RE: Gremlins, Trolle, Montagsmonster

#16 von Evi , 06.06.2021 14:55

Automatisch standen beide Frauen stramm. „Jawohl, Sir!“

„Männer haben tatsächlich nichts auf der Damentoilette zu suchen.“

„Nein, Sir!“

„Sollte aber dem weiblichen Militärpersonal, welches sich gerade auf besagter Toilette befindet, etwas passieren – egal, ob real oder gedacht –, so ist ihm Hilfe zu leisten.“

„Natürlich, Sir!“

„Besteht diese Hilfe jedoch aus dem einzigen Mann weit und breit, so ist gegen seine Anwesenheit auf der Damentoilette absolut NICHTS einzuwenden. Verstanden?“

„Verstanden, Admiral.“ Seltsamerweise waren sich die Damen in allen ihren Antworten einig.

„Schön, dass Sie ebenfalls dieser Meinung sind.“ Er wandte sich an die Anwältin. „Lieutenant, meinen Sie nicht, Sie haben da etwas überreagiert, als Sie die Petty Officers gemeldet haben?“

Lt. Sebastian wurde (erneut) rot. „Das... ähm... das könnte durchaus sein, Sir.“

„Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Als Zeichen guten Willens entschuldigen Sie sich bei PO Coates. Und damit ist die Sache dann vergessen. Hat eine von Ihnen Einwände dagegen?“

„Nein, Sir!“

Zähneknirschend über ihre eigene Überreaktion nickte Lt. Sebastian dann Jennifer Coates zu. „Entschuldigung, Petty Officer.“

Neugierig und erwartungsvoll blickte Chegwidden zu Coates. „Petty Officer?“

#

„Bud, weißt du, wo Commander Rabb und Colonel MacKenzie sind?“

Der Angesprochene zuckte mit der Schulter. „Wollte der Commander ihr nicht bei „blubb-blubb“ helfen?“

„Jetzt fängst du auch noch mit diesem bekloppten Ausdruck an.“ Harriet verdrehte die Augen. „Wo könnten sie denn sein?“

„Mac war auf dem Weg zum Aufzug, als ich sie das letzte Mal sah.“

„Mit der Tüte?“

Bud nickte. „Jupp, mitsamt Tüte.“

„Vielleicht wollte sie in den Keller. Da gibt es schließlich genug Eimer – und Wasser.“

„Du meinst, sie will wirklich...?“

„Mac ist ein Marine, Bud.“ grinste Harriet. „Der Admiral hat sie ganz schön bei ihrer Ehre gepackt.“

„Hä?“

Sie verdrehte die Augen. „Herr, lass Hirn auf diesen Mann regnen!“

„Harriet!“

„Stichwort „tougher Marine“ und so.“ Sie seufzte. „Mac MUSS das Problem mit den Rattenbabys nun auf die unangenehme Weise lösen. Sonst sieht sie vor der ganzen Mannschaft ziemlich alt aus. Hat’s jetzt „klick“ gemacht?“

„Natürlich.“ Bud schmunzelte. „Schon längst.“ Er beugte sich zu ihr. „Dein Mann ist nicht so doof wie du manchmal denkst.“

Sie lachte herzhaft. „Doof bist du nicht, Bud, nur manchmal ein bisschen begriffsstutzig.“

„Hey, das Abo DARAUF hat doch schon der Commander. Zumindest was seine Beziehung mit Colonel MacKenzie angeht.“

„PSSST!“ machte Harriet und sah sich um. „Nicht so laut.“

„Sweetheart, jeder hier weiß doch, was zwischen den beiden abgeht.“ Er grinste breit und tippte ihr gegen die Schulter. „Wie oft hast DU mir das unter die Nase gerieben?“

„Anscheinend zu oft, Mr. Roberts.“ Harriet konnte sich ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen, auch wenn sie ihren Ehemann gerade zurechtgestutzt hatte.

#

Jennifer streckte sich noch einmal. „Entschuldigung angenommen, Ma’am.“

<Es geht ja doch.> seufzte der Admiral stumm. „Gut, gut.“ Er blickte den Flur entlang. Keine Ratte zu sehen. „Da das jetzt geklärt ist, schlage ich vor, Sie packen schon mal was zusammen.“

„Ja, Sir.“ nickten beide.

Lt. Sebastian hatte noch einen Einwand. „Sir, bei einem meiner Fälle steht für Donnerstag die Vorverhandlung an. Was passiert denn jetzt damit?“

„Ich muss sowieso noch mit den Richtern sprechen; Commander Turner hat auch eine Verhandlung an dem Tag.“

Sie nickte. „Verstanden, Sir.“

Chegwidden seufzte stumm. <„Sir“ hier, „Sir“ da. Manchmal geht mir dieses militärische Protokoll-Zeug gehörig auf den Keks.> Die Sehnsucht nach Bier und Baseball und Ruhe vor dem juristischen Kleinkram hier kam wieder. Ohne ein weiteres Wort von sich zu geben, machte er sich auf den Weg zu den Richterbüros.

„Petty Officer, Sie haben noch mal Glück gehabt.“ Laura Sebastian sah Jennifer Coates warnend an. „Denken Sie aber nicht, dass ich in Zukunft NICHT mehr aufmerksam sein werde.“

<Glaubt die etwa immer noch, dass ich mich mit Hoffmann auf der Damentoilette getroffen habe – zu was auch immer?> „Verstanden, Ma’am.“ <Petze!> „Wenn Sie mich entschuldigen würden...“

Die Anwältin winkte nur lässig und betrat ihr Büro. „Der Alte ist viel zu gutmütig. Der gehört doch nicht wirklich mehr hierhin.“ murmelte sie und begann, ein paar Akten zu sondieren, die sie mitnehmen wollte. <Bis Donnerstag hast du Zeit, Laura.>

#

„Admiral Chegwidden, was kann ich für Sie tun?“ Cliff Blakeley hob den Kopf und erhob sich rasch. Dass der oberste JAG einfach so bei ihm im Büro auftauchte, war ihm auch noch nicht passiert. „Gibt es irgendwelche Probleme mit einem meiner Urteile?“ Er deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.

„Probleme: Ja...“ Der Ex-SEAL setzte sich. „... Ihre Urteile betreffend: Nein.“

„Ich bin ganz Ohr, Sir.“

„Ratten, Cliff.“

„Ratten?“

Chegwidden nickte. „Ja, diese graubraunen Pelztiere; zäh, widerstandsfähig und kaum totzukriegen.“

<Warum erzählt der mir das alles?> „Admiral, da sollten Sie vielleicht einen... nun ja... einen Kammerjäger rufen. Und die Anschlüsse für Ihr Haus überprüfen lassen. Ratten kommen gerne...“

„Schon passiert, Colonel.“ Chegwidden hob abwehrend eine Hand. „Ab Donnerstag wird das Gebäude hier gesäubert.“

„Das Gebäude HIER?“ Blakeley riss die Augen auf. „Sie meinen, HIER gibt es Ratten???“

„Jupp.“ Der Ex-SEAL grinste. „Eine unbestimmte Anzahl minus eins.“

Dem sonst immer nüchtern wirkenden Marine entfuhr ein erstauntes „Hä?“.

„Das tut nichts zur Sache, Cliff.“ Chegwidden winkte ab. „Aber ich wollte Ihnen und den anderen Richtern nur sagen, dass das Gebäude ab Donnerstag nicht mehr betreten werden darf. Packen Sie Ihre wichtigsten Unterlagen, wir ziehen um.“

„Hui.“ Blakeley lehnte sich zurück. „DAS sind natürlich Neuigkeiten.“

Der Ex-SEAL nickte. „Ein Teil der Richter ist bereits informiert, dem Rest werde ich auch noch Bescheid sagen.“

„Sir, wenn Sie wollen, kann ich das für Sie erledigen.“

„Danke, aber das erledige ich selbst. Ein bisschen Bewegung schadet nicht, Colonel. Haben Sie nichts zu tun?“

„Doch.“ Der Marine-Offizier lachte. „Vorbereitungen für die Sitzungen am Donnerstag stehen an. Aber das hat sich ja nun erledigt. Wo genau ziehen wir eigentlich hin?“

„In ein altes Verwaltungsgebäude der Navy. Ein Teil davon steht gerade leer, im anderen ist ein alter Kamerad von mir untergebracht, Rear Admiral Peter Franks.“

Blakeley dachte nach. „Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor, Sir.“

„Nach Vietnam ist Peter viel rumgekommen, vielleicht sind Sie ihm da mal begegnet.“

„Vermutlich.“

#

Harm stellte Mac den nun gefüllten Eimer hin. „Und wie willst du das jetzt machen?“

„Blubb-blubb, was sonst?“ erwiderte sie.

„Maaac...“

Sie betrachtete den Eimer... die Tüte... den Eimer... Harms Gesicht und dann wieder den Eimer. „Ich hab ’ne Idee.“

„Außer der, dass das Wasser irgendwie an den Tüten-Inhalt kommen muss?“

„Da die Tüte nach erfolgreicher Mission in den Müllcontainer draußen soll, ist es keine gute Idee, wenn sie voll Wasser ist. Und den Inhalt dann im Klo entsorgen... das ist doch ein noch schlechterer Einfall.“

Er nickte. „Weiter.“

„Ich denke, so müsste es klappen: Tüte unter Wasser und warten, bis alles erledigt ist. Danach nur noch vorsichtig das Wasser ausgießen. Und ab mit der Tüte in den Müll.“

„Klingt vernünftig.“

Sie grinste ihn an. „Dann lass uns zur Tat schreiten.“



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RE: Gremlins, Trolle, Montagsmonster

#17 von Evi , 07.06.2021 22:25

„Uns?“

„Jupp. Einer gießt, während der andere die Tüte aufhält.“

„Ähm...“ Nun musste Harm doch schlucken. „Ich dachte, du wolltest die Tüte unter Wasser tunken.“

„Kneifst du etwa?“ <IHN an seiner Ehre zu packen ist auch immer gut.>

„Natürlich nicht!“ entgegnete er leicht erbost.

„Ich wollte eigentlich trocken bleiben bei der ganzen Sache.“ Sie hielt die Tüte auf. Prompt wurde das Quietschen lauter. „Dann mal los.“

<Da musst du jetzt durch, Rabb.> Er holte tief Luft und hob den Eimer. „Okay, bringen wir es hinter uns.“

#

Chegwidden hatte inzwischen fast allen Richtern Bescheid gegeben. Manche waren naturgemäß nicht gerade erbaut vom Umzug, alle allerdings noch weniger von den „pelzigen Untermietern“. Nun stand er vor dem Büro von Admiral Morris, dem letzten, der noch nicht Bescheid wusste.

„Herein!“

Der Ex-SEAL betrat das Büro. „Hallo Stiles.“

„AJ, was führt dich zu mir?“

„Pelz-Monster.“ Der oberste JAG grinste wie ein Honigkuchenpferd.

Morris sah ihn skeptisch an. „Pelz-Monster?“

„Kleine fiese Tierchen, die zu den unpassendsten Zeiten auftauchen – und an den unmöglichsten Orten.“ Chegwidden bewegte Hände und Finger, als würde etwas durch die Gegend krabbeln.

