. Bis später, Jenni." "Bis heute Abend." Jennifer Coates musste lächeln, als die beiden gingen.



23.38 Uhr Zulu-Zeit

Macs Wohnung

Georgetown, Washington D.C.

Harm war die Treppen zu Macs Wohnung hochgesprintet und klingelte nun Sturm. Er konnte es kaum erwarten, sie wieder zu sehen, obwohl sie erst runde vier Stunden voneinander getrennt waren. "Hi. Wow, der Anzug steht dir gut." Sie musterte ihn. Der schwarze Anzug mit der passenden Weste, dem weißen Hemd und der dunkelroten, glänzenden Seidenkrawatte betonte seinen durchtrainierten Körper und stand ihm wirklich ausgezeichnet.

"Du siehst aber auch toll aus." Seine Augen blickten zärtlich an dem knielangen, dunkelblauen Kleid hinunter, dass sanft hin und her schwang wenn sie sich bewegte und ihre schlanke Linie betonte. >Das ist deine Sarah.< Mac stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. "War das schon alles? Mattie hat Befehl, im Auto zu warten." Mac schaute ihm in die Augen, als er sich hinunterbeugte und sie leidenschaftlich zu küssen begann.

Wildes Hupen unterbrach die beiden. "Wir müssen." "Hmmmh, Djingo!" Mac rief ihren Hund, auf den Mattie während sie auf der Seahawk waren aufpassen würde und wollte ihre Tasche nehmen, als Harm einschritt. "Das mache ich. Du sollst doch nicht so schwer heben." "Ich bin nur schwanger, nicht krank.", entgegnete sie ihm. >Er sorgt sich schon jetzt um mich, als ob ich aus Porzellan wäre. Typisch sein Beschützerinstinkt.<

"Na da seid ihr ja endlich. Was habt ihr denn so lange gemacht. Können wir jetzt?" Harm sah Mattie an. "Keine Anzüglichkeiten heute Abend, ja?" >Die kriegen wir noch früh genug ab.< "Weißt du Mac, Mattie hat mich heute Abend schon als Anwalt verpflichtet." Mac sah die beiden fragend an. "Ich hab in der Schule Ärger mit dem Rektor, und Harm muss da demnächst mal hin. Er hat gemeint, dass ich dich mal fragen soll, ob du mit machst bei meiner Verteidigung, zwecks der weiblichen Intuition und so."

>Das hat er wirklich gesagt?< Mac lächelte ihn an und strich über ihren Verlobungsring. "Hey, wenn sie die beiden besten Anwälte hat die man in Washington kriegen kann, gewinnt sie haushoch gegen ihren Direktor." Harm grinste scheinheilig. "Konzentrier dich auf die Straße, Pilot. Und du Mattie, erzähl mir mal deinen Fall. Ich muss ja auch wissen um was es geht, wenn ich dich mit Verteidigen soll."


00.09 Uhr Zulu-Zeit

Admiral Chegwiddens Haus

Virginia

Chloe und A.J. Chegwidden standen in der Küche und waren mit den letzten Vorbereitungen für das Abendessen beschäftigt. Chegwidden, in Anzug und Krawatte, und Chloe in einem dunkelgrünen Kleid. Der Admiral hatte ihr erklärt, dass er sie wegen einem Abendessen hatte herbringen lassen, und das sie sich Schickmachen sollte, was Chloes Neugier ins unermessliche gesteigert hatte.

Endlich klingelte es an der Tür. "Ich geh schon." Der Admiral legte die Schürze ab und ging zur Tür. "Na, da sind sie ja endlich. Hallo Mattie. Kommen sie rein." "Guten Abend, Sir." "Warten sie Mac, ich helfe ihnen." Chegwidden half ihr aus ihrem Mantel während Harm diesen Part bei Mattie übernahm. A.J. führte seine Gäste ins Wohnzimmer.

"Chloe! Was machst du denn hier?" "Und was macht ihr hier?" Die beiden Teenager schauten sich erstaunt an. "Harm hat gesagt wir sind zum Essen eingeladen." "Und mich haben zwei Marines auf Befehl vom Admiral aus der Schule geholt. Danke übrigens dass sie mich von Napoleon erlöst haben." "Gern geschehen."

"Also, raus mit der Sprache. Was soll das hier?" Die drei Erwachsenen warfen sich einen verschwörerischen Blick zu. "Das erfahrt ihr nach dem Essen." Harm grinste sein arrogantestes Flyboygrinsen. Es gefiel ihm, die beiden Gören schmoren zu sehen. "Ich darf dann zu Tisch bitten, sonst ist das Essen hinüber." "Aye, Sir."

Harm und Mac konnten es einfach nicht über sich bringen, den Admiral beim Vornamen zu nennen, auch wenn er es ihnen oft genug angeboten hatte, wenn sie privat miteinander verkehrten. "Ich hoffe, sie mögen Lasagne. Ich hab das Rezept von Francesca. Die obere Ecke ist ohne Fleisch, Commander." >Sonst hätte er mir nichts davon angerührt.<

"Sehr gut. Ich hab einen Riesenhunger, Sir." Mac errötete als alle auflachten. "Greifen sie nur zu, Mac. Es ist selbst für einen hungrigen Marine genug da." >Auch wenn sie jetzt für zwei essen muss.<, fügte der Admiral in Gedanken hinzu.

"Wer ist Francesca?", fragte Mattie neugierig dazwischen. "Meine Tochter. Sie lebt in Italien." "Oh. Tschuldigung. Das wusste ich nicht." Sie sah zu Chloe, die neben ihr saß. >Was geht hier vor? Ich kanns kaum mehr aushalten vor Spannung.<

"Admiral, Sir, das war ausgezeichnet.", kommentierte Harm das Essen. "Oh danke. Aber warten sie bis sie erst vom Tiramisu gekostet haben." Chloe verdrehte die Augen. >Dann dauert es ja noch länger, bis wir erfahren was hier gespielt wird.<

Mac stupste Harm unauffällig am Schenkel und sah ihn verschwörerisch an. >Geschieht ihnen Recht, den beiden. Von einem Seal auf heiße Kohlen gesetzt zu werden.< Sie hatte Chegwiddens Taktik durchschaut. Mattie und Chloe waren angespannt, ja fast entnervt. Man konnte ihnen die Neugierde, die sie unruhig auf ihren Stühlen hin- und herrutschen lies, förmlich ansehen.

"So, hier ist der Nachtisch. Jede der jungen Damen ein extra großes Stück." Damit landeten über zwei Drittel des Tiramisu gleichmäßig verteilt auf Matties, Chloes und Macs Teller. Mattie aß in Rekordzeit und sprang dann vom Stuhl auf. Sie hatte beschlossen, die Sache abzukürzen.

"Ich bin pappsatt. Danke sehr für das Essen, Sir." "Habe ich ihnen erlaubt aufzustehen, Miss Grace?", kam es im strengen Kommandoton von Chegwidden. Verlegen sah Mattie zu Harm hinüber. >Jetzt hab ich ihn in Schwierigkeiten gebracht, Mist!"< "Nein, Sir." "Hinsetzen! Es sind noch nicht alle fertig mit essen." Er deutete zu Mac, die sich den Rest aus der Schüssel gesichert hatte, seine Stimme duldete keinen Widerspruch. "Aye Aye, Sir." Mattie lies sich wieder auf ihren Stuhl fallen.

Harm und Mac mussten sich krampfhaft beherrschen, neutrale Gesichter zu machen. Nur wer den Admiral gut kannte, hatte diesen feinen Unterton in seiner Stimme bemerkt, die sie längst nicht so streng klingen lies wie es für Außenstehende den Anschein haben mochte.

Aber bei Mattie und Chloe hatte es seine Wirkung nicht verfehlt. Beide waren fortan bemüht, nicht weiter aufzufallen. Mac aß genussvoll zu Ende und Harm diskutierte mit dem Admiral irgendeinen Fall, bevor dieser, endlich, die Tafel aufhob. Das Geschirr wurde in die Küche geräumt wo es Harm feinsäuberlich in die Spülmaschine stapelte, bevor er sich zu den anderen ins Wohnzimmer begab.

Mattie und Chloe saßen ungeduldig nebeneinander auf der Couch, der Admiral stand an den Kamin gelehnt und Mac saß in einem Sessel gegenüber der Couch. Harm setzte sich auf die Armlehne des Sessels.

A.J. Chegwidden räusperte sich und begann: "Ihr habt euch sicherlich gefragt, was das alles hier soll." Er verzog das Gesicht zu einem Schmunzeln. >Allerdings. Seit diese Marines in der Schule aufgetaucht sind.<, verdrehte Chloe die Augen.

"Nun, das wird euch Harm besser selber erklären." "Danke, Sir." Harm trat vor die beiden Teenies. Deren Verwirrung war nun komplett. "Ihr habt Mac und mich doch seit Wochen mit Fragen nach diesem Deal gelöchert." >Oha, jetzt wirds aber richtig interessant, Mattie.< Harm hatte beschlossen, die Katze aus dem Sack zu lassen, auch wenn es dem Admiral wahrscheinlich nicht gefallen würde.

Nach einem kurzen Blick in Macs vertraute Augen, die ihm Zustimmung signalisierten, fuhr er fort. "Nun, bei dem Deal ging es um folgendes." Wieder folgte eine kleine Pause. >Welchen Deal meint er denn? Das interessiert mich jetzt aber auch.<, wunderte sich A.J. Chegwidden.

"Mac und ich haben, kurz nach klein A.J.s' Geburt, auf den Stufen des J.A.G.-Hauptquartier ausgemacht, dass wenn wir in fünf Jahren keine Beziehung zu anderen Partnern haben, wir ein Baby bekommen werden. Zusammen! Und zwar mit meinem Aussehen und Macs Intelligenz, oder andersrum." Mattie und Chloe sahen die beiden entsetzt an, und dem Admiral war der Unterkiefer nach unten geklappt.

>Wieso schafft es Rabb immer wieder, noch einen draufzusetzen? Jetzt hat er es doch tatsächlich hingekriegt, mich zum dritten mal sprachlos zu machen. An ein- und demselben Tag!< Mac beobachtete die Szenerie. >Hoffentlich fällt der Admiral nicht in Ohnmacht. Er ringt sichtlich um seine Fassung.<

"Also, A.J. wird dieses Jahr fünf. Aus diesem Grund, und weil ich sie über alles Liebe, habe ich Mac heute morgen gefragt, ob sie mich heiraten will. Und sie hat ja gesagt." Mattie und Chloe sahen sich stumm an. Chloe war die erste, die realisiert hatte was ihnen da soeben mitgeteilt worden war.

"Das ist doch verrückt!" "Und euch beiden Kindsköpfen gibt man ein Offizierspatent?", kam es von Mattie. "Ich weiß, es ist verrückt. Aber Harm und ich haben neun Jahre gebraucht, um festzustellen das wir uns lieben. Und schließlich gibt es da noch etwas, an dem ihr nicht ganz unschuldig seid."

Mac nahm Harms Hand, da er mittlerweile wieder neben ihr saß, und drückte sie liebevoll, bevor sie fortfuhr. "Wenn ihr uns nicht im Besprechungszimmer eingesperrt hättet, würde ich diesen Fliegerhelden hier nicht in sieben Monaten zum Papa machen." "Moment mal, Jennifer hat die Tür abgeschlossen. Aber ich gebe zu, in unserem Auftrag. Ich krieg ein Geschwisterchen?" Mattie traf es wie ein Schlag. Sie sah Chloe hilfesuchend an.

"Das ist ja echt der Hammer!", entfuhr es Macs Ziehschwester. Die beiden Teenies schnappten nach Luft und sahen die Erwachsenen überrascht und mit großen Augen an. Die fragten sich alle drei das Gleiche. >Was hatte Jennifer Coates mit den beiden Mädels zu tun?<

"Du bist echt schwanger?", fragte Chloe nach, die als erste ihre Sprache wiedergefunden hatte. "Ja." Mac fuhr sich mit der Hand über ihren noch flachen Bauch. "Also Harm, wirklich. Hast du noch nie was von Verhütung gehört? Das lernt man doch heut schon in der Schule!", platzte es aus Mattie heraus.

"Also, ich denke dass ihr es uns überlassen solltet, was wir wann mit welchen Folgen und Konsequenzen machen. Freut ihr euch den gar nicht?" Mac blickte mit traurigen Augen die Mädels an, währen ihr Harm seine Hände tröstend auf die Schultern legte.

"Natürlich freuen wir uns für euch. Sogar riesig.", Mattie umarmte Harm. "Es kam nur so überraschend, Mac. Ich meine, wie lange hab ich dir gesagt, dass Harm der Richtige ist?" Chloe drückte sie vorsichtig. "Dürfen wir die Brautjungfern sein?" "Aber sicher doch, Mattie."

>Das J.A.G.-Büro hat heute morgen auch nicht anders geschaut, als die beiden Mädchen jetzt. Sie konnten die Nachricht vom Baby auch nicht fassen. Die Verlobung war ja schon der Knaller schlechthin, aber das Baby hat dem noch die Krone aufgesetzt. Sturgis war sogar vor Überraschung das Glas aus der Hand gefallen.<, sinnierte Chegwidden bevor er sich an Harm wandte.

"Kommen sie, wir gehen nach draußen, frische Luft schnappen. Lassen wir die Ladys mit der Planung alleine." "Ja, Sir." "Hey Admiral, sie können doch nicht einfach den Bräutigam entführen, ohne dass er die Braut küsst. Es ist ja schließlich eine Verlobungsfeier!" "Mattie!" "Sie hat Recht, Harm." Chegwidden sah ihn belustigt an.

"Nun machen sie schon. Oder muss ich erst einen Befehl draus machen?" "Nein." Harm kniete sich vor den Sessel hin und sah Mac tief in die Augen. Seine Finger strichen ihr sanft über die Wange bevor sich seine Lippen langsam den ihren näherten und sie küssten.

"So so, bei euch darf ich mich also bedanken, dass meine beiden besten Anwälte endlich zusammen gefunden haben.", meinte A.J. zu Mattie und Chloe, die bei dem Anblick der sich ihnen bot strahlten. "Keine Ursache. Haben wir gern gemacht, Sir. Das mit dem Glatzkopf tut mir übrigens auch leid." "Vergiss es, Mattie." Er reichte ihr die Hand.

Als sich Harm von Mac löste, sah sie ihn verträumt aus ihren großen braunen Augen an. "Bis nachher, Marine. Ich glaube der Admiral wollte mit mir über irgendetwas reden." "Dann musst du wohl." Mac seufzte auf.

Harm und A.J. traten auf die Veranda und sahen nebeneinander auf das Geländer gestützt in die Nacht hinaus. Harm war es irgendwie seltsam zumute. Er konnte das Gefühl, dass er auf einmal hatte, nicht recht einordnen. >Das letzte mal als ich mit Mac hier war, hatte es beinahe im Fiasko geendet. Sie war damals felsenfest davon überzeugt, unbedingt diesen Brumby heiraten zu wollen. Gott sei dank hat sie es nicht getan.< Ein Schauer lief ihm bei diesem Gedanken über den Rücken.

Der Admiral holte ihn aus seinen Gedanken. "Harm, ich bin verdammt stolz auf sie. Sie sind endlich über ihren Schatten gesprungen." "Das bin ich wohl." "Und sie habens geschafft, mich heute dreimal sprachlos zu machen. Zuerst der Antrag, dann ihr Baby und jetzt noch dieser Babydeal. Ich dachte immer, Harriet weiß alles, aber der Deal muss auch ihr entgangen sein." Chegwidden musste schmunzeln.

"Das wussten auch nur Mac und ich. Wir habens keinem erzählt, Sir." "Mattie hat sich übrigens bei mir für den Glatzkopf entschuldigt." Harm sah seinen CO an. "Hat sie?" >Das überrascht mich jetzt.< "Sie werden ein ganz wunderbarer Vater sein. Besser als ich es bei Francesca war."

Chegwidden sah auf den Boden. "Meinen sie? Ich bin mir da nicht so sicher, Sir." "Hören sie, Harm. Sie haben Mattie dazu gebracht sich vernünftig anzuziehen und sich bei mir zu entschuldigen. Das ist eine Leistung, die Respekt verdient. Also glauben sie Ihrem CO." Sein Blick ruhte nun fest auf Harm.

"Noch etwas. Wenn sie und Mac morgen auf die Seahawk fliegen, sehen sie zu dass sie sich genügend ausruht und ihren Marinestolz ausschaltet, wenn es ihr nicht so gut gehen sollte. Und falls der Skipper deswegen Schwierigkeiten machen sollte, rufen sie mich an. Der Marineminister hat übrigens zugestimmt, dass sie beide bei J.A.G. unter meinem Kommando bleiben werden."

Harm grinste erleichtert. "Noch ein Harrietmanöver, Sir?" "Ich lass mir doch meine beiden besten Anwälte nicht nehmen. Dann fällt der Laden ja vollkommen auseinander! Außerdem hatte ich für die Werbetour von ihnen noch eine Gegenleistung einzufordern." Chegwidden grinste ebenfalls sein brummiges Sealgrinsen.

"Merken sie sich eines, Harm. Ein Admiral schlägt keine unnötigen Schlachten." "Aye, Sir." A.J. klopfte ihm auf die Schulter. "Wir sollten wieder rein gehen. Sehen sie zu dass Mac ins Bett kommt. Sie beide müssen morgen früh raus." "Danke, Sir. Für alles." Harm schaute ihn dankbar an und gemeinsam gingen sie wieder ins Haus, um langsam aber sicher aufzubrechen.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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RE: Teenies von Maggie

#6 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:32

09.15 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

"Guten Morgen alle zusammen, heut ist ein schöner Tag um arbeiten zu gehen, der Beltway ist frei und auf 107,5 läuft Bryan Adams." Harm tappste verschlafen nach seinem Radiowecker als ihm die ersten Takte von Summer of '69 entgegendröhnten.

Dann fiel sein Blick auf Mac, die sich an ihn gekuschelt hatte und deren Arm quer über seinem Bauch lag und ihn umklammerte. >Mac, meine Sarah. Ich habs endlich geschafft. Gott, was war ich all die Jahre für ein Vollidiot. Aber jetzt wird alles gut. Sie wird dich heiraten, und das vielleicht schönste, sie macht dich zum Vater.<

Harm lächelte, bevor er sie sanft auf die Stirn küsste, die auf seinem Brustkorb lag. Augenblicklich bewegte sie sich. "Guten Morgen, Matrose.", kam es schläfrig von Mac. "Gut geschlafen, Marine?" "Wie ein Baby mit einem 1,93m großen Kuscheltier neben sich."

Sie rollte sich auf ihn. "Harm, ich bin dafür wir nehmen dein Bett für unser Schlafzimmer. Es ist größer und bequemer als meins." "Haben wir den schon ein gemeinsames?" "Nein. Aber wir sollten uns langsam danach umsehen." Mac küsste ihn. "Mhhhhm." Er strahlte sie aus seinen graublauen Augen an.

"Wenn wir jetzt nicht aufstehen, verpassen wir den Flug. Gehts dir gut, Mac?" "Noch. Es ist noch zu früh für die Morgenübelkeit. Außerdem hab ich Tabletten bekommen. Darf ich zuerst ins Bad?" "Klar. Ich mach solange Frühstück."

Kurze Zeit später saßen sie am Küchentresen und diskutierten über den Fall auf dem Flugzeugträger. "Meinst du, er hat die Akten einfach verschwinden lassen?" "Keine Ahnung. Das sollen wir ja rausfinden." Er musterte sie. Mac trug flache Schuhe, Uniformhosen und ihre Khakibluse. "Willst du nicht noch einen Pullover drüberziehen? Es ist noch recht frisch draußen."

Harm selbst hatte seine Khakifarbene Uniform mit einem langärmeligen Hemd und darüber einen dunkelblauen Pullover an und würde nachher noch seine Pilotenjacke überziehen. "Doch. Ich will ja nicht erfrieren, Flyboy. Und ne Jacke hab ich auch noch. Im übrigen wird es Zeit." "Ja." Er half ihr in die Jacke und nahm die beiden Taschen.

"Ich muss noch kurz bei Mattie vorbei." Harm öffnete die Tür zu Coates und Matties Appartement mit seinem Schlüssel und Mac folgte ihm, da auch Chloe bei Mattie im Zimmer übernachtet hatte. "Hey Mattie.", weckte er sie. "Mac und ich müssen jetzt auf die Seahawk. Also mach keinen Unsinn und pass auf dich auf." "Das Gleiche gilt für dich, Chloe." "Passt ihr beiden lieber aufs Baby auf. Und keine Abstürze, ja?" "Versprochen."



18.10 Uhr Zulu-Zeit

Im Luftraum irgendwo

über dem Arabischen Meer

Harm machte sich mal wieder zunehmend Sorgen um Mac. Sie hatte sich während des ganzen langen Fluges immer wieder übergeben müssen und war kreideweiß. Sie hatte es sogar aufgegeben den starken Marine zu spielen und sich dankbar, dass er jetzt gerade hier war, an ihn gelehnt.

"Mir ist hundeelend, Harm. Das hört überhaupt nicht mehr auf.", klagte sie niedergeschlagen. "Sarah, liebes. Wenn wir landen bring ich dich als erstes auf die Krankenstation. Die sollen mal nachschauen was mit dir los ist. Und jetzt trink was, sonst trocknest du noch aus." Er reichte ihr eine Wasserflasche. Während Mac mit kleinen Schlucken trank, war Harm aufgestanden und in das Cockpit gegangen um mit dem Piloten zu sprechen.

"Big Mama, hier Eagle 08173, haben einen weiblichen Marine an Board der auf die Krankenstation muss. Sie muss sich ständig übergeben." "Hier Big Mama. Verstanden Eagle 08173. Werden alles vorbereiten. Out." "Sir, ihre Kollegin ist angemeldet. Schnallen sie sich bitte an und überkreuzen sie die Arme. Wir landen in zehn Minuten." "Danke."

Harm ging zu Mac zurück um ihr beim anschnallen zu helfen und sie festzuhalten, wenn die Maschine landete, da sie es in ihrem Zustand wohl nicht mehr alleine schaffte. Sie konnte sich ja kaum noch aufrecht halten. Dann gab es einen heftigen Ruck als das Flugzeug in das zweite Fangseil einklinkte und sie standen an Deck.

Sofort wurde die Tür aufgerissen und ein Sanitäter sprang in die Maschine. Aber Harm schob ihn beiseite. Er löste Macs Sicherheitsgurte, hängte ihr seine Fliegerjacke um die Schultern da sie fröstelte und hob sie aus dem Sitz. Sofort legte sie ihren Kopf erschöpft an seine Schulter und schloß die Augen.

"Sir, sie sollen sich sofort nach Ankunft auf der Brücke melden, bei Captain Brenner.", meldete ein Midshipman. "Sagen sie dem Captain ich komme, sobald ich Lt. Colonel MacKenzie auf die Krankenstation gebracht habe und weiß was los ist." "Aber Sir!" "Nun machen sie schon. Ihr geht es nicht gut." "Aye, Sir."

>Mac, was machst du nur für Sachen.< Er lief hinter dem Sanitäter her direkt auf die Krankenstation zu, wo er sie in einem Behandlungszimmer auf einer Liege absetzte und bei ihr blieb bis eine Ärztin erschien und ihn vor die Tür setzte.

"Sir, wenn sie jetzt zur Brücke... ." Der Midshipman hatte den Satz noch nicht beendet, als ihn Harm anfuhr: "Ich sagte doch, ich gehe erst auf die Brücke, wenn ich weiß das mit dem Colonel alles in Ordnung ist." Er funkelte ihn an. "Dann muss ich Meldung machen, Sir." "Tun sie was sie nicht lassen können!"

Harms Anspannung hatte sich soeben Luft gemacht. >Der Captain kann mich mal. Es geht hier um Mac und unser Baby.< Er begann nervös vor der Tür auf und ab zu gehen.

"So, ich bin Dr. Brown. Ich hab gehört sie haben den Flug nicht so gut überstanden?" Die Ärztin hatte sich auf einen Hocker neben der Liege gesetzt. "Nein. Ich." Mac würgte erneut und übergab sich in eine hingehaltene Nierenschale. "Dr. Brown, ich bin schwanger. In der achten Woche." "Na dann wollen wir uns das mal ansehen." Die Ärztin lächelte, schob ein Ultraschallgerät heran und begann mit der Untersuchung.

"Sieht gut aus. Alles in Ordnung mit ihrem Baby." Mac schaute gebannt auf den Bildschirm. Viel war noch nicht zu sehen, als ihr ein Gedanke kam. "Kann ich vielleicht das Foto haben? Der Papa würde sich riesig freuen." "Sicher. Ich drucks ihnen aus." "Wissen sie, es ist das erste Foto von seinem Baby. Entstanden auf einem Flugzeugträger, er wird vor Stolz kaum mehr durch die Gänge hier passen."

Mac sah die Ärztin erschrocken an. "Sagen sie, Colonel. Der werdende Vater ist nicht zufällig der Commander vor der Tür der sie hergebracht hat?" Dr. Brown hatte die Ankunft mitbekommen und auch mit welcher Mimik und Gestik Harm Mac hier abgelegt hatte. Mac errötete. "Doch. Aber es wissen noch nicht viele. Unser CO wollte dass wir es nicht gleich ans Schwarze Brett hängen. Obwohl die Hochzeit genehmigt ist."

"Verstehe. Der Commander ist ein echter Glückspilz. Ich werd jetzt nicht viel machen. Ruhen sie sich aus, übertreiben sie es nicht und essen sie viel Obst. Und vor allem, trinken sie viel Wasser. Mindestens drei Liter am Tag. Nehmen sie eigentlich Medikamente gegen die Übelkeit, Colonel?"

"Ja, aber ich glaub davon wird es nur schlimmer. Gerstern und heute war es so." Mac zog eine Tablettenschachtel aus ihrer Handtasche und gab sie Dr. Brown. "Ich werd ihnen ein anderes Medikament geben. Vielleicht vertragen sie das besser. Und jetzt lassen wir besser den werdenden Papa rein, bevor er hier noch die Schiffsplanken durchgelaufen haben wird." Sie lachte und öffnete die Tür.

"Commander, sie sind ja noch da." Dr. Brown zwinkerte ihm verräterisch zu. "Mit ihrer Kollegin ist alles in Ordnung. Passen sie auf, dass sie viel trinkt, Obst isst und es nicht übertreibt. Sie können Sie jetzt mitnehmen." Harm sah sie ängstlich an. Er wusste wie schnell sich Nachrichten auf einem Flugzeugträger verbreiteten. "Keine Sorge, ich unterstehe der Schweigepflicht."

Dr. Brown lies ihn rein und schloß nochmals die Tür. >Ein schönes Paar.<, musste sie denken, als sie die Umarmung der beiden sah. Mac saß auf der Liege und strahlte wieder. "Alles in Ordnung?" "Noch etwas wacklig, aber es geht wieder." Sie löste sich von ihm. "Ich hab dir was, schau." Sie zeigte ihm das Foto.

Harm war hin und weg. Ihm fiel nichts anderes ein als sie zu küssen. "Danke, Sarah." Er betrachtete das Bild, dann lies er es in seiner Brusttasche verschwinden. "Jetzt hab ich unser Baby immer an meinem Herzen." Er lächelte sie stolz an. "Commander Rabb, Lt. Colonel MacKenzie, bitte sofort auf der Brücke melden.", plärrte es durch den Lautsprecher. "Mist, ich hab den Captain vergessen." "Na dann wollen wir mal."

Mac brachte ihre Uniform in Ordnung und stand unter Harms wachsamen Augen von der Liege auf. Sie schwankte etwas und griff nach seinem Arm. "Geht schon. He, Seemann, keine Angst. Wir sind okay." >Hab ich da grad wir gesagt?< Ihre Augen verrieten ihm ihr ganzes Glück.

Auf der Brücke tobte der Skipper über die Verspätung der beiden und drohte damit, sich bei ihrem Vorgesetzten darüber zu beschweren. "Hier ist ihr Flugplan, Commander. Morgen früh gehts los. Und jetzt machen sie sich gefälligst an die Arbeit. Wegtreten!" Mac und Harm nahmen Haltung an und gingen.

Als sie in das Büro des Rechtsberaters eintraten, sprang dieser auf. "Bleiben sie sitzen, Lieutenant Gibbs. Wir wollen uns nur mal umsehen. Sie wissen warum wir hier sind?" "Ja, Sir. Wegen der Beschwerden über mich." "Also, dass hier ist noch kein Strafverfahren, sondern lediglich eine Vorermittlung."

Mac sah sich im Büro des Lieutenants um. Er hatte mindestens das Dreifache an Fällen da liegen, die Harm und Mac zusammen bei J.A.G. hatten. "Ihnen wird vorgeworfen, sich nicht um die Probleme die aufgetreten sind, gekümmert zu haben. Haben sie dazu irgendwas zu sagen?"

Harm hatte Mac unauffällig den einzigen freien Stuhl zugeschoben, den er finden konnte. "MaŽam, Sir, sie sehen ja wie es hier aussieht. Und ich bin alleine hier. Seit drei Monaten." Gibbs senkte den Blick. "Haben sie mit dem CO darüber gesprochen?" "Sir, sechsmal. Und ich habe vier schriftliche Eingaben gemacht, Aber ohne Erfolg."

Harm sah Mac an. Die Sache begann langsam interessant zu werden. "Darf ich offen sprechen, MaŽam, Sir?" "Nur zu." "Ich hab den Eindruck, den CO interessiert nicht, was ich hier zu tun habe. Er hört mir nicht zu und manchmal scheint es, als ob es Teile der Mannschaft auf mich abgesehen hätten. Schauen sie sich doch nur mal die Eingaben an. Beschwerden übers Frühstück, den Maschinenlärm, die Wäscherei und so weiter. Was bitte schön habe ich damit zu tun?"

Der junge Lieutenant machte ein niedergeschlagenes Gesicht. "Lt. Gibbs, können wir uns einige der Akten zur Ansicht mitnehmen?" "Ja, MaŽam." "Wir werden uns erst mal einlesen und morgen auf sie zurückkommen." "Danke, Sir." Harm schnappte sich willkürlich ein paar der Akten und verlies mit Mac den Raum.

Der Midshipman, der sie an Deck empfangen hatte, geleitete sie zu ihren Unterkünften. Harm stellte beruhigt fest, dass die Kabinen nebeneinander lagen. >Ich werd das Gefühl nicht los, dass dieser Midshipman uns beobachten soll.<, dachte Harm als er die Tür öffnete.

Mac hatte sich die Schuhe ausgezogen und in ihre Koje fallen lassen. >Ich bin fix und alle. Wenigstens ist mir nicht mehr schlecht.< Sie hatte eine ganze Weile vor sich hingedöst, als es klopfte. "Komm rein, Harm." Er steckte seinen Kopf durch das Schott. "Woher wusstest du das ich es bin?"

"So vorsichtig klopft nur einer." Er trat ein, setzte sich auf die Bettkante und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Gut geschlafen, Marine?" "Ich hab nur gedöst." Mac rutschte etwas zur Seite und deutete auf die nun freie Stelle neben ihr in der schmalen Koje.

"Komm her, wir haben noch 58 Minuten bis zum Abendessen." Er zog sich die Schuhe aus, legte sich neben sie und schlang seine Arme liebevoll um Mac. "Hey, ich wusste gar nicht dass das Zweipersonen Kojen sind." "Dreipersonen. Ich hab noch einen Untermieter." Harm legte seine Hand unter ihrer Bluse auf ihren Bauch.

"Stimmt. Was wohl der Skipper sagen würde, wenn er uns so sehen könnte?" "Einen Aufstand machen. Schließlich ist es gegen die Dienstvorschriften." "Aber vom Marineminister genehmigt. Außerdem haben wir schonmal dagegen verstoßen." Harm musste lächeln bei dem Gedanken an eine bestimmte Nacht, die sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hatte.

Plötzlich berührten Macs Lippen zärtlich die seinen. Als er spürte, wie ihm ihre Hände unter seinem Hemd sanft über den Rücken streichelten, sah er ihr tief in die Augen und murmelte liebevoll: "Langsam, Sarah. Dafür ist aber definitiv zu wenig Platz hier drin." "Meinst du?"

Harm konnte das Verlangen in ihren Augen sehen, und ein Kribbeln bereitete sich in seinem Bauch aus. >Verdammt, was tust du hier, Harmon Rabb jr.?< War sein letzter Gedanke, bevor er vergaß wo er war und die Zeit auch keine Rolle mehr spielte. Er versank in einem leidenschaftlichen Kuss mit Mac. Sie war das einzige, was er noch wahrnahm.

Mac hatte sich auf ihn gesetzt. Sie zog ihm den Pullunder über den Kopf und knöpfte das Hemd unter sanften Küssen, die jeden einzelnen Knopf begleiteten, auf. Harm hatte seine Hände unter ihre Bluse geschoben und streichelte sanft über ihre Brüste. Mac drängte sich ihm entgegen. "Gehts dir wirklich gut?"

Sie fand seine Besorgnis rührend. "Ja. Harm, ich..." Mac errötete. "Was möchtest du?" Seine graublauen Augen sahen sie voller Verständnis und Neugierde an während seine starken Hände warm auf ihren Hüften lagen. "Ich möchte gerne dass du...mich..." Sie war zu schüchtern um auszusprechen, was ihr gerade durch den Kopf ging.

Langsam öffnete er Macs Hose und streifte diese ab. Er zog sie zu sich herunter und küsste sie sanft, während seine Finger in ihren Slip fuhren und ihren empfindlichsten Punkt streichelten. Sie bebte. >Warum schafft er es immer wieder, mich so schnell so weit zu bringen?<

Harm schaffte es irgendwie, mit der freien Hand seinen Gürtel zu öffnen, als Mac ihm zur Hilfe kam. Es war zwar sehr eng in der Koje, aber das war für sie kein Hindernis. Auch die Hose landete auf dem Boden. Als letztes entledigte sie ihn seines T-Shirts und der Shorts.

Er küsste sie wieder und streichelte sanft über ihre Brüste, die er aus dem BH befreit hatte. Dann drehte er sich vorsichtig mit ihr, so dass sie nun unter ihm lag. Langsam wanderten seine Küsse tiefer. Mac gab sich völlig dem Gefühl seiner warmen Lippen auf ihrer Haut hin. Sanft schob er das letzte Stück Stoff dass sie anhatte herunter.

Mac stöhnte auf, als sie seine Lippen an einer Stelle spürte, die noch nie ein Mann mit seinen Lippen berührt hatte. "Wolltest du das?" Harm erhielt keine Antwort, aber ihr zitternder Körper sagte ihm, dass er richtig lag.

Mac lag schwer atmend in der engen Koje als er ihr eine kleine Verschnaufpause gönnte. Es fiel ihm schwer. Ihr warmer Körper zog ihn geradezu magisch an, er wollte sie überall berühren. Sanft schob sie sich auf ihn. Mit einem wohligen Seufzer lies sie sich auf ihn gleiten und begann sich zu bewegen.

Er schloss seine Augen und genoss nur ihre Bewegungen. Mac lag auf ihm, knabberte leicht an seinem Ohrläppchen während sie sich weiter bewegte. Mac spürte wie sein Brustkorb zu beben begann, als er auch schon seine Arme fest um sie schlang und sie voller Begierde küsste. Langsam kam auch Mac aus ihrer Ekstase zurück.

Obwohl er sich sehr passiv verhalten hatte, war Mac irgendwo im Himmel gelandet. "Wieso schaffst du es immer, mich so abheben zu lassen?", wisperte sie in sein Ohr. "Weil ich dich unendlich Liebe, Sarah.", gab er flüsternd zurück. Er strich ihr die verschwitzten Haare aus dem Gesicht und spürte die glühende Hitze, die sie ausstrahlte.

Harm fror nichteinmal. Aber die Fürsorge gewann wieder mal die Oberhand über ihn. Er zog die Decke über sie beide, damit sie sich nicht erkältete. Wohlig kuschelte sie sich in seine Arme. Sie konnte das Katapult hören, dass an Deck eben ein Flugzeug in den Himmel schoss.

"Harm?" "Ja?" "Das war das zweitverrückteste was ich je getan hab." "Und was war das verrückteste?", er strich Mac, die völlig entspannt in seiner Umarmung auf ihm lag, zärtlich über den Rücken. "Hmmh, die Nacht im Besprechungszimmer.", murmelte sie schläfrig.



04.30 Uhr Zulu-Zeit

USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

Commander Harmon Rabb jr. wurde durch das Piepen eines Radioweckers aus seinem Tiefschlaf gerissen. >Wo bin ich?< Dann fiel es ihm wieder ein. Mac lag noch immer auf ihm und schlief tief und fest. Er beschloss sie nicht zu wecken, nahm sie fest in seine Arme und drehte sich so, dass sie vorsichtig mit dem Rücken auf der Matratze zum liegen kam.

Sorgfältig deckte er sie zu und stand dann schweren Herzens auf um sich anzuziehen. Um sieben sollte er bereits in der Luft sein. >Was stellt sie bloß mit dir an, Commander? Du sitzt hier und schreibst ihr einen Abschiedsbrief, dabei bist du zum Mittagessen wieder zurück.< Harms Blick streifte die schlafende Mac, bevor er den Brief faltete, ihn neben das Kopfkissen legte und sich mit einem Kuss auf die Stirn von ihr verabschiedete.

Ungesehen schlich er in seine Kabine, zog sich um, marschierte zum Frühstück und anschließend zum Breefing. "Na, bereit für ne Lehrstunde, Hammer?", begrüßte ihn sein alter Kumpel Keeter. "Pass nur auf, Keeter, wer hier wem eine Lehrstunde erteilen wird.", gab Lieutenant Commander Elisabeth "Skates" Hawkes zurück. "Hi Hammer." Sie klopfte ihm auf die Schulter.

"Hab mir schon fast gedacht dass du es bist, als es hieß dass ein J.A.G.-Offizier seine Flugstunden hier machen würde wenn er schon mal an Board ist." Sie grinste. "Nicht flirten, Skates!" "Du weißt doch Keeter, Dress White und Goldwings ziehen bei mir nicht." Alles lachte.

"Sie hätte auch keine Chance, Keeter. Bin seit zwei Tagen fest vergeben.", warf Harm stolz dazwischen. "Wer ist sie? Wieder eine Stewardess? Komm, sags dem alten Keeter." Aber sie mussten die Frage unbeantwortet im Raum stehen lassen, da der CAG erschienen war und den Einsatz erläuterte. Sie würden in einem Manöver gegen die Franzosen, die auf der Charles de Gaulle unterwegs waren, antreten.



08.30 Uhr Zulu-Zeit

Macs Kabine, USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

Mac tastete suchend die Stelle neben sich ab, wo gestern Abend Harm gelegen hatte. Er war nicht da. >Natürlich ist er nicht da, Marine. Er hat doch heute seine Flugstunden.<, versuchte sie die Enttäuschung los zu werden, die sich in ihr ausgebreitet hatte. Dann fiel ihr Blick auf das gefaltete Stück Papier neben ihrem Kopf.

Sie nahm es, setzte sich auf und begann zu lesen. - Guten Morgen, Sarah. Ich hoffe Du hast gut geschlafen, bei dem Lärm der hier herrscht. Wenn Du das liest, werde ich schon in der Luft sein. Also geh gut frühstücken und schau dir danach die Akten an, die ich auf den Tisch gelegt habe. Wenn dir nicht gut ist, leg dich hin. Ich soll zusehen dass du dich dann ausruhst. Befehl vom Admiral. Bin gegen 12.30 Uhr zurück. Dann melde ich mich bei euch beiden. Ich liebe dich, Harm.

Mac seufzte gerührt auf. >Warum waren wir nur so blöd und haben neun Jahre gebraucht? Er kümmert sich wirklich rührend um mich, dieser Navypilot.< Sie stand auf und begann sich anzuziehen.



12.32 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G HQ

Falls Church, Virginia

Admiral A.J. Chegwidden war an diesem Morgen so ziemlich der erste, der das Büro betrat. Kaum hatte er sich in seinen Sessel gesetzt, klingelte auch schon sein Telefon. "Chegwidden?" rief er barsch aus. Es war ja schließlich erst kurz nach 07.30 Uhr. "Captain Brenner, Sir. Der Skipper der Seahawk."

>Was haben die beiden jetzt wieder angestellt?<, war der erste Gedanke, der A.J. kam. "Sir, ich wollte sie davon in Kenntnis setzen, dass einer ihrer Offiziere es am nötigen Respekt gegenüber Vorgesetzten mangeln lässt." >Rabb!<, schoss es dem Admiral durch den Kopf.

"Um welchen meiner Offiziere handelt es sich, Captain?" Chegwiddens Laune war nicht mehr die allerbeste. "Um Lt. Colonel MacKenzie, Sir." >Das ist ja mal was ganz was neues. Mac? Die sich immer beherrschen kann und in der Gewalt hat?<, fragte er sich überrascht.

"Was ist passiert?" "Nun, als der Colonel und der Commander gestern ankamen, weigerte sich der Commander sich sofort auf der Brücke zu melden. Statt dessen brachte er Colonel MacKenzie auf die Krankenstation. Ich muss zugeben, sie war in einem schlechten Zustand, musste sich ständig übergeben und war so geschwächt, dass er sie tragen musste. Erst danach erschienen die beiden mit eineinhalb Stunden Verspätung auf der Brücke. Das konnte ich ja noch verschmerzen. Aber heute morgen ging sie eindeutig zu weit."

>Mac hatte sich auf die Krankenstation tragen lassen? Hoffentlich ist alles in Ordnung mit ihr und dem Baby.< "Fahren sie fort, Skipper." "Nun, der Colonel hatte sich bis neun in ihrem Quartier aufgehalten, war dann frühstücken gegangen und sollte sich um zehn bei mir melden um mich über den Stand der Dinge zu informieren. Sie kam zehn Minuten zu spät und rannte mitten im Gespräch aus meinem Büro um sich erneut zu übergeben. Ohne Entschuldigung!"

Der Skipper war noch immer über das Verhalten von Mac entrüstet. "Ich wäre dankbar, wenn die Untersuchung so schnell wie möglich beendet wär." Der letzte Satz brachte bei Admiral Chegwidden das Fass zum überlaufen. Er hatte bisher nur stumm zugehört, aber das war eindeutig zu viel.

"Captain Brenner, ich verbitte mir jegliche Einmischung in die laufende J.A.G.-Untersuchung!", bellte er ins Telefon. >Wär ja noch schöner!< "Meine beiden Offiziere werden ihre Untersuchung erst dann beenden, wenn sie ein Ergebnis haben. Egal wie lange es dauert."

"Aber Sir, ... ." "Jetzt hören sie mir zu. Das, was sie bei Lt. Colonel MacKenzie als respektloses Verhalten gedeutet haben, hat eine natürliche Ursache. Der Colonel ist in der achten Woche schwanger. Haben sie noch nie von Morgenübelkeit gehört?" Chegwidden hatte sich in Rage geredet.

"Und im übrigen hat Commander Rabb den Befehl, während dieser Untersuchung auf das Wohlbefinden des Colonels zu achten. Dazu gehört auch, dass sich der Colonel zurückziehen kann, sollte sie körperliche Schwierigkeiten haben!" >Als hätte ich es geahnt, bei meinem Gespräch mit Rabb auf der Veranda.<

"Also, Captain Brenner, lassen sie meine Offiziere ihre Arbeit machen ohne sich einzumischen und ziehen sie keine voreiligen Schlüsse. Guten Tag!", A.J. knallte den Hörer auf. >So ein Idiot, wer glaubt der denn dass er ist? Und sowas am frühen Morgen, ohne vernünftigen Kaffee! Spioniert der etwa Harm und Mac nach?<

Die exakten Zeitangaben hatten den Admiral stutzig werden lassen. >Mal sehen was die beiden zu sagen haben, wenn sie sich wegen des Zwischenberichts melden.< Er stand auf und holte sich endlich seinen Kaffee.



12.40 Uhr Zulu-Zeit

Irgendwo im Luftraum

über dem Arabischen Meer

Harm befand sich im Landeanflug auf die USS Seahawk, als ihn Skates fragte: Sag mal, was ist denn mit Mac los?" "Warum?" "Na sie sieht irgendwie so zufrieden aus." Harm musste unter seiner Sauerstoffmaske lächeln. "Sie ist ganz zufrieden, Skates." Dann musste er sich auf die Landung konzentrieren. Ihm gelang eine Bilderbuchlandung.

"Kommst du gleich mit zum Essen?" fragte ihn Skates als sie sich ihrer Fliegerkluft entledigt hatten. "Nein, ich muss noch schnell was erledigen. Wir sehen uns dann." Harm machte sich auf den Weg zu Macs Kabine.

"Na, Flyboy, 14 Minuten und 33 Sekunden zu spät." Sie grinste ihn an. "Krieg ich trotzdem einen Kuss, MaŽam?" Mac umarmte ihn. "Aber sicher." "He, dass war alles?", protestierte er scherzhaft als sie ihm nur einen Schmatzer auf die Lippen gedrückt hatte.

"Ich hab Hunger, und dein Baby auch." "Na dann sollten wir essen gehen. Das kann ich nicht verantworten, dass ihr zwei mir noch vom Fleisch fallt." Er lächelte und öffnete die Tür.

In der Offiziersmesse wurde er freudig begrüßt. "Na da ist ja unser Hammer. Wo warst du denn so lang?" "Das fragst du noch, Skates? Er hat doch bestimmt seine fünf Abschüsse gefeiert. Wer kann es ihm auch verdenken, wenn so eine hübsche Kollegin auf einen wartet!"

"Aber Keeter, du kennst mich. Knapp 20 Minuten? Damit würde ich mich sicher nicht zufrieden geben. Bei so einer Frau!" Harm grinste ihn an. "Und im übrigen warst du immer derjenige, der es relativ kurz hielt." Alles lachte.

Mac hatte sich mittlerweile um ihr Essen gekümmert und sich neben Skates gesetzt. Harm begutachtete ihre Auswahl kritisch. Neben dem Steak und dem Kartoffelpüree waren eine kleine Schüssel Salat und ein paar Erbsen das einzige, was ihm einigermaßen zusagte. Außerdem befand sich noch eine riesige Portion Schokoladenpudding auf ihrem Tablett.

"Du hast was vergessen." Er stand auf, kehrte mit seinem Essen zurück und begann einen Apfel, eine Banane und Erdbeeren auf ihr Tablett zu befördern. "Ich bin doch kein Kaninchen, Harm." "Du isst das Obst. Du hast die Ärztin gehört!" "Aber ich." "Kein aber. Das wird gegessen, Marine." Er schaute sie streng an. "Aye Aye, Sir."

Skates hörte aufmerksam zu. Obwohl der kleine Disput nur flüsternd ausgetragen wurde, bekam sie alles mit. Dann fiel ihr Blick auf Macs Diamantring. >Was geht denn hier vor? Da ist doch was faul.<

Etwas später statteten Harm und Mac Lt. Gibbs einen erneuten Besuch ab. Ihnen war bei der Durchsicht der Akten aufgefallen, dass die Beschwerden immer von den zehn gleichen Leuten kamen. "Haben sie irgendwelchen Ärger hier an Board, Lieutenant?"

"Sie meinen außer mit dem Skipper, MaŽam?" "Ja." "Ständig. Immer mit den gleichen Personen, weil ich ihren Beschwerden einfach nicht abhelfen kann. Also machen sie immer weiter. Das Ergebnis ist dieser Aktenberg, MaŽam." Er deutete auf die vielen Akten in seinem Büro.

>Hört sich ganz nach Mobbing an. Ich werd den zehn Herrschaften mal einen Besuch abstatten.<, dachte sich Mac. Harm stand dabei und machte sich Notizen. "Kann ich mal ihr Telefon benutzen, Lt. Gibbs?" "Aber sicher doch, Sir. Entschuldigen sie mich." Gibbs lies die beiden Ermittler alleine.

"Wen willst du anrufen?" "Den Admiral. Es sieht so aus als ob wir es mit einem vollständig anderen Fall zu tun haben, und der Lieutenant nicht der Verdächtige, sondern das Opfer ist." "Hmm. Dann kannst du ihm auch gleich sagen, dass ich mit dem Skipper heute morgen aneinandergeraten bin."

