Sie haben’s geschafft… von Sandra Kirschner

#1 von elli , 29.11.2009 19:36

Sie haben’s geschafft…

Autor: Sandra Kirschner


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Afghanistan

Ein Jeep fährt über eine staubige, holprige Straße. Zwei Personen sitzen drin, ein Mann, der fährt und eine Frau.

„Lieutenant, wann sind wir da? Noch ein Schlagloch, und ich raste aus!“

„Das kann noch etwas dauern, Colonel MacKenzie. Afghanistan ist groß.“

„Da haben sie recht, aber die USA ist noch größer, und da gibt es lang nicht so viele Schlaglöcher und außerdem jede Menge Tankstellen, wo…Was zum Teufel…“

Zwei weiße, alte Jeeps fahren mit einem Höllentempo auf Macs Jeep zu. Quietschend bremsen sie ab und je drei Männer springen hinaus. Sie sind vermummt und bis an die Zähne bewaffnet. Einer gibt Warnschüsse ab, aber der der Lieutenant greift zu seiner MP und feuert auf einen der Männer. Er bricht stöhnend zusammen, und schon folgt eine Salve von Schüssen. Mac kann sich hinter den Jeep in Deckung bringen, doch der Lieutenant wird mehrmals getroffen. Er stirbt, bevor er zu Boden fällt. Mac will ihre Waffe ziehen, doch ein gezielter Schuss schleudert sie davon.

Die Männer umkreisen Mac, doch sie wehrt sich. Aber nicht einmal ihre Karatekunst kann ihr helfen, mit einem Gewehrkolben wird sie niedergeschlagen. Ein Mann fesselt sie an Händen und Füssen. Dann schmeißen sie Mac nicht gerade sanft in den Kofferraum und ziehen eine alte Decke über den wie leblosen Körper. Schon brausen die Autos davon. Eine Staubwolke legt sich langsam über den durchlöcherten Jeep und den Lieutenant.

Jetzt folgt normalerweise diese tolle Anfangsmusik.


J.A.G. Hauptquartier, vor drei Tagen

Mac ist spät dran. Schnell reißt sie die Tür von ihrem Büro auf und will sich auf ihren mehr oder weniger bequemen Schreibtischstuhl fallen lassen, als sie verblüfft innehält.

„Clay, was willst Du denn hier. Wir sind doch erst heute Abend verabredet!“

Webb wirkte ernst. Er stellte einen Aktenkoffer auf Macs Schreibtisch und öffnete ihn. Er griff eine Akte heraus und gab sie Mac.

„Ich glaube, daraus wird nichts. Ich brauch’ Dich in Afghanistan. Dieser Mann, Mohammed Rashid, plant etwas Großes. Was, weiß ich nicht. Du sprichst perfekt Farsi, also wirst Du es herausfinden!“

Mac war perplex.

„W-Was? Ich kann doch nicht einfach nach Afghanistan. Ich muss heute mit Harm jemanden befragen. Ein neuer Fall. Außerdem würde das der Admiral nie erlauben!“

Webb schaute auf die Uhr.

„Du hast genau eine Stunde, um deine Koffer zu packen. Harm wird den Fall alleine meistern und mit dem Admiral habe ich schon längst geredet. Also, ich hol Dich dann in einer Stunde bei Dir ab.“

Webb nahm seinen Aktenkoffer und eilte hinaus.

„Und was ist mit unserer Verabredung…“

Webb hörte das nicht mehr. Mac seufzte. In den letzten Wochen hatte sie nur Pech gehabt. Webb hatte nie Zeit für sie gehabt und Harm hatte sie fast immer ignoriert. Mac dachte sogar daran, mit Webb Schluss zu machen. Eine richtige Beziehung war das eh nicht. Nur aus Trotz war sie mit Webb zusammengekommen…


Afghanistan, irgendwo in der Wüste

Mac wachte langsam auf. Ihr ging’s beschissen. Ihr Schädel brummte und die Fesseln schnitten tief in ihre Haut ein. Außerdem hatte sie einen Knebel im Mund, was ihr das Atmen erschwerte. Die Luft war sowieso schon stickig und heiß genug. Ein Benzinkanister schlug ihr bei jedem Schlagloch gegen ihr Schienenbein. Vergeblich versuchte Mac ihre Fesseln abzustreifen. Sie fing fast an zu weinen. Sie dachte an zu Hause, an eine eiskalte Dusche und an Webb. Doch dachte sie wirklich an Webb? Immer, wenn Mac sich sein Gesicht vorstellte, schob sich ein andres Gesicht davor. Sie konnte es weder verdrängen, noch ignorieren. Wo, verdammt noch mal, blieb Harm?