Nun wurde Morris misstrauisch. „Ähm... ist alles okay mit dir?“

„Mir geht es bestens, Stiles.“ Chegwidden setzte sich in einen der Sessel. „Wegen dieser Biester müssen wir umziehen. Donnerstag ist es soweit.“

Der dunkelhäutige Richter lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „AJ, wie lange kennen wir uns jetzt?“

„Verdammt lange.“

Morris nickte. „In all dieser Zeit hast du mir noch nie so einen Käse erzählt wie jetzt.“

„Stiles!“ Chegwidden genoss das Geplänkel mit dem Admiral. Dann wurde er ernst. „Spaß beiseite. Im Gebäude hier haben sich Ratten breitgemacht. Am Donnerstag kommt der Kammerjäger und räuchert die Bude aus.“

„Deine „Pelz-Monster“ sind also Ratten.“

„Aha.“ Der Ex-SEAL nickte. „Die wirbeln den Betrieb hier ganz schön durcheinander. An vernünftiges Arbeiten ist da kaum noch zu denken.“

Morris lachte. „Springt dir das weibliche Personal reihenweise auf die Stühle?“

„Nein, aber Commander Turner zum Beispiel, der...“ AJ grinste. „Sagen wir mal so: Er hat eine ausgeprägte Antipathie gegen Pelztiere.“

„Das ist doch gar nicht so ungewöhnlich bei U-Boot-Fahrern.“

Der nächste Satz platzte unüberlegt aus Chegwidden. „Aber fallen die auch alle in Ohnmacht?“

„Turner ist in Ohnmacht gefallen?“ Das Gesicht des dunkelhäutigen Richters verzog sich amüsiert. „Der Sohn von Kaplan Turner???“

<Shit!> Chegwidden hatte das eigentlich niemandem verraten wollen. „Na ja...“ setzte er an.

„Ich werde schweigen wie ein Grab, AJ.“ Morris legte die Hand auf die Brust. „Aber du musst doch selbst zugeben, dass diese Situation eine verdammt komische Seite hat.“

„Wären diese Viecher nicht im ganzen Haus unterwegs, wäre das mein bester Montag seit langem.“

„Im ganzen Haus?“

„Jupp.“ Chegwidden nickte. „In meinem Büro war eins... auf der Damentoilette... im Bullpen... und Colonel MacKenzie hatte sogar ein Nest in der Schublade.“

„Was hat sie damit gemacht?“

Der Ex-SEAL grinste verschmitzt. „Blubb-blubb.“

„Blubb-blubb?“ Morris sah sein Gegenüber argwöhnisch an. „Ist wirklich alles okay bei dir?“

„Ja, Stiles.“ AJ lachte lauter. „Blubb-blubb ist offenbar die Methode, die Commander Rabbs Großmutter immer auf ihrer Farm angewendet hat: Ein Eimer mit Wasser. Und dann... „blubb-blubb“.“ Wie Harm vorhin machte er eine Geste des Eintauchens.

Morris nickte. „Ah, jetzt verstehe ich.“

„Die beiden haben sich eben auf den Weg gemacht.“

„Wer? Rabb und MacKenzie?“

„Jupp.“

„Können die eigentlich auch mal was für sich alleine erledigen, oder gibt’s die nur im Doppelpack?“

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„So, jetzt heißt es warten.“ Nachdem sich das mit dem Wassereingießen als unpraktisch erwiesen hatte, hatte Mac doch den Beutel in den Eimer getaucht, so dass er voll Wasser lief. Dann zog sie ihn wieder ein Stück hoch und hielt ihn fest.

Harm beäugte die Sache skeptisch. „Wie lange dauert das wohl?“

„Bis es vorbei ist.“ entgegnete Mac nüchtern. Ganz wohl war ihr bei der Sache nicht, aber sie war dennoch irgendwie froh über Harms Gegenwart.

Er nickte versonnen. Dann hob er den Kopf. „Ist heute Abend okay?“

„Heute Abend?“ Sie sah ihn fragend an. „Was soll da sein?“

„Mac, wie oft soll ich es denn noch wiederholen: Ich schulde dir ein Essen.“

„Weil ich dein Chauffeur bin...“

„Jupp.“ Ein typisches Flyboy-Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Abgesehen davon koche ich gerne für dich.“

„Okay.“ Sie nickte. „Bei dir oder bei mir?“

„Ich schlage vor, wir kochen bei dir. Dann können wir vielleicht sogar noch einen Film zusammen gucken.“ Das Grinsen wich nicht aus seinem Gesicht.

„Möglich.“ Mac schmunzelte innerlich. <Was ein platter Reifen und ein paar Ratten doch bewirken können.> „Und bevor du fragst: Ja, wir können vorher bei dir vorbeifahren, damit du dich umziehen kannst.“

„Wenn du mir dabei hilfst, geht’s sogar schneller.“

<Wow!> „Und was hätte ich da zu tun?“ Ihr Schultermonster machte sich wieder bemerkbar.

„Maaac...“ Tadelnd sah er sie an. „Hast du noch nie einem Mann beim Umziehen geholfen?“



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RE: Gremlins, Trolle, Montagsmonster

#18 von Evi , 08.06.2021 21:21

Sie schmunzelte süffisant. „Nicht wirklich.“ <Ich hab sie eher ausgezogen.>

Zuerst wanderte eine Rabb’sche Braue fragend in die Höhe, dann sauste die andere hinterher, als ihm der Sinn ihres Satzes klarwurde. „Oooh.“

„Aber wenn du dich benimmst, dann helfe ich dir vielleicht dabei.“ Ihr Schmunzeln wurde breiter.

Er legte die Hand aufs Herz. „Mac, ich bin ein Gentleman!“ Nichtsdestotrotz beflügelten ihre Worte und ihre rasche Zustimmung seine Phantasie. <Vielleicht ist heute ja ein passender Abend...> „Ergo werde ich mich perfekt benehmen. Du wirst dich nicht beklagen können.“

<Schade.> „Warten wir mal ab, Seemann.“ Sie widmete ihre Aufmerksamkeit jetzt wieder voll der Tüte. „Hörst du noch was?“

Er neigte den Kopf zum Eimer. „Nööö.“

„Dann ist es wohl vorbei.“ Mac hob den Beutel an und betrachtete ihn von außen. Sie drückte ihn ein paar Mal zusammen, aber nichts tat sich. „Jupp, vorbei.“ Vorsichtig goss sie dann das Wasser ab. „Und jetzt ab in den Müll damit.“

#

Chegwidden lachte. „Du kennst die beiden doch lange genug, Stiles.“

„Allerdings.“ Der dunkelhäutige Richter fiel in Chegwiddens Lachen ein. „So ein Pärchen ist mir in meiner ganzen Berufslaufbahn noch nicht begegnet. Dir?“

„Nope.“ Der Ex-SEAL schüttelte den Kopf. „Aber sie sind verdammt gut, ob zu zweit oder alleine.“

„Ob die sich noch mal zusammenraufen?“

„Ich hoffe doch. Mein Apotheker beäugt mich jedes Mal misstrauischer, wenn ich wieder Aspirin-Nachschub brauche.“

„Ist es so schlimm?“

„Manchmal sogar noch viel schlimmer.“ Chegwidden schüttelte amüsiert den Kopf. „Wenn die beiden nur nicht so verteufelt gut wären...“ Jetzt seufzte er laut. „Dann hätte ich schon mindestens 1.000 Gründe gehabt, sie zu maßregeln.“

„Ab und zu haben sie das aber nötig.“ Morris grinste. „Vor allem Commander Rabb.“

„Bist du immer noch böse auf ihn?“

„Nope.“ Der Richter schüttelte den Kopf. „Ich habe ihm seinerzeit den Kopf gewaschen; du hast es auch gemacht. Seitdem benimmt er sich – zumindest in meinem Gerichtssaal. Der Kerl ist aber wirklich klasse.“

#

Mac machte sich zum zweiten Mal heute auf den Weg zum Müllcontainer, gefolgt von Harm. „Und weg damit.“ meinte sie, als sie die Rattenbaby-Tüte hineinwarf. Dann atmete sie tief durch. „Geschafft!“

„Schlechtes Gewissen?“

„Sollte ich eins haben?“

„Na ja, es waren immerhin Babys...“

Sie sah ihn an. „Wirst du jetzt etwa sentimental?“

<Ich sentimental?> Mit großen Augen sah er sie an. „Sentimental? Ich?“

Sie grinste. „Ich könnte dich natürlich auch als „zart besaitet“ bezeichnen, aber das passt nun wirklich nicht zu dir.“

„Mac!“

„Spaß beiseite.“ Sie lächelte. „Du hast so etwas doch schon häufiger mitbekommen bei deiner Großmutter.“

Harm feixte. „Ja, aber da war ich noch jung und unschuldig.“

„Das mit dem „unschuldig“ würde dir jetzt auch keiner mehr abnehmen, Mister.“

„Mac!“ schnaubte er erneut. Dann glitt ein breites Grinsen über sein Gesicht. „Und was ist mit „jung“?“

„Älter als damals dürftest du auf jeden Fall sein.“ kicherte sie und machte sich auf den Weg zurück ins Gebäude. <Auch wenn du manchmal guckst wie ein kleiner Junge.> Sie war den Verdacht nie losgeworden, dass er diesen speziellen Blick ganz gezielt einsetzte – und zwar hauptsächlich bei ihr.

Der Ex-Pilot folgte ihr. „Ich bin nicht alt!“

„Naaaiiin...“ meinte sie gedehnt und tätschelte seine Schulter.

„Willst du mich beleidigen?“

„Sei nicht so empfindlich, Harm. Erst die Sache mit den Rattenbabys... jetzt dein Beleidigtsein über einen Scherz von mir... was ist los mit dir?“

Er holte tief Luft. „Ich weiß nicht...“

„Sind dir unsere Montagsmonster über die Leber gelaufen? Oder waren es die Gremlins?“

„Vielleicht ist es ja ’ne Kombi aus allem.“ Er folgte ihr in den Aufzug. „Schließlich fing der Tag schon mit dem Weckerklingeln an. Dann ging es weiter mit dem Platten und diesen Viechern und... na ja, den Rest kennst du.“

„Ja, ja, das Weckerklingeln am frühen Montagmorgen...“ gluckste sie und grinste breit. „Nichts für einen Langschläfer wie dich.“

„Mach dich nur über mich lustig.“ Er schnaubte missmutig. „Das hat mir gerade noch gefehlt.“

„Armer Seemann.“ Erneut tätschelte sie gutmütig seine Schulter. „Anscheinend hast du heute ein Abo auf Pech.“

„Ha, ha.“

*DING*

„Auf zum Packen, Boy.“ lachte Mac und verließ den Aufzug.

Automatisch folgte er ihr, begab sich dann aber nicht zu seinem Büro.

„Wo willst du hin?“

„Ähm...“ Irritiert sah er sich um. „Ups.“

Sie schob ihn in Richtung seines Büros. „Pack lieber deine Sachen zusammen, bevor ich anfange, mir wirklich Sorgen zu machen.“

„Schon gut, schon gut.“ Harm winkte lässig ab und grinste. „Wie Madame wünschen, werde ich jetzt packen.“

„Nicht ich wünsche das, sondern der Admiral und seine Pelz-Monster.“

#

Admiral Chegwidden hatte derweil alle Richter aufgesucht und begab sich wieder zu seinem Büro. Schließlich musste auch er ein paar Dinge zusammenpacken. Vor allem die Geheimsachen konnte nur er nach ihrer Wichtigkeit einordnen.

„Wissen die Richter Bescheid, Sir?“ fragte PO Coates neugierig und hoffte, ihrem Boss nicht zu sehr auf die Nerven zu gehen.