Lt. Colonel Sarah MacKenzie lies den Kopf hängen. "He, was ist passiert?" Harm setzte sich neben sie und zog sie sanft zu sich her. "Zuerst kam ich 10 Minuten zu spät weil mir wieder schlecht war, dann musste ich mich während des Gesprächs übergeben und bin ohne Entschuldigung raus gerannt." Eine Träne lief ihr über die Wange. "Anschließend hat er mich zusammengestaucht." Macs vormals gute Stimmung war schlagartig in tiefe Niedergeschlagenheit umgeschlagen.

Harm umarmte sie fest. "He, ist ja gut, Sarah." Langsam fing sie sich wieder. "War wohl alles ein bisschen viel die letzten Tage, was?" Ein leichtes Nicken ihres Kopfes an seinem Oberkörper bestätige Harm in seiner Annahme. Sie saßen so eine ganze Weile da, bevor sich Mac löste und er ihr die Tränen zärtlich von den Wangen küsste.

"Sonst alles in Ordnung?" "Ja. Danke dass du da bist, Harm." "Semper Fidelis, Ninjagirl." Macs große braune Augen strahlten ihn wieder an. "Du wolltest doch den Admiral anrufen. Sonst steht sich Lt. Gibbs vor der Tür noch die Füße in den Bauch." "Stimmt." Harm griff zum Telefon.



15.40 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

"Sir, Commander Rabb ist auf Leitung eins." "Stellen sie durch, Coates." "Aye, Sir." "Chegwidden." "Admiral, Sir. Commander Rabb hier. Ich wollte sie nur auf den neuesten Stand der Untersuchung bringen." "Das kann warten, Rabb. Wie gehts dem Colonel?"

Chegwidden hatte sich seit dem Telefonat mit Captain Brenner Sorgen um Lt. Colonel MacKenzie gemacht. >Ich hätte sie nicht mit auf die Seahawk schicken sollen.< "Wieder ganz gut, Sir." Harm erklärte seinem CO ausführlich, was passiert war und wie es Mac ging.

Mac hatte ihren Kopf eng an den Hörer neben Harm gelegt und konnte so dem Gespräch folgen. "Geben sie mir den Colonel, Commander." "Augenblick, Sir." Mac nahm den Hörer entgegen und nun presste Harm sein Ohr an ihren Kopf.

"Admiral?" "Schön sie zu hören, Colonel. Hören sie zu. Das mit dem Skipper hab ich geregelt. Der hat hier angerufen und wollte dass ich sie beide zurückhole. Machen sie sich deswegen keine Sorgen mehr. Und spielen sie mir nicht den Helden. Sie werden ab sofort jeden Tag nach dem Mittagessen ein halbstündiges Nickerchen halten, verstanden?"

>Was ist denn das für ein Befehl?<, fragten sich die beiden Offiziere gleichzeitig. "Aber Sir, ich kann doch nicht.... .", setzte Mac zum Protest an. "Und ob sie können, Colonel. Es hilft niemandem, wenn sie total ausfallen. Sie haben jetzt eben eine Zeit vor sich, in der sie etwas kürzer treten müssen. Das ist kein Beinbruch für uns. Commander Rabb wird darauf achten, dass sie ihr Nickerchen auch wirklich machen."

Der Admiral schmunzelte. Er kannte Mac. >Du führst dich auf, als ob du Großvater wirst, A.J.< "Aye, Sir. Aber der Skipper." "Den hab ich im Griff. Er weiß um ihren Zustand." Mac war erstaunt. "Danke, Sir." "Und jetzt geben sie mir wieder den Commander, damit er mir Bericht erstatten kann."

Harm nahm den Hörer wieder entgegen und erläuterte ausführlichst die Untersuchung. "Sieht so aus als ob sie Recht hätten mit ihrer Vermutung, Commander. Befragen sie die zehn Männer und melden sie sich nochmals. Ich werde dafür sorgen dass sie alles über den Skipper bekommen, was sich auftreiben lässt. Und Rabb?"

"Ja, Sir?" "Gehen sie diesem Midshipman aus dem Weg, von dem sie mir erzählt haben." "Aye Aye, Sir." Chegwidden legte auf und betätigte die Gegensprechanlage.

"Coates? In mein Büro!" Petty Officer Jennifer Coates sprang sofort auf und machte sich auf den Weg. "Rühren, Petty Officer. Besorgen sie mir alles, was sie über Captain Anthony Brenner, Skipper auf der USS Seahawk, finden können." "Aye, Sir."

"Das haben sie übrigens großartig gemacht, den Colonel und den Commander im Besprechungszimmer einzusperren. Sonst wäre das nie was geworden mit den beiden. Weggetreten!"

"Aye Aye, Sir." Coates war sprachlos. >Woher weiß er das? Das hat doch niemand mitbekommen.< Sie machte sich sofort an die Arbeit.



16.39 Uhr Zulu-Zeit

Harms Kabine, USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

Commander Harmon Rabb jr. lag in seiner Koje und versuchte einzuschlafen, da er noch einen Nachtflug vor sich hatte. Es gelang ihm aber nicht. Er starrte die graue Decke an, als es klopfte.

"Harm, kann ich reinkommen?" "Aber sicher, Mac." Er stand auf und öffnete in T-Shirt und Shorts die Luke. "Entschuldige. Hab ich dich geweckt?" "Nein, ich konnte eh nicht schlafen." "Ich hab mir die zehn Herren gekrallt."

Mac lächelte ihr Marine-Lächeln. "Vier waren nicht zu sprechen und die restlichen sechs haben sich in Widersprüche verwickelt." "So?" Harm hatte sich wieder in seine Koje gelegt und zugedeckt. "Der eine hat behauptet allein gehandelt zu haben, der andere im Gruppenzwang und jetzt der Knaller."

Sie machte eine Pause. Harm stopfte sich sein Kopfkissen zurecht, legte sich bequem seitlich hin und sah sie aus seinen graublauen Augen neugierig an. >Oh man, Sarah. Wenn er dich so ansieht, dann schmilzt dein Herz dahin.<

"Sagst du es mir jetzt oder nicht?" "Sei nicht so ungeduldig, Seemann. Die restlichen vier haben gesagt sie hätten auf Befehl gehandelt." "Wessen Befehl?" Mac hatte sich mittlerweile auf den einzigen Stuhl im Raum gesetzt. "Captain Brenner."

Harm bekam große Augen. "Der Skipper?" "Der Skipper." "Oh man, ist das sicher?" "Mir fehlen noch die Aussagen der vier die ich nicht erreicht hab, die hab ich dir übriggelassen. Aber ich würde sagen zu 95% ist das sicher. Wir sollten den Admiral informieren."

"Wir können ja nicht einfach am Skipper vorbei gegen ihn ermitteln. Zumal Lt. Gibbs aus dem Schneider sein dürfte und wir keinen Fall mehr haben." "Ich ruf ihn nachher an. Hast du noch Platz in deiner Koje?", fragte Mac mit müder Stimme.

"Ich dachte Marines mögen keine Betten?", gab Harm leicht arrogant zurück. "Ich soll doch jeden Tag ein halbstündiges Nickerchen halten. Schon vergessen?" "Nein. Aber du hast doch auch ein Bett, Mac."

"Vorsicht Commander, das ist Befehlsverweigerung. Sie sollten darauf achten dass ich mein Nickerchen auch mache." Harm hob besänftigend die Hände. "Schon gut. Komm her." Mac zog sich die Schuhe aus und schlüpfte blitzschnell neben Harm unter die Decke.

"Wann musst du los?" "Um 19.00 Uhr zum Abendessen, dann Breefing und anschließend gehts in die Luft." "Dann stell ich den Wecker auf 18.30 Uhr." "He, was ist mit deinem inneren Uhrwerk?", neckte er sie liebevoll.

"Ist etwas ins stottern geraten, seit Baby Rabb dran rumdreht." Sie küsste ihn. "Hmmh. Baby Rabb? Wir sollten wenn wir zu Hause sind langsam anfangen, die Hochzeit zu planen. Wie möchtest du denn heißen, wenn wir verheiratet sind?"

Mac dachte nach. >Meinen Namen ganz aufgeben will ich eigentlich auch nicht.< "MacKenzie-Rabb, mit Bindestrich. Wenn es dir nichts ausmacht, Harm." Erwartungsvoll sah sie ihn mit ihren Augen an. >Wieso kann ich diesen Augen nicht widerstehen?<

"Lt. Colonel Sarah MacKenzie-Rabb, United States Marinecorps. Klingt nicht schlecht. Einverstanden." Harm drückte sie an sich, schlang seine Arme um sie und schloss die Augen. >Jetzt ist er doch noch eingeschlafen, mich mit seinen Armen beschützend.<

Mac konnte die gleichmäßigen Atemzüge an ihrem Hals spüren, da er seinen Kopf in ihren Nacken gelegt hatte. Sie schloss nun auch, vollkommen zufrieden, ihre Augen.

"Hammer, Haaammer! Hey Hammer, bist du da?" Harm und Mac wurden durch wildes Klopfen an der Tür geweckt. "Es ist 19.05 Uhr. Das Abendessen wartet!" Lt. Commander Elisabeth Hawkes stand ungeduldig im Gang.

Harm sah Mac erschrocken an, die noch nicht so ganz begriff was eigentlich los war. "Der Wecker hat nicht geklingelt, Mac." Hastig sprang er aus der schmalen Koje und öffnete die Luke einen Spalt. "Ich komm gleich. Muss mich nur noch anziehen, Skates."

"Alte Schlafmütze." Lt. Commander Elisabeth Hawkes versuchte einen Blick in die Kabine zu erhaschen, aber er versperrte ihm mit seinen 1,93m die Sicht. Schnell schloss er die Luke wieder. "Ich klopf mal bei Lt. Colonel MacKenzie an. Sie hat bestimmt Hunger."

Mac verdrehte die Augen und brachte ihre Uniform in Ordnung während Harm in seinen Fliegeroverall stieg. "Wer kriegts als erste raus, Skates oder dein Kumpel Keeter?" "Keine Ahnung, Mac." "Keeter hat heute Nachmittag versucht, das halbe Schiff nach deiner neuen Freundin auszufragen."

Mac lachte leise. >Woher weiß sie das schon wieder?< "Er hat nichtmal versucht, es heimlich zu tun. Keeter ist offensichtlich neugierig. Dann hat er mich erwischt, wie ich aus Dr. Browns Tür kam." Harm hielt augenblicklich inne und sah sie mit ängstlichem Gesicht an.

"Du warst nochmal bei Dr. Brown?" "Beruhig dich wieder. Alles in Ordnung. Sie wollte mich nur noch mal sehen. Die Tabletten helfen wirklich. Ich muss mich nur noch zehn mal morgens übergeben." Mac legte beide Hände in seinen Nacken und küsste ihn.

"Hammer, Mac ist nicht in ihrer Kabine! Komm jetzt." "Was brüllst du hier so rum, Skates. Du weißt doch, Schlafmütze Hammer braucht immer sein akademisches Viertel.", mischte sich nun auch Keeter ein. Harm sah Mac an, stand auf und öffnete die Tür.

"Macht doch nicht so einen Lärm, ihr beiden. Damit weckt ihr ja einen Toten. Mac ist bei mir. Sie hat mir nur die Akten zu unserem Fall gebracht." Skates schaute verdutzt in die Kabine, wo Mac an Harms kleinem Tisch saß. "So, so, sie hat dir also Akten gebracht. Erzähl mir doch nichts, Hammer. Ich kenn dich lange genug."

Keeter grinste von einem Ohr zum anderen. "Wart nur ab, deine Freundin wird nicht begeistert sein, wenn ich ihr das verrate." "Meinst du? Du weißt ja nicht mal, wer sie ist, Keeter."

>Mac ist in Harms Kabine? Wo er doch offensichtlich geschlafen hat? Die Sache wird immer seltsamer hier.< Skates Gedanken waren abgeschweift. "Können wir jetzt essen gehen? Ich hab Hunger." "Aye Aye, MaŽam." Keeter und Skates nahmen Haltung an und salutierten.

"Merkt euch eins ihr zwei, stellt euch nie zwischen einen hungrigen Marine und sein Essen." Harm und Mac gingen an den beiden verdutzten Marinefliegern vorbei in Richtung Offiziersmesse.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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RE: Teenies von Maggie

#7 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:33

21.49 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Chloe und Mattie saßen über Zeitungen gebeugt am Esstisch und suchten nach Wohnungen oder Häusern, als sie durch ein Rumpeln an der Tür hochgeschreckt wurden. "Was war das?" "Keine Ahnung. Aber Djingo ist ja da, Mattie."

Es rumpelte und kratzte wieder. "Ich fürchte aber, der ist zu müde um uns zu verteidigen." Djingo lag unterm Tisch und schnarchte. Mattie war aufgestanden und zum Küchenblock gelaufen. Sie griff nach einer Pfanne die von der Decke hing. "Dann müssen wir uns eben selber helfen. Hier, nimm das Nudelholz, Chloe. Wir stellen uns an der Tür auf. Eine links, eine rechts."

"Und sollte sie aufgehen, Bong!" Chloe grinste. Nervös umklammerte Mattie den Stiel der Pfanne, als es nochmals kratzte. Langsam war ihr doch unheimlich. Dann wurde ein Schlüssel ins Schloss gesteckt und der Türknauf bewegte sich.

>Wer zum Teufel hat hier noch einen Schlüssel?< Sie sah Chloe an, die nun leichte Angst in sich Hochkriechen spürte. Dann öffnete sich die Tür. Mattie hatte schon mit der Pfanne ausgeholt, als sie abrupt innehielt weil eine ältere Frau sie mit entsetzten Augen ansah.

"Na, das ist ja vielleicht eine Begrüßung. Du musst Mattie sein." Die angesprochene sah Chloe hilflos an. "Und wer sind sie?" Die Frau lachte auf. "Patricia Burnett, Harms Mum." Mattie stand der Mund offen.

"Sie sind Harms Mum? Er hat gar nicht gesagt, dass sie kommen." "Ich wollte ihn und dich natürlich überraschen. Ist er denn nicht da?" "Nein, er ist wegen irgendeiner Untersuchung auf der Seahawk. Zusammen mit Mac."

"So ist das. Ein Vorschlag, ihr zwei hübschen. Ihr nehmt jetzt mal die Pfanne und das Nudelholz und tragt es zurück in die Küche. Und vergesst nicht mich reinzulassen."

Chloe brachte ihre notdürftige Bewaffnung an ihren Platz zurück und rief dann lautstark nach einem Blick auf die Uhr aus: "Mattie, wir müssen uns beeilen. Um 17.45 Uhr sollen wir doch beim Admiral sein!" "Mist, hab ich vergessen. Das wird aber jetzt verdammt knapp mit der Bahn. Tut mir leid, Mrs. Burnett."

"Schon okay. Müsst ihr nach Falls Church raus?" "Ja, Harms Boss wollte uns sehen." "Kein Problem, Mattie. Ich fahr euch. Ich hab mir einen Mietwagen genommen." Mrs. Burnett lächelte. >Diesen Wildfang hier hab ich sofort ins Herz geschlossen. Erinnert mich irgendwie an Harm, als er klein war.<



22.44 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

"Kann ich ihnen helfen, MaŽam?", fragte Petty Officer Coates freundlich als sie die ältere Dame in Begleitung von Mattie und Chloe vor ihrem Schreibtisch entdeckte.

"Die beiden Mädels haben einen Termin beim Admiral und... ." "Jenni, das ist Harms Mum. Sie wollte ihn besuchen.", fuhr Mattie dazwischen. "Schön sie kennenzulernen, MaŽam. Der Admiral telefoniert noch, aber sie können da drüben Platz nehmen." Jennifer Coates deutete auf drei Stühle an der Wand. "Kein Problem, Petty Officer. Wir können warten."

"Hören sie zu, Colonel MacKenzie. Befragen sie die vier Männer, von denen ihnen noch die Aussagen fehlen. Ich schicke ihnen was wir über den Skipper haben und melde mich dann nochmal. Und machen sie einen großen Bogen um Captain Brenner."

"Aye Aye, Sir." Admiral A.J. Chegwidden legte auf und trat aus seinem Büro. "Coates, schicken sie das hier per Email an Lt. Colonel MacKenzie auf die Seahawk und buchen sie mir den nächsten Flug dorthin." "Aye Aye, Sir. Miss Grace und Miss Madison sind jetzt da, in Begleitung von Mrs. Burnett, Sir."

"Kommen sie rein. Schön sie zu sehen, Mrs. Burnett. Ich hoffe es geht ihnen gut?" "Ja danke, alles bestens, Sir." "Setzen sie sich." Er führte seine Besucher zur Sitzecke in seinem Büro. "Also, warum sollten wir hier antanzen?", brachte Mattie die Sache auf den Punkt.

"Miss Grace!", donnerte der Admiral in strengem Ton. Er sah ihr direkt in die Augen. "Entschuldigung, Sir.", kam es leise als Antwort. "Soll ich sie lieber mit den beiden alleine lassen, Admiral?" "Aber ganz und gar nicht. Schließlich betrifft es sie ja auch, Mrs. Burnett." Chegwidden war ehrlich erfreut, dass er Harms Mutter mal wieder sah. Er mochte diese Frau irgendwie.

>Was betrifft mich?<, fragte sich Harms Mutter. "Also, was habt ihr zwei denn den ganzen Nachmittag gemacht?" Er wandte sich wieder an die beiden Teenager. "Immobilien in der Zeitung gesucht. Ich meine wenn die bald zu viert sind, brauchen die etwas mehr Platz.", Chloe lachte. "Aber erstmal einen Hochzeitstermin, Sir. Der steht nämlich auch noch nicht fest."

"Na auf euch kann ich mich ja verlassen. Meine besten Mitarbeiter." Chloe und Mattie sahen sich stolz an. "Ich hab euch eigentlich hergebeten, weil ich wissen wollte was wir dem Brautpaar schenken können. Mein Stab hat sich schon den Kopf zerbrochen, aber was vernünftiges kam noch nicht heraus." >Außer Topfsets, Gläsern und Handtüchern.< A.J. Chegwidden verzog seinen Mund zu einem brummigen Lächeln.

Mattie und Chloe tauschten einen schnellen Blick und antworteten synchron: "Einen Kinderwagen!" >Wer braucht hier eigentlich eine neue Wohnung, einen Hochzeitstermin und vor allem einen Kinderwagen?<, fragte sich Patricia Burnett irritiert. "Solche Schussel, wie die beiden sind, vergessen die doch glatt einen zu kaufen.", stellte Mattie fest.

"Wie sie so manch anderes auch vergessen haben.", ergänzte Chloe leicht errötend bei dem Gedanken, das Mac mit Harm geschlafen hatte. >Ich muss sie mal danach fragen wie das so ist.< Der Admiral hatte sich mit verschränkten Armen in seinen Sessel zurückgelehnt und beobachtete das ratlose Gesicht von Harms Mutter. Hätte er Chloes Gedanken lesen können, hätte es ein Donnerwetter gegeben.

"Zuerst würde mich mal brennend interessieren, um was es hier eigentlich geht. Und vor allem wer all die Sachen, und vor allem den Kinderwagen braucht!" Sie sah Chegwidden an.

"Wie bitte?", brummte dieser vor sich hin. "Ich kann der ganzen Diskussion hier nicht recht folgen. Wieso betrifft es auch mich?" >Kann es sein dass Rabb seiner Mutter noch gar nicht davon gesagt hat dass er Vater wird und Mac heiraten will?<

A.J. Chegwidden erhob sich und begann in seinem Büro auf und ab zu gehen. Mattie und Chloe betrachteten die Szene stumm. Es war wohl besser sich jetzt zurückzuhalten.

"Nun, Mrs. Burnett. Als erstes werde ich ihnen gratulieren." Er streckte ihr seine Hand hin. "Zu was? Hab ich im Lotto gewonnen?" Sie lachte ihn an. >Sie ist wirklich ahnungslos.< "Dazu, dass sie Großmutter werden."

"Danke, Sir. Aber Mattie wohnt ja schon eine Weile bei meinem Sohn." "Ich habe nicht Mattie gemeint." "Wen denn dann?" Sie sah den Admiral herausfordernd an, der nun vor ihr stehen geblieben war. "Na das Baby, dass Commander Rabb in sieben Monaten bekommen wird."

Mrs. Burnett waren die Gesichtszüge entgleist. "Von ihrer zukünftigen Schwiegertochter.", schob er dann noch nach. "Sie scherzen, Admiral.", war das einzige, was sie noch hervorbrachte. >Harm und Heiraten? Eher geht die Welt unter!<

"Scherze sind zwar das Privileg eines Admirals, aber es ist mein voller Ernst. Er hat mich ganz offiziell um die Genehmigung gebeten, Lt. Colonel Sarah MacKenzie heiraten zu dürfen. Und ich habe die Genehmigung mit Freuden erteilt."

"Er will den Colonel heiraten? Aber das bedeutet ja dass einer von beiden wegversetzt wird. Wie soll denn das dann funktionieren?" Sie schüttelte den Kopf. "Könnte ich bitte ein Glas Wasser haben, Sir?"

"Aber sicher." Der Admiral schenkte ihr aus einer Karaffe auf seinem Schreibtisch ein und reichte der geschockten Mrs. Burnett das Glas. "Hier bitte. Keine Sorge, es wird niemand versetzt werden. Dafür habe ich mich eingesetzt. Hatte der Commander ihnen denn noch nichts gesagt?"

"Nein. Der Schlingel hat keinen Pieps verlauten lassen." >Na warte, Harmon Rabb jr., komm du mir nur nach Hause.< "Das ist doch wieder mal typisch Harm. Nicht mal seiner Mutter verrät er, was er empfindet. Er muss ja immer alles in sich rein fressen." "Miss Madison, bitte!" "Tut mir leid, Sir." Chloe senkte den Blick.

Mrs. Burnett hatte sich mittlerweile wieder etwas von ihrem Schock erholt. "Wenigstens ist es der Colonel, und nicht eine seiner vielen Liebschaften die er so hatte. Einmal hat er etwas richtig gemacht, im Bezug auf seine Beziehung. Aber gleich ein Baby? Ich meine, die beiden schlichen doch schon seit neun Jahren umeinander herum. Warum jetzt plötzlich so schnell?"

>Ich habs ihm schon vor Jahren gesagt, dass er Mac doch einfach mal drauf ansprechen soll. Stur wie eine Herde texanischer Rinder.< Chegwidden musste nun grinsen.

"Lassen sie es mich so formulieren. Das Baby war wohl eher der Auslöser für die Verlobung. Sozusagen ein Zufallsprodukt, dass die beiden letztendlich fest zusammengebracht hat und vernünftig werden lies. Es wusste niemand hier, dass der Commander und der Colonel eine Beziehung führen, bis er nach einem Streit mit MacKenzie aus seinem Büro gestürmt kam, sich hinkniete und ihr einen Heiratsantrag machte.

Glauben sie mir, Mrs. Burnett. Als der Colonel und der Commander hier saßen und mir den Grund für ihre überraschende Verlobung gebeichtet hatten, war ich zum zweiten mal an ein und demselben Tag sprachlos."

"Das kann ich mir denken. Mir geht es im Augenblick nicht anders, Sir." "Also, ich bin dafür, dass wir mal anfangen uns nach einem Kinderwagen umzusehen." Unterbrach Mattie die beiden Erwachsenen. "Sonst endet das im Fiasko fürs Baby." Sie erntete Gelächter.

"Genehmigt, Miss Grace. Ach und Chloe, hier hab ich die Entschuldigung für die Schule. Geben sie sie bei ihrem Direktor am Montag ab." "Danke, Sir." Es klopfte an Chegwiddens Bürotür. "Herein!" Es war sein Schreibtischhengst, Petty Officer Coates. "Sir, ich habe zwei Flüge zur Auswahl. Einen um acht, einen um zwölf Uhr heute Nacht. Beide gehen von Andrews."

Der Admiral dachte kurz nach. "Coates, buchen sie den um acht. Und keine Vorwarnung an den Skipper." "Aye Aye, Sir." Sie nahm Haltung an und schloss wieder die Tür.

"Entschuldigen sie, Mrs. Burnett. Aber ich muss heute noch weg." "Keine Ursache, Sir. Wir gehen dann mal." Sie deutete den beiden Teenagern aufzustehen und scheuchte sie aus dem Büro.



00.17 Uhr Zulu-Zeit

USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

"Dass du mich ja heil runter bringst, Hammer. Ich hab keine Lust schwimmen zu gehen." "Warum nicht, Skates? Schwimmen soll gut für die Figur sein!", gab Commander Rabb arrogant zurück. "Du bist abscheulich. Sag mir lieber wer deine Freundin ist."

Es knackte im Funkgerät. "Das wüsste ich auch gerne. Also?" >Mist, lange kann ich es nicht mehr geheim halten.<, dachte Harm langsam von den ewigen Anspielungen genervt. "Ihr werdet es erfahren. Bei Gelegenheit. Aber jetzt muss ich mich auf die Landung konzentrieren, sonst kriegt Skates wirklich noch ihre Schwimmstunden bei den Haien."

"Spielverderber! Bis nachher.", gab Keeter den Funkkanal frei. "Big Mama, hier Falcon 1. Klar zum Landeanflug." "Falcon 1, kommen sie rein. Sieht gut aus." Harm erwischte trotz seiner Nervosität, die ihn seit seinem Unfall immer bei Nachtlandungen beschlich und die heute noch schlimmer als sonst war, weil er immer Mattie, Mac und das Baby im Hinterkopf hatte, das dritte Fangseil.

Als die Maschine stand atmete er tief durch und tastete suchend nach dem Ultraschallbild in seinem Overall, bevor er aus dem Cockpit kletterte. Keeter erwischte nur das vierte Fangseil, was ihn mächtig wurmte. "Ich hab dir doch gesagt, dass du von mir noch lernen kannst, alter Kumpel." Harm musste grinsen, als sie auf dem Weg zur Umkleide waren.

>Nur schnell diese unbequemen Druckhosen loswerden, unter die Dusche springen und dann zu Mac, mir meinen Gutenachtkuss abholen. Ob sie noch wach ist?< Harm lächelte entrückt bei dem Gedanken, wie sie in ihrer Koje lag und selig schlummerte.

Seine Augen bekamen wieder diesen besonderen Schimmer, den sie immer bekamen, wenn er an Mac denken musste. Er bekam das laute, aufgedrehte Gelächter um ihn herum gar nicht mit, als Skates etwas aufhob, dass ihm vor seine Füße gefallen war.

Sie betrachtete das Papierstück aufmerksam, als sie feststellte dass auf der Rückseite etwas geschrieben stand. >17.04.2004 USS Seahawk, erstes Foto von meinem Baby. Harm wird Vater? Und seine Freundin ist hier?<

Skates lächelte. "He, hört mir mal zu, ihr Fliegerhelden. Haaaaaloooo! Ruhe jetzt!" Alle bis auf Harm, der noch seinen Gedanken nachhing, sahen Skates an. In ihrem Kopf arbeitete es jetzt Fieberhaft.

"Ich hab Neuigkeiten für euch. Und zwar... ." Sie klopfte Harm auf die Schulter. "Wird unser Hammer hier Vater!" Harm sah sie entgeistert an. Skates schwenkte triumphierend das Foto. >Es muss mir aus dem Overall gefallen sein. Verdammte Scheiße!<

"Na das ist ja großartig. Ein Grund für ne richtig deftige Party. Wer ist denn die Glückliche?" Kam es natürlich sofort von Keeter. Harm begann zu schwitzen als ihn alle erwartungsvoll ansahen. Sie hatten ihn festgenagelt.

"Ich." Zwanzig Köpfe wandten sich der Tür zu. Dort stand Lt. Colonel Sarah MacKenzie und lächelte. Sie hatte nicht schlafen können und war an Deck gegangen um die Landungen des Geschwaders zu beobachten. Dann hatte sie ewig vor der Umkleide gestanden und dem Gespräch gelauscht, bis sie beschlossen hatte einzugreifen.

"Waaaaas?" Keeters Helm polterte zu Boden während Skates ungläubig in die Runde starrte. Mac war auf Harm zugegangen und drückte kurz seine Hand, was er mit einem dankbaren Blick aus seinen umwerfenden graublauen Augen quittierte.

"Mac ist deine Freundin, Hammer?" Der Angesprochene zog Mac an sich und legte einen Arm um sie. Sofort legte sie ihren Kopf an seine Schulter. "Nicht nur meine Freundin, Skates." Macs Augen strahlten als er sie zärtlich ansah.

"Leute, da es jetzt schon mal raus ist, sollt ihr auch erfahren, dass ich diesen Marine hier, der vor hat mich zum Papa zu machen, heiraten werde." Jetzt gab es kein Halten mehr unter den Piloten. Alle redeten wild durcheinander und beglückwünschten das Brautpaar.

"Wir wollen aber auch was sehen, Hammer. Sonst hast du unseren hart erkämpften Ruf von Dress White und Goldwings endgültig ruiniert.", Keeter lachte. Harm hob sanft mit seinem Zeigefinger Macs Kinn etwas in die Höhe und schaute ihr in ihre großen, braunen Rehaugen.

>Hoffentlich macht es dir nichts aus, Sarah.< >Nein. Küss mich endlich, Flieger.<, hielten sie stumme Zwiesprache bevor sich ihre Lippen trafen und sie in den Himmel schwebten.

Die freudige Begeisterung und die Kommentare der anderen bekamen sie gar nicht mit. "Was zum Teufel ist denn hier los? Ich warte seit zehn Minuten im Breefingraum, um die Nachbesprechung abhalten zu können!", rief der CAG mit scharfer Stimme in den Tumult.

Augenblicklich kehrte Ruhe ein und alles verharrte im Stillgestanden, bis auf Harm und Mac. Die beiden Offiziere standen engumschlungen inmitten des Geschehens und waren zu sehr miteinander beschäftigt um den CAG auch nur zu beachten.

>Warum macht er dich nur immer so willenlos, Sarah, dass du ihm am liebsten auf der Stelle die Klamotten herunterreißen würdest? Ist es die Art wie er dich küsst oder sein einzigartiger Geruch nach Salzwasser und nach was eigentlich noch?< Der CAG hatte die beiden nun auch bemerkt und staunte nicht schlecht.

"Hammer, was zur Hölle tun sie da?", donnerte er los. Erschrocken löste Harm seine Lippen von denen Macs und versteifte sich in ihrer Umarmung. "Also, Commander Rabb, was soll das werden wenn es fertig ist?" Der CAG sah ihm direkt in die Augen.

Harm schaffte es, in Macs beschützender Umklammerung Haltung anzunehmen. "Ich habe nur meine zukünftige Frau begrüßt, Sir." Der CAG hatte sich mit verschränkten Armen vor ihm aufgebaut. "Hab ich dass jetzt richtig verstanden, dass der Colonel und sie heiraten werden?" "Ja, Sir." "Na dann darf ich zur Verlobung gratulieren."

Er schüttelte Harm herzlich die Hand. "Und dem Colonel können sie auch gratulieren, Sir. Sie wird dem Geschwader den Fliegernachwuchs sichern." Skates grinste von einem Ohr zum anderen. Der CAG schaute Lt. Commander Elisabeth Hawkes verwundert an, bevor auch er grinste.

"Na wenn dass kein Grund zum Feiern ist, Colonel. Alles Gute für sie und das Baby." "Danke, Sir." Der CAG drehte sich von Mac weg wieder zur Mannschaft. "Und jetzt alle, die Goldwings tragen in den Besprechungsraum. Ich werde es kurz halten damit wir das junge Glück hier begrüßen können." "Aye Aye, Sir."

"Und sie Colonel, setzen sich hin. In fünfzehn Minuten bring ich ihnen ihren Verlobten wieder." "Danke, Sir." Mac drückte Harm noch einen schnellen Kuss auf die Lippen und entlies ihn aus ihrer Umarmung. >Warum behandeln mich alle, wenn sie wissen dass ich schwanger bin, wie ein rohes Ei?<, fragte sie sich während ihrer Wartezeit. >Man sieht doch noch nichtmal was.<



03.50 Uhr Zulu-Zeit

In einer Militärmaschine

Im Luftraum über dem Atlantik

Admiral A.J. Chegwidden saß in seinem Sitz und schlief tief und fest. Dass er immer und überall schlafen konnte, verdankte er seiner Zeit bei den Seals. Er wurde durch ein Rütteln an der Schulter geweckt und war sofort hellwach.

"Sir, schnallen sie sich bitte an. Es könnte zu Turbulenzen kommen. Möchten sie Kaffee?", fragte ihn der Copilot freundlich. "Aber sicher." A.J. griff nach den Gurten und schloss sie. "Danke sehr." Er nahm den Kaffeebecher entgegen, als sich der Copilot neben ihn setzte.

"Wo sind wir eigentlich?" "Über dem großen Teich, Sir. Wir werden in ca. sechs Stunden landen." "Gut. Sagen sie, Lieutenant, müssen sie eigentlich nicht mithelfen diese Kiste hier zu fliegen?" "Nein, Sir. Momentan fliegt der Autopilot." Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

"Darf ich offen sprechen, Sir?" "Nur zu." "Warum sind sie auf dem Weg zur Seahawk? Ich meine, wir fliegen nicht jeden Tag einen Zwei-Sterne-Admiral dort hin. Noch dazu den J.A.G. höchstpersönlich." Chegwidden verzog sein Gesicht zu seinem Seal-Lachen.

"Zwei meiner besten Anwälte haben Schwierigkeiten bei einer sehr wichtigen Untersuchung." >Ich hätte ihnen ja eigentlich auch Lieutenant Roberts oder Commander Turner mit Instruktionen schicken können, aber ich mach mir ernsthafte Sorgen um Mac. Außerdem tut ein bisschen Seeluft auch mal wieder ganz gut.<

"Verstehe, Sir. Wenn etwas nicht in Ordnung ist oder sie etwas benötigen, melden sie sich einfach." Der junge Lieutenant machte sich wieder auf den Weg ins Cockpit. A.J. schloss die Augen, lehnte sich zurück und war binnen zwei Minuten wieder eingeschlafen.



05.40 Uhr Zulu-Zeit

Harms Kabine, USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

Commander Rabb wälzte sich seit Stunden in seiner Koje hin und her. Er war zwar hundemüde, aber zu aufgekratzt um schlafen zu können. Nach dem Breefing hatten sie mit dem Geschwader eine kleine Party gehabt. Es hatte jede Menge lockerer Sprüche und viel Gelächter gegeben. Der CAG hatte mit ihm ein langes Gespräch geführt und ihn für seine Leistungen in der Luft gelobt.

>Und jetzt liegst du hier, alleine, und vermisst deine Sarah als ob sie 1000 Meilen entfernt ist. Dabei träumt sie nebenan wahrscheinlich selig vor sich hin.< Er musste an den Kuss in der Umkleide denken, und ein Schauer fuhr durch seinen Körper.

>Oh man, Harm. So leidenschaftlich wie sie dich geküsst hat, wäre es ganz schön peinlich geworden wenn der Rest deine Reaktion darauf mitbekommen hätte. Gott sei Dank ist der CAG gekommen.<

Er grinste in die Dunkelheit. >Wenn sie jetzt da wäre, hätte ich eigentlich auch nichts dagegen.< Dann fielen ihm die Lieder zu und er dämmerte endlich in einen Halbschlaf hinüber.



10.05 Uhr Zulu-Zeit

USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

Die kleine Transportmaschine setzte auf dem Flugdeck auf und kam zum Stehen, als auch schon die Tür von einem Petty Officer aufgerissen wurde, der augenblicklich Haltung annahm und salutierte, als Admiral Chegwidden aus dem Flugzeug sprang.

"Willkommen an Board der Seahawk, Sir. Ich hoffe sie hatten einen guten Flug. Folgen sie mir zur Brücke." "Danke, Petty Officer. Rühren." Grüßte Chegwidden zurück.

Als A.J. die Brücke betrat, ertönte sofort die Bootsmannsmaatpfeife. "Achtung! Admiral auf Brücke!" Sofort nahm die ganze Besatzung Haltung an und salutierte. Der Admiral konnte den Skipper bei seinem Rundblick nirgends entdecken. "Wo finde ich Captain Brenner, XO?", wandte er sich brummig an den Stellvertreter am Kartentisch.

"In seinem Büro, Sir." "Und die beiden J.A.G.-Offiziere?" "Wahrscheinlich in ihren Unterkünften, oder bei unserem Rechtsberater, Lt. Gibbs, im Büro." A.J. nickte. "Danke sehr. Weitermachen!" Der Admiral grüßte wieder und verlies die Brücke.

Seine Ankunft hatte natürlich für Aufsehen gesorgt und begonnen, sich auf dem Flugzeugträger herumzusprechen. Der Petty Officer führte ihn direkt in sein Quartier wo er als erstes die mitgebrachten Akten aus seiner Tasche zu räumen und sich dann in die braune Sommeruniform kleidete, da es im Arabischen Meer deutlich wärmer war als in Virginia.

Währendessen schlich Mac bereits zum dritten mal in Harms Kabine um zu sehen, ob er wach war. Aber er lag auf dem Bauch in seiner Koje und schlief tief und fest, den Kopf in sein Kopfkissen vergraben. Seine Gesichtszüge waren friedlich entspannt.

Lt. Colonel Sarah MacKenzie zog liebevoll die Decke über seine Schultern hoch, da er halb aufgedeckt da lag. Er rührte sich nicht. >Harm sieht so verletzlich aus, wenn er so daliegt und schläft. Nicht der starke, manchmal etwas arrogante Beschützer der er sonst ist. Und auch nicht der überaus zärtliche Liebhaber, den ich kennengelernt habe.<

Mit einem Lächeln im Gesicht verlies sie die Kabine. Auf einmal spürte sie wieder dieses Flaue Gefühl im Magen, dass sie zur Zeit jeden Morgen hatte, und beeilte sich in ihre Kabine zu kommen.

In letzter Sekunde erreichte sie die Toilette und übergab sich. Kaum hatte sie den Mund ausgespült, klopfte es. Herein!", rief sie noch leicht schnaufend. A.J. Chegwidden trat ein und Mac verharrte verwundert im Stillgestanden. "Admiral, Guten Morgen, Sir."

"Wünsche ich ihnen auch, Colonel. Rühren! Und setzen sie sich. Sie sind so bleich um die Nase." >Was macht denn der Admiral hier?< "Ich dachte mir, sie könnten Hilfe gebrauchen, Colonel MacKenzie. Wo ist denn der Commander?" "In seiner Koje, Sir." A.J. verkniff sich ein Grinsen. "Er hatte einen Nachtflug und schläft noch. Soll ich ihn wecken?"

Mac sah ihm direkt in die Augen, als sie wieder dieses Gefühl in den Magen bekam, dass nichts gutes verhieß. "Entschuldigung!", brachte sie noch würgend hervor, bevor sie wieder zur Toilette rannte. Chegwidden sah ihr besorgt nach.

Er hatte zwar diese Übelkeit schon öfter miterlebt, zuletzt bei Lt. Harriet Roberts, aber dass es so heftig sich äußerte, war auch neu für ihn. Als Mac wieder erschien, war sie noch blasser als vorher.

"Ist mit ihnen auch wirklich alles in Ordnung, Colonel?", der Admiral sah sie mit verschränkten Armen ernsthaft an. "Ja, Sir. Das legt sich nach dem Mittagessen wieder." Mac senkte dabei ihren Blick auf den Boden. >Warum musste dir das ausgerechnet vor dem Admiral passieren, Sarah MacKenzie? Das ist so verdammt peinlich!<

"Hören sie, Colonel. Das muss ihnen nicht peinlich sein. Ich hab in meinem Leben schon viele Menschen sich übergeben sehen.", hatte er ihre Gedanken ausgesprochen. Mit brummig-sanfter Stimme fuhr er fort: "Kommen sie, wir gehen an Deck. Frische Luft wird ihnen gut tun."

A.J. öffnete das Schott und schob Mac hinaus, die zögernd vor Harms Kabinentür stehen blieb. "Lassen sie den Commander schlafen. Sie können mir ebenso gut Bericht erstatten." "Aye, Sir." Chegwidden hatte das Gefühl, dass sie beobachtet wurden. Aber als er sich umdrehte, konnte er niemanden entdecken.

Seine Sinne waren jetzt geschärft und er beobachtete aufmerksam die Umgebung bei jedem seiner Schritte. Als Mac in die Sonne hinaustrat, holte sie tief Luft und folgte dem Admiral an die Reling. Während des Gesprächs musste sie sich noch zwei mal übergeben.

>Jetzt verstehe ich Rabb, dass er sich so große Sorgen macht.< Dann fiel dem Admiral ein Schatten auf dem Boden auf, der eine menschliche Form hatte. >Es folgt uns also tatsächlich jemand.< "Lassen sie uns zurückgehen, Colonel. Ich habe Hunger. Dem Lt. Gibbs statten wir heute Nachmittag einen Besuch ab." Der Schatten war verschwunden.

Harm trat gerade aus Macs Kabine, als er sie in Begleitung des Admirals die Treppen herunterkommen sah. Er salutierte und nahm Haltung an. "Guten Morgen, Commander. Ich hoffe sie haben gut geschlafen. Stehen sie bequem." "Sir, wenn ich fragen darf, was machen sie hier?", er sah Chegwidden überrascht an.

"Eine Ermittlung führen, Commander. Ich habe einige interessante Details bezüglich ihres Falles erfahren. Aber das besprechen wir nachher bei Lt. Gibbs. Haben sie die vier fehlenden Aussagen bekommen?" "Nein Sir. Die Männer sind nicht zu sprechen. Ich habe das ganze Schiff auf den Kopf gestellt."

"Das gibts doch nicht! Ich werd mich selber drum kümmern, nach dem Essen.", entfuhr es dem Admiral. Harm sah Mac an seinem Vorgesetzten vorbei zärtlich an und hätte sie am liebsten mit einem Kuss begrüßt, was jetzt gerade natürlich unmöglich war.

Chegwidden aber hatte sehr wohl den Blick bemerkt. "Nun holen sie sich schon ihren Guten-Morgen-Kuss ab, Rabb. Bevor sie mir noch vor Sehnsucht von Deck springen. Ich muss noch was aus meiner Kabine holen!

A.J. schaute ihn belustigt an. "Was? Sir?" Commander Rabb war sprachlos. "Na machen sie schon. Es ist niemand hier, und das Geschwader weiß es eh schon." Er trat zur Seite. Harm ging auf Mac zu und küsste sie kurz auf den Mund. "Guten Morgen, Marine."

Das Herz des Admirals machte bei diesem Anblick einen Sprung. >Gott bin ich froh, dass die beiden endlich vernünftig geworden sind.< Er entfernte sich.

"Gut geschlafen, Seemann?" "Ging so." Harm hauchte ihr noch einen Kuss auf die Lippen. "Du siehst blass aus, Sarah." "Würdest du auch, wenn dein Frühstück bei den Haien gelandet wäre." "Sie lächelte ihn an. "Mac, keine Witze über deine Gesundheit, ja?"

Harms Blick war sehr ernst, während er sanft mit der Handfläche über ihre Wange strich. Mac genoss die Wärme seiner Hand und schloss die Augen. Sie hauchte einen sanften Kuss auf sein Handgelenk. Harm lief es dabei heiß den Rücken herunter, und da war auch wieder dieses angenehme Kribbeln in seinem Bauch.

"Können wir jetzt essen gehen, Colonel, Commander?" Die beiden fuhren bei der ungeduldigen Stimme von Admiral Chegwidden auseinander. "Aye Aye, Sir."

Während des Essens beobachtete der Admiral die beiden immer wieder. >Rabb hat sie doch tatsächlich dazu gebracht, zum Nachtisch Obst zu essen. Okay, der Schokoladenpudding ist obligatorisch bei Mac.< "Colonel, Commander, in zwei Stunden sehe ich sie bei Lt. Gibbs im Büro. MacKenzie, sie wissen was sie nach dem Essen zu tun haben."

Chegwidden stand auf und verlies eiligen Schrittes die Messe. "Also, du hast es gehört, Marine. Abmarsch zu deinem Nickerchen." Harm grinste sie an. "Kommst du mit?", flüsterte Mac nur für Harm hörbar. "Ich will nicht alleine sein." Sie griff nach seiner Hand und drückte sie kurz verstohlen.

Harm hatte ein zärtliches Lächeln auf den Lippen. "Wenn du möchtest." >Noch ne halbe Stunde Schlaf kann auch ich gut gebrauchen. Die letzte Nacht war hart.< Sie standen ebenfalls auf und gingen. Aber sie hatten einen Schatten, der kurz darauf selbst von einem lautlosen Seal beschattet wurde.



13.05 Uhr Zulu-Zeit

Macs Kabine, USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

Commander Rabb hatte kaum die Tür geschlossen, als Mac sich begann ihrer Uniform zu entledigen. Er trat hinter sie und umarmte sie. "Was hast du mit mir vor, Ninjagirl?" Mac erbebte beim verführerischen Klang seiner Stimme an ihrem Ohr. Er begann vorsichtig an ihrem Hals zu knabbern.

"Harm, ich glaube jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür." Sie schloss die Augen und lehnte sich gegen seinen Oberkörper zurück. >Warum schafft er es bloß , dich immer wieder so rasend zu machen.< Sie seufzte leise auf, als er sanft in ihre Schulter biss.

Dann klingelte plötzlich sein Handy. Er hielt sofort in seinem Kuss inne. >Mist. Warum ausgerechnet jetzt!<, dachte Mac als er sich auch schon umdrehte und sein Handy aus der Tasche holte.

"Harm? Hab ich dich geweckt?" "Nein Mattie. Wir sind schon wach. Seit ein paar Stunden." Mattie glaubte eine leichte Enttäuschung in seiner Stimme zu hören. "Hab ich euch bei irgendwas gestört?", kam es scheinheilig von ihr. Harm konnte ihr Grinsen direkt vor sich sehen.

"Nein Mattie. Wir sind beim arbeiten." Mac musste sich ein lautes auflachen verkneifen. "Heut ist der Brief vom Direktor gekommen. Ich hab ihn nicht auf gemacht. Sieht ziemlich offiziell aus."

"Hörzu, leg ihn auf den Schreibtisch. Ich les ihn wenn wir zurück sind. Ist sonst alles in Ordnung bei euch?" Harm sah zu Mac hinunter, die begonnen hatte sein Hemd aufzuknöpfen.

"Ja. Djingo benimmt sich übrigens hervorragend." "Er hat versucht bei einer Pudeldame zu landen, ist aber abgeblitzt!", rief Chloe lautstark aus dem Hintergrund dazwischen. "Der Gute ist eben nicht mehr der Jüngste. Hörzu, vielleicht schaffen wir es Sonntag zurück zu sein. Benehmt euch bitte und lasst mir meine Wohnung stehen, ja?"

"Aber sicher doch, Harm. Pa.. Jenni wird auf uns achtgeben." Ein strafender Blick von Mrs. Burnett traf Mattie. Beinahe hätte sie verraten dass Harms Mum da war. Harm stand mittlerweile nur noch in T-Shirt und Shorts da und wurde von Mac in Richtung Koje geschoben.

"Wie gehts Mac?" "Gut. Mattie, ich muss jetzt Schluss machen sonst werden wir hier nicht fertig mit unserer Arbeit." "Okay. Dann bis Sonntag. Ich muss ja jetzt dann auch in die Schule. Und drück Mac von mir und Chloe." "Mach ich."

Harm legte das Telefon zur Seite und wurde von Mac prompt in die Koje gezogen. "So so, wir arbeiten also." "An unserer Beziehung." Seine Lippen trafen die ihren zu einem innigen Kuss. "Hmmmm. Das ist aber nicht die offizielle Unterwäsche des Marinecorps, Colonel.", neckte er sie.

"Nein, die war leider aus in der Kleiderkammer. Also musste ich mir anderweitig helfen, Commander." "Das Rot steht dir." Sein Blick streifte Bewundernd an Mac auf und ab. Dann drückte er ihr wieder einen Kuss auf die Lippen. Macs Hände glitten unter sein T-Shirt während er ihr durchs Haar fuhr und sie sanft in ihre Unterlippe biss.