J.A.G. Hauptquartier

Harm war sauer. Mac war mit Webb allein in Afghanistan und hatte somit ihm die ganze Arbeit überlassen. Was fand Mac an diesen Typen? Plötzlich wurde Harm aus seinen Gedanken gerissen. Bud hatte angeklopft und steckte seinen Kopf in Harms Büro rein.

„Sir, Sie sollen ganz dringend zum Admiral kommen. Ich weiß nicht warum, aber Sie sollen ihren Arsch sofort zu ihm hinbewegen…Ähm, das mit dem Arsch habe ich nicht so gemeint, Sie haben ja gar keinen Arsch, ich meine…Mist! Haben Sie das alles gehört?“

Harm grinste.

„Natürlich habe ich das gehört. Aber keine Sorge, ich werde meinen nicht vorhandenen Arsch zum Admiral hinbewegen.“

Harm ließ den völlig verwirrten und hilflosen Bud stehen und ging zu dem Büro vom Admiral. Er klopfte an, wartete auf das „Herein“ und trat ein. Der Admiral kam sofort zum Punkt.

„Sie brauchen sich erst gar nicht setzen. In einer Stunde geht ihr Flugzeug nach Afghanistan. Webb hat sie angefordert.“

„Aber Admiral, warum braucht Webb mich denn? Er hat doch Colonel MacKenzie. Und sie braucht mich dann auch nicht.“

„Und wie Mac sie dort jetzt braucht, Commander! Eben hat Webb angerufen. Der Lieutenant, der Mac zum Stützpunkt fahren sollte, wurde erschossen aufgefunden. Von Mac fehlt jede Spur. Man weiß nicht, ob sie am Leben ist…“

Harm schluckte. Dieser Webb hatte sie in Gefahr gebracht. Am liebsten wäre er sofort zum Flughafen gerannt, wäre da nicht Webb.

„Sir, es tut mir sehr Leid, aber ich weiß nicht, ob ich der richtige Mann für diese Sache bin. Webb ist doch beim CIA, der wird mehr ausrichten können. Bei allem Respekt, das kann ich nicht.“

Der Admiral blickte Harm ungläubig an.

„Was soll das denn heißen? Mac braucht Sie, und Sie wollen ihr nicht helfen?“

„Natürlich will ich ihr helfen, aber Webb kann ihr besser helfen!“

„Verdammt, Commander, springen Sie mal über ihren Schatten und ignorieren Sie ihren Stolz! Sie gehen jetzt!“

„Aber…“

„Das ist ein Befehl!“

„Ay, Ay Sir!“

Harm drehte sich um und ging hinaus.


Irgendwo in Afghanistan

Nach vielen Stunden Autofahrt wird Mac aus dem Jeep herausgezerrt. Sie befindet sich in einer kargen Gebirgsregion. Die Männer schleifen Mac durch einen getarnten Eingang in eine Höhle. Sie ist sehr groß. In einer Ecke stehen säuberlich aufgereiht Maschinengewehre. In einer andren Ecke sitzen mehrere Männer und essen. Mac wird in ein Labyrinth aus Höhlen geführt. Links, Rechts, Rechts, Links, Rechts… Mac versucht sich den Weg zu merken, aber die stickige Luft und ihr Brummschädel lassen ihre Konzentration verschwinden. Nach wenigen Minuten, die Mac wie

Stunden vorkommen, kommen sie an eine Holztür. Ein Wächter öffnet sie und Mac wird brutal hereingestoßen. Sie landet in einer Ecke und fängt aus Verzweiflung an zu weinen. Dabei denkt sie nur an Harm. Nach ein paar Minuten richtet sie sich langsam auf und sieht sich in ihrem Gefängnis um. Ein paar alte, halb zerfetzte Decken liegen da und eine alte Kanne mit Wasser. Der Henkel fehlt. Plötzlich merkt Mac, dass es gar nicht so dunkel ist. Oben in der Höhlendecke ist ein kleiner Spalt, wo das letzte Tageslicht hereinfällt. Leider ist ein Gitter eingelassen. Entmutig lässt sich Mac auf die Decken fallen und schläft nach wenigen Minuten ein.