„Jupp.“ erwiderte der alte Haudegen. „Sind Rabb und MacKenzie wieder da?“

Jennifer nickte. „Soweit ich mitbekommen habe, packen sie für den Umzug.“

„Sehr gut. Was ist mit Ihrem Kram?“

<Kram?> „Fast erledigt, Sir. Nur noch ein paar Sachen in diese Kiste.“ lächelte sie und deutete auf einen Karton. „Ich hab die IT angerufen, dass unsere Dateien und Programme auf die Ausweichcomputer überspielt werden. Das Team hat sich bereits auf den Weg gemacht.“

<Tiner wäre so etwas nie eingefallen.> dachte Chegwidden. PO Coates entpuppte sich als wahrer Glücksgriff, trotz ihres manchmal äußerst losen Mundwerks.

„Sehr gut, Petty Officer.“ Er wollte schon in sein Büro gehen, drehte sich aber nochmal um. „Jennifer, Sie sind ein richtiger Glücksgriff.“ Mit diesen Worten verschwand er hinter der dicken Eichentür.

„Hat er mich gerade gelobt?“ fragte sich die junge Frau verblüfft. Kopfschüttelnd packte sie weiter ihre Sachen.

#

Auch die meisten anderen im JAG-Hauptquartier packten ihren „Kram“ zusammen, obwohl Harriet ein Umzugsunternehmen organisiert hatte. Vor den Aufzügen kam es teilweise zu beträchtlichem Gedrängel, und auf dem Parkplatz herrschte plötzlich reges Treiben, weil viele ihre Kartons selbst transportieren wollten.

Harm schleppte gerade einen Karton über den Parkplatz, als Mac ihm entgegenkam. „Na, Seemann, bist du fleißig?“

„Warum müssen wir eigentlich heute schon packen, wenn der Kammerjäger erst Donnerstag kommt?“ fragte er mit gerunzelter Stirn. „Unser Ausweichquartier ist doch noch gar nicht fertig.“

„Soweit ich weiß, sollen die Büros spätestens morgen fertig sein für uns. Ich kann selbst am besten einschätzen, was ich brauche und was nicht.“ grinste sie. „Den meisten wird es ähnlich gehen, da ist frühes Packen durchaus angesagt.“

„Gutes Argument.“

„Tja, Fliegerheld, wenn du mich nicht hättest...“ lachte sie und begutachtete seinen Karton. „Ohne deine Stearman läuft wohl gar nix.“ Schwanz nach oben ragte das Modell aus dem Karton.

„Nööö.“ grinste er.

„Männer!“ lachte sie. „Der eine braucht sein Kuscheltier, der andere seine Stearman.“

„MAAAC!“

Zum wiederholten Mal ritt sie ein Teufelchen. „Ist es nicht unbequem, mit so einem Teil zu kuscheln?“ Sie deutete auf das Flugzeugmodell. „Diese ganzen Ecken und Kanten... zum Kuscheln braucht doch man was Weiches...“

„Sarah MacKenzie...“ Er beugte sich zu ihr. „... wenn ich die Hände frei hätte und wir nicht im Dienst wären, würde ich dir deinen süßen Hintern versohlen, egal, ob du ein Marine bist oder nicht.“

Aus ihren Augen blitzte der Schalk. „Huch, jetzt machst du mir aber Angst, Commander.“ Sie klimperte mit den Lidern. „Du bist also der Meinung, ich habe einen „süßen“ Hintern?“

„Wenn ich das gesagt habe, dann wird das auch so sein.“ Innerlich verfluchte er allerdings sein loses Mundwerk.

„Du HAST es gesagt.“ stellte sie grinsend fest. „Stellen wir fest: Mein Hintern ist also „süß“. Und wie sieht es mit der Vorderseite aus? Im Allgemeinen ist eine Vorderseite doch hübscher anzuschauen als ein Hintern.“ <Hübscher? Hab ich ihn das jetzt wirklich gefragt?>

„Na ja...“ Jetzt wurde Harm richtig rot. Der Inhalt seines Kartons schien inzwischen aus Blei zu bestehen. „Von vorne siehst du schon besser aus als von hinten.“

„Aha.“ machte sie. „Und...“

Er unterbrach sie. „Mac, ich muss diesen Karton loswerden.“

„Warum?“

„Weil er mir zu schwer wird.“

„Und wohin soll er?“

„Na, in den Kofferraum natürlich. Wohin denn sonst?“

„Kofferraum, oookay.“ nickte sie und schmunzelte. „Welches Auto?“

„Meine... äh...“ Seine Brauen sausten hoch. „SHIT!“

„Deine Corvette ist fußkrank und in der Werkstatt, Mister.“

„Och nööö.“ schnaubte er frustriert und wandte sich wieder Richtung Gebäude. „Alles umsonst.“

„Warte!“ Sie hielt ihn am Arm fest. „Heute ist dein Glückstag, Seemann.“

Er blieb stehen und sah sie leicht genervt an. „Einen Montag, einen Platten am Auto und Ratten im Büro nennst du „Glückstag“?“



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RE: Gremlins, Trolle, Montagsmonster

#19 von Evi , 09.06.2021 19:33

„Nein.“ Mac lachte leise. „Aber in Sachen „Transport“, da hast du heute Glück.“

„Hör bitte auf, in Rätseln zu sprechen.“

Sie grinste verschmitzt. „Ich bin doch heute dein Chauffeur.“

„Chauffeur ja, aber privates Umzugsunternehmen? Nee, nee, Mac, nicht wirklich.“ Er schüttelte den Kopf und wandte sich wieder zum Gebäude. „Abgesehen davon dürfte in deiner Corvette kein Platz mehr sein, schließlich hast du doch auch schon einige Kartons zum Auto gebracht.“

„Doch, doch, das geht schon.“ Nun schüttelte sie den Kopf. „Einen Karton krieg ich garantiert noch unter.“

Beide begaben sich zu Macs Corvette, wo der Ex-Pilot nach einigem Hin- und Herräumen seinen Karton im Kofferraum verstaute. „Hat ja gerade so gepasst.“ grinste er. „Danke.“

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„Bud, hilfst du mir mal?“ Harriet versuchte, einen arg vollen Karton zu verschließen.

Er hockte sich vor sie und verschloss mit einigen Mühen den Karton. „Was schleppst du da eigentlich alles mit?“

„Wichtige Akten, Schatz.“ grinste sie. „Jedenfalls arbeite ich sehr viel mit ihnen.“

„Und was passiert jetzt damit?“ Er erhob sich wieder.

„Der hier...“ Sie zeigte auf den Karton vor sich. „... und der da hinten...“ Jetzt zeigte sie auf einen anderen, bereits gepackten. „... die müssen auf jeden Fall schnell mit. Da muss ich morgen oder in den nächsten Tagen garantiert dran.“

„Soll heißen?“

Treuherzig sah sie ihren Ehemann an. „Dass du sie vielleicht schon mal im Auto verstaust?“

„Wozu hast du eigentlich ein Umzugsunternehmen organisiert? Ich hab den Eindruck, jeder hier...“

„VERDAMMTE SCHEISSE!“ Ein lauter Fluch unterbrach ihn.

Harriet seufzte ergeben. „Wo war sie diesmal?“

„Sie? Das war ein Mann!“

„Bud Roberts, könntest du bitte deinem Hirn mitteilen, es soll den Standby-Modus abschalten und wieder arbeiten?“

„Hey!“

„Ich sollte mich langsam an das unerwartete Auftauchen dieser Pelz-Biester gewöhnt haben.“

„Ach so, du meinst die Ratten.“ Bud grinste breit. „Ich frage mich sowieso schon die ganze Zeit, warum die sich ausgerechnet den heutigen Tag ausgesucht haben, um sich alle zu zeigen.“

„Mich würde viel mehr interessieren, wer da geflucht hat. Hoffentlich hat Chegwidden das nicht gehört.“ Neugierig sah sie sich im Bullpen um.

„Fluchen und Scherzen darf schließlich nur er.“

„Sagt wer?“

„Ich erinnere mich nur zu gut an meine ersten Tage hier. Commander Rabb bekam eine Auszeichnung im Rosengarten, und Colonel MacKenzie, damals noch Major MacKenzie...“

„Bud, ich kenne die Geschichte – vorwärts und rückwärts. Aber was hat das mit dem Admiral zu tun?“

„Ich zitiere: „Das Scherzen ist das Privileg eines Admirals.“ Er drohte sogar mit einer Versetzung auf einen Kohlenfrachter.“

„Die gibt’s doch gar nicht mehr.“

„Weiß ich doch. Aber die Drohung hat gewirkt. Und wenn Scherzen das Privileg eines Admirals ist, dann wird es Fluchen wohl auch...“

„WER ZUM TEUFEL WAR DAS?“ bellte ein schlecht gelaunter Admiral plötzlich.

„Ups, falsch gehofft.“ Harriet grinste schief. „Ganz sicher ist auch das Herumbrüllen ein Admiralsprivileg.“ fügte sie leise hinzu.

„LIEUTENANT SIMS!!!“ Chegwidden baute sich vor Harriets Schreibtisch auf. „Wer war das?“

Unwillkürlich zog sie den Kopf ein. „Admiral, das... ich... ahm...“ stammelte sie, verzweifelt nach einer Erklärung suchend.

„Das... hm... das war ich.“

„SIE???“ Ein halbes Dutzend Leute wandte sich dem Verursacher/Sprecher zu.

„Verzeihung, Admiral, aber...“ Ein sichtlich angepisster Colonel Blakely hielt eine Uniform hoch. „Sehen Sie selbst, was diese Viecher mit meiner Ersatzuniform angerichtet haben!“

Die Uniformjacke des Richters zeigte an einem Ärmel knapp über dem Abzeichen ein ziemlich großes Loch.

„Uuups.“ meinte Harriet leise und verkniff sich ein Grinsen.

Der Admiral warf ihr einen scharfen Blick zu und wandte sich dann an den Marine-Richter. „Colonel, Sie scheinen der bisher Einzige mit einem derartigen Schaden zu sein. Dokumentieren Sie das; wenn wir Glück haben, kümmert sich irgendeine Versicherung darum.“

„Verstanden, Admiral.“ Blakely nickte und verschwand wieder.

Chegwidden seufzte schwer. „Hört das Chaos hier denn niemals auf?“

Bud dachte mal wieder nicht richtig nach und plapperte einfach los. „Admiral, in 10 Tagen sind zumindest die Ratten hier Geschichte.“

„Mr. Roberts, was bitte meinen Sie damit?“ Der Ex-SEAL machte Anführungszeichen in der Luft. „Etwa, dass ab dann nur noch „normales“ Chaos herrscht?“

Der junge Mann wurde puterrot, während seine Frau nur die Augen verdrehte. „Äh... na... natürlich nicht, Sir!“

„Ob und wann hier Chaos herrscht, bestimme allein ICH. Verstanden?“

„Absolut, Sir!“ Bud nahm Haltung an. „Verstanden, Sir!“

<Schon wieder dieses „Sir!“...> Chegwidden bedachte das Ehepaar vor ihm mit einem letzten scharfen Blick und begab sich dann ohne weitere Worte wieder in sein Büro.

Bud sah ihm hinterher und atmete erleichtert aus. „Puuuh!“

Harriets empörte Miene tauchte vor seinem Gesicht auf. „Lieutenant Bud J. Roberts, du bist so ein Idiot!“

„Hä?“

#

„Oh, oh, dicke Luft.“ Mac, die gerade mit Harm das Bullpen betrat, deutete auf die beiden Junior-Offiziere.

Harriets Augen schienen Gift zu sprühen, während Bud nur ungläubig guckte.

„Lass mich mal machen.“ raunte der Ex-Pilot und steuerte auf die beiden zu.