Es klopfte. "Mac, Hammer, also falls ihr da drin seid und gerade kurz Zeit habt, soll ich euch von Admiral Chegwidden ausrichten, dass ihr euer Heck so schnell wie möglich ins Büro von Lieutenant Gibbs bewegen sollt!" "Wir kommen, Keeter."

Harm verdrehte die Augen. "Ach, und noch nen schönen Gruß vom CAG, Hammer. Um 17.30 Uhr ist Breefing." Keeter grinste während er wartete vor sich hin.

Mac sah ihren Verlobten an und küsste ihn nochmal innig. "He Flieger. Mach dir nichts draus." "Das Nickerchen scheint uns heute nicht vergönnt zu sein.", stellte Harm fest als er bereits die Knöpf seines Hemdes schloss.

"Nur das Nickerchen, oder meinst du auch noch was anderes?" Mac errötete. >Sie sieht einfach umwerfend aus, wenn sie rot wird und verlegen auf den Boden schaut.< Er lachte sein Fliegerlachen. "Das hab ich auch gemeint." "Du bist abscheulich, Harmon Rabb jr.!" "Ich weiß."

Er drückte ihr noch einen Schmatzer auf die Wange und öffnete nach einem kurzen Blick auf Mac das Schott. "Na das ging aber flott. 5 Minuten zum Anziehen, Rekord!" "Keeter, es waren 3 Minuten und 48 Sekunden!"

"Wie macht sie das, Hammer?" "Keine Ahnung. Sie muss ein eingebautes Schweizer Uhrwerk haben. Und im übrigen, wir waren noch angezogen." >Zumindest die Unterwäsche war noch da.< Harm grinste seinen alten Kumpel an.

Dann schob er Mac am sprachlosen Keeter vorbei durch die Tür, schloss diese und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Admiral. Keeter blieb kopfschüttelnd zurück.

"Kommen sie rein, Colonel, Commander.", antwortete Admiral Chegwidden auf das Klopfen an de Tür. "Aye, Sir." Harm und Mac traten ein, nahmen Haltung an und sahen ihren CO fragend an. "Stehen sie bequem. Tut mir leid dass ich ihren Mittagsschlaf unterbrechen musste, Colonel MacKenzie, aber der Fall hier duldete keinen längeren Aufschub."

Chegwidden sah den eingeschüchtert in der Ecke stehenden Lt. Gibbs an. Es kam ja nicht jeden Tag vor, dass sich der J.A.G. in Untersuchungen einmischte, noch dazu in eine die gegen ihn selber gerichtet war.

"Also, ich habe Nachforschungen angestellt. Gegen den Skipper wurde schon einmal ermittelt wegen Mobbing gegen Untergebene. Das Verfahren lief nach dem gleichen Muster ab wie der Fall gegen Lt. Gibbs. Es wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt." Er schaute seine beiden besten Anwälte grimmig an.

"Die vier Zeugen, die sie nicht erreicht haben, werden jeden Moment hier eintreffen. Colonel, sie werden die Befragung führen." "Aye Sir." >Wie ist er bloß an die rangekommen?<, fragte sich Commander Rabb. Der Admiral zog eine Akte aus seinem Aktenkoffer und fuhr fort.

"Ich habe vor ein paar Minuten mit dem Marineminister telefoniert. Wegen dem Skipper. Er hat mir grünes Licht für die Einleitung einer Untersuchung gegen Captain Brenner wegen Behinderung der Militärjustiz, Zeugenbeeinflussung und -vorenthaltung und Mobbing gegen Untergebene gegeben.

>Chegwidden will dem Skipper an den Kragen?< Mac bekam große Augen. "Herein!", donnerte die Stimme von A.J. als es an der Tür klopfte. "Sir, die Petty Officer McGregor, Irvin, Namara und Greenbase." "Schicken sie sie rein! Lieutenant Gibbs, wenn sie so freundlich wären während der Vernehmung vor der Tür zu warten? Danke." "Aye, Sir."

"Setzen sie sich. Ich bin Lt. Colonel MacKenzie, das ist Admiral Chegwidden und das Commander Rabb. Ich werde die Befragung führen. Es geht um die Beschwerde gegen Lieutenant Gibbs. Das hier sind ihre Eingaben der letzten Wochen!" Mac deutete auf einen Stapel Akten auf dem Schreibtisch.

"Erzählen sie mir mal, worum es da geht.", begann sie ihre Vernehmung. Die vier sahen sie überrascht an. Namara war der erste, der antwortete. Harm hatte nach einer Weile das Gefühl, dass er der Wortführer war. Er beobachtete nur und machte sich Notizen. Die Vernehmung zog sich dahin, aber mit den Antworten konnten die drei Anwälte nicht wirklich etwas anfangen.

"Sagen sie, Petty Officer Namara, warum waren sie die letzten drei Tage seit wir an Board sind wie vom Erdboden verschluckt?" Mac wurde langsam ungeduldig. Der Angesprochene starrte an ihr vorbei auf die Wand ins leere. Sie gab ihm noch 30 Sekunden.

"Also? Wissen sie, ich mag es nicht wenn ich auf meine Frage keine Antwort erhalte." "Im Dienst, MaŽam." Namara sah sie geringschätzig an, was Mac endgültig auf die Palme brachte. "Ich bin auch im Dienst, zum Henker nochmal. Aber ich bin erreichbar. Erzählen sie mir keine Märchen, Petty Officer. Zum letzten mal, wo waren sie?"

"Nun sags doch, Carl." "Halt die Klappe, Irvin. Das gibt nur Ärger!" "Falls sie es noch nicht bemerkt haben, Petty Officer Namara. Den Ärger haben sie bereits! Also, was ist nun. Oder brauchen sie eine Extraeinladung?", mischte sich nun Admiral Chegwidden ein.

"Nein, Sir. Der Skipper hat gemeint, dass wir uns von der Untersuchung fernhalten sollen, weil er Angst hatte dass raus kommt, dass er Lieutenant Gibbs vergraulen will." "Wir sollten ihn mit diesen Beschwerden piesacken, damit er einen Grund hat ihn loszuwerden.", warf nun McGregor ein.

"Wie kommen sie zu der Behauptung, dass der Skipper den Lieutenant vergraulen will?" "Lieutenant Gibbs ist ihm ein paarmal in die Parade gefahren bei rechtlichen Problemen. Und das hat ihm nicht gepasst, Commander." "Ja, und wir haben die Drecksarbeit für ihn gemacht, da er gedroht hat uns schlechte Beurteilungen zu schreiben und wegzuversetzen, weil wir einmal quergeschossen haben."

"Stopp, Petty Officer Greenbase. Sie müssen sich hier nicht selbst belasten." "Aye, Commander." Er sah Rabb verlegen an. "Dann kann man also sagen, dass Captain Brenner sie erpresst hat?" "Ja, MaŽam. Und alle anderen, die daran beteiligt waren, auch."

>Jetzt muss ich schon wieder beim Marineminister anrufen. Ich brauch die Genehmigung, den Skipper seines Kommandos zu entheben und einen Haftbefehl von einem Richter.< Chegwidden stöhnte innerlich auf. "Petty Officers, das wäre für heute alles. Aber halten sie sich zu Verfügung. Wegtreten!" "Aye Aye, Sir."

Kaum war die Tür wieder geschlossen, griff der Admiral zum Telefon. "Wissen sie was sie da verlangen, A.J.? Die Seahawk befindet sich im Kriegseinsatz!", rief der Minister entsetzt ins Telefon. "Ja, Sir. Aber der Tatbestand der Erpressung ist nicht gerade ein Pappenstiel." "Haben sie dafür auch wirklich hieb- und stichfeste Beweise?"

"Absolut wasserdicht, Sir. Es würde bereits jetzt für eine Anklageschrift reichen." "Also gut, in 10 Minuten haben sie den Befehl im Faxgerät." "Danke, Sir." Chegwidden legte auf.

"Nun, der Marineminister war nicht gerade begeistert. Rabb, holen sie den Lieutenant rein. Den Skipper nehmen wir uns vor, sobald das Fax da ist." "Aye, Sir." Lt. Gibbs nahm Haltung an, als ihm der Admiral mitteilte: "Ich habe eine erfreuliche Nachricht für sie. Die Untersuchung gegen sie wird hiermit eingestellt. Sie sind nicht Täter, sondern Opfer. Wir benötigen allerdings die Akten als Beweismittel."

"Kein Problem, Sir." Dem Lieutenant fiel ein Stein vom Herzen, als das Faxgerät zu surren begann. "Entschuldigen sie uns, aber wir müssen noch etwas erledigen. Colonel, Commander, folgen sie mir auf die Brücke."

Zehn Minuten später betraten die drei die Brücke. "Schön dass ich sie auch kennen lerne, Admiral. Das halbe Schiff weiß das sie da sind, aber es hält wohl keiner für nötig, mich zu informieren." >Ich kann den Kerl nicht leiden.<, dachte A.J. bevor er sich an den Skipper wandte.

"Ich wollte sie nur davon in Kenntnis setzen, dass die Untersuchung beendet ist. Gegen Lt. Gibbs wird kein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden." Captain Brenner schaute ihn missmutig an. "Und warum nicht, Sir?" "Weil er das Opfer einer Verschwörung ist, die von ihnen, Captain Brenner, angezettelt wurde."

"Von mir?" Er sah den Admiral selbstherrlich an. "Captain Brenner, sie sind mit sofortiger Wirkung ihres Kommandos enthoben. Ihnen wird Erpressung, ungebührliches Verhalten, Behinderung der Militärjustiz bei einer Untersuchung und Zeugenbeeinflussung und -vorenthaltung vorgeworfen. XO, sie übernehmen solange das Kommando."

Chegwidden hatte sich vor dem Skipper aufgebaut. Dieser glaubte, noch ein letztes Ass im Ärmel zu haben. "Bezüglich des ungebührlichen Verhaltens sollten sie lieber mal vor ihrer eigenen Türe kehren, Sir." Der Admiral verzog keine Miene.

"Ich habe in Erfahrung gebracht, dass der Colonel und der Commander hier eine Nacht zusammen verbracht haben und allem Anschein nach eine Beziehung führen, über die das halbe Schiff tuschelt. Würde mich nicht wundern, wenn Commander Rabb der Vater des Kindes von Colonel MacKenzie ist." Captain Brenner grinste überlegen.

>Ich könnte ihm den Hals umdrehen!<, brodelte es in Harm als ihn Mac kaum spürbar mit Ihrer Hand an seiner stupste. Sie tauschten einen kurzen aber innigen Blick. >Beruhig dich, Harm. Es macht mir nichts aus. Ich komm damit klar.<, konnte er in ihren braunen Augen lesen.

Chegwidden hatte sich die Ausführung in aller Ruhe angehört, aber die, die ihn kannten, wussten dass es gefährlich wurde wenn er diese stoische Ruhe an den Tag legte. Dann explodierte der Admiral.

"Halten sie den Mund, Captain! Es geht sie zum Teufel noch mal gar nichts an, was unter meinem Kommando passiert! Es hat alles seine Ordnung. Der Colonel und der Commander sind offiziell verlobt und werden heiraten. Und ja, Commander Rabb ist der Vater von Lt. Colonel MacKenzies Baby.

Zu ihrer Information, die Hochzeit ist bereits vom Marineminister genehmigt, ebenso dass die beiden unter meinem Kommando verbleiben werden. Die Anklage gegen sie hat sich soeben um den Punkt der Verletzung der Privatsphäre zweier Offiziere und der Verleumdung erweitert."

Auf der Brücke herrschte Totenstille. "Und dann erklären sie mir mal, warum sie einen Midshipman, der hier sein Praktikum absolviert, als Spion abgestellt haben!", trumpfte A.J. auf. "Das ist ganz und gar nicht im Lehrplan der Akademie enthalten. Wenn ich ihn nicht auf frischer Tat ertappt und befragt hätte, würde er wohl noch immer hinter meinen beiden Offizieren herschleichen!

Ich habe es ihnen schon einmal gesagt, Captain Brenner. Mischen sie sich nicht in eine laufende J.A.G.-Untersuchung ein!" Admiral Chegwidden brüllte nun beinahe. Er hielt kurz inne, bevor er fortfuhr: "Commander Rabb, klären sie Captain Brenner über seine Rechte auf. Master at Arms, verhaften sie ihn und bringen sie ihn in die Arrestzelle." "Aye Aye, Sir."

>Die nächsten Jahre wird er keine Spielchen mehr spielen. Dafür werde ich sorgen.<, versprach sich der Admiral selbst. Während die Handschellen geschlossen wurden und Harm dem Skipper seine Rechte erläuterte, stand Mac stumm daneben und bewunderte ihren CO. Er hatte sich wieder beruhigt.

"Colonel MacKenzie, sie können sich zurückziehen. Ruhen sie sich etwas aus." "Aye Aye, Sir." >Nichts lieber als dass. Ich werd in meine Koje fallen und etwas schlafen. Aber vorher muss ich was trinken. Ich habe einen furchtbaren Durst.<



21.09 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Mattie und Chloe waren damit beschäftigt, Macs Klamotten in Harms Kleiderschrank zu verstauen. Sie hatten kurzerhand gemeinsam mit Mrs. Burnett beschlossen, dass es besser für Mac wäre, wenn sie bei Harm einziehen würde bis die beiden eine Wohnung oder ein Haus gefunden hatten.

"Mattie denk dran, wir müssen die Mappe mit den Wohnungen und den Häusern die in Frage kommen noch machen." "Ja, Chloe. Schau mal, meinst du das gefällt Harm?"

Sie hielt einen olivgrünen Baumwollschlüpfer hoch. "Also ich glaube eher nicht. Er wird wohl nicht auf Feinripp vom Marinecorps abfahren. Eher auf das hier!"

Chloe grinste von einem Ohr zum andern. "Ich wusste gar nicht dass Mac dunkelblaue Spitzenwäsche besitzt! Aber das Teil gefällt ihm bestimmt." "Ja, der wird sich kaum halten können." "Also ich glaube, mein Sohn findet Sarah auch ohne Unterwäsche schön. Jetzt kommt essen, ihr zwei Gören." Harms Mutter grinste.

Mattie und Chloe bekamen tomatenrote Köpfe bei dem Gedanken, ihre Zieheltern völlig unbekleidet in einem Bett zu sehen und setzten sich schnellstens an den Tisch in der Küche.

"Wisst ihr eigentlich schon einen Termin für die Hochzeit?" "Nein. Ebenso wenig einen Pfarrer oder eine Gästeliste." Dann werde ich die beiden am Sonntag mal darauf ansprechen. Schließlich soll mein Enkel in geordneten Verhältnissen zur Welt kommen. Und Sergej muss ja auch Urlaub beantragen." In Mrs. Burnetts Kopf nahm die Hochzeit langsam Gestalt an.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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RE: Teenies von Maggie

#8 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:34

00.50 Uhr Zulu-Zeit

USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

Lt. Colonel Sarah MacKenzie stand gemeinsam mit Admiral Chegwidden bei dem CAG, der heute Ausnahmsweise wegen eines verstauchten Knöchels nicht in der Luft war, in der Einsatzzentrale auf der Brücke und beobachtete das Radar und die Karten, als ein Funkspruch sie aufhorchen lies.

"Falcon 1, hier Big Mama. Wo drückt der Schuh?" "Ich hab nur noch ein Triebwerk mit halber Leistung, das andere ist ausgefallen." Es knisterte und rauschte während der Verbindung, und man konnte das Gesprochene nur schlecht verstehen.

"Können sie die Maschine noch halten?" "Ja, bis jetzt. Aber sie kommt immer wieder ins Trudeln." Der CAG machte ein besorgtes Gesicht. "Geschätzte Ankunftszeit, Falcon 1?" "Circa 30 Minuten. Wir verlieren.... ." Ein kräftiges Rauschen unterbrach die Verbindung.

Mac sah den Admiral ängstlich an. Sie dachte, Harms Stimme erkannt zu haben, war sich aber nicht sicher. "Scheiße! Lieutenant, versuchen sie die Verbindung wieder herzustellen. Haben wir ein Notsignal?" "Nein, Sir. Die Maschine ist noch auf dem Radar."

Der CAG griff zum Telefon. "Air Boss, wir haben einen lahmen Vogel. Geschätzte Ankunftszeit 30 Minuten. In 20 Minuten will ich das Deck geräumt sehen. Und schicken sie Alarmrotte 2 und den Rettungstrupp raus." "Aye Aye, Sir."

Keine 5 Sekunden später konnte man auf dem Flugzeugträger die Lautsprecherdurchsage hören: "Alle Piloten sofort auf Deck melden. Wir haben einen Notfall. Dies ist keine Übung, ich wiederhole, dies ist keine Übung!"

Der CAG schaute nun endlich zu Mac hinüber. Sie hatte vor Angst weit aufgerissene Augen und sah ihn beinahe panisch an. "Es sind Hammer und Skates, Colonel." Sie schloss die Augen und begann leicht zu schwanken, als ihr Admiral Chegwidden stützend an die Schulter griff.

>Nein, nicht Harm. Nicht schon wieder. Nicht jetzt.< All die Erinnerungen und die Angst, die sie bei seinem letzten Absturz gehabt hatte, kamen wieder in ihr hoch. Es war bei ihrem Probeessen für die Hochzeit mit Brumby gewesen, als das Schicksal es anders wollte.

>Damals musste ich feststellen, dass ich ihn liebe.< "Kommen sie, Mac. Ich bring sie in ihre Kabine.", drang die besorgte Stimme des Admirals in ihre Gedanken. "Nein, Sir." Sie schaute ihn bittend an. "Mac, das ist besser für sie als hier herumzustehen."

"Bei allem nötigen Respekt, Sir. Ich bleibe hier." In ihren Augen blitzte kurz der Zorn auf. "Colonel, sie können hier nichts für ihn tun. Gehen sie in ihre Kabine. Ich werde sie informieren, sobald ich mehr weis.", versuchte es der CAG.

"Ich werde hier bleiben. Ich will wissen, was weiter passiert.", entgegnete sie ihm energisch. Die beiden Männer sahen sich an. "Mac, bitte. Dem Baby zuliebe.", startete der Admiral einen letzten Versuch. Sie strich sich unbewusst über ihren Bauch und Wut stieg in ihr auf.

>Verdammter Mistkerl. Wag es ja nicht, dein Baby und mich jetzt alleine zu lassen. Hörst du, Harm?< "Ich werde hier warten." Chegwidden und der CAG tauschten einen hilflosen Blick mit dem XO der nun auch bei ihnen stand.

"Dann nehmen sie wenigstens einen Stuhl und setzen sie sich, Mac. Bevor sie mir noch umfallen." "Aye, Sir." A.J. schob ihr seinen Stuhl zu und Mac setzte sich gehorsam.

"Big Mama, hier Falcon 2." "Falcon 2, was gibts?" "Habe Sichtkontakt mit Falcon 1. Maschine trudelt und es sieht so aus, als ob sie Treibstoff verliert. Bekomme keine Funkverbindung, aber beide Piloten scheinen okay zu sein. Das Leitwerk sieht ziemlich durchlöchert aus. Wir sind in feindliches Feuer geraten. Mein Vogel hat auch was abbekommen, aber nichts dramatisches. Das sieht verdammt nach einer Bruchlandung aus, CAG."

"Keeter, bleiben sie in Sichtweite. Gott sei Dank dass sie aufgetaucht sind. Das Deck wird geräumt und der Rettungstrupp steht Gewehr bei Fuß. Geben sie mir alle fünf Minuten Meldung über Falcon 1." "Aye, Sir." >Ein Wunder dass Hammer den Vogel überhaupt noch fliegt.<



01.03 Uhr Zulu-Zeit

Im Luftraum

Irgendwo über dem Arabischen Meer

"Skates, wie viel Treibstoff haben wir noch?" "Sind fast auf Reserve, Hammer. Keeter ist dein Wingman, rechte Seite." "Wenigstens ist er wieder aufgetaucht, wo hat der bloß so lange gesteckt?" "Hörzu, Hammer. Kannst du die Kiste noch halten?"

"Es geht, aber das Ruder ist am Arsch und mit einem halben Triebwerk fliegt es sich nicht gerade angenehm." Harm schaute aus dem Cockpit und stellte dann fest: "Es scheint Sturm aufzukommen. Ich sehe Blitze am Horizont. Hast du eine Funkverbindung?"

"Nein, aber ich Versuchs weiter. Das Funkgerät muss wohl auch was abbekommen haben." >Ich hoffe, Mac macht sich nicht zu viele Sorgen.<, fuhr es Commander Rabb durch den Kopf während er alle Hände voll zu tun hatte, die schwer beschädigte Tomcat in einer waagrechten Flugposition zu halten.

Beinahe alle elektronischen Geräte hatten mittlerweile Ausfälle. >Ich hatte doch Mattie versprochen, nicht abzustürzen. Und Sarah. Mist, jetzt wo wir es endlich geschafft haben zusammen zu kommen, muss natürlich sowas passieren. Wirklich Spitzenklasse, Harm.<

"Skates, ich werd versuchen die Kiste so lange wie möglich in der Luft zu halten. Eine trockene Landung kann ich dir zu 95% aber nicht bieten. Mach dich fertig zum Aussteigen."

"Wieso muss ich eigentlich beinahe jedesmal schwimmen gehen, wenn ich mit dir fliege, Hammer?" "Weil dir meine Badehose gefällt?", versuchte es Harm mit Galgenhumor. Die Lage in der sie sich befanden, war wirklich ernst. Er bekam es mit der Angst zu tun.

>Hoffentlich kommst du aus der Sache hier heil raus. Dein Baby soll seinen Vater ja noch kennenlernen. Du kannst Sarah, das Baby und Mattie jetzt nicht alleine lassen. Das geht einfach nicht, Harmon Rabb jr.!<

"Hammer, das mit der Funkverbindung kannst du vergessen, die ist tot!" "Skates, hast du noch Radar?" "Ab und zu. Bis zur Seahawk sind es regulär noch 15 Minuten. Aber bei der langsamen Geschwindigkeit, mit der wir hier herumschleichen, sind es eher 30 Minuten."

>Wieso fragt er mich das jetzt? Was will er denn noch machen?<, fragte sich Lt. Elisabeth "Skates" Hawkes. Sie hatte sich mit einer Landung im Wasser abgefunden. "Du willst doch nicht etwa versuchen, diesen Vogel hier manuell und ohne Radar, Funk und Elektronik auf der Seahawk zu landen?", empörte sie sich. Sie kannte seine Vorliebe für unmögliches.

"Warum nicht?" "Vergiss es! Du hast nur noch ein halbes Triebwerk von ursprünglich zweien. Du könntest nichtmal durchstarten! Wenn was schief geht, klatschen wir aufs Deck wie ein Mohrenkopf der gegen die Wand geschmissen wird!" Sie musste Luft holen und schüttelte ungläubig ihren Kopf.

"Verdammt nochmal, Harm! Das Risiko ist viel zu groß. Mac wäre auch nicht gerade begeistert, dich in Einzelteilen vom Deck kratzen zu müssen! Und ich übrigens auch nicht. Ich würde ganz gerne am Stück bleiben. Lieber geh ich mit den Haien schwimmen, als in tausend Stücke zerfetzt zu werden!"

"Wenn wir uns rausschießen kannst du aber ebenso in tausend Stücke zerfetzt werden wenn du hart auf dem Wasser landest!", gab er sarkastisch zurück. >Eigentlich hat sie ja recht. Wie konnte ich nur auf so ne Schnapsidee kommen?<, schollt er sich selber nachdem er kurz nachgedacht hatte.

Keeter beobachtete währenddessen Harms Flugzeug aufmerksam, als sein RIO kommentierte: "Was diskutieren die beiden da drüben bloß ? Skates fuchtelt herum als ob sie Moskitos jagt!" "Keine Ahnung, Beaver. Ich meld mich mal bei Big Mama." Noch bevor er aber seinen Funkspruch senden konnte, sah er wie Harms Tomcat zur Seite zu kippen begann.


01.10 Uhr Zulu-Zeit

USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

"Big Mama, hier Falcon 2." "Ich höre, Falcon 2." "Falcon 1 kippt immer wieder nach links zur seite. Sie verlieren weiter Treibstoff. Bald dürften sie keinen mehr haben. Hammer und Skates scheinen über irgendetwas zu diskutieren. Sie fuchtelt wild im Cockpit herum."

>Wie kann Harm in einer solchen Situation nur herumdiskutieren?<, dachte Mac die bisher stumm und unruhig zwischen dem CAG und dem Admiral gesessen hatte. Sie versuchte zwar, sich nichts anmerken zu lassen, aber Chegwidden hatte sie längst durchschaut. >Was hat Rabb vor?<, fragte er sich insgeheim, während er seine Aufmerksamkeit zwischen Mac und dem CAG teilte.

Er beobachtete sie ständig mit einem Auge. "Falcon 2, kann sein dass sich Hammer und Skates zum Aussteigen entscheiden. Und zwar ziemlich bald. Vergrößern sie ihren Abstand etwas, nicht dass sie von der abschmierenden Maschine getroffen werden!"

"Verstanden, Big Mama. Ist das Deck frei für uns?" Der CAG griff zum Telefon. "Air Boss, ist das Deck geräumt?" "Ja, Sir. Alle Maschinen in der Luft oder im Hangar." "Deck klar, Falcon 2. Bleiben sie weiter Wingman von Falcon 1." "Aye, Sir."

Der CAG schaute zu Mac hinüber. >Dieser Colonel hier ist gefasster als ich dachte. Ich möchte nicht wissen, wie ich in einer solchen Situation reagieren würde.< "CAG, der Wetterbericht." Er nahm ihn von dem jungen Lieutenant entgegen und sein Gesicht verfinsterte sich.

"Heilige Scheiße. Das hat gerade noch gefehlt!" Der Admiral und der XO sahen ihn interessiert an. "Was ist los, CAG?" "Sir, ihr Schiff steuert in einen dicken Sturm. Windböen Stärke 10, 4 Meter hohe Wellen und ein übles Gewitter."

"Verflucht! So hatte ich mir das Kommando nicht vorgestellt. Entschuldigen sie die Ausdruckweise, Admiral." Der XO sah den ranghöchsten Offizier auf der Brücke an. "Was hat das für Commander Rabb und Lt. Commander Hawkes zu bedeuten?"

"Dass sie in den nächsten Minuten aussteigen werden. Unter solchen Bedingungen ist die Maschine in ihrem schwer beschädigten Zustand nicht zu halten." "Und für die Rettung?", kam es beinahe flüsternd von Mac. Sie hatte die Tischkante umklammert.

A.J. Chegwidden, der CAG und der XO sahen sie an. "Es wird schwer sie zu finden und zu bergen." Die Worte des XO waren von schonungsloser Ehrlichkeit. Lt. Colonel Sarah MacKenzie unterdrückte mit aller Gewalt die Tränen, die ihr in die Augen zu schießen drohten.

"Mac, wenn sie lieber etwas Ruhe haben wollen, bring ich sie in ihre Kabine.", bot ihr der Admiral nocheinmal mit besorgter Stimme an. "Nein, Sir. Es geht schon wieder."

Der CAG war wieder ans Funkgerät getreten. "Falcon 2, hören sie. Der Wetterbericht sieht nicht gut aus. Sturm, Gewitter und schwere See. Sie fliegen direkt rein." "Verstanden. Keine Möglichkeit zum ausweichen?" "Nein. Wenn sie hier ankommen, wird auch der Sturm hier sein. Windstärke 10. Wird ne harte Sache werden. Wie siehts bei Hammer aus?"

"Schlecht. Die Maschine kippt immer wieder nach links weg. Der Treibstoffverlust wird glaub ich weniger, aber das liegt wohl daran, dass der Tank leer sein dürfte. Moment mal. Mayday, Mayday, grad ist ein Teil vom durchsiebten Leitwerk weggeflogen." Mac schloss die Augen bei der aufgeregten Stimme von Keeter, die aus dem Funkgerät kam.



01.13 Uhr Zulu-Zeit

Im Luftraum

Irgendwo über dem Arabischen Meer

"Hammer, ich glaub wir fliegen grad in den dicksten Sturm rein." "Glaub ich auch, Skates. Sieht nicht gut aus." Harm riskierte noch einen Blick aus dem Cockpit. Überall waren Blitze zu sehen und es hatte begonnen zu regnen.

Seine Arme schmerzten von der Anstrengung, die Steuerung im Griff zu behalten, als er nach einem Blick auf die mechanische Treibstoffanzeige, die ihm verblieben war, feststellte: "Das letzte Triebwerk hat gerade seinen Geist vollständig aufgegeben. Wir haben keinen Sprit mehr. Ich wollte schon immer mal ein Segelflugzeug fliegen."

"Mach keine Witze, Hammer." Ein unheilvolles, metallisches Krachen lies die beiden Navypiloten aufhorchen. "Scheiße, Skates. Ich kann die Maschine nicht mehr halten, das Ruder ist weggeflogen! Rausschießen, Rausschießen!"

Harm brüllte die letzten Worte so laut er konnte als er instinktiv den Hebel des Schleudersitzes zog, die Arme überkreuzte und auch schon das Kabinendach wegfliegen sah. Dann katapultierten ihn die Raketenmotoren aus dem Cockpit.

Skates folgte ihm mit einem Sekundenbruchteil Verzögerung. Harms Kopf wurde durch die Kräfte von 15 G, die auf ihn einwirkten, nach unten auf seinen Brustkorb gedrückt, als sich auch schon der Fallschirm öffnete. Die Tomcat stürzte, sich um die eigene Achse drehend, in die tobende See.


01.15 Uhr Zulu-Zeit

USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

"Big Mama, Falcon 1 ist Sierra Hotel, ich wiederhole, Falcon 1 ist Sierra Hotel. Zwei Fallschirme in der Luft.", klang Keeters Stimme aufgeregt durch das Funkgerät. Der CAG lies den Kopf zwischen seine Schultern sinken. "Verstanden, Falcon 2. Kommen sie nach Hause und passen sie auf. Das wird ne harte Sache." Er griff zum Telefon und begann die Rettungsaktion einzuleiten.

Mac war bei den Worten Keeters zusammengesackt. Sie konnte nicht mehr. Admiral Chegwidden fing sie auf bevor sie vollständig vom Stuhl rutschte. Er legte sie vorsichtig auf dem Boden ab während der XO einen Sanitäter verständigte.

A.J. versteckte geschickt seine eigene Angst um Commander Rabb und die Sorge um Lt. Colonel MacKenzie hinter seiner Seal-Fassade. Seine Aufmerksamkeit galt einzig und allein Mac, die bewusstlos am Boden lag. "Das dauert mir zu lang bis der Sanitäter hier ist. Ich werde den Colonel selber auf die Krankenstation bringen." "Aye, Sir. Seaman Ludlum wird ihnen den Weg zeigen."

"Danke XO." Behutsam hob Chegwidden den Colonel auf seine Arme und folgte dem Seaman. >Machen sie mir jetzt bloß keine Dummheiten, Mac. Ein abgestürzter Offizier reicht mir am Tag.<, dachte er als er durch die engen Korridore ging.

"Admiral, Sir. Diesmal bringen sie mir Lt. Colonel MacKenzie?", wurde er fragend von einer Ärztin begrüßt als er Mac sanft auf die Liege bettete. Dr. Brown hatte zufälligerweise wieder Dienst. "Wo ist der Commander? Er sollte jetzt bei ihr sein." "Rabb ist abgestürzt."

"Der Commander ist es? Ich habe gehört dass wir es mit zwei Bruchpiloten zu tun bekommen, aber dass er dazugehört hab ich nicht gewusst. Ich habe ihn beim letzten mal kaum hier raus bekommen. Dann werd ich mir den Colonel mal ansehen. Wenn sie bitte draußen warten würden, Sir?"

"Natürlich." Der Admiral verlies den Behandlungsraum. Während Dr. Brown die Untersuchungen durchführte, kam Mac langsam wieder zu sich. "Harm. Harm, wo bist du?", flüsterte sie leise vor sich hin. "Scht Colonel, ganz ruhig. Es wird alles gut.", versuchte die Ärztin sie zu beruhigen.

Mac sah in ihrem Kopf Bilder, die Harm zeigten wie er bewusstlos im Wasser trieb. Die Tränen schossen ihr erneut in die Augen. "Weinen sie, Colonel. Das beruhigt. Tun sie mir einen Gefallen und lassen sie alles raus. Einverstanden?" Dr. Brown hatte sich neben sie gesetzt, als Mac plötzlich zu würgen begann.

Da die Ärztin mit so etwas gerechnet hatte, reichte sie ihr eine Nierenschale. "Spülen sie sich den Mund aus, MaŽam. Und dann trinken sie mir ersteinmal ein großes Glas Wasser." Mac schämte sich für ihren Zustand. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn.

>Ich hasse ihn und diese verdammte Fliegerei. Andererseits aber liebe ich ihn gerade deswegen mehr als alles andere auf der Welt.< Sie hatte sich überhaupt nicht mehr in der Fassung. Gierig stürzte Mac das Glas Wasser hinunter. Es half wirklich ihre Nerven zu beruhigen.

"Kommen sie, Miss MacKenzie. Schauen wir mal nach ihrem Baby.", lächelte sie die Ärztin an und versuchte dabei sie auf andere Gedanken zu bringen während sie das Ultraschallgerät heran schob. "Mit dem Baby ist alles in Ordnung. Sie können bloß hoffen, dass es nicht nach seinem Daddy schlägt. Sonst haben sie alle Hände voll zu tun mit den beiden."

"Mit den dreien. Der Commander hat noch eine Ziehtochter mit dem gleichen Temperament. "Na dann ist ja alles paletti. Da wird ja richtig Leben in der Bude sein." Mac rang sich ein halbes Grinsen ab. Sie hatte einfach nur noch Angst um Harm. "Ich muss mal kurz weg. Sie bleiben hier liegen, verstanden? Schwester Kathy wird bei ihnen bleiben." "Gut."

Als Dr. Brown die Tür öffnete, prallte sie mit Admiral Chegwidden zusammen, der davor gestanden und gewartet hatte. "Verzeihung, Sir." "Wie gehts Colonel MacKenzie?", war seine erste Frage. Den Rempler hatte er vollkommen ignoriert. "Sie ist wieder bei Bewusstsein, Sir." A.J. atmete erleichtert auf. "Und dem Baby?"

"Alles in Ordnung." >Der Colonel und der Commander müssen ihm extrem viel bedeuten. Er führt sich auf als ob er der Großvater des Babys wäre.<, hatte ihn die Ärztin durchschaut. Wenn er geahnt hätte, dass soeben jemand hinter seine sorgfältig aufrechterhaltene Seal-Fassade geblickt hatte, wäre A.J. mehr als überrascht gewesen.

"Hören sie, Admiral. Ich habe eine Bitte an sie. Ich weiß, es ist etwas ungewöhnlich, aber da der Vater von Lt. Colonel MacKenzies Baby momentan nicht hier sein kann, bleibt mir nichts anderes übrig als sie zu fragen." Chegwidden hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und betrachtete Dr. Brown aufmerksam. "Die wäre?", kam es ernst von ihm.

"Sorgen sie dafür dass ihre beiden Anwälte während der nächsten Monate Innendienst schieben. Nochmehr solcher Aufregungen wären für den Colonel und das Baby nicht gut."

"Nichts anderes hatte ich vor. Es gibt bei J.A.G. genug Papierkram, um die beiden die nächsten sieben Jahre zu beschäftigen.", antwortete er mit seinem typischen Brummen. "Gut. Dann geh ich mal zurück zu meiner Patientin." "Und ich werde mich wieder auf die Brücke begeben. Sobald es etwas neues gibt, werde ich sie sofort informieren." Dr. Brown nickte nur leicht mit dem Kopf bevor sie die Tür wieder schloss.



01.16 Uhr Zulu-Zeit

Irgendwo im Arabischen Meer

Commander Harmon Rabb jr. registrierte wie seine F-14 auf dem Wasser zerschellte, als sein Fallschirm von einer Windböe erfasst und zusammengedrückt wurde. Es begann ihn wild umher zu schleudern, als auch schon seine rechte Körperhälfte mit voller Wucht aufs Wasser prallte. Dann wurde es um ihn herum schwarz.

Die Wellen schleuderten ihn hin und her und zerrten am Fallschirm. Der Rettungsweste, die sich aufgeblasen hatte, verdankte er es dass sein Kopf über Wasser blieb. Durch einen stechenden Schmerz an seiner Schulter und seinem Oberkörper kam er wieder zu sich.

>Verfluchter Mist, ich kann meinen Arm nicht bewegen. Aber ich muss den Fallschirm los werden! Wo ist Skates?< Sein RIO war nirgends zu sehen. >Vermutlich wurde sie abgetrieben.< "Skates! Ska-ates! Wo bist du? Ska-ates!", versuchte er gegen den Sturm anzubrüllen, aber er hatte keine Chance.

Harm wusste nicht wie, aber er schaffte es sich aus dem Fallschirm zu befreien als er zu frieren begann. Irgendwo drang Wasser in seinen Überlebensanzug ein. Er hatte nichtmal mehr das Notfallpaket geschweige denn das kleine Schlauchboot. Das musste er verloren haben als er bewusstlos war.

>Mac, meine Sarah. Lieber Gott, lass mich hier nicht draufgehen. Ich muss mich doch um Sarah, Mattie und mein Baby kümmern.< Verzweiflung kroch in ihm hoch, als er mit seinem Kopf unter Wasser geriet und gurgelnd und prustend wieder hoch kam.

>Hoffentlich finden die mich bald. Lange halte ich das nicht durch. Nicht noch einmal.< Harm musste wieder eine Ladung Salzwasser schlucken. Seine Gedanken kreisten nur noch um Mattie, Mac und das Baby. >Mein Baby. Die Nacht im Besprechungszimmer war das Beste, was du je getan hast, Commander.<

Skates hatte bei ihrer Landung mehr Glück gehabt. Sie hatte es geschafft ins Schlauchboot zu klettern und versuchte nun, nicht wieder von den Wellen hinausgespült zu werden. "Hammer! Hammer!" >Verdammter Mist. Wo steckt er?< "Hammer! Kannst du mich hören?" Aber es kam keine Antwort.

Nur das Heulen des Sturmes und Donnergrollen war zu hören. Das kleine Boot wurde wild hin- und hergeworfen, was Lt. Commander Elisabeth Hawkes unter anderen Umständen sogar Spaß gemacht hätte. Ihr linker Fuß schien leicht lädiert zu sein, da er schmerzte als sie ihn unter den Luftring des Schlauchbootes zu stecken versuchte um einen besseren Halt zu finden.

>Warum passiert immer mir so etwas? Und immer mit Hammer!< Sie fischte nach einem Müsliriegel aus ihrem Notfallpaket und begann ängstlich auf dem durchweichten Teil herumzukauen während ihr der Regen hart ins Gesicht schlug.

Commander Rabb musste derweil feststellen, dass er mittlerweile klatschnass war und jämmerlich fror. Die tobende See warf ihn hin und her und spürte jedesmal einen heftigen Schmerz in der Gegend seiner Rippen, der ihm beinahe die Luft abschnürte wenn er auf seine rechte Körperhälfte geschleudert wurde.

>Dich hats wohl ganz schön erwischt, Harm. Mac wird wirklich wütend auf dich sein. Dein Arm scheint auch nicht mehr zu gebrauchen zu sein und mit deinem Knöchel stimmt auch was nicht.<



01.35 Uhr

USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

Keeter hatte es irgendwie geschafft, seinen demolierten Vogel trotz heftiger Windböen und des stampfenden Schiffes auf dem Träger zu landen und erschien nun mit seinem RIO beim CAG und Admiral Chegwidden auf der Brücke.

"Gibts was neues, Sir?" "Nein. Wir haben drei Helos draußen, aber die suchen noch. Skates und Hammer könnten ganz schön weit fortgespült worden sein, bei dem Seegang!" "Wo ist Mac?" Keeter sah den CAG und den Admiral an. "Ich habe sie auf die Krankenstation gebracht. Es war alles zuviel für sie."

"Wollen sie damit sagen, Sir, dass sie alles hier mitbekommen hat, am Funk?" "Sie war nicht dazu zu bewegen, in ihre Kabine zu gehen, Commander.", antwortete Chegwidden. "Verstehe, Sir." >Verdammt, ich sollte Rabbs Eltern informieren. Das hab ich total vergessen.<, fiel es dem Admiral ein und er griff zum Telefon.

"Verbinden sie mich mit dem J.A.G.-Hauptquartier, Falls Church, Virginia, Seaman." Keeter und Beaver standen nun hinter dem Kartentisch und beobachteten stumm und bedrückt die Szenerie. "Big Mama, hier Searcher 4. Haben sechs Seals an Board, davon vier leichtverletzte und einen schwerverletzten. Erbitten Landeerlaubnis."

"Erteilt, Searcher 4!", herrschte der CAG in Funkgerät. "Bringen sie die Männer an Board und fliegen sie wieder raus. Sie werden sich an der laufenden Such- und Rettungsaktion beteiligen. Zwei meiner besten Piloten sind irgendwo da draußen und ich hätte sie gerne lebend wieder hier!" "Verstanden, Big Mama." Die Nerven des CAG waren zum zerreißen gespannt.


01.45 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Mattie und Chloe saßen gemeinsam mit Mrs. Burnett und Jennifer Coates beim Abendessen, als das Telefon klingelte. Mrs. Burnett stand auf, ging zum Schreibtisch hinüber und hob ab. "Burnett bei Rabb." "Mrs. Burnett? Admiral Chegwidden hier." "Admiral, schön sie zu hören. Wie geht es ihnen?"

Eine kleine Pause entstand. A.J. überlegte sich fieberhaft am anderen Ende der Leitung, welche Worte er wählen sollte. "Mrs. Burnett, ich weiß nicht wie ich es ihnen sagen soll." >Was ist denn, warum zögert er so?< "Ist etwas passiert, Sir?"

"Mrs. Burnett, es geht um ihren Sohn." Commander Rabbs Mutter musste schlucken. Die Stimme des Admirals war fest, hatte aber einen bedrückt klingenden Unterton gehabt, so dass sie eine ungutes Gefühl bekam. "Was ist mit Harm?", fragte sie ängstlich ins Telefon.

Genau vor dieser Frage hatte er sich gefürchtet. A.J. Chegwidden hasste diese Art von Gesprächen, seit er sie führen musste. Und er hatte während seiner Zeit in Vietnam eine menge solcher Gespräche geführt.

"Das Flugzeug des Commanders ist im Kampfeinsatz schwer beschädigt worden und über dem Meer abgestürzt. Er und sein RIO konnten aussteigen, wurden aber bisher noch nicht gefunden. Die Suchaktion läuft noch, MaŽam."

Patricia Burnett ballte ihre Hände zu einer Faust. >Muss er seinem Vater in allem so ähnlich sein?< "Und Mac? Wie hat sie es aufgenommen?" Der Admiral zuckte am anderen Ende zusammen. "Sie liegt auf der Krankenstation und ruht sich aus. Sie war kurz bewusstlos. Mrs. Burnett, ich werde sie informieren sobald ich etwas mehr weiß."

"Danke Admiral." Harms Mutter lies das Telefon sinken. Mattie, Chloe und Jennifer sahen schweigend und erwartungsvoll zu ihr hinüber als sie von der Tischplatte aufblickte. >Reiß dich zusammen, Trish. Sie müssen es ja erfahren.<

"Wer wars denn, Trish?", fragte Chloe neugierig. Mrs. Burnett sah sie abwesend an. Sie ging wieder zum Esstisch zurück und blieb am Kopfende stehen. "Alles in Ordnung, Granny?" Mattie war die Sache nicht mehr geheuer. "Es war Admiral Chegwidden." "Schlechte Neuigkeiten, MaŽam?"

Jennifer Coates erkannte an ihrem Gesicht, dass ihre Vermutung wohl zutreffend war. "Harm ist abgestürzt." Totenstille herrschte in der Wohnung. Matties Augen füllten sich mit Tränen. "Ist er ...?", sie wagte nicht das Wort auszusprechen.

Patricia selbst wollte diese Möglichkeit am liebsten überhaupt nicht in Betracht ziehen. "Nein, Mattie. Sie suchen nach ihm und seinem RIO." Jennifer kämpfte ebenfalls mit den Tränen. "MaŽam, wenn ich ihnen irgendwie helfen kann, dann sagen sie es mir."

"Danke, Jennifer." Mattie umarmte ihre neue Großmutter und begann zu schluchzen, als sich Chloe in den anderen Arm von Mrs. Burnett flüchtete. Harms Mutter versuchte die beiden Teenies zu trösten. "He, alles wird gut. Es ist ja nicht sein erster Absturz. Er wird zurückkommen, da bin ich mir ganz sicher."

>Ich hoffe es zumindest.<, versuchte sie sich selber Mut zuzusprechen. Bei Harms Mutter kamen die Erinnerungen an ihren gefallenen Mann und den Heiligabend 1969 wieder hoch, als ihr ein Militärgeistlicher mitgeteilt hatte, dass Harmon Rabb sr. über Vietnam abgeschossen und vermisst wurde.

"Wie hat es Mac aufgenommen, Trish?", presste Chloe hervor. "Sie ist ohnmächtig geworden und liegt auf der Krankenstation. Aber es geht ihr und dem Baby gut." Chloe konnte sich genau vorstellen, wie es Mac jetzt zumute war.

Sarah MacKenzies Gefühle für Harm hatten sie damals dazu gebracht, die Hochzeit mit Brumby abzusagen und die Beziehung zu beenden nachdem Harm dank Macs Eingebung gefunden werden konnte und im Krankenhaus lag.

Coates öffnete als es an der Tür klopfte. Commander Sturgis Turner und Frank Burnett standen im Flur. Frank erkannte mit einem Blick, dass etwas nicht stimmte als er sah wie die zwei Teenies und seine Frau im Wohnzimmer standen und sich umarmten.

"Trish, was ist passiert?", fragte der Vizevorsitzende von Chrysler sorgenvoll in den Raum. "Harm ist abgestürzt und wird vermisst." "Oh Trish." Er umarmte nun auch noch das menschliche Knäuel dass da so verloren herumstand.

Commander Turner war neben Coates getreten. "Sie wissen Bescheid, Sir?" "Ja, der Admiral hat im Hauptquartier angerufen und wollte Harms Nummer haben." "Sollten wir nicht auch die Roberts verständigen?" Sturgis dachte nach.

Die beiden waren ja schließlich Harm und Macs engste Freunde. "Ich werde sie anrufen. Mrs. Burnett, ich soll ihnen vom Admiral ausrichten, dass sie sich in der Nähe des Telefons aufhalten sollen und das ich ermächtigt bin für Chloe eine Entschuldigung zu schreiben. Sie soll erst nach Hause fliegen wenn Harm gefunden und wieder hier ist.

"Danke, Commander. Wenn sie hier mit uns auf Neuigkeiten warten möchten, können sie das gerne tun. Platz ist genug." Sturgis rang sich ein lächeln ab und lies sich gemeinsam mit Frank Burnett auf die Couch fallen.

Mattie war am Boden zerstört. Sie saß auf dem Teppich, Chloes Hand fest umklammert und starrte das Telefon an. Chloe tat das selbe. Harms Mutter versuchte derweil ihre Gefühle zu beruhigen, indem sie abspülte während Jennifer Coates unruhig in der Wohnung auf und ab ging.

Sturgis hatte es nach einer Weile geschafft, Bud und Harriet Roberts zu erreichen und erklärte ihnen was passiert war. Da Harriet über Lautsprecher mitgehört hatte, sah sie ihren Mann panisch an. >Oh Jesus, wie muss sich der Colonel nur fühlen.<

"Bud, das ist ja furchtbar." Lt. Bud Roberts nickte nur zustimmend. "Commander Turner wird anrufen, sobald er etwas erfährt. Wir sagen aber klein A.J. nichts. Er würde es wahrscheinlich noch gar nicht begreifen." "Du hast Recht, Bud."

Sowohl in Harms Wohnung als auch bei den Roberts begann nun ein nervenzehrendes, ungewisses Warten. Jeder hing stumm seinen Gedanken nach.