Irgendwo in Afghanistan, aber nicht bei Mac

Harm ist inzwischen in Afghanistan eingetroffen. Webb konnte er zu seiner Enttäuschung nicht antreffen. Zu gerne hätte Harm ihn verprügelt. Er war schon beim Entführungsort und verfolgte nun alleine in einem Jeep die Spur. Die Sonne brennt erbarmungslos in sein Gesicht. Harm denkt nur noch an Mac. Er verstand sie nicht. Wie konnte sie nur eine Beziehung mit ihm führen, wenn er sie nicht einmal versucht hatte, sie zu retten.


Wieder irgendwo in Afghanistan

Mac wacht auf. Die Sonne scheint durch den Spalt und erhellt die Höhle. Mac hat unglaublichen Durst und Hunger. In einem Zug trinkt sie die Kanne leer. Und wünscht sich nichts sehnlicher als Harm zu sehen. Plötzlich wird die Tür entriegelt und ein Mann tritt ein. Er trägt einen Turban und einen langen schwarzen Bart, worin die Reste der letzten Mahlzeit hängen. Trotzdem sieht er sehr stolz aus. Ein anderer Mann kommt herein und reißt Mac hoch. Der stolze Mann spricht ein relativ gutes Englisch, allerdings mit einem sehr starken Akzent.

„Ich bin Mohammed Rashid. Sie sind jetzt meine und Allahs Geisel. Wir werden sie gegen einen unserer Männer austauschen, den ihre Leute gefangen halten.“

Mac sieht ihm nun direkt in die Augen.

„Allahs Geisel bin ich nicht. Er hätte es nicht gewollt. Und meine Regierung wird sicher nicht mit Terroristen verhandeln.“

Dafür erntet Mac einen Schlag ins Gesicht. Trotzdem richtet sie sich wieder auf. Rashid reicht Mac nun in Stück Papier und einen Bleistift hin.

„Sie werden jetzt ihren Namen und ihren Dienstgrad aufschreiben.“

„Einen Teufel werde ich das tun!“

Wieder bekommt Mac eine Ohrfeige.

„Sie haben 48 Stunden Bedenkzeit. Wenn Sie bis dahin nichts geschrieben haben, werden Sie hingerichtet. Überlegen Sie es sich sehr gut.“

Rashid lässt das Papier und den Stift fallen und geht wortlos davon. Die Tür fällt ins Schloss. Mac sinkt verzweifelt auf den Boden.


In Afghanistan, keine Ahnung wo

Harm fährt seid Stunden durch die Gegend. Auf dem steinharten Boden lassen sich keine Spuren mehr erkennen. Harm fährt weiter. Langsam geht die Sonne unter, als plötzlich eine Ziege vor das Auto läuft. Harm reißt das Steuerrad rum und versucht zu Bremsen, doch mit voller Wucht rast er gegen einen Felsen. Mit dem Kopf kracht Harm gegen das Lenkrad. Ihm wird schwarz vor den Augen, doch er reißt sich zusammen und bleibt wach. Harm greift sich an die Stirn. Als er dann seine Hand betrachtet, ist sie rot.

„Verdammt!“

Harm steigt leicht schwankend aus und betrachtet den Schaden. Der Jeep ist nicht mehr zu gebrauchen, alles ist verbeult und kaputt. Seufzend nimmt Harm das Funkgerät in die Hand, doch es hat den Unfall nicht überlebt. Also schultert Harm seinen Rucksack mit der Wasserflasche und Lebensmitteln. Auch seine MG hängt er über seine Schulter. Harm weiß genau, dass Mac in der Nähe ist. Normalerweise laufen keine wohlgenährten Ziegen in der Wüste herum. Jetzt kann er nur noch hoffen, dass die Terroristen nichts von seinem Unfall mitbekommen haben. Schritt für Schritt wagte er sich in eine Schlucht herein. Nach wenigen Meilen entdeckte er ein Anzeichen einer Zivilisation.