Mac machte den Mund auf. „Was willst du tun?“

„Ich lasse mal ein bisschen meine Autorität spielen.“

Sie biss sich fast auf die Lippen. „Deine Autorität?“

„Abwarten und zusehen, Marine.“ lachte er leise und wandte sich an Harriet und Bud. „Was liegt an, Lieutenants? Irgendwelche Neuigkeiten, während wir weg waren?“ Munter täuschte er Unwissenheit vor, obwohl er die Mienen der beiden gesehen hatte.

„Nicht wirklich, Commander.“ / „Na ja...“

Letzteres kam von Bud, der daraufhin erneut einen giftigen Blick seiner Frau erntete, die inzwischen wieder auf ihrem Stuhl saß.

Harm spitzte die Lippen. „Ich sehe Ihrer Nasenspitze an, Lieutenants, dass da etwas war.“

„Bud hat nur ein loses Mundwerk, Sir.“ Harriet seufzte. „Aber das kennen Sie ja bereits.“

Bud protestierte prompt. „Harriet!“

„Was war denn nun los?“

„Na ja...“ Sie warf noch einen warnenden Blick zu ihrem Mann. „Colonel Blakeley ist die Uniform zerfressen worden.“

Mac musste sich zusammenreißen. „Aber doch wohl nicht die am Körper?“

„Nein, nein, Ma’am, seine Ersatzuniform hat’s erwischt.“ Harriet deutete an ihrer Uniform auf die entsprechende Stelle. „Hier.“

Ein leises „Ups!“ entfuhr Mac.

„Meine Reaktion, Colonel.“ grinste Harriet.

„Harriet, mir ist jetzt aber nicht wirklich klar, was Ihr Mann denn nun angestellt hat.“

„Er hat das Bullpen als „Chaos“ bezeichnet – im Beisein des Admirals.“

„Stimmt doch gar nicht.“ warf Bud ein.

„Nein?“ Harriet sah ihn an. „Und wer hat gesagt, dass ZUMINDEST die Ratten spätestens in 10 Tagen Geschichte sein werden?“

„Ich. Aber das heißt doch nicht, dass hier Chaos herrscht.“

„Oh, wenn ich mich recht erinnere, hatte Chegwidden vorher gefragt, ob das Chaos hier nie aufhört.“

„Das war doch...“

„Moment mal.“ meldete sich Mac zu Wort. „Der Admiral hat gefragt, ob das Chaos hier jemals aufhört?“

Beide Junior-Offiziere nickten. „Jupp.“

„SIE...“ Mac deutete auf Bud. „... haben das aber nur auf die Ratten bezogen?“

„Natürlich, Ma’am.“

„Unser Boss war da wohl anderer Ansicht.“ mischte sich Harm ein. „Und hat gemeint, Sie beziehen das aufs Bullpen bzw. aufs HQ.“

„Korrekt, Commander.“ / „Autsch!“ Harriet Roberts und Mac antworteten gleichzeitig.

Der dunkelhaarige Mann schüttelte resigniert, aber innerlich schmunzelnd den Kopf. „Hier herrscht wirklich Chaos.“

„Sir!!!“

„Ich glaube, ich brauche frische Luft.“ seufzte er.

„Aber du warst doch gerade...“ Laut und deutlich meldete sich just in diesem Augenblick Macs Magen zu Wort.

Harm drehte sich zu ihr. „Mac, hast du heute außer Frühstück überhaupt schon was zu dir genommen? Versuch nicht, es zu leugnen, ich kenne dich.“

„Ähm... nicht wirklich.“ gab sie zu.

Er dachte kurz nach und nickte dann. „Okay, sobald wir hier weg können, machen wir uns auf den Heimweg. Dann wird gegessen. Verstanden?“

<Wenigstens ein Lichtblick.> dachte Mac und nickte. „Okay.“ Schließlich waren Harms Kochkünste nicht zu verachten – bis auf seinen Tofu-Hackbraten. Aber den würde ja es garantiert nicht geben.

<Wir? WIR machen UNS auf den Heimweg?> Harriet spitzte die Ohren und richtete sich unbewusst ein wenig auf. <Hab ich was verpasst?>

Mac sah das sowie die ungestellte Frage in Harriets Augen. „Ich muss dem Admiral dankbar sein, dass er mich „abkommandiert“ hat als Harms Chauffeur.“ Sie machte Anführungszeichen in der Luft und zwinkerte. „Immerhin komme ich so zu einem guten Abendessen.“

„Aaah...“ Die blonde Frau grinste vielsagend. „Verstehe, Ma’am.“

Harm schnaubte protestierend. „Chegwidden hat dich doch nicht „abkommandiert“.“

Mac grinste ihn an. „Hat er mich dann dazu „verdonnert“?“

„Mac!“ Irgendwie entging ihm, dass sie ihre Mundwinkel amüsiert hochzog.

#

Chegwidden saß wieder an seinem Schreibtisch und prüfte gerade eine Akte auf ihre Wichtigkeit, als es erneut in seinem Kamin raschelte.

„Langsam reicht es aber.“ murmelte er vor sich hin und sah nachdenklich auf die kleinen Aschewölkchen, die sich vor dem Kamin ausbreiteten.

Während er noch grübelte, kam ein seltsam hellgepudertes Wesen aus einer Ecke des Kamins hervor, gefolgt von einer normal gefärbten Ratte.

Der Ex-SEAL machte den Hals lang, um besser sehen zu können. „Was zum...“ Weiter kam er nicht, denn das Geschehen vor seinen Augen nahm plötzlich mehr als groteske Züge an.



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RE: Gremlins, Trolle, Montagsmonster

#20 von Evi , 10.06.2021 21:17

Das gepuderte Wesen blieb abrupt stehen und schien auf die andere Ratte zu warten. Diese nutzte ihre Chance, um sich mit der hellen zu paaren.

„Das glaub ich jetzt nicht.“ brummte der Ex-SEAL und schüttelte ungläubig den Kopf.

Merkwürdigerweise ließen sich die beiden Tiere nicht von Chegwiddens Gemurmel stören. Die helle drehte ein paar weitere Runden im Büro des obersten JAG, bevor sie sich wieder ihrem Verfolger „hingab“. Die ganze Aktion wiederholte sich noch gut dreimal, bis Chegwidden der Kragen platzte und er sich von seinem Stuhl erhob. In Windeseile war nichts mehr zu sehen von den Tieren. Nur ein paar helle Flecke auf dem Teppich und ein bisschen Staub aus dem Kamin zeugten von der Geschichte.

„DIESE SCHEISS BIESTER!!!“ blaffte er dermaßen laut, dass PO Coates im Vorzimmer aufsprang und die Tür zum Büro des Admirals öffnete.

„Alles in Ordnung, Sir?“ fragte sie besorgt.

„Nichts ist in Ordnung, Jennifer.“

„Sir?“

„Diese Pelz-Monster erdreisten sich inzwischen in aller Öffentlichkeit zu arterhaltenden Aktivitäten.“

„Wie bitte?“

„Sie paaren sich, Coates.“ Chegwidden deutete auf die hellen Flecken. „Ratten-Sex. In MEINEM Büro!“

Jennifer Coates musste sich sehr beherrschen, um nicht laut loszulachen. „Oh!“

Der Ex-SEAL nickte. „Nicht gerade erbaulich.“

„Das... ähm... das kann ich mir vorstellen, Sir.“ Trotz aller Beherrschungsversuche entwich ihr ein leises, aber äußerst amüsiertes Schnauben.

Chegwidden sah sie scharf an. „Glauben Sie etwa, es ist besser, auf eine Ratte zu pinkeln?“

„Admiral!“ Jennifer wurde rot. „Das... ahm... war doch...“

„... ein „dringendes Bedürfnis“, ich weiß.“ Lachfältchen umgaben plötzlich seine Augen. „Der Tag heute ist einfach verrückt.“

„Äh... ja, Sir.“ Sie wandte sich zur Tür. „Brauchen Sie mich noch? Ich habe nämlich noch einen Rest zu packen.“

„Machen Sie nur, Petty Officer. Sollten sich diese Biester noch mal zeigen, lassen wir ihnen doch ihren Spaß.“

Jennifer musterte ihren Chef aufmerksam. So merkwürdig hatte Chegwidden sich noch nie benommen. Allerdings war der heutige Tag wirklich einer der verrücktesten, die sie je erlebt hatte. „Es ist ja schließlich nicht für lang.“

Der Ex-SEAL grinste triumphierend. „Genau!“

#

Mac richtete sich auf und stemmte die Hände auf die Hüften. „Commander, der Admiral hat mich als Ihren Chauffeur für heute auserkoren, mit doch ziemlich eindeutigen Worten. So etwas bezeichne ICH jedenfalls als „abkommandiert“.“ Ihre Augen funkelten amüsiert. „Im zivilen Leben bezeichnet man das vermutlich als „verdonnert“. Aber wir sind keine Zivilisten; bei uns sagt man „abkommandiert“.“

„Ähm...“ setzte Harriet an, wurde aber von Harm unterbrochen.

„Dann, Colonel, betrachten Sie sich halt als „abkommandiert“.“ Ein diabolisches Grinsen breitete sich auf Harms Gesicht aus. „Unter diesen Umständen fühle ich mich allerdings nicht unbedingt an das Versprechen mit dem Abendessen gebunden. Logischerweise wäre ich ja dann auch zum Kochen für Sie „abkommandiert“.“

Überrumpelt riss Mac die Augen auf. „HARM!“

Harriet sah rasch zu ihrem Mann, der seine Frau ebenso verdutzt ansah.

„Schätze, jetzt müssen Sie sich was Gutes einfallen lassen, Marine.“ Das Grinsen des Ex-Piloten wurde noch breiter. „Dann könnte ich mir das mit dem Kochen nämlich doch noch einmal überlegen.“

Inzwischen hatte Mac längst erkannt, dass Harm gerade eins seiner Spielchen spielte. <Offenbar ist mal wieder „Ärger den Marine!“ angesagt. Na warte...> Fieberhaft suchte sie nach einer passenden Antwort.

„Ah... Ma’am, Sir...“ Harriet ergriff todesmutig das Wort.

Die beiden höherrangigen Offiziere sahen sie an. „Ja?“

„Mit Verlaub: Müssen Sie wieder... nun ja... streiten?“

Bud holte scharf und ziemlich laut Luft, während sich Harm und Mac verblüfft anschauten.

„Lieutenant?“ / „Harriet?“

Diese wurde rot bis unter die Haarwurzeln. „Darf ich offen reden?“

„Natürlich.“ nickte Harm. „Jetzt bin ich neugierig geworden.“

„Sie... na ja... Sie beide streiten doch so häufig... und...“

Mac riss die Augen auf. „Häufig?“

„Jedenfalls ziemlich oft.“ nickte Harriet und wünschte inbrünstig, sie hätte den Mund gehalten.

„Findest du auch, wir streiten uns oft?“ wandte sich Mac an Harm.

Der großgewachsene Mann zuckte mit den Schultern. „Na ja...“

„Ich lass mich doch nicht unterbuttern!“ schnaubte die Marine-Offizierin. „Von dir schon gar nicht, NAVY!“

„Wie bitte?“ Die Roberts schienen vergessen. „Ich...“

Genau in diesem Augenblick ertönte dumpf der erboste Schrei von Chegwidden. „DIESE SCHEISS BIESTER!“

„Oh, oh...“ machte Harriet.