Liebe Grüsse Petra

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Petra-Andreas
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RE: Teenies von Maggie

#9 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:39

03.40 Uhr Zulu-Zeit

Irgendwo im Arabischen Meer

Harm versuchte sich mit eisernem Willen wach zu halten. Er wusste nicht wie lange er nun schon im Wasser trieb, geschweige denn wie viel Salzwasser er mittlerweile geschluckt hatte. Der Sturm tobte unablässig und weit und breit war kein Hubschrauber zu sehen.

Sein Überlebensanzug war mittlerweile voll mit Wasser gelaufen, so dass er vor Kälte zu zittern begonnen hatte. Die Schmerzen die er spürte waren zu einem ständigen, dumpfen Gefühl geworden.

>Wahrscheinlich hat mich die Kälte betäubt. Wenn ich im Nordatlantik runtergekommen wäre, wäre ich mittlerweile tot. Ich hab so einen verdammten Durst. Kommt wohl vom vielen Salzwasser.<

Er trieb eine Weile gedankenlos durch die tobende See, als er gedanklich zu Mac zurückkehrte. >Verdammt nochmal, Harm. Aufgeben gilt nicht. Wie kommst du jetzt bloß dazu, an deine letzte Liebesnacht mit Sarah zurückzudenken? Du solltest lieber zusehen, wie du hier wieder raus kommst um sie zum Altar zu führen!<

Commander Harmon Rabb jr. wurde wieder von einer Welle erfasst und untergetaucht. Sein Körper signalisierte ihm, doch einfach die Augen zu schließen und alles wäre vorbei, aber er lies nicht zu dass seine Physe die Oberhand über seinen Kopf bekam. Harm rief sich die Bilder von Mac und ihm und Mattie in allen möglichen Situationen, die er erlebt hatte, ins Gedächtnis. Er wollte und konnte sich nicht aufgeben, nicht jetzt.


04.50 Uhr Zulu-Zeit

USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

Mac lag auf der Liege im Behandlungszimmer von Dr. Brown und lauschte dem hektischen Treiben auf der Krankenstation. Es waren allem Anschein nach einige Schwerverletzte hergebracht worden, was ihre Stimmung nicht gerade besserte.

Auf einmal verstummten die Stimmen auf dem Gang, es klopfte kurz und dann öffnete sich die Tür vorsichtig. "Mac, wie geht es ihnen?" "Admiral, Sir. Haben sie Neuigkeiten?" Er senkte den Kopf. "Nein. Sie suchen noch nach Rabb."

Mac schlug verzweifelt mit der Hand auf die Liege. Den beiden Offizieren war klar, je länger die Suche dauern würde desto geringer waren die Chancen für die beiden abgestürzten Piloten. "Admiral Chegwidden. Bitte melden sie sich auf der Brücke!", ertönte eine Lautsprecherdurchsage.

A.J. sah Mac an. "Ich komme mit, Sir." Der Admiral wusste, dass es in diesem Moment sinnlos war Lt. Colonel MacKenzie von irgendwas abhalten zu wollen. Seinem Befehl würde sie sich schlichtweg wiedersetzen.

"Also gut. Aber das eins klar ist, Colonel. Sobald es ihnen schlecht geht, melden sie es mir unverzüglich!", knurrte er. "Aye Aye, Sir." "Ich warte draußen." Mac brachte in Rekordzeit ihre Kleidung wieder in Ordnung und folgte dem Admiral unsicheren Schrittes auf die Brücke. Das riesige Schiff schwankte in der schweren See.

Der XO, Keeter und sein RIO Beaver und ein Lt. Warwick von den Seals standen um den Kartentisch herum und lauschten dem CAG am Funk als Admiral Chegwidden mit Mac im Schlepptau erschien. "Was gibt es?" Der XO antwortete A.J.: "Wir haben jemand entdeckt, Sir." Mac ergriff unbewusst Chegwiddens Hand und drückte diese ziemlich fest. Er lies sie gewähren.

"Big Mama, Searcher 2 beginnt mit der Rettungsaktion." "Verstanden!" Es herrschte eine Spannung auf der Brücke, die kaum auszuhalten war. Gebannt lauschten alle dem Funkgerät. Macs Herz schlug schneller und ihr Griff an Chegwiddens Hand verstärkte sich. Die Minuten zogen sich endlos dahin.

"Big Mama, wir haben Lt. Commander Elisabeth Hawkes an Board. Sie scheint eine Beinverletzung zu haben, ist aber bei Bewusstsein." "In Ordnung, Searcher 2. Kommen sie zurück." Der CAG atmete erleichtert aus. >Einen haben wir.< "Aye Aye, Sir."

>Was ist mit Harm, warum haben sie ihn nicht auch gefunden?< Mac war einerseits erleichtert, dass es Skates wohl soweit gut ging, andererseits erreichte ihre Angst um Harm nun ein Stadium, dass sie beinahe durchdrehen lies.

"Keine Sorge, Mac. Sie werden ihn finden.", versuchte sie der Admiral wieder zu beruhigen. Aber er war selber skeptisch. >Hoffentlich hab ich recht. Es sind jetzt über dreieinhalb Stunden seit die Maschine abgestürzt ist. Wenn Rabb das nur übersteht.<

"Keeter, informieren sie die Staffel dass wir Skates haben." "Aye Aye, CAG." >Wo zum Teufel steckt bloß Hammer?< "Searcher 3, suchen sie weiter." "Verstanden, CAG."



05.12 Uhr Zulu-Zeit

Irgendwo im Arabischen Meer

Der Regen peitschte hart in Harms Gesicht. Er wurde nach wie vor durch die Wellentäler getrieben und versuchte dabei, nicht noch mehr Wasser zu schlucken. Zu seinem Durst war jetzt noch quälender Hunger gekommen und vor lauter Kälte konnte er seine Beine kaum noch spüren. Der vollgelaufene Überlebensanzug hing an ihm wie ein Bleigewicht und machte seine Schmerzen nicht gerade erträglicher.

>Mac, ich möchte dass du weißt dass ich dich liebe. Mehr als alles andere auf der Welt. Hast du mir ein Auge auf Mattie falls ich hier nicht mehr raus komme? Ich möchte dass unser Baby weiß, dass sein Papa es über alles geliebt hat. Du kannst ihm ruhig erzählen, was ich mir so alles geleistet habe.<, begann Commander Rabb abzuschließen.

Er hatte allen Mut verloren und auch seine körperliche Kraft war zu Ende, als ihn ein Geräusch aufhorchen lies. Es unterschied sich total vom heulen des Sturmes. >Das ist doch ein, dass muss eine Fatahmorgana sein.< Er wandte seinen Kopf in Richtung Himmel und blickte in das gleißende Licht eines Suchscheinwerfers.

Instinktiv begann er laut zu brüllen und mit seinem unversehrten Arm zu winken. Er hatte ein rotes Knicklicht in Gang gesetzt indem er es mit dem einen Ende zwischen die Zähne geklemmt und mit dem ihm zur Verfügung stehenden Arm am anderen Ende abgeknickt hatte.

"Ich glaub da unten leuchtet was, Lieutenant.", rief einer der Männer der Suchmannschaft von der Seitentür ins Cockpit des Helikopters vor. "Das wird ein Blitz gewesen sein." "Ein roter Blitz? Das glaube ich nicht. Es wäre vielleicht besser wenn wir nochmal umdrehen und nachschauen."

>Was rotes, ich glaub der hat zu lange aufs Wasser gestarrt.< Der Pilot entschied sich dann aber doch, dem CAG Meldung zu machen da der ihnen gedroht hatte, sollten sie etwas übersehen, würde er sie Kielholen lassen.

"Big Mama, hier Searcher 3. Wir drehen noch mal ne Runde. Wir glauben etwas entdeckt zu haben, sind aber nicht sicher." "Geht klar, Searcher 3. Haben Searcher 1 und 2 mitgehört?" "Ja, CAG."

Harm starrte in den nun wieder schwarzen Himmel. >Die können doch nicht einfach abhauen, so eine Scheiße! Kommt zurück, aber bitte ein bisschen plötzlich!< Seine Erschöpfung war nun tiefer Frustration gewichen, nachdem er einen Hoffnungsschimmer gehabt hatte.


05.15 Uhr Zulu-Zeit

USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

"Er ist dort." Admiral Chegwidden, der XO, der CAG, Keeter und sein RIO Beaver sahen Mac verwundert an. "Colonel, machen sie sich keine allzu großen Hoffnungen. Es kann auch wirklich nur eine Lichttäuschung gewesen sein."

"Nein CAG. Ich weiß es." Mac hatte urplötzlich eine Eingebung gehabt, die durch ihren Panzer aus Angst gedrungen war. Chegwidden drehte seinen Kopf in Macs Richtung und murmelte vor sich hin: "Sie hat ihn auf diese Weise schon einmal gefunden." "Sir?" "Bei seinem letzten Absturz, XO."

Der Admiral erntete allgemeines Unverständnis. >Ist der denn jetzt total durchgeknallt?"<, gestattete sich der XO zu denken. Den Gedanken laut auszusprechen wagte er allerdings nicht. Er hatte A.J. einmal wütend erlebt und hegte keine Selbstmordabsichten.

Lt. Warwick nickte zustimmend bei den Worten A.J.s zu dem ranghöheren Seal hinüber. Er hatte selbst schon diese Erfahrung während eines Einsatzes gemacht, als ihn sein Bauchgefühl vor einem Heckenschützen gewarnt hatte. Der Lieutenant war eigentlich auf die Brücke gekommen um Bericht zu erstatten, aber er stellte fest dass das im Moment Nebensache war.

Der XO, der hier wohl jetzt das Kommando hatte, >Warum weiß ich nicht, als wir gingen hatte es noch Captain Brenner.<, war zu sehr damit beschäftigt die Rettungsaktion zu verfolgen und sein Schiff durch den Sturm zu steuern.

"CAG, wir gehen etwas tiefer wegen der Sicht." "Okay. Passen sie mir aber auf die Böen auf, Searcher 3." "Aye Aye, Sir." "Hören sie zu, Lieutenant Warwick. Es geht hier um den Piloten, der ihr verdammtes Heck mit seiner Aktion gerettet hat. Ihre Männer können sich bei ihm bedanken, dass sie hier sind. Sollte Hammer nicht, nicht heil aus der Sache hier rauskommen, würde ich mich an ihrer Stelle von seiner Verlobten und seinem Vorgesetzten fernhalten!"

Der CAG erntete einen verständnislosen Blick. "Haben sie schon mal einen wütenden Colonel der Marines in Verbindung mit dem Judge Advocate General der Navy und meiner Wenigkeit, die wir dann einen unserer besten Männer verloren hätten, erlebt? Ich schwöre es, ihre Ausbildung wird ihnen dann nicht mehr viel nützen!", platzte es aus dem CAG heraus, dessen Nervenkostüm mit ihm durchgegangen war.

Lt. Warwick war vollkommen perplex. "Wie bitte, Sir?" Der CAG schluckte. "Entschuldigen sie, ich bin einfach nur erschöpft. Sie können natürlich nichts dafür, dass Hammer abgestürzt ist. Ich übernehme natürlich die volle Verantwortung für das, was ich eben gesagt habe, Admiral, Sir."

Chegwidden verzog sein Gesicht zu einem brummigen aber kurzen Lächeln, dass er sich mühevoll abrang. "Für was wollen sie die Verantwortung übernehmen, CAG? Ich habe nichts gehört." >Wär ja noch schöner wenn ich ihm daraus jetzt einen Strick drehen würde, nachdem er alles versucht um Rabb zu finden.<

Der Admiral beschloss zu handeln. Er konnte nicht länger untätig herumstehen. "Lt. Warwick, sie sollten jetzt besser bei ihren Männern sein. Unterhalten können wir uns später noch.", versuchte Chegwidden die Situation zu entschärfen. "Aye Aye, Sir." Der Lieutenant grüßte und verlies die Brücke hastig, bevor er noch in irgendwas hineingeraten konnte. A.J.s Aufmerksamkeit wandte sich anschließend Mac zu, die schon wieder ziemlich blass um ihre Nasenspitze war.

"Setzen, Colonel. Sonst schicke ich sie wieder auf die Krankenstation und sorge dafür, dass sie dort bleiben!" Die Stimme des Admirals hatte ihren üblichen Befehlston angenommen. Er war zwar ebenfalls zutiefst besorgt, verstand es aber seine Sorge geschickt zu verstecken. Mac fügte sich und begann nervös ihre Finger zu kneten. Sie spürte, dass etwas in der Luft lag.



05.25 Uhr Zulu-Zeit

Irgendwo im Arabischen Meer

Der Helikopter flog langsam und sehr tief über die hohe Brandung, als der Pilot nun ebenfalls das mysteriöse Leuchten, von dem Lieutenant berichtet hatte, in der stürmischen See unter ihm wahrnahm. "Ich glaub wir haben ihn. Fertig machen zur Bergung!"

Ein Taucher klinkte sich in den Bergungsgurt an der Winde ein und wartete auf das Kommando zum herablassen. Der Pilot hatte alle Hände voll zu tun die Maschine gerade zu halten, da die Windböen heftig am Hubschrauber zerrten.

Harm hatte in seiner Frustration und seinem halben Delirium zuerst nicht bemerkt dass der Helikopter zurückgekehrt war, erst als er aber das blendende Licht des Suchscheinwerfers auf sich zukommen sah, wurde ihm bewusst dass er es wohl beinahe geschafft hatte.

>Sie haben dich gefunden. Aber was passiert, wenn sie doch wieder vorbeifliegen?< Er geriet in Panik und versuchte den Helikopter durch Winken auf sich aufmerksam zu machen. "Big Mama, hier Searcher 3. Haben etwas entdeckt, können aber noch nicht sagen was. Sehen uns die Sache mal an." "Verstanden."



05.27 Uhr Zulu-Zeit

USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

"Big Mama, hier Searcher 1. Haben ein leeres Schlauchboot gefunden. Vom Piloten keine Spur." Auf der Brücke herrschte nun Verwirrung. "Searcher 1, Searcher 3, sie sind 20 Meilen voneinander entfernt, könnten sie mir mal erklären was sie da tun? Oder jagen sie eine Meerjungfrau, Searcher 3?"

Bevor aber einer der beiden angerufenen Hubschrauber antworten konnte, tönte es erneut aus dem Funk: "Big Mama, Searcher 4 empfängt ein Notsignal." Der CAG notierte sich die Koordinaten der Standorte der drei Hubschrauber auf der Karte und war kurz davor, einen Mord zu begehen.

Die Suchmannschaften hatten es geschafft, alle auf der Brücke Anwesenden durcheinander zu bringen. >Also, zuerst hören wir Stundenlang gar nichts von Rabb, und nun wollen ihn gleich drei SAR-Teams gefunden haben. Der treibt mich noch mal in den Wahnsinn!<, versuchte Admiral Chegwidden sich unter Kontrolle zu halten.

"Searcher 1, 3 und 4, jeder geht seinem Signal nach. Ich erwarte unverzügliche Rückmeldung." "Aye, Sir." >Harm kann sich doch nicht dreiteilen. Irgendwer liegt hier falsch.<, begann sich nun auch Mac Gedanken zu machen.


05.29 Uhr Zulu-Zeit

Irgendwo im Arabischen Meer

Harm sah wie jemand in einem dunklen Taucheranzug an einem Seil hin und her baumelte, dass sich langsam auf ihn zu bewegte. Dann klatschte diese Person neben ihm ins Wasser. "Flash, melden sie dass wir ihn gefunden haben."

"Aber sicher doch." "Commander, wir holen sie jetzt hier raus." "Okay.", war das einzige, was Harm zwischen seinen Zähnen hervorbrachte als er auch schon den Rettungsgurt umgelegt bekam. "Hochwinschen!" Langsam begann er hoch zu steigen.

Dann erfüllte ein schmerzverzerrter, beinahe unmenschlicher Schrei die Luft als Commander Rabb und sein Retter plötzlich nach oben gerissen wurden und das ganze Körpergewicht von Harm im Rettungsgurt hin der auf seinen Brustkorb drückte.

"Verdammt, was macht ihr denn für einen Bockmist?", rief der Taucher in sein Funkgerät. "Tut mir leid, aber ich musste die Maschine hochziehen um der Welle auszuweichen." Harm war vor Schmerz bewusstlos geworden als er vorsichtig in den Hubschrauber gezogen wurde.

Sofort machte sich ein Sanitäter über ihn her. Er entfernte ihm die Druckhosen und schnitt dann den Überlebensanzug auf. "Der Anzug ist voller Wasser! Schaut zu dass er auf den Träger kommt. Der Commander ist total unterkühlt!", brüllte der Sani in Richtung Cockpit.

"Sarah, das Foto." Harm war wieder zu sich gekommen. "Ruhig Commander. Welches Foto?" "In meiner Brusttasche im Overall." Harm fror entsetzlich. "Das hier?" Der Sanitäter zog ein einlaminiertes Ultraschallbild aus der Tasche und wunderte sich ein wenig. "Genau. Danke." Er nahm es in seine linke Hand und wurde wieder ohnmächtig.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
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RE: Teenies von Maggie

#10 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:40

05.34 Uhr Zulu-Zeit

USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

"Big Mama, Searcher 2 hat nichts gefunden außer einem Notfallpäckchen." "Okay. Weitersuchen." "Verstanden." "Searcher 1 für Big Mama." "Was gibts?" "Wir haben das leere Schlauchboot. Vom Commander keine Spur." "Verstanden."

Der CAG sah hilflos zu Admiral Chegwidden, der Mac nicht aus den Augen lies und leicht den Kopf schüttelte. Es herrschte betretenes Schweigen. "Er lebt. Ich weiß es.", schluchzte Mac kaum hörbar in die Stille hinein. "Big Mama, hier Searcher 4. Wir haben das Päckchen an Board!" Mac riss als erstes ihre völlig übermüdeten Augen auf. Gebannt schauten alle Anwesenden das Funkgerät an.

"Wiederholen sie, Searcher 4." "Big Mama, wir haben das Päckchen an Board. Der Sani sieht ihn sich gerade an. Machen sie auf der Krankenstation alles klar. Schwere Unterkühlung und so wie es aussieht Frakturen auf der rechten Körperseite. Er wird immer wieder kurz bewusstlos, CAG." "Searcher 4, bewegen sie ihre Mühle schnellstens hierher!" "Verstanden." "Big Mama an alle, Bravo Zulu, ich wiederhole, Bravo Zulu! Kommen sie nach Hause."

Der CAG rief erleichtert die letzten Worte aus während Mac aufgesprungen war und dem Admiral weinend um den Hals fiel. Diesen Gefühlsausbruch hatte er nicht erwartet. A.J. fuhr ihr kurz über den Rücken während auf der Brücke der Jubel über die geglückte Rettung ausbrach.

Admiral Chegwidden reichte Lt. Colonel MacKenzie ein Taschentuch und sah sie fürsorglich an. "Dann werd ich mal Rabbs Eltern informieren." "Ja, Sir." Mac wurde erst jetzt bewusst, dass sie ihren CO umarmt hatte und sie lies ihn hastig los. "Danke, Sir." A.J. lächelte sie kurz brummig an. "Keine Ursache, Colonel."



05.40 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Mattie und Chloe lagen auf dem Wohnzimmerteppich und schliefen einen unruhigen Schlaf während sich die Erwachsenen leise unterhielten. Die Warterei machte sie alle wahnsinnig. Harms Mutter hatte sich den ganzen Abend Gedanken gemacht, wie es wohl Mac gehen mochte, und vor allem wie es ihrem Sohn ging. Dann hatte sie seinen Halbbruder Sergej in Russland angerufen, und ihm die Situation geschildert.

Der war natürlich ebenso besorgt wie alle anderen und hatte sie gebeten, ihn sofort zu informieren wenn sie etwas neues wüsste. Frank Burnett versuchte alles, seine Frau von ihren trübsinnigen Gedanken abzubringen, aber es gelang ihm nicht. Er wusste genauso gut wie sie, je länger Harm nicht gefunden wurde, desto geringer waren seine Chancen.

Commander Sturgis Turner hingegen sah immer wieder nervös zwischen Jennifer Coates, seiner Uhr und dem Telefon hin und her. >Mensch Harm, komm schon alter Junge. Halte durch!"<, versuchte er sich selber Mut zuzusprechen.

Ein lautes Klingeln unterbrach die Stille. Patricia Burnett griff sofort nach dem Telefon, während Mattie und Chloe wie von der Tarantel gestochen hoch fuhren.

"Burnett bei Rabb?" "Mrs. Burnett? Hier spricht nochmal Admiral Chegwidden. Trishs Augen blickten direkt auf die beiden verängstigten Teenager auf dem Teppich. Sie ergriff die Hand ihres Mannes. "Admiral?" "Commander Rabb wurde gefunden." Harms Mutter schloß ihre Augen.

"Er befindet sich auf dem Weg zur Seahawk. Wie schwer er verletzt ist kann ich momentan noch nicht sagen, MaŽam." "Danke, Sir." "Granny, was ist mit Harm?" Mattie zitterte am ganzen Körper. "Sie haben ihn gefunden. Er lebt, ist aber verletzt."

Mattie und Chloe fielen sich in die Arme während Sturgis und Coates dem Himmel dankten. "Dann ruf ich mal Bud an." "Das ist eine gute Idee, Commander. Die machen sich bestimmt auch wahnsinnige Sorgen. Möchte jemand was zu essen haben?" "Wau!", kam es von Djingo, der auf seiner Decke lag und bei dem Wort Essen die Ohren gespitzt hatte. Alle lachten auf.

"Roberts?" "Bud, hier ist nochmal Commander Turner. Sie haben Rabb gefunden." Ein Steinbruch viel Lieutenant Bud Roberts vom Herzen. "Ist mit dem Commander alles in Ordnung?", frage Harriet dazwischen. "Der Admiral sagte zu Mrs. Burnett dass er verletzt sei. Wie schwer konnte er auch noch nicht sagen. Harm war erst auf dem Weg zurück zur Seahawk." "Danke, Sir." "Keine Ursache, Bud."



05.50 Uhr Zulu-Zeit

Im Luftraum

Irgendwo im Arabischen Meer

Der Sanitäter begann Harm von den nassen Klamotten zu befreien, während dieser das Foto von seinem Baby in der linken Hand fest umklammert hielt. Er schnitt den Fliegeroverall auf und löste ihn vorsichtig von Commander Rabbs Körper. Die gleiche Prozedur erfolgte beim T-Shirt. Dann besah er sich Harms Verletzungen.

"Der rechte Arm ist ausgerenkt, Prellungen überall. Commander, hey, haben sie irgendwo Schmerzen?" Harm war wieder kurz weggetreten gewesen als ihn ein Ruck, den der Hubschrauber in einer Böe vollführte, zurückholte.

Der Sani sah ihn besorgt an. "Hey, Hammer. Haben sie Schmerzen?" Er hatte seinen Rufnamen auf dem Helm im Hubschrauber abgelesen. "Die Rippen. Sarah und Mattie. Mir ist kalt." Der Sanitäter sah sich die Verletzungen genauer an und begann Harm in Decken zu wickeln und im intravenös ein Kreislaufmittel zu geben. Commander Rabb aber war schon wieder bewusstlos.



05.55 Uhr Zulu-Zeit

USS Seahawk

Irgendwo im Arabischen Meer

"Searcher 4 für Big Mama." "Sprechen sie, Searcher 4." "Patient ist stark unterkühlt und hat Luxation des rechten Schultergelenks. Es sind drei oder vier Rippen rechts gebrochen und den Fuß sollte sich auch mal jemand ansehen. Des weiteren Prellungen, Schürfwunden und Dehydration. Momentan wieder bewusstlos." "Verstanden." "Ankunftszeit in zwei Minuten."

Als der Helikopter auf dem Deck der Seahawk aufsetzte, lief Mac durch den strömenden Regen auf die Trage zu. Sie ergriff Harms Gesicht mit beiden Händen und er schlug die Augen auf. "Sarah." "Harm." Ihre Lippen küssten die seinen voller Zärtlichkeit. "Alles wird gut, Marine." Er lächelte sie an bevor ein Unteroffizier Mac zurückschob. "MaŽam, wir bringen ihn auf die Krankenstation." "Ich komme mit."

Vor der Krankenstation aber fing sie Admiral Chegwidden ab, als sie hineinstürmen wollte. "Colonel, sie bleiben hier!" "Aber Sir." "Kein aber. Sie ziehen sich jetzt erstmal um, essen etwas und dann können sie sich wieder hier einfinden. Das ist ein Befehl!"

Mac hatte Haltung angenommen. "Aber Harm ... ." "Rabb hätte sicher was dagegen wenn sie hier Pudelnass herumstehen würden. Und ihr Baby auch. Weggetreten!" Die Stimme des Admirals duldete keinen Widerspruch. Keeter begleitete Mac und achtete darauf, dass sie Chegwiddens Befehl auch wirklich ausführte.

Keine Stunde später stand sie wieder beim Admiral als der Arzt zu ihnen heraus kam. Die Untersuchungen hatten eine Ewigkeit gedauert. "Lt. Colonel MacKenzie. Ihr Verlobter hatte verdammt viel Glück. Die größten Sorgen machte uns die Unterkühlung. Er hatte nur noch eine Körpertemperatur von 30°C. Aber sie steigt wieder.

Ansonsten hat er drei gebrochene Rippen, eine Schulterluxation und einen übel verstauchten Knöchel, alles auf der rechten Körperseite. Des weiteren Prellungen und Schürfwunden am ganzen Körper. Die Dehydration lösen wir mit Infusionen. Er fragt die ganze Zeit nach seiner Sarah."

Mac lächelte. "Kann ich zu ihm?" "Sicher. Kommen sie." Chegwidden und Keeter tauschten einen erleichterten Blick aus und setzten sich auf die bereitgestellten Stühle.

Mac betrat leise das Zimmer, setzte sich neben Harms bett auf einen Hocker und griff nach seiner Hand. Er lag dick eingepackt, ans EKG angeschlossen da und öffnete bei ihrer Berührung müde die Augen. "He. Keine Angst, Sarah. Ich bin da." Mac küsste seine Hand die sie an ihre Wange gedrückt hielt. "Ich ... . Mach mir nie wieder so einen Blödsinn, Commander. Hörst du?"

Harm nickte vorsichtig. Eine Träne rollte über Macs Wange an seiner Hand hinunter. "Versprochen.", kam ein leises flüstern von ihm bevor er wieder seine Augen schloss. "Harm?", fragte Mac voller Angst in der Stimme. "Harm?" Sie rüttelte ihn als er seine Augen wieder öffnete. Ein Stöhnen war die Antwort.

"Au. Mac, hör auf. Das tut weh." Commander Rabb sah sie mit schmerzverzerrtem Gesicht an. "Ich wollte dir nicht wehtun. Ich hatte nur ... ." "Angst dass ich bewusstlos werde." Mac rehbraune Augen sagten ihm alles. Es strengte ihn sichtlich an zu reden. "Warst du die ganze Nacht wach?" "Ja." "Dann bist du so müde wie ich."

Irgendwie schaffte er es zur Seite zu rutschen. "Mir ist kalt. Komm her." Einladend hob der die Decke ein Stück an. "Aber ich kann doch nicht ... ." "Du musst mich wärmen. Also?" Harm brachte ein halbes Flyboygrinsen zustande. Mac zog ihre Schuhe aus und legte sich behutsam neben ihn.

Ihre Wärme gab Commander Rabb ein wohliges Gefühl. "Gute Nacht, Sarah." "Schlaf gut, Harm." Ihre Lippen trafen sich zu einem innigen Gute-Nacht-Kuss.

Warum kommt sie denn nicht mehr raus? Es ist jetzt über eine halbe Stunde." "Keine Ahnung, Sir." "Schauen wir nach." Chegwidden öffnete vorsichtig die Tür und blieb dann neben Keeter stehen, als auch Skates im Morgenmantel dazu kam. Alle drei starrten gerührt auf das Bild, das sich ihnen bot.

Mac und Harm lagen, fest schlafend, aneinandergeschmiegt in seinem Krankenbett. Ihren Kopf hatte sie an seine linke Schulter gebettet und ihr Arm lag behutsam auf seiner Armschlinge. Die Decke war über die beiden Schlafenden gebreitet und an den Seiten festgestopft.

Skates hatte eine Kamera in der Hand, da sie Harm nach seinem fünften Absturz als Jubiläumsfoto festhalten wollte. Aber ihr kam eine bessere Idee. "Mit ihrer Erlaubnis, Sir?" "Was haben sie vor?" "Ein Familienfoto für die Hochzeit. Ich werde es vergrößern und die Geschichte der beiden in einer Art Spiel präsentieren." Chegwidden und Keeter grinsten. "Erlaubnis erteilt. Aber ich möchte einen Abzug haben, Commander." "Aye, Sir."



00.45 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Harm und Mac kehrten drei Tage später nach Hause zurück. Commander Rabb hatte seinen Sturrkopf bei den Ärzten durchgesetzt, die ihn eigentlich noch nicht hatten gehen lassen wollen.

"Mum, Frank, was macht ihr denn hier?" Harm hatte einen verblüfften Ausdruck auf dem Gesicht. "Gott sei dank, dir gehts gut." Patricia Burnett drückte ihren Sohn vorsichtig an sich. "Gut ist was anderes, aber ich bin okay. Schön euch zu sehen. Mattie."

"Du hast mir doch versprochen, nicht abzustürzen." "Ich weiß. Aber Krieg ist Krieg." Er drückte sie ebenfalls an sich. "Hallo Commander. Schön dass sie halbwegs gesund sind." "Danke, Jennifer." "Wir haben Macs Sachen hergebracht damit sie auf die aufpasst.", grinste Chloe. Das war zwar nicht der eigentliche Grund gewesen, aber sie wollte keinen Ärger riskieren.

"Hi Harm. Schön dass du wieder da bist." "Tag Chloe." Auch Chloe bekam eine Umarmung. Dann fiel ihm etwas ein, dass er total vergessen hatte. Aber bevor er etwas sagen konnte, ergriff Mrs. Burnett das Wort. "Ich glaube, du hast uns etwas zu erklären, Harmon Rabb jr.!" Der angesprochene sah betreten zu Boden, dann zu Mac hinüber.

"Mum, Frank, Mac und ich wollen heiraten. Und ihr werdet Großeltern." "Ich weiß." "Woher?" Harms Blick fokussierte augenblicklich Mattie und Chloe. "Untersteh dich, Harm. Sie sind unschuldig. Sie wollten mir nur das Nudelholz überbraten als ich die Tür aufschloss."

Alles lachte, was Harm schlagartig an seine gebrochenen Rippen erinnerte. "Woher weißt du es dann?" "Der Admiral hats mir gesagt." "Ich bin geliefert!", stöhnte Commander Rabb auf. "Dein Baby hat Hunger. Und du solltest auch was essen, und vor allem trinken." Mac sah ihn bestimmt an.

"Aber zuerst muss ich die Braut drücken. Alles Gute, Mac." "Danke, Mrs. Burnett." "Von mir auch. Und pass mir auf meinen Stiefsohn auf." "Sicher. Man kann ihn ja keine fünf Minuten alleine lassen." Harm humpelte zum Tisch und lies sich auf einen Stuhl fallen. Dankbar aß er die Spaghetti seiner Mutter und trank ein riesiges Glas Eistee, dass ihm Mac hingestellt hatte.

Nach dem Essen verabschiedeten sich alle, da Trish der Meinung war dass die beiden Verlobten ihre Ruhe brauchen. "Schlaf schön, Harm." "Gute Nacht, Mum. Und passt mir ja auf Macs Wohnung auf." "Keine Sorge. Machen wir." Dann waren sie alleine und Mac übernahm das Kommando. "Ich geh jetzt ins Bad und du humpelst in dein Bett. Ich helfe dir dann beim Waschen." "Aye Aye, MaŽam." Harm grinste.

Mac kam gerade im Nachthemd aus dem Badezimmer, als sie Harm vollbekleidet und Barfuss auf dem Bett sitzend vorfand. "He, hast du vor in Uniform zu schlafen, Seemann?" "Nein. Aber ich komm ohne Hilfe nicht aus den Klamotten, Marine." Er hatte seinen Hundeblick aufgesetzt. >Warum kann ich seinen graublauen Augen einfach nicht wiederstehen?<

Mac lächelte. "Also gut, aber nur weil ich heute meinen sozialen Tag habe." Sie trat vor ihn und begann ihm die Jacke aufzuknöpfen. Vorsichtig zog sie das Dreieckstuch über seinen Kopf und legte ihm den ramponierten rechten Arm in seinen Schoß. Dann streifte sie die Jacke ab und hängte sie über eine Stuhllehne.

Mac löste die Krawatte und widmete sich nun seinem Hemd. Sie begann die Knöpfe zu öffnen. Er versank dabei völlig in ihren großen braunen Augen. Ihre Lippen waren nur wenige Zentimeter von den seinen entfernt und Harm konnte nicht wiederstehen, sie zärtlich zu küssen. "Hmmmm. Du Schuft." "Ich bin kein Schuft." "Doch, du nutzt nämlich deine hilflose Lage schamlos aus. Hat man euch das in Pensacola beigebracht?"

"Klar. Abstürzen, auffischen, zusammenflicken und sich von einer so wunderschönen Frau wie dir trösten lassen." Harm grinste sein Pilotengrinsen und küsste sie innig. Mac versuchte ihn dabei aus dem Ärmel seines Hemdes zu fädeln, als sie an seiner Schulter hängen blieb. Harm entfuhr ein schmerzerfüllter Schrei.

"Tut mir leid, das wollte ich nicht.", kam es voller Sorge von Mac. "Schon okay. Es geht wieder.", presste er zwischen zusammengekniffenen Lippen hervor. Sie küsste ihn tröstend und zog ihm dann endgültig das Hemd aus. Er schlang seinen gesunden Arm um ihre Hüfte und zog sie an sich, um sich anschließend rückwärts mit ihr aufs Bett sinken zu lassen.

Als Mac auf seinen gebrochenen Rippen zum liegen kam, seufzte er wieder auf. "Ich glaub wir lassen das lieber.", stellte sie sachlich aber auch etwas enttäuscht fest. Sie hatte sich so auf den ersten Abend zu Hause gefreut.

"Wenn du dich seitlich neben mich legst, tut es nicht weh. ",flüsterte er verführerisch. Harm schob sie sanft von sich herunter und seine Lippen fanden wieder die ihren. Langsam und kaum spürbar lies er sie an Macs Hals herunterwandern, was diese beinahe um ihren Verstand brachte. Irgendwie schaffte er es, mit der gesunden Hand die Träger ihres Nachthemdes von ihren Schultern zu schieben. Mac gurrte genießerisch, als er ihren Busen auf die selbe Art zu liebkosen begann.

"Harm, bitte. Nur kurz.", versuchte sie ihn zu unterbrechen, da sie es nicht schaffte, ihm seine Hose zu öffnen. Aber er dachte nicht im Traum daran, sich von ihr zu lösen. "Hmmmm?", brummte er irgendwo aus der Gegend um ihren Busen hervor. Mac nahm seinen Kopf zwischen ihre Hände und zog ihn sanft aber bestimmt auf Höhe ihres Gesichtes. Er sah sie überrascht an.

"Harm, bitte. Ich kann dir sonst die Hose nicht ausziehen." Plötzlich begann sie zu lachen. "Ich glaub der Satz ist jetzt irgendwie anders rübergekommen als ich ihn gemeint hab." Er lachte mit. "Oh, ich mag ihn so, wie du ihn gesagt hast. Und ich glaube, ich habe ihn richtig verstanden." Dann fiel die Hose neben ihr Nachthemd auf den Boden.

Harms Küsse wurden leidenschaftlicher, als ihm Mac mit den Fingern sanft durch seine Haare fuhr und ihn von seinem letzten Kleidungsstück befreite. Schüchtern streichelte sie seine empfindlichste Stelle. >Es gibt wohl nicht viele Menschen, die meine Sarah so schüchtern kennen.<

Sie konnte sein Begehren in seinen Augen lesen als er kurz innehielt. "Dreh dich mal bitte mit dem Rücken zu mir, Sarah." Mac tat was er ihr sagte, als Harm sie auch schon mit dem linken Arm eng an sich zog. Sie konnte seine Erregtheit nun deutlich spüren.

"Keine Angst, ich werde nichts tun was du nicht willst.", wisperte er ihr mit unglaublich einfühlsamer und beruhigender Stimme in ihr Ohr, da sie sich in seinem Arm total versteift hatte. Mac begann sich wieder zu entspannen. Sachte schob er sein Bein zwischen die ihren und begann sanfte Küsse auf ihr Ohr zu hauchen und ihre Brüste zu streicheln. Mac schmiegte sich noch ein Stück enger an ihn, als er zärtlich mit ihr eins wurde.

Harm konnte ihr erbeben spüren. Die glühende Hitze, die ihr Körper ausstrahlte, machte ihn wahnsinnig. Er knabberte an ihrem Hals und biss immer wieder sanft in ihre Schulter während Mac seinen Arm umklammerte. Leise stöhnte sie auf. Er lies sie irgendwo im Himmel schweben, aber nur so weit, dass sie ihm nicht völlig entglitt. Immer wenn er spürte, dass sie einen Höhepunkt hatte, unterbrach er kurz sein Spiel, um nicht völlig die Kontrolle zu verlieren.

>Wieso bringt sie dich jedesmal beinahe um deinen Verstand, Harm?<, kam ihm in den Sinn als ihm auch schon ein wohliger Seufzer entfuhr. Mac drehte ihren Kopf zu ihm und presste ihre Lippen nun fordernd auf seine, während ihre Zunge mit Harms spielte. Es war um ihn geschehen. Dieser Verführung konnte er nicht mehr wiederstehen.

Gemeinsam erreichten sie ihren Höhepunkt, als sein Kopf erschöpft in ihre Halsbeuge sank und Mac seinen heißen, keuchenden Atem über ihre nackte Haut streichen spürte. Sie wollte sich nicht lösen und fingerte statt dessen mit einer Hand nach der Decke, um sie über sich und ihn zu ziehen.

"Danke Harm, dass du mir diese Variante gezeigt hast.", flüsterte sie schläfrig und glückselig. Zur Antwort küsste er sie liebevoll. >Jetzt kenn ich sie schon so lange, aber sie überrascht mich immer wieder. Hat sie es so wirklich noch nicht gekannt?< Er schloss seine Augen und schlief selig ein. Die leichten Schmerzen die ihm sein geschundener Körper verursachte, spürte er gar nicht.



11.02 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Mac erwachte zu den Klängen von 'In these Arms', die aus dem Radiowecker kamen. >Wie passend. Ich lieg hier in Harms Arm und im Radio läuft Bon Jovi.< Sie drehte sich vorsichtig um, so dass sie in Harms Gesicht sehen konnte.

>Er sieht so verletzlich aus, wenn er schläft.< Mac betrachtete ihn eine ganze Weile ehe sie sich schweren Herzens entschloss, aufzustehen. Als sie sich aber aus seinem Arm lösen wollte, zog er sie fester an sich.

Wenn sie nicht hätte zum Dienst gemusst, wäre es ihr sogar mehr als angenehm gewesen noch etwas liegen zu bleiben. Sie gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen und streichelte zärtlich mit ihrer Hand über seine Wange.

"Harm. Lass mich bitte los. Ich muss zum Dienst.", flüsterte sie in sein Ohr. Ein wohliger Seufzer war die Antwort dem eine leichte Verstärkung seiner Umarmung folgte. "He Seemann, so kann ich aber nicht aufstehen."

Mac legte ihre Hand äußerst vorsichtig auf die Stelle, an der seine Rippen gebrochen waren. Die warme Hand verfehlte ihre Wirkung nicht. Langsam öffnete er die Augen und küsste sie zärtlich. "Du bist gemein, Marine. Mich so aus meinen Träumen zu holen."

Ein weiterer Kuss folgte, diesmal inniger. "Mmmmmpf. Mehr haben wollen." "Für deine Gemeinheit soll ich dich auch noch belohnen?", kam es scherzhaft von Harm während er eine ihrer Haarsträhnen um seinen Finger wickelte. "Bitte." Diesem Blick aus ihren Bambiaugen konnte er nicht wiederstehen und presste seine Lippen sanft wieder auf die ihren.

"Ha-arm, Ma-ac! Seid ihr wach?" Mattie stand im Wohnzimmer und machte sich gerade auf den Weg in Richtung Schlafzimmer, als Mac, die mittlerweile halb unter Harm begraben lag, schlagartig bewusst wurde dass sie beide ja nichts an hatten.

"He ihr zwei. Es ist jetzt zehn nach sieben. Mac sollte doch um acht bei J.A.G. sein!" Harm hatte nun auch bemerkt, dass sie nicht mehr alleine in der Wohnung waren. Er löste sich abrupt von Mac und unterbrach so ihre kleine Schmuserei. "Mathilda Grace! Was hatte ich dir über das Betreten meiner Wohnung gesagt?"

Aber Mattie stand schon im Schlafzimmer vor dem Bett. Sie war rot wie eine Tomate geworden und drehte sich hastig um, als sie die Situation erkannt hatte. "Oh verdammt tut das weh. Ich sollte keine so plötzlichen Bewegungen machen.", stöhnte Harm auf als er zurück ins Bett sank.

"Gehts dir gut?" "Ja." Mac sah ihn kritisch an während Harm versuchte die Schmerzwelle, die ihm seine gebrochenen Rippen und Prellungen verursachten, durch tiefes Atmen zu bekämpfen. "Mattie, gib uns zehn Minuten, Bitte." "Klar, Mac." >Nichts wie raus hier. Oh man ist das peinlich!< Fluchtartig verlies Mattie die Wohnung als sie aber auch schon auf dem Flur mit Chloe zusammenprallte.

"Was ist denn mit dir los?" Chloe sah ihre Freundin fragend an. "Und wo ist Mac?" Sie hatte bereits den Türknauf in der Hand. "Nicht, Chloe. Es reicht wenn ich schon wo reingeplatzt bin." Mattie wurde wieder rot und Chloe begann zu begreifen.

"Du meinst Mac und Harm haben?" "Naja, sie waren zumindest noch im Bett und Macs Nachthemd lag auf dem Boden. Viel mehr hab ich eigentlich auch nicht gesehen, nur dass sich die Decke bewegt hat." Chloe wurde nun ebenfalls rot. "Oh je." Dann begann sie zu grinsen. "Komm, wir gehen meine Tasche packen. In vier Stunden flieg ich doch."

Sarah MacKenzie hatte sich derweil von ihrem Fliegerhelden getrennt, war kurz unter der Dusche durch gehüpft und hatte sich in Rekordzeit angezogen als sie Harm in eine Jogginghose half. Der Versuch ihm ein T-Shirt anzuziehen scheiterte allerdings an seinem ausgerenkten Arm, da sie es nicht schaffte das T-Shirt über seinen Kopf zu ziehen.

"Harm, ich, entschuldige." Sie sprang auf und rannte zur Toilette. Er sah ihr lächelnd hinterher. "Wie froh wäre ich wenn das nur endlich aufhören würde." "Das hört wieder auf, Sarah." Mac konnte den Stolz, der in Harms Stimme mitschwang, hören. "Aber so lass ich dich nicht hier.", unterbrach Mac die kleine Pause die entstanden war.

Sie ging zum Schrank und fand ein rotes Baumwollhemd dass sie ihm überstreifte. "Jetzt muss ich aber los. Ich komm eh schon zu spät." "Hmm. Du hast wohl recht." "Schlaf noch ein bisschen. Deine Mum wird nachher vorbeikommen und um eins fahr ich dich ins Bethesda zu deinem Termin."

Sie gab Harm einen zärtlichen Abschiedskuss, schnappte sich ihren Mantel und ihre Tasche und ging. "Na Djingo, jetzt sind wir beide allein." Aber der Hund, der vor dem Bett saß, sah Harm nur gähnend an. "Hast recht. Ich werd glaub ich auch noch ne Runde schlafen.



13.30 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

Admiral Chegwidden saß mit Commander Sturgis Turner und Lieutenant Bud Roberts in seinem Büro und lies sich über das während seiner Abwesenheit vorgefallene Bericht erstatten, als es an die Tür klopfte.

"Herein!" "Sir, Lt. Colonel MacKenzie ist jetzt da." "Schicken sie Sie rein, Coates!" "Aye Aye, Sir." Mac kam herein und nahm Haltung an. Sie war im Laufschritt vom Parkplatz ins HQ gestürmt und leicht außer Atem. Die drei Männer musterten sie und der Admiral konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen als er ihre Schuhe betrachtete.

Nicht nur dass sie klatschnasse Haare hatte war seltsam, nein, diese riesengroßen Tigertatzen an ihren Füßen kosteten Chegwidden einige Mühe ernst zu bleiben. Commander Turner und Lt. Roberts schmunzelten sich amüsiert zu.

"Nun Colonel. Jetzt sind sie ja endlich auch hier. Hatten sie Schwierigkeiten mit dem Commander?", kam es in seiner typisch brummigen Art vom Admiral. "Nein, Sir. Wir, ich meine ich, hatte nur verschlafen." >So so, verschlafen.< A.J. verschränkte, in seinem Sessel sitzend, die Arme vor der Brust.

"Dann erklären sie mir doch bitte mal, seit wann das Marinecorps als Schuhwerk Tigertatzen trägt!" Turner und Roberts prusteten los und selbst Chegwidden musste bei dem Gedanken an einen Zug Marines in Uniform mit Tigertatzen an den Füßen lachen.

Mac sah irritiert an ihre Füße hinab und stimmte in das laute Gelächter mit ein. >Ich muss wohl vergessen haben die Schuhe zu tauschen als ich heut Morgen aus dem Bad kam.<

"Colonel, setzen sie sich. Aber besorgen sie sich um Himmels Willen andere Schuhe bevor sie in diese Anhörung hier gehen." Der Admiral reichte ihr eine Akte über den Tisch. "Aye, Sir." >Nicht dass mir Richter Morris noch vom Stuhl fällt, wenn er sie so sieht.< Chegwidden grinste wieder vor sich hin. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, begann A.J. mit seiner Besprechung.

"Ach ähm, noch was Colonel." Chegwidden zog Sarah MacKenzies Personalakte aus einem Stapel Unterlagen auf seinem Schreibtisch hervor. Die drei Offiziere sahen ihren CO an. "Wo kann ich sie denn jetzt erreichen? In ihrer Wohnung war das Telefon heute Morgen ständig belegt."

Ein lächeln erschien auf Macs Gesicht. "Bei Commander Rabb, Sir." >Und da werd ich so schnell auch nicht mehr weg gehen.< "Hab ich mir fast gedacht.", sinnierte der Admiral vor sich hin. "Ich werde dann also mal seine Adresse in ihre Akte eintragen. Das wäre alles." "Aye Aye, Sir."

Die drei Offiziere verließen das Büro des Admirals als Petty Officer Jennifer Coates ebenfalls in Gelächter ausbrach. "Coates, wären sie so nett und würden mir." "Ich besorg ihnen ihre Schuhe, MaŽam." "Wieso, sieht doch gar nicht mal so übel aus, Mac!"

"Sturgis! Keine Witze über meine Schuhe. Ich, Tschuldigung." Mac stürmte in Richtung der Toiletten davon während sich Jennifer Coates ans Telefon hängte. Eine Stunde später traf Frank Burnett mit Macs Schuhen ein.

"Ach ähm Mac, ich soll dir das hier noch von Harm geben. Er meinte dass du es vielleicht brauchen könntest." Mr. Burnett zog ein Bündel Papier aus seiner Tasche und legte es auf ihren Schreibtisch. "Kotztüten!" Mac brach in schallendes Gelächter aus.

"Harm hat gesagt, dann brauchst du den Weg zur Toilette nicht mehr in Weltrekordzeit zurücklegen und jedesmal einen Sturz an der Ecke riskieren." Mac war gerührt. >Da gehts ihm selber so bescheiden, und trotzdem macht er sich Sorgen um mich.<

Sie sah ihren Schwiegervater in Spe dankbar an. "Tut mir leid wenn ich dich jetzt rauswerfen muss, Frank, aber ich habe in fünf Minuten eine Anhörung." "Kein Problem. Wir sehen uns ja dann heute Abend."