Ein mehr oder weniger gut getarnter Jeep stand neben einem Höhleneingang. Ein bis an die Zähne bewaffneter Wächter ging aufmerksam auf und ab. Harm sah auf seine Uhr. Er hatte nur noch eine Stunde Tageslicht. Harm zog sich zurück. Er fand bald eine Stelle, die nicht ganz so senkrecht war. Mit viel Mühe und vielen Flüchen kletterte er hinauf. Harm lief sofort vom Abhang weg und bewegte sich dann langsam Richtung Höhle. Die Sonne verschwand jetzt hinter den Bergen. Harm konnte sich jetzt nur noch mit Händen und Füßen herantasten. Doch plötzlich spürte er einen Widerstand. Mit dem rechten Fuß war er in einem Loch stecken geblieben. Harm versuchte mit seinen Händen irgendwie seinen Fuß herauszuziehen, doch dabei stieß er gegen einen Gegenstand aus Metall, was einen lauten Ton erzeugte. Harm erstarrte zur Salzsäure und lauschte eine Weile. Plötzlich vernahm er eine ihm allzu bekannte Stimme.

„Kann man hier nicht mal in Ruhe schlafe?“

Das konnte kein Terrorist sein. Es war Mac!

„Mac! Können Sie mich hören? Sind Sie allein?“

„Harm! Gott sei Dank!“ Ja, ich bin allein. Allerdings bin ich eingeschlossen.“

Harm konnte hören, dass Mac erleichtert war. Doch als er ihre Stimme hörte, sah er sofort Webbs Gesicht vor seinen Augen.

„Ich hole Sie hier raus! Aber wie komme ich zu Ihnen?“

„Wenn ich dass wüsste! Als erstes geht es in so eine Höhle, aber dann folgt ein wahres Labyrinth. Ich habe keine Ahnung, wo es dort langgeht.“

„Das haben Sie wieder mal toll hingekriegt! Wo die Höhle ist weiß ich. Na ja, irgendwie werde ich das schaffen. Ich gehe jetzt.“

Harm entknotete seine Schuhbänder, zog seinen Fuß heraus und anschließend seinen Schuh. Dann zog er seinen Schuh wieder an und lief davon.

„Harm?!“

Doch Harm war schon weg. Mac setzte sich wieder auf ihre Decken und wartete. Das Gespräch hatte sie müde gemacht, ihr war schwindelig. Ihre Mund war ausgedörrt und ihr Magen knurrte wie verrückt.


Wieder mal in Afghanistan

Harm war jetzt direkt über den Höhleneingang. Langsam schlich er heran. Unten saß ein Wächter, doch er schien eingenickt zu sein. Das war die Gelegenheit. Harm sprang direkt auf ihn. Mit der MG schlug Harm den vollkommen überraschten Wächter nieder. Mit seinem eigenen Gürtel wurden ihm die Hände gebunden und ein Stück seines Turbans diente als Knebel. Endlich konnte Harm die Höhle betreten. Sie war jetzt mit einer Fackel beleuchtet. An den Seiten lagen die Terroristen und schliefen. So leise, wie er konnte, durchquerte Harm die Höhle. Nun gelangte Harm in das Labyrinth. Da niemand zu sehen war, schaltete er seine Taschenlampe ein. Doch schon stand er vor einer ersten Abzweigung. Eine Weile stand er ratlos herum, doch dann fiel sein Blick auf den Boden, welcher aus Sand bestand. Er konnte viele Spuren sehen, doch eine fiel ihm geradezu in seine Augen. Er sah ein ziemlich starkes Profil. Es war dasselbe Profil wie es seine Schuhe auch hatten. Das konnten nur Macs Schuhe sein! Also folgte er ihrer Spur. Und tatsächlich, nach unzähligen Abzweigungen fand er sich vor einer verriegelten Tür wieder. Leise klopfte er an. Eine ziemlich klägliche Stimme antwortete

„Harm?“

Es war Mac. Harm öffnete den Riegel und stieß die Tür auf. Dort stand Mac, ganz schmutzig im Gesicht. Wortlos fiel Mac Harm um den Hals. Harm wollte die Umarmung erwidern, doch wieder sah er Webbs Gesicht. Er löste sich hastig aus der Umarmung.