„Ratten-Monster, die Soundsovielte...“ stellte Mac nüchtern fest. „Müssen wir nachschauen, was dieses Mal passiert ist?“

„Ahm...“ Harm hatte sich bereits zum Büro des Admirals gewandt und sah Jennifer gerade in Chegwiddens Büro verschwinden. „Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird; PO Coates kümmert sich schon.“

#

Jennifer Coates saß wieder an ihrem Schreibtisch und packte weiter Sachen zusammen, als Commander Rabb mit Mac und den Roberts im Schlepptau auftauchte.

„Alles in Ordnung, Jennifer?“

Die Angesprochen blickte hoch. „Ja, ja, Commander.“

„Was war denn los?“ wollte Mac wissen.

„Es war nur eine...“ Jennifer wurde rot und schluckte. „... eine Ratte, Ma’am. “

Harm wurde ob des roten Kopfes misstrauisch. „Eine?“

„Na ja...“ setzte Jennifer an, wurde aber vom Quäken des Interkom unterbrochen.

„Petty Officer, kein Wort zu niemand über das, was da eben passiert ist!“

„Verstanden, Sir.“ erwiderte sie und schloss die Leitung.

„Was ist denn „da eben“ passiert?“ platzte es aus Bud.

„Sir, Sie haben doch ge...“ Flehend sah die junge Frau ihn an.

„DAS interessiert mich jetzt aber auch.“ kam Harm nicht ganz uneigennützig dem jüngeren Offizier zu Hilfe.

„Na gut.“ Jennifer seufzte laut. „Vorhin, da... es waren wohl ZWEI Ratten in Chegwiddens Büro.“

„Hat er beide in Ihrem Beisein abgemurkst?“

„Nein, Commander.“

„Was ist denn dann passiert?“

„Sie... na ja... sie haben sich... wie drückte der Admiral es aus... „arterhaltenden Aktivitäten“ gewidmet.“

„Moment mal.“ Mac schaltete als Erste. „Soll das etwa heißen, sie hatten Sex?“

„Ja, Ma’am.“

„In Chegwiddens Büro?“

Jennifer nickte erneut. „Korrekt, Ma’am.“

„Oh ha.“

Bud gluckste leise vor sich hin. „Sex in Chegwiddens Büro... amüsante Idee.“ murmelte er.

„WIE BITTE?“ Acht unterschiedlich weit aufgerissene Augen richteten sich auf ihn.

„Ähem...“ Der junge Mann räusperte sich verlegen. „Ich meine, das hier ist doch eine... ähm... ehrwürdige Institution, und da... da gehört sich das doch nicht...“

Harm musste schmunzeln. „Bud, Ratten halten sich selten an irgendwelche Regeln.“

„Ich weiß, Sir, aber der Gedanke an Sex hier im Haus...“

Mac hatte den jüngeren Mann aufmerksam gemustert. Zufällig fiel ihr Blick auf Harriet, deren Mundwinkel seltsam amüsiert nach oben gezogen waren. <Na, sieh mal einer an.> Mac war überzeugt, dass sich nicht nur die Ratten im Haus den „arterhaltenden Aktivitäten“ gewidmet hatten.

„... ist ziemlich abwegig, oder?“ Harms Gesichtsausdruck blieb vollkommen neutral. <Gott sei Dank ist Denken noch nicht verboten.>

„Ja, Sir.“

Der Ex-Pilot beschloss, Jennifer zu erlösen. „Nun gut.“ meinte er und sah auf die Uhr. „Noch ist es etwas zu früh für Feierabend, aber richtig produktiv werden können wir heute eh nicht mehr. Das Meiste ist schließlich bereits verpackt. Ich frage den Admiral mal, ob wir früher heimgehen können.“ Er klopfte an die Tür von Chegwiddens Büro und betrat dieses, nachdem er dessen „Herein!“ gehört hatte.

#

„Was kann ich für Sie tun, Commander?“ Chegwidden sah seinen Untergebenen neugierig an.

Harm straffte die Schultern. „Admiral, angesichts der Umstände ist heute doch kein normales Arbeiten mehr möglich.“

„Nein, nicht wirklich.“

„Die meisten von uns haben ihre Sachen für morgen gepackt, und...“ Harm holte tief Luft. „Und da dachte ich, ob wir alle vielleicht ein wenig früher...“

„... Feierabend machen können?“ schmunzelte Chegwidden.

„Na ja... irgendwie schon.“

Der ältere Mann lehnte sich zurück und sah ihn nachdenklich an. Als er sah, wie Harms Nervosität wuchs, beugte er sich wieder vor und sah auf seinen Schreibtisch. „Okay, Commander, ausnahmsweise genehmigt. Heute ist wirklich ein verrückter Tag.“

„Ähm...“ Harm glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. „Heißt das, wir können...“

„... gehen, jawohl, das heißt es.“ Chegwidden hob den Kopf und grinste. „Machen Sie, dass Sie wegkommen, bevor ich es mir anders überlege.“

„Danke, Sir.“ Harm salutierte. „Schönen Abend, Admiral.“ Er drehte sich rasch um, ohne Chegwiddens Antwort abzuwarten, und verließ das Büro. Draußen starrten ihn vier Augenpaare an.

Mac reagierte als erste. „Und?“

„Tja...“ Leider konnte er sich ein erleichtertes Grinsen nicht verkneifen – was ihn verriet.

„Wir können tatsächlich früher gehen?“ Mac riss die Augen auf. „Was ist los mit ihm?“



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RE: Gremlins, Trolle, Montagsmonster

#21 von Evi , 11.06.2021 22:35

Harm lachte leise. „Ich glaube, DAS sollten wir uns heute nicht mehr fragen.“

„Bud, pack deine Sachen. Einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul.“

Der junge Lieutenant verzichtete wohl wissend auf irgendwelche Fragen oder gar Widerworte. „Bin gleich fertig, Schatz.“ grinste er und verschwand in seinem Büro.

„Sir, gilt das auch für mich?“ PO Coates sah den Commander unsicher an.

Harm nickte. „Na...“

Das Quäken des Interkoms unterbrach ihn. „Coates, Rundmail an alle: Für heute ist Schluss. Diejenigen, die Rufbereitschaft haben, sollen sicherstellen, dass sie erreichbar sind.“

„Ver... verstanden, Sir.“ Jennifer Coates musste schlucken. Irritiert sah sie von einem zum anderen. „Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung ist mit dem Admiral?“

Mac nickte amüsiert. „Was gibt es denn an diesem bekloppten Tag noch zu tun für uns? Die Alternative wäre doch Rumsitzen und Däumchendrehen.“

„Nicht wirklich verlockend.“ grinste Jennifer.

Harm nickte. „Okay, packen wir zusammen. Und dann nichts wie weg.“

Alle beeilten sich, zu ihren Büros bzw. Arbeitsplätzen zu gelangen.

„Wie lange brauchst du noch?“ wollte Mac unterwegs wissen.

„Ein paar Minuten vielleicht.“

„Gut, dann treffen wir uns in einer Viertelstunde an meinem Auto.“

Harm grinste breit. „Jupp.“

#

16 Minuten später tauchte Harm neben Macs Corvette auf.

„Eine Minute zu spät, Mister.“ lachte Mac, die an ihrem Auto lehnte.

„Sorry, aber da kam noch ein Anruf rein.“

„Du hättest es klingeln lassen können.“

„Ich weiß, aber...“

„Schwamm drüber.“ unterbrach sie ihn, schloss den Wagen auf und stieg ein.

„Feierabend!“ Harm fiel auf den Beifahrersitz. „Und so herrlich früh.“

„Ich bin froh, dass dieser Tag endlich vorbei ist!“ Mac schnallte sich an und startete den Motor.

Er lachte. „Ganz vorbei ist er ja noch nicht.“ <Im Gegenteil.> Seiner Meinung nach fing er jetzt erst richtig an.

„Für mich schon, aber du musst noch mal ran.“

„Dir was Gutes kochen, ja.“ nickte er. „Aber das gehört in die Abteilung „Vergnügen“ und nicht „Müssen“.“

„Soll ich dir helfen?“

Er musterte sie und fing dann an zu grinsen. „Jupp.“

Sein Tonfall macht sie stutzig. Rasch blickte sie zu ihm – und sah das Funkeln in seinen Augen. „Was hast du vor?“

„Ich will nur für dich kochen.“ erwiderte er unschuldig.

<Gott, dieser Blick!> „Sicher?“

<Nicht wirklich.> „Was sollte ich denn sonst noch vorhaben?“

„Was weiß ich? DU bist doch immer derjenige mit den verrückten Einfällen.“

<Wenn du wüsstest, was mir im Zusammenhang mit dir noch so alles einfällt, Marine.> dachte er. „Dann muss ich dich jetzt aber enttäuschen.“

„Schade.“ erwiderte sie leise.

„Was ist denn daran schade?“ Er wurde heute nicht klug aus ihr. Genau genommen wurde er selten klug aus ihr.

„Na ja...“ Sie bog in Harms Hofeinfahrt ein. „Wir sind da.“

„Lenkst du ab, Marine?“ fragte er erheitert.

„Sieh dich um, wir sind tatsächlich da. Raus mit dir und umziehen, Mister.“

Er salutierte lässig. „Aye, aye, Ma’am!“ Geschwind schlüpfte er aus dem Auto und öffnete die Haustür, Mac an den Fersen.

#

Kaum dass sie dann sein Appartement betreten hatten, machte Harm sich auf den Weg in sein Schlafzimmer. „Es dauert nur ein paar Minuten. Wenn du willst: Im Kühlschrank ist Wasser.“

„Okay.“ Sie holte sich eine Flasche, lehnte sich gegen den Tresen und trank ein paar Schlucke. Halbwegs neugierig blickte dabei sie Richtung Schlafzimmer, wo sie schemenhaft Harms Gestalt erkennen konnte. „Nimm eine bequeme Jeans.“ rief sie.

Er hatte gerade sein Hemd ausgezogen. „Warum?“

„Macht sich besser vor dem Fernseher!“

„Und was für ein Oberteil soll ich anziehen?“ grinste er um die Lamellen.

„Woher soll ich das wissen?“ Mac drehte sich zu ihm und lachte. „Ich kenne deinen Kleiderschrank doch nicht.“

„Dann komm her und sieh nach.“ Sein Grinsen wurde breiter. „Außerdem wolltest du mir beim Umziehen helfen.“

„Wenn ich mich recht erinnere, dann hatte ich „vielleicht“ gesagt.“ Trotzdem schlenderte sie auf die Treppe zu.

„Ich beiße nicht.“

„Sicher?“ Sie erklomm die Stufen und ignorierte den großgewachsenen Mann erst einmal. Ein Blick in seinen Kleiderschrank genügte, um etwas Passendes zu finden – ein rosa Polohemd. „Das hier.“ Sie holte es heraus und hielt es ihm hin. „Rosa Oberteile sind für Männer momentan total in. Auch bei denen, die nicht schwul sind.“

„Das ist neu; ich hatte es noch nicht an.“

„Dann ist heute ja ein richtiger Premierentag.“ grinste sie.

„Mhm.“ nickte er und zog sein T-Shirt aus der Uniformhose. „Willst du mir wirklich nicht helfen?“

Sie trat vor ihn und öffnete seinen Gürtel. „Das habe ich heute schon einmal gemacht.“ lächelte sie.

„Dann weißt du ja auch, was als Nächstes dran ist.“

„Jupp.“ Sie öffnete den Knopf und fummelte dann am Zipper des Reißverschlusses herum. Zu ihrem Missfallen hatte sich das Teil jedoch verklemmt. „Shit! So ein Scheißding!“

„Na, na, na.“ lachte er. „So etwas hat mir noch keine Frau bei so etwas gesagt.“

Sie ruckelte am Reißverschluss herum – was Harms Puls auf Trab brachte. „Ich sagte ja schon, dass heute ein Premierentag ist.“ Endlich löste sich der Zipper, und sie konnte den Reißverschluss öffnen. Im Gegensatz zum Vormittag machte sie das jedoch nicht in einem Ruck, sondern erheblich langsamer.