Mr. Burnett lächelte zurück und gemeinsam verließen sie das Büro. Mac aber kehrte nochmal zurück, griff sich zwei der Tüten von ihrem Schreibtisch und steckte sie sich vorsichtshalber in die Jackentasche. >Man kann ja nie wissen.<


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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RE: Teenies von Maggie

#11 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:42

20.20 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

Commander Harmon Rabb jr. und Lt. Colonel Sarah MacKenzie verließen Hand in Hand den Fahrstuhl im J.A.G. HQ und traten ins Bullpen. Sie waren direkt aus dem Bethesda-Marinehospital hierher gekommen da Mac noch einen Bericht schreiben musste und gedacht hatte dass es so am praktikabelsten wäre um Harm so schnell wie möglich wieder nach Hause zu bekommen.

Komischerweise waren weder Commander Sturgis Turner noch Bud und Harriet Roberts geschweige denn Petty Officer Jennifer Coates oder der Admiral zu sehen. Nur ein paar Angestellte saßen auf ihren Plätzen und grüßten die beiden lächelnd.

"Ist hier irgend eine Versammlung oder wo sind die alle?" "Keine Ahnung, Harm. Von einer Besprechung war heute Morgen nicht die Rede. Willst du in deiner Besenkammer auf mich warten oder lieber bei mir?" Er grinste sie an. "Bei dir. Ich lass dich heut nicht mehr aus den Augen, Marine. Schließlich hast du dein Nickerchen nicht gemacht."

Mac grinste zurück. "In deinem Zustand willst du auf mich aufpassen? Ich glaub eher andersrum wird ein Schuh draus." "Ach ja? Deinen Auftritt heute Morgen hätte ich zu gern gesehen. Außerdem trage ich immerhin korrekte Uniform!"

"Aber nur weil ich dir reingeholfen habe!" Harm drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Wofür ich mich auch herzlich bedanke." "Charmeur. Komm jetzt, Hinkebein. Oder willst du hier Wurzeln schlagen?" "Aye Aye, MaŽam."

Er folgte ihr, schloss die Tür und setzte sich in einen der Besucherstühle. Während Mac die Tastatur ihres Computers bearbeitete, hatte Commander Rabb die Augen geschlossen. Seine Schulter pochte und seine Rippen taten ihm weh.

"Harm, alles in Ordnung?" Lt. Colonel Sarah MacKenzie sah von ihrer Tastatur auf. >Sagst du ihr dass du Schmerzen hast oder hältst du es aus bis ihr zu Hause seid?< "Tut dir was weh?" Harms Gesichtsausdruck lies ihre Alarmglocken läuten.

Er druckste erst etwas herum bevor er zugab: "Meine Schulter und die Rippen. Ich glaub der Verband hat sich auch gelöst." "Warte." Mac begann in ihrer Handtasche nach der Salbe zu suchen, die ihr der Arzt im Bethesda mitgegeben hatte.

"Setz dich mal auf den Schreibtisch und lass mich nachsehen." "Okay." Mac nahm ihm das Dreiecktuch ab und zog ihm die Jacke, Krawatte und Hemd aus bevor sie den Verband vollends abwickelte. "Hier halt mal die Tube. Und wehe du versuchst mich zu verführen.", lächelte Mac ihm bei dem Gedanken an den gestrigen Abend zu.

"Keine Sorge. Dafür hab ich einen besseren Ort ausgesucht als deinen Schreibtisch." Harm sah ihr tief in die Augen als ihm Mac einen sanften Kuss auf die nackte, verletzte Schulter hauchte. "Damit es schneller heilt, Flyboy."

"MaŽam, ich hab ihnen die Akte die sie woll... ." Lieutenant Harriet Roberts blieb entsetzt in der Tür stehen. "Sie sehen ja furchtbar aus, Sir." Der Anblick von Commander Harmon Rabb jr., wie er mit entblößtem Oberkörper auf Lt. Colonel MacKenzies Schreibtisch saß, von blauen, grünen, und gelben Flecken und Schürfwunden übersät, lies sie erschauern.

"Hallo Harriet. Schön sie zu sehen. Keine Sorge, dass sieht schlimmer aus als es ist.", versuchte er die völlig geschockte Harriet zu beruhigen. "Hallt still, sonst kann ich die Salbe nicht einreiben." "Ist ja schon gut, Mac."

"Sir, ich bin froh dass sie zurück sind." "Und ich auch." Commander Rabbs zärtlicher Blick blieb auf Mac haften um für einen kurzen Moment Angst in ihren Augen zu erkennen. Liebevoll drückte er ihre Hand. >Ich lass dich nicht allein, Sarah.<

Lt. Roberts sah die Paten ihres Sohnes mit wohlwollen an und ihr Herz machte einen vergnügten Hüpfer. >Warum haben die nur so lange gewartet?< "Harriet Schatz, hast du mir die Telefonnummer von diesem Typen vom NCIS?" Lt. Bud Roberts steckte nun ebenfalls den Kopf zu Macs Tür herein.

"Das ist ja eine Überraschung, Sir." "Hallo Bud." "Na wie du aussiehst, Harm, hast du mit einem ziemlich großen Hai gekämpft!" "Das kann man wohl annehmen, Sturgis." "Nein im Ernst, ich bin wirklich froh darüber dass es so ausgegangen ist.", kam es nachdenklich von Commander Rabb als er feststellte, dass Mac immernoch mit seinem Verband herum hantierte.

"Sag mal, was machst du da eigentlich, Mac?" "Ich krieg diese blöden Klammern nicht zum halten. Das rutscht mir immer wieder runter." "Lassen sie mich mal, MaŽam. Halt mal, Bud." Harriet drückte ihrem Mann die Akte in die Hand und ging auf den Schreibtisch zu.

"Darf ich, Sir?", fragte sie unsicher bevor sie ihre Hand an den Oberkörper von Commander Rabb legte. "Aber sicher. Nur bitte nicht so fest drücken." "Aye Aye, Sir." Geschickt platzierte sie die Klammern auf dem Verband.

Harriet konnte trotz aller Mühe die sie sich gab nicht verhindern, dass ihr bei der Berührung seines durchtrainierten Oberkörpers ein kurzer Schauer über den Rücken lief. >Harriet Roberts, du bist doch keine 16 mehr!<, rief sie sich energisch zur Ordnung.

"Können sie mir das bitte kurz zeigen, Harriet? Nicht dass ich sie heute Abend aus dem Bett klingeln muss wenn ich die Salbe auftrage." Kein Problem, Colonel. Schauen sie her."

"Werd ich auch mal von zwei so hübschen Frauen versorgt wenn mir so was passieren sollte?", kommentierte Commander Sturgis Turner die Szene. "Nur wenn du mit einer Tomcat abstürzt!" "Danke ich verzichte Harm. Aber du bist heut ja ein echter Glückspilz mit den beiden Ladys!"

"Tja, ich hab dir schon mal gesagt, unterschätz nie die Wirkung von Dress White und Goldwings, Sturgis." Harm grinste von einem Ohr zum anderen. "Aber ein U-Boot ist lautloser als eine Tomcat, demzufolge sind wir um einiges im Vorteil gegenüber euch Piloten."

Alles lachte als Commander Rabb hörbar einatmete und sich die Rippen hielt. "Ich glaub lachen ist auch noch nicht das Wahre." Mac strich ihm tröstend über den linken Arm.

"Ach da sind sie ja alle. Gibts es hier irgendwas um sonst oder warum haben sie sich hier versammelt?" Admiral Chegwidden stand mit verschränkten Armen vor Macs Büro und hatte offensichtlich in den letzten 15 Minuten durch irgendetwas schlechte Laune bekommen.

"Nein, Sir. Nichts besonderes." "Gut Lt. Roberts. Ah, Commander Rabb. Schön sie zu sehen." >Er sieht schon besser aus als noch Vorgestern auf der Seahawk.< "Das ist mir mehr als Recht, dass sie gerade da sind." Harm und Mac sahen sich fragend an.

"Ich möchte sie beide in meinem Büro sehen, Colonel. Sobald der Commander wieder angezogen ist." "Aye Aye, Sir." "Und der Rest geht wieder an die Arbeit!" Chegwidden drehte sich um und marschierte in Richtung seines Büros davon, wo er die Tür lauter als sonst ins Schloß fiel.

"Also du hast es gehört, Seemann. Anziehen." "Wir gehen dann mal. Machts gut ihr zwei. Sturgis, Bud und Harriet kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück während Mac Harm wieder in sein Hemd half und die Uniform in ihren korrekten Zustand zurück versetzte.

"He, Sarah. Er wird uns schon nicht den Kopf abreißen." "Das nicht. Aber ich wüsste gerne was ihn so auf die Palme gebracht hat. Heut Morgen war er noch gut gelaunt. Komm jetzt. Ist wohl besser wir gehen gleich." "Moment noch." Harm zog sie ein Stückchen zu sich her und küsste sie innig. "Jetzt können wir gehen."


20.40 Uhr Zulu-Zeit

Jefferson-Davies High-School

Washington D.C.

"Miss Grace, hätten sie eventuell die Freundlichkeit, ihre Aufmerksamkeit dem Unterricht zu schenken anstatt aus dem Fenster zu starren?" Langsam drehte Mattie ihren Kopf in Richtung des Lehrers und sah ihn an. Kichern erklang in der Klasse.

"Könnten sie mir vielleicht jetzt Bitte erklären, wer Martin Luther war?" Die ärgerliche Stimme des Lehrers ging Mattie schon wieder auf die Nerven und sie begann hektisch im Geschichtsbuch zu blättern. Ihre Freundin Jane schob ihr ihre Notizen zu.

"Martin Luther war ein Mönch, der eine Nonne, die aus dem Kloster geflüchtet war, geheiratet hat. Er hat die Bibel vom lateinischen ins deutsche übersetzt uns sich mit dem Papst angelegt. Er war der Begründer der Protestantischen Kirche."

"Danke, Mattie." Jane grinste ihr verschwörerisch zu. Der Rest der Stunde zog sich wie Kaugummi als endlich die Schulglocke die Erlösung brachte. "Also du kommst heute mit zu mir, Jane." "War ja so ausgemacht. Mein Dad holt mich dann heute Abend bei euch ab." "Gut."

Die beiden Mädels verließen eilig das Klassenzimmer und hetzten durch den Flur. "Ach ähm Mattie, kommst du mal bitte noch kurz?" "Ja, Mr. Pineapple." "Bis gleich, Jane." Mattie folgte dem Schuldirektor in dessen Büro.

"Also, ist der Brief bei deinem Vormund angekommen?" "Ja, ist er." Mattie lies sich in den Besucherstuhl plumpsen. "Warum hat er sich dann noch nicht mit mir in Verbindung gesetzt wie ich es ihm geschrieben habe?"

"Das weiß ich nicht, Mr. Pineapple. Ich mache seine Post nicht auf, wenn er beruflich unterwegs ist." "Hat er ihn denn überhaupt schon gelesen?" Der Schuldirektor wurde ungeduldig. "Das kann ich ihnen nicht sagen, er war bis gestern Abend beruflich unterwegs."

Mattie war nun auch ziemlich sauer geworden. >Harm hat jetzt wichtigeres zu tun, als sich mit meinem Schuldirektor zu streiten.< "Dann sag deinem Vormund bitte, dass ich ihn Donnerstag um 16.00 Uhr hier erwarte." "Mach ich." "Schönen Tag noch, Miss Grace." "Ihnen auch, Mr. Pineapple."

Mattie verlies mit einem zuckersüßen, ironischen lächeln das Büro, packte Jane am Arm und begann zu schimpfen: "Wer glaubt der den dass er ist? Als ob Harm jetzt keine anderen Sorgen hätte. So ein Vollidiot!"

"He, reg dich wieder ab. Für heute ist Schluss mit der Penne." "Hast recht. Wir machen uns einen schönen Nachmittag. Oh scheiße, der Schulbus! Komm!" Die beiden Mädels schafften es gerade noch sich in den Türspalt der sich schließenden Tür zu springen als der Bus auch schon anfuhr.


20.45 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

Commander Harmon Rabb jr. klopfte, da Jennifer Coates nirgends zu sehen war, an die Tür des Admirals bevor er mit Mac zusammen hineinhinkte. Beide Offiziere nahmen Haltung an. "Sie wollten uns sprechen, Sir?"

Chegwidden schaute grimmig von seinen Unterlagen auf. "Setzen sie sich,

Colonel, Commander." Harm und Mac sahen sich fragend an. >Wieso ist er denn auf einmal so schlecht drauf? Heute Morgen hat er doch noch herzlich über das Malheur mit meinen Schuhen gelacht! Das würde mich jetzt aber wirklich interessieren.<

>Haben Mac und ich etwas ausgefressen?< ."Ich hab sie beide hergebeten, weil ich vor ca. 30 Minuten einen Anruf vom Marineminister erhalten habe." Die beiden Militäranwälte sahen sich mit Unbehagen an und dachten in diesem Moment beide das selbe. >Einer von uns wird doch versetzt.<

Harm griff nach Macs Hand und drückte diese. Dem Admiral war diese Geste nicht entgangen und er freute sich innerlich, trotz seines Ärgers, für seine beiden Offiziere.

"Der Secnav hat gemeint, da sie beide ja momentan nicht vollständig, beziehungsweise überhaupt nicht diensttauglich sind, wird uns am Montag ein neuer Anwalt zugeteilt werden. Und zwar ein Lieutenant Vuckorup oder so ähnlich. Ist wohl ein ziemlicher Grünschnabel.

Ich habe jetzt nur das Problem, dass ich kein Büro für ihn habe." A.J.

Chegwidden sah die beiden über den Rand seiner Lesebrille an. "Einer von

ihnen muss sein Büro räumen und in ein anderes mit einziehen."

"Wie bitte, Sir?" "Sie haben richtig gehört, Commander. Und da ihres das

Kleinste ist, werden sie sich in Zukunft ein Büro mit dem Colonel teilen. Die Besenkammer bekommt dann der Lieutenant."

"Aber Sir, das ist doch gegen die Vorschriften!" "Colonel, es ist auch gegen die Vorschriften dass zwei miteinander verheiratete Offiziere unter ein und demselben Kommando dienen. Trotzdem haben wir hier eineinhalb solcher Fälle. Der Minister sagte mir nur, dass es mein Problem sei, wie ich das Raumproblem löse."

Mac und Harm sahen ihren CO mit großen Augen an. "Noch etwas. In wenigen Minuten wird jemand mit einem Spezialauftrag für sie beide hier erscheinen, der voraussichtlich ein ernsthaftes Risikopotenzial beinhaltet. Ich habe keine Ahnung, um was es sich dabei handelt. Aber das wir uns verstanden haben, ich habe hier den Oberbefehl!"

"Aye, Sir." "Der Secnav sagte nur, dass dies ebenfalls mein Problem sei. Nur wenn wir nicht klar kommen damit, wird er sich einschalten.", brummte der Admiral. Er hätte alles darum gegeben zu wissen, wer oder was da auf ihn zukam. Alles in allem war er ziemlich genervt von dem Telefonat mit dem Minister.

"Herein!", donnerte er als es klopfte. Agent Clayton Webb betrat das Büro.

"Hätte ich mir ja denken können, dass sie es sind! Schließen sie das Schott!" "Hallo A.J.. Das ist ja eine freundliche Begrüßung.", kam es von Webb sarkastisch zurück. Er war am anderen Ende des Raumes stehen geblieben.

"Gut dass sie da sind, Rabb, MacKenzie. Ich brauche sie beide." Clayton trat näher und bemerkte erst jetzt Harms Dreieckstuch. "Dann muss ich mich wohl mit Mac begnügen. So sind sie mir nicht gerade hilfreich, Harm."

Agent Webb lächelte Mac in einer Art und Weise an, die Commander Rabb rot sehen lies. Admiral Chegwidden bemerkte dies und schritt ein. "Was zum Teufel nochmal soll das, Webb? Sie kommen hier rein und wollen einfach so meine Offiziere für irgendeine Harakiri-Aktion haben. Erklären sie mir ersteinmal, um was es hier eigentlich geht."

"A.J., beruhigen sie sich. Sie sollen mir nur helfen, einen Waffenschmuggler im Irak dingfest zu machen. Dafür müssten sie allerdings ein Ehepaar spielen." "Also sowas wie die Geschichte in Paraguay. Ich warne sie, Webb!", schnauzte der Admiral aber Webb ging nicht darauf ein.

"Wir brauchen Mac wegen ihren Sprachkenntnissen und den Commander, weil er fliegen kann." Harms Gesichtsausdruck sprach Bände und er tobte innerlich. >Dieser aufgeblasene Schnösel. Na warte.<

"Heißt das, Mac müsste in den Irak?" "Allerdings. Sie hätten da beide hin

sollen, aber in ihrem Zustand, Rabb, ist der Fall für sie erledigt. So können sie jedenfalls nicht fliegen."

Bevor Harm aber etwas antworten konnte, bellte Chegwidden hinter seinem Schreibtisch hervor: "Die beiden werden nirgendwo hingehen, Webb!" A.J. stand auf, trat direkt vor Clayton Webb der ihn irritiert ansah, und baute sich zu seiner vollen Größe auf. >Irgend sowas hatte ich befürchtet, als mich der Secnav anrief.<

"Aber Admiral, sie haben nicht das Recht einen Einsatz des Außenministeriums auf diese Art und Weise zu behindern." "Clay, ich bitte sie. Jeder hier im Raum weiß, dass sie für die CIA arbeiten.", stellte Mac fest. Ein scharfer Blick des Admirals lies sie augenblicklich verstummen. "Ich habe das Recht und die Befugnis, meine Offiziere hier zu behalten, Webb. Der einzige Ort, an den Rabb und MacKenzie in nächster Zeit gehen werden, ist der Traualtar! Und auch die CIA wird das nicht verhindern."

Chegwidden grinste Agent Webb überlegen an, dem es doch glatt die Sprache verschlagen hatte. "Waaaas?" Webb sah die beiden Anwälte an, die in ihren Sesseln saßen und sich glücklich an den Händen hielten. Die Blicke der beiden sprachen Bände.

"Ach Webb, entschuldigen sie, ich vergas zu erwähnen, dass ihrem Plan noch die Dienstvorschriften der Navy und des Marinecorps entgegenstehen, die besagen dass schwangere Militärangehörige von Kampfeinsätzen ausgeschlossen sind." "Wie bitte?"

Die Verwirrung und die Überraschung bei Webb waren nun vollständig. Admiral Chegwidden lies es sich nicht anmerken, aber es machte ihm Spaß, den CIA-Agenten zu ärgern und nach Luft schnappen zu sehen.

"Sie bekommen ein Baby, Mac?" Lt. Colonel Sarah MacKenzie strahlte während sie Commander Rabb stolz ansah. "Ja, Clayton. Und zwar von mir. Sagen sie bloß, die CIA wusste das nicht.", setzte Harm noch einen drauf. "Kann ich mir nicht vorstellen, dass ihnen das entgangen ist, Webb. Das weiß doch mittlerweile die halbe Navy."

A.J. kostete es sichtlich aus, diesem Agenten einmal eins ausgewischt zu haben. "Und was soll ich jetzt machen?" Hilflos sah Agent Webb in die Runde. "Das fällt nicht mehr unter meinen Zuständigkeitsbereich. Einen schönen Tag wünsche ich ihnen noch, Mr. Webb."

>Prima gemacht, Clayton. Voll ins Fettnäpfchen getreten.< "Alles Gute von mir, Harm, Mac." Dann verlies der CIA-Agent das Büro während ihm der Admiral mit seinem typischen Sealgrinsen hinterher sah. Er war wieder bester Laune.

"Also Commander. Der Colonel wird ihnen helfen ihre Sachen in ihr neues Büro zu transportieren. Einen Schreibtisch bekommen sie natürlich auch." "Aye, Sir." "Wie lange sind sie eigentlich krank geschrieben?"

"Vier Wochen, Sir." "Ich seh sie dann in vier Wochen wieder hier. Gute Besserung." "Danke, Admiral." "Weggetreten." "Aye, Sir." Harm und Mac waren schon an der Tür, als Chegwidden sie nochmal aufhielt. "Einen Moment noch, Rabb." Mac sah ihn an und flüsterte: "Ich warte in meinem Büro auf dich." Er gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange als Mac auch schon die Türe schloss.

Admiral Chegwidden kam auf ihn zu und schob ihn mit einer väterlichen Geste in Richtung Sitzecke. "Kommen sie. Das was ich mit ihnen zu besprechen habe, ist nicht dienstlich." >Was will er denn von mir?<, fragte sich Harm etwas perplex.

So kannte er seinen CO nicht wirklich. Commander Rabb lies sich vorsichtig in einen der Ledersessel fallen und stöhnte kurz auf, als er seinen lädierten Arm ungeschickt bewegt hatte. "Haben sie Schmerzen?" "Nein. Es ist zum aushalten, Sir." >Gut geschauspielert, Commander.<

"Ich weiß nicht genau, was sie bei ihrem Einsatz getan haben, der Bericht liegt mir noch nicht vor, aber ich bin verdammt stolz auf sie." Commander Rabb sah seinen CO nicht weniger Stolz über das eben ausgesprochene Lob an und grinste sein Fliegergrinsen.

"Weshalb ich mit ihnen reden wollte." A.J. machte eine nachdenkliche kleine Pause. "Es geht um Mac. Ich weiß nicht ob sie es ihnen erzählt hat, aber ich denke sie sollten darüber bescheid wissen." In Harm stieg Angst auf. >Was ist mit ihr? Ist etwas passiert?< "Sie hat nichts erwähnt, Sir."

>Typisch Mac. Immer den starken Marine spielen.< "Harm, während nach ihnen gesucht wurde, war Mac die ganze Zeit beim CAG und mir auf der Brücke. Als sie über Funk mitbekam, dass sie abgestürzt sind, ist sie ohnmächtig geworden."

Commander Rabb schloss einen Moment seine Augen. "Davon hat sie mir nichts gesagt, Sir." Der Admiral fuhr fort.: "Ich mache mir ernsthafte Sorgen um sie. Diese schlimme Übelkeit die ganze Zeit, das ist doch nicht mehr normal. Ich meine Harriet war auch schlecht, aber so?" "Die Ärzte sagen aber, das gibt sich wieder."

"Hoffen wir es. Auf jeden Fall werden sie beide bis zur Geburt nur Innendienst haben. Dr. Brown auf der Seahawk hat gemeint, noch so eine Aufregung für Mac, und es wäre überhaupt nicht gut für sie und das Baby." "Aye, Sir."

"Das mit dem Nickerchen werden wir beibehalten. Ich werde es so arrangieren, dass ich das Besprechungszimmer zwischen 12.30 Uhr und 13.00 Uhr zum Sperrgebiet erklären werde." "Mac soll auf dem Boden schlafen?" A.J. sah Harm entgeistert an. "Dort gibt es keine Couch, Sir."

>Stimmt, das hatte ich nicht bedacht.< Chegwidden dachte nach. "Dann werde ich meine Mittagspause so einrichten, dass sie sich hier hinlegen kann. Das klappt schon, Harm." "Danke für ihr Angebot, Admiral." >Wie kann ich das dem Admiral nur jemals zurückzahlen, was er Mac und mir so alles ermöglicht hat.<

"Sir, ich habe eine Bitte." >Nanu?< "Raus damit, Commander!" "Würden sie Mac in die Kirche führen an unserer Hochzeit?" "Nichts lieber würde ich tun, als Macs Brautführer zu sein, Harm. Es ist mir eine Ehre." Der Admiral grinste ihn freudig an.

"Okay. Aber es soll eine Überraschung sein, Sir." "Ich weiß von nichts. Haben sie eigentlich schon einen Termin?" "Nein. Wir suchen noch.", kam es verlegen von Commander Rabb. "Aber suchen sie nicht zu lange. Ihr Baby wird nicht ewig warten!" "Verstanden, Sir."

"Dann schauen sie mal zu, dass sie nach Hause kommen. Sie sehen furchtbar aus, Rabb." "Aye Aye, Sir." Die beiden Männer reichten sich die Hände, standen auf und Harm machte sich auf den Weg zu Macs Büro. In seinem Kopf arbeitete es.



21.30 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Harm und Mac hatten kaum die Wohnung betreten, als Mac ihn sofort in

Richtung Schlafzimmer dirigierte. "Du legst dich hin, Flyboy, während ich noch kurz einkaufen geh." Harm trottete ins Schlafzimmer und legte sich mit Freuden aufs Bett. Ihm tat mittlerweile alles weh und seine Gedanken kreisten um das Gespräch mit dem Admiral.

>Ich werd heut Abend mit Sarah reden. Und mit Mattie auch.< Dann döste er weg. "Harm? Kann ich reinkommen?" Das stürmische Klopfen an seiner Wohnungstür weckte ihn wieder auf. "Klar.", rief er laut in sein Wohnzimmer.

Mattie zog ihre Freundin Jane mit in sein Schlafzimmer hinein. "Hi. Na, wie gehts dir?" "Harm lächelte sie an. "Geht so. Hallo Jane." Matties Freundin sah in überrascht an. "Warum hast du die Uniform an?" "Mac und ich waren im Bethesda und anschließend bei J.A.G.. Sie hatte dort noch was zu erledigen."

"Was ist denn mit ihnen passiert, Mr. Rabb?" Harm sah Mattie an. "Ich habs niemand erzählt.", kam es leise von ihr. "Mattie. Es ist nicht gut wenn du alles in dich reinfrisst. Wir reden heute Abend darüber, einverstanden?" Sein Ton war fürsorglich. "Geht klar." "Nun Jane, ich hatte eine Bruchlandung auf dem Wasser mit meiner F-14. Aber es hätte schlimmer ausgehen können."

"Na dann gute Besserung." "Danke. Was habt ihr zwei hübschen denn noch vor?" "Dir auf die Nerven fallen und miteinander quatschen." Mattie grinste. "Und die Schularbeiten?" Die beiden Mädels rollten mit den Augen. "Ohne Schularbeiten wirds für dich keine Akademie und auch keine Fliegerei geben, Mattie."

"Warum kann ich gegen dich einfach nicht ankommen mit meinen Argumenten, Harm?" "Ganz einfach. Ich habe einige unbedeutende Semester Jura studiert." "Komm Jane, machen wir die Hausaufgaben und überlassen diesen eingebildeten Marineflieger hier seinem Schicksal."

Mattie und Jane waren schon an der Tür, als Commander Rabb ihr Hinterher rief: "Mattie! Kannst du mir vielleicht kurz aus meiner Jacke helfen?" "Aber nur wenn ich mal mit dir fliegen darf!" "Sobald ich wieder darf." "Ich komme." Harm richtete sich auf und überlies Mattie das Feld. "Du musst zuerst das Dreieckstuch lösen." "Haaaarm!" "Bin ja schon ruhig."

Mattie öffnete die Knöpfe an der Uniformjacke und begann damit, sie ihm auszuziehen. "Weißt du was, Harm? Du bist ein gutes Übungsobjekt. Ich meine, ich zieh gerade zum ersten Mal in meinem Leben einen Mann aus!" Harm sah sie völlig entgeistert an. Dann wechselte sein Blick ins forschende.

"Gibt es da etwas, das ich wissen sollte, Mattie?" Nun war Mattie entsetzt. "Wie meinst du das?" "Naja, ich dachte dass du vielleicht einen Freund hast." >Oh nein, Harm. Jetzt werd bloß nicht rot! Noch so ein Punkt, den es zu klären gibt, heute Abend.<

"Nein. Da ist kein Freund. Aber ich muss jetzt dann wirklich zurück zu Jane ins Wohnzimmer. Besser so?" Mattie hatte die Jacke nun in der Hand. "Ja, danke." "Gern geschehen. Den Rest überlas ich großzügigerweise Mac. Die freut sich bestimmt darüber!"

Bevor aber Harm etwas erwidern konnte, war Mattie schon zum Schlafzimmer draußen. Erschöpft und leicht mit dem Kopf schüttelnd lies sich Commander Rabb in sein Kissen zurück sinken und war binnen Sekunden tief und fest eingeschlafen.

"Hallo Mattie, hallo Jane." "Hi Mac. Warte, ich nehm dir die Tüten ab." "Jane, du kennst ja Mac. Und das ist Djingo. Der tut nix. Harm und Mac haben sich endlich entschieden, doch zu heiraten, weil Mac ein Baby kriegt.", erklärte Mattie ihrer verwundert dreinschauenden Freundin.

"Aber sie sagten doch, dass sie nur Kollegen sind?" "Anwälte eben. Die haben immer noch einen Trumpf im Ärmel!" "Mattie, wärst du so lieb und würdest mir die Sachen hier in den Kühlschrank räumen? Dann kann ich mich nämlich umziehen." "Sicher."

Mac war schnellen Schrittes ins Schlafzimmer gegangen, wo sie vor dem Bett stehen blieb und mit zärtlichem Blick das Bild betrachtete, dass sich ihr bot. Harm lag auf dem Bett, seinen Kopf halb auf ihrem Kopfkissen gebettet, und ein Lächeln auf dem Gesicht.

Leise schlich sie zum Kleiderschrank um nach einer Jeans und einem T-Shirt zu suchen. So ganz wusste sie noch nicht, wo ihre Sachen waren da sie noch keine Zeit gehabt hatte, sich mit Matties und Chloes hergestellter Ordnung in Harms Schubladen und Regalen vertraut zu machen. Harm wachte die ganze Zeit über nicht auf.

Während Mac kurze Zeit später, nun umgezogen, mit den Tücken der Abendessenzubereitung kämpfte, klingelte es. "Das wird mein Dad sein." "Mattie, machst du auf?" "Aber klar doch. Tag Mr. Harrison!" "Hi Mattie. Miss MacKenzie, schön sie wieder zu sehen."

"Ganz meinerseits, Mr. Harrison. Kommen sie rein." "Bin gleich soweit, Dad." Ein kurzer Schrei aus dem Schlafzimmer lies alle ruckartig in dieselbe Richtung blicken während Mac bereits losstürmte.

Harm lag auf dem Bett und hielt sich seinen rechten Arm während Djingo unschuldig dreinblickend in der Ecke saß. "Was ist passiert?", fragte Mac mit zitternder Stimme. "Dein Hund ist ein echter Marine. Er hat sich auf meinen Arm gelegt während ich schlief."

Mac setzte sich auf die Bettkante. "Tuts sehr weh?" "Es geht." Als er aufsah, blickte er direkt in zwei besorgte, braune Augen als ihn Mac auch schon zärtlich küsste. "Hmmmm. Das ist besser als jedes Schmerzmittel." "Na dann." Wieder trafen sich ihr Lippen. Diesmal war der Kuss leidenschaftlicher und keiner der beiden wollte sich vom anderen lösen.

"Hätte ich mir ja denken können, dass ihr schon wieder beim Knutschen seid." Die beiden Erwachsenen fuhren auseinander. "Ich hab die Spaghetti gerettet, Mac." "Wir kommen." Mattie grinste. "Harm, Mr. Harrison ist da." "Ja, er wollte Jane abholen, Sarah." "Komm jetzt."

Mac streckte ihm ihren Arm hin und als die beiden ins Wohnzimmer kamen, hatte Mr. Harrison den gleichen entsetzten Gesichtsausdruck wie alle anderen, die Harm in seinem Zustand zum ersten mal sahen.

"Um Gottes Willen, was ist denn mit ihnen passiert, Commander?" "Ich hatte eine Bruchlandung mit meiner F-14." "Dann lassen wir sie wohl jetzt besser alleine. Gute Besserung." "Danke." "Man sieht sich dann." "Schönen Abend noch, Jane, Mr. Harrison."

Commander Harmon Rabb jr. lies sich, nachdem der Besuch draußen war, ächzend auf die Couch fallen und signalisierte Mac, dass er mit Mattie kurz alleine reden wollte. Diese verstand den Wink und machte sich auf den Weg ins Bad.

"Mattie, kommst du mal kurz?" "Moment." Sie machte die Herdplatte kleiner und lief ins Wohnzimmer. Einladend bot er ihr den Platz neben sich auf der Couch an. >Jetzt bin ich fällig.< "Also, wenn es wegen heute morgen ist, das tut mir leid. Dass wollte ich nicht."

Harm wuschelte ihr durch die Locken. "Ganz schön peinlich, was?" >Sie ist ja rot wie eine Tomate.< "Hmmmm." "Weißt du, genau deswegen wollte ich ja damals, dass du zumindest anklopfst bevor du hier reinstürmst." Auch sein Gesicht überzog nun eine leichte Röte.

"Hat es Mac mir übel genommen?" Harm musste bei dem Gesichtsausdruck, den Mattie machte, lachen. "Nein. Es war ja nichts zu sehen." >Hoffe ich zumindest.< "Oder doch?" Unsicher sah er sie an. "Außer der Decke und euren Klamotten auf dem Boden, nein." >Halleluja!< "Das nächste mal klopf ich an, versprochen!"

"Abgemacht. Sag mal, wo hast du eigentlich den Brief von deinem Schuldirektor von dem du mir am Telefon erzählt hast?" "Oh Mist! Den hab ich auf deinem Schreibtisch liegen lassen. Aber der ist jetzt eh uninteressant, der hat mich nämlich deswegen heute angesprochen."

"So? Hast du etwa noch was ausgefressen?" Harm hatte seinen typischen Kreuzverhörblick aufgesetzt. "Nein. Aber du hast dich nicht bei im gemeldet. Wir haben jetzt am Donnerstag, 16.00 Uhr einen festen Termin." >Na, da bin ich ja mal gespannt.<

"Trotzdem würde ich den Brief gerne lesen." "Ich hol ihn ja schon." Mattie stand auf, ging zum Schreibtisch und gab ihm den Brief. Harm riss ihn ungeschickt auf und begann zu lesen. Als er fertig war, meinte er: "So so, also respektloses Verhalten gegenüber einem Vorgesetzten. Was haben sie zu ihrer Verteidigung zu sagen, Miss Grace?"

"Ich habs dir doch erzählt, das in Physik." "Also gut. Mac und ich werden versuchen, die Verteidigung so gut wie möglich zu gestalten. Aber du musst mitziehen." Harm sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. "Ich werds versuchen."

"Dann geh und hol Mac. Ich hab Hunger." Mattie sprang freudig auf und drückte ihren Ziehvater vorsichtig. "Ma-ac!", tönte sie durch die Wohnung, so dass Djingo aus seinem Schlaf hochfuhr und jaulte. >War ich früher auch so?<

"Ich hab gehört, hier gibts Spaghetti?" "Hi Mum, Frank." "Hallo Harm." Patricia Burnett, die mit ihrem Schlüssel die Tür geöffnet hatte, gab ihrem Sohn einen Schmatzer auf die Stirn. "Na, wie gehts meinem Bruchpiloten heute Abend?" "Bescheiden, aber das würde er nie zugeben, mein Seemann hier. Dafür ist sein Pilotenego viel zu groß. "Stimmt doch gar nicht, Mac." "Ach ja?"


"Ja." Das Essen verlief in angenehmer Art und Weise, als Mattie die Sprache auf das Thema einer größeren Wohnung brachte. "So, Chloe und ich haben euch mal eine Mappe mit Häusern und Wohnungen gemacht, die frei sind und die ihr euch mal ansehen solltet. Hier."

Harm und Mac sahen sich an. "Also wenn ihr wollt, können wir euch bei der Suche helfen. Trish und ich sind noch bis Sonntag in der Stadt." "Danke Frank, aber ich glaub wir kriegen das auch alleine hin."

"Harmon Rabb jr.! Jetzt hörst du mir mal zu." >Was ist denn jetzt los?<, entsetzt sah er seine Mutter an. "Zu deiner Information, ich werde hier so lange nicht weggehen, bis ihr zumindest einen Hochzeitstermin festgelegt habt!"

"Mum, bitte. Ich kann doch nicht so lädiert vor den Altar treten." "Dann eben wenn es ausgeheilt ist, in sechs Wochen!" Frank Burnett verdrehte genervt seine Augen. "Trish, in sechs Wochen kann man keine Hochzeit organisieren!" "So, meinst du?"

"Ja. Außerdem sollten wie das den beiden überlassen.", dankbar sah Harm seinen Stiefvater an. "Trish, Frank, wir überlegen und bis Sonntag was und bevor ihr fliegt, sagen wir euch bescheid." "In Ordnung, Mac." Ein Handschlag besiegelte den Handel. "Das ist ja wie auf dem Viehmarkt!", kommentierte Mattie das Händeschütteln.

Dann fiel Mac Harms Kampf mit seinen Spaghetti auf. "Warte Matrose." Mac nahm seinen Teller zu sich und begann die Spaghetti klein zu schneiden. "So. Mund auf!" "Mac, ich bin doch kein Baby!" "Willst du protestieren oder essen?" "Mac, ich ... .", aber da hatte sie ihm schon die Gabel in den Mund geschoben.

Mattie beobachtete belustigt die ganze Aktion. >Die führen sich echt auf wie die Kinder.< "So, und noch einen für deine Mami.", neckte ihn Mac weiter. Harm hatte keine Chance, an seine Gabel zu kommen da sie immer schneller war als er. "Na warte, dasch zahl isch dir heim wenn wir alleine schind!", nuschelte er mit vollem Mund. "Harm, ab 20 Gramm wirds undeutlich!", warf Mattie grinsend dazwischen. "Das mit dem Heimzahlen werden wir ja dann sehen. Und noch eine Gabel."

Eine Stunde später, als Mr. und Mrs. Burnett und Mattie gegangen waren, blätterte Mac auf der Suche nach einem Hochzeitstermin in ihrem Kalender als Harm auf sie zugehumpelt kam, sich an ihren Rücken schmiegte, zärtlich ihre Haare zurückstrich und sanft in ihren Nacken biss.

Mac schloß genießerisch ihre Augen. Seine Lippen wanderten, ihren Hals mit Küssen bedeckend nach oben und begannen ihre Ohrmuschel zu liebkosen. "Mac?" "Hmmmmmm?" "Ich würde gern mal wieder richtig duschen gehen. Kannst du mir dabei helfen?" Obwohl die Worte nur in ihr Ohr geflüstert waren, durchfuhr sie ein angenehmes Kribbeln dass wohl der verführerische Unterton in seiner Stimme bei ihr erzeugt hatte.

"Ich komme." "Danke." Seine Lippen wanderten weiter an ihrer Schläfe entlang bis sie ihren Mund fanden und er mit ihrer Zunge zu spielen begann. Mac griff nach seinem linken Arm und zog ihn noch ein Stück näher zu sich heran bis sie sich atemlos voneinander lösten.

"Dann gehen wir mal Duschen." Sie zog ihn hinter sich her ins Bad wo sie ihn auszog. "Kannst du den Arm so halten?" "Geht schon wenn ich ihn mit dem anderen stütze. Beim Waschen musst du mir helfen. Ich kann das mit links nicht." Mac sah an ihm hinunter, wobei sie gewisse Empfindungen nicht unterdrücken konnte. >Wieso sieht er selbst grün und blau wie er ist, noch aus wie ein Modellathlet?<

"Du frierst ja. Ich zieh mich nur noch schnell aus, dann gehts los." Keine Minute später hingen ihre Kleider neben seiner Uniform auf einem Stuhl und sie drehte das Wasser auf. Harm lies sie nicht aus den Augen. Gespannt beobachtete er, wie sich das Wasser seinen Weg über ihre Haut bahnte.

"Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du wunderschön bist, Sarah?" Mac lehnte sich vorsichtig an ihn und küsste ihn zärtlich. Sie griff nach dem Duschgel. "Dann werd ich mal." Äußerst behutsam begann sie ihn einzuseifen. Das Zusammenspiel der Berührungen auf seiner Haut, der Wasserdampf und das warme Wasser riefen bei ihm eine Reaktion hervor die ihn dazu veranlasste, Mac an sich zu ziehen und ihr einen Kuss auf die Lippen zu drücken, der ihre Knie in Wackelpudding verwandelte.

>So was ist in deiner Dusche aber auch noch nicht passiert, Harm.< "Ich glaub wir sollten das hier drin lieber lassen. Nicht dass wir noch ausrutschen und uns beide noch sämtliche Knochen brechen.", seufzte Mac auf während das Wasser über sie beide plätscherte.

"Und wenn ich nicht will?", fragte er mit heiserer Stimme. Der Anblick ihrer feuchten Haut, auf der die Wassertropfen abperlten, raubte ihm beinahe seine Sinne. Statt einer Antwort erhielt er einen weiteren Kuss. >Wenn er nicht in so einem schlechten Zustand wäre, wärs mir ja egal. Er hat es wieder geschafft, dich an diesen einen, gewissen, Punkt zu bringen, Marine.<

"Harm, sei vernünftig. Gib mir lieber das Shampoo." "Sarah, du bist doch viel zu kurz um mir die Haare zu waschen." "Das krieg ich hin, wenn du aufhörst an meinem Hals zu knabbern." Ihr entfuhr wieder ein wohliger Seufzer. "Wie war das?", flüsterte er bevor er ihr Ohr küsste. "Machs mir doch nicht so schwer, Flyboy." Mac griff entschlossen nach der Shampooflasche und schaffte es irgendwie, seine Haare damit einzuschäumen.

"Augen zu!" Dann lief ihm auch schon der Schaum über das ganze Gesicht. Mac drehte anschließend die Dusche ab und wickelte ihn in ein großes Handtuch. "So, abtrocknen und dann ab ins Bett mit dir." "Aber nur, wenn du mitkommst." Sie grinste. "Hast du was anderes erwartet?" "Nein.", gab er lachend zurück und hinkte in Richtung Bett.

Mac folgte ihm, massierte ihm vorsichtig die Salbe auf die gebrochenen Rippen und die Schulter, legte ihm die Verbände am Oberkörper und am Knöchel an bevor sie ihm einen Schlafanzug anzog und das Dreieckstuch wieder anlegte.

Dann kroch sie neben ihn unter die Decke und schmiegte sich an ihn. Sofort schob er seine freie Hand unter ihr Oberteil und begann ihren Rücken zu streicheln. "Sarah?" "Ja?" "Warum hast du mir nicht gesagt dass du ohnmächtig geworden bist auf der Seahawk?"

In seiner Stimme lag tiefe Besorgnis während Mac sich wunderte, woher er das wusste. "Ich hab gedacht dass es besser für dich ist, es dir nicht gleich zu sagen. Ich wollte warten bis du über den Berg warst."

Sie blickte ihm in seine graublauen Augen und las darin Verständnis, bevor sie ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen hauchte. "Sarah, wenn in Zukunft etwas mit dir nicht stimmt, dann sag es mir bitte, ja?"

"Abgemacht. Jetzt schlaf schön, Fliegerheld." "Du auch, Marine." Harm hatte bereits seine Augen geschlossen. Das bequeme Bett, die kurze Unterhaltung und Macs warmer Körper an seiner Seite hatten seine Gedanken in eine völlig andere Richtung gelenkt und ihn müde werden lassen.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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RE: Teenies von Maggie

#12 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:44

21.03 Uhr Zulu-Zeit

Jefferson-Davies High School

Washington D.C.

Mattie lief ungeduldig vor dem Büro des Schuldirektors auf und ab. >Verdammt noch mal, wo sind denn die beiden bloß. Das ist ja echt toll, jetzt kommen sie auch noch zu spät zu diesem Termin!< Dann sah sie Commander Rabb und Lt. Colonel MacKenzie langsam den Flur entlang kommen.

"Ich weiß ich weiß. Wir sind drei Minuten zu spät, Mattie. Aber im Bethesda hats länger gedauert." Er sah sie entschuldigend an. "Hast du deswegen die Uniform an, Harm?" "Ja. Und weil wir noch kurz bei J.A.G. waren. Mac hatte noch was zu erledigen. Gehen wir." Mattie riss die Tür zum Sekretariat auf und trat hinein.

"Colonel, Commander, schön sie wieder zu sehen. Aber ich hab jetzt leider keine Zeit für sie, ich erwarte Matties Vormund zu einem Gespräch." "Guten Tag, Mr. Pineapple. Dann sind wir ja richtig. Ich bin Matties Vormund." Der Direktor war überrascht. Das hatte er nicht gewusst.

"Na wenn das so ist, kommen sie rein." Mr. Pineapple bot ihnen an Platz zu nehmen und fragte dann irritiert: "Was ist denn, wenn ich fragen darf, mit ihnen passiert, Commander?" "Oh, ähm, drücken wir es mal so aus, jemand hatte was dagegen dass ich mit meiner F-14 heil nach Hause komme."

Er erntete dafür einen wütenden Blick von Mac, die solche Sprüche überhaupt nicht leiden konnte. Bevor sie aber etwas sagen konnte, klopfte es an die Tür. "Das wird Mrs. Wolverton sein, die Physiklehrerin. Ich hab sie dazu gebeten." >Nicht auch noch diese Schnepfe!< Mattie saß zwischen Harm und Mac und sah genervt an die Decke. >Das wird ne mittlere Katastrophe werden!<

"Kommen sie rein, Mrs. Wolverton. Darf ich ihnen Commander Rabb und Lt. Colonel MacKenzie vorstellen? Der Commander ist Matties Vormund." "Guten Tag, MaŽam.", grüßte Harm die Lehrerin die ebenfalls Platz nahm und sofort los legte.

Harm und Mac hörten sich ihre Klagen aufmerksam an, während Mattie etwas betreten auf dem Stuhl saß. >Muss die denn alles erzählen was ich angestellt hab? Und noch dazu so ausführlich? Harm wird ganz schön sauer auf mich sein.<

"Mrs. Wolverton, ich weiß das Mattie nicht immer ganz einfach ist und mit ihrer Meinung auch nicht hinter dem Berg hält, aber um auf die besagte Physikstunde zurück zu kommen, was das fachliche angeht hatte sie recht. Ein Flugzeug stürzt nicht sofort ab, nur weil die Triebwerke ausfallen." >Es sei denn, die Elektronik fällt komplett aus, der Sprit ist alle und das Leitwerk, das einem Schweizer Käse ähnelt, fliegt weg.<

Commander Rabb schüttelte es leicht bei dem Gedanken an seinen Absturz. Es war das erste mal, dass er daran dachte. "Alles in Ordnung?" Mac sah ihn liebevoll an während Mattie kurz seine linke Hand drückte. Harm schenkte den beiden sein Fliegergrinsen. "Ja." Er hatte sich wieder in der Gewalt. "Wissen sie, Mrs. Wolverton, die Flugzeuge sind so konstruiert, dass sie noch segeln können. Und zwar eine ganze Weile."

"Mag ja sein, Commander dass Mattie recht hatte, aber es ist auch ihre aufmüpfige Art. Sie lässt sich nur schwer etwas sagen. Vor allem wenn sie sich selbst oder jemand anderen benachteiligt sieht." "Wird sie denn benachteiligt, Mrs. Wolverton?", stellte Mac in ihrem typischen Verhörton die Gegenfrage und erreichte damit, dass die beiden Lehrer ersteinmal schwiegen.

"Nein, Mattie wird genau so behandelt, wie alle anderen auch." "Dann liegt es wohl in ihrem Wesen. Sie ist eben manchmal etwas impulsiv. Aber ich bin sicher, sie wird versuchen in Zukunft etwas mehr Selbstkontrolle an den Tag zu legen." >Na super, das war jetzt aber bestes Anwaltsgesülze, dass du da von dir gegeben hast, Harm.<

"Ich werds versuchen, Mr. Pineapple." "Dann hat sich ja unser Gespräch jetzt erledigt. Ich bin mal gespannt, Mattie." "Colonel, Commander, wird das auch wirklich klappen?", Mrs. Wolverton blickte skeptisch drein. "Ich bin mir sicher, sie wird alles nötige dafür tun, damit es keinen weiteren Anlass zur Beschwerde mehr geben wird." "Das hoffe ich. Jetzt habe ich aber noch ein Anliegen."

>Was will er denn noch?<, fragte sich Mattie. "In drei Wochen haben wir Schulball, und uns fehlen noch Aufsichtspersonen." Die beiden Offiziere wechselten einen Blick und berieten sich stumm. "Es würde mich freuen, wenn ich sie eintragen könnte, Commander." "Sie können meine Verlobte und mich natürlich eintragen, Mr. Pineapple."