„Wie geht es Ihnen? Schaffen Sie es alleine?“

Mac war so verdutzt, dass sie nicht sofort antwortete. Warum freute Harm sich nicht. Dann dachte sie an Webb. Warum war er nicht hier? Er liebte sie nicht, aber das machte nichts, da Mac ihn ja auch nicht liebte.

„Mir geht es beschissen, aber ich werde es schon schaffen.“

Doch sie fing an zu schwanken. Harm stützte sie und gab ihr einen durch die Hitze geschmolzenen und zerdrückten Schokoriegel. Mac schlang ihn sofort herunter und schon ging es ihr wieder besser. Doch Harm machte wieder mal alles zunichte.

„Wow ! Rekordzeit ! Hat Webb Sie geschwängert?“

Diese Bemerkung verletzte Mac zutiefst, doch sie schluckte ihren Schmerz herunter. Beide machten sich nun auf den Rückweg. Zum Glück kamen sie unbemerkt und schnell aus den Höhlen heraus. Vor der Höhle lag, immer noch gut verschnürt, der Wächter. Er starrte Harm hasserfüllt an. Wenn Blicke töten könnten, wäre Harm auf der Stelle tot umgefallen. Harm und Mac gingen auf die Jeeps zu. Bei einem öffnete Harm die Motorhaube und entfernte irgendein wichtiges Teil, welches er auf dem Boden zertrat. Gerade, als sich die beiden in den anderen Jeep setzen wollen, hören sie Hufgetrappel. Ein schwer bewaffneter Reiter taucht auf und sieht sofort Harm und Mac. Blitzschnell schwingt er sich von seinem Pferd und schießt wie wild mit seiner MG. Harm und Mac können hinter einen Fels in Deckung gehen.

„Der hat uns gerade noch gefehlt! Wenn ich ‚Los’ sage, rennen wir zu den Jeep.“

„LOS“

Mac rennt los, während Harm ihr Feuerschutz gibt. Doch der Mann mit dem Pferd schießt auf den Jeep. Wahrscheinlich hat er den Tank getroffen, denn der Jeep explodiert plötzlich. Harm ist genauso überrascht wie der Terrorist, aber er reagiert schneller und trifft ihn mit einem gezielten Schuss. Doch schon tauchen die Schläfer aus der Höhle auf. Aber das aufgeschreckte Pferd läuft an den beiden vorbei. Irgendwie gelingt es Harm, die Zügel zu ergreifen. Er springt auf und zieht Mac hinter sich hoch. Dann schießt er ein letztes Mal auf die Terroristen und gibt dann dem Pferd die Sporen. Wie der Wind galoppieren sie davon.

„Das war Rettung in letzter Not! Können Sie überhaupt reiten, Harm?“

„Nein, Sie?“

Inzwischen haben die Terroristen die Verfolgung aufgegeben. Zu Fuß haben sie keine Chance. Beim ersten Morgengrauen erreichen Harm und Mac eine Straße. Nun sind sie einigermaßen in Sicherheit. Bis auf das sie auf einem Pferd sitzen. Zwei Tage später hatten die beiden immer noch Muskelkater.


J.A.G. Hauptquartier, 3 Tage später

Harm und Mac sind wohlbehalten in Amerika eingetroffen. Harm war immer noch sauer, er hat kaum ein Wort mit Mac geredet. Doch auch sie hat sich abgesondert. Webb hat sich nicht bei ihr gemeldet, es scheint nun endgültig vorbei zu sein. Doch

Harm weiß davon nichts. Als die beiden morgens zur Arbeit erscheinen, freuen sich alle, Harm und Mac gesund zu sehen. Nur ein Pflaster an Harms Stirn erinnert an die Torturen. Doch Harm ignoriert Mac nun vollends. Er ist auch nicht begeistert, als er mit Mac jemanden vertreten soll. So geht es mehrere Tage, bis der Admiral die beiden in sein Büro ruft.