„Noch eine Premiere.“

Fragend sah sie ihn an. „Auch den habe ich heute doch schon mal geöffnet.“

„Ja, aber das war viel schneller.“

„Was ist dir denn lieber?“ Sie hielt den Zipper immer noch in der Hand.

„Ähem...“ Er räusperte sich kurz. Allmählich wurde die Lage ihrer Hände „gefährlich“ für seine Selbstdisziplin. „Ganz ehrlich?“

„Natürlich.“

„Dann finde ich „langsamer“ schöner.“

„War das gerade nicht langsam genug?“

„Doch, aber...“

Mit einem leichten Funkeln in den Augen unterbrach sie ihn. „Ich ziehe den jetzt aber nicht wieder in die Höhe, nur damit du in den Genuss von „langsamer ist schöner“ kommst.“

„Schade.“ murmelte er.

„Schade?“

„Na ja...“ Sein Blick war eine seltsame Mischung aus „kleiner Junge“ und „erregter Mann“ – und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Zudem war seine Stimme gefühlt zwei Oktaven tiefer geworden. „NOCH langsamer fände ich NOCH schöner...“

<Guter Gott, dieser Blick!> „Soll ich es doch noch mal versuchen?“ schmunzelte sie und zog den Reißverschluss wieder ein wenig höher. „Damit es RICHTIG schön für dich wird?“ <Vorsicht, Marine, gaaanz dünnes Eis!>

„Ich glaube, es... ähm...“ Er räusperte sich erneut. Seine Wangen röteten sich stärker; seine Atmung beschleunigte sich.

Sie hörte das und lächelte wissend. „ICH glaube allerdings, es wird besser sein, wenn nicht.“

„Das... uhm... das glaube ich... ähm... auch.“ Trotz seines ursprünglichen Wunsches nach „Hilfe beim Umziehen“ hoffte er jetzt, dass sie nun zurück in den Essbereich ging. Es würde sein Umziehen jedenfalls enorm erleichtern.

Mac dachte jedoch nicht daran, sondern stieg bereits die Stufen zum Bad hinunter. „Ist dein Kulturbeutel im Bad?“

Rasch entledigte er sich der Uniformhose. „Kulturbeutel? Ich will doch gar nicht bei dir übernachten.“ <Na ja, wollen vielleicht schon, aber...> Nun folgte er ihr, was sie jedoch nicht mitbekam.

„Man sollte stets für alle Fälle gewappnet sein, Seemann.“ lachte sie. „Ich habe IMMER einen im Auto; schließlich bin ich...“

„... ein Marine.“ fiel er ihr lachend ins Wort.

Seine Stimme klang plötzlich nah, SEHR nah. Sie drehte sich um – und wäre beinahe gegen seine breite Brust geprallt. „Ups!“

„Hoppla, Marine, langsam, langsam.“ Geistesgegenwärtig packte er zu und hielt sie fest. „Nicht so stürmisch!“

„Hast du es in all den Jahren immer noch nicht gelernt?“ Ihre Augen funkelten amüsiert. „Schleich dich nie an einen Marine ran!“

„Und wenn besagter Marine ins Schlingern kommt?“ Eigentlich wäre es vermutlich besser für beide gewesen, sie wieder loszulassen. Doch Harm wollte den Moment auskosten – zumal sie sich nicht wehrte.

Sie hob den Kopf und grinste. „Besagter Marine kommt nicht ins Schlingern.“ Die Tatsache, dass er nur T-Shirt, Socken und Unterhose trug, ignorierte sie geflissentlich.

„Ach nee.“ Gerade als er sie ein wenig von sich drücken wollte, um sich weiter umzuziehen, reckte sie sich zu ihm und holte tief Luft. „Mhmmm...“ machte sie kaum hörbar.

„Äh... Mac?“ fragte er irritiert.

„Ja?“

„Was bitte... na ja... was war das jetzt gerade?“



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Evi
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RE: Gremlins, Trolle, Montagsmonster

#22 von Evi , 12.06.2021 11:44

„Ich mag dein Aftershave, das ist alles.“

„Mein Aftershave???“

Erneut schnupperte sie an seinem Hals. „Aha.“

<Und ich mag DICH.> dachte er. Gleich zwei Dinge wurden ihm nicht wirklich bewusst: Dass er sie erstens noch immer festhielt, und dass er zweitens mal wieder seine Gedanken laut aussprach. „Und ich mag DICH.“

„Du... ähm... du magst mich?“ Sie lehnte sich zurück und sah ihn verblüfft an.

„Hab ich das wieder laut gesagt?“ Seine Wangen wurden jetzt knallrot; er schluckte schwer. <Shit!>

Sie musste über seinen „Erwischt-Blick“ lachen. „Hast du.“

<Augen zu und durch!> „Ich mag dich aber wirklich.“

„Ich mag dich doch auch, Harm.“

„Ja, aber ich...“ Er holte tief Luft. „Na ja, ich... ähm... ich meine, ich mag dich WIRKLICH.“ Er legte besondere Betonung auf „wirklich“ und hoffte, sie würde verstehen, was er meinte.

Immerhin schwante ihr etwas. „Du magst mich WIRKLICH?“ Wie er betonte auch sie das „wirklich“. Ihre Augen wurden dabei immer größer.

„Jupp.“ Unbeabsichtigt wurde sein Griff fester. „Wundert dich das?“

<Nach dem heutigen Tag wundert mich gar nichts mehr.> „Es... du...“

„Ich mag dich WIRKLICH SEHR, Sarah.“ meinte er nachdrücklich. Noch brachte er die besagten Worte nicht über die Lippen, aber er betonte das „wirklich sehr“ erneut ganz besonders. Zudem hielt er es für ein äußerst gutes Zeichen, dass Mac sich immer noch nicht wehrte bzw. versuchte, sich aus seiner Umarmung zu lösen.

„Oh.“ machte sie und senkte den Kopf. Ohne genau zu sehen, was sie da sah, betrachtete sie seine Brust. Ihr Blick fiel zufällig auf seine nackten Schenkel. Sie musste schlucken.

Er legte einen Finger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf. „Mac?“

„Ich... ich...“

Weiter kam sie nicht, denn Harm nutzte „die Gunst der Minute“ und küsste sie einfach. Der Kuss war kurz und federleicht. Dann lächelte er sie an. „Verstehst du jetzt, was ich meine?“

„Ich... ahm... ich weiß nicht.“ Gebannt starrte sie auf seine Lippen. „Aber ich... ich... ich denke schon...“ Allmählich breitete sich die Wärme seines Körpers auch in ihrem aus, obwohl sie sich kaum berührten.

Harm lachte leise über ihr Gestammel. „Was ein Kuss bedeutet, ist dir aber schon klar?“

„Wir haben uns schon häufiger geküsst, Seemann.“

„Da lagen die Umstände aber stets ein wenig anders.“

„Ach ja?“

Erneut nickte er. „Mhm.“

„Ist denn jetzt ALLES anders?“ Von seiner Antwort würde vieles, wenn nicht ALLES abhängen – was auch ihm bewusst war.

„Ist es, Sarah.“ wisperte er und küsste ihre Nase. „Du weißt doch, dass ein Kuss der Ausdruck eines Eindrucks ist.“

Sie nickte nur.

„Es ist der Ausdruck eines Eindrucks durch Aufdruck mit Nachdruck.“ fuhr er grinsend fort und wackelte mit den Augenbrauen.

„Der Kuss eben... der... der war aber o...“ war alles, was sie noch hervorbringen konnte, bevor seine Lippen die ihren wieder verschlossen. Und dieses Mal war der Kuss weder kurz noch federleicht.

Harms Hand grub sich in ihre Haare. Er verstärkte den Druck seiner Lippen, je länger der Kuss dauerte. Zudem glitt seine andere Hand über ihren Rücken auf ihren Po und presste sie an seinen Körper. Es dauerte nicht lang, und beiden drohte Luftmangel.

Schließlich löste er sich von ihr. „Wow!“ keuchte er.

„PUH!“ Mac leckte sich die Lippen. „Küssen kannst du jedenfalls.“

„Ich kann noch viel mehr.“ raunte er und wackelte erneut mit den Augenbrauen.

Mac schluckte. Sie ahnte, worauf der dunkelhaarige Mann hinauswollte. Ein wenig war auch sie neugierig auf dieses „viel mehr“. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, rumpelte ein dumpfes Grollen durch ihren Bauch. „Ups.“

<Scheiß Ding!> dachte er, fiel aber in ihr Lachen ein. „Okay, okay, ich hab schon verstanden. Kochen kann ich zum Beispiel auch.“ Harm grinste und ließ sie los. Rasch erklomm er die Stufen und griff nach seiner Jeans sowie dem Poloshirt. Nachdem er das T-Shirt ausgezogen hatte, zog er beides an. Es störte ihn sogar kaum, dass sie ihm dabei zusah.

Mac beobachtete ihn. „Vergiss nicht, eine Tasche für morgen zu packen.“

„WIE BITTE?“

„Ich dachte nur...“ Sie wurde rot. „Na ja, ich bin doch dein Chauffeur... und da deine Corvette erst morgen fertig sein wird... Irgendwie musst du morgen ja auch wieder ins HQ kommen... und da dachte ich...“ Rasch holte sie tief Luft. „Ich dachte, du übernachtest bei mir. Ist doch einfacher für alle. Außerdem sparst du dir das Taxi heute Abend und morgen früh.“

„Ist das dein Ernst?“

„Aha.“

Seine Augenbrauen sausten hoch; die Augen selbst nahmen die Größe von Suppentellern an. „Bietest du mir etwa dein Bett an???“

„Ich dachte eher an meine Couch.“ lachte sie. „Die ist groß genug, da passt sogar du drauf.“

„Ist das wirklich dein Ernst?“

„Hätte ich das sonst vorgeschlagen?“

„Darin warst du schon immer gut: Frage mit Gegenfrage beantworten.“ Er grinste breit. „Deine Einladung... tja... also...“ Er machte eine Kunstpause und tippte sich ans Kinn, als würde er nachdenken. „Ich weiß nicht, ob ich die annehmen kann...“

Herausfordernd reckte sie ihr Kinn. „Hast du etwa Angst vor mir?“

„Maaac!“ Er schlüpfte an ihr vorbei ins Bad und packte seinen Kulturbeutel.

„ICH kann mich benehmen, Mister.“

„Ich weiß.“ Lachend eilte er wieder ins Schlafzimmer. „Ich mich auch.“ <Hoffe ich jedenfalls.>

„Harm, der Offizier und Gentleman.“

Der Ex-Pilot lachte und verstaute die letzten benötigten Dinge in einer Reisetasche. „Gelernt ist gelernt, Mac.“ Uniform und frisches Hemd kamen in einen Kleidersack. „Fertig!“

„Jetzt wird es aber wirklich arg eng in meiner Corvette.“ Skeptisch betrachtete sie sein Gepäck.

„Das ist nun mal nötig, wenn ich bei dir übernachten soll.“

„Ach, irgendwie kriegen wir das schon unter.“

„Den Kleidersack kann ich auch auf den Rücksitz legen. NEBEN den Karton.“ grinste er.