Mac griff stolz über Mattie hinweg nach Harms Hand und verflocht ihre Finger in die seinen. "Oh, so ist das? Dann darf man ihnen beiden also gratulieren?" Der Schuldirektor und die Physiklehrerin reichten ihnen überrascht und erfreut die Hände. "Ich denke, dann wäre ja jetzt alles geklärt."

"Das denke ich auch, Commander. Einen schönen Tag wünsche ich ihnen noch." Die drei hatten kaum das Büro verlassen und standen auf dem Flur, als Mattie kommentierte: "Na klasse. Mein Navy-Dad und sein Marine kommen zum Schulball. Da fasst mich ja kein Kerl an!" Mac beobachtete belustigt Harms Reaktion bei dem Wort Kerl und meinte nur: "Gewöhn dich mal lieber dran, Flyboy. Du wirst nicht ewig der einzige Mann in Matties leben sein."

"Das ist ja mal wieder typisch. Meine eigene Verlobte fällt mir in den Rücken. Aber ich werde immerhin der einzige in Dress White und Goldwings auf diesem Ball sein." Er grinste Mac an, die sich bei dem Gedanken an Harms Uniform diebisch freute.

"Aber vergiss nicht, das wird total überbewertet." "So? Bei dir hats auch funktioniert." "Eingebildet sind sie ja überhaupt nicht, Commander." "Wie kommen sie denn da drauf, Colonel?" Belustigt sah er sie an. "Kommt ihr zwei jetzt? Ich muss noch Hausaufgaben machen und Harm gehört ins Bett!", rief Mattie von der Tür aus. Die beiden nahmen Haltung an und riefen gleichzeitig: "Aye Aye, MaŽam." Mattie schüttelte nur mit dem Kopf.


13.10 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

Lt. Gregory Vuckovic hetzte aus dem Fahrstuhl über den Flur ins Bullpen, als er gegen zwei Marines prallte die damit beschäftigt waren einen Schreibtisch in ein Büro zu tragen. "Passen sie doch auf wo sie hintreten, Sir!", fuhr ihn einer der Marines an. "Tut mir leid."

Er wartete ungeduldig bis die beiden den Tisch in ein Büro getragen hatten und sah sich dabei schon mal etwas um. Auf dem Schild über der Tür stand Lt.Col. MacKenzie zu lesen. Der Colonel aber war nirgends zu sehen.

Stattdessen unterhielt ein weiblicher Lieutenant das halbe Büro mit seinem Telefonat während sich zwei Offiziere mit Kaffeetassen in der Hand über irgendetwas königlich amüsierten. >Scheint ja hier ein ganz lustiger Haufen zu sein.< Dann fiel sein Blick auf die große Uhr an der Wand und er bekam einen Schreck.

>Verdammt! Gleich am ersten Tag zu spät. Super, Greg.< Lt. Vuckovic umkurvte den Schreibtisch, der sich mittlerweile in der Tür des Büros des Colonels verkantet hatte und trabte im Laufschritt auf einen Petty Officer zu der seinen Platz vor dem Büro des CO hatte.

"Sie müssen Lieutenant Vuckovic sein. Der Admiral wartet bereits." >Na toll.< Petty Officer Jennifer Coates stand auf und kündigte ihn an. "Admiral Chegwidden, Sir. Der Lieutenant ist jetzt da." "Schicken sie ihn rein, Coates!" "Aye Aye, Sir." Petty Officer Coates lächelte Vuckovic noch kurz zu bevor er eintrat und sie die Tür hinter ihm wieder schloss.

Sofort nahm er Haltung an. "Lieutenant Gregory Vuckovic meldet sich zum Dienst, Sir. Guten Morgen." Chegwidden sah ihn aufmerksam an ehe sein Blick auf die Uhr an der Wand fiel. "Sie sind 13 Minuten zu spät.", stellte er nüchtern fest bevor er ihn wieder musterte. "Rühren, Lieutenant. Willkommen bei J.A.G.." "Danke, Sir."

"Ich erwarte in Zukunft von ihnen, dass sie pünktlich sind und eine einwandfreie Arbeitsleistung abliefern. Sollten sie Probleme haben, wenden sie sich bitte an einen der erfahrenen Anwälte oder kommen sie zu mir." "Aye, Sir." Der Admiral stand auf und trat vor ihn. "Ich werde sie Lt. Colonel MacKenzie zuweisen, meinem Chief of Staff."

>Dabei fällt mir ein, wo ist eigentlich Mac?< "Einen Moment, Lieutenant." Chegwidden öffnete die Tür, ging hinaus und blieb vor Petty Officer Coates Schreibtisch stehen. "Sagen sie, Coates. Wissen sie wo Lt. Colonel MacKenzie ist?"

"Nein, Sir. Sie ist noch nicht hier." "Das habe ich auch bemerkt, Coates. Sagen sie ihr wenn sie kommt, dass sie sich kurz bei mir melden soll." "Aye Aye, Sir." A.J. lies seine Augen durch das Bullpen schweifen, als er Lt. Harriet Roberts entdeckte. "Lt. Roberts, würden sie bitte mal herkommen?"

Harriet lies ihre Akte sinken, an der sie gerade gearbeitet hatte, und machte sich auf den Weg. "Sir?" "Zeigen sie bitte Lt. Vuckovic den Ablauf hier und wo er was findet. Lt. Colonel MacKenzie ist noch nicht hier." Harriets Augen weiteten sich vor Schreck. "Es ist doch nichts passiert, Sir?" >Der Colonel ist jetzt schon zum zweiten mal innerhalb kurzer Zeit zu spät. Seltsam!<

"Nein, ich glaube nicht. Da hinten kommt sie." Harriet und Jennifer drehten sich zum Eingang des Großraumbüros hin. >Sie sieht ja schrecklich aus. Und erst diese Augenringe!< Chegwidden war entsetzt. >Jetzt bist du schon wieder zu spät, Marine. Verdammt!< "Guten Morgen, Sir. Harriet, Jennifer."

Der Admiral winkte Lieutenant Vuckovic aus seinem Büro und stellte ihn vor. "Lt. Roberts wird sie herum führen. Ich habe mit dem Colonel noch etwas zu besprechen." "Aye Aye, Sir." Die beiden Lieutenants entfernten sich während Chegwidden Mac die Türe aufhielt und nachdem sie drin war auch wieder schloss.

"Setzen sie sich, Mac.", brummte er beinahe sanft. Mac war froh als sie in den schweren Ledersessel sank. Sie hatte das Gefühl, von einer Dampfwalze überfahren worden zu sein. "Sie sehen zum fürchten aus. Diese Ringe unter ihren Augen! Haben sie nicht geschlafen oder was ist los?"

A.J. hatte sich in einen Sessel neben sie gesetzt, aber Mac sah nur betreten auf ihren Schoss. "Haben sie Probleme mit Rabb?", fragte er vorsichtig weiter. >Du bewegst dich hier gerade auf verdammt dünnem Eis, A.J..< Lt. Colonel Sarah MacKenzie senkte ihren Kopf noch ein Stückchen. "Was ist los, Mac?" >Da stimmt offensichtlich etwas nicht. Hoffentlich ist nichts mit dem Baby?<

"Ich habe seit Donnerstag nicht richtig geschlafen, Sir.", gestand sie kaum hörbar. "Harm wacht nachts immer wieder schreiend auf, wirft sich im Schlaf im ganzen Bett herum, was höllisch weh tun muss, aber wenn ich ihn frage was er hat, antwortet er nur dass ich mir keine Sorgen machen soll und dass es ihm gut geht. Dann schweigt er.", sprudelte es aus ihr heraus.

"Aber ich mach mir nun mal so verdammt große Sorgen um ihn, Sir. Das ist doch nicht normal." Beinahe flehend sah Mac ihren CO an während sie sich bemühte, ihre Tränen zurück zu halten. >Hört sich ganz nach Alpträumen an.< Mac kullerte nun doch eine Träne über die Wange und sie begann zu schniefen.

"Hat er mal über seinen Absturz geredet, seit sie beide von der Seahawk zurück sind?" >Wahrscheinlich nicht. Rabb ist ziemlich gut darin, sein inneres für sich zu behalten.< Mit einer väterlichen Geste reichte er ihr sein Taschentuch. "Hier Mac, nehmen sie das." "Danke, Sir."

Chegwidden musste grinsen als Mac hörbar in sein Taschentuch trompetete. "Hören sie, Mac. Machen sie sich jetzt keine Sorgen mehr. Ich werde mich darum kümmern." Ein dankbarer Blick aus ihren tränenerfüllten Augen lies ihn sein typisches Seal-Lächeln zeigen. "Sie gehen jetzt an ihre Arbeit, und werden ab sofort jeden Mittag ihr Nickerchen hier halten, während ich essen bin."

"Das würden sie für mich tun, Sir?" Ungläubig starrte sie den Admiral an, der sich bei dem Gedanken ertappte: >Die beiden sind doch beinahe schon meine Kinder!< "Ja. Und jetzt raus hier. Sie haben einen Lieutenant einzuweisen." "Aye Aye, Sir." Sie stand auf und verlies dankbar das Büro ihres CO.

Eine halbe Stunde später saß Mac in ihrem Büro, als es an ihre Tür klopfte. "Darf ich reinkommen, Colonel? Ich bin Lt. Vuckovic. Das hier stand noch in meinem Büro und man sagte mir dass ich es hierher bringen soll." Er hielt einen Pappkarton mit einem Flugzeugmodell in den Händen.

>Warum stehen denn in dem Büro zwei Schreibtische? Die haben den doch heute morgen erst reingebracht.< "Kommen sie rein, Lieutenant. Und stellen sie den Karton hier auf das Regal." "Aye, MaŽam." Vuckovic trat vollends ein und stellte den Karton auf dem Regal ab.

Aus dem Augenwinkel betrachtete er den Colonel. >Eine klasse Frau. Zwar leicht übermüdet aber einfach Wow!< "Also, ihr Büro haben sie ja schon bezogen wie ich gehört habe.", begann Mac. Hier habe ich ihnen ein paar leichte Fälle zur Eingewöhnung. Ich schlage vor, sie lesen sich die Akten durch und heute Nachmittag werden wir sie besprechen."

>Irgendetwas zwickt an meiner Uniform. Werd ihn bloß schnell los, Mac. Das ist ja kaum auszuhalten.< Lt. Colonel Sarah MacKenzie schob ihm den kleinen Aktenstapel über den Tisch und lächelte ihn aufmunternd an, was bei Lt. Vuckovic ein leichtes Grinsen auslöste. >Was grinst der denn jetzt so blöd? Wenn ich nicht zu müde wäre, dann würde ich ihn in die Schranken weisen!<

"Dann werd ich mal, MaŽam." Mac nickte und als er endlich draußen war, begann sie sofort an ihrem Rock herum zu nesteln. >Mistding, blödes. Ich hab dich doch am Freitag noch ohne zwicken zugekriegt!< Dann kam ihr eine Idee und sie verlies ihr Büro.

"Harriet? Könnten sie mal kurz kommen?" "MaŽam?" Harriet Roberts stand auf und ging auf Mac zu. Diese schloss die Tür wieder. "Kann ich sie mal was fragen?" Lt. Roberts sah ihre Vorgesetzte überrascht an. "Sicher, schießen sie los, MaŽam." Mac war das ganze etwas unangenehm.

"Haben sie eine Idee, wie ich den Rock hier vergrößern kann?" Sie deutete auf ihren Uniformrock. "Er kneift wenn der Knopf geschlossen ist." Sie sah den blonden Lieutenant etwas hilflos an. "Kleinen Moment, MaŽam." Harriet verschwand kurz an ihren Schreibtisch und kehrte mit einem weißen etwas in der Hand zurück.

"Ein Gummiband, MaŽam." Mac lachte. "Das ist genial, Harriet." Lt. Roberts lachte verschmitzt. "Alter Trick von meiner Großmutter. Warten sie, ich helfe ihnen." Harriet knüpfte zwei Schleifen in das Band, fädelte den Gummi an der einen Schlaufe durch das Knopfloch ein, zog ihn fest und legte die andere Schlaufe um den Knopf.

Mac atmete auf. "Danke, das ist viel besser." "Keine Ursache. Soll ich ihnen einen Termin in der Kleiderkammer machen?" "Jetzt schon?" Ungläubig sah Mac Harriet an, die nur lächelte. "Ihr Bauch wird schneller wachsen als sie denken, MaŽam."

>Sie muss es ja wissen. Sie hat schließlich mehr Erfahrung mit dem Kinderkriegen als ich.< "Vor allem, wenn ihr Baby die Größe des Commanders geerbt haben sollte." Mac strahlte bei diesen Worten und streichelte zärtlich ihren Bauch. "Wenn sie das sagen, Harriet." "Haben sie jetzt eigentlich einen Hochzeitstermin?"

Das war typisch Harriet. Sie musste sofort über alles informiert sein. "Seit gestern Vormittag. Harms Mum hatte uns gedroht, nicht eher abzureisen bis wir einen haben. Es ist der 2. Juli. Aber wir streiten noch über das Design der Einladungskarten."

Lt. Colonel Sarah MacKenzie erschrak. "Aber sie behalten es noch für sich, Ja? Der Admiral weiß es noch nicht. Wir wollten es ihm gemeinsam sagen." "Keine Sorge, MaŽam. Ich hege keine selbstmörderischen Absichten. Aber ich muss jetzt wieder an die Arbeit." "Danke." "Keine Ursache. Wenn sie fragen haben, kommen sie einfach." "Werd ich machen." Harriet verlies schmunzelnd das Büro.

Lt. Gregory Vuckovic war in sein Büro zurück gekehrt und saß nun da und machte sich Gedanken, wer wohl in dieser sogenannten Besenkammer, wie es die Belegschaft hier bezeichnete, vor ihm gesessen hatte. Die Akten vor ihm waren alles Lappalien, nichts wirklich interessantes.

>Was wohl der Colonel so lange beim Admiral gemacht hat? So fürsorglich wie er sie behandelt hat als er ihr die Tür aufgehalten hat.< Seine Gedanken schweiften in eine Richtung ab, die er wohl ohne genaueres zu wissen, besser für sich behielt.

In diesem Moment klopfte es. "Ja bitte?" Beinahe sofort sprang der Lieutenant beim Anblick des Besuchers vom Stuhl in Hab-Acht-Stellung. "Sie sind aber nicht Rabb!", stellte ein Zwei-Sterne-Admiral etwas irritiert fest. "Nein, Sir." "Können sie mir vielleicht sagen, wo ich den Commander finde?"

>Welchen Commander?< "Äh, nein, Sir. Ich bin den ersten Tag hier." "Na gut. Trotzdem Danke, Lieutenant. Weitermachen." "Aye Aye, Sir." Dann war die Tür auch schon wieder zugefallen. >Was war denn das jetzt? ich muss mich in der Mittagspause unbedingt der Gerüchteküche widmen.<

Admiral Tom Boone setzte seinen Weg fort als eine heranstürmende Mac ihn zur Seite rempelte und gerade noch ein knappes "Entschuldigung" hinter ihrer vorgehaltenen Hand hervorpresste. >Was ist denn mit ihr los?< "Achtung! Admiral an Deck!", rief Commander Sturgis Turner aus als er den Admiral entdeckt hatte.

Das ganze Bullpen verharrte im Stillgestanden. "Weitermachen!" Boone ging weiter zu Petty Officer Coates Schreibtisch. Diese begrüßte ihn und klopfte unverzüglich an Admiral Chegwiddens Tür um den Besucher zu melden.

"Danke, Coates. Tom, wie geht es ihnen? Sie sehen gut aus." Der J.A.G. war aufgestanden und hatte ihm die Hand gereicht. "Gut A.J. Das Pensionärsleben scheint mir zu bekommen, bis auf die Tatsache dass dem Pentagon zur Zeit Admiräle fehlen. Haben die mich doch glatt seit heute morgen wieder in den aktiven Dienst zurück versetzt." "So?" "Tja, und da dachte ich mir, wenn ich schon hier in Washington sein muss, schau ich mal kurz vorbei."

"Das freut mich." "Ich wollte Hammer besuchen, aber in seinem Büro saß ein junger Lieutenant. Haben sie ihn endlich nach Alaska versetzt?" Boone lachte. "Nein, er teilt sich jetzt das Büro mit Lt. Colonel MacKenzie." A.J. grinste. "Ohne dass sie sich an die Gurgel gehen? Apropos Colonel. Sind sie schon mal von einem weiblichen Marine aus dem Weg gerempelt worden? Sie schien es ziemlich eilig zu haben, die Toiletten zu erstürmen."

"Dann sind ihr wohl die Kotztüten ausgegangen.", stellte A.J. Chegwidden mit seinem trockenen Humor fest und erntete einen unverständlichen Blick von Tom Boone. >Wieso Kotztüten?< "Sagen sie, A.J., wo finde ich denn nun Rabb?"

"Momentan zu Hause. Er erholt sich von seinem letzten Absturz." "Ich war wohl zu lange in Europa im Urlaub. Welcher Absturz?" Nun schaute Chegwidden verwundert drein. "Hat es ihnen denn noch niemand gesagt?" "Nein." "Rabb geriet über dem Irak in feindliches Feuer. Warten sie, ich habe den vorläufigen Bericht erst heute Morgen bekommen. Hier."

Er reichte Admiral Boone die Akte von seinem Schreibtisch, welcher sofort zu lesen begann. "Na, da fehlt aber ziemlich viel." "Ja, Rabb konnte seinen Bericht noch nicht einreichen. Sie sehen ja wie es um ihn steht." Tom Boone runzelte die Stirn. "Hat ihn wohl ziemlich heftig erwischt. Sein RIO hatte mehr Glück. Hat er mal drüber geredet?"

"Das ist ja der springende Punkt. Laut Aussage Lt. Colonel MacKenzies kein einziges mal." "Hab ich mir gedacht. Und seine Mutter konnte mich nicht erreichen. Aber wieso laut Aussage des Colonels? A.J., lassen sie mich nicht dumm sterben."

Chegwidden lächelte. "Nun, lassen sie es mich mal so formulieren. Die beiden haben mal wieder gegen so ziemlich alle Dienstvorschriften verstoßen, was nicht ohne Folgen blieb." Das Seal-Grinsen wuchs in die Breite. "Aber das wird Ihnen der Colonel sicher mit Freuden selbst erklären." Boone verstand nun die Welt nicht mehr so ganz.

Chegwidden erhob sich und betätigte die Gegensprechanlage. "Coates, holen sie mir doch bitte mal Lt. Colonel MacKenzie her." "Aye Aye, Sir." Keine drei Minuten später war Mac unterwegs. >Na prima. Jetzt gibts auch noch nen Rüffel wegen respektlosen Verhaltens gegenüber einem Vorgesetzten. Mir ist schon wieder schlecht.<

"Guten Morgen, Sirs." Sie hatte Haltung angenommen. "Stehen sie bequem." "Oder noch besser, setzen sie sich. Mit Verlaub, Colonel, sie sehen furchtbar aus." >Angriff ist die beste Verteidigung, Marine.< "Mit ihrer Erlaubnis, Admiral Boone, Sir, möchte ich mich für den Rempler entschuldigen. Es war nicht meine Absicht, sie auf diese Weise zu beleidigen."

"Entschuldigung angenommen, Colonel. Und jetzt setzen sie sich, bitte, bevor ich es zum dritten mal sagen muss." "Mac, erzählen sie Admiral Boone wer für ihren Zustand mit verantwortlich ist und warum sie umgezogen sind. Der Admiral befand sich auf Urlaub und ist nicht ganz auf dem neuesten Stand der Dinge." Mac musterte ihren CO mit großen Augen, aber der blickte sie nur gutmütig an.

Stolz begann sie: "Commander Rabb und ich bekommen ein Baby und werden heiraten." "Also das ist ja einfach großartig." Tom Boone war total aus dem Häuschen. "Und ich hab schon nicht mehr daran geglaubt, dass Hammer sein Heck endlich mal in Bewegung setzt und Nägel mit Köpfen macht! Ich gratuliere."

Er drückte ihr die Hand. "Wann ist es denn soweit? Ich weiß, ich bin neugierig. Aber sowas freut mich immer ganz besonders. Vor allem, wenn es Hammer ist. Sein Vater wäre stolz auf ihn." Er lächelte Mac zu. >Der Alte Harmon Rabb sr., mein Gott wie lange ist das jetzt her?< "Mitte/Ende November ist Termin."


"Dann sehen sie mal zu, dass sie wieder an die Arbeit kommen, Colonel. Damit sie pünktlich zu Hause sind." "Aye Aye, Sir." Mac war aufgestanden und aus dem Büro gegangen, als sie Harriet abfing. "MaŽam, um 16.30 Uhr in der Kleiderkammer. Melden sie sich bei einem Lt. Mahoney." "Danke Harriet. Sie sind ein Schatz." "Gern geschehen, Colonel."

"Lust auf einen Krankenbesuch, Tom?", fragte Admiral Chegwidden seinen Besucher als Mac draußen war. "Aber sicher doch. Einer muss ihm ja den Kopf waschen. Nein, jetzt mal ernsthaft. Er muss darüber reden. Und zwar vor der Anhörung durch die Unfallkommission."

"Da gibts noch keinen Termin. Die wollten warten bis Rabb wieder einigermaßen auf dem Damm ist." "Ist ihnen 12.00 Uhr recht, A.J.?" "Das passt." "Gut. Dann geh ich mal. Ich muss noch rüber ins Pentagon. Wir sehen uns dann." "Bis nachher." Jennifer Coates sprang sofort auf als Admiral Boone aus der Tür kam.

Auf dem Rückweg schaute er noch kurz bei Mac vorbei um sich zu verabschieden, was von Lt. Vuckovic natürlich nicht unbemerkt blieb, der gerade noch einige organisatorische Dinge mit Lt. Harriet Roberts klärte. >Das wird hier ja immer seltsamer, Greg.<



17.30 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Die beiden Admiräle traten scherzend aus dem Fahrstuhl als sich Tom Boone am Briefkasten zu schaffen machte. "Rabb hat immer einen Schlüssel dahinter versteckt." "Warten sie, dann können wir den Briefkasten auch gleich leeren." A.J. Chegwidden begann damit, sich mit seiner Kreditkarte am Schloss des Briefkastens zu schaffen zu machen.

Nach zwei Versuchen sprang es auf. "Ich bin beeindruckt. Der J.A.G. der Navy knackt Briefkästen. Das haben sie aber nicht beim Jurastudium gelernt." A.J. schmunzelte. "Nein, bei den Seals." Admiral Boone öffnete die Tür und die beiden traten ein. Commander Harmon Rabb jr. lag in seinem Bett und wurde durch Chegwiddens Stimme aus seinem unruhigen Schlaf geholt.

>Das kann doch jetzt beim besten Willen nicht sein. Jetzt hörst du schon Geisterstimmen, Harm!< "Commander, sind sie da?" Aber es war kein Geist. "Können wir reinkommen, Hammer?" >Tom "Tong" Boone?< "Sicher doch, Sirs.", rief Harm in Richtung Wohnzimmer und bemühte sich dabei, in eine halbwegs aufrechte Sitzposition zu kommen. Dann standen die beiden Admiräle auch schon vor seinem Bett.

"Bleiben sie liegen, Rabb. Sie sind krank.", ordnete Chegwidden an. "Aye Aye, Sir." Harm sank dankbar zurück unter seine Decke. "Wir haben übrigens ihre Post mitgebracht." Boone grinste. "Danke sehr. Also, was verschafft mir die Ehre ihres Besuches, Sirs?"

"Wir wollten mal sehen, wie es ihnen so geht.", antwortete Chegwidden. Admiral Boone hatte derweil zwei Stühle geholt und die beiden setzten sich neben das Bett. "Also Hammer, da ich erst seit heute wieder im Dienst bin, ... ." "Wie?" Harm war erstaunt.

"Ja, dem Pentagon sind die Admiräle ausgegangen und da haben sie beschlossen, mich alten Haudegen wieder zu holen, auf jeden Fall hab ich nicht alles mitbekommen, was sich in letzter Zeit so ereignet hat. Inklusive dass sie Vater werden und heiraten wollen, Hammer." >Jetzt hat er dich. Prima gemacht. Mom würde dir, in Dads Namen, ganz schön die Leviten lesen.<

"Commander, es ist an der Zeit über das zu reden, was passiert ist.", begann A.J. Chegwidden sich vorsichtig heranzutasten um es Harm leichter zu machen über seinen Schatten zu springen. "Glauben sie mir, ich weiß wie schwer es ist, wenn es so knapp wie bei ihnen war und das man am liebsten alles verdrängen würde, aber das ist bei Gott der falsche Weg."

Vor Commander Rabbs innerem Auge begannen die Bilder seines Kampfes in der tosenden See abzulaufen und er bekam eine Gänsehaut und schüttelte sich. A.J. mit seinem besonderen Menschengespür bemerkte natürlich sofort diese Reaktion.

"Hören sie, Harm, Mac hat mir erzählt dass sie Alpträume haben und Nachts immer wieder hochschrecken. Sie macht sich große Sorgen um sie und das ist wiederum gar nicht gut für Mac und das Baby." Tom Boone bewunderte in diesem Moment den ehemaligen Seal für sein Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, Trumpfkarten geschickt auszuspielen.

>Auch bei solchen Dickschädeln wie Harmon Rabb jr..< Harm atmete tief durch, und schwieg erst einmal. Die beiden Admiräle sahen sich an. >Hatte ich Erfolg mit meiner Rede? Ich hoffe es. Sonst bin ich mit meinem Latein am Ende.<, wartete Chegwidden gespannt während er ein Diktiergerät auf den Nachttisch stellte das er mitgebracht hatte, und es anschaltete. >Dann braucht er seinen Bericht nicht nochmal zu schreiben.<

Auf einmal begann Harm, leise und mit müder Stimme zu erzählen. "Ein Sealteam war in Schwierigkeiten geraten und Keeter und ich bekamen den Befehl, Luftunterstützung zu geben. Wir flogen also in das Einsatzgebiet und sahen, dass dort heftiger Artilleriebeschuss war.

Die zielten mit allem was sie hatten auf unsere Jungs, so dass die nicht zum Hubschrauber gelangen konnten. Wir griffen also von zwei Seiten die Stellungen der Iraker an und landeten Volltreffer, als plötzlich acht Migs auftauchten." Er machte eine Pause und legte sich seine Hand über die Augen.

"Zwei haben wir gleich erwischt, aber die anderen sechs jagten uns. Dann kam Keeter die Idee auszuscheren und die Migs hinter sich her zu ziehen und von den Seals weg zu locken. Vier klebten an seinem Heck und die zwei anderen nahmen mit ihren Raketen das Gebiet mit unseren Jungs unter Beschuss.

Der Heli verzog sich dann und ich bin hinter Keeter her um ihm zu helfen. Man lässt seinen Wingman nicht im Stich." "Waren sie die einzigen beiden Flugzeuge in der Gegend, Hammer?" "Ja." Chegwidden sah Boone an. Es war wohl besser, ihn nicht weiter in seiner Erzählung zu unterbrechen. "Wir hatten zwar Unterstützung angefordert, aber die waren alle zu Weit weg.

Keeter hatte es geschafft, zwei runter zu holen und ich erwischte nochmal eine. Dann riefen unsere Jungs am Boden erneut um Hilfe, da sie wieder unter Beschuss lagen. Es sind dann nochmal vier Migs aufgetaucht. Keeter und ich trennten uns wieder und ich preschte im Tiefflug über das Gelände hinter einer MIG her während sich eine andere an meinem Heck fest biss.

Mit ihren MGs zielten die auf alles was sich bewegte, als meine Tomcat von einer Salve getroffen wurde. Sie erwischten den Tank und das Leitwerk. Ich zündete eine Sidewinder und holte diesen Kerl vor mir runter."

Commander Rabb hatte Kopfschmerzen bekommen und stöhnte kurz auf als er seine Liegeposition änderte. "Brauchen sie etwas, Harm?", fragte A.J. Chegwidden besorgt. "Könnten sie mir bitte den Becher dort geben, Sir?" Er deutete auf einen großen Plastikbecher mit Deckel und Strohhalm, den Mac ihm auf den Nachttisch gestellt hatte. "Hier.", Admiral Boone reichte ihm den Becher und Harm nahm einen großen Schluck. "Danke."

Er stellte den Becher zurück auf den Nachttisch, stöhnte auf und redete weiter. "Dann riss ich die Tomcat nach oben und zwei der Migs, die sich mit mir angelegt hatten, knallten zusammen. Keeter war außer Sichtweite, so dass ich die Artilleriestellungen erneut unter Beschuss nahm und eine ausschaltete."

>Hört sich nach einem verdammten Höllentrip an, den Hammer da hingelegt hat.< "Unsere Jungs bekamen irgendwie ihren Hubschrauber und waren in Sicherheit, als ich den Nachbrenner zündete und mich in Richtung Arabisches Meer aus dem Staub machte.

Der Vogel war in schlechtem Zustand, aber ich wollte ihn nach Hause bringen. Ich hatte doch Mattie versprochen, nicht abzustürzen. Keeter schlug sich noch mit zwei der Migs herum, als ein sich ein Teil meines Leitwerks verklemmte und mein linkes Triebwerk den Geist aufgab.

Wir hatten endlich die Küste erreicht als ich Meldung an die Seahawk machte dass es mich erwischt hat. Dann fiel der Funk aus." "Das haben Mac und ich auf der Brücke noch mitbekommen." "Plötzlich tauchte Keeter wieder an meiner Seite auf als die Maschine zu trudeln begann.

Ich kann ihnen sagen, ich hatte Mühe die Kiste überhaupt noch in der Luft zu halten." Admiral Boone machte ein nachdenkliches Gesicht. >Zu zweit gegen eine Horde Migs um sechs Mann zu retten, das grenzt an Kamikaze.< Er blickte Chegwidden an der nur stumm da saß und zuhörte.

Harm lag mit geschlossenen Augen im Bett. Er wahr aufgewühlt und hatte Schmerzen, was von seinen unruhigen Nächten kam. Er war des öfteren auf seiner lädierten rechten Körperhälfte aufgewacht, was ihm nicht gerade gut getan hatte.

Leise redete er weiter: "Skates hat eine ganze Weile versucht, den Funkkontakt wieder herzustellen, aber es ging nicht. Ich hatte dann die weniger glorreiche Idee, die Kiste nach dem beinahe kompletten Ausfall der Elektronik doch noch manuell auf der Seahawk zu landen und wir stritten uns noch darüber.

Aber sie hatte recht, das ging nicht mehr. Der Schaden war zu groß. Dann fiel das rechte Triebwerk auch noch aus und mit einem Krachen flog das Leitwerk komplett weg." Harm zuckte bei dem Gedanken an das Geräusch des abreißenden Leitwerks zusammen. Er starrte an die Decke.

"Ich gab den Befehl zum rausschießen." Man konnte die Überwindung im Raum spüren, die es Commander Rabb kostete über das alles zu reden. "Ich sah noch, wie das Flugzeug auf dem Wasser zerschellte. Mein Fallschirm wurde von einer Böe erfasst, zusammen gedrückt und ich muss wohl ziemlich hart aufgeschlagen sein, so wie ich jetzt aussehe.", die Stimme wurde immer leiser.

"Als ich wieder zu mir kam, stellte ich fest dass das Schlauchboot und das Notfallpaket weg waren und ich mit der rechten Seite nichts mehr anfangen konnte. Den Fallschirm wurde ich irgendwie los und dann begann ich zu frieren."

"Ja, im Bericht steht dass der Überlebensanzug an einer Naht aufgeplatzt war. Als er ihnen ausgezogen wurde, war er voller Wasser." A.J. Chegwidden schaute Harm dabei ermutigend an. Er wollte dass er weiter sprach. Der Commander erwiderte diesen Blick.

"Ich wurde immer wieder unter Wasser gedrückt und schluckte auch etliche Liter davon, dann kann ich mich noch an den schrecklichen Durst erinnern den ich hatte und dass ich versucht habe, Skates zu finden. Sie war aber weg.

Ich wurde hin und her geschleudert in den Wellen und dann hatte ich keine Kraft mehr. Ich hab an Mac, Mattie und das Baby gedacht, ... .", mit erstickter Stimme brach Harm ab und drehte seinen Kopf auf die andere Seite in sein Kissen hinein.

Niemand sollte seine Tränen sehen. Er wurde von seinen Gefühlen übermannt. >Mac hatte recht damit, sich Sorgen zu machen. So habe ich Rabb noch nie erlebt. Es hat ihn stärker mitgenommen als ich gedacht habe.< Die beiden Admiräle tauschten einen vielsagenden, wissenden Blick. Sie hatten beide schon mal in solch einer Situation gesteckt und wussten, wie schwer es ihm fiel.

Sie warteten Geduldig, bis er sich wieder umdrehte. Auf seinem Gesicht sah man deutlich die Spuren, die die Tränen hinterlassen hatten. Kaum hörbar fuhr er fort: "Ich hatte abgeschlossen, als der Hubschrauber mich fand und dankte dem lieben Gott, als ich im Rettungsgurt hing und hochgezogen wurde.

Dann gab es einen heftigen Ruck und ich spürte die schlimmsten Schmerzen, die ich jemals gehabt habe. Da wusste ich dass ich noch lebe. An den Rückflug selber kann ich mich nur Bruchstückhaft erinnern. Ich bin wohl immer wieder weggetreten gewesen. Aber als ich die Augen öffnete, war da Mac.

Sie stand im strömenden Regen und war einfach nur da." Wieder kamen Harm die Tränen. A.J. Chegwidden schaltete das Diktiergerät aus. "Wie fühlen sie sich?", fragte er vorsichtig, in diesem Moment mehr Freund als Vorgesetzter.

Harm beruhigte sich nur langsam wieder und fuhr sich mit der gesunden Hand über die Augen um sich die verstohlen die Tränen wegzuwischen. Tom Boone stand auf, ging ins Badezimmer und kam mit einer Tempobox zurück.

"Hier, putz dir die Nase, Harm." >So hab ich ihn ja schon ewig nicht mehr genannt. Das muss gewesen sein, als er damals die Masern hatte.< A.J. beobachtete die beiden aufmerksam. Ihm war nicht entgangen, dass Admiral Boone ins Du gewechselt war.

Harm bemerkte das und tauschte einen kurzen Blick mit Tom Boone. "Wissen sie, Sir, Admiral Boone ist mein Patenonkel. Mein Vater wollte es damals so." "So? Das wusste ich nicht." >Ist ja eigentlich aber mehr als logisch, so dick wie Rabb senior und Boone befreundet waren.<

"Das weis auch nur eine Handvoll Personen, A.J.. Wir haben es nicht gerade in die Navy-Times gesetzt." Chegwidden schüttelte nur leicht mit dem Kopf und meinte scherzhaft: "Also, welche Leichen haben sie denn noch im Keller, Harm?" "Keine mehr, Sir." "Harm, hast du was zum essen im Haus?"

"Im Kühlschrank. Man muss es nur noch aufwärmen." "Dann werd ich das mal tun. Damit wir aus dem flügellahmen Bruchpiloten hier wieder den stolzen Marineflieger machen, der er sonst immer ist." Tom Boone verschwand in der Küche.

"Also, wie gehts ihnen jetzt, Harm?", fragte Admiral Chegwidden nachdem sie alleine waren. "Besser, Sir. Es ist als ob mir ein ganzes Bergwerk vom Herzen gefallen ist. Danke, dass sie mich zum reden gezwungen haben." Harms Tonfall war erschöpft, aber aufrichtig.

A.J. war aufgestanden und ging im Zimmer auf und ab. "Sie werden noch oft darüber reden müssen, Harm. Und mit der Zeit kommen sie drüber weg. Auch wenn sie die Bilder in ihrem Kopf nie ganz los werden. Meine Bilder kommen heute noch manchmal zurück."

Harm war überrascht über dieses Geständnis seines CO. "Aber warum verfolgt es mich diesmal so schlimm? Wenn ich an den letzten Absturz denke, der war ja ganz ähnlich und ich hatte aber keine solchen Probleme damit. Auch damals, als ich aufs Deck geklatscht bin hat es mich verfolgt, aber ich hatte nie solche Alpträume."

"Weil deine jetzige Situation eine andere ist als damals, Harm. Du hast jetzt Frau und bald ein Kind. Und Mattie ist auch da. Du trägst Verantwortung für die Menschen, die dich lieben. Beim letzten Mal war das nicht der Fall." "Tom hat Recht."

Commander Rabb fasste sich an die Schläfe und dachte nach. Seine Kopfschmerzen wurden schlimmer. >Die beiden haben mir echt geholfen. Bin ich froh, zwei solche Menschen kennen zu dürfen.< "Essen ist übrigens fertig."

"Brauchen sie Hilfe?" Chegwidden hatte besorgt festgestellt, wie mühsam Harm sich im Bett aufrichtete. "Es geht schon, Sir." Sein ganzer Körper tat ihm wieder weh und er schwankte leicht als er in Richtung Wohnzimmer zu humpeln begann.

"Warten sie." Behutsam griff A.J. Chegwidden an Harms Ellenbogen um ihn zu stützen und unfallfrei an den Tisch zu bugsieren wo Tom Boone die Pizza, die im Kühlschrank war, serviert hatte. "Die hat aber nicht Mac gemacht, oder doch?", fragte der J.A.G. mit todernster Miene.

"Ich hoffe doch nicht. Auf die Schlagzeile, zwei Rear-Admiräle bei Krankenbesuch an Vergiftung gestorben, kann der Secnav glaub ich verzichten." Die drei Männer lachten herzlich. Sie alle kannten Macs nicht vorhandene Kochkünste. "Keine Sorge, Mattie hat sie mit mir zusammen gemacht. Mac hat hier in meiner Küche absolutes Arbeitsverbot."


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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RE: Teenies von Maggie

#13 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:45

18.30 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

Commander Sturgis Turner und Lt. Colonel Sarah MacKenzie kamen gerade vom Mittagessen, als Lt. Bud Roberts sie aufhielt. "MaŽam, ich soll ihnen vom Admiral ausrichten, dass sie seinem Befehl Folge leisten und sich dazu in sein Büro begeben sollen. Sie wüssten schon, was er meint."

Bud und Sturgis rätselten beide, um was es ging als Mac mit einem Lächeln leise antwortete: "Also gut, dann werde ich mal mein Nickerchen halten." Die Gesichter der beiden männlichen Offiziere waren das reinste Fragezeichen. "Er hat mich dazu verdonnert, jeden Tag nach dem Essen eine halbe Stunde hinzuliegen und auszuruhen.

Und da sein Büro nun mal der einzige Platz hier im Hause ist, an dem Ruhe herrscht, hat er es für mich geräumt." "Er führt sich ja auf, als ob er der Vater ist und nicht der Commander!" Bud verstummte augenblicklich als ihm bewusst wurde, was er da eben gesagt hatte. Aber Mac und Sturgis grinsten nur.

"Das tut er wirklich. Es ist beinahe schlimmer als Harm. Sie betüddeln mich beide, wo es nur geht. Wie soll das erst werden wenn es mal gegen Ende zu geht?" Machen sie sich deswegen keinen Kopf, Bud. Wir erzählen dem Admiral schon nichts." "Und sie gehen jetzt, Mac. Befehl ist Befehl!" "Aye Aye, Sturgis. Bin schon weg."

Petty Officer Jennifer Coates öffnete Mac die Tür zu Chegwiddens Büro und wünschte ihr eine angenehme Ruhe. Sie hatte, bevor der Admiral gegangen war, noch strikten Befehl erhalten während Lt. Colonel MacKenzies Nickerchen niemanden hinein zu lassen. Und Jennifer hatte vor, sich daran zu halten.

Als sie zu ihrem Platz zurück kehrte, stand dort Lt. Gregory Vuckovic und wartete. Sein Lauschangriff in der Kantine war nicht so erfolgreich gewesen, wie er gedacht hatte. Die Leute bei J.A.G. waren ihm gegenüber noch skeptisch gewesen und hatten sich, was den Klatsch anging, merklich zurück gehalten.

Außer einigen Anekdoten hatte er nicht viel erfahren. "Sagen sie, Petty Officer, haben sie Colonel MacKenzie gesehen? Sie wollte mit mir nach dem Essen meine Fälle durchgehen." "Der Colonel ist erst wieder in einer halben Stunde zu sprechen, Lieutenant." "Danke." Vuckovic ging zurück in sein Büro.

Mac hatte sich die Schuhe und die Uniformjacke ausgezogen, lag nun auf der schweren Ledercouch und machte sich Gedanken. >Wie soll das erst werden wenn mein Bauch dicker wird? Ich bin ja jetzt schon erledigt, nach einem Vormittag! Und meine Füße tun mir weh. Gibt es keine bequemen Schuhe für mich? Gut, ich hab die letzten Tage auch nicht richtig geschlafen. Harm und ich sind schon so ein Paar.<

Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, die Hände auf ihrem Bauch liegend und der leise tickenden Wanduhr lauschend, schlief sie ein.

Lt. Vuckovic hatte sich derweil ans Telefon gehängt und versuchte in einem seiner Fälle den gegnerischen Anwalt zu erreichen, der aber nicht zu sprechen war. "Mist!", entfuhr es ihm. Dann begann er an seinem Eröffnungsplädoyer zu schreiben. Aber seine Gedanken schweiften immer wieder zurück zum Colonel. Sie hatte es ihm irgendwie angetan.

"Ähm Lieutenant?" Commander Sturgis Turner war in seiner Tür erschienen, mit einem Maschinengewehr in der Hand. "Ja, Sir?" "Das hier gehört zu einem ihrer Fälle. Es ist irrtümlich bei mir gelandet." "Danke sehr. Legen sie es doch bitte einfach auf den Schrank hier. Und ich hab schon gedacht, sie wollen mich erschießen, Sir!"

Sturgis lachte. "Nein, aber ich gebe ihnen einen Tipp, Lieutenant. Feuern sie das Ding um Himmels Willen nicht im Gerichtssaal ab." Commander Turner lies einen völlig verdutzten Lt. Vuckovic in seinem Büro zurück. >Was hat der denn jetzt damit gemeint?<

Gregory stand auf und beschloss, sich einen Kaffee zu holen. Bisher war sein erster Tag hier ganz gut gelaufen. Zufällig bekam er mit, wie sich die Tür des Admirals öffnete und Mac mit verstrubbeltem Haar und einem Lächeln auf dem Gesicht herauskam und dankbar zurück blickte.

>Was geht denn hier vor? Der Colonel und der Admiral haben doch nicht etwas?< Vuckovic verschluckte sich an seinem Kaffee und begann zu Husten. "Alles in Ordnung, Lieutenant?" Mac stand auf einmal vor ihm. "Ja, MaŽam." Gregory grinste. "Dann können wir ja jetzt mit ihren Fällen weitermachen."

Sie ging in Richtung seines Büros davon. Auf dem Weg dorthin kämmte sie sich schnell ihre Haare und dann fiel ihr als erstes das Maschinengewehr auf. Sie musste unweigerlich grinsen.

"Einen Rat, Lieutenant. Falls sie vorhaben sollten, mit der Waffe die Decke des Gerichtssaals in einen Schweizer Käse zu verwandeln, packen sie schon mal ihre Sachen für Alaska!" >Jetzt fängt sie auch noch damit an. Ich wüsste nur zu gerne, warum die alle darauf rumhacken. Ich werd mich mal danach erkundigen.<

Zwei Stunden später war Mac wieder in ihrem Büro als Sturgis zu ihr kam und fragte: "Nach, wie macht sich der Neue?" "Er schlägt sich ganz gut bisher. Der Admiral hat ihm erstmal nur die Lappalien gegeben." Mac lächelte. "Bei ihnen alles in Ordnung, Mac?" Commander Turner musterte sie.

"Ja, ich hab jetzt nur leider nicht so viel Zeit. In 30 Minuten muss ich in der Kleiderkammer sein." "Das Baby scheint es ja mit dem Wachsen ziemlich eilig zu haben.", stellte er verschmitzt fest. "Das hat Harriet auch gesagt."

"Redet ihr übers Baby?" "Mattie, wo kommst du denn her?" "Tag Mattie." "Hallo Sturgis. Aus der Schule. Wir hatten früher Schluss. Ich hab dir was, Mac." Schwungvoll landeten verschiedene Kataloge für Brautkleider auf Macs Schreibtisch.

"Dann lass ich die Ladys mal alleine. Sonst löchert mich Harm nur mit Fragen nach dem Kleid.", trat Commander Turner den taktischen Rückzug an. "Bis morgen dann, Sturgis. So Mattie, ich hab jetzt dann einen Termin in der Kleiderkammer. Wenn du nicht mit dem Bus und der Bahn fahren willst, dann musst du mitkommen."

Mac schaute ihr belustigt zu, wie sie Harms Sachen aus dem Pappkarton räumte und auf seinem Schreibtisch verteilte. Inklusive des verchromten Tomcat-Modells bei dessen Anblick Mattie hinterlistig zu grinsen begann. "Da habt ihr euch was schönes ausgedacht gehabt, Chloe und du. Die Rosen stehen übrigens da drüben." Mac deutete auf eine Vase auf dem Fensterbrett.

"Aber es hat ja funktioniert. Ihr seid euch endlich klar geworden, was Sache ist. Jeder hat das bekommen, was er wollte." "Mattie!", kam es darauf streng von Mac. "Kleiderkammer klingt interessant. Ich komm mit." Mac wuschelte ihr durch die Locken.

"Wir müssen uns beeilen, der Termin ist um 16.30 Uhr." "Kein Problem." Damit war Mattie schon zur Tür draußen und hatte Lt. Harriet Roberts entdeckt. "Hi Harriet, und tschüss Harriet." "Tschüss Mattie." "Ma-ac! Wo bleibst du denn? Du hast gesagt wir müssen uns beeilen und jetzt trödelst du!"

Mattie hatte sich zwischen die Fahrstuhltüren geklemmt und blockierte so die Lichtschranke. "Ich bin ja schon da. Dann gehen wir mal auf Staatskosten einkaufen!" "Shoooooooopiiiiiiiiiiiiiiiing!", rief Mattie laut als sich die Fahrstuhltüren schlossen.



21.42 Uhr Zulu-Zeit

Kleiderkammer des U.S. Marinecorps

Washington D.C.

Mac, Mattie und ein Gunnery Seargant Linda Mc Murphy gingen durch die endlos langen Reihen an Kleiderständern und suchten die einzelnen Uniformteile zusammen. "Wie weit sind sie denn, Colonel?" "Im 3. Monat." Schön, dann brauchen wir Garnituren für den Sommer, den Herbst und den Winter."

Der Gunny zog die verschiedenen Blusen, Röcke, Hemden, Hosen und Jacken zielsicher heraus und hängte alles auf eine fahrbare Kleiderstange. Mattie schaute ungläubig über den riesigen Berg an olivgrünen und khakifarbenen Uniformen auf der Stange hinweg Mac an.

"So MaŽam. Gehen wir zu den Galauniformen. Folgen sie mir bitte." Die drei Frauen liefen durch weitere Gänge durch eine Tür hindurch in einen anderen Raum. Dort war jede einzelne Uniform in einem Kleidersack aufgehängt. Nachdem Mac sich zwei ausgesucht hatte, probierte sie die Umstandsuniformen an.

"Das sieht ja aus wie ein Kartoffelsack!", regte sie sich vor dem Spiegel betrachtend über eine schlaff herunterhängende Bluse auf. "Du hast ja auch noch keinen richtigen Bauch. Wenn der mal da ist, hängt das auch nicht mehr so herunter."

"Hast ja Recht, Mattie." "Schauen sie, MaŽam. Die Röcke und Hosen haben variable Knöpfe angesetzt, so dass sie je nach Bauchumfang die Weite variieren können." "Das ist ja praktisch. Klamotten die mit wachsen." Mattie musste lachen.