„Was ist eigentlich mit Ihnen beiden los? Seid Tagen reden sie nicht mehr miteinander. Colonel, ich kann mich nicht mehr an den Tag erinnern, wo sie das letzte Mal gelacht haben. Haben sie ein Problem miteinander?“

Mac schaut betreten beiseite. Nur Harm kann den Blick des Admirals halten.

„Absolut nicht, wir verstehen uns prächtig.“

„Falsche Antwort, Commander! Ich bin nicht blind!“

„Aber…“

„Commander, ich bin nicht blind, aber sie sind es! Ich werde jetzt rausgehen und ich werde erst wiederkommen, wenn Sie sich mit Mac ausgesprochen haben.“

Bevor Harm reagieren kann, geht der Admiral zur Tür heraus. Harm will mit ihm herausgehen, doch der Admiral hat die Tür abgeschlossen.

Vor dem Büro stehen nun der Admiral, Bud und Harriet. Eine Viertelstunde später.

„Was machen die beiden so lange? Man hört ja gar nichts.“

„Ich habe auch keine Ahnung, Lieutenant. Gucken sie doch mal durchs Schlüsselloch!“

Bud zieht den Schlüssel heraus und presst sein Auge ans Loch.

„Nichts. Sie machen absolut nichts. Der Commander geht nur hin und her und der Colonel steht in der Ecke herum.“

„Lassen sie mich mal durchgucken!“

Der Admiral schiebt Bud beiseite und guckt nun durch das Loch.

Endlich tut sich etwas. Nachdem Harm immer nervös hin und her gegangen ist, bleibt er stehen und guckt Mac an.

„Rufen sie doch Ihren Webb an, oder sollte ich Clay sagen? Vielleicht könnte er sie herausholen.“

Plötzlich fängt Mac langsam an zu weinen.

„Ich bin nicht mehr mit Webb zusammen. Es ist aus!“

„Ach, weil er sie nicht gerettet hat?“

„Nein. Ja, auch.“

„Was heißt auch?“

Mac holt tief Luft. Dann lässt sie ihre aufgestauten Gefühle endlich raus.

„Verdammt, Harm! Sie sind so ein Trottel, ein Arschloch, ein Ignorant! Sie merken nichts, GAR NICHTS! Sie sind völlig gefühllos!“

„Haben Se noch eine Beleidigung auf Lager?“

Der Admiral presst nun sein Auge noch fester ans Schlüsselloch, Bud und Harriet pressen nun ihre Ohren gegen die untere Türritze.

„Oh ja, EINE allerletzte habe ich noch! Verdammt noch mal, ich liebe Sie!“

Mac lässt sich erschöpft in eine Ecke sinken. Harm steht verdutzt da.

„Mac, wiederholen Sie das noch einmal!“

„ICH LIEBE SIE!“

„Wie? Ich dachte sie lieben Webb?“

„Warum war ich wohl mit ihm zusammen?“

Plötzlich versteht Harm Mac. Er hilft ihr auf und umarmt sie dann vorsichtig.

„Es tut mir Leid!“

Während Harm das sagt, schaut er Mac direkt in die Augen. Langsam nähern sich ihre Lippen. Dann küssen sie sich.

Draußen guckt der Admiral immer noch durch die Tür. Nachdem Harm und Mac sich geküsst haben, guckt der Admiral langsam weg.

„Was haben die beiden gemacht?“

„Sie haben sich geküsst!“

Sofort erobert Harriet das Schlüsselloch. Als sie wieder aufschaut, applaudiert sie.

„Sie haben’s geschafft…“

Harm und Mac hören den Applaus. Harm nimmt seine Mütze und hängt sie über den Türgriff, sodass das Schlüsselloch verdeckt wird. Dann küsst er Mac ein zweites Mal, aber nicht zum letzten Mal…



ENDE

 
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