„Dann mal los. Ich hab Hunger!“

„Aye, Ma’am!“

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Nachdem sie geparkt und Macs Wohnung betreten hatten, stellte Harm seine Taschen ab. „Gut, dass du das Verdeck von deiner Corvette noch geschlossen hast. So kann dir nichts geklaut werden. Außerdem muss ja nicht jeder mitbekommen, was du so alles mit dir rumschleppst.“

„Alternativ hätten wir auch die Kartons hier hochschleppen können.

„Keine gute Idee.“ Mit einem Finger winkte er sie zu sich. „Komm her.“

„Was gibt’s denn?“

„Das hier.“ Er grinste und hob behutsam ihr Kinn. Sanft küsste er dann ihre Lippen. „Ist dein Kühlschrank gefüllt?“

Die Frage brachte sie ebenso aus dem Konzept wie sein Kuss. „Äh... was?“

„Ich will dich bekochen, schließlich hast du Hunger. Dazu brauche ich aber ein paar Zutaten.“ Sein Grinsen wurde breiter. „Also, ist er voll?“

„Nach dem Wochenende... ich weiß nicht.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hätten wir unterwegs noch was einkaufen sollen.“

„Lass mal, ich werd schon was finden.“ Er machte sich auf den Weg in ihre Küche. „Mach du es dir lieber bequem.“

„Oookay...“ Für gut 15 Sekunden rührte sie sich jedoch nicht vom Fleck. Dann schüttelte sie den Kopf und verschwand im Schlafzimmer, wo sie sich rasch umzog. In T-Shirt und Jogginghose betrat sie dann ihre Küche.

Der Duft, der bereits im Raum schwebte, ließ ihren Magen erneut knurren. „Mhmmm... das riecht ja gut.“ schnupperte sie laut. „War noch genug da?“

„Jupp.“ grinste der Ex-Pilot. „Ein Drei-Gänge-Menü ist es aber nicht geworden.“

„Egal; Hauptsache, es schmeckt und macht satt.“

„Das wird es bestimmt. Und wenn du brav bist, gibt’s auch noch Nachtisch.“

„Ich bin immer brav.“ erwiderte sie prompt und klimperte unschuldig mit den Wimpern.

„Da wäre ich mir nicht so sicher.“ murmelte er.

„Wie bitte?“

Harm sah sie nicht an, sondern in die Pfanne. „Du bist eine ganz schöne Versuchung, Sarah MacKenzie.“

„Ich eine Versuchung???“

„Mhm.“ nickte er. „Und als solche fällst du nicht unbedingt unter den Begriff „brav“.“ Seine Stimme war leiser geworden und hatte einen seltsamen Unterton.

Sie trat direkt neben ihn. „Was ist los mit dir, Harm?“

„Was soll denn sein?“

<Typisch! Er mauert mal wieder.> Allmählich war sie diese Spielchen satt, vor allem nach dem Kuss eben. „Haaarm...“

„Okay.“ seufzte er und sah sie mit einem undefinierbaren Blick an. „Musst du das wirklich fragen?“

<Er wiederholt sich. Gehen ihm etwa die Worte aus? > „Anscheinend ja.“

„Na gut.“ Er zog die Pfanne von der Platte und drehte sich ganz zu ihr. „Warum wohl habe ich das mit dem Kuss gesagt? Dass ein Kuss der Ausdruck eines Eindrucks ist.“

„Vermutlich, weil du etwas ausdrücken wolltest.“

„Das macht immerhin schon mal EINEN Punkt für dich.“ grinste er. „Den nächsten gibt es, wenn du errätst, WAS ich ausdrücken wollte.“

„Das hast du doch schon gesagt: Du magst mich.“

„Na ja...“ Er musterte ihr Gesicht und schmunzelte. „Ein bisschen mehr als „mögen“ ist es schon.“

„Aha.“ Mac war gespannt, was jetzt kommen würde. „Ein BISSCHEN mehr?“

Der Ex-Pilot stützte die Hände rechts und links neben ihr auf die Anrichte, so dass sie ihm nicht ausweichen konnte. „Yep, es ist VIIIEL mehr.“ Langsam senkte er den Kopf. Kurz bevor seine Lippen die ihren berühren konnten, wackelte er mit den Augenbrauen.



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Evi
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RE: Gremlins, Trolle, Montagsmonster

#23 von Evi , 13.06.2021 20:29

„Ich liebe dich, Sarah MacKenzie.“ Sein folgender Kuss war sanft, verschloss aber ihren Mund und erstickte somit jeden Protest, der eventuell ihre Kehle verlassen wollte.

Sie dachte jedoch gar nicht an Protest – im Gegenteil: Sie schlang die Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss. Ihre Hände kraulten seinen Hinterkopf; ihre Zunge drängte zwischen seine Lippen.

Als er ihr den Mund öffnete, holte er rasch tief Luft. „Maaac...“ Gleichzeitig trat er einen Schritt auf sie zu und lehnte sich gegen sie.

„Mhmmm...“ brummte sie kehlig und begann, mit einer Hand seinen Rücken zu streicheln. Schließlich jedoch bekam sie keine Luft mehr und drückte ihn sanft von sich.

„W... was...“

„Wow!“ keuchte sie und legte die Stirn auf seine Brust.

Sachte hob er ihren Kopf. „Alles okay?“

„Mehr als okay.“ strahlte sie. „Alles wunderbar.“

„Ich sehe es.“ lachte er. „Du strahlst, als würde hier drin die Sonne scheinen.“

„Wenn ein Mann dir sagt, dass er dich liebt, ist das ein Grund zum Strahlen.“

„Aaalso...“ erwiderte er gedehnt. „Wenn ein Mann so etwas zu MIR sagen würde... ich weiß nicht...“ Nun grinste er breit. „Darauf kann ich gut und gerne verzichten.“

„Blödmann!“ lachte sie.

„Fällt dir eigentlich auch ein anderer Name für mich ein? Ich habe es nämlich aufgegeben, mitzuzählen, wie oft du mich heute schon „Blödmann“ genannt hast.“

„Wenn du auch so einen Blödsinn von dir lässt...“ Sie küsste sein Kinn. „Und wie oft hab ich heute „Seemann“ oder „Commander“ zu dir gesagt? Ganz zu schweigen von „Harm“?“

„Auch das habe ich nicht mitgezählt.“

„Bl...“ setzte sie an, wurde aber von Harms Kuss zum Schweigen gebracht.

Als er sich wieder von ihr löste, hob er eine Hand und wedelte warnend mit dem Zeigefinger. „Kein böses „Bl...-Wort“ mehr, Sarah MacKenzie!“

„Oookay.“ Erneut legte sie die Arme um seine Taille. „Wäre dir denn „Geliebter“ lieber?“

„Na ja, besser als „Blödmann“ ist es auf jeden Fall. Aber...“ Unsicher sah er sie an. „Bin ich das denn, dein „Geliebter“?“

„Sagt man das nicht von dem Mann, den man liebt?“

„Du liebst mich also.“ Es war mehr Feststellung denn Frage.

„Aha.“

Der Ex-Pilot nahm ihren Kopf in beide Hände und küsste sie sanft auf die Lippen. „Erstaunlich, was ein platter Reifen anrichten kann.“ grinste er. „Ich sollte ihm dankbar sein.“

„Du könntest auch deinem Boss dankbar sein, denn der hat mich dazu verdonnert, heute dein Chauffeur zu sein.“

„Wenn du es als „verdonnern“ ansiehst, dann...“ Er machte eine Pause.

„Dann WAS?“

„Ich weiß nicht, „verdonnern“ hat normalerweise so einen negativen Touch.“ Nun zuckte er mit einer Schulter. „Abgesehen davon hast du selbst gesagt, du wärest „abkommandiert“.“

„Und ein Negativ-Image hat DIESES „Abkommandieren“ oder „Verdonnern“ hier in deinen Augen absolut nicht.“ grinste sie und küsste sein Kinn.

„Nööö.“

„Ich kenne dich, Harmon Rabb Junior. Du hast es genossen.“

„Jupp.“ Sein jetziges Grinsen reichte mal wieder locker um den Globus. „Wir haben auf unseren gemeinsamen Fahrten heute doch spannende Dinge erlebt.“

„Ja, u. a. einen Anschiss vom Admiral, weil wir zu spät gekommen sind.“

„Dafür konnten wir nun wirklich nichts.“

„Okay.“ Sie schmunzelte. „Dann durfte ich dir beim Umziehen helfen.“

„War das denn nicht spannend?“

„Doooch.“ erwiderte sie gedehnt.

Harm beugte sich zurück und musterte sie eindringlich. Dann überzog ein süffisantes Grinsen sein Gesicht. „Aber?“

„Kein „aber“.“

Er betrachtete sie genauer. „Gib es zu, MacKenzie: Es ging dir nicht weit genug.“

„Harm!“

„Ja oder nein?“ Sein Grinsen wurde breiter.

<Und nun?> Fieberhaft überlegte sie, wie sie da nun wieder hinauskam. „Na ja... das... uhm... das ist kompliziert.“

„Das ist eine ganz einfache Frage, für die es eine ganz einfache Antwort gibt: „Ja“ oder „nein“?“

Äußerst passend oder unpassend – je nach Sichtweise – knurrte plötzlich Macs Magen. „Sorry.“

„Das Ding da in deinem Bauch ist ja entsetzlich.“ Er verdrehte die Augen und löste sich von ihr. „Du solltest was zwischen die Kiefer kriegen, damit dieses Gerumpel endlich aufhört.“

„Der hat doch gerade erst angefangen.“

„Irrtum.“ Harm lachte leise. „Der hat vorhin schon Krach geschlagen. Aber...“ Nun stellte er die Pfanne wieder auf die Platte. „... Essen ist eh gleich fertig. Du kannst dich schon mal setzen.“

„Soll ich was mitnehmen?“

„Ja, den Salat hier. Oder du holst was Wasser aus dem Kühlschrank.“

„Kann ich beides machen.“ grinste sie und eilte zuerst zum Tisch und dann zum Kühlschrank. „Wo bleibt das Essen?“ rief sie dann, als sie saß.

„Hier.“ Lachend stellte er die Pfanne auf den Tisch. „Ist vielleicht kein Gourmet-Essen, sollte aber satt machen.“

Sie häufte sich eine ordentliche Portion auf den Teller. „Hauptsache, es ist KEIN Tofu-Kuchen.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, schob sie sich eine volle Gabel in den Mund.

„Kann es gar nicht sein, da du keinen Tofu da hast.“ Auch Harm hatte seinen Teller gefüllt und begann zu essen. „Und?“

Sie kaute auf einem Bissen herum und verdrehte die Augen. „Mhmmm, dasch ischt köschtlisch.“

„Ich höre es.“ grinste er.

„Bäh!“

Nach einer Weile fragte er: „Was machen wir nachher noch?“

„Film gucken?“ Die Aussicht auf einen Abend auf dem Sofa dicht an Harm gekuschelt klang verlockend.

„Gerne.“ Der Ex-Pilot nickte. „Aber vorher will ich die Küche auf Vordermann bringen.“

„Muss das sein? Es gibt schönere Abendbeschäftigungen.“

<Wenn du wüsstest...> sauste ihm durch den Kopf. „Willst du morgen erst Ordnung schaffen?“ Er sah sie neugierig an. „Ich hatte nicht vor, mir den Weg zum Frühstück durch dreckiges Geschirr zu bahnen.“

Mac lachte. „Ich auch nicht, auch wenn ich das hin und wieder schon musste.“

„Wir haben doch Zeit. Der Film wird ja wohl ein wenig warten können.“

„Na gut, überredet.“ seufzte sie leise. „Gibt’s noch Nachtisch?“

„Brav warst du ja, aber...“ Er blickte nicht auf, sondern kratzte seinen Teller leer. „... ich hab nur Eis gefunden.“

„Ist doch gut.“ Sie grinste breit. „Wusste gar nicht, dass ich noch welches habe.“ Eis war immer ihr Seelentröster in einsamen Stunden gewesen, wenn Harm sie mal wieder gefrustet hatte; sei es im Gerichtssaal oder durch sein Verhalten.