"Außerdem haben sie links und rechts dehnbare Einsätze im Bund. Es wird also immer passen. Egal wie weit sie sind, MaŽam." Der Gunny lächelte. "Das ist vernünftig. Wissen sie, der zukünftige Papa ist 1,93m groß." "Na dann hoffe ich mal, dass das Baby dem Papa erst dann in der Größe nacheifert, wenn es auf der Welt ist."

"Das tu ich auch für dich, Mac. Dann dauerts nicht so lang wenn es auf der Welt ist." "Du musst es ja nicht bekommen, Mattie. Sondern ich." "Aber mir reicht dann die Aufregung. Ich muss ja schließlich die Leute bei J.A.G. und Harms Mum auf dem laufenden halten wie es steht. Nicht zu vergessen Chloe."

"Du klingst wie ein Sportreporter. Ich zieh mich wieder um. Wir haben uns ja schließlich noch um einen kranken Piloten zu kümmern." "Nicht dass der uns noch Dummheiten macht." Mac verschwand wieder in der Umkleide während der Gunny sich über die beiden still amüsierte und sich dann ans Formulare ausfüllen machte.



23.56 Uhr Zulu-Zeit

Harms Appartement

Nördlich der Union-Station, Washington D.C.

Mattie und Mac betraten mit den Tüten der Kleiderkammer bepackt die Wohnung als Mattie auffiel, wie still es war. Keine leise Musik, nichts. Mac entledigte sich ihrer Schuhe, kraulte Djingo kurz und meinte zu Mattie: "Ich schau mal nach ihm."

Sie ging ins Schlafzimmer und fand ihren Harm in die Decke eingemummelt tief schlafend vor. Mac setzte sich auf die Bettkante und strich ihm liebevoll über die Wange bevor sie ihm einen Kuss auf die Stirn hauchte. >Schlaf weiter, Seemann. Damit du schnell wieder auf die Beine kommst.<

Sie ging zurück zu Mattie. "Und, alles in Ordnung?" "Ja. Er schläft." Mac lies sich erschöpft auf die Couch fallen. "Mac, kann ich dich mal was fragen?" Mattie war sichtlich nervös. "Sicher, komm her." "Wie ist das, wenn man schwanger ist?" Erwartungsvoll sah sie Sie an.

>Wie kommt sie denn jetzt da drauf? Aber gut, Harm kann ihr das ja schlecht erklären.< "Eigentlich sehr schön. Ich mein, ich bin ja jetzt noch nicht so weit. Mir ist jeden Morgen schlecht und alle behandeln mich wie ein rohes Ei, aber ich freu mich auf das Baby." "Ist Harm so schlimm in seinem Benehmen?"

Mattie kicherte. "Momentan ist der Admiral fast schlimmer." "Der Admiral?", kam es belustigt von Mattie." "Ja, der Admiral. Er räumt sogar jeden Tag sein Büro für mein Mittagsschläfchen." Mac musste nun auch lachen. "Der ist eben doch nur ein alter Brummbär." "Lass ihn das aber nicht hören, Mattie. Sonst gibts Ärger." "Aye Aye, MaŽam." "Ich hab Hunger." "Ich auch."

Mattie stand auf. "Dann werd ich mal gucken, was ich noch so finden kann. Harm hat mir ja nicht umsonst beigebracht, wie man kocht." "Und ich räum die Sachen hier in den Kleiderschrank." Lt. Colonel Sarah MacKenzie marschierte ins Schlafzimmer und begann damit, in Harms Kleiderschrank Platz zu schaffen und ihre neuen Uniformen auf Bügel zu hängen als es verschlafen aus Richtung Bett kam: "Was machst du da, Mac?"

Sie drehte sich zu ihm um und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. "Meine Sachen einräumen, Flyboy. Gut geschlafen?" Mac saß jetzt auf der Bettkante. "Besser als die letzten Nächte. Wieso Sachen einräumen?" Harm war neugierig geworden.

"Ich war in der Kleiderkammer. Mein Rock ist etwas eng geworden." Zwei graublauen Augen strahlten sie glücklich an, als er seine Hand sanft auf ihren Bauch legte. "So schnell?" Mac legte ihre Hand auf die seine. "Ja, dein Baby scheint Platz zu brauchen." Sie näherte sich Harms Gesicht und küsste ihn zärtlich.

"Mattie kocht. Also wenn du Hunger hast dann komm." "Ich würde hier lieber liegen bleiben, mit dir." Harm grinste sein typisches Rabb-Grinsen. "Rotes Licht, Commander. Es sind minderjährige im Hause." "Schade." "Außerdem bin ich hundemüde und werde nachher früh schlafen gehen. du hast mich die letzten Nächte ganz schön auf Trab gehalten.", stellte Mac nachdenklich fest.

"He, alles in Ordnung?" Sorgenvoll schaute er sie an. "Ja ja. Mir gehts gut. Und dir?" "Mir tut alles weh. Und Kopfschmerzen hab ich auch." "Seit wann?" In Macs Augen konnte Harm Angst lesen. "Seit heute Mittag. Der Admiral und Tom Boone waren hier." Harms Stimme war leise geworden.

"Ja, Admiral Boone war auch bei J.A.G. gewesen. Dein zukünftiger Schreibtisch steht jetzt übrigens bei mir im Büro." Harm lächelte. "Ich bin froh dass die beiden hier waren. Sie haben mich gezwungen, über das was passiert ist zu reden." Macs Augen wurden groß. >Gott sei Dank.<

"Harm, Mac, Essen ist fertig!" Mattie erschien im Schlafzimmer. "Hab ich dich geweckt? Tschuldigung." "Nein, ich war schon wach, Mattie." "Na dann, auf jetzt. Sonst ist alles wieder kalt." Mattie grinste als Mac Harm aus dem Bett half und die beiden sich auf den Weg an den Tisch machten. >Da haben Chloe und ich ein gutes Werk getan.<

Nach dem Essen hatte es Mattie auf einmal verdammt eilig in ihre und Jennifer Coates Wohnung zu kommen. "Was ist denn mit der los?", fragend sah Harm Mac an die an der Spüle stand. "Vielleicht wollte sie uns nur etwas alleine lassen?" Mac errötete und Harm zog leicht seine linke Augenbraue nach oben.

"So? Was hast du denn noch geplant, Marine?" "Naja, ich also ähm... ." Mac senkte verschämt ihren Blick als Harm auf sie zuhumpelte und ihr Kinn seicht mit seiner freien Hand anhob. Dann verschlossen seine Lippen ihren Mund. >Sie sieht so süß aus, wenn sie schüchtern ist. Womit habe ich diese Frau verdient?<

Atemlos lösten sie sich voneinander als Harm sich an die Schläfe fasste. Er hatte das Gefühl, einen Dampfhammer in seinem Schädel zu haben. "Tut mir leid, Mac. Aber ich glaube ich geh wieder schlafen." "So schlimm?" Harm verzog sein Gesicht. "Mach dir keine Sorgen. Ich geh jetzt ins Bett und morgen sieht die Welt wieder anders aus."

Er nahm sie in seinen freien Arm und verbarg seinen Kopf in Macs Halsbeuge. "Schon okay, Flyboy. Verschieben wir es auf ein anderes mal." >Es ist schön, ihn so nah zu haben. Ich kann seinen Herzschlag spüren.< Mac strich ihm sanft über den Rücken und gemeinsam gingen sie ins Badezimmer wo sie begann, Harm auszuziehen und ihn zu waschen.

Dankbar schaute er seine Sarah an. "Was würde ich ohne dich machen? Ich liebe dich." "Es macht mich froh, dass ich mich endlich um dich kümmern kann, Harm." Wieder trafen sich ihre Lippen zu einem innigen Kuss der ihnen beiden mehr sagte, als Worte es konnten.

Zärtlich trocknete ihn Mac ab und legte ihm wieder seine Verbände an. "So, und jetzt nimmst du noch deine Tabletten und dann Abmarsch in die Federn!" "Mac, die Tabletten brauch ich nicht." >Typisch Harm. Protestiert immer, wenn er krank ist.<

"Keine Widerrede. du legst dich hin und ich hol die Medikamente." Sie schob ihn in Richtung Bett und holte aus der Küche ein Glas Wasser. "So, Mund auf." "Mac, ich." "Commander, machen sie den Mund auf!" Mac hatte ihren besten Befehlston drauf. Harm gab sich geschlagen.

"Bevor du mich vor dem Kriegsgericht anklagst, will ich mich mal fügen." Er nahm das Wasserglas und die Tabletten und schluckte beides mit einer Grimasse hinunter. "Siehst du, es geht doch. Kriegst auch noch eine Belohnung." Mac küsste ihn zärtlich und kuschelte sich neben ihn unter die Decke.

Sofort schlang er seinen Arm und sie und zog sie an sich. "Weißt du, als ich da so im Meer trieb, da... ." Harms Stimme zitterte was Mac aufblicken lies. >Nanu? Er redet über seine Gefühle?< "Ich hatte Angst, dass ich nicht mehr zurück komme. Angst, dich zu verlieren." Tränen stiegen in seine Augen und Harm begann zu zittern ud zu schluchzen.

"Ich hätte es nicht gekonnt, dich, das Baby und Mattie alleine zu lassen. Der Gedanke daran war schrecklich. Es tut so verdammt weh wenn ich daran denke dass unser Baby ohne seinen Vater hätte groß werden können. So ein Mist. Jetzt wein ich wie ein kleines Kind."

Mac war überrascht, anhand dieses Gefühlsausbruches. Sie setzte sich auf, zog ihn zu sich her und nahm ihn fest in ihre Arme. >Ich hab ihn noch niemals so weinen sehen. Nichtmal während Buds OP, als er sein Bein verloren hatte.<

Beruhigend strich sie ihm über seinen Rücken und hielt ihn einfach nur fest. Harm bebte am ganzen Körper. Ganz langsam beruhigte er sich wieder. "Du solltest mich nicht so sehen, Sarah.", murmelte er an ihre Schulter gepresst. "He, hör mir mal zu, Harm. Man kann nicht immer den Helden spielen. Es gibt Dinge, die müssen einfach mal raus. Und das hier, ist so eine Sache."

>Hab ich das gerade wirklich gesagt?<, wunderte sie sich über sich selbst. "Und vor mir darfst du weinen. Soviel du willst." Mac sah in ein paar rotgeweinte, graublaue Augen die all den Schmerz zeigten, der in den vergangenen Minuten in Harm hoch gekommen war.

"Lass mich nie alleine, versprichs mir, Sarah." "Versprochen." Liebevoll wischte sie mit ihrer Hand die Tränen von seiner Wange und drückte ihn sanft zurück in sein Kissen. "Halt mich ganz fest, Harm. Bitte." Er zog sie so eng wie möglich an sich und Mac löschte das Licht. "Schlaf gut, Fliegerheld." Zur Antwort erhielt sie einen Kuss auf ihre Stirn.


13.30 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

Commander Harmon Rabb jr. betrat gemeinsam mit Lt. Colonel Sarah MacKenzie zum ersten mal seit fast drei Wochen an diesem Montag Morgen das Bullpen. Der Admiral hatte ihn Freitagnachmittag angerufen, ob er eventuell schon eine Woche früher zum Dienst erscheinen könnte da akuter Personalnotstand herrschte.

Commander Sturgis Turner war zusammen mit Lt. Bud Roberts in San Diego auf einer Ermittlung, Lt. Mattoney war ebenfalls auf einer Ermittlung in Oregon unterwegs und drei weitere Anwälte hatten sich krank gemeldet.

Harm hatte zwar noch leichte Schwierigkeiten mit seinem Knöchel beim Laufen, die Rippen waren auch noch nicht ganz verheilt und seinen rechten Arm trug er stundenweise und Nachts noch in der Schlinge, aber Admiral Chegwidden hatte ihm versichert, dass er ihm Lt. Harriet Roberts als Schreibkraft zu Seite stellen würde.

So stand er also jetzt mit Mac im Bullpen und wurde von allen, die ihn sahen, freudig begrüßt. "Schön dass sie da sind, Commander. Und auch noch pünktlich." Chegwidden grinste brummig. "Folgen sie mir in mein Büro. Sie auch, Colonel."

>Was ist denn mit dem Admiral los? Hat ihn denn heut schon jemand genervt? Also Harm wars nicht.< >Der hat ja vielleicht eine Laune.< Die beiden Offiziere sahen sich an und folgten ihrem CO schleunigst in dessen Büro.

Beide verharrten in Hab-Acht-Stellung vor dem Schreibtisch des Admirals. "Stehen sie bequem. Der Marineminister hat mich heute schon in aller Frühe angerufen. Zu Hause!" >Das ist also der Grund, warum er so mies drauf ist.<, gestattete sich Harm den Gedanken. "Er wollte wissen, wann denn nun ihre Hochzeit ist."

Erwartungsvoll sah Admiral Chegwidden auf. Harm und Mac tauschten einen kurzen Blick. "Sir, es ist der 2. Juli." Commander Rabb holte eine Einladungskarte aus seiner Uniformjacke hervor, die er noch schnell eingeschoben hatte ehe sie nach dem Frühstück aufgebrochen waren.

"Kaplan Turner wird und Trauen und anschließend werden wir in der Marineakademie in Anapolis feiern, Sir." Der Admiral musterte aufmerksam die Karte. Das schlichte Rosendekor erinnerte ihn an das erste Treffen seiner beiden besten Anwälte im Rosengarten des Weißen Hauses.

Harm und Mac hatten beinahe eine Woche lang über das Dekor der Karte gestritten, ehe Mattie die Auswahl per Email an Chloe geschickt hatte, und diese sich für das Rosendekor entschied. "Ich werde dann da sein. Und tun sie mir einen Gefallen, Colonel, Commander. Bringen sie dem Secnav auch eine Einladung vorbei!"

Der Tonfall des Admirals sagte den beiden Offizieren, dass er dies als Befehl ausgesprochen hatte. "Aye Aye, Sir." "Noch etwas. Commander, sie werden es heute im Gerichtssaal mit unserem neuen Anwalt, Lt. Vuckovic zu tun bekommen."

>Falls er pünktlich ist. Der ist schlimmer als Rabb.< "Ich hoffe, sie haben sich etwas vorbereitet. Der Colonel hat ihnen ja übers Wochenende die Akten mitgebracht damit sie sich etwas einlesen konnten." "Ja, Sir. So schwer sind die Fälle ja nicht."

Commander Rabb hatte hauptsächlich Verkehrssachen übertragen bekommen. "Das wäre dann alles, Colonel, Commander." Die beiden nahmen wieder Haltung an und gingen.

"Na, wie gefällts dir?" Harm sah sich in Macs Büro um, das jetzt auch seins war. "Hübsch, nur das Poster an der Wand stört." Er grinste. "Welches Poster?" Mac sah ihn verwirrt an. "Das vom Marinecorps!" "Du bist scheußlich, Harm! Das Poster bleibt!" "Ach ja?" "Was willst du dagegen machen, Fliegerheld?" Herausfordernd sah sie ihn an.

"Das hier." Harm zog sie ruckartig an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, der ihr den Atem raubte. "Wow. Das ist gemein." "Ist es das?" Seine Stimme hatte dabei diesen verführerischen Unterton angenommen, den Mac inzwischen gut kannte und der ihr ein Lächeln entlockte.

"Ja." Mac zog sein Gesicht etwas zu sich herunter und erneut trafen sich ihre Lippen. Langsam bekam sie weiche Knie, wie sie so in seinem Arm lag. Unterbrochen wurden die beiden erst, als es energisch an die Tür klopfte.

Schweren Herzens lösten sie sich voneinander. "Herein!" "MaŽam, Sir, Entschuldigung. Commander, es wird Zeit für die Sitzung." Lt. Harriet Roberts stand in der Tür und schmunzelte, als sie die Paten ihres Sohnes A.J. in enger Umarmung dastehen sah.

"Ähm, Sir, ich will ja nicht aufdringlich sein, aber sie haben da was." Harriet deutete auf ihre Oberlippe und Mac schaute nun ebenfalls auf Harms Lippe. Dann holte sie grinsend ein Taschentuch hervor und begann damit, seine Lippe abzuwischen.

"Der Richter hätte wohl was dagegen, wenn du mit Lippenstift in den Saal kommst. So, fertig. Jetzt aber. Nicht dass du noch zu spät kommst. Viel Glück." Sie gab ihm einen Abschiedskuss, was Lt. Roberts mehr als glücklich machte.

"Auf in den Kampf, Harriet." "Aye, Sir." Harm schnappte sich seine Akten und marschierte mit Harriet von dannen. Mac sah ihm verliebt nach als sie ein ihr mittlerweile wohlbekanntes, morgendliches Gefühl in ihrem Magen verspürte und in Richtung Toiletten davonstürzte.

Mittlerweile gingen ihr alle, die ihr entgegen kamen, freiwillig aus dem Weg da sie nicht nur Admiral Boone sondern auch schon den einen oder anderen der sonstigen Mitarbeiter umgerannt hatte. >Wann hört das bloß auf?<

Sie hing über der Toilette und holte tief Luft um ihren Magen wieder zu beruhigen. Blass kam sie, nachdem sie ihren Mund ausgespült hatte, aus der Toilette heraus als sie Gunnery Seargant Viktor Gerlindez begegnete.

"Alles in Ordnung, MaŽam?" "Ja, Gunny." "MaŽam?" Mac schwankte leicht als er ihr kurzerhand stützend an den Ellenbogen fasste und sie zurück in ihr Büro geleitete. "Setzen sie sich, MaŽam." Lt. Colonel Sarah MacKenzie lies sich in ihren Bürostuhl sinken während Gerlindez das Fenster öffnete.

"Was machen sie eigentlich hier, Gunny?" "Ich bin ab heute wieder der Büroleiter. Der Admiral hat mich zur Unterstützung Harriets wieder zurück geholt, und ich habe nicht nein gesagt. So wie es aussieht, werde ich hier dringend gebraucht, MaŽam."

"Ja, Harriet erstickt in Arbeit." "Hier, trinken sie damit der Kreislauf wieder in Schwung kommt." Er reichte ihr ein Glas Wasser. "Ah, hier sind sie Gunny. Ich hab mich schon gefragt, wo sie stecken.", klang Admiral Chegwiddens Stimme von der Tür her.

Gunnery Seargant Gerlindez hatte Haltung angenommen während Mac aufgesprungen war und sich nun an ihrer Schreibtischkante festhielt da sich alles um sie herum drehte.

"Colonel? Gehts ihnen nicht gut?" Bevor Mac aber antworten konnte, kam ihr der Gunny zuvor. "Der Kreislauf, Sir." "Sofort hinsetzen, Mac." Chegwidden war mit einem Satz bei ihr. "Gunny, holen sie den Commander her. Lt. Vuckovic ist noch nicht hier, also dürfte es Richter Jackson nichts ausmachen. Dann rufen sie bei Vuckovic an und fragen wo er bleibt." "Aye Aye, Sir."

"Admiral, das ist doch nicht nötig. Harm wird... .", weiter kam sie nicht. "Er wird sich um sie kümmern.", vollendete Chegwidden ihren Satz. "Trinken sie, Colonel. Durch ihre Übelkeit haben sie Flüssigkeitsmangel."

Er schob ihr eine Flasche Mineralwasser vor die Nase. "In kleinen Schlucken, das ist ein Befehl!" "Aye, Sir." Mac fügte sich. Keine zwei Minuten später kam ein atemloser Harm mit Harriet und dem Gunny im Schlepptau hereingestürzt und umarmte sie.

"Was machst du denn für Sachen, Mac?" "Keine Sorge. Es ist bloß der Kreislauf, Harm." "Bloß?" In seinen Augen lag Besorgnis als er ihr die obersten Knöpfe ihrer Bluse öffnete und das Kragentuch abnahm. "Commander, achten sie darauf, dass sie genug trinkt." "Aye, Sir."

"Und Gunny, wenn Vuckovic hier ist, will ich ihn unverzüglich sprechen. Noch vor der Verhandlung!" "Aye Aye, Sir." A.J. Chegwidden entfernte sich grollend. "Kommen sie, Gunny, ich weise sie ein. Zusammen werden wir den Laden hier schon wieder auf Vordermann bringen.", lotste ihn Harriet aus dem Büro.

"Ich melde mich bei ihnen Harriet, wenn es weiter geht." "Aye, Sir." Harm achtete sorgfältig darauf, dass Mac die Flasche Mineralwasser leer trank während er darauf wartete, dass Vuckovic erschien. Mac und Sturgis hatten ihm einiges über ihn erzählt was ihm nicht so sonderlich gefiel. Er war wohl ein ziemlicher Heißsporn.

Eine halbe Stunde später kamen Harm und Harriet als letzte in den Gerichtssaal und wurden sogleich von Richter Jackson freundlich empfangen. "Ist alles in Ordnung, Commander?" "Ja, Sir. Ihr geht es wieder gut." "Das ist erfreulich. Dann können wir ja jetzt endlich anfangen, nachdem der Anklagevertreter auch endlich erschienen ist."

Vuckovic wurde rot als ihn der Richter ansah. >Von was reden die beiden denn da blos?< Er hatte eben erst eine Standpauke des Admirals über sich ergehen lassen müssen, die es in sich gehabt hatte und wunderte sich nun über das Gespräch zwischen dem Commander und dem Richter.

Harm hatte sich neben seinen Mandanten gesetzt und beobachtete nun den Lieutenant während er sich darauf vorbereitete, die Sache hier etwas abzukürzen. Vuckovic zog die Verhandlung für Harms Geschmack etwas zu sehr in die Länge und sie hatten ja nicht den ganzen Tag Zeit.

Es standen ja noch mehrere Fälle auf der Tagesordnung. Dann war er endlich an der Reihe und fand einen dankbaren Richter, dem die Detailversessenheit des jungen Lieutenants auch gegen den Strich ging. Bis zur Mittagspause, die er mit Mac, Harriet und dem Gunny verbrachte, hatte er ihn drei mal geschlagen.

"Er versucht glaub ich bei mir zu landen, Harm." "Oh ja, Sir." "So wie er den Colonel immer anschaut, ist das offensichtlich." "Aber er hat sich noch nicht getraut, was zu mir zu sagen." Mac grinste ihn über ihrem Steak an. Alle lachten."

>Na, den Lieutenant werde ich mir mal zur Brust nehmen bei Gelegenheit. Jetzt bist du auch noch eifersüchtig, Harm!< "Mac, Harriet und ich müssen zurück in den Gerichtssaal. Schlaf gut, Marine." Ein zarter Kuss auf ihre Lippen folgte seinen Worten. "Werd ich, Sailor."

"Gunny, sie passen mir auf den Colonel auf." "Aye Aye, Sir." Gerlindez grinste über den fürsorglichen Commander während Mac ihre Augen verdrehte. >Werdende Väter!<

Als Harm am Abend aus dem Gerichtssaal kam, hatte er alle seine sieben Fälle genommen und Lt. Vuckovic vernichtend geschlagen. Dieser trollte sich zerknirscht aus dem Büro nach Hause. So eine Niederlage hatte er noch nie einstecken müssen.

Harm trat mit einem zufriedenen Lächeln in sein neues Büro. "Na, dein Ego passt hier ja kaum mehr rein, Flyboy.", wurde er von Mac begrüßt. "Ja, das hat auch allen Grund dazu. Ich habe alle meine Fälle gewonnen! Wie gehts dir?" "Wieder gut. Das Nickerchen hat mir gut getan."

"Ich muss noch Berichte schreiben über heute. Haben wir soviel Zeit?" "Ja. Jennifer wird Mattie informieren, dass es später wird." Harm setzte sich und begann vorsichtig mit beiden Händen die Computertastatur zu bearbeiten.

Zwei Stunden später waren Mac und Harm die Letzten die noch im Büro waren, als Mac aufstand, auf Harm zuging und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. "Für was war denn der?" "Einfach so." Sie lächelte und lies sich auf seinen Schoß gleiten. Mac schaute ihm tief in die Augen und ihre Lippen fanden die seinen und verschmolzen zu einem atemlosen Kuss.

Schwer atmend löste er seine Lippen. "Was hast du vor?" Seine Stirn lag auf ihrer. Macs Augen hatten einen ganz bestimmten Glanz angenommen, den er nur aus ihren gemeinsamen Nächten kannte. "Oh. Ich glaube ich verstehe." Seine Lippen fanden erneut die ihren. "Dann lass uns mal zusammenräumen, Sarah."

Aber sie hatte schon begonnen, seine Jacke aufzuknöpfen. "Wieso? Platz ist hier genug." Harm war überrascht. So kannte er Mac nicht. "Hier?" Statt einer Antwort erhielt er noch einen leidenschaftlichen Kuss während ihre Hände über sein Hemd fuhren.

Ihre atemberaubenden Küsse veranlassten ihn dazu, sie auf die Schreibtischplatte zu heben und seine rechte Hand begann vorsichtig damit, ihre Uniformjacke aufzuknöpfen. Sanft biss er in ihre Unterlippe was ihr ein leises Stöhnen entlockte. Dann fiel die Jacke auf den Schreibtisch.

Mac hatte ihm mittlerweile die Jacke ausgezogen und fuhr ihm mit ihren Händen unter das T-Shirt, als er behutsam ihren Rock hochschob. Jede einzelne Berührung seiner Hände an ihren Schenkeln schien sie zu elektrisieren und sie drängte sich eng an ihn.

Harm stellte fest, dass sie Strümpfe trug anstatt der üblichen Strumpfhosen. Dann lies er seinen Kopf über ihren Oberkörper gleiten und liebkoste sie mit gehauchten Küssen die immer tiefer wanderten. Seine Lippen berührten ihre Schenkel während sich Mac mit geschlossenen Augen auf die Schreibtischplatte zurücksinken lies.

"Bist du sicher, dass das der richtige Ort ist?", fragte Harm atemlos. "Warum nicht?" Macs Stimme war heiser. Harm stand auf, beugte sich über sie und lies seine Zunge mit ihren Lippen spielen. Mac hatte das Gefühl, unter seinen Berührungen dahinzuschmelzen und zog ihn zu sich herunter.

So hatte er sie noch nie erlebt. Sie war total aufgewühlt und wollte ihn endlich ganz für sich haben. Das spürte er. Seine Hände glitten unter ihre Bluse und liebkosten die weiche Haut ihrer Brüste und seine Lippen küssten liebevoll ihren Bauchnabel. Leise seufzte sie auf. "Du bist wunderschön, Sarah."

Ihre Hände machten sich an seinem Gürtel zu schaffen und dann fiel auch schon seine Hose. Macs Küsse wurden immer fordernder und auch Harm lies sich nun gehen. Er konnte seine Gefühle nicht mehr länger zurück halten.

Mac lächelte als seine Hände eine ganz bestimmte Stelle zu liebkosen begannen. Still kommunizierten sie mit ihren Augen. Der Atem beider ging mittlerweile nur noch stoßweise, als er auch noch seine Shorts verlor. Er legte sich vorsichtig auf sie als eine Akte polternd zu Boden fiel. Zärtlich biss er in ihren Hals als er sanft mit ihr eins wurde.

Macs Finger gruben sich in seine Schulter als er sein Spiel begann. Harm lies sie immer nur bis zu einem gewissen Punkt gehen, an dem er sein Spiel unterbrach und von vorne begann. Mac wand sich unter seinem Gewicht und Harm sah in ihren braunen Augen die süße Qual, die er ihr schenkte.

Es brachte ihn beinahe um seinen Verstand. Er konnte nicht mehr länger wiederstehen und intensivierte sein Spiel. Sein Atem ging Stoßweise, als ein weiterer Aktenstapel zu Boden fiel und er verschwitzt auf ihr zum liegen kam. Sie hielt ihn fest umschlungen.

Behutsam strich sie ihm durchs Haar und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Glücklich lächelnd löste er sich von ihr und schob zärtlich den Rock wieder an seinen ursprünglichen Platz zurück.

"Wir sollten uns beeilen nach Hause zu kommen." Mac lächelte nur entrückt. "Ja, du hast recht, Seemann." Wieder trafen sie sich zu einem Kuss. "Den Nachtisch gibts dann später." Harm lächelte als er begann, sich wieder anzuziehen und die Akten aufzusammeln die hinunter gefallen waren.

Glücklich umarmt verließen die beiden das J.A.G.-Hauptquartier. Sie konnten es beide nicht erwarten, endlich nach Hause zu kommen.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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Registriert am: 16.04.2007


RE: Teenies von Maggie

#14 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:46

01.19 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Harm und Mac betraten mit einem gewissen Glanz in den Augen Harms Wohnung, was natürlich Mattie nicht verborgen blieb. "Also, was habt ihr angestellt? Warum strahlt ihr denn so?"

Es entstand eine kleine, verlegene Pause in der Harm seine Mac an sich zog und sie küsste. Sein Kuss hatte es in sich gehabt, so dass sich Mac noch enger an ihn schmiegte, als sie es eh schon getan hatte.

"He ihr zwei, jetzt unterbrecht mal eure Knutscherei für fünf Minuten und sagt mir was los ist! Wo wart ihr denn so lange? Jenny hat gesagt ihr hättet noch zu tun und das es später wird. Aber so spät?" >Wir hatten ja auch zu tun! Oh nein, Sarah. Jetzt wirst du schon wieder rot.< Mac spürte wie sie leicht zu schwitzen begann.

Hastig löste sie sich von Harm und lies ihn mit den Worten: "Ich geh mich umziehen!", stehen. Harm gelang es mit Mühe, seine Fassung zu bewahren als er fieberhaft überlegte, was er antworten sollte. >Mac hat sich ja elegant aus der Affäre gezogen.<

"Ich musste noch Berichte schreiben. Und das kann ich ja noch nicht so schnell mit meinem Arm. Der ist ja noch nicht ausgeheilt, Mattie." >Wer es glaubt wird selig. Erzähl mir doch nichts, Harm.< Mattie grinste nur. "Darf ich mich jetzt auch umziehen?" "Solange du Mac angezogen lässt!", das konnte sich der Teenie jetzt nicht verkneifen.

Ihr Grinsen wuchs in die Breite. "Mattie!" Streng lag Harms Blick auf ihr bevor er sich umdrehte und auf den Weg ins Schlafzimmer machte. Leise trat er hinter Mac und hauchte ihr einen sanften Kuss in den Nacken. Genießerisch schloss sie ihre Augen und lehnte sich gegen ihn.

"Hmmh. Ist das der Nachtisch den du mir versprochen hast?" "Die Vorspeise. Den Nachtisch gibts, sobald wir diesen lautstark mit Chloe telefonierenden Teenie da draußen ins Bett gesteckt haben." Mac lächelte während Harm sanft an ihrem Ohr knabberte.

"Mac, Harm, ich soll euch von Chloe sagen, ihr sollt mal zehn Minuten eure Finger voneinander lassen und endlich essen! Sonst wirds zum dritten Mal kalt!", rief Mattie wie auf Kommando laut in Richtung Schlafzimmer.

"Na dann. Ich glaub wir machen uns nur verdächtig wenn wir dem Befehl nicht Folge leisten." "Aye Aye, MaŽam." Harm drückte ihr noch einen Kuss auf die Lippen bevor er sich seiner Uniform entledigte und in seine graue Jogginghose und sein Navy-T-Shirt schlüpfte um Mac in die Küche zu folgen.

"Hab ich mir gedacht, dass du schon mit Essen angefangen hast." "Dein Baby hatte Hunger.", kam es verteidigend von ihr. Harm lächelte. "Na dann." Während dem Essen hörten beide mit einem Ohr Matties Telefonat mit Chloe zu. Die beiden Mädels unterhielten sich über die bevorstehende Hochzeit.

"Nein, Mac hat noch kein Kleid. Aber ich hab ihr mal Kataloge besorgt. Sonst wird das nie was. Am Samstag hab ich Schulball. Da brauch ich auch noch was zum Anziehen." Harms Aufmerksamkeit gehörte nun voll und ganz Mattie.

"Nein, bis jetzt hab ich keinen Begleiter. Ich schreck die wohl alle ab weil ich diesen Marineflieger hier mitbringe der sich Mac geangelt hat." Mac beobachtete belustigt ihren Seemann. >Er wird wohl jeden in die Schranken weisen, der männlich ist und sich Mattie näher als drei Schritte nähert.<

Dann beugte sie sich zu ihm hinüber und küsste ihn zärtlich. "Chloe, die knutschen schon wieder. Muss Liebe schön sein! Harm, Mac, ihr braucht nicht mehr zu üben, dass mit dem Baby hat bei euch ja wohl schon geklappt." Mattie grinste von einem Ohr zum anderen während Mac sich bei diesen Worten an einer Nudel verschluckt hatte und hustete.

Sanft klopfte Harm ihr auf den Rücken. "Gehts wieder?" "Ja danke." Nach einem Blick auf die Uhr stellte Harm fest, dass es Zeit wurde für Mattie Schluss zu machen. "Also Chloe, bis dann. Hab gerade Befehl bekommen, mich ins Bett zu trollen. Die beiden wollen wohl alleine sein."

>Da liegt sie gar nicht so falsch.<, dachte Mac die angefangen hatte das Geschirr zu spülen und nebenbei Harm beobachtete wie er am Computer saß und sich durchs Internet klickte.

Endlich hatte Mattie aufgelegt. Sie ging zu Harms Schreibtisch, wobei sie einen großen Schritt über den schlafenden Djingo machen musste, und umarmte ihren Ziehvater von hinten. "Wem schreibst du?" "Keeter und Skates." "Ah. Wer ist das?"

"Skates ist mein RIO wenn ich fliege und mit Keeter war ich zusammen in Pensacola und Miramar." "War Skates bei deinem Absturz dabei?" Leise antwortete er nach einer nachdenklichen Pause: "Sie war beinahe jedesmal dabei wenn ich baden ging. Aber sie hatte immer mehr Glück als ich."

Mattie gab ihm einen Schmatzer auf die Wange. "Nicht mehr grübeln, Harm. Ich werd jetzt ins Bett gehen. Vergesst mir den Elternabend für den Ball nicht. Der ist am Mittwoch." "Hab ich aufgeschrieben. Schlaf gut, Mattie." Mac war aus der Küche gekommen und drückte sie an sich. "Süße Träume, Kleines." Harm gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Wünsch ich euch auch. Und tut nichts unanständiges!"

Damit war sie zur Tür draußen und bekam nicht mehr mit wie Harm sein Pilotenlächeln in Richtung Mac schickte, die auf ihn zu ging und ihm die Arme um seinen Nacken legte. "Krieg ich jetzt meinen Nachtisch?" "Du hast doch Mattie gehört. Wir sollen nichts unanständiges machen." "Und was war das dann vorher im Büro?"

Erstaunt stellte sie fest, dass Harm leicht rot wurde. "Du hast damit angefangen, Marine." "Und du dich nicht gewehrt, Sailor." Er legte zärtlich seinen Zeigefinger auf ihre Lippen bevor er sich langsam ihrem Gesicht näherte und sie küsste.

Atemlos lösten sie sich. "Wir sollten das hier lieber ins Schlafzimmer verlegen." In Macs Augen las er Zustimmung. Harm nahm ihre Hand zärtlich in die seine und zog sie sanft hinter sich her. Engumschlungen standen sie wenige Momente später vor dem Bett als er flüsternd fragte: "Was möchtest du, Sarah?"

Mac lächelte geheimnisvoll. >Es ist das erste Mal, dass mich ein Mann so direkt nach meinen Wünschen fragt.< "Leg dich zurück und lass mich machen." Harm lächelte und lies sich, gespannt was auf ihn zukam, aufs Bett fallen.

Mac krabbelte über ihn und begann seine Lippen mit den ihren zu liebkosen. Langsam glitt sie an seinem Hals entlang abwärts als er seine Arme um sie schlang und sie zu sich herunter zog. Mac schob ihre Hände unter sein T-Shirt und strich zärtlich über die Muskeln seines Oberkörpers.

Dann zog sie es ihm über den Kopf.

Wieder trafen sich ihre Lippen zu einem innigen Kuss bei dem sie zärtlich mit seiner Zunge spielte. >Sie macht mich verrückt. Was hat sie vor?< Macs Lippen glitten hinter sein Ohr, bissen zärtlich hinein und erforschten seinen Oberkörper. Sie setzte sich auf und streifte sich ihr T-Shirt herunter.

Mac saß nun auf ihm während Harm es nicht lassen konnte, seine Hände über ihren Körper streichen zu lassen. Sie seufzte auf. Langsam beugte sie sich wieder vor und schob ihm die Jogginghose herunter. Sanft küsste sie die freiwerdende Haut. Harm schloss die Augen und seufzte wohlig auf.

Langsam bekam er eine Ahnung, was Mac im Schilde führte. Dann fiel die Hose zu Boden während er geschwind den Verschluss ihres BHs öffnete und ihn abstreifte. Zärtlich umfasste er ihre Brüste was Mac erbeben lies. "Harm, bitte. Genies es einfach.", flüsterte sie ihm liebevoll ins Ohr während sie seine Hände zärtlich umklammerte und auf die Decke schob.

Dann folgte eine Reihe sinnlicher Küsse auf seiner Haut die tiefer wandernden und ihn dahinschmelzen ließen. Mac hatte sich nun auch ihrer Hose entledigt und machte sich an seinem letzten Kleidungsstück zu schaffen, bis auch dieses fiel.

Sie lächelte als sie ihn endgültig in den Himmel beförderte. Harm lag da, die Lippen vor Leidenschaft halb geöffnet und die Hände in Macs Haar vergraben. Er versuchte sich anhand der Zärtlichkeiten die sie ihm schenkte, etwas zu bremsen aber es fiel ihm verdammt schwer.

Heftig atmend richtete er sich nach Minuten, die ihm endlos erschienen waren, auf, zog sie sanft zu sich nach oben und drückte ihr einen fordernden Kuss auf den Mund. Seine Hände schoben nun auch ihr letztes Stück Stoff dass sie trug herunter bevor sie sich sanft auf ihn gleiten lies.

Ihre Lippen lösten sich erst voneinander, als Mac erschöpft auf ihn sank. Schwer atmend und nassgeschwitzt lagen sie aufeinander. Harm wollte sie heute Nacht nicht mehr loslassen und küsste sie immer wieder zärtlich auf die Stirn, die Nasenspitze und den Mund ehe er die Decke über sie zog und Mac glücklich in seinen Armen einschlief.



19.30 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

"Commander, hätten sie kurz Zeit?" Lt. Gregory Vuckovic stand im Türrahmen von Commander Sturgis Turners Büro. Dieser sah von seinem Schreibtisch auf. "Sicher, kommen sie rein."

Sturgis hatte nach seiner Rückkehr aus San Diego vorgestern mittlerweile von Lt. Colonel Sarah MacKenzie erzählt bekommen, wie der junge Lieutenant am Montag im Gerichtssaal eine vernichtende Niederlage hatte einstecken müssen und seither einen Bogen um Commander Harmon Rabb jr. machte und schmunzelte darüber.

Er konnte sich das so richtig vorstellen. "Also Lieutenant, um was geht es?" Lt. Vuckovic war sichtlich aufgeregt. "Es ist, ich hab mich gefragt ob es hier bei J.A.G. etwas gibt, das ich wissen sollte." >Reiß dich zusammen, Greg!< "Auf was wollen sie hinaus, Lieutenant?" Sturgis sah ihn fragend an.

"Na ja, ich habe gehört dass hier jemand Nachwuchs bekommt und ... ." Weiter kam er nicht da es klopfte und Gunnery Seargant Victor Gerlindez herein kam. "Commander, der Admiral möchte sie sehen wegen dem Bericht aus San Diego." "Danke, Gunny."

"Tut mir leid, Lieutenant. Aber ich muss." Sturgis stand auf und machte sich auf den Weg zu Admiral Chegwidden. Lt. Vuckovic raffte all seinen Mut zusammen und beschloss, den Gunny zu fragen. Der grinste nur und antwortete: "Ich bin nicht befugt, über das Privatleben der Mitarbeiter hier Auskunft zu geben. Das müssen sie denjenigen schon selber fragen, Sir. Und im übrigen muss ich wieder an die Arbeit."

>Von mir kriegt er darauf keine Antwort. Sonst kann ich für den Rest meines Lebens Pinguine zählen.< Admiral Chegwidden hatte dem Gunny und allen anderen gesagt, dass sie die Verlobung zwischen Harm und Mac nicht an die große Glocke hängen sollten, da die Zukunft der beiden bei J.A.G. laut Aussage des Marineministers noch nicht in trockenen Tüchern war.

Sein Tonfall war dabei so eindeutig gewesen, dass sich alle daran gehalten hatten, sogar als Lt. Vuckovic seine Arbeit hier aufgenommen hatte. >Na toll, Greg. Aber du kommst dem Geheimnis das hier gehütet wird schon noch auf die Spur.< Als er aus dem Büro trat, prallte er beinahe gegen Lt. Colonel MacKenzie, die mit Akten auf dem Arm aus Richtung es Kopierers kam.

"Vorsicht, Lieutenant." "Verzeihung, MaŽam." Er brauchte jetzt erst mal einen Kaffee und machte sich auf den Weg zur Teeküche. Dort standen bereits Commander Rabb und Lt. Bud Roberts und scherzten miteinander. >Auch das noch.< Vuckovic grüßte freundlich und versuchte sich zu beeilen um dem Commander aus dem Weg zu gehen.

Kurz darauf kam Mac herein und wollte nach der Kaffeekanne greifen als ihr Harm die Kanne weg nahm. "Für dich gibts Tee." "Wer sagt das?" "Ich sage das." Harm grinste. "Und wie kommst du dazu? Ich bin der Dienstälteste Offizier hier drin." "Jetzt fängst du auch noch damit an!"

Bud, der heimlich in seinen Kaffeebecher lachte, und Vuckovic sahen den beiden stumm zu. "Und du bildest dir ganz schön was ein, Commander!" "Du weißt doch, keine Frau kann Dress White und Goldwings widerstehen." "Weißt du, ich find ja dass die weiße Sommeruniform einem Seal tausendmal besser steht als einem Bruchpiloten."

>Ist es das? Der Colonel und der Admiral?< Gregory Vuckovic bekam große Augen bei dem Gedanken. Nie im Leben hätte er sich getraut, so mit dem Colonel zu reden wie es Commander Rabb gerade eben tat. "Mac, bitte." Harm hatte seinen Hundeblick aufgesetzt und zeigte sein gewinnendstes Lächeln.

Mac knuffte ihn daraufhin in die Rippen. Sofort änderte sich sein Gesichtsausdruck in einen schmerzverzerrten und er atmete scharf ein. "Au, verdammt tut das noch weh. Das war die falsche Seite, Mac." Lt. Colonel Sarah MacKenzie war plötzlich sehr besorgt. "Tut mir leid, Harm. Das hab ich nicht gewollt. Ich war wohl etwas übermütig."

Ihre Hand lag auf seinem Arm und berührte diesen zärtlich. >Wie konntest du bloß, Sarah. So eine riesen Dummheit.< Treuherzig sah sie ihn aus ihren braunen Bambiaugen aus. Wenn der junge Lieutenant nicht hier gewesen wäre, hätte sie Harm zum Trost und als Entschuldigung geküsst.

"Ich trink auch ab jetzt Tee. Versprochen." >Du hast ja schon viel über den Colonel und den Commander gehört, Greg. Aber dass sie so dicke miteinander befreundet sind, hättest du nicht erwartet.< "Colonel, Telefon." "Danke, Gunny. Dann werd ich mal." "Ich komm gleich nach." Harm stellte die Kaffeekanne beiseite und schnappte sich seinen Becher.

Lt. Bud Roberts war auch schon gegangen, so dass die beiden alleine in der Teeküche waren als sich Harm an Vuckovic wandte. "Einen Rat, Lieutenant. Lassen sie die Finger vom Colonel." Dabei war ein kurzes Funkeln in seinen Augen zu sehen. Dann verlies er den kleinen Raum und machte sich auf den Weg zu seinem Büro. Unfreiwillig hatte er mit seiner Aussage den letzten Mosaikstein zu Vuckovics Gedankengebilde geliefert.



20.49 Uhr Zulu-Zeit

Büro des Marineministers

Pentagon, Washington D.C.

"Mr. Secretary, Sir, Commander Rabb und Lt. Colonel MacKenzie sind jetzt da." "Sie sollen reinkommen, Susan." "Gehen sie durch, MaŽam, Sir." Harm öffnete die schwere Eichentür zum Büro des Marineministers und lies Mac den Vortritt. Beide Offiziere nahmen Haltung an.

"Es freut mich sie zu sehen, Colonel, Commander. Nehmen sie doch bitte Platz. Ganz schön heiß für Mitte Mai, nicht?" "Ja, Sir." "Darf ich ihnen etwas zum Trinken anbieten?" Der Minister lächelte Mac an. "Ein Glas Wasser, Sir." "Ein Glas Wasser für die werdende Mutter. Hier bitte."

Er reichte Mac das Glas und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. "Bevor ichs vergesse. Lassen sie mich ihnen zur Verlobung gratulieren." "Danke, Sir." Harm umfasste zärtlich Macs Hand. "Wie gehts ihnen, Commander? Der Arm scheint ja noch nicht ganz in Ordnung zu sein." Mac hatte Harm das Dreieckstuch wieder angelegt, da er im Büro über Schmerzen geklagt hatte.

"Noch nicht ganz, Sir. Stundenweise muss ich ihn noch ruhigstellen. Das dauert noch etwas." Harms Blick kreuzte sich mit dem des Ministers als dieser in einem warmen Ton fortfuhr: "Also, weshalb sind sie beide hier? Ermitteln sie gegen mich?" "Nein, Sir. Wir wollten uns bei ihnen bedanken für das, was sie für uns getan haben." "Und ihnen eine Einladung zu unserer Hochzeit übergeben."

Mac reichte den Umschlag mit der Karte über den Schreibtisch die sich der Secnav sofort anschaute. "Natürlich werde ich kommen. Herzlichen Dank für die Einladung, Colonel, Commander. Admiral Chegwidden hat ja darauf gedrängt, sie beide in seinem Stab behalten zu dürfen."

Harm sah Mac an und versuchte im Gesicht des Ministers zu lesen. Der aber hatte sein Pokerface aufgesetzt. "Nun, ich weiß zwar noch nicht endgültig, wie ich es auf dem Papier arrangiere, aber da der Admiral noch einen Gefallen bei mir gut hatte, wird das in Ordnung gehen."

Den beiden Offizieren fiel ein Stein vom Herzen. Das hatte ihnen zwar ihr CO auch schon gesagt, aber aus dem Mund des Marineministers war es dann doch nochmal etwas anderes. "Dann werde ich sie beide mal nicht länger aufhalten. Sie haben ja schließlich eine Hochzeit zu organisieren."

Der Minister stand auf. "Commander, einen Augenblick." Harm sah den Minister fragend an während dieser auf seinem Schreibtisch herum suchte. "Morgen Vormittag, 10.30 Uhr, tritt die Untersuchungskommission wegen ihres Absturzes zusammen. Hier ist die Vorladung."

Harm nahm das Schriftstück entgegen und bestätigte den Empfang mit seiner Unterschrift. "Es ist etwas kurzfristig, aber es wird auch keine große Sache werden. Die abgegebenen Berichte waren ja alle eindeutig. Lt. Commander Hawkes, Lt. Fisher und Commander Jackson werden auch da sein."

"Danke, Sir." "Schönen Tag wünsche ich ihnen dreien noch. Es sind doch keine Zwillinge, oder Colonel?" Mac lächelte stolz. "Nein, Sir. Bis jetzt gehen wir von einem Marine aus." >Marine? Das werden wir ja schon sehen, Sarah.<, schmunzelte Harm vor sich hin.

Kaum standen sie auf dem Flur, begann er: "So so, ein Marine. Ich denke mal, er wird später zur Navy gehen." "Wieso er?" "Weil es bestimmt ein Junge wird." "Und wenn es ein Mädchen wird?" "Gewinnt sie die Top-Gun-Trophäe.", konterte Harm. "Das ist unfair. Dann hast du zwei in die Familie gebracht, die zur Navy gehen. Mattie und das Baby."

"Dann müssen wir eben dafür sorgen, dass ein Gleichgewicht herrscht." "Ich hab ja noch Chloe, die will doch auch zu den Marines. Aber dann lieg ich immernoch einen Marine im hintertreffen." "Also muss ich wohl dafür sorgen, dass du deinen zweiten Marine bekommst." Er grinste sein Fliegergrinsen als ihm Mac in die Augen sah.

>Seine Augen, sie sind so unglaublich tief. Und sie verraten mir alles über ihn.< "Wie viele Kinder möchtest du denn, Harm?" >Das ist ein Punkt, über den wir ja noch gar nicht gesprochen haben.< Liebevoll nahm er Macs Hand in die seine. "Wärst du mit dreien einverstanden, Sarah?" >Drei Stück?<

Mac lächelt ihn etwas verlegen an aber Harms Blick ruhte voller Liebe auf ihr. "Einverstanden. Aber was wenn es vier werden?" "Auch recht." Er zog sie an sich und begann sie innig zu küssen.

"Colonel, Commander, schön sie hier zu sehen. Aber Hammer, ich glaub sie haben sich für ihre augenblickliche Tätigkeit den falschen Ort ausgesucht." Die beiden Anwälte fuhren wie von der Tarantel gestochen auseinander und nahmen Haltung an.

"Admiral Boone, Sir. Wir waren nur gerade beim Diskutieren." "Ja, Mac möchte mal vier Kinder haben." "So? Aber nicht dass sie dich fluguntauglich macht, Hammer!" >Dich? Wieso sagt der Admiral du zu Harm?< Macs Gesicht sprach Bände. "Der Admiral ist mein Patenonkel, Sarah."

"Waaaaaas?" Entgeistert sah sie die beiden Männer an. "Nehmen sie es ihm nicht übel, Colonel. Aber wir hatten ein Abkommen darüber, beim sie zu bleiben nachdem er die Akademie bestanden hatte." "Du Schlingel." Harm schaute ertappt auf sie herunter und grinste.

"Wir sehen uns heute Abend. Ich komm noch kurz bei ihnen vorbei, Commander, Colonel." "Wir freuen uns, Admiral." Tom Boone ging weiter während Harm und Mac sich auf den Heimweg machten.

Sie waren gerade unterwegs zu Matties Schule, als Mac den Blinker setzte und rechts ran fuhr. "Was hast du?" "Das ist es!" >Häh? Sie redet doch nicht russisch. Aber ich versteh trotzdem nur Bahnhof!< "Was?" Harm schaute sie ratlos an.

"Na das Haus da, es ist zu verkaufen." Mac deutete auf ein zweistöckiges, verklinkertes Vorstadthaus mit Vorgarten, der von einem weißen Zaun gesäumt wurde, einer großen Garage und einem Garten nach Hinten hinaus. Im Vorgarten stand ein Schild - zu Verkaufen -.

Sie stieg bereits aus als Harm noch aus dem Fenster sah. "Komm schon, Sailor. Lass uns nachsehen ob jemand da ist." Harm teilte Macs Begeisterung über das Haus nun ebenso. Nur war er nicht ganz so schnell an der Tür wie dieser Marine.

Mac hatte bereits die Klingel gedrückt als Harm neben ihr erschien und anhand des Schildes neben der Klingel feststellte, dass hier eine Mrs. Caroline Carmichael wohnte.

"Ja bitte?" "Mrs. Carmichael?" "Ja?" "Guten Tag, MaŽam. Wir haben das Schild draußen gesehen und wollten fragen, ob wir uns das Haus mal ansehen dürften." Harm lächelte bei Macs Bitte der älteren Dame, der sie gegenüber standen, freundlich zu.

"Kommen sie rein, Colonel, Commander. Natürlich dürfen sie sich umsehen. Sie sind beim J.A.G.-Corps. Richtig Commander?" Harm und Mac waren verblüfft. "Sie fragen sich jetzt bestimmt, woher ich das weiß. Ich seh es ihren Nasenspitzen an."

Mrs. Carmichael hatte dabei einen Schritt zur Seite getan so dass die beiden Offiziere eintreten konnten. "Mein erster Mann war bei der Navy. Er ist über Vietnam abgeschossen worden." Sofort sah Mac zu Harm dessen Gesichtszüge für einen Sekundenbruchteil Schmerz erkennen ließen.

Mrs. Carmichael war diese Veränderung in Harm ebenfalls nicht entgangen und als er seinen ruhiggestellten Arm etwas bewegte, fielen ihr die Goldwings und die Auszeichnungen auf seinem Hemd auf, die bisher vom Dreieckstuch verdeckt gewesen waren. >Auch so ein Marineflieger. Und ein verflucht guter dazu wenn ich mir die Auszeichnungen so betrachte.<

"Mein Beileid, MaŽam." "Am schlimmsten war es für meinen Sohn und meine Tochter. So viele von den Jungs sind nicht mehr nach Hause gekommen, Commander." "Mein Vater wurde auch dort abgeschossen. Er war auf der Taicondoruga stationiert." Harm wusste nicht, warum er das Mrs. Carmichael erzählte, aber irgendwie hatte er zu der älteren Dame Vertrauen gefasst.

Mac war erstaunt über ihn. >Sonst redet er doch mit Fremden nicht über seinen Vater.< Liebevoll drückte sie seine Hand. "Aber lassen wir die Geister ruhen. Kommen sie, ich zeige ihnen das Haus." Hand in Hand folgten sie Mrs. Carmichael durch die Eingangshalle, die man getrost als solche bezeichnen konnte, ins Wohnzimmer.

Dort fielen Harm als erstes die vielen Umzugskartons auf, die bereits gepackt waren und überall herumstanden bevor sie an die verglaste Fensterfront traten, durch die man einen wunderschönen Blick in den Garten hatte und wo auch ein Flügel offen Stand. "Ein Rosengarten.", stellte Mac fest und schmiegte sich an Harm, der ihr einen Kuss auf ihr Haar gab.

"Ein Rosengarten, Sarah." Mrs. Carmichael wurde es ganz warm ums Herz beim Anblick der beiden Verliebten vor der Fensterfront. "Wenn es klar ist, kann man das Weiße Haus sehen." Mac lächelte selig ehe sie antwortete: "Wissen sie, wir haben uns im Rosengarten des Weißen Hauses kennengelernt."

"Dann ist das ja ein schöner Zufall für sie beide." "Das ist es." Harm drehte sich mit ihr um und betrachtete das Wohnzimmer genauer. An der einen Wand war ein großer Kamin, die Wände waren am Deckenübergang mit Stuck verziert, ebenso die Decke selber. Der Boden bestand aus dunklem Holzparkett das auf Hochglanz poliert war und alles in allem machte das Wohnzimmer auf ihn den Eindruck eines Ballsaales. Es gefiel ihm.

"Wenn wir weitergehen, kommen wir direkt in die Küche. Ich werde die Küche hier lassen, da ich bei meinem Sohn einziehen werde und keine Verwendung mehr dafür habe." Die Küche war geräumig und aus hellem Holz gefertigt mit einer Kochinsel in der Mitte des Raumes in der auch eine Edelstahlspüle untergebracht war. Der Boden war hier gefliest.

An den Wänden entlang waren Einbauschränke mit Arbeitsplatten aus Granit angebracht und natürlich die ganzen Küchengeräte. So war der Backofen auf Armhöhe gesetzt worden, was Harm natürlich mehr als praktisch fand. Der riesige Kühlschrank zog Macs Aufmerksamkeit sofort auf sich.

Belustigt registrierte es Harm. "Marines und Essen!" "Stellen sie sich nie zwischen einen Marine und sein Essen, Commander. Das hat mein zweiter Mann immer gesagt. Er war bei den Marines." "Da haben sie recht, MaŽam." "Harm, das find ich nicht nett von dir!", schmollte Mac. Als er ihr aber sein schönstes Lächeln schenkte, schmolz sie dahin. Sie konnte ihm einfach nicht böse sein wenn er sie so anlächelte.

"Wenn wir weiter gehen, kommen wir ins Esszimmer." Mrs. Carmichael öffnete zwei eichene Schiebetüren, die einen mit Rosen verzierten Glaseinsatz hatten. Diese Türen waren auch schon im Übergang vom Wohnzimmer zur Küche und von der Eingangshalle zum Wohnzimmer angebracht gewesen.

Sie betraten das Esszimmer. Es war von mittlerer Größe und schon leergeräumt, aber trotzdem erweckte es einen gemütlichen Eindruck. In der Mitte des Raumes hing ein Kronleuchter aus Kristallglas von der Decke. "Wenn sie möchten, können sie den behalten. Ich habe keine Verwendung dafür." Mac strahlte. Vor ihrem inneren Auge konnte sie schon die Einrichtung der Zimmer sehen.

Sie kamen erneut durch zwei Schiebetüren in einen kleinen Raum, den man ohne Probleme als Büro nutzen konnte. "Da passen zwei Schreibtische problemlos rein." "Ja. Und Telefonanschluss ist auch da. Kommen sie, gehen wir nach oben. Es ist ein altes Haus, von 1850. Deshalb überall die Schiebetüren. Aber ich konnte mich einfach nicht von ihnen trennen."

"Das wäre ja auch schade. Die sind wunderschön. Vor allem der Glaseinsatz.", bemerkte Mac. Den beiden Offizieren gefiel, was sie bisher gesehen hatten. "Oben befinden sich ein Elternschlafzimmer, zwei Badezimmer und vier leerstehende Räume. Die kann man als Kinderzimmer nutzen. Zwei davon sind über die Garage gebaut wobei ich ihnen sagen muss, dass eins der vier Zimmer so groß ist, dass man zwei daraus machen kann. Es hat auch zwei Türen zum Flur. Wahrscheinlich waren es früher sogar mal zwei Zimmer."

Die beiden folgten Mrs. Carmichael über die Freitreppe mit ihrer weißen Säulenbrüstung hinauf in den 1. Stock. "Wie heißen sie beide eigentlich? Bisher kenne ich ja nur ihren Rang." "Harmon Rabb jr., MaŽam. Und das hier ist meine Verlobte, Sarah MacKenzie."

"Schön, dann gibts also bald eine Hochzeit? Verzeihen sie mir meine Neugier. Aber ich liebe Hochzeiten." "Am 2. Juli, MaŽam." Mac hatte ihre Finger in Harms geschlungen. "Also, das ist das Schlafzimmer." Sie betraten einen großen, hohen Raum mit Stuck an der Decke wie er bisher überall im Haus zu finden gewesen war, der seine Fenster zum Garten hin hatte.

"Alle Zimmer im ersten Stock liegen mit den Fenstern zum Garten und der Flur zur Straße. Es ist einfach ruhiger. Der Bauherr hat sich damals was gedacht." Mac gefiel besonders der helle Holzparkettboden. "Es gibt einen begehbaren Kleiderschrank. Hier." Mrs. Carmichael öffnete eine Tapetentür.

>Mac könnte dort alle ihre Schuhe unterbringen und ich hätte noch Platz für meine.< Harm grinste vor sich hin. "An was denkst du?" "An deine Schuhsammlung, die hier bequem Platz finden würde. Und daran, dass meine Schuhe auch noch reinpassen würden." "Harm!" Mrs. Carmichael amüsierte sich königlich über die beiden.

"Die Bäder sind verteilt. Eines ist das Nebenzimmer von hier und das andere am anderen Ende des Flures zwischen den Kinderzimmern. Wie sie sehen sind die Türen hier oben massive Eiche. Das ist auch manchmal ganz gut so."

Die drei Erwachsenen traten wieder auf den Flur und Mrs. Carmichael öffnete eine Tür. Beim Anblick der riesigen Eckbadewanne blieb Mac die Luft weg. Die Wanne war erhöht auf eine Art Podest gebaut, so dass man sie nur über eine Stufe erreichen konnte.

Das Badezimmer war komplett vom Boden bis zur Decke mit weißen Fliesen gefliest und hinter der Wanne war ein Wandbild, das ein römisch-antikes Badehaus darstellte, gefliest. Die weißen Fliesen waren kurz unterhalb der Decke von schmäleren mit Goldornamenten verzierten unterbrochen, so dass es das ganze auflockerte.

Es befanden sich außerdem noch zwei weiße Waschbecken, deren Standfuß mit einer Verkleidung die eine römische Säule darstellte und eine große, halbrunde Duschekabine darin. Sämtliche Armaturen waren Goldfarben und im Antikstil gehalten.

Über den Waschbecken befand sich ein großer, ovaler Spiegel mit zwei altertümlichen Glasleuchten aus der Zeit des Bürgerkrieges links und rechts an der Wand montiert. Insgesamt passte alles zusammen. Harm flüsterte Mac liebevoll ins Ohr: "In der Wanne kann ich dir das Schwimmen beibringen, Sarah." Woraufhin Mac leicht errötete und ihm einen Klaps auf den freien Arm gab.

"Ich kann übrigens schwimmen, Sailor.", flüsterte sie zurück. "Das zweite Badezimmer ist im gleichen Stil gehalten, nur ist der Raum kleiner und die Wanne und die Dusche ebenso. Die Toilette, die hier hinter dem gemauerten Vorsprung verborgen ist, ist im anderen Badezimmer an der Wand angebracht. Für eine Mauer ist dort leider kein Platz gewesen. Ich zeige es ihnen."

Harm und Mac folgten ihrer Führerin ins zweite Badezimmer und besahen sich anschließend die Kinderzimmer, wie Mrs. Carmichael die leeren Räume bezeichnete. Aus dem großen Raum mit den beiden Türen konnte man wirklich zwei kleinere machen.

"Und wenn sie die Klappe hier in der Decke öffnen, Commander, kommen sie auf den Dachboden." Mrs. Carmichael deutete auf eine Falltür in der Decke des Flures. "Außerdem ist das ganze Haus unterkellert. Ein Teil sogar noch Gewölbekeller."

"Sagen sie, Mrs. Carmichael. Hunde sind hier doch erlaubt, oder?" "Keine Sorge, Colonel. In der Nachbarschaft wimmelt es nur so von Hunden. Ach, bevor ich es vergesse, eine separate Toilette befindet sich im Erdgeschoss unter der Treppe verborgen. Nun, wie finden sie das Haus?"

"Wunderschön!", kam es wie aus einem Munde von den beiden Offizieren. "Ist es denn noch zu haben, MaŽam?" Mrs. Carmichael lächelte. "Sie sind bisher die einzigen Interessenten. Es gibt da nur ein Problem, Commander." Harm und Mac sahen sich aufgeregt an. "Ich müsste es bis morgen Abend wissen, ob sie das Haus nehmen oder nicht da ich Ende der Woche nach San Diego umziehe zu meinem Sohn."

>Puh, das ist ja eine richtige Deadline.<, fuhr es Harm durch den Kopf während er Mac ansah, die sofort die Verhandlungen begann. "Was würde uns denn das Haus kosten, MaŽam?" "Ich dachte mir, 110.000 $ wären angemessen. Ich halte nichts von den Wucherpreisen, die hier in der Gegend bezahlt werden."

>Das wäre ein echtes Schnäppchen. Und das Haus liegt einfach perfekt. Genau zwischen Falls Church und Washington D.C.< Die beiden Offiziere hielten Stumme Zwiesprache mit ihren Augen und signalisierten sich gegenseitig Zustimmung. >Und Mattie wird es bestimmt auch gefallen, da bin ich mir sicher.<, dachte Harm.

"Wir werden mit der Bank reden, Mrs. Carmichael und ihnen morgen Abend Bescheid geben. Wäre das in Ordnung?" "Ja, Commander. Kommen sie morgen Abend einfach wieder vorbei." "Das machen wir, MaŽam." Harm und Mac verabschiedeten sich und fuhren zu Matties High-School um sie abzuholen.

Mattie wartete natürlich schon ungeduldig auf den Treppenstufen sitzend. "Na da seid ihr ja endlich. Ihr seid... ." "Genau 1 Stunde 4 Minuten und 34 Sekunden zu spät. Aber das war meine Schuld. Harm und ich haben uns ein Haus angesehen." "Ein Haus?" >Endlich kriegen sie mal was auf die Reihe.< Mattie schaute ungläubig.

"Ja, ein Haus. Und wir müssen uns bis morgen Abend entscheiden ob wir es wollen oder nicht." "Und?" Voller Erwartung sah der Teenie die beiden Erwachsenen an. "Wenn es mit der Bank klappt nehmen wir es." "Es wird dir gefallen. Wir fahren dran vorbei wenn wir ins Einkaufszentrum fahren." Harm nahm sie dabei in seinen Arm.

"Wie hat es Mac geschafft, dich denn mit zu schleppen?" "Ich muss doch wissen, wie ich dich auf dem Ball sehen werde." Er grinste während Mattie die Augen verdrehte und aufstöhnte. "Ich habs ja gewusst, mich fast am Samstag kein Junge an!" "So schlimm bin ich doch auch nicht, oder?"

Harm erntete einen genervten Blick von den beiden Frauen. Er gab sich geschlagen. "Ich bin ja schon ruhig. Auf jetzt, gehen wir einkaufen. Admiral Boone wollte doch heute Abend auch noch vorbeikommen. Sonst kommen wir gar nicht mehr nach Hause."

>Das kann ja lustig werden. Zwei Frauen, mit meiner Kreditkarte, beim Ballkleiderkaufen. Morgen steht der Gerichtsvollzieher vor meiner Tür.<, schmunzelte er während er zu Mac und Mattie ins Auto stieg. Den Gedanken behielt er aber lieber für sich. Es war seiner Gesundheit wohl förderlicher so.


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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RE: Teenies von Maggie

#15 von Petra-Andreas , 04.05.2007 00:47

03.35 Uhr Zulu-Zeit

Nördlich der Union-Station

Harms Appartement, Washington D.C.

Harm lag an Mac gekuschelt im Bett und unterhielt sich mit ihr über das Haus. "Es ist einfach wunderschön. Und man kann so viel daraus machen mit den richtigen Möbeln." "Es ist wie ein Schloss aus dem Märchen." "Ein Schloss für meine Prinzessin."

Ein zärtlicher Kuss folgte seinen Worten. "Hoffentlich gibt uns die Bank den Kredit. Der wollte sich morgen früh nochmal melden. Wenn wir deine Wohnung vermieten, müsste es doch eigentlich reichen. Ich meine durch meinen und deinen Bausparvertrag haben wir beide ja doch etwas ansparen können, Harm."

"Wenn es gar nicht anders geht, müsste ich eben Mum und Frank fragen ob sie uns was leihen könnten. Aber das würde ich ungern machen." Schläfrig entgegnete ihm Mac: "So wie ich deine Mutter kenne, würden sie und Frank uns bestimmt aushelfen."

"Sicher würden sie dass machen. Aber es muss nicht sein, Mac." Er hauchte ihr einen Kuss auf ihren Hals und begann langsam seine Lippen abwärts wandern zu lassen. Mac schloss genießerisch die Augen. "Was hast du vor?"

"Nur einen Gute-Nacht-Kuss für meine Prinzessin.", murmelte Harm aus ihrer Halsbeuge hervor. Mac küsste zärtlich seine Hand, die er auf ihren Arm gelegt hatte. Sie war todmüde, aber andererseits verursachten seine Zärtlichkeiten bei ihr ein angenehmes Kribbeln im Bauch.

Sanft drehte er sie etwas zu sich her und blickte ihr tief in ihre großen Bambiaugen. "So müde?" Mac nickte nur leicht. "Dann sollten wir jetzt schlafen. Morgen wirds anstrengend für uns drei werden." Dabei legte er seine Hand unter ihrem Schlafanzugoberteil auf die mittlerweile leicht sichtbare, kleine Wölbung ihres Bauches und ein stolzes Lächeln umspielte seine Lippen.

Harm zog sie wieder eng an sich und sofort schmiegte sich Mac an ihn. "Schlaf gut, Sarah." "Du auch, Harm." ein inniger Kuss folgte ihren Worten und kurze Zeit später konnte Harm ihre gleichmäßigen Atemzüge hören, die ihm verrieten dass sie eingeschlafen war. Nur wenig später schlief auch er tief und fest.



13.45 Uhr Zulu-Zeit

J.A.G. HQ

Falls Church, Virginia

"Guten Morgen, Coates." "Guten Morgen, Admiral." A.J. Chegwidden betrat, mit seiner Aktentasche und einer zusätzlichen Tasche bepackt das Bullpen als er vor Petty Officer Jennifer Coates Schreibtisch stehen blieb. "Um 14.00 Uhr erwarte ich Captain Ingalls, den Kommandeur von Seal-Team 6, den CAG der Seahawk, Admiral Boone und den Secnav. Sorgen sie dafür dass genug Kaffee da ist."

"Sir?" Jennifer Coates sah ihren CO fragend an. "Heute ist die Anhörung wegen Rabbs Absturz in Saal 3. Sie beginnt um 10.30 Uhr. Wenn sie so nett wären, und auch.... ." Coates fiel ihm ins Wort: "Hier dafür sorgen würden, dass Getränke bereit stehen. Aye, Sir."

Chegwidden grinste. "Danke Coates. Und schicken sie mir den Gunny herein." "Aye Aye, Sir." A.J. ging vollends in sein Büro, stellte die Taschen auf seinem Schreibtisch ab und setzte sich. >Das wird heut ein anstrengender Tag werden.< Es klopfte.

"Herein!" Gunnery Seargant Gerlindez nahm Haltung an. "Ah, Gunny." "Sie wollten mich sprechen, Sir?" "Ja. Lassen sie doch bitte die Mannschaft um 14.15 Uhr im Hof antreten. Es stehen heute Auszeichnungen an." "Aye Aye, Sir."

"Noch was. Gute Arbeit, die sie da mit Harriet zusammen leisten, Gunny." Gerlindez strahlte. "Danke, Sir." "Das wäre alles." Der Gunny grüßte kurz und verlies dann das Büro, als ihm auffiel wie Commander Rabb und Lt. Vuckovic einen kleinen Disput auszufechten schienen.

Lt. Harriet Roberts trat grinsend neben ihn. "Sie wissen bestimmt, um was es geht, MaŽam?" "Ja. Vuckovic wollte den Colonel ins Kino einladen, was der Commander mitbekommen hat und weil der Colonel gerade auf der Toilette ist, hat sich der Commander den Lieutenant geschnappt."

Der Gunny grinste nun ebenfalls. "Wissen sie an was mich das gerade erinnert?" Er sah Harriet an. "Nein?" "An die Zeit, als Brumby und Rabb um den Colonel buhlten." "Oh ja. Nur dass es jetzt andere Voraussetzungen dafür gibt." Das Grinsen der beiden Büroleiter wuchs noch etwas in die Breite.

"Aber Sir, ich wollte doch den Colonel nicht in ihrer Ehre kränken." >Mein Gott, der führt sich ja auf als ob er es wäre, der mit dem Colonel zusammen ist.< "Lieutenant! Vergessen sie einfach das Kino, ja?" Commander Rabbs Augen funkelten ihn gefährlich an.

>Was bildet sich Vuckovic eigentlich ein? Er soll bloß Mac in Ruhe lassen!< "Ich denke, bei allem Respekt, Commander, sie sollten das den Colonel entscheiden lassen, mit wem sie ihren Feierabend verbringt." >So ein aufgeblasener Fatzke.<

"Was erlauben sie sich, Lieutenant? Sie wissen doch gar nichts über den Colonel!" Vuckovic begann zu grinsen und beging dann einen Fehler. "Ich weiß, dass sie eine verdammt gut aussehende Frau ist, Sir." Keiner der anwesenden J.A.G.-Leute die den Disput gebannt verfolgten, wagte es auch nur einen Pieps von sich zu geben.

Sie erlebten zum ersten mal, wie der sonst so beherrschte Commander Rabb seine Fassung verlor und explodierte. "Lassen sie es sich gesagt sein, Lieutenant!" Harm hatte sich vor ihm zu seiner vollen Größe aufgebaut, so dass ihm Vuckovic gerade mal bis zur Brust reichte. Seine Stimme war nun deutlich im Bullpen zu hören.

"Unterstehen sie sich in Zukunft, so vom Colonel zu reden! Habe sie mich verstanden?" Vuckovic hielt Harms Blick stand, fühlte aber Unbehagen in sich aufsteigen. "Sir, ich... ." "Haben sie mich verstanden?" Harm verlieh seiner Stimme Nachdruck und hörte sich für die Umstehenden beinahe schon wie Admiral Chegwiddens Stimme an wenn er sauer war.

"Aye, Sir. Aber.... ." "Keinen Ton, Lieutenant. Wegtreten!" Lt. Vuckovic nahm Haltung an und marschierte schleunigst in Richtung seines Büros davon während Commander Rabb mit einem lauten Knall die Tür seines Büros hinter sich zuwarf.

Er hatte schlecht geschlafen weil er wieder Alpträume gehabt hatte, die Sache mit der Bank lies ihn unruhig sein, die bevorstehende Anhörung zerrte an seinen Nerven und um Mac machte er sich auch noch Sorgen, da ihre Morgenübelkeit nicht besser wurde.

>Und zur Krönung dann noch dieser Vuckovic, der meine Sarah anbaggert. Das wird eine heiße Besprechung werden. Mach dich schon mal auf das Donnerwetter des Admirals gefasst, Harm.<

Der Gunny verkündete derweil im Bullpen, das um 14.15 Uhr alles im Hof anzutreten hatte als Mac hereinkam. "Na Sailor, alles okay?" Aber sie stellte anhand seiner zusammengesunkenen Körperhaltung die er in seinem Sessel eingenommen hatte, fest, dass gar nichts in Ordnung war.

"Was ist los?" Sie trat vor ihn als er auf sah. "Ich hab mich mit Vuckovic in die Haare bekommen." Harm erzählte ihr die ganze Geschichte und Mac musste dabei lächeln. "Danke, das du mich in Schutz genommen hast. Aber mit dem Grünschnabel werde ich auch noch alleine fertig. Außerdem bin ich ja zur Zeit zu zweit."

Mac gab ihm einen Kuss auf die Lippen. "Komm jetzt, sonst kriegen wir noch ein Donnerwetter vom Admiral ab." Harm verzog sein Gesicht zu einem brummigen Lachen. "Das erwartet mich sowieso noch." Er stand auf und folgte ihr, kehrte aber noch mal um.

"Hier, mit freundlichen Grüßen von Admiral Boone. War heute Morgen in der Post." Harm steckte ihr dabei zwei Spucktüten in die Jackentasche der Uniform. "Das nenn ich mal eine Nachschublieferung. Danke."

Die beiden Offiziere betraten gemeinsam das Besprechungszimmer und liesen sich auf ihren Sesseln nebeneinander nieder, als Harm den eintretenden Vuckovic mit einem tödlich verachtenden Blick bedachte. Kurz danach erschien Admiral Chegwidden mit einem Handwagen auf dem mehrere Leitzordner Akten gestapelt waren.

"Guten Morgen. Wir haben heute nicht so viel Zeit wegen der Anhörung im Hause. Deswegen werde ich es kurz halten." A.J. blickte in die Runde seiner Anwälte. "Alles in Ordnung mit ihnen, Colonel?" Eine blasse Mac schaute an das Kopfende des Tisches. "Ja, Sir. Mir gehts gut." "Gut. Zuerst die Lappalien um die sich bis auf weiteres Commander Rabb und Lt. Colonel MacKenzie kümmern werden, da die beiden, wie einige hier bereits wissen dürften, Innendienst haben."

Der Admiral schob einen Aktenstapel über den Tisch. >Geschieht diesem arroganten Piloten recht.<, dachte Vuckovic. Chegwidden zog das Breefing rasch durch und kam dann zum Schluss. "Als letztes habe ich noch einen speziellen Fall. Es handelt sich um den Skipper der USS Seahawk, Captain Anthony Brenner.

Die Anklage lautet auf Erpressung, ungebührliches Verhalten, Behinderung der Militärjustiz während einer Vorermittlung, Zeugenbeeinflussung und -vorenthaltung, Verleumdung und Verletzung der Privatsphäre zweier Offiziere.

Commander Turner, sie und Lt. Vuckovic werden verteidigen. Und nehmen sie Lt. Mattoney mit in ihr Team." "Aye, Sir." Sturgis und die beiden anderen genannten Anwälte sahen fragend in die Runde. "Lt. Roberts, sie werden die Anklage unterstützen." "Aye Sir."

Chegwidden machte eine Pause. "Eine Frage, Sir." "Ja, Commander?" "Wer führt die Anklage als erster Vertreter?" "Ich. Da Commander Rabb und Lt. Colonel MacKenzie in diesem Fall Zeugen der Anklage sind, scheiden sie wegen Befangenheit aus." Es herrschte kurz Stille.

Gegen den Admiral wollte niemand freiwillig als Gegner im Gerichtssaal antreten. Schon gar nicht, wenn er einen Fall persönlich nahm, so wie es hier anzunehmen war. "Noch Fragen?" "Nein, Sir." "Aber ich hätte da noch etwas, Sir." Alle sahen Vuckovic an.

"Admiral, Sir. Ich wollte ihnen zur Verlobung mit Lt. Colonel MacKenzie gratulieren und ihnen beiden alles Gute für ihr Baby wünschen." Totenstille herrschte nun im Besprechungszimmer und alles sah mehr oder weniger entsetzt von Vuckovic zum Admiral und wieder zurück.

Mac ergriff Harms Hand und drückte diese unter dem Tisch. Harm erwiderte ihren Händedruck und wartete gespannt wie ein Flitzebogen, bis der Admiral eine Reaktion zeigte.


A.J. Chegwidden saß auf seinem Platz und starrte die Tischplatte an. Beinahe im Zeitlupentempo nahm er seine Lesebrille ab. Äußerlich war er sehr ruhig. Zu ruhig für den Geschmack seiner Anwälte, die ihn lange genug kannten um zu wissen, dass jeden Moment ein Unwetter über sie hereinbrechen konnte.

Der Admiral verzog sein Gesicht zu einem seiner brummigsten Grinsen. Lt. Vuckovic verstand überhaupt nichts mehr. Die bedrückende Stille im Raum war beinahe unerträglich geworden. Mac hatte ihre Finger derweil fest in Harms verflochten und sah wie gebannt auf den Admiral.

Es war wohl besser, erstmal nichts zu sagen. Lt. Bud Roberts musste sich beherrschen, nicht laut loszulachen während Harm sein Anwaltspokerface aufgesetzt hatte, hinter dem er sich allerdings die Schadenfreude nicht verkneifen konnte.

Commander Sturgis Turner und Lt. Mattoney beobachteten aus den Augenwinkeln Harm und Mac während ihr Blick ebenfalls auf den Admiral gerichtet war. "Lt. Vuckovic!", die schneidende Stimme des Admirals durchbrach laut die Stille im Raum.

"Was haben sie sich dabei gedacht? Wenn ich heute nicht einen so guten Tag hätte, hätten sie soeben ihre gerade erst begonnene Karriere versenkt!" Der Angesprochene saß wie vom Donner gerührt auf seinem Platz und wusste nun überhaupt nicht mehr, was er verbrochen hatte.

Chegwidden war aufgestanden und lief nun am Kopfende des langen Tisches auf und ab. "Das, was sie eben gerade geäußert haben, würde zu einer Anklage wegen falscher Verdächtigung reichen!" >Was hat der sich da bloß zusammengereimt?<

Der Admiral war nun richtig in Fahrt. "Um das ein für alle mal klar zu stellen, ich führe keine unerlaubte Beziehung mit Lt. Colonel MacKenzie! Ja, sie ist in anderen Umständen aber ich glaube, der Kindsvater und zukünftige Ehemann hätte etwas dagegen einzuwenden wenn das mein Baby wäre."

>Na prima, Greg. Super gemacht.< "Was zur Hölle haben sie sich bloß dabei gedacht, Vuckovic? Sie müssen noch einiges lernen als Anwalt! Unter anderem wie man beobachtet und die richtigen Schlüsse zieht!" A.J. Chegwiddens Tonfall hatte alle Anwesenden zusammenzucken lassen. Momentan war nicht gut Kirschen essen mit ihm.

"Ich hätte gute Lust, sie nach Guantanamo versetzten zu lassen!" >Aber nicht als Anwalt, sondern als Häftling! Ein Erschießungskommando wäre aber wohl die bessere Lösung für ihn!<, fügte er in seinen Gedanken hinzu.

"Außerdem erwarte ich von ihnen eine offizielle Entschuldigung bei Lt. Colonel MacKenzie, bei mir und bei dem Kindsvater und Verlobten des Colonels den sie kennen und mit dem sie bereits heute Morgen eine Auseinandersetzung hatten!" Der Blick Admirals blieb dabei auf Harm haften.

Lt. Vuckovic wurde von dieser Erkenntnis wie von einem Schlag getroffen und schaute dabei zu Commander Rabb und Lt. Colonel MacKenzie hinüber. >Heilige Scheiße! So ist das?< "Zu ihrer Information, Lieutenant. die beiden werden am 2. Juli heiraten und uns glücklicherweise auch erhalten bleiben.

Nächstes mal, bevor sie solche Glückwünsche verbreiten, erkundigen sie sich vorher ob das auch den Tatsachen entspricht!" "Aye, Sir." "Ich erwarte bis 12.00 Uhr ihre Entschuldigung. Das wäre alles!" Admiral Chegwidden drehte sich auf dem Absatz um und verlies das Besprechungszimmer in Richtung seines Büros.

Lt. Vuckovic saß mit hängenden Schultern da. Sein schlechtes Gewissen nagte an ihm. So eine Standpauke hatte er noch nie in seinem Leben zu hören bekommen. Er sah auf. "MaŽam, Sir, ich entschuldige mich in aller Form bei ihnen. Es tut mir leid, dass ich so voreilig war. Es wird nicht wieder vorkommen."

"Entschuldigung angenommen, Lieutenant. Der Commander und ich sind nicht nachtragend. Und jetzt entschuldigen sie uns bitte." Mac und Harm standen auf um in ihr Büro zu gehen.

Kaum waren sie dort angekommen, klingelte bereits das Telefon und Harm nahm ab. Er deutet Mac mit dem Zeigefinger an seinen Lippen still zu sein, damit er verstehen konnte was der Anrufer sagte. "Ich danke ihnen, Mr. Mayfield." Mac sah ihn hibbelig und erwartungsvoll an. "Und?"

Harm schenkte ihr sein schönstes Lächeln als sie ihre Arme um ihn schlang und zu ihm aufsah. "Das war die Bank." Macs Augen wurden groß. "Sie geben uns den Kredit." Ein lauter Freudenjuchzer war die Antwort. "Das ist einfach wundervoll."

Er hob sie hoch und drehte sich mit ihr vor Freude im Kreis herum als die Tür aufging und Lt. Commander Elisabeth "Skates" Hawkes und sein alter Kumpel Keeter hereinkamen. "Was macht ihr denn da? Wenn wir stören können wir auch wieder gehen.", kommentierte Keeter die Szene.

"Hi ihr beiden. Hab ich dir weh getan, Harm?" Commander Rabb hielt sich seine rechte Seite. Er hatte in seinem Übermut total vergessen gehabt, wie weh gebrochene Rippen, die noch nicht vollständig zusammengeheilt waren, taten.

"Es geht schon. Du wiegst ja noch keine Tonnen, Mac." "Was soll denn das jetzt heißen?" Wütend funkelte sie ihn an. "Er hat wohl gemeint, dass du durch das Baby zunehmen wirst, Mac.", kam Skates ihrem Piloten zu Hilfe. Seit der Seahawk duzten sich die vier Offiziere. "Glück gehabt, Harm." "Auf jetzt, Hammer. Sonst kommen wir noch zu spät zu unserer Anhörung. Bis später, Mac."

"Bis später, Keeter, Skates. Viel Glück, Harm." Sie küsste ihn kurz aber innig, was ihm einen Schauer über den Rücken jagte. "Danke, Prinzessin." Dann war er auch schon draußen.

Zweieinhalb Stunden später lag Mac im Büro des Admirals auf der Couch und war in einen festen Schlummer gefallen, als A.J. Chegwidden hereinkam und leise zu seinem Schreibtisch schlich. Er hatte beschlossen sie noch etwas schlafen zu lassen, da die anstehenden Ehrungen in der gleißenden Sonne draußen den Colonel seiner Meinung nach zu sehr anstrengen könnten.

>Jetzt hast du schon wieder wie ein Großvater geredet, A.J.!<, ertappte er sich selber bei seinen Gedanken. Während er in den Akten arbeitete, betrachtete er immer wieder den schlafenden Colonel auf seiner Couch.

Sie sah so zerbrechlich aus, wie sie so da lag, beide Hände über ihrem Bauch gefaltet und den Kopf leicht zur Seite gedreht. Als er wenig später wieder einmal hinüber zur Couch blickte, schlug Mac gerade die Augen auf und sah zum Schreibtisch ihres COs hinüber um beinahe sofort hoch zu fahren. "Tut mir leid, Sir. Ich habe wohl verschlafen.", rief sie erschrocken aus.

Chegwidden lächelte sie brummig-freundlich an. "Langsam Mac, nicht so schnell aufsitzen. Das tut ihrem Kreislauf nicht gut. Ich habe sie mit Absicht nicht geweckt." "Danke, Sir." Dann klopfte es.

"Herein!" "Verzeihung, Sir. Ich suche den Colonel." Commander Rabb trat ein und nahm vor dem Schreibtisch seines CO Haltung an. "Sie ist hier, Rabb." Harms Blick folgte dem des Admirals zur Couch hinüber auf der Mac saß und noch leicht verschlafen die beiden Männer ansah.

>Meine Sarah. So kurz nach dem Aufwachen sieht sie einfach niedlich aus.< "Wie ist die Anhörung ausgegangen, Commander?" "Ich habe meinen Flugstatus zurück, Sir. Es wurde als Abschuss während einer Kampfhandlung gewertet." "Ich hatte auch nichts anderes erwartet."

Der Admiral lehnte sich in seinem Sessel zurück. "Wegen ihrer Auseinandersetzung mit Lt. Vuckovic heute Morgen, Commander." >Oh oh, jetzt kommts.< Er musterte heimlich den Admiral, um zu erfahren wie schlimm es für ihn werden würde, konnte aber nichts erfahren.

"Versuchen sie bitte in Zukunft ihre Eifersucht etwas im Zaum zu halten, Rabb. Und bringen sie nicht gleich jeden um der Mac anspricht." "Verstanden, Sir." "Gut." Chegwidden lächelte brummig vor sich hin. "Ich seh sie und den Colonel dann später auf dem Hof." "Aye Aye, Sir."

Harm drehte sich zu Mac um die jetzt neben ihm stand und verlies gemeinsam mit ihr das Büro des Admirals. "Ich habe mit Mrs. Carmichael telefoniert. Um 19.00 Uhr sollen wir wegen dem Kaufvertrag bei ihr sein. Und Mattie sollen wir auch mitbringen."

Mac strahlte ihn aus ihren Bambiaugen an. "Dann muss ich mir jetzt einen Nachmieter für meine Wohnung suchen, Harm." "Ja, das musst du wohl. Und ich auch." Nach einem verstohlenen Blick ob ihn nicht allzu viele der Anwesenden beobachteten, zog er sie kurz an sich und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.

Aber Gunnery Seargant Gerlindez kannte keine Gnade. "Commander Rabb, Sir. Ein Lt. Warwick wartet mit seinen Männern in ihrem Büro auf sie. Hastig entlies er Mac aus seiner Umarmung. "Danke, Gunny." "MaŽam, Sir."

Gerlindez ging weiter und Harm kassierte einen leichten Schlag auf seinen Unterarm. "Au." "Selber Schuld. Wenn du mich hier verführen willst?" "Wer will hier wen verführen?" Er grinste von einem Ohr zum anderen. "Rotes Licht, Commander. Wir diskutieren das lieber zu Hause weiter. Außerdem haben sie Besuch." Mac stolzierte an ihm vorbei in Richtung Büro und er folgte ihr Kopfschüttelnd.

"Was kann ich für sie tun, Lieutenant?" Harm reichte ihm die Hand. "Commander Rabb?" "Richtig. Aber setzen sie sich doch bitte." "Danke, Sir." Alle nahmen Platz. "Ich wollte mich bei ihnen, auch im Namen meiner Männer hier, bedanken. Und zwar dafür, dass sie uns mit ihrer Aktion unser Heck gerettet haben und das unserer befreiten Geisel. Wir haben wohl ziemlich tief drin gesteckt, um es mal so auszudrücken." "Keine Ursache, Lieutenant. Das war mein Job. Aber ich wars nicht alleine. Mein Wingman Keeter hat daran den gleichen Anteil wie ich. Er hat ihnen die Migs vom Hals gehalten."

"Bei ihm waren wir schon, Sir." Eine kurze Pause trat ein. "Achtung! Admiral an Deck!", ertönte die laute Stimme des Gunnys vom Flur her. "Weitermachen!" Dann erschien Admiral Tom Boone in Harms und Macs Büro und sofort sprang alles auf und nahm Haltung an. "Rühren. Wie ich sehe, durften sie ihre Goldwings behalten, Hammer."

"Ja, Sir." Lt. Colonel Sarah MacKenzie grinste über die beiden Männer. "Und sie müssen die Jungs sein, deren Heck er gerettet hat." "Ja, Sir. Wir haben uns eben dafür bedankt." Boone verschränkte seine Arme vor der Brust und sprach weiter: "Wissen sie, Lieutenant. Im Retten ist er verdammt gut. Das habe ich selber schon erfahren dürfen. Leider versenkt er dabei nur beinahe jedesmal seine Tomcat in den Fluten irgendeines Gottverdammten Ozeans."

Alles lachte auf. "Nächstes mal bekommen sie von der Navy eine Rechnung geschickt, Hammer." "Aye, Sir." "Wir sehen uns nachher." Admiral Boone wandte sich zur Tür und marschierte auf das Büro von Admiral Chegwidden zu.

Punkt 14.15 Uhr waren alle bei J.A.G. im Hof angetreten als der Secnav ans Mikrofon des kleinen Rednerpultes trat um eine kurze Ansprache zu halten. "Aus diesem Grunde und weil sie das Ansehen der Navy und des Marinecorps mehr als würdig bei der durchgeführten Imagekampagne vertreten haben, erhalten Lt. Colonel Sarah MacKenzie und Commander Harmon Rabb jr. eine Belobigung überreicht. Admiral Chegwidden wird sie ihnen nachher aushändigen." Harm und Mac sahen sich stolz aus den Augenwinkeln an.

"Kommen wir nun zu dem Einsatz im Irak." Der Minister erläuterte kurz das Vorgefallene und bat dann alle daran Beteiligten vorzutreten. Er lies es sich nicht nehmen, die Verleihung der Navycross persönlich vorzunehmen. "Sie alle haben in bester Navytradition gehandelt und ihrem Land ehrenvoll gedient." Auf einen Blick des Secnav hin ertönte laut die Stimme des Gunnery Seargant Gerlindez über den Hof. "Achtung!" Alle nahmen Haltung an. "Weggetreten!"

Binnen zwei Minuten war der Hof leer und Admiral A.J. Chegwidden kam gemeinsam mit Admiral Tom Boone und dem CAG der USS Seahawk auf die eben Geehrten zu. Commander Rabb, der keine Ahnung gehabt hatte dass er ausgezeichnet werden sollte, grinste sein typisches Fliegergrinsen.

"Glückwunsch. Da haben sie alle miteinander einen verdammt guten Job gemacht." "Danke, Sir. Heut ist mein Glückstag." "Wieso dass?" Harm nahm Macs Hand und drückte sie. "Nicht nur dass ich meinen Flugstatus zurück habe und diese Auszeichnung erhielt, der Colonel und ich werden heute Abend noch stolze Hausbesitzer werden."

"Aber nicht ohne Einweihungsparty, Hammer." "Sicher, Keeter. Aber zuerst brauchen wir Helfer für den Umzug." "Ich hab zwei linke Hände!", wehrte der Marineflieger scherzhaft ab. "Nein, nein. Sag einfach wann und wo und Skates und ich werden da sein. Wir haben jetzt zwei Wochen Urlaub." "Mach ich." "Ich werde auch da sein, Commander." "Danke, Sir." "Ich muss leider passen, Hammer. Ich muss nach Miramar, mein Kommando dort führen. Aber ich halte für sie ihre Mutter auf dem laufenden." "Danke, Admiral."



00.09 Uhr Zulu-Zeit

Apple-Tree-Road 45

Washington D.C.

Harm und Mac standen mit Mattie und Mrs. Carmichael in der Eingangshalle und unterhielten sich während die Möbelpacker Mrs. Carmichaels Wohnzimmerinventar hinaus trugen. Mattie war schon jetzt beeindruckt von dem Haus und konnte es kaum erwarten, den Rest zu sehen. "Wenn du möchtest, Mattie, darfst du dir alles ansehen während wir die Verträge unterzeichnen." "Danke, Mrs. Carmichael."

Freudestrahlend flitzte der Teenager durch die Schiebetüren ins Wohnzimmer davon während ihr die Erwachsenen schmunzelnd nachsahen. Harm hatte Mrs. Carmichael erklärt wer Mattie war und diese hatte sich erfreut gezeigt über die Ehrlichkeit die er an den Tag gelegt hatte.

"Gehen wir in die Küche. Das ist der einzige Raum wo ich noch Stühle habe. Ich hoffe es stört sie nicht wenn ich meinen Notar dazu gebeten habe." "Nein, MaŽam." >Dann ist wenigstens alles gleich unter Dach und Fach.<, dachte Mac. 30 Minuten später wurde der Kaufvertrag unterzeichnet und alle sahen sich zufrieden an.

"Hier haben sie die Schlüssel zu ihrem neuen Haus, Colonel, Commander. Ich hoffe sie werden so glücklich darin wie ich es war. Wissen sie, für mich ist wichtig dass das Haus in gute Hände kommt. Und bei ihnen bin ich mir da 100 % sicher."

"Danke, Mrs. Carmichael." "Den letzten Schlüssel schickt ihnen Notar Marwick zu, da ich ihn bis Freitag benötige." "Ich bin am Montag eh in Falls Church draußen, da kann ich ihn auch bei ihnen vorbeibringen, Commander." "Das wäre sehr nett von ihnen, Mr. Warwick." "Das ist sogar die bessere Idee. Sonst verliert ihn die Post noch."

"Harm, Mac, krieg ich das Zimmer über der Garage?", kam Mattie mit glühenden Augen in die Küche gestürmt. Harm drückte sie kurz. "Wenn Mac nichts dagegen hat." "Nein. Von mir aus kann sie es haben. Das Kinderzimmer kommt eh erst mal in unsere Nähe." Mac lächelte bei dem Gedanken an ihr Baby. "Kinderzimmer? Sie sind schwanger, Miss MacKenzie?" Mrs. Carmichael schaute Mac überrascht an. "Ja. Der Commander und ich bekommen einen kleinen Marine." "Moment, wenn schon dann geht das Baby mal zur Navy."

"Also Commander, ich glaube das sollten sie mal ihrem Kind überlassen. Erstmal werden sie genug damit zu tun haben, die Windeln zu wechseln." Mrs. Carmichael amüsierte sich köstlich über die beiden Offiziere. "Kinderlachen im Haus zu haben ist das aufregendste was es gibt." "Da haben sie wohl Recht, MaŽam."

"Also ihr zwei beiden. Das Haus ist große Klasse. Und ihr bessert euch. Ihr habts hingekriegt ohne dass Chloe und ich nachhelfen mussten." Alle lachten herzhaft. "Für was hast du eigentlich den Orden gekriegt, Harm? Doch nicht etwa für deinen Absturz!" "Indirekt, Mattie. Für das, dass ich unseren Jungs geholfen habe, nach Hause zu kommen." "Also wirklich. Da versenkst du dem Steuerzahler 15 Millionen $ und kriegst auch noch eine Auszeichnung dafür. Verstehe das wer will." Mattie rollte mit ihren Augen. Sie war in Hochform.

"Junge Dame, ich glaub wir gehen jetzt besser nach Hause." "Ja, du hast Recht. Ich brauche meinen Schlaf. Ich muss mir ja noch eine Begleitung für den Ball am Samstag suchen. Morgen ist meine letzte Chance dafür." Harm zog seine linke Augenbraue nach oben und verabschiedete sich von Mrs. Carmichael und dem Notar, bevor sie ihr zukünftiges Zuhause in Richtung Auto verließen .


Liebe Grüsse Petra

Kalorien sind kleine Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen.

 
Petra-Andreas
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