„Du hast sogar noch Schoko- UND Erdbeer-Eis da.“

Sie räumte die Teller zusammen. „Oh, wie wär’s dann mit Schokolade UND Erdbeere?“

„Süße Früchtchen für ein süßes Früchtchen.“ grinste er.

„Haaarm...“ Gleichwohl fühlte sie sich geschmeichelt.

Er hob den Kopf und lächelte. „Mac, ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe. Und dass du eine ganz schöne Versuchung bist. Wie ein süßes Früchtchen halt.“

„Jetzt bin ich auch noch ein „süßes Früchtchen“...“ Sie verdrehte die Augen, musste aber grinsen.

„Allerdings.“ <Ich will lieber nicht wissen, WIE süß du sein kannst.>



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RE: Gremlins, Trolle, Montagsmonster

#24 von Evi , 14.06.2021 20:46

„Sehr süß.“ zwinkerte sie.

Er riss die Augen auf. „Hab ich etwa schon wieder laut...“

„Aha.“

„Shit!“ Die Röte seiner Wangen sprach Bände.

Mac lachte und erhob sich. „Ich gehe mal das Eis holen.“

Auf gewisse Weise war Harm erleichtert. Er verfluchte nicht zum ersten Mal sein loses Mundwerk. <Aber die Küsse von ihr schmecken in der Tat sehr süß.>

Mit dem dreckigen Geschirr in der Hand ging sie in die Küche. „Erdbeer? Schoko? Oder beides?“ rief sie über ihre Schulter.

„Erdbeer pur reicht mir, danke.“

Wenige Minuten später kam sie mit zwei Schüsselchen zurück. „Erdbeer pur für dich, Erdbeer und Schoki für mich.“

„Danke.“ grinste er.

Schweigend löffelten sie dann ihr Eis, wobei jeder jeden beobachtete.

„Fertig!“ Sie legte den Löffel hin und grinste. „Ein krönender Abschluss eines köstlichen Dinners.“

„Na ja, das war improvisiert mit dem, was du im Kühlschrank hattest.“ grinste er zurück.

„Egal, war trotzdem lecker.“

Harm erhob sich. „Auf, auf, MacKenzie, die Küche ruft!“ Ohne weiter auf sie zu achten, ging er in die Küche.

„Muss das...“

„Ja, es muss.“ lachte er und gab ihr einen Kuss. „Sei doch froh; morgen früh hab ich definitiv keine Lust dazu. Und ob das mit uns was am Abend wird... Wer weiß?“

„Harm?“

Neugierig sah er sie an, da ihr Ton plötzlich sehr ernst geworden war. „Ja?“

„Meinst du, das wird überhaupt was mit uns?“

„Lass uns erst die Küche machen.“ erwiderte er ausweichend.

<Kneift er etwa schon?> Sie seufzte. „Na gut.“

Während der nächsten halben Stunde fielen nur wenige Worte zwischen ihnen. Schließlich waren sie fertig – und die Küche strahlte.

„Auf welchen Film hast du Lust?“ Mac stand inzwischen vor ihrer Video-Sammlung.

„Komm her.“ Der Ex-Pilot klopfte neben sich auf das Sofa.

„Welcher Film, Harm?“

„Sag ich dir, wenn du herkommst.“ grinste er breit.

„Ja klar.“ schnaubte sie amüsiert. „Und ich darf dann wieder aufstehen und den Film raussuchen.“

„Mal sehen.“ Sein Grinsen wurde noch breiter. „Es sei denn, du hast diesen Pelz-Monster-Film da. Dann bräuchtest du nicht wieder aufstehen.“

Mac stemmte die Hände auf die Hüften. „Oooh nein, Mister!“

„Schnauze voll von Pelz-Monstern?“

„Von Pelz-Monstern, Ratten und anderem Viechzeugs.“

„Noch ein Grund, dich genau hierhin zu setzen.“ Er deutete neben sich.

Langsam kam sie näher und setzte sich dann doch. „Und nun?“

Er drehte sich zu ihr. „Du wolltest vorhin wissen, ob das mit uns was wird.“

<ER fängt freiwillig davon an??? Was ist los mit ihm?> „Ähm... ja.“

„Wenn wir es nicht versuchen, werden wir nie eine Antwort finden.“

„Aber...“

„Schsch.“ machte er und drehte ihren Kopf zu sich. „Ich bin bereit für einen Versuch, Sarah MacKenzie. Du auch?“

Sie konnte ihm keine Antwort geben, da er ihren Kopf zu sich zog und sie sanft küsste.

„Mhm.“ brummte sie zustimmend.

„Okay.“ keuchte er und sah sie an. „Reden?“

„Meinetwegen.“ Mac nickte und holte tief Luft. „Warum jetzt? Ich glaube nämlich nicht, dass dir jetzt erst klargeworden ist, was du für mich empfindest.“ Sie setzte ihm quasi die Pistole auf die Brust.

„Ich weiß nicht...“ Er starrte ins Nichts. „Vielleicht waren es wirklich diese Pelz-Monster.“

„Harm!“

„Hey, DIE haben für einen äußerst seltsamen Tag gesorgt, nicht ich.“

„Der aber mit dem Weckerklingeln und einem Platten bei deinem „Baby“ begann.“

„Ha, ha.“

„Na gut, lassen wir mal ALLE ungewöhnlichen Ereignisse von heute weg: Warum heute?“

„Der Tag war aber nun mal gespickt mit ungewöhnlichen Ereignissen.“ erwiderte er nicht ohne einen Anflug von Trotz in der Stimme. „Vielleicht hat das alles mich ja ermuntert.“

„Oookay...“ <Und wenn ich dir jedes Wort einzeln aus der Nase ziehe!>

Er sah sie immer noch nicht an. „In einem hast du schon mal recht: Mir ist schon länger klar, DASS ich etwas für dich empfinde – und auch WAS ich für dich empfinde.“

„Wie lange schon?“

„Sehr lange.“

„Vor oder nach Mic?“

Seine Antwort kam unerwartet schnell. „Vorher.“

<Oh!> „Er hat dir die Hölle heiß gemacht, nicht wahr?“

<Und wie!> „Mhm.“ nickt er.

„Na ja, ich schätze, er wird uns nicht mehr belästigen.“

<„Uns“?> „Gott sei Dank!“ murmelte Harm.

Mac hörte das, ging aber wohlwissend nicht darauf ein. „Du hast jedenfalls keinen Nebenbuhler mehr zu fürchten.“

„Hey, ich...“ kam prompt sein Protest.

„Schsch.“ machte nun sie und lehnte sich gegen ihn. „Lass es uns versuchen.“

Sein Herz schlug einen Salto. „Wirklich?“

„Jupp.“

„Okay.“ Erneut hob er ihren Kopf und küsste sie sanft. „Was für einen Film schauen wir denn jetzt?“

„Können wir nicht einfach so sitzen bleiben?“

Er lachte leise. „Zu faul zum Aufstehen?“

„Irgendwie schon.“ gab sie leise zu.

Harm legte den Arm um ihre Schulter. „Kuschelstunde?“

„Was dagegen?“

„An unserer Konversation müssen wir aber noch arbeiten.“ Sein Lachen wurde lauter. „Du solltest mal aufhören, alles infrage zu stellen.“

Sie gab ihm einen Klaps auf die Brust. „Bäh!“

„Au!“ Geistesgegenwärtig packte er ihre Hand und küsste jeden Finger einzeln. „Böse, böse Fingerchen.“

„Vorhin hast du sie noch genossen.“

„Wie bitte?“

„Na, als ich dir beim Umziehen geholfen habe.“

„Ach so.“ Seine Gedanken drifteten ab. <Was sie wohl noch alles mit diesen Fingern machen kann?>

„Woran denkst du gerade?“ fragte Mac nach einer Weile und begann, mit der Kragenecke seines Poloshirts zu spielen.

Ihre Frage holte ihn aus seinem Tagtraum. „Hä?“

„Ich will wissen, woran du momentan denkst.“

Er hatte sich wieder gefangen. „Woran denkst DU denn?“

Sie hob den Kopf und grinste. „Wie war das mit „Konversation üben“ und „alles infrage stellen“?“

„Touché.“ lachte er. „Es interessiert mich trotzdem.“

„Ehrlich?“

Harm nickte. „Ehrlich.“

„Du siehst sexy aus in Uniform.“

Verblüfft setzte er sich auf. „DARAN hast du gedacht?“

„Du wolltest es wissen.“ entgegnete sie achselzuckend.

„Ja, aber...“

„Vorhin wolltest du doch wissen, wie ich dich in Uniform finde. Ob „gutaussehend“ oder „sexy“.“

„Und darüber hast du die ganze Zeit nachgedacht? Mac!“

„Nicht die ganze Zeit, aber mir ging gerade der heutige Tag noch mal durch den Kopf.“

„Ein verrückter Tag.“

„Jupp.“ grinste sie. „Also? Woran hast du gedacht?“

„Ich glaube nicht, dass du das wirklich wissen willst.“

„Warum?“

„Geht das schon wieder los mit deiner endlosen Fragerei?“ Er schielte sie an und grinste süffisant. „Ich verrate es dir trotzdem: Es war nicht ganz jugendfrei.“

Sie kicherte. „Ich bin ein großes Mädchen.“

„Du bist doch ein Marine.“ erwiderte er amüsiert. „Ich dachte an „blubb-blubb“.“

„An „blubb-blubb“?“

„Aha.“ nickte er. „An „blubb-blubb“ im Sinne von „Badewanne“.“

„Badewanne...“ echote sie.

„An eine Badewanne mit viel Schaum.“ Seine Stimme wurde leiser, seine Augen dunkel. „Warmes, duftendes Wasser... und mittendrin...“ Er beugte sich zu ihr und küsste ihr Ohrläppchen. „... du.“ raunte er mit tiefer Stimme.

Ein leises Glucksen entwich ihr, als sie sich näher an ihn schmiegte. „Lass mich raten: Du stehst vor dieser gefüllten Wanne.“

„Jupp.“

„Gehe ich recht in der Annahme, dass du plötzlich Lust auf ein Bad bekommen hast?“

„Jupp.“ Erneut küsste er ihr Ohr. „Hauptsache, du sitzt drin.“

„Könnte es sein, dass dieses Bad dann nicht nur Reinigungszwecken dienen soll?“

„Das könnte durchaus sein, Sarah MacKenzie.“ raunte er.

Ihre Hand glitt über seinen Brustkorb. Unter ihrer Handfläche spürte sie sein Herz. „Bist du nackt?“ wisperte sie.

Er lachte leise. „Wer hat denn jetzt die unzüchtigen Gedanken?“

„Ich stelle nur Fragen.“ erwiderte sie. „Also: Bist du nackt?“

„Vielleicht.“ schmunzelte er.

Sie sah ihn hintergründig an. „Oookay.“

„Okay?“ blinzelte er.

„Okay.“ nickte sie und erhob sich.

„Wo willst du hin?“

„Badewasser einlaufen lassen, Boy.“ zwinkerte sie. „Jetzt wird gebadet.“


E N D E



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